Des Schicksals seltsames Spiel! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 35: Schockmoment! ------------------------- Schockmoment! „Himiwara!“, schrie Kagome, nachdem die Kleine ihr gerade ziemlich deutlich gezeigt hatte, dass sie so gar keine Lust darauf hatte, Rücksicht auf den Bauch ihrer Mutter zu nehmen. Kagome hatte die kleinen Händchen ihrer Tochter geschnappt und hielt sie fest, damit sie nicht noch einmal auf ihren Bauch schlagen konnte. Von ihren Kindern war Himiwara im Moment diejenige, die am meisten zeigte, dass sie mit der Situation absolut nicht zurechtkam. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass Himiwara sehr an ihrem Vater hing. Nur unter einer großen Anstrengung schaffte es Kagome überhaupt ihre Tochter festzuhalten. Immer wieder versuchte die Kleine sich aus ihrem Griff zu befreien. Die Kleine schrie laut. Kagome war sich sicher, dass auch die Nachbarn mitbekommen könnten, was hier gerade los war. „Himiwara, beruhige dich bitte“, versuchte sie ihre Tochter wieder zu beruhigen. Doch diese machte keine Anstalten, die Worte zu beherzigen. Im Gegenteil, sie wurde immer rasender. Bis sie schließlich plötzlich mit ihrem Gesicht auf Kagomes Hände zufuhr. Ohne Rücksicht biss sie plötzlich in Kagomes Hand. Ruckartig ließ sie deshalb ihre Tochter los und hielt sich mit der einen Hand die verletzte. Blut tropfte auf den Boden, während die Kleine sie mit roten Augen und zitternder Lippe knurrend ansah. Kagome lief ein kalter Schauer über den Rücken. Tränen sammelten sich in ihren Augen. So schlimm war es wirklich noch nie. Im Moment hatte sie tatsächlich Angst vor ihrer Tochter. Das alles geschah nur, weil sie mit ihr nicht auf dem Boden spielen hatte können. Etwas das Kagome wirklich Angst machte, kamen solche Situationen doch mittlerweile öfter vor. Leicht seufzend notierte sich Inuyasha die Anweisungen des Bauleiters. Zusammen mit Kikyo musste er wieder einige organisatorische Dinge in Erfahrung bringen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedachte, dass Kikyo im Moment wirklich nicht gut auf den jungen Mann zu sprechen war. Immer wieder strafte sie ihn mit wütenden Blicken und redete kein Wort mit ihm. Obwohl sie eigentlich zusammen arbeiten müssten, machte sie es nun ihnen unnötig schwer. „Könntest du dich bitte wie eine Erwachsene verhalten?“, rutschte es ihm angepisst heraus, nachdem der Bauleiter sie für einige Sekunden alleine gelassen hatte. Er war einfach nur noch genervt. Erst konnte er Kagome nach wie vor nicht erreichen und nun machte es ihm seine Kollegin zusätzlich schwer. „Ich soll mich erwachsen benehmen? Wer hat mir denn in den letzten Wochen immer mehr Hoffnungen gemacht?“, fuhr sie ihn ungehalten an. Sie schien ihre Zurückweisung vom Wochenende immer noch nicht überwunden zu haben. „Ich habe dir überhaupt keine Hoffnungen gemacht!“ Schließlich hatte er nie irgendwelche Andeutungen gemacht, Kikyo auch nur etwas näher an sich kommen zu lassen. Er hatte sich einfach gefreut jemanden zu haben auf den er sich in dieser fremden Stadt verlassen konnte. „Du hast genau gewusst, dass ich mehr von dir wollte“, knurrte sie förmlich. Mit dieser Aussage hatte sie natürlich nicht unrecht. Schnell hatte er gemerkt, dass sie mehr für ihn sein wollte, doch er hatte dem nie Beachtung geschenkt. Sowieso hatte er kein Interesse an einer neuen Beziehung. „Weißt du was, denk doch, was du willst. Ich will sowieso nur noch diesen Job über die Bühne bringen und dann so schnell wie möglich zurück nach Tokio. Also lass uns wenigstens unseren Job hier ordentlich machen.“ Er hatte absolut keine Lust mehr mit der jungen Frau über ihre Gefühle zu diskutieren. Denn das brachte sowieso nichts. Sie war verletzt und würde so oder so nicht mit sich reden lassen. „Da hat sie dich aber ordentlich erwischt.