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Verschneite Geschichten

[Adventskalender 2021]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich willkommen zu der ersten Geschichte der Adventskalender Aktion für 2021! Meine erste, möchte ich sagen. Wir werden uns noch einmal lesen!
Ich wünsche viel Spaß bei dieser kleinen Story! Komplett anzeigen

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Geisternacht im Winter ◊ Eindeutig zu spät für Halloween


 

Sein Freund strahlte ihn mit seinen bruan-goldenen Augen an, mit einer solchen Begeisterung und Entschlossenheit, dass Chongyun genau wusste: All seine Worte gegen diese Idee würden von ihm hinuntergespült werden, wie ein Schwimmer der versuchte einen Wasserfall hoch zu schwimmen. Xingqiu stand vor ihm und erwartete von seinem Freund nichts anderes als eine Zustimmung. Doch Chongyun war dazu nicht zu mute, sondern wollte lieber seinen Freund dazu bringen seine Wahnwitzige Idee aufzugeben.

Xingqius Augen blitzten gefährlich auf und Chongyun lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sein Freund war manchmal schlimmer und gruseliger als jeder Geist den seine Eltern exorziert hatten.

Der junge, in seinem teuren und feinen seiden Gewand griff nach Chongyuns Hand als wolle er ihn direkt mitnehmen. »Das wird ein Abenteuer!«

»Da-das … das wird ...«, Chongyun konnte seine Gedanken nicht einmal aussprechen, so sehr war er damit Bemüht, zu verhindern dass sein Freund ihm aus seinem Elternhaus herauszuzerren.

Plötzlich ließ Xingqiu von ihm ab und sah ihn mit seinem strengen und enttäuschten Blick an. »Du weißt doch, was mein Traum ist«, warf er ihm vor. »Du weißt genau dass ich einmal ein berühmter Schriftsteller werden will.«

»Da- das hat doch nichts damit zu tun …«

»Und du willst doch später ein erstklassiger Exorzist werden«, sagte Xingqiu und stach dabei genau ins Schwarze bei seinem Freund.

»J-ja a-aber …«, er schluckte und nahm dann allen Mut zusammen. »Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass was du vorhast, ist gefährlich! Wir sind doch noch Kinder und da soll es Geister geben!«

Xingqiu schien unbekümmert, als hätte er sich auf diese Situation vorbereitet. »Deswegen nehmen wir Hu Tao mit!«

Chongyun schluckte. »Hu Tao? Das Mädchen aus dem Bestattungsinstitut? Sie ist … Sie ist ...«,erlegen wand sich Chongyun ab. »Gruselig. Sie spielt den Leuten immer Streiche und spricht mit Geistern.«

Der zweitgeborene Sohn des Oberhaupt des Meisters der Feiyun Händlergilde, sah ihn skeptisch an. »Das sagt der Sohn einer Exorzistenfamilie.«

»Das hat … überhaupt … Wir sind noch Kinder!«

Xingqiu wirkte in seinen feiner Kleidung und mit seinem Lächeln wie ein lieber und unschuldiger Junge und genau das hatte Chongyun schon in diverse Schwierigkeiten gebracht, weil er nie Nein sagen konnte. Einmal hatte sich sein Freund am Hafen umsehen und die Arbeiten in der Werft genau ansehen wollen um darüber zu schreiben. Er hatte Chongyun so lange bedrängt, bis er nicht anders konnte als Ja zu sagen, obwohl seine Eltern es ihm verboten hatten und dann waren sie tatsächlich in Schwierigkeiten geraten und hingen in Seilen am Steg herunter. Man hatte schnell geglaubt das Chongyun die Treibende Kraft hinter dem ganzen war, denn der Junge aus feinem Hause würde nie auf die Idee kommen, solch einen Blödsinn anzustellen. Warum er sich immer noch mit Xingqiu abgab, konnte er nicht genau erklären. Er mochte den Jungen, der genauso alt war wie er und er mochte auch ihre Abenteuer, bis zu dem Punkt in dem sie in Schwierigkeiten gerieten. Dieses Abenteuer schrie jedoch nach Schwierigkeiten.

