Friedhof der Voodoo-Puppen von Hypsilon (Halloween-Special) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Boah, wo wir schon wieder hinfahren!“ Hinatas begeistertes Gesicht klebte an der Fensterscheibe des Kleinbusses, in dem das gesamte Team Platz gefunden hatte und nun schon einige Zeit unterwegs war. Coach Ukai hatte für das Wochenende im Anschluss an die Herbstferien etwas Besonderes geplant. Ein Trainingswochenende in den Wäldern. Verlassen, keine Zivilisation, nun ja, zumindest nicht in unmittelbarer Nähe. Tatsächlich gehörte der Wald zu einer größeren Stadt, allerdings zum urbanen Teil. Der Kleinbus wurde mit gekonnten Manövern durch das Dickicht verfrachtet, wenn man sich nicht ganz täuschte, machten sie sogar einige Höhenmeter. Kageyama saß neben Hinata und lehnte sich etwas näher zum Fenster, um ebenfalls betrachten zu können, was der Lockvogel da Tolles sah. Auch die anderen Jungs sahen zu den Fenstern hinaus. „Da ist sogar ein See“, staunte Nishinoya nicht schlecht. Asahi schüttelte sofort ablehnend den Kopf. „Nein! Nein, nein, nein, das ist wie in diesen Horrorfilmen“, sagte er und erntete sofort skeptische Blicke von Sugawara und Narita. Kinoshita gluckste im Hintergrund vor sich hin. „Na ihr wisst schon, ne Hand voll Jugendliche… im Wald… bei einem verdammten See?“, klärte Asahi sie auf. Tatsächlich kannte man solche Horrorfilme und die gingen nie gut aus. „Beruhigt euch, ich war schon öfter da und es ist nie etwas passiert. Wenn ihr nicht bei Eiseskälte in den See geht, seid ihr in bester Sicherheit“, versuchte Coach Ukai die Mannschaft zu beruhigen. Daichi saß vorne, hinter dem lenkenden Coach, und beratschlagte ein paar Züge, die sie üben wollten, aber auch Moves, die die einzelnen Jungs trainieren sollten, dass sie beim nächsten Spiel noch fitter und besser auftreten konnten. Nicht weit von dem kleinen See schaltete Ukai schließlich herunter und ließ den Kleinbus direkt neben der Unterkunft ausrollen. Kaum war der Motor abgestellt, stürmte die Meute auch schon heraus. „Hey! Nicht immer so eilig!“, brüllte er ihnen nach, aber bis auf Asahi blieb keiner in der Nähe. „Bitte entschuldigen Sie, Coach Ukai“, sagte der Hüne und verneigte sich knapp. Der Coach stellte den Kleinbus ordnungsgemäß ab und stieg dann aus. „Schon in Ordnung, Asahi, geh mal zu den Anderen“, sagte er und zündete sich eine Zigarette an. Er hatte schon eine Weile keine mehr geraucht, immerhin wollte er die Zeit nutzen, wo mal nicht alle paar Meilen jemand aufs Klo musste und im Bus zu rauchen missfiel ihm, abgesehen davon war es ein Leihwagen, er durfte es also gar nicht. Ukai nahm einen tiefen Zug und lehnte sich an der Schnauze des Busses an, schloss die Augen und atmete den für die Lunge so giftigen Rauch genüsslich aus. Sollten sich die Jungs hier erstmal umsehen, in weniger als einer Stunde würde er sie schon wieder aufs Spielfeld hetzen und ein paar Dinge, die er mit Daichi besprochen hatte, thematisieren. ~~~ „Hey, Yamaguchi, kommst du nachher auch mit in die Stadt zu dem verlassenen Haus? Wir wollen gucken, ob man sich dort gruseln kann“, schlug Tanaka vor und klopfte seinem Teamkammeraden auf die Schulter als dieser als letztes nach der Dusche sein Shirt überzog. „Ach… lieber nicht“, lehnte er gleich ab und suchte schnell nach Tsukishima, in der milden Hoffnung, dieser würde ihm den Rücken stärken und den anderen diesen Blödsinn ausreden. Ähnlich wie Yamaguchi ging es aber auch Asahi, der sich vehement gegen Nishinoyas Überredungskünste zu wehren versuchte. „Komm schon Asahi, das wäre genau das Richtige für dich, da kannst du mal ‘n bisschen männlicher werden“, neckte ihn der Kleinere und piekte ihm dabei in die Seite. Einzig ein erbärmliches Quieken entkam dem Riesen ehe er sich geschlagen gab. „Wenn du bitte aufhörst, so gemein zu mir zu sein“, flehte Asahi Nishinoya an, dieser zog sofort die Hand zurück. „Ich bin doch nicht gemein zu dir“, verteidigte er sich sofort und startete schon die nächsten Piesackereien in denen er Asahi erklärte, dass er sich nicht so leicht verunsichern lassen durfte, aufrecht stehen sollte und sich verdammt nochmal etwas cooler und männlicher geben sollte. „Sei mal so cool, wie du aussiehst“, sagte er abschließend zu ihm und eilte dann mit Tanaka hinaus, wo auch die anderen warteten. „Ich würde dir Beistand leisten“, sagte Yamaguchi ruhig zu Asahi, der dieses Angebot nur zu gerne annahm. Es dauerte nicht lange, waren auch die beiden beim Rest angelangt, da schien Tsukishima die ganze Aktion auch schon zu entschärfen. „Und ihr glaubt, ich seid die Einzigen? Da werden Dutzende von Leute sein, also wenn ihr große Menschenansammlungen gruselig findet, nur zu, aber sonst wird es da nicht viel geben“, nahm er Nishinoya, Tanaka und Hinata den Wind aus den Segeln. Asahi und Yamaguchi seufzten erleichtert auf und dankten dem Blonden in Gedanken. „Schlägst du was Besseres vor?