On my Way von Tariana ================================================================================ Kapitel 1: Rumours ------------------ Hoffentlich dauerte es nicht mehr lange und er konnte wieder nach Hause fahren. Doch erst wollte er noch einen kleinen Abstecher durch die Naturzone der Galar-Region – wo er sich gerade befand – machen, um etwas auf klare Gedanken zu kommen. Das Gespräch mit seiner Schwester Mary war gerade mal zwei Tage her und auch wenn er wusste, dass sie sich freute, ihn wieder zu sehen, war es noch nicht ganz sicher, wann genau er nach Hause konnte… oder ob er es überhaupt wollte. Doch er war schon seit vier Jahren nicht mehr in seiner Heimat und seitdem ständig in einer anderen Region unterwegs, weshalb der Gedanke zurückzukehren, nicht verkehrt war. Nur wenn er bedachte, warum er überhaupt alleine reiste, machte alles nur schwieriger. Daher war so ein Ort voller Pokemon und einer schönen Landschaft genau das richtige für ihn. Galar war wirklich eine schöne Region und vor allem die Naturzone war etwas, was man sich auf jeden Fall besuchen musste. Er selbst befand sich derzeit am Milza-See, mit dem Blick zu den Mauern von Engine City gerichtet und saß am Ufer. Fast alle von seinen Pokemon hatte er rausgelassen und während die anderen die Gegend erkundeten, hatte sich Admurai zu ihm gesellt. Am Wasser fühlte es sich schon immer am wohlsten, was von einem Wasserpokemon auch nicht anders zu erwarten war. Nur Trikephalo lies er zur Sicherheit in seinem Ball – wusste er doch genau, dass dieses Pokemon sehr gefährlich werden konnte. Matisse schaute zu seinem Team und muss etwas schmunzeln, als seine fast schon ausgewachsenen Pokemon mit den viel Kleineren hier in der Gegend spielten. Aber er ließ seine Pokemon heute einfach mal Pokemon sein und nahm sein Smart-Rotom – welches er hier in Galar bekommen hatte – aus der Tasche. Sofort flog das Gerät vor ihn, aber er nahm es lieber schnell zur Hand, da es für ihn noch immer ziemlich seltsam war, dass es einfach schweben konnte. Admurai brummte nur wegen der abrupten Bewegung etwas, lies aber seinen Trainer ansonsten in Ruhe und genoss weiterhin das schöne Wetter am heutigen Tage. Matisse hingegen schaute durch die Nachrichten, die sich jedoch hauptsächlich um die Arena-Challenge drehten, die derzeit in Galar anstand. Es war jedes Jahr ein ziemliches Spektakel und eigentlich wäre Matisse durchaus gerne dabei gewesen, hätte er nicht einen anderen Grund, hier in Galar zu verweilen. Abgesehen davon war ihn dieses Turnier viel zu öffentlich und er wollte ehrlich gesagt ungern ins Fernsehen. Das erinnerte ihn doch zu sehr an… Schnell schüttelte er den Kopf und loggte sich, nach langer Zeit, wieder im Einall-Forum ein. Dort gab es immer mal wieder einige interessante Neuigkeiten, aber er selbst war sehr lange nicht mehr drin gewesen, weshalb er sich zunächst Orientieren musste. Aber einige Aussagen fesselten seine Aufmerksamkeit.   >Schon wieder wurde angeblich jemand Gesichtet, welcher wie in Rüpel von Team Plasma aussah. Ich dachte, sie hätte sich aufgelöst? < >stimmt es, dass Team Plasma wieder da ist? < >Team Plasma ist wieder da? Vermutlich hat sich da jemand einen dummen Scherz erlaubt. < „Na hoffentlich“, grummelte Matisse bei der letzten Aussage, die er las. Das war doch garantiert ein dummer Scherz. Gerade jetzt, wo er es tatsächlich geschafft hatte, fast alle gefangen Pokemon wieder an ihre Trainer zurückzugeben. Eine Tatsache, welche viel länger gedauert hatte, als er und die Polizei überhaupt angenommen hatten und weswegen er durch die halbe Pokemonwelt reisen musste. Vor allem wunderte