Der Halloween-Kostüm-Ball von Iwa-chaaan (Was passiert, wenn man jemanden ohne Vorurteile kennenlernt?) ================================================================================ Kapitel 13: Küssen oder nicht küssen? ------------------------------------- Diese vor Sehnsucht rotglühenden Augen fesselten Hermine und sie starrte ihren Tanzpartner regelrecht an. Sie nahm gar nicht wahr, dass sie stehen geblieben waren. Aber dass er ihr immer näherkam, das fiel ihr sofort auf. Wollte er sie wirklich küssen? Und wenn ja, sollte sie es zulassen? Sie war kein Mädchen für eine Nacht und außerdem wollte sie vorher gern wissen, wer ihr Begleiter denn nun eigentlich war. Sie konnte doch nicht mit einem Unbekannten einfach so rumknutschen! Nachher war es McLaggen oder so, dann würde sie sich den Rest der Schulzeit vorwerfen, dass sie nicht vorher den Namen erfahren hatte, um flüchten zu können! Sie war so aufgeregt und wusste gar nicht, was sie tun sollte. Also tat sie nichts. Ach Hermine! Er ist der Mann deiner Träume, also greif ihn dir, forderte ihre innere Stimme und die junge Hexe seufzte innerlich. Sollte sie wirklich? Was war denn nach dem Abend!? Was würde dann sein? Würde sie ihn je wiedersehen? Bestimmt, denn immerhin war er hier ebenfalls Schüler, aber das hieß noch lange nicht, dass sie jemals erfuhr, wer sich hinter der Fassade verbarg. Und außerdem konnte er sie doch eh nicht ab. Wäre es da nicht besser, diese Scharade zu beenden und ihnen beiden Leid zu ersparen? Ihre Schläfen pochten ein wenig von den vielen Gedanken, doch sie ignorierte das. Jetzt musste sie sich entscheiden. Küssen oder nicht küssen? Das war in ihren Augen eine schwere Entscheidung. Aber ihr Gegenüber hatte sie so beeindruckt mit seinem Verhalten und Benehmen, was er an den Tag legte. Da musste sie ihn sich doch greifen. Und sie würde bestimmt noch herausfinden, wer der mysteriöse Vampirlord war. Und vielleicht würde dieser Abend helfen, dass er ein anderes Bild von ihr gewann. Dann hatten sie womöglich eine Chance. In ihrer Magengegend kribbelte es und endlich fasste sie sich innerlich ans Herz und kam ihrem Schwarm mit dem Kopf etwas näher. So nah, dass sie den warmen Atem des Lords an ihren Lippen spürte. Nur noch ein paar Millimeter waren sie voneinander entfernt, als ihr Gegenüber den Kopf senkte und so die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückte. Sie fühlte diese perfekten, warmen Lippen an ihren und konnte kaum glauben, dass es tatsächlich passierte. In diesem Moment schaltete sich ihr Gehirn einfach aus. Sie ließ sich in diesen Kuss fallen, erwiderte ihn mit Leidenschaft und schloss genießerisch die Augen. Er war ein unglaublich guter Küsser, wie Hermine fand. Seine tollen Lippen, wie er mit ihrer Unterlippe spielte und sich schlussendlich Zutritt zu ihrer Mundhöhle verschaffte. Er war frech, aber so unglaublich gut. Sie krallte sich auf Brusthöhe ein wenig in seine Uniform, um Halt zu finden und spürte, wie er sie fester in seine starken Arme nahm. Sie hätte ihn so gern gefragt, wer er war, damit sie ihn wiederfinden würde. Doch etwas hinderte sie daran, einfach zu fragen. Wahrscheinlich war es die Angst, dass sie ihm dann auch sagen musste, wer sie war. Und da er sie ja nicht mochte, wollte sie es gar nicht darauf anlegen. Doch wie lange würden sie dieses Katz- und Mausspiel noch spielen? Solange bis der Abend vorbei war und dann zum Abschied würde sie sagen: Ach ja, übrigens. Ich bin Hermine, die du nicht leiden kannst!? Schönes Leben noch mit dieser Erkenntnis! Nein, das war auch nicht richtig. Ach, sie machte sich viel zu viele Gedanken darüber! Sie sollte endlich lernen, gewisse Dinge einfach mal auf sich zukommen zu lassen, aber hier ging es doch um Gefühle – um IHRE Gefühle. Da konnte sie es doch nicht einfach entspannt auf sich zukommen lassen und nachher todunglücklich das restliche Jahr hier verbringen und jeden männlichen Schüler aus den anderen Häusern kritisch anschauen. Die Lippen erschwerten es ihr unglaublich, weiter klar zu denken, doch sie wollte unbedingt eine Entscheidung treffen. Nein, sie musste eine treffen! Wie sollte es sonst weitergehen? All ihre Kraft musste sie der Bekämpfung Voldemorts widmen, da durfte sie nicht so ein Abend ablenken. Sanft wurde ihr in die Unterlippe gebissen und überraschte keuchte sie auf. Ihre Gedanken verpufften und aus der Situation heraus erwiderte sie den Kuss genauso leidenschaftlich. Es war, als würde ihr Körper bestimmen, was sie tat und für einen winzigen Augenblick zuckte sie leicht zurück, weil sie das verunsicherte, doch dann ließ sie sich fallen. Der Lord war zu interessant für sie, zu unwiderstehlich, als dass sie den Kuss abbrechen konnte. Ihr Tanzpartner wirkte geradezu gierig, hungrig und sie konnte sich nicht wehren. Wie hatte es so weit kommen können, dass sie ihm verfallen war? Für die junge Hexe gab es doch nichts Schlimmeres, als die Kontrolle abgeben zu müssen. Dann fühlte sie sich immer sofort unwohl, schutzlos und war angespannt. Also was sollte sie nur tun? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als der Vampirlord den Kuss langsam löste. Ihr Herz wummerte gegen das Korsett und ihr Gehirn brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was gerade geschehen war. Ihr Atem ging noch immer etwas stoßweise und sie ließ sich noch immer von den roten Augen gefangen halten. Sie waren so besonders, wie er es war. „Hast du etwa noch nicht genug?“, wollte er plötzlich mit rauer Stimme wissen und sein Mund war ihrem Ohr so nah, dass sich ihr Puls automatisch beschleunigte. Anscheinend begann der liebe Lord, Oberwasser zu bekommen. Das musste sie schnell unterbinden, damit er sich nicht zu viel darauf einbildete. So einfach war das mit ihr nicht. „Das hättest du wohl gern. Aber so leicht lasse ich mich nicht um den Finger wickeln“, stellte sie mit einem Lächeln klar, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Dann drehte sie sich – ohne eine Reaktion abzuwarten – zum Tresen um und steuerte auf diesen zu. Ihre Kehle war so trocken, dass sie das Gefühl hatte, zu verdursten und gleichzeitig schien sie über den Boden zu schweben, weil sie den Lord so spannend fand. Noch nie hatte sie mit einem so interessanten Mann zu tun gehabt. Wie hatte sie ihn nie in Hogwarts bemerken können? Gehörte er zu einem anderen Jahrgang? Das war die einzig logische Erklärung, die ihr einfiel. Ob dieser Abend noch mehr für sie bereithielt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)