It's Only Sex von Anemia ================================================================================ Kapitel 2: "Es ist doch nur Sex." --------------------------------- Tatsuya und Kazuki trafen sich in der nächsten Zeit öfter; es gab viel zu planen und zu bereden bezüglich der WG, die sie miteinander gründen wollten. Der Zufall hatte gewollt, dass sie zusammenzogen. Kazu hatte in seiner Wohnung Schimmel entdeckt, während Tatsu bei seinen Nachbarn sowie beim Vermieter unbeliebt geworden war aufgrund seiner Vorliebe fürs Schlagzeug spielen. Außerdem war seine Bude zu klein. Da die beiden sich schon immer gut verstanden hatten und dieselbe Energie ausstrahlten, war der Entschluss nicht schwer gefallen, sich eine gemeinsame Wohnung zu suchen. Und endlich hatten sie etwas Passendes aufgetan, weswegen sie nun die Gestaltung der Einrichtung diskutieren konnten. Was wie alles zwischen ihnen sehr harmonisch verlief, selbst wenn sie ab und zu unterschiedliche Vorstellungen besaßen. Es fand sich immer ein Kompromiss, mit dem beide einverstanden waren. Das schätzte Kazu sehr an Tatsu. Mit Teru konnte der Gitarrist auch sehr gut arbeiten, aber dessen manische Schaffenskraft ermüdete Kazuki manchmal. Heute saßen sie bei Tatsuya und shoppten Möbel. "Schwarzes Leder könnte ich mir für das Wohnzimmer vorstellen", erklärte Tatsuya gerade gelassen und zeigte auf den Bildschirm des Laptops vor ihnen auf dem Couchtisch. Kazu nickte, das Sofa gefiel ihm auch, oder besser gesagt: Es sprach nichts dagegen, warum er Tatsuya widersprechen sollte. Er beugte sich nach unten zu der Wasserflasche, die neben dem Tisch stand - woraufhin sein Blick auf eine Kiste fiel, die neben der Couch stand, etwas versteckt. Sie war bereits geöffnet, was man daran sah, dass der Klebestreifen gelöst war und eine der Deckellaschen leicht hochstand. An der Seite konnte Kazu drei Buchstaben erkennen. K, I und L. "Ist deine Bestellung etwa schon angekommen?", wechselte er das Thema und deutete mit dem Kopf auf den Karton. "Ja, heute morgen", erwiderte Tatsu, sah kurz hin zu der Kiste, schaute dann schnell wieder auf den Bildschirm. "Wie findest du rote Kissen?" "Okay", gab Kazu zur Antwort und lächelte dann. "Zeig doch mal." Tatsuya hob die Hände zur Tastatur, um nach den Kissen zu suchen, die ihm vorgeschwebt hatten, als Kazu den Kopf schüttelte. "Nein, ich meine deine Bestellung. Die Klamotten." Tatsu nahm die Hände runter. Wirkte unentschlossen. "Ich hatte sie schon an. Das meiste zumindest." "Und?" "Bin zufrieden. Kann sich sehen lassen. Passt alles. Ja." Er zuckte lächelnd die Schultern, die Handflächen aneinandergelegt und schien nicht zu wissen, auf was Kazu hinauswollte. Deswegen musste er direkter werden, wie er es so oft bei Tatsu war. "Los, zieh schon an. Ich bin neugierig." "Du bist echt bescheuert." Tatsuya gluckste, und Kazu schmunzelte. "Sagtest du schon mal." Kazuki konnte den Blick nicht mehr von diesen hübschen Pausbäckchen wenden, als Tatsu tief ausatmend aufstand und den Karton mitnahm. Okay, Kazus Augen wanderten auch abwärts an ihm. Und nun war auch wieder diese kribbelige Vorfreude in seinen Eingeweiden spürbar. Was für ein Glück, dass Kazu das Paket zufällig entdeckt hätte. Ansonsten wäre er wohl nicht in den Genuss gekommen, die Sachen vorgeführt zu bekommen. Zumindest nicht privat und nur für sein Augenpaar bestimmt. Kazu hatte ein wenig Musik