Unmöglich von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 3: Gesittet ------------------- Ein Messer wird gegen ein Glas geschlagen und der daraus entstehende Ton dringt durch den Saal und ruft die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf den Verursacher des Geräusches. Sofort drehen sich alle Köpfe in dessen Richtung. “Hallo miteinander. Wir freuen uns wirklich, dass ihr alle bereits heute hierher gekommen seid, um mit uns …” Und ehe Taichi, der an seinem Platz steht, aussprechen kann, springt auch Mimi auf. “Wir freuen uns, dass ihr hier seid und mit uns unsere unglaubliche und für alle unvergessliche Hochzeit feiern werdet. Das wird sicherlich das tollste Fest, die tollste Hochzeit, auf der ihr jemals wart!” Mimis Blick fällt auf ihre Trauzeugin, die ein Lachen hinter ihrer Hand zu verbergen versucht. “Ähm …”, die Braut bekommt roten Wangen, “also … Hochzeiten der hier Anwesenden ausgenommen.” “Erwarte ich auch”, sagt Yamato neben Sora in dem für ihn typischen trockenen Tonfall, dann greift deren Hand bereits nach seiner und drückt diese. Taichis Züge bekommen einen schwärmerischen Ausdruck. “Oh ja, eure Hochzeit, Alter. Und der Junggesellenabschied davor erst … und meiner letzter Woche, ich sage euch …” Ein Tritt seines besten Freundes rettet ihn davor, etwas auszuplaudern, was er besser nicht laut sagen sollte … vor allem nicht in Angesicht seiner bald Angetrauten, die ihn mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen und gerunzelter Stirn ansieht. “Hast du mir etwas zu sagen?” Die Augen des Angesprochenen stehen nun weit offen. “Ähm … ich … eigentlich …” “Was auf einem Junggesellenabschied passiert, bleibt auch dort. Oder hast auch du uns etwas zu erzählen?” Yamato sieht die Braut in spe an. Deren Wangen färben sich rot, dann schüttelt sie ihren Kopf und sieht mit immer noch verschränkten Armen zur Seite. “Pfft, nein, habe ich nicht!” “Ähm … Prinzessin … gibt es irgendetwas, was ich wissen sollte?”, fragt Taichi unsicher nach. “Sicherlich nicht! Immerhin darf ich ja auch nicht wissen, was bei dir passiert ist!” “Aber … da …” Hilfesuchend sieht Taichi seinen Trauzeugen an, der mit seinen Schultern zuckt. “Musst du wissen.” “Prinzessin”, wendet sich der Mann des Abends wieder an seine Verlobte, die immer noch beleidigt aussieht. Noch ehe ein Streit ausbrechen kann den jeder mitbekommt, springt Sora auf und breitet ihre Arme aus. “Also wir alle freuen uns, dass ihr da seid, allen voran natürlich unser Brautpaar. Noch mehr freuen sich die beiden, dass ihr morgen mit ihnen feiern wollt, und keine Sorge, das wird sicherlich auch passieren, den dieses … ähm Gespräch hier ist, leider, recht normal bei ihnen, wie die meisten Anwesenden auch wissen dürften. Und jetzt lasst euch das Abendessen schmecken.” Und während sie den Verantwortlichen für das Essen ein Zeichen gibt, dass es serviert werden darf, geht ein erleichtertes Aufatmen durch den Raum. Anscheinend hatten sich einige der Gäste Sorgen gemacht, dass man auf das Essen noch länger warten müsste, da sich das Brautpaar streitet. “Kann man Wetten abschließen, ob die Hochzeit morgen tatsächlich stattfindet oder ob die beiden sich so streiten, dass alles abgeblasen werden muss?”, fragt Daisuke, der einen Ellenbogen auf dem Tisch vor sich abgestützt hat und sein Kinn auf der dazugehörigen Hand dazu. Auf diese Frage sind sofort alle Blicke der bei ihm am Tisch Sitzenden auf ihn gerichtet. “Hast du sie noch alle?”, erklingt aufgebracht Miyakos Stimme, die den besten Freund ihres Partners wütend anfunkelt. “Was denn?”, fragt Daisuke und sieht sie aus zusammengekniffenen Augen an. “Wir alle kennen die beiden, die sind immer so”, gibt Hikari von sich und unrecht hat sie mit ihrer