Happy Holidays von Tiaiel (Eine Puppyshipping-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 10: Im Bann der Backwaren --------------------------------- „Wow, Jonouchi. Der Kuchen sieht echt gruselig und lecker aus!“, klopfte Honda in seinem Werwolfkostüm seinen langjährigen Freund anerkennend auf die Schulter, als Yuugi, der am heutigen Abend als Vampir auftrat, sogleich miteinstimmte: „Und er schmeckt auch noch so fantastisch. Ich freue mich schon jetzt wieder auf die Kekse, die wir jedes Jahr zu Weihnachten bekommen.“ Der König der Spiele verzog das Gesicht zu einer niedlichen Schnute und schien sich gerade noch einmal an den Geschmack dieser süßen, kleinen Versuchungen aus dem letzten Jahr zu erinnern.    „Danke Leute!“, freute sich wiederum der Blonde im roten Anzug seines Teufelkostüms und legte die Hand an den Hinterkopf, um sich wie so oft vor Verlegenheit durch die wilde Mähne zu fahren. „Ich war allerdings überrascht, dass diesmal ausgerechnet Bakura so coole Halloweenkekse gebacken hat. Und erst die Dekoration der Wohnung. Echt gruselig“, gab er das Kompliment sogleich weiter, als sich auch die als sexy Leichenbraut verkleidete Shizuka dazu äußerte: „Das kann ich nur bestätigen. Ryuji und ich haben Yuugis Schrei noch zwei Straßen weiter gehört“, kicherte sie, sodass der sogenannte Angsthase direkt aufbegehrte: „Hey, das ist fies. Immerhin war ich der erste, der hier war, und da Bakura dem Skelett“, er deutete auf die dunkle Ecke in der Elisabethchen, wie sie liebevoll von dem Ringgeist genannt wurde, saß, „eine weiße Perücke aufgesetzt hatte, habe ich ihn halt mit ihr verwechselt. Immerhin war es stockdunkel hier im Raum. Und… und dann hat er sich auch noch hinterrücks angeschlichen und mich beinahe zu Tode erschreckt!“ Ein vorwurfsvoller Blick wanderte zu dem weißhaarigen Gevatter Tod, der nur belustigt mit einem hämischen Grinsen dreinschaute.  „Ach komm schon. Du warst doch schon immer extrem schreckhaft“, mischte sich nun auch Anzu ein, die heute als zauberhafte Hexe anwesend war.  „Stimmt doch gar nicht“, zeterte der Kleinste in der Runde sogleich gespielt empört und die Freunde begannen zusammen mit Yuugi herzlich zu lachen.    Später am Abend stieß dann noch Mokuba in seinem Horrorclownkostüm dazu und komplettierte die illustre Runde. Ausgelassen feierten sie gemeinsam diesen nicht ganz so üblichen Feiertag, an dem sie sich nun seit mehreren Jahren regelmäßig trafen. Da Halloween in Japan generell weniger Aufmerksamkeit bekam, als in den westlichen Ländern, war es zudem auch relativ einfach, dafür ein paar Tage freizunehmen, sollte es nicht auf ein Wochenende fallen. Inzwischen waren die Freunde weit verstreut. Mokuba hatte die Schule erfolgreich abgeschlossen und arbeitete natürlich bei seinem Bruder, der inzwischen zahlreiche Freizeitparks errichtet hatte, in der Kaiba Corporation. Der ältere Kaiba ließ sich jedoch bei keiner der Feiern in den letzten Jahren blicken. Auch dieses Mal war er geschäftlich unterwegs und würde Mokuba später lediglich abholen. Shizuka und Otogi waren bereits seit drei Jahren liiert und hatten Glück, dass Halloween diesmal auf einen Samstag fiel, da sie so relativ einfach einen Babysitter für ihre Zwillingsmädchen organisieren hatten können. Anzu hatte wiederum ihren Traum wahr gemacht und war Tänzerin in den Staaten geworden, was sie allerdings nicht davon abhielt, Yuugi und sein dunkles Ebenbild noch immer anzuschmachten. Dieser hatte vor einigen Jahren den Spieleladen seines Großvaters übernommen und bemerkte bis heute nicht, dass die brünette, junge Dame neben ihm etwas von ihm wollte. Jonouchi war wiederum seiner Hobbybäckerei nachgegangen und arbeitete seit geraumer Zeit in einem kleinen, süßen Café in der Innenstadt, das gern ab und an von Mokuba besucht wurde.    