Way Home von Centranthusalba ================================================================================ Kapitel 1: Verpasst ------------------- „Entschuldigung!“ Mit Bestimmtheit zwängt sich Elsa erst an dem Mann mit dem Rollkoffer und dann an einer mit Tüten vollbepackten Frau vorbei. Ihre Absätze klackern auf der Rolltreppe, als sie zielgerichtet in das Labyrinth der U-Bahn einbiegt. Rush-Hour in Tokio. Innerhalb von nur einer Stunde verwandelt sich die sowieso schon quirlige Stadt in einen wahren Bienenstock. Alles läuft durcheinander. Autos verstopfen laut hupend die Straßen. Fußgänger bahnen sich zwischen ihnen ihren Weg. Elsa umgreift die Träger ihrer Tasche fester. Ihr langer Pferdeschwanz tanzt in ihrem Nacken zum Rhythmus ihrer festen Schritte. Gekonnt umrundet sie eine größere Gruppe Touristen, die verzweifelt mit dem Zeigefinger die bunten Linien auf dem großen U-Bahn-Plan entlangfahren und verloren die Namen der Stationen murmeln. Sie verdreht genervt die Augen: „Entschuldigung!“ Sie muss keine Schilder lesen, um den Weg zu finden. Sie kennt den Weg. Sie ist hier zu Hause. Seit zwei Jahren lebte sie inzwischen in Tokio, war ein Teil dieser Stadt, die niemals schlief. Hier schlendert man nicht und blickt sich auch nicht suchend um. In dieser Stadt läuft man entschlossen und mit festem Blick geradewegs auf sein Ziel zu. WHUMMMMMMM. Krachend fährt die Bahn aus der Röhre und hält kurz darauf mit quietschenden Rädern am Bahnsteig. Elsa zuckt mit keiner Wimper. Ungerührt studiert sie die Anzeige über ihrem Kopf. Die gelbe Linie, mit der sie üblicherweise fährt, fällt aus. Eine Spur Ärger zieht sich über ihre Stirn. Rasch wendet sie sich um und läuft die Treppe wieder hinauf. Sie würde dann halt die blaue Linie vom gegenüberliegenden Gleis nehmen. Nein, sie ist keine Touristin in Tokio, die sich von dieser Stadt beeindrucken und sich klein fühlen lässt. Die junge Frau strafft bei dem Gedanken die Schultern und zieht ihren Blazer gerade. Elsa Daichi hat es geschafft. Sie hat die kleine Stadt hinter sich gelassen. Sie ist jetzt groß. Sie nimmt die U-Bahn zur Arbeit und ihr Wohnzimmer trägt den Namen Starbucks. Ihr Leben ist ein nicht enden wollender Rausch. Immer im Fluss, immer ein nächster Termin, immer in Eile. „Entschuldigung!“ Gerade drängt sie sich an einem eng umschlungen, aber leider völlig im Weg stehenden Liebespärchen vorbei, als sie im Augenwinkel sieht, wie ihre Bahn auf dem anderen Gleis als nächstes angezeigt wird. Elsa entscheidet sich diesmal gegen die vollgestopfte Rolltreppe und stürmt so schnell ihre Pumps sie tragen die Treppe zu ihrer Rechten hinunter. Vielleicht, wenn sie stehenbleiben würde, wenn sie inne halten würde, dann würde ihr die Leere auffallen in ihrem Herzen. Schon lange hatte sie niemand mehr mit tiefen, braunen Augen angesehen, hatte mit seiner Hand eine Haarsträhne hinter ihr Ohr zurückgeschoben, hatte sie gefragt, wie es ihr wirklich geht, hatte ihr versprochen ihr Kraft zu geben, während sie sich in seinen Armen ausruhte von der ewigen Hektik. Unwirsch schüttelt Elsa den Kopf. Dumme Gedanken! Für so etwas hatte sie keine Zeit. „Entschuldigung!“ ~~~ Reflexhaft schreckt er hoch und sieht ihr nach. Nein, er sollte es doch langsam wissen: Viel zu oft sieht er jungen Frauen mit kastanienbraunem Pferdeschwanz hinterher. Sie ist es nie. Und hier in Tokio gibt es wahrscheinlich tausende, die aussehen wie seine Elsa. Seufzend wendet sich Mario wieder dem überdimensionalen Plan zu. „Kameari, Kanamachi, Mabashi…“, murmelt er, „Arrrggghh, verdammt!“ Fluchend lässt er seine Faust auf die Karte sausen und dreht sich entnervt ab. „Entschuldigung“, fragt er den erstbesten Passanten, „fährt diese Bahn zum Flughafen? Ich muss dringend meinen Flieger bekommen.“ Für einen Moment sieht der untersetzte Herr im Anzug ihn irritiert an, dann schüttelt er heftig den Kopf: „Nein, die Bahn zum Flughafen fährt von dem Gleis dort drüben. Besser Sie beeilen sich, denn sie kommt gleich.