“ Kurz zuckte Kagome zusammen, nachdem Sango ihre Hand etwas gedreht hatte. Nach diesem Zwischenfall mit Himiwara, wusste Kagome erst nicht so recht, was sie machen sollte. In ihrer Panik hatte sie schließlich Sango angerufen. Diese hatte auch keine Zeit verstreichen lassen und war sofort zusammen mit Miroku gekommen. Dieser bespaßte soeben ihre und auch seine Kinder. „Wieso hat sie dich überhaupt gebissen?“ Kagome musste leicht seufzen bei dieser Frage. „Himiwara wollte unbedingt etwas spielen. Ich habe mich aber leider nicht so gut gefühlt und wollte mich noch etwas auf der Couch ausruhen. Als ich ihr sagte, dass wir später etwas anderes spielen können, ist sie plötzlich total wütend geworden. Sie hat auf meinen Bauch eingeschlagen. Als ich sie beruhigen wollte, hat sie mich plötzlich gebissen. Du hättest sie sehen müssen, ich hatte richtig Angst vor ihr“, gab Kagome leise zu. In dem Moment, in dem sie Himiwara mit den roten Augen und den langen Fangzähnen gesehen hatte, war in ihr die blanke Panik hochgekrochen. Sie hatte von Inuyasha erfahren, dass es vorkommen konnte. Er jedoch die Kinder in solchen Augenblicken in Schach halten würde. Doch er war nicht hier und konnte ihr demnach nicht helfen. Kagome war mit der Situation völlig überfordert gewesen. „Du solltest dringend mit Inuyasha darüber sprechen. Er kennt sich damit aus, weiß daher genau, was zu tun ist.“ „Inuyasha ist nicht hier“, konterte Kagome gleich. Sie hatte immer noch nicht das Bedürfnis mit ihm zu sprechen. Schon gar nicht, wenn es so eine Situation brachte. „Ich weiß zwar, dass du wütend auf ihn bist, aber vielleicht hilft es deinen Kindern, wenn sie wieder mit ihrem Vater sprechen können.“ Das hatte sich die Schwangere mittlerweile auch gedacht. Sie müsste ja nicht mit ihm reden. Sie konnte ihr Handy einfach ihren Kindern weitergeben, so hatten zumindest sie Kontakt zu ihm. Doch Kagome hatte Angst, dass dies alles nur noch schlimmer machen würde. Schließlich konnten sie dadurch ihren Vater immer noch nicht richtig sehen und vor allem anfassen. „Was ist, wenn danach alle drei ausflippen? Ich konnte nicht einmal gegen Himiwara ankommen, wie soll ich es dann gegen drei schaffen?“, erklärte sie ihr Handeln. Wenn sich ihre Tochter nicht von selbst wieder beruhigt hätte, wäre es vermutlich viel schlimmer ausgegangen. „Deshalb doch Inuyasha. Er kann dir erklären, was du machen musst. Oder du holst dir psychologische Hilfe für die drei. So kann das jedenfalls nicht weiter gehen.“ Das musste Sango ihr auch nicht noch einmal sagen. Schließlich wusste Kagome selbst, dass es weder für sie noch für eines ihrer Kinder gut wäre, wenn sich das Geschehene noch einmal wiederholte würde oder gar etwas Schlimmeres. Und vielleicht musste sie doch über ihrem Schatten springen und ihren Mann über die ganzen Vorkommnisse in Kenntnis setzen. „Hey Sango“, begrüßte Inuyasha die Frau seines besten Freundes, nachdem er den Anruf von ihr entgegengenommen hatte. „Hey. Hast du vielleicht kurz Zeit?“, kam diese gleich zur Sache. Da Inuyasha bereits Feierabend hatte und diesen sowieso in Einsamkeit verbringen würde, hatte er überhaupt nichts dagegen etwas seiner Zeit mit einem Telefonat zu verbringen. „Klar. Um was geht es denn?“, wollte er deshalb sofort von Sango wissen. Schließlich rief ihn diese eher selten an. Meist nur wenn sie etwas Wichtiges besprechen musste. „Hat Kagome dich schon angerufen?“, fragte diese gleich nach und schien irgendwie besorgt zu sein. „Nein. Seit ich ausgezogen bin, habe ich nichts mehr von Kagome gehört. Aber das musst du doch von Miroku wissen“, stellte er deshalb klar, da er doch bereits des Öfteren mit Miroku über Kagome gesprochen hatte. „Das habe ich schon, ich dachte nur, dass sie dich bereits angerufen hat, nachdem was heute passiert war“, seufzte Sango. „Was ist heute denn passiert?“, kam es sofort angespannt von ihm. Inuyasha richtete sich auf dem Stuhl auf. Mit seiner Hand fasste er an den Tisch. Er machte sich auf das Schlimmste gefasst. „Himiwara hat Kagome angegriffen.“ Inuyasha stockte der Atem. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein. „Ist Kagome schwer verletzt?