Vergessen von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- “Leute, meine Mama hat mir Geld gegeben, dass wir uns ein Eis holen können!” Tommy wedelt mit ein paar Geldscheinen über seinem Kopf, kaum dass er ins Clubhaus gestürzt gekommen ist. “Naja, solange sie uns nicht wieder als Nie-Gewinn-Kickers dabei betitelt, gerne”, murrt Daniel. “Wirklich? Das ist ja nett von deiner Mutter, bedank dich bitte im Namen von uns allen bei ihr”, sagt Mario und richtet sich auf, nachdem er seine Schuhe gebunden hat. “Oh, ich freue mich auf ein Eis”, gibt Sascha schwärmerisch von sich. “Dicker, du willst immer nur essen”, murmelt Kevin von der Seite aus und fängt sich damit ein paar böse Blicke ein. “Gehen wir gleich ein Eis kaufen?” Tinos Blick strahlt regelrecht vor Vorfreude. “Müssen wir das Training dann ausfallen lassen?” Besorgnis klingt in Gregors Stimme mit. “Ach, mal einen Tag nicht trainieren bringt uns auch nicht um.” Christophs Augen leuchten auch vor Vorfreude auf ein Eis. “Bei dem warmen Wetter ist das doch eine sehr gute Idee!”, stimmt auch Philipp zu. “Wir lassen das Training nicht ausfallen!”, durchdringt Marios Stimme den Lärm im Clubhaus, als alle anfangen zu diskutieren, ob ein Training heute wirklich notwendig ist. Augenblicklich ist es still und alle, außer Gregor, sehen ihren Kapitän enttäuscht an. “Mein Vorschlag wäre, dass wir einfach ein verkürztes Training einlegen. Wir gehen unsere übliche Runde laufen und anschließend noch für zwanzig Minuten Balltraining. Danach können wir zu einer Eisdiele gehen und holen uns ein Eis.” Dieser Vorschlag findet Zustimmung unter seinen Jungs. Vor allem Gregor wirkt erleichtert, aber das wundert Mario nicht. “Dann schnappt sich jeder von euch einen Fußball, dann können wir los. Die Baseballer kommen sicherlich auch gleich.” Der Torwart tut, was er gerade aufgetragen hat und greift nach einem Fußball, um als erster aus dem Clubhaus tritt. “Tommy, schau, dass du das Geld gut einpackst.” “Ja, nicht dass es nachher weg ist und wir total bedröppelt vor der Eisdiele stehen.” Charlie und Jeremy sehen den Segensbringer ernst an, der sofort nickt. “Natürlich. Und vielleicht läuft einfach immer jemand hinter mir, nicht dass es aus meiner Hosentasche fällt und dann weg ist. Wenn jemand hinter mir läuft, dann sieht man das doch sicherlich und kann es wieder aufheben.” “Machen wir.” Benjamin klopft dem Verteidiger auf die Schulter, dann läuft er mit einem Fußball in der Hand an diesem vorbei nach draußen. /// Eine Stunde später kommt die gesamte Mannschaft bei einer Eisdiele an. Marios Blick verdüstert sich ein wenig. Hier war er mit Elsa, hier hatten sie ihr Date. Oder haben zumindest das Eis für ihr Date gekauft. Und ausgerechnet an diesem Tag hatte sie den Unfall, an dem sie ihr Gedächtnis und damit jede Erinnerung an sie beide zusammen verloren hat. “Ich würde vorschlagen, dass wir unsere Bestellung sammeln und dann nur ein paar von uns reingehen und das Eis holen”, sagt Philipp, als er zu der Eisdiele sieht. “Das ist eine gute Idee”, stimmt Mario zu. Er selbst wartet draußen auf Tommy, Benjamin, Christoph und Philipp, die gemeinsam in die Eisdiele hineingegangen sind, um die Bestellung aufzugeben und die Eistüten dann mit raus zu bringen, wo sie sie verteilen. “Hier Käpt´n, einmal Vanille und Erdbeere für dich.” Benjamin hält Mario die Eistüte mit dem gewünschten Eis entgegen. Gregor, der neben seinem besten Freund auf einer niedrigen Mauer sitzt und gerade seine Eistüte an seinen Mund geführt hat, hält erstaunt inne und sieht neben sich. Vanille und Erdbeere? Und dann setzt sich in seinem Kopf ein Puzzlestück neben das andere. Eine weitere Stunde später verabschieden sich die Kickers voneinander und alle machen sich auf den Nachhauseweg. Mario dreht sich herum und will loslaufen, als er wie erstarrt stehen bleibt. Ihm gegenüber steht Gregor, der beide Arme vor seinem Oberkörper verschränkt hat und ihn ernst ansieht. “Gregor, was kann ich für dich tun?”, fragt der Ältere und macht einen Schritt auf ihn zu, als er sich von dem kurzen Schreck erholt hat. Er hat gedacht, dass sein bester Freund bereits gegangen ist. Der Angesprochene lässt seine Arme sinken. “Weißt du Mario, was gerade wirklich interessant war? Vor ein paar Tagen waren meine Familie und ich ein Eis essen. Elsas Lieblingseis war vor dem Unfall immer Erdbeere. Und dann hat sie doch tatsächlich bei meinem Vater auch noch Vanilleeis bestellt. Ich habe halt gedacht, dass die Amnesie