“, wollte Nishinoya sofort wissen. Asahi und Yamaguchi tauschten Blicke aus. Bestimmt nicht, da waren sie sich ganz sicher. „Den Friedhof der Kuscheltiere“, sagte Tsukishima zum Entsetzen der beiden Brünetten, doch legte er sich dann grübelnd die Finger ans Kinn. „Nein, das ist falsch, das war anderes“, murmelte er vor sich hin, während die drei Gruselfans – zumindest schien es so – vor ihm langsam richtig aus dem Häuschen zu geraten schienen. „Sag schon, sag schon“, drängte ihn Hinata. Kageyama, Sugawara und Daichi standen hinter den dreien, sahen auch zu Tsukishima und warteten gespannt, was dieser denn nun wusste, was sie alle nicht wussten. „Der Friedhof der Voodoo-Puppen“, sagte er dann schließlich mit einem Schnippen, dass sich Asahi augenblicklich umdrehte. „Ich bin raus“, sagte er, doch Nishinoya war viel schneller und hielt das Ass am Arm fest. Mit beiden Händen umklammert, blieb Asahi stehen und sah zu seinem Geiselnehmer hinunter. „Bitte Asahi ohne dich macht das keinen Spaß“, zog der Libero eine Schnute und es war schon vorbei mit dem Widerstand. Wie konnte er da nur nein sagen? „Okay, okay, wenn du mich unbedingt dabei haben willst“, gab er sanft nach und fasste sich mit der freien Hand verlegen an den Hinterkopf, während ihm Nishinoya versicherte, dass es für ihn ganz wichtig war, dass Asahi auch dabei war. Narita und Ennoshita stimmten dem Vorschlag auch zu und brachten sogar brauchbare Ideen ein. Sie sollten alle ihre Smartphones mitnehmen und die Taschenlampenfunktionen verwenden. „Wie wärs, wenn wir Kreuze mitnehmen, falls wir einem Vampir begegnen?“, fragte Kinoshita plötzlich von der Seite. Asahi wäre am liebsten gleich wieder verfallen, während Nishinoya und Tanaka glänzende Augen bekamen. „Wie cool wäre das denn?“, fragte Tanaka und Nishinoya nickte nur emsig. „Ich will nicht von einem Vampir gebissen werden“, warf Hinata ein. Kageyama fuhr sich als Reaktion mit der Hand übers Gesicht. „Es gibt keine Vampire, Baka“, sagte er abfällig und sah auch etwas genervt zu Kinoshita, der sich hier wohl mit der beklopptesten Beigabe beteiligen wollte. Der zuckte nur mit den Schultern, würde ohne zu überlegen sein Kreuz mitnehmen. „Also ist das ausgemachte Sache? Wir gehen nicht hinunter in die Stadt sondern zu diesem Voodoo-Friedhof?“, fragte Sugawara und wollte dann auch noch von Tsukishima wissen, wo dieser denn eigentlich war. „Friedhof der Voodoo-Puppen“, besserte dieser ihn aus und verriet der Truppe dann, dass der hier irgendwo im Wald sein sollte. Asahi und Yamaguchi verfielen in der Zwischenzeit geistig, wollten aber – vor allem Asahi – nun endlich ihren Mann stehen. ~~~ „Verdammt, Tsukishima, wie weit soll das noch sein?“, fragte Kageyama genervt. Es war in der Zwischenzeit stockfinstere Nacht, komplett still und man konnte seinen Atem vor sich sehen, wenn man mit der Smartphonetaschenlampe genügend Licht spendete. Wären sie nicht inmitten des Waldes, hätten die Jungs einen atemberaubenden Ausblick auf einen klaren Sternenhimmel gehabt, doch der blieb ihnen verwahrt, vorerst. „Meinen Berechnungen zu Folge haben wir nur noch drei Gabelungen, wo wir bei den ersten beiden nach links müssen und die letzte müssen wir rechts nehmen“, erklärte der Blonde und faltete das Blatt Papier, das er bis eben noch studierte, zusammen und steckte es in seine Jackentasche. Yamaguchi ging direkt neben Tsukishima her und sah sich bei jedem noch so leisen Geräusch rasch danach um. Sie konnten alle ihre Schritte genau hören und in Momenten des Überlegens knackste es auch ständig im Dickicht. Mal fiepte ein Kauz, mal jaulte irgendwo fern von ihnen ein Wolf – diesen Moment hätte Asahi beinahe genutzt umzudrehen, doch einerseits war Nishinoya mit seiner Reaktion, ihn einfach an der Hand festzuhalten schneller und andererseits waren sie schon viel zu oft abgezweigt, als dass er alleine zurück gefunden hätte. „Wir hätten Coach Ukai und Herrn Takada Bescheid geben sollen“, murmelte er vor sich hin. Nishinoya verstärkte den Druck auf Asahis Hand und funkelte ihn ernst an. „Du bist echt ein Riesenbaby“, sagte er streng und sah dann zu ihrer beider Hände hinunter. „Reicht dir das nicht?