Aussage nicht. Mimis und Taichis Beziehung ist sehr explosiv … doch genauso sehr lieben sie sich auch - und das ist ihnen allen bewusst, auch Daisuke. Und zumindest ihr und vermutlich den meisten anderen ist klar, dass dessen Aussage nur ein Witz gewesen ist … doch dass Miyako darauf anspringt ist genauso zu erwarten gewesen. “Der Junggesellenabschied, also der von Taichi”, Ken runzelt einen Moment seine Stirn, “und auch der von Yamato waren relativ harmlos. Nichts, was hier ein Grund für die Absage dieser Hochzeit wäre.” Und nun wird er von seiner Freundin kritisch angesehen. “Gibt es etwas, was ich wissen sollte?” Kens Augen weiten sich. Ernsthaft jetzt? Er wollte doch nur eine Aussage tätigen, die alles beruhigen sollte und nun traf es auch noch ihn. “Yolei”, richtet Hikari beruhigend an ihre beste Freundin. “Ken hat recht. Beide Junggesellenabschiede waren nicht verwerflich”, mischt sich nun auch Cody ein und seine Aussage glättet die Wogen, immerhin ist er immer ehrlich und alle vertrauen ihm. Und da er, ebenso wie alle Männer aus ihrer Gruppe, bei beiden Junggesellenabschieden eingeladen war, wird an seinen Worten auch nichts bezweifelt. “Und wie war es mit Mimis Junggesellinnenabschied?”, fragt Takeru neugierig nach. Hikari und Miyako wechseln einen schnellen Blick, dann schütteln beide ihren Kopf. “War gut.” “Nichts auszusetzen.” “Und alles sehr gesittet.” “Mehr als gesittet.” Die beiden Frauen sehen sich nochmal an und versuchen ein Grinsen zu vermeiden. Da in dem Moment die Vorspeise, eine Suppe, serviert wird, atmen beide erleichtert aus. Sie sind froh, der Befragung entkommen zu sein. Doch noch während die Kellner um sie herum mit Suppe verteilen beschäftigt sind, neigt Takeru sich zu Hikari und flüstert dieser ins Ohr. “Ein Stripper?”, fragt er und verkneift sich jedes Lachen, als sich Hikaris Wangen rot färben. Sie sieht sich um und als sie feststellt, dass gerade niemand zu ihnen blickt, sieht sie in Takerus Augen und nickt. Nun muss der junge Mann doch leise lachen. “Das passt irgendwie zu Mimi.” Seine Nebensitzerin zuckt mit ihren Schultern. “Zu ihr vielleicht. Aber wenn ich jemals heirate und davor einen Junggesellinnenabschied feier, dann verzichte ich da sehr gerne drauf.” Wieder mustert er sie, dann nickt er verständnisvoll. “Dein zukünftiger Ehemann ist da sicherlich nicht undankbar dafür. Aber”, sein Blick wandert zu Miyako, “wenn Mimi und Yolei ein Wort mitzureden haben, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass du dem nicht entkommen kannst.” Hikaris Augen werden groß. “Oh Gott, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht …” “Dann solltest du das vorher mit ihnen besprechen.” Sofort sieht sie ihn leidend an. “Egal wie, ich werde vermutlich nicht darum herum kommen.” Er sieht sie schmunzelnd an. “Vermutlich brauchst du erst einmal einen Mann, oder?” Hikari erwidert seinen Blick frech grinsend. “Ach, ich denke, da findet sich schon einer.” “Ach ja?” “Klar, Davis ist ja auch noch frei.” Takeru reißt seine Augen gespielt weit auf. “Du ziehst ihn mir vor?” Sie legt ihre Wange auf ihre Hand und stützt sich mit dem Ellenbogen auf dem Tisch ab. “Hmm … du bist doch der, der verschwunden ist, oder? Ich nehme lieber jemanden, der hier vor Ort ist.” “Hmm … die Frage, was ist besser? Dich und Davis gemeinsam vor Ort sehen oder dann doch lieber weiter durch die Weltgeschichte unterwegs sein?” “Naja, wenn du vor Ort bist, brauche ich dann noch Davis?” Sie zwinkert ihm zu, ehe sie ihren Ellenbogen vom Tisch nimmt, nach ihrem Löffel greift und sich die Suppe schmecken lässt. Takeru sieht sie noch einen Moment an, dann schmunzelt er und lässt sich die Suppe ebenfalls schmecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)