Gerade stießen sie auf die guten alten Zeiten an, erinnerten sich an die gemeinsamen Schultage und die Abenteuer, die sie miteinander erlebt hatten und sie damit noch fester zusammengeschweißt hatten. Die Zeit verging wie im Flug und es war bereits nach Mitternacht, als Shizuka und Otogi die Feierlichkeiten als erste verließen, um ihren Babysitter abzulösen. Eine Stunde später kündigte auch Mokuba an, die Feierlichkeiten alsbald zu verlassen, woraufhin Jonouchi gleich mitgehen wollte. Er machte nur eben noch einen Abstecher zu der kleinen Küchenzeile, um sein bereits leergetrunkenes Weinglas auf der Arbeitsplatte abzustellen. Dabei fiel ihm ein kleines, mit weißen Karussellpferdchen bedrucktes Glas in dem großen Regal neben der Spüle auf, dessen Deckel wie das Dach eines Zirkuszeltes aussah. Darin befanden sich offenbar ebenfalls Kekse, die Jonouchis Neugier weckten, denn statt Fledermäusen, Katzen und Kürbissen waren dort mit weißer Glasur verzierte Totenköpfe verstaut. Ob diese für jemand bestimmtes vorgesehen waren? Immerhin hatte Bakura sie separat verpackt. Vielleicht lag es an seinem Beruf, aber jetzt, wo er die gruseligen Backwaren erspäht hatte, musste er auch einen probieren. Also nahm er den rot-weiß gestreiften Deckel ab, griff in das hübsche Vorratsglas hinein und stibitzte still und heimlich eine der Süßgkeiten.    Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ er sie in seinem Mund verschwinden, als er aus dem Hintergrund Bakuras dunkle Stimme vernahm: „Hat er dir geschmeckt?“ „Er war irgendwie seltsam süß, aber ja, sehr lecker. Hätte ja nicht gedacht, dass ausgerechnet du mal unter die Bäcker gehen würdest“, schmunzelte der Blonde, nachdem er sich umgewandt und die letzten Krümel runtergeschluckt hatte. „Sag mal, was ist da eigentlich alles drin? Es hat irgendwie so eine leicht nussig süße Note.“ „Das, mein lieber Jonouchi, kann ich dir leider nicht verraten“, antwortete der Weißhaarige geheimniskrämerisch, „Aber ich kann dir sagen, dass es eine ganz besondere Zutat ist, die nicht leicht zu beschaffen war. Zudem war sie äußerst kostspielig und entfaltet ihre Wirkung erst im Nachgang.“ „Du meinst diesen besonderen Nachgeschmack? Stimmt, das gibt es nicht oft bei Plätzchen“, bestätigte ihm Jonouchi, als er plötzlich von Mokuba gerufen wurde, der inzwischen seine Jacke vom Haken der Garderobe genommen hatte und im Begriff war, die Party zu verlassen.  „Komme gleich“, antwortete der Blonde sofort und ging zu dem Schwarzhaarigen hinüber. „Wenn du noch einen Moment hast, würde ich eben schnell ins Bad verschwinden“, entschuldigte er sich kurz und verschwand, nachdem Mokuba sichtbar mit den Augen rollte, hinter der weißen Badezimmertür. Es wäre auch etwas neues gewesen, wenn Jonouchi Katsuya einmal rechtzeitig fertig werden würde.    Es dauerte nur wenige Minuten, die sich die Freunde mit einigen herzlichen Lachern vertrieben, bis die Tür sich schließlich wieder öffnete und der Blonde in die Wohnküche zurückkehrte. Allerdings wirkte er im Gegensatz zu eben ein wenig benommen und hatte zudem nun einen leichten Rotschimmer auf den Wangen.  „Ohje, da hat wohl jemand zu tief ins Glas geschaut“, zog ihn Honda sogleich auf und grinste breit.  „Das ich nicht lache“, hielt Jonouchi dagegen, „Ich habe gerade mal zwei Gläser Bier getrunken und einen Schluck Sekt zum Anstoßen. Davon wird man doch nicht betrunken.“ „Du hast das Glas Rotwein vergessen“, ergänzte Anzu, mit der er eben noch angestoßen und den letzten Schluck ausgetrunken hatte. „Manchmal steigt einem der Wein einfach zu Kopf“, sagte sie und zuckte mit den Schultern.    „Sollen wir dich vielleicht mitnehmen?“, bot der Schwarzhaarige direkt an, doch Jonouchi schüttelte den Kopf.  „Ich glaube nicht, dass Kaiba sich über einen Überraschungsbesuch von mir freuen würde“, stellte er in den Raum und grinste frech.  „Aber so können wir dich nicht nach Hause gehen lassen“, legte Mokuba sogleich sein Veto ein. „Also kommst du jetzt mit, ob es Seto gefällt oder nicht!