Requiem von _Scatach_ (Teil Drei der BtB Serie) ================================================================================ Kapitel 12: The ghosts are gathering ------------------------------------ A./N. Aus gegebenem Anlass will - und muss ich in gewissem Maße auch - eine Anmerkung vor das nächste Kapitel stellen.  Gestern bin ich durch Zufall auf Wattpad darauf aufmerksam geworden, dass ein User Wort für Wort meiner BtB Übersetzung geklaut und als seine eigene veröffentlicht hat.  Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass ich mehr als sauer und am Boden zerstört war...allerdings habe ich daraus auch einige Konsequenzen gezogen... Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich nötig sein würde, das so hart klarstellen zu müssen, da ich es als selbstverständlich erachte, die literarische Arbeit anderer Autoren nicht als die eigene auszugeben.   Ich möchte hier auch ausdrücklich klarstellen, dass ich niemandem meiner treuen Leser/innen zu nahe treten will, aber da die BtB Serie nur hier und auf ff.de von mir veröffentlicht wurde, muss das Plagiat über eine der beiden Plattformen erfolgt sein.  Daher hier die ausdrückliche Erklärung und Warnung:  Außer mir ist niemand zu einer deutschen Übersetzung der BtB Serie autorisiert und Okami Rayne wurde über den Plagiatsfall informiert, entsprechende rechtliche Maßnahmen wurden von mir eingeleitet. Es ist nicht gestattet, mein Werk zu kopieren, auf anderen Webseiten zu veröffentlichen, es in anderer Form weiterzugeben, als Buch zu drucken, etc., ohne vorher direkten Kontakt zu mir aufgenommen und mich um Erlaubnis gebeten zu haben. Sollte es dennoch dazu kommen, werden sowohl Okami Rayne, als auch die Betreiber entsprechender Webseiten informiert und in jedem Fall rechtliche Schritte eingeleitet.  Diebstahl geistigen Eigentums ist kein Kavaliersdelikt!  Ich möchte hier auch wirklich alle meine lieben Leser/innen - die mir wirklich die Welt bedeuten, da sie die Geschichte erst zu dem machen, was sie ist - dazu aufrufen, sich sofort bei mir zu melden, sollte ihnen eine weitere Geschichte, die meiner ähnelt, auffallen! Noch einmal: es tut mir leid, dass ich dieses Kapitel mit so etwas Harschem und Deprimierendem beginnen muss, aber es war mir auch wichtig, das zu teilen, denn ich denke, dass ihr nachfühlen könnt, wie es mir mit diesem Plagiatsfall geht... Ich möchte jedem einzelnen danken, der/die mich bei dieser Geschichte begleitet und unterstützt, es bedeutet mir unglaublich viel und gibt mir alle Kraft und Motivation, damit weiter zu machen!  So und jetzt genug mit dem verbitterten Gesabbel...viel Spaß bei Kapitel 12!! :)  ~❃~   Ruhe legte sich über den Raum; eine hauchdünne Stille, die nur von dem leisen Wispern der Brise gestört wurde, die die Reihen an Trennvorhängen leicht schwingen ließ. Wie angewurzelt stand Shikamaru für einen langen Moment einfach nur da und wartete darauf, dass sich seine Augen an das gedämpfte silbergraue Licht gewöhnten, das durch die Fenster fiel. Er atmete bedächtig ein, bevor er den Gang zwischen den Bettreihen entlang schritt, bis er das Ende davon erreichte.    Ein kurzes Zögern.    Beweg dich, du Genie.   Er teilte den Vorhang und trat ans Ende des Bettes, um unter einer sanft gerunzelten Stirn Neji anzusehen.    Das Bett hatte man leicht nach oben geneigt und obwohl Neji an nichts biependes, blinkendes oder summendes angeschlossen war, erschien er unglaublich regungslos gegen das dünne Weiß der Laken. Das schlanke maskuline Gesicht war ein Stück zur Seite gedreht und in ein Filigran aus Schatten und Licht getaucht, als sich blättrige Silhouetten über seinen Hals und Oberkörper bewegten, weil die alte Eiche vor dem Fenster zitterte.    Und Shikamaru spürte ein ähnliches Schaudern, das durch seinen Körper jagte und über seine Haut kribbelte.    Gott…Neji so zu sehen…die Erinnerungen, die es wieder auferstehen ließ…   Begib dich nicht dorthin…   Er zwang sich dazu, näher und an die Seite des Bettes zu treten, während er sich auf die Details konzentrierte, um sich davon abzuhalten, die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen zu lassen.   