Secret - Nur mit dir von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Sechseinhalb Jahre später Mit einem scheppernden Geräusch landete die Stange auf dem Boden. "Oh nein." Die Enttäuschung war diesen beiden Worten anzuhören. "Das ist gar nicht so schlimm, Yuki, du schaffst das schon noch. Bei jedem Versuch wirst du besser und dann ist es irgendwann soweit und du fliegst über die Stange, als hättest du niemals etwas anderes gemacht." "Meinen Sie wirklich, Frau Daichi?" "Natürlich. Komm, versuche es gleich nochmal." Mario stand an der Straße, von der aus er auf das Fußballfeld der Kitahara Schule und den anschließenden Sportplatz sehen konnte. Sein Blick war allerdings mit großen Augen nur auf die Sportlehrerin gerichtet, die dort drüben mit einigen Mädchen stand und den Hochsprung übte. Sie war schlank, sportlich und trotzdem weiblich. Die braunen, langen Haare waren wie früher zu einem Zopf gebunden, der bei jeder Bewegung ihres Kopfes hin und her schwang. Sie lachte über etwas, was eine Schülerin zu ihr gesagt hatte und das Geräusch fuhr ihm durch Mark und Bein. Wie wunderschön sie war. "Ähm, Frau Daichi?" "Ja, Itsuko?" Elsa wand sich dem Mädchen zu. "Da drüben steht so ein komischer Mann und sieht hierher." Elsa runzelte ihre Stirn und sah in die Richtung, in die ihre Schülerin zeigte. Einen Moment dachte sie, ihre Augen würden ihr einen Streich spielen, dann wurde ihr klar, dass das nicht der Fall war. Er war zwar älter geworden, aber es war immer noch er und das spürte sie in jeder Faser ihres Körpers. Ihr Herz schien sich zusammen zu ziehen. "Ich …", brachte sie hervor und ballte ihre Hand vor ihrer Brust zu einer Faust. Sie blinzelte, ehe sie sich Itsuko zuwand. "Alles okay, ich weiß, wer das ist. Ihr könnt euch jetzt umziehen gehen." "Der Unterricht geht doch noch 15 Minuten." Elsa sah auf die ihre Armbanduhr. "Oh, ähm, richtig. Also wenn ihr wollt, dann können wir die Viertelstunde noch Sport machen oder ihr könnt etwas früher nach Hause. Was wollt ihr?" Wenige Minuten später stand sie alleine da. Sie sah ihren Schülerinnen hinterher, die glücklich und lachend in Richtung der Schule sprangen. Elsa bückte sich, um die Stange des Hochsprungs aufzuheben und aufzuräumen, ehe sie sich ebenfalls umziehen gehen würde. Sie hatte ihre Hand gerade um die Stange geschlossen, als hinter ihr eine Stimme erklang. "Kann ich dir helfen, Elsa?" Mit großen Augen und stark schlagendem Herzen stand sie ohne die Stange wieder auf und drehte sich zu dem Fragenden um. "Hallo Elsa", sagte er leise. "Mario …" Eine Weile sahen sie sich nur an, ehe beide gleichzeitig zu reden begannen. "Was machst du hier?" "Wie geht es dir?" Sie verstummen beide. "Willst du", Mario sah sie unsicher an und griff nach dem Schirm seiner Kappe, wie er es früher schon getan hatte, "vielleicht einen Kaffee trinken?" "Ich muss noch ..." Elsa deutete über ihre Schulter auf das Schulgebäude. "Oh, entschuldige, natürlich hast du keine Zeit, ich …" Noch ehe er aussprechen konnte, fiel Elsa ihm ins Wort. "Nein, nein, Mario. Ich habe Zeit, aber ich würde mich gerne noch kurz umziehen gehen und vorher hier noch zusammenräumen, doch dann können wir gerne einen Kaffee trinken." "Natürlich. Ich warte hier auf dich." Mario wirkte erleichtert. Ein paar weitere Minuten später machte Elsa sich ebenfalls auf den Weg zum Schulgebäude, als Marios Stimme hinter ihr erklang. Sie hielt inne und sah zu ihm zurück. "Elsa, hast du einen … also ist das für deinen