“, sagte er schließlich mit Nachdruck und die Freunde staunten nicht schlecht bei dieser resoluten Aussage. Es war schon bemerkenswert, wie ähnlich sich die beiden Geschwister doch waren. Durchsetzungsvermögen besaßen Sie in jedem Fall beide, das war gerade deutlich zu erkennen. Sofort zückte der Schwarzhaarige sein Smartphone und schickte eine kurze Nachricht über den Messenger an seinen älteren Bruder, damit dieser sich auf den hinzukommenden Fahrgast einstellen konnte. Jedoch verschwieg er dabei wiederum, um wen es sich handelte.   „Es war schön, euch alle mal wieder zu sehen“, verabschiedete sich der Jüngste in der Runde noch einmal von den Freunden und freute sich bereits auf die Feier im nächsten Jahr, die im besten Fall im Hause Kaiba stattfand. „Ja, bis bald und lass ab und an mal was von dir in der Gruppe hören“, schmunzelte ihn Anzu an. Mokuba nickte und lehnte sich stützend zu Jonouchi, der inzwischen ganz schön in den Seilen hing, die Jacke nur noch übergeworfen bekam und ein kurzes „Bis später Leute“ verlauten ließ, als beide die Halloweenfeier schließlich verließen. „Bring ihn gut nach Hause!“, rief ihnen der König der Spiele noch hinterher und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mokuba war inzwischen ganz schön in die Höhe geschossen und überragte inzwischen sogar seinen Bruder um stolze zwei Zentimeter. Von dem kleinen Wuschelkopf war optisch nicht mehr viel übrig geblieben.    Derweil nahmen die beiden den kurzen Weg über das Treppenhaus, um den Gebäudekomplex zu verlassen. Jonouchi schien wiederum ein wenig die Kraft aus den Beinen zu weichen, denn es fiel ihm mit jedem Schritt schwerer, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Also versuchte Mokuba, etwas schneller voranzukommen, um schnellstmöglich zu seinem Bruder zu gelangen, der bereits ungeduldig vor dem Gebäude wartete und vor knapp zwei Minuten von dem Benachrichtigungston seines Smartphones abgelenkt wurde: »Bin gleich da. Wir müssen dann noch einen kleinen Umweg machen«, stand gut lesbar auf seinem Display. Der Absender war natürlich Mokuba und Seto beschlich das untrügliche Gefühl, dass ihm der Grund für diesen Umweg nicht gefallen würde. Er selbst war gerade auf dem Heimweg von einer ebenfalls etwas ausgearteten Halloweenfeier eines Firmenpartners, der ebenfalls auf eine Kostümierung bestand. Setos Verkleidung war, wie von ihm erwartet, reinweiß und besaß einen gleichfarbigen Gürtel, auf dem einige goldene Ornamente kunstvoll aufgedruckt wurden. Um seinen Hals hatte er passend dazu ein golden glänzendes Kreuz hängen, welches von einer Kordel gehalten wurde. Es war eindeutig das Gewand eines Priesters, das statt dem bekannten, schwarzen Stoff in weiß gehalten war. Und auch wenn er Veranstaltungen dieser Art als lästige Zeitverschwendung empfand, so war es im Rahmen eines guten Geschäftes doch wieder die Ausnahme, die stets die Regel bestätigte. Jedoch hatte er von dieser sowieso lächerlichen Kostümierung inzwischen genug gesehen und wollte die Verkleidung schnellstmöglich wieder ablegen. Da kam ihm dieser kleine Zwischenstopp doch tatsächlich noch in die Quere und zog diese Maskerade noch unnötig in die Länge.    Er seufzte unzufrieden und sah im nächsten Moment, wie Mokuba in Begleitung seines unerwünschten Umweges aus dem Gebäude trat. Natürlich konnte es nur der Bonkotsu sein, den er da im Schlepptau hatte, sodass der Brünette gleich ein zweites Mal genervt seufzen musste. Kurzerhand stieg er aus und half seinem jüngeren Bruder, seinen mitgebrachten Ballast, der nicht mehr ganz so gut zu Fuß war, loszuwerden, während sich ein deutlicher Rotschimmer auf dessen Wangen ausgebreitet hatte. „Tut mir leid, Seto, aber Jonouchi hatte wohl ein Gläschen zu viel.