Xingqiu wollte in den Wald am Wuwang-Hand, nahe des Qingce-Dorf, dort soll es Gerüchten nach nur so von Geistern wimmeln. Weil der Junge sich im schreiben von gruseligen Szenen üben wollte, wollte er in der Nacht durch diesen Wald gehen. Chongyun sollte ihn dabei wie immer begleiten.

»Meine Eltern werden das niemals erlauben«, versuchte er das Ganze zu beenden, doch dafür schien Xingqiu schon eine Lösung für seine Einwände: »Wir sagen ihnen, dass du bei mir schläfst, dann sagen sie sicherlich ja.«

Chongyun hörte sie quasi schon zustimmen. Sie stimmten immer zu, wenn Xingqiu seine „Pläne“ unterbreitet.

»Und wie sollen wir dahin kommen, ohne das jemand etwas mitbekommt? Wir müssen durch das komplette Land reisen, das schaffen wir niemals! Außerdem sind wir noch Kinder. K-I-N-D-E-R! Mit 10 Jahren lässt uns keiner einfach so die Stadt verlassen, es ist viel zu gefährlich.«

»Überlass das nur mir«, sagte Xingqiu selbstbewusst und Chongyun wurde klar, dass er wieder einmal dabei war, den Sohn der Händlergilde zu unterschätzen. Das Vermögen seiner Familie war so enorm, dass er nicht in der Lage war sich die Höhe der Summe vorzustellen.

 

・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・

 

Xingqiu hatte seine Worte wahr gemacht. Während Chongyun von seinen Eltern die Erlaubnis bekommen hatte den darauf folgenden Tag und die Nacht bei seinem Freund verbringen zu dürfen – das war nämlich seine Bedingung bei seiner Zustimmung – hatte der Händlersohn nicht nur dafür gesorgt, das die Handelsgilde sie in das Dorf Qingce brachte, sondern er hatte auch das Geistermädchen Hu Tao eingeladen mit zu kommen. Sie war natürlich überaus begeistert darüber mit den beiden Jungs in den Wald voller Geister zu gehen. Besonders erfreute sie die Tatsache, dass Chongyun sich dabei gar nicht wohl fühlte den Abend und die Nacht dort allein im Wald zu verbringen.

Es verschwanden so viele Menschen in dieser Welt und besonders in diesem Waldstück und dann waren sie auch noch mit diesem gruseligen Mädchen unterwegs.

Chongyun saß eingeknickt und zweifelnd, ja fast schon ängstlich am Rande des Händlerkarrens der die drei näher zum Wald brachte, während Xingqiu Notizen in seinem Buch machte und Hu Tao vollkommen glücklich vor sich hin sang. »Hirucharu no onii-san ga byouki ni natta ♪ ... Hirucharu no onee-san ga kanbyoushite ... Hirucharu no onii-san ga kusuri wo nonde mo naoranai ♪«

Allein schon ihre Stimme machte ihm Angst, da brauchte sie nicht noch dieses Kinderlied, dass unartigen Kindern Angst einjagen sollte. Am liebsten hätte er sie angeschrien sie solle ruhig sein, doch selbst dafür war er viel zu nervös.

»Das reicht Xu, den Rest gehen wir zu Fuß.«

Der Karren kam zum stehen und Xingqiu ließ sich von dem Diener der Familie Xu herunter heben. Hu Tao wurde danach herunter gehoben, während Chongyun selbst heruntersprang.

»Seid ihr euch sicher, junger Herr, dass ich Euch nicht begleiten soll? In diesen Bergen sind Geister nicht das einzige Problem, auch Hili-«

»Nicht nötig, Xu. Wir sind vorsichtig, bleiben auf dem Weg und wegen den Geistern sind wir überhaupt hier.«

Es dämmerte und Chongyun hatte die Hoffnung, dass sein Freund seine Notizen und Aufzeichnungen schnell fertig war, sodass sie vor Einbruch der Nacht wieder raus waren, doch irgendwie glaubte er nicht daran.

Das Trio setzte sich in Bewegung und sie gingen den Pfad entlang hoch in Richtung des des gruseligen Waldes. Je weiter sie kamen, desto dichter wurde der Wald und selbst wenn die Nacht noch nicht eingebrochen war, konnte man das Gefühl bekommen, es wäre schon weit nach Mitternacht. Chongyun war so nervös, dass er sich nach jedem raschelndem Blatt umsehen musste um Geister und Gespenster ausschließen zu können.