angemacht, während Tatsu sich umzog, und so, als der Drummer zurückkehrte, wackelte dieser gelassen im Rhythmus. Er wirkte absolut nicht schüchtern oder peinlich berührt, so wie er vor Kazu stand. Warum sollte er auch? Die enge, schwarze Hose und das dazu passende Langarmshirt standen ihm ausgezeichnet und er wusste es. Kazu lehnte sich vor, die Ellenbogen auf die Knie gestützt und das Kinn auf dem Handrücken. Er betrachtete Tatsuya eingehend, seine Aufmerksamkeit war ohne Frage gefesselt. Denn all die kleinen Details wollten bewundert werden. Die Bondageriemen. Die Daumenlöcher. Und natürlich dieser sexy Bauch. Wahrscheinlich sah Tatsu es nicht, dass Kazu sich ganz subtil über die Lippen leckte, nur so, als würde er sie beiläufig befeuchten wollen. Das nächste Outfit bestand aus einer kurzen Lederjacke mit einem schwarzen Rollkragentop darunter. Alles beides endete knapp unter seiner Brust und rutschte sogar noch ein wenig höher, als er die Arme über den Kopf hob und Kazu auf diese katzenhaft schöne Art zulächelte. Kazu hatte sein Gesicht nun bis unter die Augen hinter seinen Händen verborgen, man konnte aber in seinen dunklen Iriden sehen, dass er entzückt schmunzelte. Kazuki mochte zurückhaltend und introvertiert sein, doch das hieß nicht, dass es in ihm still blieb, wenn er solch etwas Appetitliches präsentiert bekam. Er war endgültig erregt, als Tatsu sich ein drittes Mal umzog und sich in einem Netztop präsentierte, offene Schultern besaß und langärmlig war und, aber ebenfalls bauchfrei. Zurückgelehnt genoss er die Show, ahnend, dass die wachsende Beule in seiner Hose wohl kaum mehr verborgen bleiben konnte. Aber um ehrlich zu sein kümmerte ihn das wenig. Zunächst hatte er noch versucht, sein weites Shirt über seinen Schritt zu ziehen, aber eine Stimme in ihm sagte ihm, dass Tatsu ruhig mitkriegen sollte, dass sein Sexappeal ihn hart machte. Doch bisher hatte er dies wohl noch nicht realisiert. Oder er wollte es sich nicht anmerken lassen. Oh, diese geschmeidige Form seiner Taille, wenn er sich bewegte. Diese war bei einem zierlichen Mann wie Tatsu ganz genauso heiß wie bei einer Frau, wenn auch nicht so ausgeprägt. Die Hüftknochen, die deutlicher hervortraten, wenn er den Bauch einzog. Die unteren Rippenbögen. Aber vor allen Dingen diese weiche Haut tat es Kazu an. Seine Augen erkundeten ausführlich und stellvertretend das, was seinen Händen und seinem Mund nicht zu genießen verwehrt war. "Da war doch noch mehr", meinte Kazu, als Tatsu sich schon wieder seinen Hoodie überzog. Tatsu zögerte daraufhin kurz, als er sich gerade seinen Pullover glattstreichen wollte, machte dann aber weiter und lächelte mit gesenktem Kopf. Und geröteten Wangen. Das bewies Kazu, dass er wirklich noch etwas zurückgehalten hatte. Seine Erregung pochte gebannt, hungrig. "Das kann ich dir nicht zeigen." Tatsuya strich sich seine wilden Locken aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf. So einfach würde Kazuki sich jedoch nicht abspeisen lassen. Vorhin noch hätte er eventuell klein bei gegeben, wenn Tatsu sich gar widerwillig gezeigt hätte, doch nun, wo er ins Schwitzen geraten war, bestand er darauf, dass Tatsu weitermachte. Vor allen Dingen, da der andere nicht abgeneigt wirkte, sondern lediglich zögerlich. Als würde er darauf warten, dass Kazu nicht locker ließ und ihn überredete. Kazuki kannte ihn lange genug, damit er ihn