“ „Das sehe ich genauso“, bestätigte ihm sein älterer Bruder sogleich und sah, wie die honigfarbenen Augen golden und angriffslustig aufleuchteten. „Von wegen ein Gläschen zu viel!”, verteidigte sich der Beschuldigte direkt, entließ sich selbst aus dem stützenden Griff des Jüngeren und stapfte auf den Firmenchef zu. „Es geht mir blendend und ich kann auch ganz allein nach Hause gehen. Ich brauch dich und deine blöde Nobelkarosse nicht, die wahrscheinlich genauso teuer ist, wie zehn meiner Jahresgehälter“, piekste er den Älteren mit seinem Zeigefinger in die Brust und schien äußerst empört über diese völlige Fehleinschätzung seines Zustandes zu sein.    Für Kaiba war es wiederum eindeutig, dass der Bonkotsu einen ordentlichen Schwips hatte. Also öffnete er die Tür hinter dem Beifahrersitz, packte den Blonden am Handgelenk und beförderte ihn mit den Worten: „Jetzt hör schon auf zu bellen und ruiniere mir auf der Fahrt bloß nicht meinen Lamborghini mit deiner Sabberei!“ etwas unsanft auf den Rücksitz seines Wagens, bevor er die Tür hinter ihm wieder zuwarf. Jonouchi schimpfte den Brünetten direkt lautstark für diese grobe Behandlung, konnte jedoch nicht wieder aus dem Auto aussteigen, da bei den hinteren Sitzplätzen die Kindersicherung aktiviert war. Außerdem nahm die Karosserie etwas von der grellen Stimme des zeternden Fahrgastes weg, sodass sich die Geschwister draußen noch beinahe ungestört unterhalten konnten. „Diese Sache mit den streunenden Hunden müssen wir dringend noch einmal bereden, Mokuba.“ Der Angesprochene verdrehte die Augen.  „Ihr beide habt euch nicht verändert, was die Beziehung zwischen euch angeht.“ „Von was für einer Beziehung sprichst du bitte?“, sah Seto ihn fragend an, denn das Wort Beziehung war genau das, was nicht zu dem passte, was zwischen diesen beiden Streithähnen bereits über Jahre hinweg vorging. „Von eurer und auch wenn es keine sehr gute ist, ist es dennoch eine Beziehung“, rechtfertigte Mokuba seine Aussage gegenüber seinem älteren Bruder. Dieser musste leider zugeben, dass der inzwischen Größere nicht unrecht hatte. „Seit wann bist du eigentlich so pedantisch?“ „Nun, ich habe viel von meinem großen Vorbild gelernt“, grinste er den Brünetten frech von der Seite an, sodass Seto natürlich sofort verstand, dass er gemeint war. Direkt darauf konnte er ein herzhaftes Gähnen hören und sah, wie Mokuba sich deutlich übermüdet die Augen rieb.   „Es wird Zeit, heimzufahren.“ „Aber wir müssen erst noch Jonouchi nach Hause bringen“, warf Mokuba sofort ein. In die Villa würde Seto seinen Lieblingsstreithammel sicherlich nicht mitnehmen wollen. „Der Kläffer scheint sich gerade etwas beruhigt zu haben und da seine Hundehütte am anderen Ende der Stadt liegt, werde ich dich vorher bei uns absetzen. Morgen ist der einzige freie Tag der Woche und die vergangenen waren stressig genug. Da solltest du dich gut ausruhen. Keine Sorge, ich werde ihn unterwegs nicht einfach aussetzen und herrenlos herumstreunen lassen. Das würde nur unnötige Mehrarbeit für den hiesigen Hundefänger bedeuten, gerade bei diesem kratzbürsten Exemplar.“ Mokuba schmunzelte ob der vielen Hundevergleiche, die der Ältere da gerade von sich gegeben hatte, und sprach im Affekt unverblümt seine Gedanken laut aus: „Du bist also ein verantwortungsvolles Herrchen.“ Schon im nächsten Moment rügte er sich gedanklich selbst für diesen unüberlegten Satz. Denn kaum war er ausgesprochen, erntete der Schwarzhaarige dafür direkt einen kritischen und eiskalten Blick, der ihn auch nonverbal für diese Aussage ausreichend tadelte.   „Ich lass dir diese kleine, unüberlegte Frechheit dieses eine Mal durchgehen, weil du schon extrem übermüdet bist und nicht mehr weißt, was du da sagst. Jetzt ab ins Auto mit dir.“ Mokuba atmete erleichtert auf, hatte er sich doch schon auf eine Rüge des anderen eingestellt und Sätze wie beispielsweise „Wähle die nächsten Worte weise, Mokuba!“ oder „Der Köter wäre es nicht wert, mich als sein Herrchen bezeichnen zu dürfen“. So hatte ihn seine offensichtliche Müdigkeit noch einmal gerettet und beide stiegen in das geparkte Auto. Drinnen war es ebenfalls still geworden, da sich der Blonde auf den Rücksitzen zusammengerollt und von den beiden abgewandt hatte.  „Wie es scheint, kann er ja doch ein unerwartet braves Hündchen sein, wenn er sich erst einmal abreagiert hat. So wird die Fahrt um einiges angenehmer werden“, stellte Seto doch ein klein wenig überrascht fest und startete den Motor seines Lamborghini Urus, um sich auf den Weg zur Villa zu begeben.    Gute fünfzehn Minuten später kamen sie am Zielort an und Mokuba gähnte noch einmal herzhaft, als er aus dem Auto ausstieg. Bevor er jedoch zum Anwesen hinüber ging, wandte er sich nochmals an Seto: „Und du bringst ihn auch wirklich bis in seine Wohnung?“, vergewisserte er sich noch einmal und sah seinem Bruder ernst in die eisblauen Augen.  „Ja, ich bringe ihn bis zu seinem Kuschelkissen und lege ihm noch sein Lieblingskuscheltier ins Körbchen, damit er nicht so allein ist“, spottete der Brünette auf Kosten des Blonden genervt und seufzte hörbar. „Gut, dann gehe ich jetzt mal rein. Bis morgen früh“, sagte er zufrieden zu seinem Bruder und wandte sich dann an den Fahrgast auf den Rücksitzen, „Gute Nacht, Jonouchi. Wir sehen uns die Tage im Café.“ Ein Grummeln war die wenig aussagekräftige Antwort von selbigem, ohne dass er sich zu dem Schwarzhaarigen umdrehte. Es war schon erstaunlich, wie sehr sich die Zeit gewandelt hatte. Mokuba war schon lange nicht mehr nur ”Kaibas kleiner Bruder“, der ihm stets auf Schritt und Tritt folgte. Hatte er Seto doch während der Fahrt das Versprechen abgerungen, den Blonden nicht einfach nur vor der Tür aus dem vielleicht noch fahrenden Auto zu schubsen, sondern ihn noch bis in seine Wohnung und im besten Fall noch auf die Couch oder das Bett zu bringen. Der Schwarzhaarige freute sich nämlich bereits, seinen langjährigen Freund in der nächsten Woche auf der Arbeit besuchen zu können und ein Stück seines über alles geliebten New York Cheesecakes zu genießen, dessen Rezept der Blonde direkt aus den Staaten mitgebracht hatte, als er dort mit Yuugi und Honda Anzu besucht hatte. Diesen Kuchen backte er wirklich nur sehr selten und wenn er in der nächsten Woche aufgrund von Krankheit ausfallen würde, dann durfte Seto mit einer deutlichen Strafpredigt rechnen. Es gab Momente, da konnte man tatsächlich nicht genau ausmachen, wer von den Brüdern der Ältere war, da Mokuba ebenfalls ein gewisses Durchsetzungsvermögen an den Tag legte, das auch Seto immer öfter zu spüren bekam. Mit Schwung warf der junge Mann die Tür ins Schloss und begab sich zum Anwesen, während Seto vom Hof fuhr, um den Hund ins Körbchen zu bringen.    Die Fahrt dauerte noch einmal gute fünfzehn Minuten und führte in den westlichen Teil der Stadt zu einem zweistöckigen Mehrparteienhaus mit zirka zwölf Wohnungen. Da es nicht das erste Mal war, dass der Firmenchef den blonden Chaoten nach solch einer Feier zu Hause abgesetzt hatte, dank Mokubas Durchsetzungskraft, konnte sich Kaiba noch gut erinnern, welches Objekt und welche Wohnungsnummer es waren, die der Bonkotsu seit geraumer Zeit bewohnte. Er fuhr auf den schmalen Hof nahe den Eingangstüren und schaltete den Motor ab.  „Wir sind da“, informierte er seinen Fahrgast, der noch immer auf den Rücksitzen lag und keinen Mucks von sich gab. „Was ist los, Bonkotsu? Wir stehen vor deiner Tür. Es ist an der Zeit aufzustehen und ins Körbchen zu huschen oder bist du etwa schon eingeschlafen?“ Doch auch jetzt folgte keine Regung von dem anderen und der Brünette seufzte erneut hörbar genervt. „Offenbar muss ich dich wirklich noch eigenhändig in deine Wohnung befördern.“ Mit diesen Worten löste er seinen Sicherheitsgurt und stieg aus dem Wagen aus, nur um die Tür direkt daneben zu öffnen und auf einen blonden Schopf zu blicken. Er kniete sich auf den Rücksitz, um etwas weiter in den Innenraum zu gelangen, und legte seine Hand auf die Schulter des Jüngeren, um ihn wachzurütteln. Noch in dem Moment, als die Finger den roten Stoff des Sakkos berührten, zuckte der Blonde erschrocken zusammen, wandte sich jedoch nicht zu dem anderen um. Seto bemerkte die ungewöhnliche Reaktion, ließ sich jedoch nicht beirren und nahm sein Vorhaben wieder auf.    