“, fragte er und drückte noch einmal etwas fester zu. „Ich halt dir den Rücken frei“, sprach er weiter. Einen Satz, den Asahi am Feld schon öfter gehört hatte und tatsächlich beruhigte ihn das. Als er dann aber realisierte, dass Nishinoya seine Hand genommen hatte und auch nicht vorzuhaben schien, diese so schnell wieder loszulassen, lief er im ganzen Gesicht rot an. Welch ein Glück, dass es so dunkel war. „Ich weiß trotzdem, dass du knallrot bist“, flüsterte Nishinoya mit einem triumphierenden Grinsen, dass Asahi zusammenzuckte. „Sag doch sowas nicht“, sagte er leise war ihm aber dankbar, dass er diese Offenbarung so leise Kund tat, dass nur er es hören konnte. Besonders viel Zeit, etwas zu interpretieren, hatte er nicht, da kam schon der nächste Schockmoment für das Ass. Eine Eule verließ just in dem Moment als die Jungs an einem recht stämmigen Baum vorbeigingen ihren Bau in dessen Inneren. Asahi kreischte auf, Yamaguchi ging sofort in die Knie und die anderen duckten sich fast ausschließlich alle weg. Einzig Tsukishima blieb stehen. „Habt ihr die gelben leuchtenden Augen nicht gesehen?“, fragte der Blonde kopfschüttelnd und eilte sie, weiterzugehen. „Ich war so abgelenkt von den ganzen anderen Geräuschen“, murmelte Sugawara vor sich hin, Daichi stimmte mit ein. „Hätte nicht gedacht, dass ich mich heute noch so erschrecken würde“, sagte der Kapitän und lachte etwas verhalten. „Das ist ja soooo aufregend“, jubelte Tanaka und Hinata schloss sich dem Jubel an. „Zumindest verjagen wir so die wilden Tiere“, murmelte Ennoshita, wurde aber gleich wieder aus den Wolken gerissen, denn Kinoshita wollte wissen, dass sie so wohl gerade Werwölfe oder Vampire anlocken würden. „Verflucht noch eins, das gibt’s alles gar nicht“, stänkerte Narita. „Genau, deswegen gehen wir jetzt auch auf einen Voodoo-Friedhof, das gibt’s auch nicht“, sagte Hinata stolz, der von Kageyama zuvor noch eine Einschulung in Gruselthemen bekommen hatte. „Voodoo gibt’s wirklich“, besserte ihn Daichi aus und Hinatas Augen wurden umgehend größer. Auch Asahi schluckte stark. Er wusste, dass es früher oder auch jetzt im Regenwald verrückte Voodoo-Priester gab, aber so wie Daichi das sagte, glaubte er doch wohl nicht allen Ernstes daran, dass dieser Friedhof durch so einen Voodoo-Kram verzaubert war. „Voodoo-Puppen“, besserte Tsukishima aus und die nächste Gabelung war auch schon die letzte die nach rechts gehen sollten. Langsam lichtete sich der Wald, der Weg wurde breiter und die Jungs hatten endlich freien Blick auf den wunderschönen klaren Himmel. „Wow“, staunte Asahi und blieb dabei stehen. Nishinoya, der immer noch seine Hand hielt, blieb mit einem Ruck stehen, da er Asahi nicht einfach mitziehen konnte. „Schon wieder Angst?“, fragte er fast schon genervt, doch Asahi schüttelte den Kopf. „Nein, sieh nur“, sagte er und deutete mit der freien Hand nach oben. Nishinoya ging den halben Schritt wieder zurück, stand ganz nah bei Asahi und sah dann nach oben. Er blieb allerdings an dem Gesicht den Hünen hängen und konnte gar nicht weiter sehen, wo die Hand und der gestreckte Finger hindeuteten. „Wunderschön“, sagte Nishinoya leise, ertappte sich dann aber sofort dabei, das laut ausgesprochen zu haben. Er riss den Blick wieder weg und zerrte Asahi augenblicklich weiter. „Dafür haben wir später oder morgen oder wann auch immer auch noch Zeit“, sagte er gehetzt und schloss mit ihm zu den anderen auf. ~~~ Vor ihnen erstreckte sich eine nicht gerade klein geratene Friedhofsanlage, das einzige, das hier klein gerade war, waren die Grabsteine und die dazugehörigen Grabflächen. Wahrlich, als würden dort nur Puppen liegen. Bei Yamaguchi stellte sich eine Gänsehaut auf. „Du hast nicht zu viel versprochen“, sagte er eingeschüchtert zu