korrekt einschätzen konnte. "Mach einfach", erwiderte er leichtfertig, ließ jeden befehlenden Tonfall vermissen. So war Kazu einfach nicht. Was nicht bedeutete, dass er nicht entschlossen sein und Entscheidungen treffen konnte. Tatsuya runzelte die Stirn, lief dann aber aus dem Zimmer, ohne irgendein Wort. Kazuki biss sich in freudiger Erwartung auf die Unterlippe und zog sich sein Shirt aus. Wahrscheinlich würden seine Gefühlswallungen nun noch offensichtlicher werden, andererseits lief er oft oben ohne herum, seitdem er diesen fast perfekten Sixpack besaß. Und es war auch nicht gerade kühl hier in Tatsus Wohnung. Tatsu trug noch immer seinen Hoodie, als er wieder das Zimmer betrat, ganz leise und behände, nur in Strümpfen, welche ihm jedoch bis über das Knie reichten. Kazu öffnete gerade eine Bierflasche und füllte zwei Gläser, von welchen jedoch keiner der beiden eines anrührte. Kazuki war zu beschäftigt, Tatsu anzuzsehen, der den Hoodie straff hinunterzog und komplett rot angelaufen war. Er wurde sogar noch ein wenig dunkler, als er sah, dass Kazu obenrum entblößt auf der Couch lümmelte und an seiner Hose herum zupfte, weil diese ihm zu eng wurde, auch wenn sie bereits weit geschnitten war. Kazuki warf ihm ein Lächeln zu, und Tatsu erwiderte es, wie immer, wenn auch nur flüchtig und nervös. Dann schluckte er hart und zog den Saum des Hoodies an einer Seite empor, entblößte seine Hüfte. Dann nahm er auch die andere Hand zu Hilfe und zeigte seine Mitte. Kazu atmete tief durch und hob betört die Brauen. Tatsu hatte wahrhaftig das Höschen bestellt, das er ihm vorgeschlagen hatte. Den Hauch von Nichts, der alles zeigte und etwas zu klein für die männliche Anatomie war. Kazu stellte mit einem Ziehen in den Lenden fest, dass Tatsu komplett rasiert war, was ungewöhnlich für Japaner war, besonders für Kerle. Er fand beides in Ordnung, dennoch gab ihm die Tatsache heute einen besonderen Kick. Wahrscheinlich hätte ihm jedoch auch ein Love Trail an Tatsus Bauch bis hinunter zu seiner Scham einen Kick gegeben. Alles, was dieser Kerl tat und trug, war sexy für ihn. Das schwarze, engmaschige Netz quetschte Tatsus Schwanz und Eier ein wenig, während die dünnen Stoffbänder seine Hüften kunstvoll umspannten. Kazu hob den Finger und machte eine kreisende Bewegung, um Tatsu zu verstehen zu geben, dass er sich umdrehen sollte. "Ey...", beschwerte Tatsu sich halbherzig, tat aber wie ihm befohlen, hielt den Hoodie hoch. Über seinem Arsch spannte sich ein Pentagramm, das Kazu aber nur kurz zu Gesicht bekam, da Tatsu sich schnell weiterdrehte. Tatsache aber war, dass Kazuki seinen kleinen Hintern zu Gesicht bekommen hatte. Das Bild hatte sich ohnehin in seine betörten Hirnwindungen gefressen, auf ewig. Kazus Hose wies nun eine eindeutige Beule auf. "Tatsu?" Der Kleinere stand nun wieder direkt vor Kazuki, ließ den Hoodie herunter und hielt den Kopf gesenkt. Aber dadurch sah er noch entzückender aus, wie er da von unten hinauf zu Kazu blickte, verschämt und gleichzeitig ziemlich aufgewühlt wirkend. Wahrscheinlich wartete er nun auf Kazus Urteil bezüglich seiner Reizwäsche, und dieses sollte er tatsächlich erhalten. Auch wenn es anders ausfiel, als er wohl geglaubt hätte. Denn Kazu konnte nicht mehr um den heißen Brei herumreden. Seine Augen waren ganz dunkel und fast ohne jegliches Blinzeln auf Tatsuya geheftet. "Ich will mit dir schlafen", gab Kazu