Keine Hämatome, keine Embolien, kein Blut…   Nur ein schmaler Verband, der um die Stirn des Hyūga befestigt war; diskret und simpel. Genug, um das Gesicht wahren zu können, ohne auf das Fluchsiegel aufmerksam zu machen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie Neji darauf reagiert hatte, dass sein Hitai-ate entfernt worden war. Obwohl ihn das weit weniger besorgte als die gepolsterten Manschetten, die um die Hand- und Fußgelenke des Hyūga geschnallt waren.    Nur wegen mir befindest du dich jetzt in diesem Mist…   Mit zusammengezogenen Brauen neigte Shikamaru den Kopf und das Weiß seiner Augen schimmerte weich im Mondlicht, während seine Iriden tief und schwarz funkelten. Und er hätte diesen Ausdruck auf seinem Gesicht nicht erkannt, wenn er ihn im Spiegel gesehen hätte; vielleicht hätte er sich diesem Anblick solch ungezügelter Emotionen sogar verweigert, da er sich ihres plötzlichen Auftauchens überhaupt nicht bewusst war – nur ihrer unerlaubten Residenz in seiner Seele.    Und mit diesem sanften, vollkommen ungeschützten Blick ließ er seine Augen langsam und zärtlich über die muskulöse Kurve zwischen Hals und Schulter, die stolze Säule der Kehle und der starken Neigung des Kiefers wandern. Er lächelte leicht, als er sah, wie die hohen blassen Wangen von dem geringsten Hauch eines Rosa überzogen waren; einer leichten Röte, die den Opiaten geschuldet war. Und es war immer so beruhigend – jedes verdammte Mal, wenn Shikamaru ihn sah – keine gelblichen oder bläulichen Farbtöne in Nejis Haut vorzufinden, keine dunklen Flecken unter seinen Augen, keine hässlichen Quetschungen auf seiner Haut, kein Abmühen und keine Störung in dem steten Heben und Fallen dieser breiten und konturenreichen Brust.    Kein Schmerz, kein Leiden.    Nur tiefes Atmen…   Darum bemüht, seine eigene Atmung ruhig zu halten, streckte Shikamaru eine Hand aus und ließ die Rückseite seiner Finger über die stolz geschwungene Kieferpartie wandern. Er spürte die Wärme der Haut, hörte das Leben in dem sanften Luftstrom, der von leicht geöffneten Lippen geisterte und erinnerte sich mit erstaunlicher Klarheit daran, wie sich dieser Atem halbierte, sich selbst in Fetzen riss und zwischen ihnen hin und her ging; jedes Mal wenn sich ihre Münder zusammen und gegeneinander bewegt hatten.   Scharf sog Shikamaru die Luft ein und schüttelte den Kopf gegen diese schwindelerregen Erinnerungen…   Aber diese Erinnerungen ließen ihn nicht eiskalt zurück. Nicht mehr. Da war keine Verbitterung mehr, kein Salz mehr in offenen Wunden. Nur ein dumpfer Schmerz und ein Brennen, die ihn sehnsüchtig zurückließen, vielleicht sogar ein wenig wahnsinnig. Denn wahnsinnig war es auf jeden Fall. Wahnsinnig, wie eine einzige Berührung, ein einziger Blick, ein einziger flüchtiger Augenblick ihn sofort wieder mitten in es hinein warf.    Es?   Wie zur Hölle hatte Neji es nochmal genannt?   Ah. Ja.   „Eine Ablenkung…“, murmelte er und schnitt eine Grimasse. Er hob den Blick hinauf zur Decke und grübelte mit einem langsamen Kopfschütteln über das Wort nach. „Eine Ablenkung, huh…? Ernsthaft? Das ist alles, was du zu bieten hast? Hätte echt nicht gedacht, dass ausgerechnet du dir für unsere lästige Situation so eine faule Drückebergerausrede einfallen lässt.“ Er bedachte Nejis Gesicht mit einem trockenen Blick. „Das ist meine Rolle.“   Nejis Lippen hoben sich zu einem Schmunzeln.    Entsetzt zuckte Shikamaru zurück; fassungslos und beschämt von dieser abrupten Unterbrechung dessen, was er für totale Privatsphäre gehalten hatte. „Was zur Hölle, Neji?“   Lachen; tief und volltönend – es ergoss sich in angenehm sanften Wellen, reich und erregend, über Shikamaru. Mit finsterem Blick verschränkte er die Arme vor der Brust, als wollte er die Reaktion abwehren, doch seine Finger brannten noch immer von dem Kontakt mit Nejis Haut.    „Du…bist voll raus…aus deinem Spiel…“, sagte Neji.    Schnaubend stählte sich Shikamaru so gut es ging gegen dieses nachhallende leise Lachen des Hyūga und ließ seine Hüfte gegen das Bett einknicken – vollkommen entschlossen dazu, gereizt zu sein. Eigentlich hätte er sowas in der Art erwarten müssen; schließlich war es ihm heute Nacht einfach nicht vergönnt, eine Pause zu machen. Doch als er jetzt genervt auf Neji hinunter funkelte, verlor der Schattenninja jeden Anschein seiner Verärgerung in der Sekunde, als sich diese Opalaugen zitternd öffneten und ohne Fokus zu ihm aufsahen.    „Du hast verloren“, murmelte Neji.    