Tsukishima, der bereits analysierend über den Friedhof sah. Der Vorgarten bestand aus kleinen heruntergekommenen Gräbern, weiter hinten gab es sogar kleine Gruften, nicht gerade wenige. „Mein Bruder hat mir davon erzählt, ich hätte nicht gedacht, dass es das wirklich gibt, ich dachte… er wollte mich nur veräppeln“, sagte Tsukishima. Er hatte also keine Ahnung, dass es das hier wirklich gab? Er hielt es für einen Witz und sie waren dennoch hier her gegangen? War es nicht sogar so ironisch, weil Tsukishima so überzeugt gewirkt hatte? Ein klassischer Tsukki-Bluff, dachte sich Yamaguchi, beruhigen tat ihn das aber kein bisschen. „Sehen wir uns das einfach mal an, was sagt ihr? Ist doch total spannend“, sagte Sugawara und machte sich direkt mit Daichi, Narita und Kinoshita auf den Weg zu den kleinen Gräbern um die Inschriften zu lesen. „Also ich will in so eine Gruft“, sagte Hinata und sah sofort zu Kageyama. „Kommst du mit?“, fragte er ihn. Der Zuspieler zuckte kurz mit den Schultern und nickte dann zustimmend. Er würde ihn begleiten. Ennoshita schloss sich den beiden an und so gingen die drei in eine der größeren Gruften. „Es ist bestimmt keine schlechte Idee, wenn wir uns aufteilen, wir treffen uns einfach ein zwei Stunden oder so, wieder hier“, sagte Tsukishima und ging mit Yamaguchi und Tanaka durch die Anlage. Sie gingen dabei an vielen kleinen Gräbern und Kreuzen aber auch an sehr gepflegten Gedenksteinen vorbei. „Bitte lass uns mit Tsukishima gehen“, flehte Asahi Nishinoya an. „Wenn du meinst, wir könnten auch gucken, was ihm Wald rundherum los ist“, schlug der Kleinere vor, doch Asahi lehnte das sofort ab. Sie folgten also Tsukishima, Yamaguchi und Tanaka. Ihre Finger blieben immer noch ineinander verschlungen. Jetzt wo sie hier waren und die Ruhe langsam einkehrte, weil sie sich aufteilten und sie zu beschäftigt mit Schauen waren als dass sie reden konnten, wurde Asahi diese überraschend wohlige Geste des Liberos immer bewusster. Er hielt tatsächlich Nishinoyas Hand, die ihm dieser gereicht hatte, um ihm beizustehen. Mal drückte er sie fester und mal ließ er wieder lockerer, wie eben. Er hatte ihn sogar ausgesprochen liebevoll angesehen, als er ihm gut zusprach, nun ja, das machte er eigentlich immer. Wenn er ihn nicht gerade neckte und etwas nettes und Aufbauendes sagte, dann immer mit diesem ganz besonderen Blick, diesem Blick, der Asahis Herz höher schlagen ließ. ~~~ Hier brauchten sie nicht einmal ihre Smartphonelampen, denn der Mond und die vielen Sterne strahlten so hell, dass die Wege gut sichtbar waren und man die Lampen nur brauchte, wenn man eine Inschrift genauer lesen wollte. Alles in allem war dieser Friedhof sehr eindrucksvoll, wenn auch etwas gruslig durch die Stille und den immerwährenden kalten Wind. Zur Überraschung der Gruppe um Tsukishima gelangen sie am anderen Ende des Friedhofes sogar zu einer Aufbahrungshalle. „Das gibt’s ja nicht… das alles nur für Puppen?“, fragte Tanaka ungläubig während sie der Halle näher kamen. „Voodoo-Puppen“, besserte ihn Tsukishima aus, dass Tanaka laut seufzte. „Warum ist das so wichtig, dass es Voodoo-Puppen sind und nicht einfach nur Voodoo oder halt Puppen?“ fragte er etwas genervt. Yamaguchi zog den Kopf etwas ein und Tsukishima sah mit einem schelmischen Grinsen zu Tanaka. „Weil Voodoo-Puppen einen besonderen Zweck haben“, sagte er und klärte ihn über die einstige Macht dieser Puppen auf. Tatsächlich gab es Sagen, dass alte Voodoo-Meister die Puppen ihrer Opfer hier beerdigt hatten, nachdem sie mit ihnen fertig waren. Die Opfer waren wenige Tage später gestorben. „Man sagt, sie seinen erstickt“, sagte Tsukishima leise um die gruselige Stimmung nicht zu zerstören. Die Jungs wollten sich gruseln? Das konnten sie haben. Geistergeschichten hatte ihm Akiteru ausreichend erzählt, dass er nun mit sowas punkten konnte. „Sag, dass das nicht wahr ist“, forderte Asahi mit dem Hauchen seiner Stimme, mehr brachte er einfach nicht raus. Nishinoya neben ihm drückte wieder fester an seiner Hand, die andere ballte er zu einer Faust und hob sie aufgeregt auf Schulterhöhe. Seine Augen strahlten, ja beinahe heller als die Sterne. „Das ist ja soooo cool“, raunte er begeistert, wagte es aber auch überraschenderweise nicht, die Stimme zu heben. Ein kalter Windzug fuhr den Jungs um die Ohren und zerzauste dabei Asahis Haar, auch Nishinoyas Schopf wurde durchgewuselt und Yamaguchi hatte für einen Moment so viel Haar im Gesicht, dass er nichts sah, was Tsukishima sofort nutzte um sich direkt vor ihn zu stellen. „Bhu“, sagte er neckisch als Yamaguchi sein Gesicht wieder frei hatte und direkt in das Antlitz des Mittelblockers sah und daraufhin sofort zusammenzuckte. „Verdammt, Tsukki!