Wrecked von Scharon (Soukoku) ================================================================================ Prolog: Birds fly in different directions ----------------------------------------- „Chuya...“ Die Tränen beginnen meine Stimme zu ersticken. „Noch ein bisschen“, machst du mir Mut mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, dass mir richtig warm ums Herz wird. „Chuya...“ Mit aller Kraft halte ich die Augen offen, will noch ein wenig länger im tiefen Blau deiner Augen versinken, bevor die so fatal blutende Schusswunde in meiner Brust, mein Ende einläutet. Plötzlich kann ich leichter atmen. „Besser so?“, fragst du mit warmer Stimme und ich bemerke den roten Schimmer, der mich umgibt. Du benutzt deine Fähigkeit, um das Gewicht von meiner Brust zu nehmen. So bemüht habe ich dich selten erlebt. Ist dir das hier so wichtig? Bin ich dir so wichtig? „Ich habe dich nie gehasst...“, bricht es überwältigt aus mir heraus. Du verziehst das Gesicht. „Ach, komm schon. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Gespräch.“ Ich blinzel irritiert. „Ich lasse dich nicht sterben.“ Ein tiefer Seufzer entfährt meiner Kehle und ich spüre ein Lächeln auf meinen Lippen. „Chu...“ Bevor ich weiter sprechen kann, werde ich von lilafarbenen Ringen aus gleißend hellem Licht umspielt. Was ist das? „Wehr dich nicht“, sagst du mit festem Blick und das erste Mal in meinem Leben, folge ich deinem Befehl ohne nachzudenken. Ich halte meine Fähigkeit zurück, lasse mich treffen. Stöhnend falle ich zurück zu Boden, in meine Blutlache, während um mich herum Dutzende Schmetterlinge aufsteigen. Erstaunt atme ich ein, doch spüre keinen Schmerz. Nirgendwo mehr. Ich ziehe die Beine unter die Hüfte, setze mich verwirrt aufrecht hin. Du kniest vor mir und grinst zufrieden. Ruckartig wende ich mich um und entdecke eine Frau mit kurzem dunklen Haar. Sie ist schick gekleidet und grinst zu mir runter, während sie die Brille auf ihrer Nase zurecht rückt. „Yosano Akiko“, stellt sie sich vor. „Ich bin Ärztin.“ Beeindruckt nicke ich ihr zu. „Stets zu Diensten, Kollege.“ Sie grinst auf mich herab und ich nicke erneut, immer noch ein wenig von der Situation überrascht. Ich wende mich wieder zu dir um, senke den Blick. „Ich... Kann ich denn mit zurück kommen?“ Schließlich habe ich es nicht geschafft meinen Partner zu beschützen als es darauf ankam und er starb in meinen Armen. Jedenfalls war ich davon überzeugt. Es fühlt sich komisch an, in mir drin. Bin ich verunsichert? „Als der Boss bemerkt hat, dass ich nicht gestorben bin, sondern Yosano mich zurück holen kann, da war seine Wut verflogen.“, sagst du grinsend. Ich sehe dich erstaunt an. „Du hast mich mit deiner Fähigkeit gerettet, auch wenn es nicht so aussah.“ Ich blinzele. „Und du hast verdammt nochmal fast im Alleingang den Boss der scheiß Kröte platt gemacht“, zischst du, wirkst fast eifersüchtig, wenn man deine zusammengezogenen Augenbrauen so interpretieren möchte. „Glaub mal, der Boss freut sich, dich zu sehen.“ Du stehst abwinkend auf während dir mein Blick folgt. „Was ist?“, fragst du mit einer leichten Röte auf den Wangen, dann hältst du mir die Hand hin. „Lass uns nach Hause gehen.“ Ich sehe deine Finger an, die sich mir auffordernd entgegen strecken und merke, wie leichte Freude in mir aufkommt. Ungewohnt. Mit klopfendem Herzen nehme ich deine Hand und lasse mir aufhelfen. Während wir neben einander her laufen, siehst du mich von der Seite an, verschränkst die Hände hinter dem Kopf. „Du... hast dich echt gefreut, als ich aufgetaucht bin. Oder?“ Ich wende dir den Kopf zu, woraufhin du hastig weg guckst, was die roten Wangen nicht schnell genug verbirgt als dass ich sie nicht bemerkt hätte. „Ja“, gebe ich zu. Erstaunt lässt du den Kopf nach vorne fallen und blinzelst mich an. „Das überrascht dich?“, frage ich mit einem leichten Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue. Du ziehst eine Schnute, das ich lachen muss. „Ich hab geheult wie ein Schlosshund als du in meinen Armen gestorben bist.“ Deine Augen werden groß. Dann siehst du vor dir zu Boden. „Dann war alles gelogen?“ Hm? „Dass du mich nicht ausstehen kannst?“ Wir sehen uns in die Augen, dein Blick ist fragend. „Gerade eben hast du gesagt, dass du mich nie gehasst hast.“ „Du hast das Offensichtliche erfasst“, sage ich grinsend und du schnaubst nur wütend. Mein Mund entspannt sich etwas und geht zu einem zarten Lächeln über. „Ich bin stolz, Chuya.“ Du siehst mich wieder an. „Aber wem sage ich das...“ „Was meinst du?“ „Ich bin immer gerne mit dir zusammen auf Missionen gegangen“, ahme ich deine vermeintlich letzten Worte mit hoher Stimme nach, während ich die Hände an meiner Wange falte. Mit hochrotem Kopf schlägst du gegen meine Schulter. „Ach halt die Klappe, Idiot!“ Ich lache. Du grummelst einen Moment vor dich hin, doch bevor ich mich wieder abwende, sehe ich wie sich ein Lächeln auf deine Lippen stiehlt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)