In falscher Drohung verzog Shikamaru die Augen zu Schlitzen; alles nur, um sich irgendwie davon abzuhalten, Neji unverhohlen anzustarren. „Tz. Ich sage, das war ein unfaires Spiel, Hyūga.“   „Ganz eindeutig…“, schnurrte Neji und neigte seinen Kopf mit einem langsamen anzüglichen Lächeln gegen das Kissen. „Du hast trotzdem verloren.“   Oh er verlor definitiv; verlor einen Kampf gegen sich selbst. „Jo. Ganz eindeutig“, murrte Shikamaru trocken, doch die Worte fielen irgendwie unbeholfen in seinem gedehnten Sprechen. Schmunzelnd erholte er sich so schnell wie möglich. „Aber du wurdest von einer riesigen mädchenhaften Blume zum Deppen gemacht.“   „Es war gut.“    Perplex zog Shikamaru sein Kinn zurück. „Von einer riesigen mädchenhaften Blume zum Deppen gemacht zu werden?“   Schläfrig schüttelte Neji den Kopf; ein Rascheln dunkler Strähnen gegen die Laken. „Teamarbeit. Wir arbeiten sehr gut zusammen.“   Kurzzeitig verblüfft lenkte Shikamaru seinen Blick zu Nejis Handrücken und betrachtete die aufgescheuerte Haut um die gefesselten Handgelenke des Hyūga. „Jo“, erwiderte er so leise und sanft, dass er sich nicht einmal sicher war, dass seine Worte eine Stimme hatten. „Das tun wir.“   Er wandte sich ab und zog einen verlassenen Stuhl heran, um sich darauf niederzulassen und seine Hände gegen seine Schenkel zu reiben. „Aber wir hatten Glück. Haben uns da ziemlich voreilig und unvorbereitet rein gestürzt.“ Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Richtig dämlich, auf diese Weise zu beweisen, dass mein Kopf richtig angeschraubt ist, stimmt’s?“    „Mein Name bedeutet Schraube, wusstest du das? So wie nageln.“   Stille. Für eine langen unbehaglichen Moment stierte Shikamaru ihn einfach nur an, bevor er den Kopf etwas heftiger schüttelte. „Okay, also sag das niemals zu einem Mädchen, ja?!“   Neji blinzelte langsam und schien die Heiterkeit in den Augen des Schattenninjas überhaupt nicht zu bemerken. „Dein Kopf ist auf deinen Schultern.“   Energisch saugte Shikamaru an seinen Zähnen, um sich vom Lächeln abzuhalten. „Und da haben wir die zwei Millionen Ryō Frage, Hyūga. Wenn das denn überhaupt eine Frage war. Schätze mal, das werden wir dann nächste Woche rausfinden.“   „Weil nächste Woche eine Mission losgeht“, sagte Neji – und dann, mit plötzlicher Autorität: „Ich teile dich dieser Mission zu, Nara.“   Shikamaru spielte mit und stellte sich überrascht. „Wow. Danke für deine Rücksicht.“   „Weißt du, warum ich dich zuweise?“   „Weil die Hokage es dir aufgetragen hat?“   „Weil ich es kann“, korrigierte Neji, während sich seine Lippen hoben.    Mit aller Kraft bemühte sich Shikamaru, den anziehenden Charme in diesem Lächeln zu ignorieren und versuchte sich stattdessen an einem belästigten Blick, der aber viel zu viel Humor in sich hielt, um ernst genommen werden zu können. „Das ist jetzt schon das zweite Mal heute, dass du versuchst, deinen Rang gegen mich auszuspielen, Hyūga. Langsam verliert das seine Wirkung.“   „Ich verliere niemals.“   „Jo, nur gegen Blumen.“   Weiße Augen blitzten auf. „Diese Pflanze…“ Neji spie das Wort wie eine Beleidigung aus. „Ich dachte, dieses Ding nutzt mich zum Fortpflanzen.“   „Uh. Ich glaube, das Ding hat versucht, dich umzubringen, Neji.“   Kopfschüttelnd knurrte Neji die Zimmerdecke an und seine Finger zuckten, während sich seine Handgelenke drehten. „Meinen blinden Fleck ausnutzen. Mich mit diesem Nektar verführen…“ Ruckartig schwankte er auf dem Bett nach vorn und zog schlagartig die Fesseln straff, während er so aussah, als würde er sich jeden Moment übergeben. „Oh Gott…“   Sofort stürzte Shikamaru mit weiten panischen Augen aus seinem Stuhl. „Neji?“   Die milchigen Seen zuckten durch den Raum und prallten von Ecken und Vorhängen ab, bevor sie sich mit weitäugigem Entsetzen auf den Schattenninja richteten. „Ich habe es geschluckt.“   „Was?“   „Den Samen.“   „Den Sa…?“ Shikamaru klopfte sich mit einer Faust gegen den Mund und räusperte sich so leise wie möglich das Lachen aus seiner Kehle. „Klar.“ Er setzte sich wieder. „Ich weiß. Ist schon okay.“   „Nein, Shikamaru. Es ist nicht okay. Und weißt du auch wieso?“   „Weil du den Samen deines Feindes geschluckt hast?“   „Weil ich diesen zuckrigen Geschmack ziemlich genossen habe.