“, sagte er etwas lauter, biss sich aber sofort auf die Lippen. Das Wort so zu erheben fühlte sich wirklich nicht gut an, eine Gänsehaut lief ihm auf, als es direkt danach wieder totenstill war. Sie konnten die anderen gar nicht mehr hören und es schien fast so, als zog Nebel auf. Zu sehr waren die fünf aber damit beschäftigt, nicht laut loszulachen oder vor Panik wegzulaufen. Dass Asahi und Yamaguchi wohl lieber die Flucht ergriffen hätten, war kein Geheimnis, doch Tsukishima, Nishinoya und Tanaka sorgten schon dafür, dass die Gruppe zusammenblieb. „Lasst uns reinschauen“, sagte Tanaka und ging schon zielstrebig voraus. Tsukishima folgte ihm, ihm direkt im Schlepptau lief Yamaguchi. „Mir ist das Ganze nicht geheuer“, sagte Asahi zu Nishinoya, als dieser bereits vorgehen wollte und auch schon an seiner Hand zog. „Ach komm schon, sei nicht immer so ‘ne Memme“, sagte er zu ihm. „Ich halte deine Hand, bin lieb zu dir und … und… wie auch immer und du spielst dich wie ein totales Weichei auf“, warf ihm der Kleinere vor und entriss ihm dann urplötzlich diese wohlige fast schon so gewohnte Geste des Händehaltens und stapfte angesäuert weiter. „Warte, so meinte ich das doch nicht“, sagte Asahi, machte zwei Schritte nach vorne und ergriff sofort wieder Nishinoyas Hand. Der Libero blieb überrascht stehen, sah zu dem Ass zurück und schmunzelte. „Also doch etwas männlicher“, zog er ihn auf und drückte die Hand sanft etwas fester. „Das gefällt mir“, gab er noch zu, zog Asahi dann aber weiter. Tsukishima, Yamaguchi und Tanaka waren bereits in die Halle gegangen. „Ich meine nur… hast du den Nebel nicht aufkommen sehen?“, fragte Asahi und dann blieben sie doch wieder stehen. Nishinoya sah sich um. „Hmm“, entkam es ihm. Er sah den Nebel zu ihren Füßen, er schien sich wirklich gerade erst aufzutun, denn zuvor hatte er seine Schuhe noch deutlich sehen können, seit geraumer Zeit war ihm dies nicht mehr möglich und er bemerkte das gar nicht so recht. „Denkst du, dass es hier wirklich spukt?“, fragte er Asahi, der sofort zusammenzuckte. Dem stellten sich die Nackenhaare auf, eigentlich fast alle seine Haaren, die nicht gerade in seinem Bun am Hinterkopf zusammengebunden waren. Seine Augen huschten eiligst über die Anlage vor ihnen. Die Halle war immer noch dunkel, die drei haben wohl kein Licht angemacht, was schon recht eigenartig war, denn dort kam nicht so viel Licht vom Mond rein, vielleicht genug durch die Fenster, dass sie nicht direkt über rumliegendes Zeug stolperten, aber besonders gut sahen sie dort bestimmt nicht. Um die Aufbahrungshalle schien sich der gesamte Nebel sogar zu sammeln, kam das etwa von hier? „Ich denke… ich sollte etwas männlicher sein und mit dir da reingehen“, sagte Asahi entgegen jeder Berücksichtigung von Alarmglocken, entgegen jedes schlechten Gefühls und entgegen jeglicher Intuition, die sich deutlich dagegen aussprach, die Schmetterlinge in seinem Bauch übertönten das alles einfach zu sein. „Das will ich von meinem Ass hören“, sagte Nishinoya mit einem breiten zufriedenen Grinsen und betrat dann mit Asahi die Aufbahrungshalle. ~~~ Drinnen angekommen wunderten sie sich, dass sie die anderen gar nicht entdecken konnten. „Hey?“, fragte Nishinoya leise. „Tanaka“ „Tsukishima“ „Yamaguchi“ Niemand meldete sich. Asahi sah sich flüchtig um, entdeckte nichts Auffälliges, aber auch sonst nichts. Zügig glitt seine freie Hand in seine Jackentasche und holte das Handy heraus. Es war Zeit für die Taschenlampen-Applikation. „Hmm“, entkam es ihm, dass sich Nishinoya sogleich zu ihm drehte. „Was denn?