“ „Mist!“ entfährt es ihm. Er bedankt sich und hetzt die Treppen, die er gerade heruntergelaufen war, wieder hinauf. Keuchend kämpft er sich durch die Menschenmassen. Das Gedränge und all diese fremden Gesichter nerven ihn furchtbar. Tokio überfordert ihn. Er will einfach nur noch schnell nach Hause. Seine Heimatstadt war auch nicht klein, aber Mario kannte dort jede einzelne Straße, durch die er oft genug seine Mannschaft beim Lauftraining gescheucht hatte. Auch hatte er kein Problem mit vielen Menschen. Er kannte viele Leute und viele Leute kannten ihn. Immerhin hatte er mit den Kickers und durch diverse Turniere eine gewisse Bekanntheit erreicht. Doch er umgab sich am Liebsten mit einem nur kleinen, festen Freundeskreis, in dem er sich am wohlsten fühlte. Diese brodelnde Großstadt mit ihrer Hektik und Anonymität war nichts für ihn. Bevor er sich versieht, steht er eingekeilt in einer Gruppe Touristen, die verzweifelt diskutieren, welche Bahn sie jetzt nehmen müssen. Er kann sie gut verstehen. Aber er hat jetzt keine Zeit zu helfen. Mit gesenktem Kopf bahnt er sich seinen Weg durch die dicken Jacken und Taschen. Warum nur hatte sein Chef ausgerechnet ihn zu diesem Termin geschickt? Beim nächsten mal soll doch bitte ein Kollege hierher fahren. Noch einmal steht er für so etwas nicht zur Verfügung. Er zuckt zusammen, als er die Durchsage hört, die die Bahn zum Flughafen ankündigt. Mario umrundet noch schnell ein Liebespärchen und springt dann mit einem beherzten Satz die Treppe zu den Gleisen hinunter. Während er auf den Bahnsteig zu hechtet, tadelt er sich selbst für seine alberne Hoffnung, in diesen Menschenmassen Elsa wieder zu treffen. Von Gregor weiß er, dass sie immer noch in Tokio lebt, in das sie gezogen ist, kaum dass sie die Schule abgeschlossen hatten. Diese Stadt ist so groß und die Menschen so unendlich viele. Die Wahrscheinlichkeit, ihr hier zufällig über den Weg zu laufen, geht gegen Null. Unmöglich. Eher sollte er anfangen Lotto zu spielen, als diese Hoffnung beizubehalten. Die Türen der Bahn blinken und ein schriller Ton kündet die Abfahrt an. Mario beißt die Zähne zusammen, drängt sich zwischen ein paar Leuten hindurch und legt einen sportlichen Sprint ein. Dies ist die letzte Bahn zum Flughafen. Wenn er diese nicht bekommt, ist der Flieger weg. Da spürt er etwas an seiner Tasche. Etwas verfängt sich, bremst und hält ihn ruckartig zurück. Er zieht noch einmal kräftig in Richtung des Bahnwagens, doch er kommt nicht weit. Er hört den erschrockenen Schrei einer Frau. Seine Tasche gleitet ihm von der Schulter, er selbst dreht sich, greift hinter sich, seine Schuhe rutschen aus und als die Wagontüren sich vor ihm schließen, findet er sich keuchend auf dem gefliesten Boden des Bahnsteigs wieder. ~~~ Schwer atmend setzt Elsa sich auf. Verdammt, so etwas ist ihr ja noch nie passiert! Welcher idiotische Volltrottel wusste sich nicht in der Tokioter U-Bahn zu bewegen. Dem würde sie etwas erzählen! Sie holt tief Luft, um dem jungen Mann, der ihr gegenüber auf dem Boden hockt, laut und deutlich ihre Meinung zu sagen, als sich ihre Augen erstaunt weiten. Mario richtet sich panisch auf und greift schnell nach seiner Tasche. So ein Mist aber auch! Nicht nur, dass die Bahn weg war, sondern dann passiert ihm auch noch so etwas peinliches. Er hat bereits Tausend Entschuldigungen auf den Lippen, als er die junge Frau, die er gerade umgerannt hat, zum ersten Mal richtig ansieht. Verblüfft lässt er zum zweiten Mal an diesem Tag seine Tasche fallen. „M… Ma…Mario?“ „E… Elsa???“ Mario starrt sie mit weit aufgerissenen Augen an. Ist das ein Traum? Ist er gerade beim Sturz auf den Hinterkopf gefallen und sieht nun Trugbilder? Vor einer Minute hatte er sich gerade noch von der Hoffnung, ihr hier zu begegnen, verabschiedet und nun sitzt sie ihm auf dem schmutzigen Boden eines Tokioter U-Bahnsteigs gegenüber. Regungslos hockt er da und starrt sie weiterhin mit offenem Mund an, als könnte jedes Wort, jede Bewegung, das kleinste Augenzwinkern die Erscheinung vor ihm sich in Nichts auflösen lassen. Während Mario noch seine Sinne sammelt, erhebt sich die Erscheinung stöhnend und klopft sich den Schmutz von der Kleidung. „Na toll“, seufzt sie, „jetzt hab ich meine Bahn verpasst.