Er kletterte noch ein Stück weiter in den Wagen hinein, sodass er direkt über dem Blonden war und rüttelte den vermeintlich Schlafenden mit einigen kräftigen Bewegungen wach. Dieser grummelte daraufhin ein „Ich brauch noch einen kurzen Moment“ und stieß dann seltsam betont die Luft aus, sodass er die Aufmerksamkeit des Firmenchefs auf sich zog.  „Wir haben keinen Moment mehr. Ich stehe mitten auf der Straße und blockiere unnötig den Weg.“ Nicht, dass es wirklich von Belang gewesen wäre, wenn um zwei Uhr nachts ein Auto auf der Straße eines dunklen Hinterhofs stand. Ein unterdrücktes Stöhnen war von dem anderen zu hören und Kaiba hatte die Warterei langsam satt. Es waren vielleicht zehn Schritte bis er den blonden Chaoten endlich los wäre, und er diskutierte hier mit diesem betrunkenen Kerl über die Unmöglichkeit, einfach aufzustehen und hineinzugehen. Natürlich ließ Kaiba nicht locker, denn auch er wollte endlich nach Hause, diesen weißen Fummel ablegen und am wichtigsten sich endlich in sein warmes Bettchen kuscheln. Deutlich rabiater wollte er den Blonden nun zum Gehen bewegen, bis dieser seinen Kopf schließlich von der Rücksitzbank erhob und die Hand des anderen packte. „Ich sagte, dass ich noch einen Moment brauche!“, fuhr er den Firmenchef an, der etwas überrascht dreinblickte.    Ein Augenblick der Stille folgte und der Brünette stellte bald darauf fest, dass der Grund für Jonouchis Unwillen nicht etwa Müdigkeit oder gar Unlust waren, sondern etwas völlig anderes, mit dem er niemals gerechnet hätte. Er besah sich seinen Gegenüber genauer und bemerkte erneut das deutlich gerötete Gesicht, begleitet von einem leicht verklärten Blick in den sonst so angriffslustig leuchtenden Augen. Ebenfalls spürte er, dass der Griff des Blonden nicht wirklich fest war und die Hand leicht zitterte, während der Atem auffallend schwerfällig war. „Kaiba, ich glaube, ich habe ein Problem“, brachte er keuchend hervor und schaute dem Firmenchef mit einem betörend lüsternen Blick in die überrascht geweiteten Augen. War es etwa das, wofür es der Brünette hielt? Doch woher so plötzlich und wieso ausgerechnet jetzt? Kaiba atmete einmal tief durch und versuchte die Sache rational durchzudenken. Es waren lausige zehn Schritte bis in die Wohnung und wenn der Blonde erst einmal dort war, würde der Brünette zusehen, dass er schnellstmöglich verschwand. Alles andere bekäme Jonouchi auch ohne ihn bewerkstelligt. „Dann solltest du zusehen, dass du in deiner Hütte landest und dich um dein sogenanntes Problem kümmerst“, antwortete er entsprechend abweisend, „und jetzt hör auf, so einen Unsinn zu erzählen und steig aus, sonst zerre ich dich hier raus, lasse ich dich einfach vor deiner Haustür sitzen und fahre nach Hause.“    Jonouchi nickte schwach und rappelte sich auf. Doch diese Sache mit dem Aussteigen war leichter gesagt als getan, denn der Blonde war äußerst schwerfällig und träge, sodass der Brünette ihn beinahe aus dem Wagen ziehen musste. Die veranschlagten zehn Schritte wurden eher zwanzig, bis sie schließlich vor der Tür mit der Nummer 103 ankamen und der Hausherr nach seinem Schlüssel fischte, den er wohl in seiner Hosentasche vermutete, ihn jedoch nicht fand. Ein prüfender Blick des Brünetten folgte und klärte die Sache auf. Unaufgefordert griff er beherzt in die Tasche auf der anderen Seite, wo eine deutliche Wölbung ersichtlich war. Diese Berührung spürte der Blonde wiederum überdeutlich und seufzte hörbar, als die Hand des anderen ihn flüchtig streifte.  „Reiß dich zusammen“, schimpfte dieser ihn und suchte den passenden Schlüssel heraus, während der Jüngere sich beschämt abwandte. Diese Situation war so abstrus, dass man meinen konnte, dass das alles nur ein schlechter Scherz oder ein böser Traum wäre. In einem Traum wären seine Handlungen nicht weiter von Bedeutung und es würden sich keinerlei Konsequenzen daraus ergeben. Eine Wunschvorstellung, der sich Katsuya für einen flüchtigen Moment hingab, während der Firmenchef geschäftig war.   