“, wollte er wissen und Aashi zeigte ihm den schwarzen Display seines Handys. Schnell zückte auch Nishinoya seines und entdeckte dasselbe Phänomen. Auch ein Restart wollte nichts besser machen, die Smartphones waren tot. Asahi schluckte. Er wusste augenblicklich, dass das ein Fehler war. Es war ein Fehler, seiner Mutter das Formular hinzulegen, dass sie es ausfüllen konnte und er hier mitfahren durfte, es war ein Fehler, die Unterkunft zu verlassen und auf diese irrwitzige Gruseltour zu gehen und es war der größte Fehler, mit Nishinoya hier reinzugehen. WAMM!!! Ein lauter Knall ließ beide aufschrecken, Asahi zog Nishinoya sofort näher an sich um ihn im Ernstfall beschützen zu können, auch wenn er, hätte man ihm davon erzählt, nie gedacht, dass er einen solch heldenhaften Move machen würde. „Asahi“, sagte Nishinoya überrascht. „So kenn ich dich gar nicht“, flüsterte er leise, sah dann aber in die Richtung, wo der Knall her kam. „Es war die Eingangstür, du hast sie nicht zugemacht und der Wind geht ganz schön stark“, klärte der Kleinere auf und Asahi seufzte erleichtert, nur um im nächsten Augenblick gleich loszuschreien. Vor ihnen fiel irgendetwas, vielleicht ein Kronleuchter, vielleicht auch nur eine kleine schwarze Katze, zu Boden und jagte Asahi den Schreck seines Lebens ein. Die kleine Kronleuchterkatze lief schleunigst an den zweien vorbei und aus naher Ferne war amüsiertes Lachen zu vernehmen. „Oh Mann, Leute, ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!“, prustete Tanaka los. Er und die beiden anderen kamen hinter einem Altar hervor. Sie hatten sich versteckt und warteten darauf, Ass und Libero zu erschrecken, doch die Katze kam ihnen zuvor. Ein einmaliger Anblick war es aber allemal. „Alter! Das ist nicht lustig!“, rief Asahi und versuchte seinen Atem zu zügeln. Er war vollkommen außer sich, auch Nishinoya hatte das alles einen Schrecken eingejagt, allerdings hatte er sich anders unter Kontrolle. Er ballte Fäuste, hatte von Asahi abgelassen, und zitterte am ganzen Leib. „Das war ja sooooo aufregend“, schrie er begeistert und löste eine Kettenreaktion an Geschehnissen aus. Seine Stimme riss eine ganze Meute an Fledermäusen los, die nun wie wild um die fünf Jungs kreisten. Die Burschen schritten jeder zurück, wollten ausweichen. „Was soll das?“ „Verdammt, ich seh nichts“ Es wurde wild umhergefuchtelt um die kleinen Flugbestien abzuwenden. Holz knarrte, irgendwo schien sogar etwas eingebrochen zu sein und ein weiterer lauter Schrei erfüllte die Nacht. Nur mühsam wurden sie die Fledermäuse los, die gerade nach dem letzten Schrei noch einmal einen drauf setzten, dann aber irgendwo durch eine Luke im Dach verschwanden. „Kann das bitte endlich ein Ende haben?“, flehte Yamaguchi und sah zu seinen Freunden. Tsukishima saß neben ihm am Boden und rieb sich den Arm, er war wohl gestürzt. Asahi hatte sich schützend über Nishinoya gebeugt, der wiederum sah sich nach Tanaka um. „Ryu?“ „Ryu?! RYU!“, rief er als er seinen Kumpel nicht entdecken konnte und just in dem Moment stand jemand hinter ihm. „Ja?“, fragte eine Stimme, die er bis jetzt noch nie gehört hatte. Er und Asahi drehten sich um, Yamaguchi und Tsukishima starrten den Fremden bereits an. Eine dünne hochgewachsene Gestalt, nicht aber so groß wie Asahi oder Tsukishima, stand vor ihnen, langes weißes Haar, zerfetzte Kleidung. Blutrote Augen starrten ihnen entgegen und seine Haut war so blass, dass sich das Mondlicht darauf spiegelte, umso gruseliger sah sein Gesicht aus, das von Schatten nur so geziert war und einen zombiehaften Eindruck vermittelte. „Wir haben Tanaka verloren!“, japste Asahi und riss die Gestalt instinktiv zu Boden. „Ruhe in Frieden, mein Freund“, flennte er und legte ihm die Hand über die Augen um die Lider zu schließen. „Wir müssen hier sofort raus, Tanaka hätte es so gewollt“, sagte er und bekam von Nishinoya augenblicklich die Faust in die Seite gestoßen. „Sag mal, hast du sie noch alle, Asahi? Das ist doch nicht Ryu“, klärte er ihn auf, dass Asahi vollkommen perplex zu dem totgeglaubten sah, der sich erst einmal von den fremden Händen befreite und sich dann langsam aufrichtete. „Und wer ist das dann?“, fragte Asahi panisch und sah wild zwischen dem Fremden und Nishinoya her. Einmal traf sein Blick auch die bereits kreidebleiben anderen zwei, Yamaguchi und Tsukishima. „Wow… ich hätte nicht gedacht, dass ich euch so einen Schrecken einjage“, sagte der Fremde und fuhr sich durchs Haar, das durch Asahis nicht gerade liebevolle Behandlung ganz durcheinander war. „Wer bist du?