Freund in Ordnung?" Als sie die Anspannung in seinem Gesicht wahrnahm, schüttelte sie lächelnd ihren Kopf. "Ich habe keinen Freund." Die Erleichterung, die ihn überkam, war nicht nur zu sehen, Elsa nahm sie fast körperlich wahr. ~~~~ Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam in einem Café. Elsa hatte einen Cappuccino vor sich stehen, Mario einen Kaffee, die sie nun beide noch mit Zucker und Milch verfeinerten. "Du bist also Sportlehrerin an unserer alten Schule?", begann Mario das Gespräch. Elsa nickte, ihr Herz schlug vor Aufregung sehr schnell. “Ja. Und ich unterrichte Hauswirtschaft.” "Ich weiß …" Elsa sah erstaunt auf. "Du weißt es? Woher?" Mario sah sie zerknirscht an. "Gregor hat es mir erzählt", antwortete er. Elsa nickte verständlich. "Natürlich." "Du bist ihm deswegen hoffentlich nicht böse?" Mario könnte sich in den Hintern treten, warum hatte er das Gespräch so begonnen? Er wollte sicherlich keinen Streit zwischen den Geschwistern auslösen. "Ach was, ich wusste ja, dass ihr die ganze Zeit über Kontakt hattet. Da ist es ja auch irgendwo klar, dass er dir von mir erzählt hat", erwiderte Elsa schulterzuckend. Sie war sich dessen bewusst, dass ihr Bruder und ihr Ex-Freund, die beste Freunde waren, auch über sie geredet hatten, immerhin war es schon über sechseinhalb Jahre her, dass sie sich getrennt hatten. "Macht es dir Spaß?" Mario sah die junge Frau an, die ihm gegenüber saß. "Du meinst, als Lehrerin zu arbeiten?", hakte Elsa nach. Als Mario zustimmend nickte, musste sie lächeln. "Ja, das macht es wirklich." "Dann war der Studiengang damals doch die richtige Entscheidung", stellte Mario fest. Gerne würde er über den Tisch greifen und ihre Hand, die sie auf dem Tisch liegen hatte, in seine nehmen, doch das ging nicht. "Ja, ich bin froh, mich dafür entschieden zu haben. Und dass ich dann sogar an die Kitahara kommen konnte, war wirklich toll, ich fühle mich dort sehr wohl. Ein paar unserer alten Lehrer sind noch da, wobei das auch heute manchmal komisch ist, sie sind halt doch noch Respektspersonen. Sehr seltsam, wenn sie dir das Du anbieten und du dich daran erinnerst, ihnen jahrelang dabei zugesehen zu haben, wie sie Matheformeln auf die Tafel geschrieben haben." Elsa kicherte und Mario stimmte mit einem leisen Lachen ein. "Und wie war es bei dir?" Elsa versuchte nach dieser Frage jeden Blickkontakt zu vermeiden. Sie wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Sein Studium war der Grund gewesen, dass sie und ihre große Liebe voneinander getrennt gewesen waren. Natürlich hatte sie ihn dazu gedrängt, das Stipendium anzunehmen, es war eine einmalige Chance gewesen. Und trotzdem … es war ihr sehr schlecht gegangen, als Mario weg gewesen war. Es hatte über ein halbes Jahr gedauert, bis sie sich nicht mehr jeden Tag die Augen aus dem Kopf geweint hatte. Auch danach war jeder Tag schrecklich gewesen, so viel geweint hatte sie nie in ihrem Leben und hoffte auch, es nie wieder zu tun. Es hatte lange gedauert, bis sie sich wieder aufgerafft hatte. Ihr erstes Date nach Mario hatte sie nach dreieinhalb Jahren gehabt und selbst dabei hatte sie das Gefühl gehabt, ihn zu betrügen. "Hmm … Die Frage ist schwer zu beantworten. Das Studium war spannend und hat Spaß gemacht, aber es war auch schwer. Weit weg von Zuhause, eine andere Sprache, fremde Kultur, alles was einem wichtig war, war nicht da. Die Menschen, die einem viel bedeutet haben, du …" Nun sah Elsa wieder auf und traf direkt auf seinen