Der Riegel des Türschlosses klackte und die Eingangstür öffnete sich. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis Jonouchi sich diesem hartnäckigen Problem und dessen Lösung widmen konnte.  „Das Wohnzimmer befindet sich geradeaus?“, erkundigte sich Kaiba kurz und erhielt ein leichtes Nicken von dem Blonden. Dieser entledigte sich seiner Schuhe, indem er einfach heraus schlüpfte und ließ sich dann mit der Hilfe des Älteren weiter zu seinem Schlafplatz bringen. Nur noch wenige Schritte, dann wäre es geschafft und Kaiba konnte endlich nach Hause fahren. Stützend nahm er den Blonden mit ins Wohnzimmer und stellte erfreut fest, dass dieser seinen Futon wohl in weiser Voraussicht nicht weggeräumt hatte, bevor er zu der Feier gegangen war. Ein unglaublicher Vorteil, da er ihn so nur noch dort ablegen musste und dann diese Wohnung samt Problem, das sich darin befand, wieder schnellstmöglich verlassen konnte. Doch Jonouchi schien keine große Hilfe bei diesem Unterfangen zu sein, denn kurz vor dem Ziel stolperte er über den Stoff des Futons und riss den Firmenchef zusammen mit sich nach unten. Gelandet waren sie wie gewollt auf der ausgebreiteten Schlafgelegenheit. Was nicht geplant war, war wiederum die Tatsache, dass der Blonde Kaiba regelrecht unter seinem Körper begrub.    Einen Moment des Schrecks verharrten sie in dieser Position, bis der Brünette sich der Sache bewusst wurde und schließlich das Wort ergriff: „Sofort runter von mir“, zischte er schneidend scharf und funkelte den Blonden erbost an. „Wenn es… nur so einfach wäre…“, keuchte der Angesprochene wiederum und versuchte, sich aufzurappeln. Doch es gelang ihm nicht, da er weder in seinen Armen noch in den Beinen genug Kraft aufbauen konnte. Seine Muskeln schienen weich wie Butter zu sein, sodass er sich lediglich ein kleines Stück bewegen konnte und Kaiba damit seine vorhin getätigte Annahme direkt bestätigte. Denn das, was sich an seinem Oberschenkel nun heiß und hart bemerkbar machte, ließ keinerlei Zweifel über den körperlichen Zustand des anderen zu. Der Brünette stockte und sah an sich hinunter auf den blonden Schopf. Der Jüngere hatte seinen Blick abgewandt und versuchte, die Erregung, die ihm deutlich ins Gesicht geschrieben stand, zu verbergen, als er schließlich als erster zu sprechen begann: „Ich weiß, du bist der völlig falsche… und dass es eine ganz dumme Idee ist… was ich gleich sagen werde, aber… ich schaffe das hier nicht alleine.“   Das war eine Aussage, die den Firmenchef deutlich schockierte. Sollte er ihm etwa bei dieser Sache helfen? Was in aller Welt würde ihn bitte dazu bewegen, ausgerechnet dem Bonkotsu solch einen frivolen Gefallen zu erweisen? Eine Frage, die keiner Antwort bedufte, weshalb der Brünette mit einem deutlichen „Mitnichten, Bonkotsu!“ antwortete und sich so aus der Affäre ziehen wollte. Als er dabei ein Stück unter dem anderen hervorrutschte und sich dabei die Stoffe ihrer Kostüme aneinander rieben, entwich Jonouchi unvermittelt ein lustvolles Stöhnen. Sein Körper bebte mit einem Mal und die kleinste Regung des anderen schien bei dem Blonden unglaublich heftige Reaktionen auszulösen. Dieser krallte sich in die weiße Robe von Kaibas Kostüm und sah dann beinahe verzweifelt zu dem Brünetten auf. „Glaub mir,… wenn ich eine Wahl hätte,… wärst du der letzte Mensch auf Erden,… den ich fragen würde. Doch meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an… ich kann kaum noch klar denken… und wenn du jetzt Anstalten machst,… mich hier so zurückzulassen,… werde ich wohl mal ein ernstes Wörtchen mit Mokuba reden müssen,… warum sich sein Bruder nicht, wie versprochen, um mich gekümmert hat… Du siehst, du kannst nicht einfach abhauen... du hast es ihm versprochen.