“, fragte schließlich Tsukishima und der bliebe Junge kicherte. „Sorry, wie unhöflich von mir, ich bin Ryou, Ryou Bakura“, stellte sich der Oberschüler der Domino High vor und die Vorstellrunde nahm ihren Lauf. Dass sie nun aber alle wussten, mit wem sie es zu tun hatten, half ihnen allerdings nicht bei der Tatsache, dass Tanaka nicht mehr unter ihnen war – bei dieser Wortwahl verfiel Asahi abermals in Beerdigungsstimmung, ließ sich nur durch sanftes Zureden des Liberos wieder beruhigen. Bakura bot den Freunden gerne an, mit ihnen nach dem verlorenen Freund zu suchen. Er kannte sich hier gut aus, hielt sich öfter hier auf und liebte es, hier zu Halloween der ein oder anderen verirrten Seele einen Schrecken einzujagen. „Wir haben euch draußen schon gesehen, eigentlich wollten wir euch etwas aufziehen, aber Honda, Jonouchi und Otogi sind lieber draußen geblieben, ich glaube Honda und Jonouchi haben andere von euch bei den Gruften entdeckt, Otogi ist ein Schisser, wie der da“, sagte Bakura und deutete beim letzten Satz zu Asahi, der sich erst gegen diese Vorwürfe aufbäumen wollte, dann aber einsah, dass ihn der Fremde bereits durchschaut hatte. Er seufzte. Na immerhin schien er nicht der einzige zu sein. Auch Yamaguchi schien weitaus beruhigter zu sein. ~~~ „Ryou, komm schon, lass die armen Jungs in Ruhe, die sind nicht von hier, das hörst du denen doch an“, sagte Otogi hinter der Halle, der nur darauf wartete, dass irgendetwas passierte und tatsächlich, es wurde laut drinnen, es knallte und krachte und urplötzlich wurde der junge Spieleentwickler niedergelaufen. „Ryou?“, fragte er und griff sich an die Stirn, die einen Aufprall erlitt. „Was? Ja, woher weißt du…?“, fragte jemand mit einer Stimme, die er nicht kannte. Augenblicklich zog sich alles in ihm zusammen. Oh nein, er war doch einem Massenmörder zum Opfer gefallen. Zuvor hatte er mit Bakura noch einen Gruselfilm geschaut, ehe sie mit Honda und Jonouchi auf diesen Friedhof gingen, ein Geheimtipp des Fans für Okkultes und jetzt stand er vor dem Finale. Es war vorbei. Die Gutaussehenden mussten immer dran glauben. Tanaka baute Abstand zwischen ihnen auf. Wie er hier herkam, wusste er selbst nicht, es hatte gekracht und der Boden war unter ihm eingebrochen, wie aus einem Reflex war er den unterirdischen Gang, in dem er gelandet war, einfach langelaufen, in der Hoffnung, schnellstmöglich wieder zu der kreischenden Bagage zurück zu kommen, da stand ihm plötzlich dieser dürre Typ mit den langen schwarzen Haaren gegenüber. Er hatte ihn einfach niedergelaufen, er ließ sich hier doch nicht einfach umbringen. „Hast du meine Freunde auf dem Gewissen?“, fragte und versuchte irgendwelche Verteidigungsposen aus den Selbstverteidigungskursen einzunehmen. „Was? Ich? Deine Freunde sind tot?“, fragte Otogi überrascht und ging selbst in Deckung. „Ich hab niemanden umgebracht“, machte er es gleich noch klarer, dass es ja keine Missverständnisse geben konnte. Er dachte allerdings wirklich, dass es wohl schon Tote gab. „Ok ok… alles mit der Ruhe… ich weiß nicht… ich glaube nicht“, plapperte Tanaka vor sich hin und da gab es auch schon den nächsten Schrei. „Okay, das ist Asahi, der lebt also noch“, sagte er und löste sich nur langsam aus seiner verteidigenden Stellung. Otogi tat es ihm gleich. Die beiden maßen sich mit ihren Blicken, merkten aber doch rasch, dass sie keine Gefahr füreinander darstellten und nachdem Otogi ihn auch über die Situation aufklärte, war Tanaka viel wohler. Sie mussten somit nur noch wieder zurück in die Aufbahrungshalle und dem ganzen Spuk ein Ende setzen. Es war auch wirklich eine dumme Idee, hier Geister zu spielen, empfand zumindest Otogi, Tanaka lachte bereits wenige Momente später. Er fand das wirklich amüsant und besonders witzig fand er es, welch ein Schrecken Asahi wohl eingejagt wurde, auch wenn er sehr hoffte, dass der Arme dadurch keine Herzprobleme bekam, die heutige Nacht war für ihn bestimmt alles andere als schön. Er seufzte, freute sich aber, dass er dennoch mitgekommen war und sie alle dieses kleine Abenteuer erlebt haben. Vom Gelände des Friedhofs kamen auch schon die beiden anderen Gruppen. Daichi, Sugawara, Ennoshita und Narita vom Anfang dieser Friedhofsanlage und Hinata, Kageyama und Kinoshita kamen mit zwei anderen Jungs aus einer Gruft ganz in der Nähe. „Hey, Otogi, alles klar?