»Hast du etwa Angst vor Eichhörnchen?«, fragte Hu Tao belustigt, nachdem ein eben solches Tier vor ihnen davon gerannt war und der Nachwuchsexorzist kreidebleich anfing die Texte seiner Eltern zu zitieren. Vollkommen falsch, aber das war ihm nicht bewusst.

»N-nein«, meckerte der erschrockene Junge. »Natürlich nicht. Wer hat schon Angst vor einem Eichhörnchen.«

»Gut«, sagte Hu Tao. Das Mädchen war etwas kleiner, selbst als der zierliche Xingqiu, aber mutig wie eine erwachsene Frau. Deswegen wurde sie auch das Geistermädchen des Bestattungsinstitut Wangsheng, vor dem alle Kinder in Liyue Angst hatten. Alle bis auf Xingqiu natürlich. Deswegen war sie auch dabei.

Plötzlich rannte Hu Tao ein paar Schritte vor und versperrte ihren beiden Gefährten den Weg. »Eins solltet ihr wissen«, sagte sie mit einem gruseligen Lächeln auf den Lippen. »In diesem Wald wird es nie Tag, es bleibt immer finstere Nacht. Ein perfektes Paradies für verlorene Seelen.« Wie auf Zeichen erschienen um Hu Tao herum blaue, schwebende Lichter, die Chongyun erschreckten und in Xingqiu Begeisterung hervorriefen. Hu Tao hingegen schien glücklich und fing wieder an das Kinderlied zu singen, während sie vor ging.

»Hirucharu no onii-san ga byouki ni natta ♪ ... Hirucharu no onee-san ga kanbyoushite ... Hirucharu no onii-san ga kusuri wo nonde mo naoranai ♪«

»Lass uns umdrehen«, murmelte Chongyun seinem Freund zu, doch Xingqiu war sichtlich begeistert und eilte dem Mädchen nach und zu allem Übeln stieg er in Hu Taos unheimlichen Gesang ein, fast so als wollte er die Gespenster noch heraufbeschwören.

»Kommst du nun mit, du Superexorzist?«, rief Hu Tao zu ihm zurück und winkte Chongyun zu, der ihnen nur widerwillig folgte, als die blauen Lichter ihn zu umringen begonnen.

Die drei gingen hoch zu einem Teich in dessen Mitte ein Tor zu einer von vielen Sphären stand, die es in ganz Teyvat verteilt standen. Magische Orte, von denen sich die Kinder fern hielten. Ihnen ging es nur um das Gerücht der Geister.

Chongyun wäre am liebsten gleich wieder gegangen, schließlich hatten sie schon genug gesehen, doch seine beiden Begleiter erkundeten alles um den Teich herum, während Chongyun sich neben einer alten Steinlaterne stellte, deren Licht schon lange erloschen waren. Er wäre gerne auf den Boden gesunken. Der Marsch hier her war anstrengend gewesen, doch er hatte Angst davor zur Ruhe zu kommen und der unheimlichen Atmosphäre zu Opfer fallen. Wenn er unaufmerksam werden würde, könnten die Geister ihn angreifen und ihn wohlmöglich- Chongyun schluckte und schüttelte den Kopf. Er hatte bei seinen Eltern schon genug über Geister gelernt um zu wissen, dass sie hier nicht sicher waren.

»Lasst uns wieder gehen«, sagte er, doch seine beiden Freunde ignorierten ihn. Während Xingqiu wie ein Forscher den Lichtern hinter her lief und Notizen machte, schien Hu Tao mit den Lichtern fangen zu spielen. Es war eine äußerst grotesk gruselige Situation und er wünschte sich, dass er einen Talisman seiner Mutter oder eines der Werkzeuge seines Vaters, eben irgendetwas mit dem er sich vor den ganzen Gespenster und Geister beschützen könnte und auch seine beiden Freunde- Wobei Hu Tao wohl gar keinen Schutz brauchen würde.

»Chongyun«, rief Xingqiu zu ihm herüber. Er stand auf einem Steinweg, der über den Teich zu dem Tor der Sphäre führte. »Komm mal her!«

»N-nein, ich bleibe hier«, antwortete er. Weg von dem Wasser über dem die Lichter tanzten. Die Spiegelungen vervielfachten die geisterhaften blauen Flammen. Als sich plötzlich die dunkle Laterne neben ihm von ganz allein entzündete schreckte Chongyun zurück und landete im eiskalten Wasser des Teiches.