vielleicht auch den Geschmack verändert, kann ja sein. Aber als du vorher dein Eis bekommen hast, mit Vanille und Erdbeere, da dachte ich erst, das ist ja ein komischer Zufall, dass ihr beide das Gleiche bestellt. Aber irgendwie denke ich inzwischen nicht mehr, dass das wirklich ein Zufall war. Also Mario, willst du mir vielleicht etwas erzählen?” /// Ein wenig später sitzen die beiden Jungen zusammen wieder auf der Mauer, Gregors Blick ist neugierig auf seinen besten Freund gerichtet, der seine Kappe in den Händen hält und am Schirm hin und her dreht. “An dem Tag, an dem Elsa den Unfall hatte”, beginnt er stockend, “da hatten wir ein Date.” “Was?” Gregors Augen sind nun weit aufgerissen. “Warum hast du das nicht erzählt?” Mario zuckt mit seinen Schultern. “Ich weiß auch nicht so genau. Erst wollte ich die Erinnerung daran mit niemand anderem teilen. Und dann, als du erzählt hast, dass Elsa ihr Gedächtnis verloren hat, da fand ich es einfach … nicht wichtig genug, ich weiß es nicht genau. Ich hatte mir die ganze Zeit über gewünscht, dass sie mich sieht, dass sie sich an mich erinnert. An unser Date, an ... “ unseren Kuss … “An alles halt. Aber das hat sie nicht und dann wollte ich es nicht mehr erzählen. Denn wenn sie sich nicht an mich, an das Date erinnert, dann wäre es doch blöd, ihr das zu sagen und sie damit vielleicht sogar zu überfordern.” “Ich denke nicht. Meinst du nicht, dass ihr das vielleicht sogar geholfen hätte?” Gregor kann kaum fassen, was sein bester Freund da gerade erzählt hat. “Ich weiß es nicht.” Mario senkt seinen Kopf, sieht auf die Kappe in seinen Händen. “Irgendwie kann ich dich ja verstehen. Wenn Conny, ich meine, wenn das Mädchen, das ich mag … okay, wenn Conny plötzlich das Gedächtnis verlieren und sich nicht mehr an mich erinnern würde, ich glaube, das wäre wirklich schlimm für mich.” Der neben ihm Sitzende sieht ihn einen Moment unsicher an, dann nickt er. “Ja, das ist es. Es ist wirklich sehr schlimm.” Ein Seufzen verlässt seine Lippen. “Ich denke jeden Tag daran, an sie. Ich wünsche es mir wirklich sehr, dass sie wieder weiß, wer ich bin, wer ich für sie bin. Und ich habe Angst davor, dass sie sich nie wieder daran erinnern wird.” “Hmm …” Gregor sieht vor sich auf den Boden. Dann hebt er urplötzlich seinen Kopf. “Mario! Sie hat sich erinnert!” “Was?” “Elsa! Sie hat sich erinnert! An dich, an das Date, was weiß ich.” Mario runzelt verwirrt seine Stirn. “Was?”, wiederholt er, da er gerade wirklich etwas überrumpelt ist. Was will Gregor damit sagen? Der sieht ihn mit leuchtenden Augen an. “Mario, sie hat Vanilleeis gewählt, obwohl sie das normalerweise nicht isst. Aber sie wollte es haben, das heißt irgendwo in ihr drinnen ist die Erinnerung gespeichert. Okay, ja, sie hat sich jetzt nicht direkt an dich erinnert, aber egal, das ist doch ein sehr gutes Zeichen.” Auch die Augen des neben ihm Sitzenden beginnen zu leuchten. “Du hast recht! Das … Ihre Erinnerungen kommen zurück!” Er springt auf. “Sie wird sich wieder erinnern.” Gregor nickt aufgeregt. “Ja, das wird sie. Und ich bin mir sicher, dass wir es schaffen, dass sie sich noch schneller erinnern wird.” Nun runzelt Mario wieder seine Stirn. “Und wie willst du das schaffen, Gregor?” “Ganz einfach, wir müssen einfach dafür sorgen, dass ihr euer Date wiederholt oder so was. Was habt ihr an dem Tag noch gemacht? Gab es irgendetwas besonderes?” Die Wangen des Gefragten färben sich rot. “Wir waren am Strand”, murmelt er. “Dann müsst ihr beide eben nochmal zusammen an den Strand.” “Da waren wir schon.” “Was?” Gregor sieht verwirrt aus. “Vor einer Weile habe ich sie mal getroffen, als sie mit Maradona am Strand war. Und da hat sie sich nicht an unser Date erinnert.” “Oh, okay. Hmm, dann halt was anderes. Habt ihr noch etwas anderes besonderes gemacht? Etwas, das wirklich einzigartig ist? Woran sie sich erinnern würde?” Marios Wangen werden noch dunkler und er muss schlucken. “Wir haben uns geküsst.” “Was?” Gregors Gesichtsausdruck ist beinahe göttlich. Er hat seine Augen und seinen Mund vor Überraschung weit aufgerissen. Der Ältere wendet unsicher seinen Blick ab. Er kann seinem besten Freund jetzt nicht in die Augen sehen. “Dann ist es genau das! So wird sie ihr Gedächtnis wieder bekommen!” “Was meinst du?”, fragt Mario unsicher. Warum ist Gregor so euphorisch? Und dann stehen seine Augen weit und ungläubig offen. “Ist doch ganz einfach. Du küsst Elsa einfach nochmal!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)