“   Shikamaru musste einfach die Augen schließen und all sein Inneres verkrampfen, um das offene Lachen in sich halten zu können. Er fühlte ein Stechen in seiner Seite. Rasch setzte er eine ernste Miene auf und tätschelte Nejis Bauch, während er den Hyūga sanft dazu zwang, sich wieder hinzulegen. „Jo. Glaub ich sofort. Ino meinte, du wärst auch hinter dem Blumenshampoo her gewesen.“   „Die Natur ist eine grausame Verführerin, Shikamaru.“   „Das ist sie auf jeden Fall.“ Leicht neigte er das Kinn, um den paranoiden Blick des Hyūga einzufangen und senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Wispern. „Ich glaube, die Blumen haben dich in ihrer Gewalt.“   Neji rümpfte die Nase über den wahrgenommenen Sarkasmus. „Du machst Scherze auf meine Kosten, obwohl Ino eine glatte Lüge erzählt hat.“   „Achja?“   „Sie hat die Frechheit besessen, mich einen Haruno zu schimpfen. Kannst du dir meinen Gesichtsverlust vorstellen? Von all diesem Entmannen…“ Neji brach ab und knurrte über diese Ungerechtigkeit, bevor seine Augen in die entferntesten Winkel ihrer Höhlen glitten. „Wie du sehen kannst, ist mein Haar nicht mehr pink. Und ich werde dich jetzt wissen lassen, dass ich es auf diese Weise deutlich bevorzuge.“   Schmunzelnd streckte Shikamaru eine Hand aus und hob eine dichte Mokkasträhne, sodass Neji sie mit seinem Seitenblick inspizieren konnte. „Jo, das war wirklich eine bösartige Lüge“, sagte er, während er das seidige üppige Haar liebevoll zwischen den Fingern glatt strich. „Obwohl; ich werde dich wissen lassen, dass es die Haruno Männersind, die pinkes Haar haben. Nicht die Frauen. Also mach dir keinen Kopf, du wärst aus der Sache trotzdem mit intakten Eiern raus gekommen.“   Eine tiefe, nachdenkliche Pause. „Die Männer haben pinkes Haar?“   „Jo.“   „Mein Gott“, wisperte Neji und sein Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck untröstlichen Schmerzes. „Die Natur ist nicht grausam, Shikamaru. Sie ist brutal.“   Und diesmal brach Lachen aus Shikamarus Brust und schüttelte ihn so heftig, dass ihm Tränen in die Augen sprangen, während sein Atem so abrupt abgeschnitten wurde, dass er sich zu einem Zischen verwandelte, das einfach nicht aufhören wollte. Er presste eine Faust gegen seinen Mund und schaukelte auf seinem Stuhl vor und zurück.    Voller Mitgefühl sah Neji ihn an. „Ich wusste doch, dass es ansteckend war. Was ein Elend.“   Unfähig, ein weiteres bellendes Lachen zu unterdrücken, krümmte sich Shikamaru nach vorn und musste seine Ellbogen stützend auf der Kante des Bettes abstellen, während er sich die Handballen gegen die Augen presste und ein ersticktes Keuchen ausstieß, als sich seine Rippen verkrampften. „Ah…Shit…“   „Du wirst ganz rot“, beobachtete Neji. „Oder vielleicht eher lila. Meine Sicht ist durch meinen Gegner kompromittiert worden.“ Ein bösartiges Zusammenziehen opalhafter Augen. „Dieser Pflanze.“   „Ssh…“, schnaufte Shikamaru, als er sich abmühte, Luft zurück in seine darbenden Lungen zu ziehen. Er drückte sich die Hände gegen den Mund und blies mit stechenden Seiten und nassen Augen seine schmerzenden Backen auf.   Gott verdammt, er hatte nicht mehr so gelacht, seit…wann?   Während er darauf wartete, dass der Schluckauf in seiner Brust abebbte, wischte er sich über die Augen und sah endlich hinüber. Amüsiert stellte er fest, dass Nejis Blick auf sein Haar fixiert war und den gezackten Spitzen mit solch akribischer Anstrengung folgte, dass der Kopf des Hyūga den Bewegungen folgte.    Erneut drohte ein Schluckauf rostigen Lachens. „Hast du Spaß?“   „Ino hat mein Haar gebürstet. Es war absurd und so entwürdigend. Viel intimer als wenn sie in meinem Kopf mit Blumen um sich schmeißt.“   Shikamaru schrieb das einfach den Betäubungsmitteln zu und setzte ein amüsiertes Schmunzeln auf. „Sei mal lieber froh, dass sie dein Haar nicht geflochten hat, während du dir die Schleimhäute aus deinem Magen geätzt hast.“ Bei Nejis verständnislosem Starren mimte Shikamaru mit Daumen und Zeigefinger eine Flasche und ruckte mit dem Handgelenk, um einen tiefen Schluck zu schauspielern. „Regenbogen Bleiche direkt aus der Flasche, huh? Muss ein gewöhnungsbedürftiger Geschmack gewesen sein. Hätte mir denken können, dass du nach irgendeinem Hardcore Zeug suchst.“   „Noch mehr abscheuliche Verleumdung.“   „Ich glaube eher nicht, Hyūga.