»Hahaha«, schallte das Lachen von Hu Tao durch die Nacht. Durch das Echo klang es so, als würden all die blauen Lichter ebenfalls Chongyun auslachen. »Du bist aber ein erstklassiger Exorzist. Du hast Angst vor fliegenden Lichtern und Gespenstern!« Sie begann damit gespenstisch ihre Hände hin und her zu wiegen und mit ihrem Körper hin und her zu wanken, während sie auf Chongyun zu ging.

»D-du wirst schon sehen, ich werde ein erstklassiger Exorzist!«, schrie der in der Seele verletzte Chongyun. »Ich werde es dir schon zeigen!«

Hu Tao lächelte ihn an. »Bestimmt.«

»Chongyun, steh auf«, rief Xingqiu besorgt. »Das Wasser ist eiskalt, du holst dir noch eine dicke Erkältung!«

Der junge Nachwuchsexorzist sah sich verwundert um. »Nein«, sagte er. Er spürte die Nässe, aber keine Kälte. »Es ist ganz und gar nicht kalt.« Chongyun zuckte zusammen, als ein weißer Punkt auf seiner Naselandete und verschwand. Sein Blick ging nach oben.

»Es schneit«, sagte Xingqiu und Hu Tao kommentierte das Schauspiel bildhaft: »Wie kleine Seelen, die auf die Erde fallen und mit dieser verschmelzen.«

Chongyun schenkte seiner Begleiterin einen skeptischen Blick.

Sie zuckte mit den Schultern. »Was denn?« Hu Tao lächelte mit der Unschuld eines Mädchens. »Das ist doch romantisch, oder?«

»Nein, ist es nicht.«

»Steh auf, Chongyun, sonst erkältest du dich«, sagte Xingqiu und hielt seinem Freund die Hand hin. »Lasst uns zurück gehen, mit den nassen Klamotten kann er nicht hier bleiben.«

»Sehr gerne.«

»Schade«, sagte Hu Tao betrübt und drehte sich noch mal zu den tanzenden Lichtern um, als würde sie sich von ihnen verabschieden. »Lasst und gehen.«

Sie stiegen den Weg wieder hinab, wo Xu mit dem Karren auf sie wartete. Er hatte nicht mit ihnen gerechnet, weil es auf seiner Höhe erst mit ihrer Ankunft anfing zu schneien, als würde der Schnee sie verfolgen.

Xu brachte sie ins Dorf Qingce, wo sie die Nacht verbringen wollten, ehe sie am Morgen zurück in den Hafen von Liyue kehren wollten um die Lüge, Chongyun würde bei Xingqiu übernachten, aufrecht zu halten.

Die Kinder teilten sich ein Zimmer. Während Xingqiu sofort eingeschlafen war, lag Chongyun auf seinem Futon und Hu Tao saß am Fenster und sang ihr Kinderlied für die Sterne am Himmel.

»Hirucharu no onii-san ga byouki ni natta ♪ ... Hirucharu no onee-san ga kanbyoushite ... Hirucharu no onii-san ga kusuri wo nonde mo naoranai ♪«
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich liebe diese beiden einfach so sehr, ich bin immer noch sehr glücklich darüber, dass ich sie mir zum Adventskalender ausgesucht habe, auch wenn ich diese Geschichte nur aus Versehen geschrieben habe. Das bedeutet aber, dass hier drauf noch eine weitere Geschichte folgen wird und wir die beiden noch einmal wiedersehen werden!
Ich hoffe doch, dass ihr dann dabei sein werdet!


Liebe Grüße,
Rizumu Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lula-chan
2021-12-02T16:20:35+00:00 02.12.2021 17:20
Das ist eine sehr süße Geschichte mit leicht gruseliger Atmosphäre. Die hat mir gut gefallen. Hier und da haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, aber nichts, was den Lesefluss wirklich stören würde. Den Prompt hast du wirklich gut umgesetzt. Das Fandom kenne ich zwar nicht, aber der Geschichte konnte ich trotzdem gut folgen.

LG


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