“, kam es stockend über seine Lippen. Nur zu gut konnte er sich an seinen Kontrollverluste als Kind erinnern. Wären sein Bruder und Vater nicht zur Stelle gewesen, hätte er vermutlich seine Mutter schwer verletzten können. Die beiden hatten damals alle Mühe, ihn in Schach zu halten. Kagome war jedoch ganz allein. Niemand hätte ihr zu dem Zeitpunkt helfen können. Himiwaras Brüder würden ihr unmöglich stand halten können. Nicht wenn sie vollkommen in Rage geraten war. „Nein. Sie hat ihr zum Glück nur in die Hand gebissen. Die Wunde ist zwar tief und vermutlich extrem schmerzhaft, jedoch nicht lebensgefährlich. Dennoch ist es besorgniserregend, dass Himiwara ihre eigene Mutter angreift.“ Damit hatte Sango natürlich recht. Dass die Kleine derart die Kontrolle verlor, war natürlich besorgniserregend. Inuyasha war in erster Linie jedoch erleichtert, dass Kagome noch halbwegs gut aus der Sache rausgekommen war. “Du musst unbedingt etwas machen, Inuyasha. Kagome hat Angst vor ihren Kindern. Ihr geht es nicht gut und ich weiß echt nicht, wie lange sie diese Situation noch aushalten wird.“ „Was soll ich denn machen, Sango? Ich bin hunderte Kilometer von meinen Kindern entfernt. Ich kann nicht einfach mal schnell vorbeikommen und die Situation klären“, kam es resigniert von ihm. Er hatte von Anfang an ein schlechtes Gewissen, nachdem er einfach so gegangen war. Dass es in der neuen Stadt auch nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte, setzte ihm zusätzlich zu. „Wie wäre es, wenn du einfach wieder nach Hause kommst und die Sache ein für alle Mal mit Kagome klärst?“, kam es nun ziemlich aufgebracht von Sango. Natürlich machte auch diese sich Sorgen um Kagome. Doch einfach so alles liegen und stehen lassen konnte er wirklich nicht. „Das geht nicht so einfach. Ich habe einen Vertag für sechs Monate hier. Ich kann nicht einfach so gehen, schließlich habe ich noch ganze fünf Monate hier zu tun. Ich lass mir aber was einfallen.“ Was er genau machen konnte, wusste er noch nicht. Dennoch wollte er Kagome helfen. „Dann überlege schneller. Denn wenn Kagome mehr passiert, nur weil du ihr nicht helfen wolltest, bring ich dich eigenhändig um.“ Diese Drohung nahm Inuyasha auch ernst, da er das Temperament der jungen Frau nur zu gut kannte. Doch auch er würde es sich niemals verzeihen können, sollte Kagome wirklich noch mehr passieren. Dies teilte er Sango direkt mit und beendete damit das Telefonat. Denn nun hatte er wirklich Wichtigeres zu klären. Langsam und tief durchatmend erhob sich Kagome von der Couch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sie sich an ihren Bauch. Seit Himiwaras Schlag hatte sie ein unangenehmes Ziehen im Bauch. Alles in allem fühlte sie sich überhaupt nicht gut. Sie hatte starke Kopfschmerzen und immer wieder verschwamm ihr die Sicht. Bis jetzt hatte sie dies gut überspielen können. Doch schon langsam wurde aus diesem Ziehen ein wirklich fieser Schmerz. Am liebsten wäre sie einfach auf der Couch geblieben. Doch ihr Handy klingelte fordernd auf dem Küchentisch. Kagome wollte zumindest nachsehen, wer sie erreichen wollte. Dass dies keine gute Idee war, zeigte sich schon nach wenigen Sekunden. Plötzlich wurde ihr wie schon so oft schwarz vor den Augen. Doch diesmal schien ihr Körper sich nicht gleich wieder zu fangen. Kagomes Herzschlag wurde schneller, ihre Atmung beschleunigte sich ebenfalls. Die Schmerzen in ihrem Bauch taten ihr übriges. Komplett verlor sie den Halt. Kniend und schwer atmend krümmte sie sich am Boden. „Mama?“, kam es besorgt von Takehito. Kagome wollte ihrem Sohn keine Sorgen bereiten. „Mama geht’s gleich wieder gut“, prresste sie daher unter Schmerzen hervor. Jedoch spürte sie deutlich, dass es immer schlimmer wurde. Sie fühlte sich immer schlechter. Ihr Herzschlag wurde immer schneller. Bis sie gar nichts mehr um sich wahr nahm. Nur noch mitbekam wie ihre Hände unter ihrem Gewicht nachgaben und sie vollkommen in die Schwärze gezogen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)