es ihn, dass er erst durch dieses Forum etwas davon mitbekam, da seine Schwester ihn gegenüber nichts erwähnt hatte. Aber wiederum war es verständlich, denn das Thema war für ihn wie ein rotes Tuch. Er merkte selbst jetzt noch die altbekannte Wut aufsteigen, mahnte sich aber zur Beruhigung. Sich unnötig wegen einem Gerücht aufzuregen, brachte nun gar nichts, das verstand sogar seine reizbare Seite. Doch wenn es wahr ist, dann… Er musste der Sache auf den Grund gehen und da wusste Matisse auch ganz genau, wenn er dabei Fragen konnte. Wenn jemand etwas wusste, dann Nate. ▬ ♦ ▬ „Das nächste Mal sollte es doch endlich mal klappen“, regte sich der etwa 10-jährige Junge vor ihn auf, mit welchen Nate gerade das Pokemon trainierte. Heute bestand die Aufgabe von Yorkleff und dessen Trainer, sein eigenes Pokemon versuchen zu treffen, während es nur auswich. Doch schnell merkte Nate, dass der Junge viel zu ungeduldig an die Sache ran ging und seinen Partner immer weiter verunsicherte. Ein Blick zu seinem eigenen Pokemon Lucario reichte ihn, um zu wissen, dass es viel zu einfach für das Kampfpokemon war. Es stand noch immer da, als würde es nicht ständig ausweichen und sein Blick fixierte Yorkleff, was den kleinen Hundepokemon vermutlich zusätzlich verunsicherte. „Yorkleff – Tackle Lucario!“, rief der Junge in den Moment wieder, wobei seine Stimme nun lauter und langsam reizbarer wurde. Das erinnerte ihn stark an seinen besten Freund Matisse, welcher gerade in diesem Alter nicht viel anders war. Dadurch wusste er, dass es kein Sinn machte, weiter zu trainieren, weshalb er das Training unterbrach. Nicht zuletzt auch, da Yorkleff sehr müde wirkte „Leo, es ist genug. Wir hören auf.“ sagte er schnell, bevor der Junge, Leo, noch wirklich übertrieb und das arme Hundepokemon weiter überforderte. Für Lucario war es ein Stichwort, sich zurückzuziehen, während Nate zu Leo rüberging. „Weißt du, was dein Problem ist?“, fragte er mit ruhiger Stimme und hockte sich runter, um den 10-Jährigen auf Augenhöhe zu sein. Der Junge schnaubte nur, sagte aber kein Wort. „Du bist viel zu ungeduldig und das verunsichert Yorkleff.“ Dabei streichelte er den kleinen Hundepokemon auf den Kopf, welcher sich zwischen den beiden hingelegt hatte. Bevor der Junge jedoch was erwidern konnte, redete Nate weiter. „Du bist hier hergekommen, weil du besser werden willst, richtig? Also dann arbeite daran, geduldiger zu werden – zumindest mit deinem Pokemon.“ An seiner Miene erkannte Nate, dass der Junge ihn durchaus genau zuhörte. Auch die nächsten Worte sprachen dafür, selbst wenn Leo dabei grummelte. „Aber es ist für mich nicht einfach, meine Gefühle zu kontrollieren, wenn mir etwas nicht passt.“ Nate lächelte nur und sah zu, wie der Junge sein Yorkleff nun auch streichelte, welches nun langsam eingeschlafen war. „Ich weiß. Ein Freund von mir war genauso wie du, aber mittlerweile weiß er, wo die Grenzen sind.“ Vor allem hatte Matisse nun eine Aufgabe gefunden, die einfach nur zu ihn und seiner Gerechtigkeitsliebenden Seite passte. Schließlich stand Nate auf, sah kurz zu Lucario, welcher geduldig auf ihn wartete, und anschließend zu Leo. „Bring Yorkleff nach Hause, damit es etwas schlafen kann. Morgen können wir weiter machen und du überlegst, was du machen kannst, um nicht wieder Kopflos zu agieren.“ Leo nickte schnell und nahm sein mittlerweile schlafendes Pokemon in die Arme. Dabei konnte Nate ein Lächeln auf dem Gesicht des 10-Jährigen erkennen. „Danke.