“ Mit vorwurfsvollem Blick sieht sie neben sich am Boden auf den Grund ihrer Verzögerung. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich.. ähh… ich…“ Mit hochrotem Gesich rappelt Mario sich auf. Er spürt, wie sie im Begriff ist sich umzudrehen und wieder mit schnellen Schritten in der Menschenmenge zu verschwinden. Nein, das würde er nicht zulassen! Er musste irgendetwas tun! „Ich… wollte dich gerade auf einen Kaffee einladen“, platzt es schneller aus ihm heraus als er nachdenken kann. Elsa, die ihm bereits den Rücken zugewandt hatte, dreht sich erstaunt wieder zu ihm um. Ungläubig zieht sie eine Augenbraue in die Höhe. „Ja klar“, witzelt sie, „bis eben hattest du es doch noch ziemlich eilig.“ Mario blickt in den dunklen Tunnel, in dem seine letzte Bahn zum Flughafen gerade verschwunden ist. „Jetzt nicht mehr“, seufzt er. Kapitel 2: Verirrt ------------------ Zögerlich vergleicht Elsa die Adresse auf ihrem Zettel mit dem Straßenschild. Kein Zweifel: Hier ist es. „Komm gerne bei mir vorbei, wenn du mal wieder daheim bist“, hatte Mario gesagt und ihr beim Abschied eben diesen Zettel in die Hand gedrückt. Vier Wochen waren seit dem Treffen mit Mario inzwischen vergangen. Vier Wochen, in denen nichts mehr so geklappt hatte wie zuvor. Zwei Kundenpräsentationen hatte sie vermasselt, Abgabetermine einfach vergessen und sich in Meetings nicht länger als wenige Minuten auf die Worte der Geschäftsführung konzentrieren können. Sie gestand sich ein, dass sie eine Pause brauchte. Darum ist Elsa über ein längeres Wochenende zu ihren Eltern gefahren. In die kleine Stadt, von der sie gehofft hatte, sie endlich hinter sich gelassen zu haben. In ihr altes Mädchenzimmer unter dem Dach ihres engen Elternhauses, von dem sie sich geschworen hatte, niemals mehr dort aufwachen zu müssen. Und… zu Mario, von dem sie gedacht hatte, dass er niemals mehr so einen Einfluss auf sie haben würde. In allen drei Dingen, hatte sie sich getäuscht. Ihre Schritte hallen laut im Treppenhaus wider, als sie zu dem Büro im ersten Stock hochsteigt. Ein wenig beschleicht sie das schlechte Gewissen. Bei ihrem letzten zufälligen Treffen in Tokio hatte sie sich absichtlich auf Allgemeinheiten und Small Talk beschränkt. Marios plötzliches Auftauchen hatte sich wie ein Störfaktor angefühlt und so hatte sie, sobald ihr Kaffee ausgetrunken war, sich schnellstmöglich wieder verabschiedet. Mario passt einfach nicht mehr in ihr Leben, was man schon an diesem bescheidenen Büro in einer etwas versteckt liegenden Seitenstraße erkennen kann. ‚Tomoyama Software und IT-Services’ steht auf dem schon etwas verwitterten Plastikschild. Im Treppenhaus riecht es nach Essen und kaltem Kaffee. Also was wollte sie eigentlich hier? Elsas Finger schwebt bereits über dem Klingelknopf, als sie inne hält. Worüber wollte sie mit ihm reden? Über alte Geschichten? Sie lässt die Hand sinken und wendet sich ab. Besser, sie geht gleich, bevor sie noch jemand sieht. In dieser Sekunde öffnet sich die Tür. Elsa erstarrt. Sie hört es dahinter kurz rascheln, dann wird sie gänzlich aufgerissen und ihr auf Armeslänge gegenüber steht Mario. Mit großen Augen sieht er sie verblüfft an. „Elsa!“ entfährt es ihm, „Hallo, ich dachte du kommst erst später. Komm rein!“ Elsa strafft sich und setzt ein höfliches Lächeln auf. Dann tritt sie über die Türschwelle. „Kann ich dir einen Kaffee anbieten?“ Während Elsa sich auf das Sofa in der Mitte des Raumes sinken lässt, geht Mario sogleich auf die kleine Küchenzeile zu und beginnt mit dem Geschirr zu klappern. „Gerne“, sagt sie, „ich würde einen Latte Macchiato…“ „Haha, oh Elsa!