“, fragte einer der Fremden mit blondem Haar, er sah etwas wild aus, aber sein Blick lag durchaus besorgt auf dem Schwarzhaarigen. Der zweite war Brünette und ziemlich groß, könnte bestimmt ein Volleyballspieler sein, allerdings hatten sie von Coach Ukai erfahren, dass in dieser Stadt Volleyball nicht so beliebt war. Hier wurde Karten gespielt. Tanaka hatte darauf den Kopf geschüttelt. Als würde man sich da richtig verausgaben können, das war wohl das ungefährlichste und langweiligste Hobby, das er sich vorstellen konnte. Otogi nickte und erklärte seinen Freunden, wie er auf Tanaka gestoßen war. Sugawara fragte in der Zwischenzeit, ob das Asahi war, den sie schreien gehört haben und Tanaka konnte dem nur zustimmen. Die Freunde verfielen in Gelächter, mühten sich aber, sich zusammenzureißen, bestimmt, würden die anderen bestimmt auch jeden Moment den Ausweg suchen. ~~~ „Und dann kommt der Kerl daher und sieht einfach nur aus wie ein Schreckgespenst… Nichts für ungut“, erklärte Asahi und entschuldigte sich sogleich bei Bakura, der damit kein Problem hatte, er hatte sich auch extra dunkle Farbe unter die Augen geschmiert und rote Kontaktlinsen eingelegt, dass er furchteinflößend aussah, außerdem hatte er alte Klamotten zerfetzt, das half Asahi nicht. „Also wir haben Jou und Honda getroffen in der zweiten Gruft, glaub, die wollten uns erschrecken, aber keine Chance gegen mich“, erzählte Hinata erfreut, Ennoshita sah etwas bedröppelt zur Seite. Er hatte sich durchaus erschreckt. Kageyama tat einstweilen so, als wäre ihm das alles gar nicht Nahe gegangen. „Ich hab einen Werwolf gesehen“, sagte Kinoshita überzeugt und Sugawara sowie Daichi schüttelten beide die Köpfe. „Das war eine Katze“, warf Narita ein, doch Kinoshita bestand darauf. „Ihr habt die Klauen von dem Biest nicht gesehen und diese Augen, diese krassen gelben Augen“, gab er Argumente, die für ihn eindeutig für einen Werwolf sprachen. „Können wir uns darauf einigen, dass wir heute alle das Zeitliche hätten segnen können?“, fragte Yamaguchi und die Jungs stimmten allesamt in schallendes Gelächter ein. Der Weg zurück zur Unterkunft wurde angetreten. Tsukishima lotste sie sicher wieder zurück und die vier Fremden begleiteten sie noch so weit. „Ihr könnt euch gerne melden, wenn ihr wieder in der Gegend seid, dann stellen wir euch auch den König der Spiele vor, der ist heute nur leider auf einem Date, total lame, Alter“, sagte Jonouchi und tauschte mit Hinata bereits Handynummern aus. „Das werden wir auf jeden Fall, aber ihr sagt auch Bescheid, wenn es euch mal nach Miyagi verschlägt!“, sprudelte der kleine Wildfang nur so aus sich raus und wurde direkt von Kageyama zurechtgewiesen. „Wenn uns Coach Ukai erwischt, sind wir geliefert, also sei leise… Bitte“, sagte er und Hinata verstummte. „Sorry, ich will nicht, dass wir Probleme bekommen“, ruderte er zurück und sie verabschiedeten sich schließlich von ihren neuen Freunden. ~~~ „Das war wirklich aufregend“, sagte Nishinoya als er sich direkt neben Asahi auf dessen Futon legte. Asahi staunte nicht schlecht. Er konnte gar nicht antworten. Wollte Nishinoya wirklich die ganze Nacht so nah bei ihm bleiben? Es war nicht, als wolle er das nicht, ganz im Gegenteil. „Jetzt guck nicht so, nimms einfach an“, sagte Nishinoya und legte seine Arme und den sanften Riesen. Asahi nickte und legte zögerlich einen Arm um den zarten Körper. „Schlaf gut, mein Ass“, flüsterte der Libero und Asahi kam eines verliebten Lächelns nicht drum rum. „Schlaf gut, mein… mein Noya“, hauchte er gegen Nishinoyas Haar, doch dieser war schon eingeschlafen. ~~~ „Du weißt, dass ich dich für diese Aktion verachte“, knurrte Yamaguchi zu Tsukishima hinüber, dem das blöde Grinsen nicht von den Lippen weichen wollte. Er hätte selbst nie damit gerechnet, dass er die anderen in ein solch tollkühnes Abenteuer leiten konnte, ja er hatte ja selbst einiges erlebt, mit dem er nicht gerechnet hatte. Dass es Yamaguchi aber so schlecht aufnahm, damit hatte er auch nicht gerechnet. „Soll ich dich auch halten, wie Nishinoya Asahi?“, fragte er neckend. Yamaguchi blieb stumm. Ein kleines Weilchen verging. „Ja bitte“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)