“   „Lügen“, schnaubte Neji und rollte die Schultern gegen die steif geneigte Matratze, bevor er sich mit hängenden Lidern zurücklehnte. „Außerdem“, fügte er hinzu „habe ich nichts geschluckt.“   „Nein, das war ja nur der Pflanzensamen, stimmt’s?“   „Die Natur ist brutal, Shikamaru“, wiederholte er.    Shikamarus Lippen bogen sich zu einem alarmierend vernarrten Lächeln, als sich Grübchen in seine Wangen schnitten. „Mann, du bist schon echt `ne Nummer für sich, weißt du das?“   „Diese Redewendung habe ich noch nie verstanden.“   „Es ist ein Kompliment.“   „Du machst keine Komplimente.“   „Oh doch. Nur nicht oft und auch nicht leichtfertig.“   „Wieso?   Shikamaru rollte mit einer Schulter. „Du solltest es wissen. Es braucht schon etwas Dramatisches wie eine Hyūga Kopfnuss, um einen Eindruck zu hinterlassen.“   Für einen langen Moment schwieg Neji mit zur Seite gerichtetem Blick, während er die Worte mit säuerlicher Miene verdaute. Und als er endlich wieder zu dem Nara sah, hob sich ein Kiefer zu einem hochmütigen Winkel. „Willst du damit andeuten, ich würde ständig versuchen, dich zu beeindrucken?“   Shikamarus Braue wanderte nach oben. „Wow, deine geistige Mathematik ist im Moment aber mal so richtig Scheiße.“   „Das war eine Beleidigung.“   „Gut erkannt.“   „Deine Beleidigung subtrahiert den Wert deines Kompliments.“   Schmunzelnd neigte Shikamaru sein Gesicht in seine Handfläche. „Hallo dämlich simple Arithmetik. Schätze, du bist viel zu zugedröhnt, um auch nur irgendwas mehr als die einfachsten Grundlagen greifen zu können.“   „Das ist schon wieder eine Beleidigung. Ich zähle mit.“   „Nein, es ist einfach nur eine Beobachtung. Und wir zählen hier keine Punkte.“   „Dann steht immer noch die erste Beleidigung. Meine Punktezahl ist also höherwertig.“   Shikamaru schnaubte spöttisch und sein Schmunzeln brach zu einem leisen Lachen auf. „Du sollst Punkte zählen für die Beleidigungen, die du austeilst, du Genie.“   „Meine Punktezahl ist höherwertig“, krähte Neji noch einmal.    „Deine Punktezahl ist kompletter Bullshit. Genau wie deine Logik.“ Der Nara lehnte sich zurück und breitete die Hände aus. „Hier. Ich hab dich schon wieder beleidigt. Ich bin also schon zwei Punkte in Führung.“   „Du nutzt nur meine geistige Beeinträchtigung aus.“   Lachend zog Shikamaru die Nase kraus und schüttelte den Kopf. „Gerade hast du dich selber beleidigt und mir ein taktisches Kompliment gemacht. Vier Punkte für Nara.“   „Lüge.“   „Nein. Endspiel. Ich gewinne. Du verlierst.“   „Ich verliere niemals.“ Ausgesprochen mit dieser üblichen steinharten Gewissheit, die Nejis nächste Worte nur umso schockierender machte. „Aber manchmal frage ich mich, ob ich dazu bestimmt bin.“   Wie ein unter den Füßen weggezogener Teppich wurde sämtlicher Humor auf einen Schlag entrissen – was nur rutschigen Untergrund und betäubte Stille zurückließ. Die Geschwindigkeit, in der sich die Stimmung verändert hatte, brachte Shikamaru für einen Moment ins Taumeln.    Bestimmung…?   Ein Frösteln ließ sich in seinem Blut nieder. Bestimmung war stets ein äußerst ambivalentes Thema, besonders wenn Neji involviert war. Mit argwöhnisch zuckenden Augen sah der Schattenninja zu ihm.    Nejis Gesichtszüge waren zu einer seltsamen Anordnung ernüchtert, die irgendwo zwischen Verwirrung und wachsender Bestürzung gefangen war. Zornfunkelnd stierte er auf die Fesseln, die um seine Handgelenke geschnallt waren und die Muskeln in seinem Kiefer traten krampfhaft hervor.    „Mach sie ab.“   Oh Shit…   Friedvoll hob Shikamaru eine Hand. „Sie werden abgemacht. Wir müssen nur warten, bis Ino den ganzen Papierkram erledigt hat. Dann können wir dich hier rausholen, okay?“   Nejis Blick zuckte nach oben und schnitt scharf auf der Suche nach einer Täuschung über Shikamarus Gesicht. Eine angespannte Stille verschanzte sich zwischen ihnen. Shikamaru konnte geradezu spüren, wie sie über seine Haut kroch, sah wie sie sich in der Spannung über Nejis Arme und seine Handrücken zog; zornige Sehnen und steife Venen.    Gar nicht gut…   Shikamaru behielt seine offenen Handflächen im Sichtfeld des Hyūga. „Entspann dich“, sagte er sanft, während sein Verstand um all die verschiedenen Möglichkeiten schwirrte, wie er jetzt noch eine Szene vermeiden könnte. Er hatte ja noch nicht einmal darüber nachgedacht, wie er Neji von Punkt A zu Punkt B bringen würde.    Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um den Teil mal auszuarbeiten.   