“, lacht Mario laut auf, „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Wir haben Kaffee nur in den Optionen schwarz, mit Milch, mit oder ohne Zucker“, zählt er auf, „Aber die Bohne ist gut.“ „Oh“, sagt Elsa und wird kurz rot. „Dann bitte mit viel Milch und viel Zucker.“ Während Mario in der Küche hantiert, lässt Elsa ihren Blick unauffällig durch den Raum schweifen. An der Wand stehen mehrere Schreibtische nebeneinander, auf diesen einige PCs älteren Jahrgangs. Dazwischen stapeln sich Papiere und Ordner. Papierloses Büro ist hier ein Fremdwort, denkt sie sich. Ein Geräusch lässt Elsa nervös aufhorchen. Suchend sieht sie sich um. Dann entdeckt sie die Uhr über der Eingangstür. Laut klackend hüpft der Sekundenzeiger über das Ziffernblatt. Sie spürt, wie sich ihre Nackenhaare aufstellen. Die Zeit verrinnt, ungenutzt, vergeudet, und sie sitzt hier und war zum Nichtstun verdammt. Nervös wippt sie mit dem Fuß auf und ab. „Was macht ihr eigentlich?“, fragt sie, als er mit zwei Tassen Kaffee an den Sofatisch zurückkommt und sich kurzerhand ihr gegenüber auf diesen setzt. „Nichts großartiges“, erklärt er, „Wir programmieren Software für kleine Unternehmen. Buchhaltung, Steuererklärungen, Zeiterfassung und so etwas. Wir sind eine kleine Firma für kleine Firmen.“ Er muss lachen. Anscheinend war das ihr Firmen-Slogan. Elsa nickt. „Stimmt, ich erinnere mich. Du hattest hier ein Praktikum gemacht, gleich nach unserem Abschluss. Nicht wahr?“ „Ja.“ Er nimmt einen Schluck von seinem dampfenden Kaffee. „Und anscheinend habe ich mich clever genug angestellt, dass ich bleiben konnte. Inzwischen leite ich ein Team von 4 Programmierern.“ Elsas Augenbrauen zucken anerkennend. Ohne etwas zu sagen, nippt sie an ihrem Kaffee. Er ist heiß. „Wie lange bleibst du in der Stadt?“, fragt Mario nach eine kleinen, unangenehmen Pause. „Nicht lang. Ich konnte nur 2 Tage frei nehmen.“ „Schade, dass du so selten hier bist.“ „Nun ja, ich hab halt viel zu tun.“ Mario muss lachen: „Wir dachten schon, dass du mit uns Losern aus der Provinz nichts mehr zu tun haben willst.“ „Nein, so ist es nicht!“ entgegnet Elsa rasch und ihre Finger umgreifen ertappt ihre Tasse. Gutmütig lächelt er sie an: „Es ist schön, dass du dich in Tokio wohl fühlst. Du sahst sehr gut aus in deinem Blazer neulich.“ Elsa wird leicht rot. „Obwohl du mir in Sneakern besser gefällst“, grinst er und sieht einmal an ihr herunter. Unwohl wackelt sie mit den Füßen, als könnte sie seinen Blick verscheuchen. „Ich bin schon ein bisschen stolz auf dich“, fährt er fort, „So wie du mir neulich begegnet bist, kann ich verstehen, dass es für dich das richtige war, hier alles hinter dir zu lassen. Du hast dort sicherlich ein tolles Leben.“ Sie nickt und wie, um Bestätigung in ihrer Umgebung zu finden, blickt sie um sich. „Mir wurde das alles zu klein hier. Ich wollte raus und zeigen, was ich kann, verstehst du?“ „Und? Hast du es ihnen gezeigt?“ „Ich bin gerade zum ‚Junior Managing Executive Associate’ befördert worden.“ Mario sieht sie mit großen Augen an. „Das… ähh….“, er sucht die richtigen Worte, „das klingt beeindruckend.“ Sie schaut zurück auf ihren Kaffee. „Eigentlich nicht“, murmelt sie. „Weißt du“, beginnt er erneut, ohne ihre Unsicherheit zu bemerken, „als du mir damals kurz vor unserem Abschluss erzählt hast, dass du nach Tokio möchtest und dort groß Karriere machen willst, da habe ich mir das genauso vorgestellt: Elsa Daichi, die im Anzug selbstbewusst durch die Straßen läuft, wahrscheinlich mit dem neusten Smartphone am Ohr.“ Seine Augen blicken verträumt in die Ferne. „Dafür habe ich dich gerne gehen lassen, auch wenn ich mir vorgestellt hatte, wir würden hier beide zusammen leben und sogar eine Familie gründen. Aber du hast deinen Traum wahr gemacht. Und deshalb bin ich stolz auf dich.