Letzte Wiederkehr von MizunaStardust ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Obwohl Yugi spürte, wie sein Bewusstsein schwand, nahm er doch noch die vertraute Präsenz neben sich wahr. Doch sie war anders, als er sie bisher kannte. Er spürte Atems Geist ganz deutlich, doch sein Bewusstsein war nicht mit dem des Pharaos verschmolzen, er konnte nicht dessen Gedanken hören. Dennoch gab es keinen Zweifel. Und als er begriff, dass Atem immense Kräfte freisetzte und etwas beschwor, das resoluter war als alles, was Diva ihnen entgegengebracht hatte, das gestärkt wurde von Freundschaft und Vertrauen, da wusste er: Es würde alles gut werden. *** Als er die Augen wieder öffnete, war alles vorbei. Der Geist des Ringes war fort, die Macht der Plana verschwunden. Er saß auf dem Boden und in seinem Blickfeld erschienen undeutlich Joey, Tristan, Téa und Ryou, die besorgt auf ihn zugerannt kamen. Dumpf hörte er ihre Rufe. Und da war noch etwas: Das Gefühl von vorhin war nicht abgeklungen. Mit klopfendem Herzen drehte er den Kopf leicht nach links – und seine Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, dass Atem nach wie vor dort stand. Mit einem eigenen Körper, wie er ihm zuvor lediglich bei ihrem letzten Duell zuteil geworden war. In seiner Kleidung, die seiner eigenen Zeit entsprach, und seinem goldenen Geschmeide, das einem ägyptischen Herrscher anstand, wirkte er erhaben und doch deplatziert. „Pharao!“, ächzte Yugi heiser und versuchte angestrengt, sich aufzurappeln. „Pharao!“, stießen nun auch seine vier Freunde wie aus einem Mund aus, als sie atemlos vor ihnen Halt machten. Atem reagierte sofort und wandte sich ihm zu. Ihre Blicke trafen sich – doch in Atems Gesicht zeichnete sich nicht das ab, was Yugi erwartet hatte. Stattdessen blinzelte er – ratlos. „Atem?“, setzte Yugi noch einmal, zaghaft, an, „du bist zurück! Du bist es wirklich!“ „Ganz recht“, begann der Pharao nun langsam zu sprechen, „das ist mein Name. Aber … wer seid Ihr? Wo bin ich?“ *** Ein kalter Schauer überlief Yugi, als er endlich begreifen musste, dass vor ihm nicht der Atem stand, den er gekannt hatte. Dieser Atem hier hatte keinerlei Erinnerung an ihre gemeinsamen Jahre, an Domino oder daran, dass sein Geist einmal im Milleniumspuzzle gelebt hatte. „Du … kannst dich überhaupt nicht an uns erinnern?“, hatte Téa fassungslos nachgehakt und Yugi hatte deutlich gehört, wie sie sich konzentrieren musste, damit ihre Stimme fest klang. Atem hatte die Augen niedergeschlagen. „Nein … tut mir leid“, hatte er beschämt verneint, obwohl er sich ganz offensichtlich keiner Schuld bewusst sein konnte. „Der Geist des Milleniumsrings? Zorc?“, hatte Yugi zuletzt hoffnungsvoll gefragt. Wieder hatte Atem nur den Kopf geschüttelt. „Das sagt mir gar nichts. Wer soll das sein?“ Nun sah er sich argwöhnisch um. „Bitte – erklärt mir jetzt sofort, wo ich hier bin und wieso Ihr meinen Namen kennt. Was wollt Ihr von mir?!“, sagte er dann in scharfem, herrschaftlichem Ton, der keine Widerrede duldete. Enttäuschung keimte in Yugi auf. Darüber, dass es nicht sein Seelenfreund war, der hier vor ihm stand. Aber gleichzeitig mischte sich auch Unverständnis darunter. Warum zum Teufel war Atem denn überhaupt wieder hier, nachdem er so lange Jahre dem Irrglauben erlegen war, dass sich ihre Wege nie mehr kreuzen würden? Wenn er in den letzten Jahren mit Atem eines gelernt hatte, dann war das, dass nichts jemals grundlos geschah, also – was bedeutete es? Ihre Unterhaltung wurde jäh unterbrochen, als nun Seto Kaiba von der anderen Seite der Arena mit bedeutungsschwangeren Schritten auf die Gruppe zuschritt. Mit entschlossenem Blick fixierte er Atem, schien etwas in seinen Augen zu suchen, das ihm sagte, dass er keinem Zweifel unterlag – obwohl er dies instinktiv sicher längst wusste. „Pharao“, knurrte er gewichtig, „ich wusste, du würdest kommen. Ich will ja nicht sagen 'Ich hab's ja gesagt', aber: Ich hab's ja gesagt." „Du hattest Recht", gab Yugi bereitwillig zu, „du hast nie aufgehört, daran zu glauben, dass er zurückkommt." „So ist es", bestätigte Kaiba sachlich. Dann wandte er sich Atem direkt zu: „Ich habe dich hergeholt und nun schuldest du mir ein lange aufgeschobenes Duell!