“ Hörte er noch, bevor der Junge nach Hause ging. Wir sollten auch nach Hause gehen, vernahm er eine tiefe Stimme von der Seite und Nate schaute zu dem Kampfpokemon neben ihn. Obwohl er es schon kannte, war es für Nate manchmal doch ziemlich seltsam, wenn er plötzlich in Gedanken angesprochen wurde. Doch sein Partner hatte recht: auch er sollte besser mal schlafen gehen, da es ein langer Tag war. „Du hast recht. Cheren zu helfen ist manchmal echt anstrengend.“ Vor allem, wenn man noch sehr unerfahrene Trainer hatte, wie den Jungen, welcher gerade erst damit anfing. Das würde noch eine anstrengende Zeit werden, das wusste Nate jetzt schon. Vor allem, wenn man einen Matisseverschnitt vorgesetzt bekommt, die Stimme klang belustigt und auch Nate musste schmunzeln. Nate und sein Pokemon kannten sich von klein auf und da war es wohl kein Wunder, dass es auch Lucario auffiel. Doch kaum hatte er sich in Bewegung gesetzt, um nach Hause zu gelangen, vernahm er ein Klingeln, welches von seinen Pokedex kam, welches mittlerweile auch ein Kommunikationssystem hatte. Verwundert schaute er darauf, da es nur sehr wenige gab, die ihn darüber zu erreichen versuchten und musste grinsen, als er den Namen las, welcher sich über einen Videoanruf meldete. „Wenn man vom Teufel spricht“, sagte er als erstes, als er den Anruf annahm. „Wie jetzt? Sag nicht, du…“ Das erste, was Nate vernahm, waren feuerrote Augen, die ihn anfunkelten, weshalb er schnell unterbrach. „Nein. Nicht das, was du denkst“, er deutete mit einem nicken auf sein Pokemon und der Wuschelkopf auf der anderen Seite des Telefons verstand nun, was Nate meinte. Das Nate mit Lucario kommunizieren konnte war kein Geheimnis, wenn man ihn kannte. „Und warum habt ihr über mich geredet?“, fragte Matisse argwöhnisch und scheint sich fortzubewegen, während Nate lieber stehen geblieben war. Ob er ein paar Minuten später nach Hause kam, das war jetzt unwichtig. „Ach. Ich habe gerade einen jungen Trainer trainiert, der mich stark an dich erinnert hat, wie du in seinem Alter warst. Deswegen. Aber warum rufst du an?“ Klar, sie standen in Kontakt, aber meisten schrieben sie sich nur, anstatt miteinander zu reden. Was auch der Wunsch von Matisse gewesen war – aus einen für ihn guten Grund. Einen Grund, den Nate jedoch nicht ganz Teilen konnte. „Ach deswegen habe ich so eine Begrüßung bekommen“, grinste Matisse schließlich, wurde aber im nächsten Moment ernster. „Aber weswegen ich dich anrufe: Ich habe gerade gelesen, dass es Gerüchte gibt, Team Plasma würde wieder sein Unwesen in Einall treiben. Aber das kann doch nicht sein, oder?“ Die Augen wurden zu schlitzen und selbst durch das Telefon sah Nate, dass sein Kumpel sich mit den Gedanken überhaupt nicht anfreunden konnte. Verständlich, den Matisse´ Hass auf Team Plasma war weitaus größer als der von ihm oder Mei. Leider konnte Nate aber nichts dagegen sagen, auch wenn es nur dumme Gerüchte waren. „Ich habe auch davon gehört. Zumindest aus Stratos City hört man ab und zu, wie jemand von ihnen redet.“ Aus diesem Grund war Cheren gerade auch nicht bei der Trainerschule, wo Nate zurzeit die Stellung hielt. Aber das wollte er lieber nicht erwähnen. „Aber das sind nur Gerüchte. Du brauchst dir keinen Gedanken machen, dass wieder Pokemon von Team Plasma entführt werden.“ Von der anderen Seite der Leitung vernahm Nate ein Seufzen. „Okay gut. Wenn es nur das ist. Ansonsten weißt du ja, wie du mich erreichst!“ Zumindest blieb Matisse ruhig, was schon ziemlich erstaunlich war. Früher war er immerhin ständig ausgerastet, hatte er den Namen des Teams nur gehört. Aber jetzt musste ihn klar sein, dass es wohl nichts brachte – auch wenn die Augen vieles verraten konnten. „Ich glaube, du bist vermutlich sowieso bald auf den Weg zurück, habe ich recht?