Er schloss die Augen und richtete seine Aufmerksamkeit nach innen, um seine Chakrastärke einzuschätzen. Überrascht stellte er fest, dass es in einem vibrierenden Kribbeln durch sein Netzwerk strömte. Offensichtlich hatte die Idee mit Inos Chakrapille geklappt. Trotzdem; es war geliehene Energie, ein Stimulant, das sich durch sein System arbeitete. Er musste also sehr vorsichtig sein.    Sieht so aus, dass es auf einen weiteren Schattenbesitz rauslaufen wird…   Das würde funktionieren. Neji war viel zu zugedrogt, um einen großen Kampf liefern zu können, oder zumindest keinen fokussierten. Das könnte Shikamaru leicht bewältigen, Neji zum nächsten sicheren Hafen bringen und ihn dazu verdonnern, das alles auszuschlafen.    Kinderleicht…   In der Theorie. Und vielleicht nicht gerade das beste Idiom, wenn man bedachte, dass ihm Kinder nicht geheuer waren.   Es wird funktionieren.   Es musste einfach funktionieren.    Er spürte Nejis Blick auf sich, öffnete die Augen und stellte fest, dass diese mondsteinhaften Seen mit zusammengezogenen Brauen bedächtig über sein Gesicht drifteten.    „Wenn sie es rausfinden…dann werden sie es gegen mich verwenden…“, sagte Neji leise.    Leicht stirnrunzelnd krallte Shikamaru die Hände in die Kante des Bettes und beugte sich mit sanfter, zögernder Stimme nach vorn. „Wovon redest du?“   Bei dieser Nähe zog sich Neji zurück und seine Finger krümmten sich in den Laken zu Fäusten, als sich sein Bizeps anspannte und seine Unterarme steif wie Eisenstäbe wurden. In einem Wandel begriffen musterte er Shikamaru und Verwirrung zerrte an den Winkeln seiner Miene.    Und dieser verlorene Blick riss sich durch Shikamaru und schnitt tief in ihn. „Neji…?“   Die Türen zum Aufwachraum schwangen auf.    Aufgeschreckt sprang Shikamaru aus seinem Stuhl und streckte seinen Kopf um den Vorhang herum.    Ino kam mit rollenden Handgelenken und abgewandtem Kopf den Gang entlang geschritten, während sie mit einem der beiden Pfleger sprach, die sie begleiteten. Auf halbem Weg hielt sie inne und nickte Shikamaru zu, als sie ein ‚Daumen hoch‘ signalisierte. „Wir sind fertig, Drückeberger. Seid ihr soweit?“   Shikamaru spähte zurück zu Neji, begegnete den viel zu grellen Augen des Hyūga und zwang sich zu einem Lächeln, um sich davon abzuhalten, schuldbewusst das Gesicht zu verziehen. „Mach mir das jetzt nicht schwer, okay?“   Nejis Augen verengten sich zu Schlitzen und weiße Seen zogen sich mit dem leichtesten Anzeichen von Pupillen zusammen, als sich die Haut um seine Schläfen herum anspannte, Venen hervortraten und sich bis zu den Augenwinkeln ausbreiteten.    Die Bindungen um seine Gelenke begannen zu rasseln.    Oh FUCK…   Als die Pfleger den Vorhang umrundeten, hatte sich Shikamarus Schatten bereits bewegt.   ~❃~   „AUFTEILEN!“   Der mentale Befehl donnerte durch die Agenten. Sie brachen ihre Formation auf, gruppierten sich neu und kreisten umher, um ihren Angriff zu forcieren.    „Inoichi!“   Inoichi wandte sich um und taumelte unter Wucht eines Schlags gegen seinen Bauch, ließ sich mit dem Momentum in eine Rückwärtsrolle fallen und kam wieder auf die Füße, um rasch zurück zu springen, während sich seine Finger zu einem Zeichen verschlossen. „Shinran Enbu no Jutsu!“   Das gehörnte Biest kam ruckartig und nur Zentimeter vor dem Aufprall zum Stehen und riss dabei mit riesigen Wolfspranken Gräben in die Erde. Benommen stand es da und Wellen verrotteten Atems strömte aus seinen offenen Kiefern.    Inoichi hatte überhaupt keine Zeit, zu Atem zu kommen.    Ein Jaulen explodierte hinter ihm.    Er stürzte nach vorn und katapultierte sich über die Bestie hinweg, die sich in seiner mentalen Gewalt befand, um den Körper als lebenden Schild zu nutzen. Ein massiver Skorpionstachel hämmerte sich in die Seite des gehörnten Giganten und sein animalisches Heulen schrillte wie eine Sirene durch Inoichis Verstand.    „Kageyose no Jutsu!“   Ein Flattern über ihm; wie das Flügelschlagen winziger Vögel. Inoichi sah auf und bemerkte einen ganzen Schwarm Briefbomben, die an einer Schattenschnur hingen. Wie ein Flugdrachen segelte der Angriff durch die Luft.    Ein stranguliertes Brüllen.   Das Spucken und Zischen von Papier, das Feuer fing.    „RUNTER!“   In einer enormen Hitzewelle erschütterte die Explosion die Lichtung.    