“ Unbehaglich dreht Elsa die Kaffeetasse in ihren Händen. „Große Karriere“, „ihren Traum wahr gemacht“. Sie meidet seinen Blick. Hatte sie das geschafft? Konnte sie darauf stolz sein? Während sie seine Worte im Kopf wiederholt, schaut sie sich wieder in dem Büro um. Oben auf einem der Regale liegt ein etwas mitgenommen aussehender, schwarz-weißer Ball. Sie schmunzelt wehmütig. Fragend folgt Mario ihrem Blick. Dann muss er ebenfalls lächeln. „Dein Bruder ist ja der einzige von uns, der noch in einem Verein professionell Fußball spielt. Alle anderen von den Kickers haben inzwischen ganz gewöhnliche Jobs, so wie ich, und treffen sich höchstens mal im Park oder am Strand zum Bolzen. Gehst du ab und zu zu den Spielen, um Gregor anzufeuern?“ „Nein, keine Zeit.“ Mario runzelt die Stirn. „Die Spiele sind meistens am Wochenende…“ „Trotzdem keine Zeit“, antwortet sie leise und schüttelt nachdrücklich den Kopf. „Gehst du immer noch joggen?“ „Selten“ „Schade, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du uns oft entgegen gekommen bist, wenn ich mit den Kickers am Strand laufen war. Ich muss gestehen, es fehlt mir heute etwas.“ Elsa starrt in ihre leere Tasse und antwortet nicht. „Weißt du was? Ich habe eine Idee:“, Marios Augen leuchten plötzlich, „lass uns morgen früh am Strand zusammen joggen gehen. So wie früher.“ Über Elsas Gesicht huscht ein kurzes Lächeln. Weniger über die Idee selbst als über seine Begeisterung über diese. Doch dann schüttelt sie wieder den Kopf. „Ich habe meine Joggingschuhe nicht dabei.“ „Dann laufen wir barfuß!“ lässt Mario sich nicht abbringen. Elsa entfährt nun doch ein Lachen. „Du bist so ein Dickkopf!“ Er ignoriert ihren Ausruf und mustert sie mit plötzlichem Interesse. Sie bemerkt es und erwidert seinen Blick verdutzt. „Hab ich was auf der Nase?“, fragt sie belustigt. „Du hast immer noch das gleiche Lachen wie früher“, stellt er fest und beugt sich zu ihr vor. „Ich habe es vermisst.“ Elsa stutzt und sieht ihn sprachlos an. Sie spürt plötzlich ihr Herz hart von Innen gegen ihre Brust. Marios Augen sehen sie unvermindert intensiv an. Sie kann nichts anderes mehr sehen als diesen Blick. Unerträglich langsam beugt er sich weiter zu ihr vor und nähert sich ihrem Gesicht. Ihre Augenlider flackern. Zaghaft streift er mit seinen Lippen über ihre. Elsa entfährt ein leises Seufzen. Er legt seine Hand in ihren Nacken und zieht sie zu sich. Sie kann nicht mehr denken. Sie spürt nur noch eine unglaubliche Wärme und Sanftheit, die von seinen Lippen und Händen ausgeht. Sie schließt die Augen und lässt es geschehen. Es ist so lange her, dass sie dieses Gefühl genossen hat. Marios Lippen erinnern sie an früher, an die Zeiten, als sie nicht genug von einander bekommen konnten, als sie unzertrennlich waren und jede freie Minute an den Lippen des anderen gehangen hatten. Früher… Nicht heute. Elsa dreht ihren Kopf zur Seite und löst sich von ihm. „Nein Mario“, flüstert sie, „es geht nicht.“ Er rührt sich nicht, sondern mustert sie nur aufmerksam. In schnellen Bewegungen huscht sein Blick über ihr Gesicht. „Das mit uns, das geht nicht mehr.“ Sie schlingt die Arme um ihren Oberkörper und bringt etwas mehr Abstand zwischen sich und ihn. „Wir leben in verschiedenen Welten, du und ich. Du bist hier und ich… Es geht einfach nicht.“ „Elsa“ Sie schließt die Augen, um seine Enttäuschung nicht sehen zu müssen. „Ich denke, ich gehe jetzt besser.“ Kapitel 3: Vermisst ------------------- Am selben Abend nach dem Essen klingelt es bei Daichis an der Tür. „Elsa! Für diiich!“ Elsa zuckt kurz zusammen, als sie den späten Besucher erkennt. Vor der Tür steht Mario, in jeder Hand einen dampfenden Coffee to go. „Dürfte ich meine verpatzte Einladung zum Kaffee wieder gut machen?“, fragt er und streckt ihr einen der Becher entgegen, „Summer flavoured Caramel Latte.“ „Warst du noch mal eben in Tokio?“, entfährt es ihr schneller als ihr lieb ist. Mario verzieht gespielt empört das Gesicht. „Es ist vielleicht nicht Starbucks, aber Coffee Shops haben wir hier auch.“ Erneut wackelt er mit dem offensichtlich heißen Becher vor ihren Augen. „Auf einen Spaziergang? Hab gehört, man soll die im Gehen trinken.