“, fragte Nate nur schmunzelnd. „Woher weißt du…“ kam perplex von Matisse, aber im nächsten Moment wusste er die Antwort schon selbst. „Mary!“ Nate musste dabei nur lachen. Natürlich wusste er es von Mary, die es so laut rausposaunt hatte, dass ihr Bruder kurz davor war, wieder zu kommen, dass es garantiert die ganze Stadt mitbekam. Tatsächlich waren die meisten gespannt darauf, was aus dem temperamentvollen Trainer wohl geworden war, denn immerhin war er eine sehr lange Zeit nicht mehr in Eventura City. „Und bevor du fragst: Mei weiß es auch und…“ „Sie war alles andere als begeistert, ich weiß“, kam direkt die Antwort, was schon ziemlich abweisend klang – auch wenn es Nate natürlich besser wusste. „Du musst mit ihr reden. Sie versteht immer noch nicht, warum du einfach weggegangen bist, obwohl sie dir nur helfen wollte. Ich übrigens auch.“ Das Letzte sagte er mit Nachdruck, denn auch wenn sie mittlerweile wieder normal redeten, verstand Nate nicht, warum sich Matisse in dieser Angelegenheit nicht helfen lies. Immerhin hatte er sonst immer gerne die Hilfe seiner Freunde angenommen und war sogar sehr dankbar dafür. Aber Matisse war schon immer ein Sturkopf gewesen… genauso wie Mei. Nate sah es schon kommen, dass er einen Streit schlichten musste, wenn sie sich wieder trafen. „Ja, ich weiß. Aber ich muss weiter, denn schließlich muss ich noch ein Pokemon zurück bringen. Wir sehen uns.“ Ganz abrupt legte sein Kumpel schließlich auf und Nate seufzte nur leicht. „Das kann ja noch was werden.“ Auch wenn er genau wusste, wie ernst Matisse seine Aufgabe nahm, war es kein Grund, so abrupt aufzulegen. Er schaute zu Lucario, welcher ihn nur direkt ansah. Ja, er freute sich, seinen besten Freund wiederzusehen, aber nicht unter solchen Bedingungen. Warum musste auch vieles so unnötig Kompliziert sein? ▬ ♦ ▬ „Irgendwann wird meine kleine Schwester noch ein Fernsehstar!“, rief Mei’s Bruder erfreut aus und Warren legte einen Arm um ihre Schulter, während sie belustigt zu ihm sah. „Das sagst du schon seit Jahren, aber bisher bleibt der große Erfolg aus!“ Klar, sie machte immer mal wieder bei Filmen mit und hatte zum Teil auch sehr wichtige Rollen, aber zu einem Pokewood-Star schien es dennoch nicht ganz zu reichen. Ehrlich gesagt war Mei aber auch froh darüber, denn so blieb es mehr oder weniger ein Hobby für sie. „Ich gebe dennoch nicht auf, daran zu glauben und dann werde ich dein Fan Nummer Eins sein!“ Warren grinste sie breit an und wuschelte in ihre Haare, die sie heute mal nicht in den üblichen Zöpfen gebunden hatte. „Spinner“, kam nur eine freche Antwort von ihr und sie streckte ihn die Zunge raus, was ihren Bruder nur zum Lachen brachte. Warren war schon immer ein sehr positiver Mensch und der größte Spinner, den Mei kannte. Manchmal fragte sie sich auch, wie er überhaupt etwas erreichen konnte in den letzten Jahren, da er gerne mal mit dem Kopf in den Wolken hing. Immerhin wurde er zu einem sehr bekannten Pokemontrainer, auch wenn er es dennoch nie zum Champ geschafft hatte. Nicht wie Lotta, seine Zwillingsschwester. Wobei Mei es besser wusste: denn hätte sich Warren mehr Ehrgeiz gehabt, den Titel zu erreichen, hätte er auch locker seine eigene Schwester schlagen können. Aber nun gut, er hatte sich eben für einen anderen Weg entschieden. „Aber es freut mich wirklich, dass du heute gekommen bist“, sagte sie ehrlich, als sie schließlich vom Sofa aufstanden und all den restlichen Knabberkram weg brachten, den letztendlich hauptsächlich ihr Bruder weggefuttert hatte. „Schade nur, dass Lotta nicht da ist.