Inoichi hörte das nachhallende Klirren von Chōzas Rüstung und sah, wie der gigantische Unterarm des Akimichi eine Gruppe Ninja vor dem Inferno schützte. Feuer loderte auf, Schatten tanzten und Inoichi musste einfach schmunzeln.    „Du machst auch alles, um deinen Spaß zu haben, huh?“   „He, ich musste deswegen aus dem Bett aufstehen. Ich hatte ganz wunderbar meinen Spaß.“   Inoichi grinste über die trockene Antwort des Nara und sprang von dem zusammengebrochenen Monster fort, das ihn abgeschirmt hatte, bevor er die Lichtung scannte und beobachtete, wie sich einige Jōnin und eine Gruppe ANBU Agenten gemeinsam bewegten, um die verbliebenen Stachelkatzen in die Enge zu treiben und abzuschlachten. Blut hatte die Erde bereits in ein stinkendes Rot verwandelt; Eingeweide, Hirn, Knochen und Teile von Kami weiß was sonst lagen um sie herum verstreut wie eine ausgeschüttete Abfallgrube.    Gott, was für ein Chaos. Kusagakure musste einiges erklären.    Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine Bewegung.    „Shikaku. Angepisstes Echsen-Vogel-Ding. Zu deiner Linken.“   Wie eine Spinne sank der Nara aus einem Netz aus Schatten nach unten und trat den gerösteten Panzer der Stachelkatze beiseite, die er in die Luft gejagt hatte. Und dieser Echsenvogel kam in grellem Mondlicht auf ihn zugestürzt; der Schatten davon fiel nach hinten statt nach vorn. Außer Reichweite.    „Shit. Lass dich zurückfallen, Shikaku!“   Shikaku sprang einen Schritt nach links und positionierte sich so direkt in der Linie der drohenden Attacke. Er bewegte sich keinen Millimeter.    Inoichis Herz hämmerte sich in seine Kehle.   „SHIKAKU!“   „Entspann dich. Vertrau mir.“   Shikaku kauerte sich leicht nach unten und stürzte sich einen Spurt, legte stetig an Geschwindigkeit zu und verlängerte seine Schritte, bis er sich in den geschmeidigen, kontrollierten Sätzen bewegte, die ein Weitsprungsportler machen würde.    Inoichi konnte nur verblüfft zusehen. Er hatte diesen Joker-Zug bereits zuvor gesehen, allerdings seit Jahren nicht mehr. Es war ein Taijutsustil, der von den Nara entwickelt worden war; inspiriert von den springenden Bewegungen ihrer Hirsche.    Als der Echsenvogel in voller Tötungsabsicht seinen schlangenartigen Hals ausstreckte, stieß sich Shikaku mit voller Kraft von den Füßen ab und segelte elegant direkt über die geduckte Wirbelsäule des Monsters hinweg. Krachend gruben sich seine Fersen in den Schatten der Bestie, was sie schlagartig miteinander verband, als er über den rutschigen Boden schlitterte.   Inoichi stieß ein leises Lachen aus und sandte einen leichten psychischen Schubs über die Distanz hinweg. „Alter Angeber.“   „Ich werde langsam zu alt für diesen Scheiß“, erwiderte Shikaku, während er das Monster mit Streifen aus Schatten mumifizierte und das Leben aus ihm quetschte. „Hol dir mal den Lagebericht von ANBU. Bin überrascht, dass sie überhaupt hier sind.“   Nickend wandte sich Inoichi von der grausamen Szene ab. Aufmerksam suchte er die Menge nach verhüllten Shinobi ab, wobei sein Blick auf einen maskierten Agenten fiel, dessen Kapuze nach hinten gerutscht war, was einen hohen Pferdeschwanz aus kastanienbraunem Haar offenbarte.    Inoichis Augen weiteten sich, bevor sie sich zu Schlitzen zusammenzogen. Er sandte eine mentale Spitze aus. „Du.“   Der ANBU Agent hielt inne, drehte sich dem Yamanaka zu und bernsteinfarbene Iriden starrten teilnahmslos durch die runden Augenlöcher der Maske.    Inoichi hob das Kinn und krümmte einen Finger.   Für einen Moment blieb der Agent bewegungslos stehen, als würde er mit sich debattieren, trat dann aber doch näher. Inoichi traf ihn auf halbem Weg, streckte ohne zu zögern eine Hand aus und strich das Revers des dunklen Umhangs zurück, sodass er die kurze schwarze Jacke mit den roten Streifen auf den Schultern sehen konnte.    KERN.   Und nicht einfach nur irgendein KERN Mitglied.   Seufzend zog Inoichi die Hand zurück. „Was zur Hölle willst du hier, Fū?“   „Ich antworte, wie es mir befohlen ist.“   Die standardmäßige Steinmauer der ANBU. Keine Chance, da hindurch zu kommen – besonders wenn es um den KERN ging.    „Danzō.