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Der Halloween-Kostüm-Ball

Was passiert, wenn man jemanden ohne Vorurteile kennenlernt?
von

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Der Vampirlord und Hermine Granger

Oh je, wie benahm sie sich nur!?

Seit sie in diesem Kostüm steckte, verhielt sie sich total anders. Aber das schlimmste war, dass ihr dieses Spiel mit dem Vampirlord auch noch gefiel. Es war doch zum verrückt werden, aber sie konnte sich dem einfach nicht entziehen. Dabei war sie doch eigentlich gar nicht die Person für solche Spielchen.

Doch bei ihm war es etwas anderes. Abgesehen von seiner Maskerade gab es da noch etwas, was sie nicht los und dieses Spiel weiterspielen ließ. Sie würde hoffentlich noch heute Abend wissen, was das war und vor allen Dingen, wer er war. Diese Frage brannte ihr förmlich unter den Fingernägeln, aber sie musste geduldig bleiben, um das herauszufinden. Sonst würde es womöglich für immer ein Geheimnis bleiben und es gab kaum etwas Schlimmeres für sie, als Informationen, die ihr verborgen blieben.

„Noch ein Tanz?“, erkundigte sie sich, nachdem sie sich aus ihren Gedankengängen gelöst hatte und schaute zu ihrem Partner rüber. Sie spürte diese innere Aufregung und das Tanzen hatte ihr so viel Spaß gemacht. Und sie konnte nicht leugnen, dass es ihr gefiel, wenn sie dem Lord so nahe war. Sein Griff war fest, aber nicht so, als würde er sie einengen. Es war schwer zu beschreiben, aber für sie fühlte es sich genau richtig an.

Er schien leicht verdutzt über ihre Frage, nickte dann aber freundlich. Und war da ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen?

„Wenn du es möchtest“, erwiderte er mit dunkler Stimme und verbeugte sich wieder leicht. Diese höfliche Art, dieses Benehmen eines Gentlemans, fesselte sie einfach. Da könnten sich Harry und Ron gerne mal eine Scheibe von abschneiden!

Elegant stand sie auf, der Lord hielt ihr eine Hand hin und sie legte ihre auf seine. Dann ließ sie sich zur Tanzfläche führen. Um sie herum standen wieder viele andere Schüler, wie sie erstaunt feststellte und sie unterdrückte den Rotschimmer. Alle sahen ihnen zu und das war ihr irgendwie peinlich!

Dabei erkannte sie doch niemand, somit brauchte sie da eigentlich gar keine Angst zu haben. Aber man wusste ja nie, ob sich nicht nachher einer der Lehrer verplapperte. Denn die wussten zwangsläufig Bescheid, aber andererseits würde wohl kein Schüler zu den Lehrern gehen und fragen. Dafür waren alle viel zu sehr mit feiern beschäftigt.

Wie auf Kommando entdeckte sie Professor Dumbledore lächelnd etwas abseits stehend. Er prostete ihr wissend zu und sie lächelte leicht zurück. Ihr Tanzpartner hatte das anscheinend nicht mitbekommen und plötzlich wurde die Frage, wer sich hinter seiner Maskerade versteckte, noch dringender für sie. Der Schulleiter wusste ganz genau, dass sie die Vampirlady war und sie konnte sich dem Gedanken nicht erwehren, dass der alte Zausel irgendeinen Plan verfolgte! Und dass der mit ihr zu tun hatte …

Doch weiter kam sie mit ihren Überlegungen nicht, denn auf einmal spürte sie eine Hand an ihrer Hüfte, die sie eng an den Vampir zog.

Ohne Probleme tanzten sie über die große Fläche. Das Umfeld verschwamm, wurde uninteressant und die Musik zu einer leitenden Melodie, die ihnen den Weg aufzeigte. Sie spürte den Lord umso deutlicher, als dieser noch etwas näher zog, sodass nichts mehr zwischen sie passen würde, aber ihr war das nur recht. Sie fühlte sich so wohl in diesem Augenblick. So begehrt. So gewollt.

In dieser Intensität hatte sie es noch nie gefühlt. Natürlich war da Viktor, der sich ebenfalls sehr um sie gekümmert hatte in der Vierten, der so sanft und liebevoll gewesen war, obwohl das so im Kontrast zu seinem muskulösen Körper gewesen war. Aber das hier … Das hier war anders. Intensiver.

Und so sehr sie den Namen wissen wollte, so sehr wollte sie es ihrem Gegenüber nicht zu einfach machen. Sie grinste frech bei dem Gedanken, ihn weiter herauszufordern und ihr Gegenüber zog eine Augenbraue ein bisschen hoch. Doch er schien zu verstehen, dass er es nicht einfach mit ihr haben würde und das brachte auch ihn zu einem frechen, herausfordernden Grinsen.

„Und? Schon jemanden erkannt?“, fragte sie leise flüsternd in sein Ohr, um ihn abzulenken. Sie war ihm so nahe wie sie zuletzt Viktor, doch die Gedanken von eben waren schon wieder verflogen. Für sie zählte nur ihr unbekannter Begleiter.

„Ja, Weasel-bee habe ich schon entdeckt. Er ist das Gespenst, das mit uns den Eröffnungstanz gemacht hat. So wie der sich draußen in die Hosen gemacht hat, konnte es nur er sein. Ich habe die Vermutung, dass die Hexe hinter mir Granger sein könnte… So wie sie ihren Begleiter zutextet …“, meinte er und Hermine grinste innerlich. Ihr Partner hatte also wirklich keine Ahnung. Na dann konnte sie ja mal unauffällig aushorchen, was er so von ihr hielt. Wobei seine Worte nicht allzu nett geklungen hatten, denn „zutextet“ war nicht so schmeichelhaft.