unverblümt zu. So wie Tatsu diese Worte zu Ohren bekam, klappte ihm die Kinnlade nach unten. Fassungslos schnappte er nach Luft und lief puterrot an; seine Gesichtsfarbe erreichte einen neuen Rekord. "N-nein...das geht nicht", erwiderte er sofort und zog die Schultern hoch. Kazuki atmete geräuschvoll aus und hielt ihm nun das Bierglas hin. Der Gitarrist war nicht verwundert, dass Tatsu ablehnte. Im Grunde hätte er viel heftiger gestaunt, wenn er eingewilligt hätte. Tatsu setzte sich mit etwas Abstand zu Kazu auf die Couch, darauf bedacht, dass der Hoodie schön straff gezogen blieb; einen Streifen Haut seiner Schenkel sah man dennoch zwischen Saum und Kniestrumpf. Er nahm das Glas, trank aber nicht, sondern zupfte sich mit der freien Hand an den Haaren herum. Er konnte Kazu nicht mehr ansehen. Nicht nachdem er offenbart hatte, was er sich von ihm wünschte. Kazu nahm seine Worte nicht zurück. Er schämte sich auch nicht dafür, dass er Tatsu begehrte. Wieso sollte er auch? Tatsu war sehr attraktiv, auf diese verspielte, jungenhafte Art. Zudem wussten sie beide voneinander, dass sie in der Vergangenheit bereits mit Männern geschlafen hatten. Dies mochte einige Jahre her sein, aber sexuelle Neigungen änderten sich schließlich nicht. "Sagst du nur Nein wegen deiner Fernbeziehung?", wollte Kazu wissen. "Nenn sie nicht so", murmelte Tatsu, ganz offensichtlich verletzt; jedoch wahrscheinlich weniger aufgrund der Bezeichnung, sondern, weil er sich die Situation wohl selbst anders wünschte. "Aber es ist eine." Kazuki trank aus seinem Glas. "Ihr seht euch zweimal im Jahr, höchstens. Sie lebt in Deutschland. Du in Japan." "Leider", seufzte Tatsu und strich sich gedankenverloren über seinen Arm, welcher das Tattoo trug, das er sich aus Zuneigung zu der Frau und dem Land, in dem sie lebte, stechen ließ. 'Du machst mich sehr glücklich.' "Ich kann es nicht ändern, und sie auch nicht." "Trotzdem hast du Bedürfnisse", hielt Kazu dagegen und sah Tatsu an, während er sprach. "Und ich sehe, dass du deine Attraktivität seit einiger Zeit betonst." "Du doch auch...und trotzdem läuft bei dir nichts", versuchte Tatsu sich herauszuwinden. Kazu ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. "Für mich ist es nicht leicht, jemanden kennenzulernen. Außerdem sind viele Menschen nicht faszinierend genug." "Oh Mann...es ist doch nur Sex." Tatsu klang auf einmal förmlich verzweifelt. Immer wieder strich er sich die Locken aus dem Gesicht und zog nun ein Bein an den Körper. Kazu hätte ihn gern tröstend berührt, aber dies hätte wohl dafür gesorgt, dass er sich noch weiter zurückzog und vielleicht sogar geflüchtet wäre. "Genau." Kazu sprach leise und ruhig wie immer. So, wie Tatsuya es auch tat. "Vielleicht solltest du mit deiner Freundin reden. Manche Paare führen auch eine offene Beziehung. Da findet sich bestimmt eine Lösung." Tatsu hob nun den Kopf und sah Kazu an. "Es ist doch nur Sex", wiederholte er leise, und für einen Augenblick glaubte Kazu, dass er nun zu ihm kommen würde, um ihm zu erlauben, es zu tun. Der Widerstand in seinen Augen brach für einen Atemzug, wurde jedoch im nächsten wieder felsenfest. Die roten Wangen blieben allerdings. "Mein Angebot steht", versicherte Kazu ihm, ehe er es schließlich war, der sich wieder anzog und den Raum verließ, damit sie beide ihre Gedanken ordnen konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)