Blick. Ihre Wangen färben sich rot. "Du hast mir jeden einzelnen Tag gefehlt, Elsa. Es war schrecklich." Elsas Herz schlug schneller. Wie er wohl heute empfand? "Seit wann bist du wieder da?", fragte sie um das Thema zu wechseln. Mario zog seine Hand langsam zurück, die er gerade auf ihre hatte legen wollen. "Seit gestern abend, der Jetlag hat mich auch noch voll im Griff." "Du warst … du warst lange weg", murmelte Elsa und sah zur Seite. "Ja … Ich habe nach dem Studium eine Stelle für zwei Jahre angeboten bekommen und sie nach langem Überlegen angenommen." "Irgendwie hatte ich gedacht … ach, egal", brach Elsa ihren Satz ab. "Was hast du gedacht?", wollte Mario wissen. "Naja", ihre Wangen wurden dunkelrot und sie vermied jeden Blick zu ihm, "dass du so schnell wie möglich wieder zurück nach Japan kommen würdest." Mario atmete aus. "Das wollte ich ja auch …" Nun sah Elsa ihn wieder an. "Und warum hast du es dann nicht?" Für sie war damals eine Welt zusammengebrochen, als Gregor erzählt hatte, dass Mario eine Arbeitsstelle in den USA angetreten hatte und erstmal nicht mehr zurückkommen würde. Diese Nachricht hatte ihre Verfassung wieder zurückgeworfen und wieder hatte sie tagelang nur geweint. Mario griff nach seiner Kaffeetasse und trank einen Schluck daraus. Als er sie wieder auf den Tisch zurück stellte, ließ er seine Hände darum geschlossen. "Willst du das wirklich wissen?" Als Elsa nickte, seufzte er leise. "Eigentlich wollte ich direkt nach dem Studium wieder zurückkehren, ich hatte das Jobangebot sogar schon abgelehnt gehabt. Ich wollte wieder nach Hause, zu meiner Familie und meinen Freunden, vor allem aber zu dir. Doch als ich mit Gregor gesprochen habe, hat er mir erzählt, dass du zu diesem Zeitpunkt einen Freund hattest. Und auch … auch wenn wir damals gesagt haben, dass wir wollen, dass der andere glücklich ist, auch mit jemand anderem, wenn das dafür sorgt, so muss ich gestehen, dass das nicht das war, was ich hören wollte. Und erst recht nicht sehen. Und genau nach diesem Gespräch mit Gregor hat die Firma sich erneut gemeldet und mir das Angebot nochmal gemacht. Da ich gerade in so einer komischen Stimmung war, habe ich direkt zugesagt. Meine Mutter war alles andere als begeistert, mein Vater auch nicht wirklich, das kannst du dir ja sicher vorstellen." Elsa nickte, während die Gedanken in ihrem Kopf durchgedrehten. Er war ihretwegen in den USA geblieben? "Naja … der Vertrag ist ausgelaufen, sie wollten ihn unbefristet verlängern, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nach Hause will, Japan ist meine Heimat. Es war an sich eine schöne Erfahrung in den USA, aber ich gehöre hierher." Mario konnte Elsa ansehen, dass es in ihrem Kopf arbeitete. Das von ihm gesagte, beschäftigte sie. Irgendwie war es schön, dass er sie auch nach der langen Zeit noch so gut kannte, um dies feststellen zu können. "Du … bist meinetwegen nicht zurückgekommen", brachte sie nun hervor. "Ja … ich weiß, es war doof von mir. Ich habe ja eigentlich gewusst, dass du nicht immer alleine bleiben wirst. Du bist wundervoll und das weiß sicher nicht nur ich …" "Als Gregor erzählt hat, dass du doch nicht zurückkommst, ist für mich eine Welt zusammengebrochen", unterbrach ihn Elsa leise. "Ich habe irgendwie auf diesen Zeitpunkt hin gelebt. Ich wusste du wirst wieder kommen. Und ja… tatsächlich gab es zu diesem Zeitpunkt jemanden, doch nur eine kurze Zeit. Als Gregor erzählt hat, dass du nicht zurückkommst, hat es mir derart den Boden unter den Füßen weggezogen, dass mir klar geworden ist, dass niemand jemals den Platz in meinem Herzen einnehmen kann, den du hast. Niemand könnte dich jemals ersetzen, also habe ich mit ihm Schluss gemacht, es wäre ihm gegenüber nicht fair gewesen …" Marios Augen hatten sich bei Elsas Worten geweitet. Sie hatte seinetwegen mit dem Anderen Schluss gemacht, obwohl er gar nicht hier gewesen war? "Ehrlich gesagt, ging es mir auch so … Keine andere würde dich ersetzen können." Er sah sie ernst an. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Gott, wie sehr er es vermisst hatte. Nun legte er seine Hand doch auf ihre auf dem Tisch. Da sie ihre Hand nicht wegzog, war das wohl genau richtig gewesen. Auch Mario lächelte, ehe er erneut ernst wurde. "Elsa, du hast vorher gesagt, du hast keinen Freund, doch ich muss noch wissen, ob es da nicht doch jemanden gibt." Sofort schüttelte sie ihren Kopf. "Nein, da gibt es niemanden, niemanden, außer dir." Bei diesen Worten drehte sie ihre Hand herum, so dass ihrer beiden Handflächen nun aufeinander lagen. Erleichterung überkam ihn. "Ich bin froh, das zu hören." Elsa legte ihren Kopf schräg. "Eines würde ich aber auch gerne wissen." "Und das wäre?" "Was genau hast du denn bei der Kitahara gemacht?" Mario hob seine Schultern leicht. "Hmm … Ich war etwas nostalgisch. Ich wollte zum Fußballfeld, dort steckt so viel von mir drinnen, den Kickers und ich habe dich dort kennen gelernt, also in der Schule. Ich habe an der Kitahara die beste Zeit meines Lebens verbracht", Mario drückte ihre Hand sanft, "und um ganz ehrlich zu sein, ich wusste ja, du arbeitest dort. Ich hatte gehofft und mir gewünscht, dich zu sehen, doch ich habe nicht damit gerechnet." Elsa erwiderte den Druck seiner Finger. "Ich bin froh, dass du mich getroffen hast." Sie konnte nicht anders, als zu lächeln. "Du weißt gar nicht, wie froh ich erst darüber bin." Mario konnte auch nicht anders, als zu lächeln. Ihr Wiedersehen wurde vom Klingeln von Marios Handy unterbrochen. "Oh, entschuldige …" Er zog es aus der Tasche seiner Jacke, die er über seiner Stuhllehne hängen hatte, seine Mütze hatte er auf den Tisch gelegt. "Dein Bruder", richtete er an Elsa, nachdem er auf das Display gesehen hatte. "Geh ruhig ran." Sie deutete auf sein Handy und griff mit beiden Händen nach ihrer Tasse, um zu trinken. Mario sah sie noch einen Moment an, ehe er den Anruf annahm. "Hey, Gregor." "Hey Alter!" Mario musste bei der begeisterten Begrüßung lachen. "Und, alles gut bei dir?" Mario sah zu der jungen Frau, auf der anderen Seite des Tisches. "Ja, alles bestens." "Sehr gut. Das mit heute Abend steht noch?" "Klar, freue mich, dich und die Jungs zu sehen." "Und wir uns erst, kannst mir glauben. Weißt du, wohin du musst?" "Schick mir die Adresse am besten nochmal." "Mache ich, bis nachher dann." "Bis nachher." Gregor beendete das Gespräch, daher packte Mario sein Handy wieder zurück. Anschließend griff er nach seinem Kaffee und trank den letzten Schluck, der bereits kalt war. "Du triffst dich mit Gregor?", fragte Elsa in dem Moment. Mario stellte die Tasse wieder auf den Tisch und nickte. "Und mit ein paar der anderen, ja." "Das ist schön. Wann musst du los?" Ein kurzer Blick auf die Uhr. "Leider schon in ein paar Minuten." Enttäuschung huschte über Elsas Gesicht, sie konnte es jedoch schnell verbergen. "Hast du morgen etwas vor?", fragte Mario sie, als er es erkannte. Elsa schüttelte ihren Kopf. Morgen war Samstag, also