“ Elsa kneift rasch die Lippen aufeinander, um nicht laut zu lachen. „Da kann ich wohl nicht ‚nein‘ sagen“ seufzt sie, „aber nur eine Stunde!“ Sie verabschiedet sich noch kurz von ihren Eltern, streift eine Jacke über und schlüpft in ihre Sneaker. Dann erst nimmt sie das begehrte Getränk aus seiner Hand entgegen. Elsa achtet sehr genau darauf, jede Berührung mit seiner Hand zu vermeiden. Sie glaubt einen kurzen Anflug von Enttäuschung auf Marios Gesicht zu erkennen. „Es tut mir Leid wegen vorhin,“ beginnt er, nachdem sie die ersten Meter still nebeneinander zurückgelegt haben. „Ich wollte dich nicht überrumpeln. Es war nur so… dein Lachen… dich lachen zu sehen, hat mich so sehr an unsere gemeinsame Zeit erinnert und da ist es einfach über mich gekommen. Ich wollte dich nicht…“ er seufzt auf der Suche nach Worten. „Schon gut,“ unterbricht sie ihn, „Mach dir keinen Kopf. Es hat nichts zu bedeuten.“ Verdutzt blickt Mario sie an, doch Elsa sagt dazu nichts weiter und nimmt einen Schluck Caramel Latte. Er presst die Lippen aufeinander und dreht nachdenklich seinen Becher in den schwitzigen Händen. „Ich glaube ich habe dich auch sonst ziemlich überrumpelt heute Nachmittag. Wir haben nur über mich und mein Leben hier gesprochen. Von dir hast du gar nicht richtig erzählen können.“ Er macht eine Pause und sieht sie erwartungsvoll an. Elsa hat die Augenbrauen zusammengezogen und starrt geradeaus auf die Straße. „Was soll es da zu erzählen geben?“, fragt sie, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. „Nun ja, wie ich dir schon gesagt habe: Du sahst toll aus, als wir uns in Tokio begegnet sind, so selbstbewusst und zielstrebig, aber…“, er zögert etwas, „aber du hast kein einziges Mal gelacht, nicht einmal gelächelt. Deshalb habe ich mir etwas Sorgen gemacht. Und als du dann heute bei mir im Büro so gelöst gelacht hast, so wie früher, da warst du wieder die Elsa, die ich kenne. Also, wie geht es dir dort wirklich, Elsa? Du kannst es mir gerne erzählen, ich höre zu.“ Ihre Schritte sind bei seinen letzten Worten immer langsamer geworden bis sie schließlich zum stehen kommt. Was ist das? Sie gibt sich doch solche Mühe. Wie kann er sie so schnell durchschauen. „Wie geht es dir wirklich?“ Ihr Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Wann hatte ihr das letzte Mal jemand diese Frage gestellt? Und: Hat sie darauf eine Antwort? „Ich hab viel zu tun“, beginnt sie gewohnheitsmäßig, „Viel Arbeit, viele Termine. In unserer Agentur ist es normal Überstunden zu machen. Mein Chef ändert ständig seine Meinung, ist nur selten zufrieden. Wenn man weiterkommen will, muss man stets präsent sein, immer zeigen, dass man bereit ist, noch mehr zu leisten.“ Mario runzelt die Stirn, sagt aber nichts. „Zehn oder zwölf Stunden im Büro sind nichts außergewöhnliches. Für viel anderes habe ich keine Zeit. Meistens muss ich abends noch in der Reinigung meine Blusen abholen, bevor diese schließt, und dann noch etwas zu Essen ergattern. Aber es gibt auch Tage, an denen ich mich nur mit Kaffee über Wasser halte. Am Wochenende arbeite ich an meinen Präsentationen, um besser zu sein als meine Kollegen. Ich darf nicht nachlassen. Wir alle kämpfen um die gleichen Kunden und nur einer bekommt das Projekt.“ Sie haben den Strand erreicht. Elsa sieht überrascht auf. Sie hatte gar nicht gemerkt, welchen Weg sie eingeschlagen hatten und wohin dieser sie führen würde. Eine leichte Brise trägt die würzige Meeresluft zu ihnen herauf. Der Geruch und das leise Säuseln der Wellen überfluten Elsas Kopf mit Hunderten Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend an diesem Ort. Sie schließt die Augen und atmet tief ein. „Aber Elsa“, Marios ernste Stimme holt sie zurück in die Realität. Er stellt seinen Kaffeebecher auf die Wasserschutzmauer und lehnt sich selbst gegen den immer noch warmen Beton. „Wenn ich etwas im Fußball gelernt habe, dann dass man nicht pausenlos Höchstleistung bringen kann. Wenn wir mit den Kickers wichtige Spiele hatten, dann habe ich den Jungs anschließend immer einen Tag frei gegeben. Und auch sonst während des Trainings, habe ich immer darauf geachtet, dass wir zwischendurch weniger anstrengende Tage hatten. Wenn wir pausenlos trainiert hätten, hätten wir das nächste Spiel garantiert verloren.