„Du meinst diese Besserwisserin aus Gryffindor?“, hakte sie nach und ihr Gegenüber nickte knapp. Es schien, als wollte er nicht unbedingt das Thema Hermine Granger reden, doch sie interessierte es. Aber sie musste aufpassen, dass sie nicht zu penetrant wurde, sonst würde ihr Tanzpartner wahrscheinlich Verdacht schöpfen.

„Das Weib, das immer mit Potter rumhängt…“, murmelte sie vor sich hin und seufzte hoffentlich genervt. Bloß nicht verraten!

„Ja, genau die. Ich kann sie nicht ab. Ich habe prinzipiell nichts gegen selbstbewusste Frauen, aber ihre wichtigtuerische und besserwisserische Ader kotzt mich an…“, spuckte er ihr förmlich entgegen und sie spürte, dass er kurz verkrampfte. Du meine Güte, nicht leiden können war ja deutlich untertrieben. Sie wusste genug, hatte Hermine beschlossen und wollte ihn lieber wieder ablenken. Bevor der Abend nachher doch zu einem Reinfall wurde.

„Ganz ruhig, hm? Ich werde dir den Abend schon noch versüßen“, säuselte sie und augenblicklich entspannte sich ihr Begleiter unter ihren streichelnden Händen auf dem Rücken.

„Entschuldige meine Ausdrucksweise… Du hast recht, ich sollte mich jetzt wirklich nicht mit ihr beschäftigen… Dein Anblick ist da schon sehr viel angenehmer…“, erwiderte er noch leicht zerknirscht und sie lächelte ihn leicht verführerisch an.

Er mochte sie also nicht. Na dann würde der Schock für den Ärmsten aber umso schlimmer werden, wenn er es raus fand. Allerdings war die Brünette nun verunsichert, ob sie ihm ihre wahre Identität offenbaren sollte oder nicht. Hatte das noch einen Sinn, wenn er sie so schrecklich fand? Und wer in dieser Schule hatte so eine Wut auf sie? Waren es viele? Trauten sie sich nur nicht, ihr das zu sagen? Tuschelten sie alle hinter ihrem Rücken?
 

Die Gedanken brachten sie nicht weiter und sie verdrängte sie in die hinterste Ecke ihres Kopfes. Jetzt wollte sie weiter tanzen und den Abend genießen. Alles andere konnte bis morgen warten, wenn der magische Moment vorbei war und die Realität wieder über sie hereinschwappte.

Also konzentrierte sie sich auf den Tanz und ehe Hermine sich versah, befand sie sich plötzlich in einem Engtanz. Sie hatte gar nicht realisiert, dass sich die Musik verändert hatte, bis ihr Partner seine Arme um ihre Hüften legte und sie ihre automatisch um seinen Hals.

Der ruhige Takt und das leichte hin und her wiegen empfand sie als sehr angenehm und entspannend. Genießerisch lehnte sie ihren Kopf an seinen Oberkörper und schloss die Augen. Dass seine Hände über ihren Rücken fuhren, nahm sie aufgrund der Korsage gar nicht wahr. Sie fühlte sich wie im Himmel und es kribbelte in ihrer Magengegend. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust und dennoch war es nicht unangenehm.

Wie er wohl reagieren würde, wenn er wusste, wer ihn da um den Finger wickelte? Ob das seine Einstellung ihr gegenüber verändern würde?

Es interessierte sie, aber sie sagte nichts. Sie wollte sich diesen Moment nicht kaputt machen. Sie spürte dieses wohlige, warme Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, als sie so an ihm lehnte. In diesem Augenblick konnte ihr niemand etwas anhaben. Davon war sie überzeugt.

Auch ein Draco Malfoy nicht! Verdammt, wie kam sie denn jetzt auf den!?

Frustriert seufzte sie innerlich auf. Von dem ließ sie sich auch nicht den Abend versauen, das war jawohl klar.

Hermine öffnete die Augen wieder und ließ den Blick ein wenig schweifen. Doch sie entdeckte niemanden, außer dem Gespenst, das in der Tat Ron sein musste, so wie sich der Geist benahm. Aber ansonsten …

Wobei der Typ, der etwas abseits an der Theke stand und einen Feuerwhiskey runterkippte, schon Malfoy sein konnte.

Jetzt verkrampfte sie etwas und seufzte leise. Sofort waren die Bilder vom Gang da, wo er dafür gesorgt hatte, dass sie auf dem Boden gekniet hatte. Es war so erniedrigend gewesen.

„Hey, was ist los?“, wollte ihr Tanzpartner wissen und strich ihr den Nacken entlang. Es kribbelte, wo seine Finger ihre Haut berührten und es fühlte sich angenehm an.

Nach einem Moment begann er, mit ihren Nackenhärchen zu spielen und aus dem Kribbeln wurde ein Kitzeln.

„Hey, das kitzelt… Hör auf damit, sonst werde ich dir nie sagen, wer ich wirklich bin…“, drohte sie mit einem Lächeln und zwinkerte ihm zu.

Sie spürte, wie die Finger wieder zu ihrem Rücken wanderten und sah in ein grinsendes Gesicht.

„Na darauf will ich es natürlich nicht ankommen lassen. Aber jetzt bist du wieder entspannter. Was war los?“, hakte ihr Begleiter nach und Hermine seufzte kurz.

„Ich glaube, ich habe Draco Malfoy entdeckt. Der Typ, der da hinten in der Ecke an der Theke steht und einen Feuerwhiskey kippt. Ich mag den Prinzen Slytherins nicht“, sagte sie ehrlich und kuschelte sich wieder an ihren Tanzpartner.



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