“ Erleichterung flackerte jetzt in Atems Gesicht auf. „Hohepriester Seth!“, rief er aus, „Ra sei Dank, dass Ihr hier seid. Könnt Ihr mir sagen …“ Doch mitten im Satz unterbrach er sich, denn als er Kaiba betrachtete, schien ihn plötzlich die Erkenntnis zu erreichen, dass er sich getäuscht hatte. „Ihr seid es nicht … aber diese Ähnlichkeit ...warum …?“, murmelte er, mehr zu sich selbst. „Hör auf mit dem Geschwafel!“, bellte Kaiba ihn wenig empathisch an, „ich habe auf diesen Moment viel zu lange gewartet! Mein Blut kocht förmlich! Ich will meine Revanche und ich bin nicht mehr bereit, dafür irgendwelche Abstriche zu machen!“ Atem hob den Kopf und blickte ihn stolz und ärgerlich an. „Wer auch immer Ihr seid – so habt Ihr nicht mit mir zu sprechen! Ich weiß nicht, von was Ihr redet, aber ich verlange auf der Stelle zu erfahren, was das alles soll! Im einen Moment bin ich in meinem Thronsaal und dann fühlt sich plötzlich alles so … taumelnd und leicht an und im nächsten Augenblick – befinde ich mich hier mit Menschen, die ich in meinem Leben noch nie gesehen habe! Nun redet! Seid Ihr Teil einer Verschwörung? Plant Ihr etwa ein Attentat? Eines sage ich Euch: Ich werde alles tun, um mein Volk zu schützen und ich bin nicht käuflich! Meine Beamten haben genaue Anweisung …“ „Moment mal!“, grätschte Yugi dazwischen, „heißt das etwa … du erinnerst dich an dein früheres Leben? Ich meine … an dein … jetziges Leben? An deine Zeit als Pharao?“ Der Blick, den Atem nun für ihn übrighatte, war eine Mischung aus Resignation, Abscheu und Irritation. „Ich verstehe nicht, was Ihr redet. Natürlich erinnere ich mich an mein Leben. Das Leben, das ich jetzt gerade führe. Und das hatte bisher nichts mit alldem hier – oder mit Euch – zu tun.“ „Dann bist du also gar nicht aus dem Totenreich zurückgekehrt!“, rief Yugi aus, „sondern aus einer Zeit, bevor dein Geist im Milleniumspuzzle eingeschlossen wurde!“ „Schluss mit diesem Theater!“, fuhr Kaiba nun dazwischen. Ihm schien endgültig der Geduldsfaden zu reißen, „was soll diese Schmierenkomödie!? Ich will mein Duell! Alles andere ist mir egal!“ Er machte eine unwirsche Bewegung mit der Hand, trat auf Atem zu und griff nach seinem Arm. Der Pharao reagierte blitzschnell, packte Kaibas Handgelenk und bog es nach hinten um, sodass dieser keuchend zurückwich. „Fasst mich nicht an! Ich weiß mich zu wehren!“, fauchte Atem wild, während Joey voller Genugtuung kicherte. „Pharao“, ging Yugi nun mit ruhiger Stimme dazwischen, „auch wenn du verwirrt bist, du musst uns glauben, dass wir dir nichts Böses wollen. Wir wissen ebenfalls nicht, warum du hier bist, aber ich kann dir versichern, dass wir deine Freunde sind.“ „Ja, wir alle außer der reiche Sack da“, warf Joey ein. Atem blickte Yugi nachdenklich an. Er schien abzuwägen, welche Optionen er hatte. Schließlich schien er zu dem Schluss zu gelangen, dass ihm wenig blieb, außer auf Yugis Wort zu vertrauen. „Also gut“, sagte er, „ich muss wohl auf mein Bauchgefühl hören und das sagt mir, dass ich Euch trauen kann“, er warf einen kurzen Blick zu Kaiba hinüber, der diesen nur stumm und halsstarrig erwiderte, dann wandte er sich wieder Yugi zu. „Also schön. Erzählt mir alles, was Ihr wisst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)