“ Er sieht sie eindringlich an: „Du kannst nicht ohne Pause arbeiten.“ Elsa zieht die Schultern hoch und nippt wieder an ihrem Kaffee. „Es ist aber so“, sagt sie leise. Eine einzelne Windböe jagt über den Strand, erfasst sie für einen Moment, rüttelt an den Jacken und fährt durch Elsas nachlässig zusammengebundene Haare. Einige Strähnen lösen sich und fallen ihr ins Gesicht. Leicht verärgert setzt sie den Kaffeebecher ab und will die störenden Haare wegwischen, da spürt sie bereits eine warme Hand an ihrer Wange. Mit einem Lächeln wickelt Mario eine Strähne um seinen Finger und schiebt sie dann zärtlich hinter ihr Ohr zurück. Elsa spürt plötzlich ihren Herzschlag bis zum Hals. Die Wärme seiner Hand scheint sich auf ihren ganzen Körper zu übertragen. Doch bevor sie begreift, was geschieht, sind sowohl seine Hand als auch die Wärme wieder verschwunden. Nur ihr aufgeregt pochendes Herz bleibt in ihr zurück. Einige Möwen über ihnen lassen ihr krächzendes Lachen über den Strand hallen. In Elsas Ohren klingt es wie Hohn über ihr kindisches Gefühl. Mario hat sich schon wieder von ihr abgewandt und lehnt zwei Meter von ihr entfernt an der Mauerkrone, als wäre nichts geschehen. Unauffällig mustert sie ihn, wie er dort steht: Die langen Beine ausgestreckt, die muskulösen Arme hinter sich abgestüzt. Der flache Bauch und die Brust bilden eine Gerade bis zu seinem leicht kantigen Kinn. Seine dunkelbraunen Augen schauen nachdenklich ins Leere. Ein wohliger Schauer fährt durch Elsas Körper. Reflexhaft streckt sie sich und wendet rasch ihren Blick ab. „Lass uns zurückgehen.“ Mit einer einladenden Geste deutet er auf eine der schmalen Straßen, die zurück in die Wohnviertel führen. Elsa nickt, verabschiedet sich noch kurz vom Meer und schließt sich ihm dann an. „Und an den Wochenenden?“, fragt er erneut. „Da arbeitest du auch? Hast du niemanden, der dich ablenkt, der dich unterstützt, der auf dich wartet?“ Elsa schüttelt nur den Kopf. So langsam kommt ihr Leben ihr selbst ziemlich eintönig vor. „Nein, Freunde habe ich höchstens unter meinen Kollegen und die arbeiten genauso hart wie ich. Und für eine Beziehung habe ich keine…“ „…Zeit“, seufzt Mario. „Vielleicht solltest du wirklich mal zu einem von Gregors Spielen gehen“, schlägt er vor, „Einfach um mal auf andere Gedanken zu kommen. Das Heimstadion der Yokohama Wings müsste von dir aus doch leicht zu erreichen sein. Und ich bin mir sicher, er würde sich freuen.“ Für den Rest des Weges reden sie über ihren Bruder und seine Fußballerfolge. Elsa ist ganz froh darüber, denn seit sie am Strand gewesen waren, schweifen ihre Gedanken ständig ab. Etwas an der Art, wie Mario neben ihr herläuft und der Ton seiner Stimme macht sie unruhig. „Hier wohne ich übrigens.“ Mario bleibt stehen und deutet auf ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus rechts neben der Straße. Elsa schaut auf und muss sich erst einmal orientieren. „War hier in der Nähe nicht der Laden von Tinos Vater?“, fragt sie, „An dieses Haus kann ich mich aber nicht erinnern.“ Mario nickt bestätigend. „Stimmt beides. Der Laden, den Tino inzwischen übernommen hat, ist dort vorne an der Kreuzung und das Haus ist erst vor zwei Jahren gebaut worden. Du kannst es also nicht kennen.“ Einen Moment lang stehen die beiden unschlüssig vor dem Eingang herum, dann zuckt Mario mit den Schultern. „Na komm, ich bringe dich noch schnell nach Hause.“ Sie winkt ab. „Ach, lass doch. Wenn du schon einmal hier bist, musst du den Umweg nicht machen. Ich kann auch alleine nach Hause gehen.“ Um ihre Worte zu unterlegen, reckt sie das Kinn in die Höhe und feixt: „Ich bin schon ein großes Mädchen.“ Er erwidert ihr Grinsen: „Dann bringst du also mich nach Hause?“ „Sozusagen.