“ Inoichi knurrte den Namen und presste die Lippen wegen des sauren Nachgeschmacks zusammen. Er stierte den maskierten Mann an und wurde immer verärgerter über das Wissen, dass dieser Shinobi einst einer seiner Clansgefährten gewesen war, der bereits vor langer Zeit in die dunkelsten Eingeweide von Konohas Schattenseite eingezogen worden war.    Er ist nicht der einzige…   Kurz schloss er die Augen gegen den Stich der Reue und des Kummers, bevor er den anderen Yamanka mit einem stählernen Ausdruck durchbohrte. „Warum schnüffelt KERN bei dieser Operation herum?“   Eine müßige Frage, wenn man das absackende Gefühl in seiner Magengegend bedachte; eines, das auf eine Antwort hindeutete, an die er nicht einmal denken wollte. Denn während er nicht überrascht war, dass diese Chimärenabscheulichkeiten den KERN angezogen hatten, wie Haie bei Blut, war er durchaus überrascht, dass diese paramilitärische Einheit die Frechheit besaß, sich einzumischen, ohne dass er davon wusste. Sie hatten überhaupt kein Recht, hier dazwischen zu funken. Das war nicht der Deal, den er eingegangen war. Aber auf der anderen Seite hätte er von Danzō auch nichts anderes erwarten sollen.    Vermute nicht. Spekulationen sind nutzlos. Beschaff dir die Fakten.    „Beantworte meine Frage“, knurrte Inoichi.    Fū sagte überhaupt nichts. Er hatte nicht die Freiheit zu sprechen, geschweige denn hier zu stehen und sich Anweisungen von irgendjemandem sonst als seinem intriganten Lehensherrn zu beugen.    Aber er lief auch nicht weg – und das beunruhigte Inoichi mehr als das Schweigen.    Lauf weg. Lauf weg und lass diesen Stein in meinem Inneren nichts mehr sein als meine überaktive Einbildung…   Es gab Einbildung und es gab Instinkt und sie lebten in ganz unterschiedlichen Bereichen. Und jede verstreichende Sekunde zwang Inoichis Verstand in die letztere Zone; nährte sie, befeuerte sie und ließ die erstickte Asche der Vergangenheit aufflammen.   Das reicht jetzt.   Er mühte seinen Verstand nicht mit Rätselraten oder Wahrscheinlichkeiten ab. Das war Shikakus Fachgebiet. Seines war das der Beweise, Daten und harten Fakten. Er bereute beinahe, dass er nicht weit evasivere Methoden nutzte, um an die Informationen zu gelangen, die er brauchte. Was für eine Schande, dass er nicht skrupelloser war, wenn es um seine Moral ging. Ibiki hatte ihn schon so oft wegen seiner ‚Verhaltensregeln‘ verspottet. Aber Fū gehörte noch immer zu Inoichis Verwandtschaft, auch wenn der emotionslose junge Man keinerlei Loyalitäten oder Bande hatte, außer die Ketten, die ihn an Danzō fesselten.    Dieser Bastard.   „Jede verdächtige Aktivität, die in Verbindung mit Kusagakure steht, ist mein Territorium“, grollte Inoichi. „Danzō weiß das. Es gibt also keinerlei Grund für dich oder irgendeinen anderen KERN Agenten, hier zu sein.“   „Es gibt einen Grund.“   „Was für einen Grund?“   Fū schnaubte. „Ich antworte, wie es mir befohlen ist.“   Und gerade als Inoichi schon dachte, dass diese Antwort eine direkte Weigerung sein würde, ruckte Fū mit dem Kinn, um in einer nonverbalen Erwiderung über Inoichis Schulter zu deuten.    Stirnrunzelnd wandte sich Inoichi um und folgte der Richtung von Fūs Blick.    Taumelnd geriet sein Atem direkt nach seinem Herzen ins Stocken.    Fū starrte Shikaku an.    Der Nara stand an der Seite und untersuchte gerade eine Verletzung an Chōzas Schulter, bevor er dem Akimichi feste auf den Rücken klopfte und über was auch immer lachte, was sein Freund als Erwiderung auf diese raue Behandlung gegrummelt hatte.    „Jetzt weißt du, warum ich hier bin“, sagte Fū.    Inoichis Kehle zog sich zusammen. Ihm war speiübel; musste sich eine Faust auf den Unterleib pressen.    „Du wirst vorgeladen, Yamanaka-san“, sagte Fū. „Die Geister versammeln sich. Du verstehst.“   Eine eisige Brise kroch durch die Blätter und das kalte Rascheln stahl sich über die whiskey-heisere Wärme von Shikakus Lachen.    Kummervoll schlossen sich Inoichis Augen. „Ich verstehe.“   _________________ Sooo, ich hoffe, ihr alle habt die heiteren Passagen der ersten Szene zwischen Shikamaru und Neji genossen ;)  Bevor es dann ja auch sehr schnell wieder sehr ernst geworden ist...Ja, alles erwacht so langsam und zieht sich zusammen...Es bleibt hoffentlich spannend für euch ;) Was will wohl Fū von Inoichi? ;)  Ich hoffe natürlich wie immer, dass es euch gefallen hat und bedanke mich bei allen treuen Reviewer/innen und Leser/innen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)