“ Über ihre ältere Schwester hätte sie sich auch sehr gefreut, aber da konnte man nichts machen. Sie sahen sich immer schon selten und sie freute sich immer wieder, ihre Geschwister wiederzusehen. Als Mei noch klein war, hatten sich ihre Eltern getrennt und sie ist mit ihrer Mutter nach Eventura City gezogen, wo sie ihre beiden besten Freunde kennenlernte. Lotta und Warren hingegen blieben in Avenitia bei ihrem Vater und seiner jetzigen Frau. Aber trotz allem hielten die Geschwister immer zusammen, was man auch an den einzelnen Besuchen merkte. „Sie muss den Gerüchten auf den Grund gehen, welche wegen Team Plasma im Umlauf sind“, Warren klang nachdenklich, als er es sagte und nachdem er die letzte leere Schüssel weggebracht hatte, lehnte er sich gegen die Küchentür. „Aber ich glaube nicht, dass was dran ist. Ich meine, sie wurden schließlich aufgelöst und N hätte uns garantiert was gesagt.“ Mei nickte daraufhin nur und gab ihren Bruder recht. Immerhin standen sie dank Lotta sehr viel in Kontakt zu N, welcher damals Teil von Team Plasma war, sich aber davon abwandte. Und ihre Schwester hatte da schon einen sehr großen Teil dazu beigetragen. „Aber was ist, wenn was dran ist?“ Ihr gefiel der Gedanke ganz und gar nicht und sie musste auch daran denken, was sie mit Nate und Matisse damals erlebt hatte. „Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn sie tatsächlich wieder da sind.“ Fügte sie noch hinzu und schaute zu ihrem Bruder, welcher mit verschränkten Armen immer noch an der Tür gelehnt zu ihr sah. Sie selbst räumte derzeit noch das Geschirr aus der Spülmaschine in den Schränken, während sie redeten. „Ich denke dann werden wir gemeinsam schaffen müssen. Vermutlich können wir froh sein, dass dein hitzköpfiger Kumpel nicht jetzt nach Einall kommt, wenn Team Plasma wieder da ist.“ Bei den letzten Worten stoppte Mei in ihrer Bewegung und sie sah mit einem plötzlich besorgten Blick zu Warren. „Huch? Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte ihr Bruder verwirrt und wusste anscheinend nicht so recht, wie er diese Reaktion seiner kleinen Schwester deuten sollte. Diese seufzte nur, legte das Geschirr weg, welches sie in der Hand hielt, und schloss kurz die Augen. „Nein, hast du nicht. Aber ich habe dir verschwiegen, dass genau dieser Hitzkopf anscheinend wieder zurück kommen kann.“ Ehrlich gesagt war Mei schon überrascht darüber, als sie diese Nachricht von Mary gehört hatte. „Und das sagst du erst jetzt?“, fragte Warren und blickte seine kleine Schwester direkt an, wobei er gleichzeitig von der Tür abließ. Mei zuckte nur die Schultern, packte das letzte Geschirr in den Schrank, den sie danach schloss und sah dann schließlich zu ihren älteren Bruder. „Ich wusste nicht, dass es für dich relevant ist.“ Und ehrlich gesagt hatte sie es auch einfach nur verdrängt und ihr ist es nicht weiter wichtig vorgekommen. Vor allem nicht, wenn sie ihren Bruder auch wieder sehen konnte. „Als ob das Relevant ist, du wolltest nur…“ bevor er weiter reden konnte, zeigte ein böser Blick von Mei, dass er die Klappe halten sollte. Warren seufzte nur verstehend und schaute nach draußen, wo es schon recht dunkel geworden ist. Aber das brachte ihn anscheinend auf eine Idee. „Okay gut. Ich habe eine Idee: Wir machen eine Nachtwanderung!“ Es war keine Frage, sondern eine Anforderung und das breite Grinsen von ihm verhieß nichts Gutes. Mei wollte gerade protestieren, doch sie kam nicht einmal zu Wort. „Keine Widerrede. Du kommst mit!“ Na super, jetzt konnte sie nichts mehr dagegen sagen und sie kannte Warren gut genug, um zu wissen, dass dieser Ausflug nur noch mit einer Katastrophe Enden konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)