“ Doch plötzlich muss Elsa schlucken, als ihr bewusst wird, was in dieser Situation normalerweise von demjenigen erwartet wird, der diese Rolle einnimmt. Ihr wird ganz heiß. „Ähm.. nun, also… es war sehr schön mit dir heute Abend“, unbeholfen scharrt sie mit ihren Schuhen im Kies herum. Mario sieht sie nur leicht amüsiert an. „Aber…, das war ja kein Date…“ murmelt sie, mehr um sich selbst zu vergewissern, dass ihre Nervosität unbegründet ist. „War es nicht?“ Mario zieht fragend eine Augenbraue nach oben. Elsa fällt beinahe über ihre eigenen Füße. Unsicher huscht ihr Blick über sein Gesicht. Es ist unlesbar. Was erwartet er? Eine Umarmung? Einen Kuss? Braune Augen sehen sie beharrlich liebevoll an. Na gut, ein Kuss geht ja, denkt sie, aber nur auf die Wange! Kurzentschlossen macht sie einen Schritt auf ihn zu, steckt den Kopf vor in Richtung seiner linken Seite. Sie streift seine Haut. Mario bewegt sich nicht. Elsa zögert einen Moment. Von Marios Körper geht eine anziehende Wärme aus. Seine Schultern versprechen einen schützenden Halt. Ihr Inneres zieht sich sehnsüchtig zusammen. Kann sie das zulassen? Darf sie sich fallen lassen in diese Arme? Sie stützt ihre Hände auf seiner Brust ab. Unter ihren Fingerspitzen kribbelt es. Nur für einen Moment, versichert sie sich, nur einen Moment um Kraft zu schöpfen. Dann ändert sie ihren Kurs, zieht ihren Kopf etwas zurück und küsst ihn auf die weichen Lippen. Mario, der sich bisher nicht einen Millimeter bewegt hat, streckt seine Arme nach ihr aus, umgreift ihren Körper und zieht sie sanft an sich. Elsa lässt los und lässt sich fallen in diese Arme, die sie bereitwillig empfangen. ~~~ Das Display ihrer Armbanduhr zeigt vier Uhr, als Elsa die Augen aufschlägt. Neben ihr atmet Mario tief und ruhig im Schlaf. Von einer plötzlichen Unruhe gepackt steigt sie aus dem Bett und sucht lautlos ihre Sachen zusammen, die sie ein paar Stunden zuvor im Eifer des Gefechts überall auf dem Boden verteilt hatten. Was ist nur los mit ihr? Wie konnte sie so die Selbstbeherrschung verlieren? Wenn sie sich beeilt, kann sie noch um 6 Uhr den Zug nach Tokio erwischen. Sie blickt zurück auf das zerwühlte Bett und auf den schlafenden Mario. Vielleicht hatte sie es einfach nur gebraucht? Es war schön gewesen, natürlich. Aber dennoch ein Ausrutscher. Es hat nichts zu sagen. Mit einem Ruck wendet sie sich ab und schleicht zur Wohnungstür. Sie muss noch die Zahlen für den Kunden am Dienstag aufbereiten. Und ihr Chef will morgen den ersten Entwurf der neuen Präsentation sehen. Sie kann nicht hierbleiben. Man zählt auf sie. Die Welt wartet auf sie! Sie hat die Klinke bereits in der Hand, als sie abrupt innehält. Nein, die Welt wartet auf Zahlen und Präsentationen, aber nicht auf sie. Nicht auf sie, Elsa. Im ganzen quirligen und brausenden Tokyo gibt es niemanden, der auf sie, Elsa, wartet. Dagegen… Sie blickt zurück über ihre Schulter auf die Schlafzimmertür. Epilog: Verbunden ----------------- „Guten Morgen Süße“, lacht Mario und springt aus dem Bett. „Hmmm“, knurrt Elsa ins Kissen und blinzelt verschlafen in den neuen Tag. Es war ihr Ritual. Seit 2 Jahren weckte Mario sie nun mit diesen drei Worten. Jeden Morgen, ohne Ausnahme. Und Elsa wurde nicht müde, diese drei Worte von ihm zu hören. Sie war nicht zu ihrer Präsentation zurückgefahren und auch die Zahlen hatte jemand anderes heraussuchen müssen. Damals, in den frühen Morgenstunden jenes Tages, hatte sie den Zug davon fahren lassen, hatte sich wieder ausgezogen und war zurück zu Mario ins Bett geschlüpft. Und als sie einige Stunden später gemeinsam aufwachten, hatte sie ihre Entscheidung getroffen: Sie würde nie wieder etwas oder jemandem hinterher rennen. „Wie sieht dein Frühstückshunger aus?“, ruft Mario aus der Küche. „Kannst du Kaffee trinken?“ Elsa spürt in sich hinein und überlegt. Dann legt sie ihre Hände auf ihren gewölbten Bauch. „Ich glaube, wir beide nehmen heute Tee“ lacht sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)