hatte sie frei. "Willst du vielleicht mit mir zusammen frühstücken?" Nun lächelte sie wieder. So gefiel sie ihm am besten. "Sehr gerne." "Hmm … sollen wir in ein Café gehen oder willst du vielleicht zu mir in meine neue Wohnung kommen? Allerdings ist es da noch etwas unordentlich und es stehen einige Kisten herum." Auf seine Frage färbten sich ihre Wangen rot. "Ich würde gerne zu dir kommen, wenn es für dich in Ordnung ist." "Sonst hätte ich nicht gefragt", lächelte Mario sie an. "Hast du denn alles für ein Frühstück da? Sonst kann ich noch etwas mitbringen." "Frische Brötchen? Ansonsten bin ich recht gut ausgestattet. Meine Mutter hat den Kühlschrank und die Schränke gefüllt, bevor ich gestern zurückgekommen bin." "Dann sollte alles da sein, so wie ich deine Mutter kenne", musste Elsa lachen. "Dann komm doch um halb neun, ja?" Sie nickte. "Hast du mir einen Stift?" Erneut nickte Elsa und zog einen aus ihrer Tasche. Mario griff noch nach einer Serviette und schrieb seine neue Adresse und seine Handynummer drauf. Anschließend zog er seinen Schlüsselbund aus der anderen Jackentasche und trennte einen Schlüssel davon ab, den er zusammen mit der Serviette über den Tisch zu Elsa schob. "Hier, den Schlüssel kannst du benutzen, für meine Wohnung und die Haustür. Die Klingel funktioniert noch nicht, so kommst du ohne Probleme rein." Nun wurde sie rot und blinzelte überrascht. "Deinen Schlüssel?" "Ja, nimm ihn einfach, ich habe noch einen und will es. Du kannst ihn mir ja morgen wieder geben, wenn du magst." Elsa nickte und mit roten Wangen packte sie den Schlüssel und die Serviette in ihre Tasche. Mario gab in der Zwischenzeit dem Kellner ein Zeichen, dass er zahlen wollte. Als dieser direkt zu ihnen kam, zückte Mario seinen Geldbeutel und bezahlte für sich und Elsa. Als sie protestieren wollte, winkte er ab. "Du zahlst morgen die Brötchen." "In Ordnung, aber beim nächsten Mal …" "Das heißt, es gibt auf jeden Fall ein nächstes Mal", grinste er sie an. Elsa lachte leise und nickte. "Das gibt es." Dann wurde sie ernst. "Aber vielleicht könnten wir das hier", sie zeigte zwischen sich und Mario hin und her, "erstmal für uns behalten. Einfach schauen, wohin es führt." "Du meinst, dass wir es sonst niemanden erzählen?" Als Elsa mit roten Wangen nickte, lächelte Mario sie an. "Vollkommen in Ordnung, das bleibt zwischen dir und mir." "Bis wir wissen, wo es hinführt." Sie sah ihn ernst an. Mario erwiderte ihren Blick, anschließend sah er auf die Uhr. "Ich muss leider los", stellte er bedauernd fest. "Wir sehen uns ja morgen wieder", lächelte Elsa ihn an, griff nach ihren Taschen und stand auf. Mario tat es ihr gleich und griff nach seiner Jacke und seiner Kappe. Gemeinsam traten sie aus dem Café und blieben auf dem Gehweg davor stehen. "Also …", gab Elsa von sich und sah ihn voller Bedauern an. Gerne hätte sie noch mehr Zeit mit Mario verbracht. Die letzte Stunde war sehr schön gewesen. "Schade, dass ich schon gehen muss, ich hätte gerne noch mehr Zeit mit dir verbracht." Und wieder breitete sich dieses wunderschöne Lächeln über ihr Gesicht aus. "Zum Glück kann ich dich morgen wieder sehen", fügte er seinem Satz hinzu. Nun lachte sie hell. "Das sehe ich auch so, also bis morgen, Mario." "Bis morgen. Ich freue mich auf dich." Und mit diesen Worten trat er einen Schritt nach vorne und küsste sie sanft auf die Wange, ehe er sich herum drehte und beschwingten Schrittes davon ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)