“   „Ich habe lediglich versprochen, dich in dein Körbchen zu bringen, Köterchen. Nicht mehr und nicht weniger und jetzt geh von mir runter“, sagte der Brünette nun wesentlich strenger und versuchte erneut, sich aus seiner ungewollten Gefangenschaft zu befreien. Ein weiteres liebestolles Stöhnen, welches der Blonde beim besten Willen nicht unterdrücken konnte, folgte, als sich der Firmenchef wieder unter ihm zu bewegen begann. „Stopp verdammt,… hör auf dich ständig zu bewegen… Außerdem hast du vorhin eindeutig gesagt,… dass ich noch etwas zum Kuscheln bekomme…“, funkelte er den unter ihm Liegenden verheißungsvoll mit einem von inbrünstiger Lust getränkten Blick und dunkelrot gefärbten Wangen an. „Das fordere ich hiermit ein“, waren die deutlichen Worte, die sofort Taten folgen ließen. Ehe sich Kaiba versah, ließ der Blonde von Kaibas Kostüm ab, wanderte mit seiner Hand zielgenau zu dessen Körpermitte hinab und berührte ihn an seiner empfindlichsten Stelle. „Nimm sofort deine Pfoten dort weg!“, fuhr der Firmenchef ihn barsch an und griff im Affekt in das wirre Haar, was jedoch zur Folge hatte, dass er den begierigen Blick des anderen nur noch deutlicher sehen konnte. „Sag, Kaiba… wolltest du nicht schon immer,… dass ich genau das tue,… was du willst? Jetzt… wäre die perfekte Gelegenheit dazu... Du behauptest doch immer,… dass du mein Meister wärst… und ich nur ein dummer Hund, der dir zu Füßen liegt,… den man züchtigen müsse“, versuchte Jonouchi, den Brünetten nun offensiv zu einer gewagten Handlung zu nötigen und verlor sich beinahe in diesem Rausch der Gefühle, die seinen Körper so erheblich beeinträchtigten.    Die Worte, die so unverblümt aus seinem Mund quollen, von Lust getränkt mit dem innigen Wunsch auf die rettende Erlösung, die er sich selbst wohl tatsächlich nicht ohne die Hilfe des anderen verschaffen konnte, wären unter normalen Umständen nie über seine Lippen gekommen. Doch er sah in dem Moment keinen anderen Weg, sich aus dieser prekären Lage heraus zu manövrieren und gab für dieses eine Mal gezwungenermaßen klein bei. Kaiba wiederum ließ von ihm ab und traute seinen Ohren kaum. Hatte der Bonkotsu gerade wirklich gesagt, dass er sein Meister wäre und er mit ihm alles machen konnte, was er wollte, wenn er ihm hierbei behilflich wäre? Er offerierte ihm die Möglichkeit, dass sich Jonouchi Katsuya freiwillig in seine Hände begab und zudem quasi noch zugab, dass er sich wie ein schwanzwedelnder Hund aufführte. Er konnte nicht Herr seiner Sinne sein, wenn er das ausgerechnet dem Brünetten sagte. Und gleichzeitig schien es für den Firmenchef ein so verlockendes Angebot zu sein, das ihm ein solch unglaubliches Gefühl von Macht gab, dass er es nicht sofort und vehement ablehnen konnte. Stattdessen bemerkte er, welche Genugtuung dieser alleinige Gedanke in ihm auslöste. Einerseits, weil der Bonkotsu über seinen wohlgemerkt äußerst gewaltigen Schatten springen musste und ihn beinahe flehend um Hilfe anbettelte. Andererseits, weil er ihm damit eventuell sogar ungewollt ein Versprechen abrang.    „Führe mich nicht in Versuchung, Teufelchen. Du kannst die Tragweite deines Handelns nicht abschätzen“, appellierte er nochmals an die Vernunft und warnte den blonden Kerl, dessen betörender Blick ruhelos den Firmenchef musterte. „Und was, wenn doch?“, raunte der Angesprochene in einem anzüglichen Tonfall darauf zurück und presste sich spürbar an den Brünetten, sodass deutlich wurde, wie sehr er die Hilfe des anderen benötigte. Eigentlich konnte es dabei für Kaiba keine Nachteile geben. Jonouchi bot sich ihm quasi bedingungslos an. Warum er das tat, wusste er zwar nicht, aber wenn er zur Abwechslung mal ehrlich war, interessierte ihn das auch nur sekundär, denn er spürte ebenfalls bereits, dass die Handlungen des anderen ihn gar nicht mehr so kalt ließen, wie er es noch vor wenigen Minuten geglaubt hätte, besonders nachdem er dieses verlockende Angebot in den Raum gestellt hatte. Einem guten Deal konnte der Firmenchef noch nie widerstehen, also nahm er diesen unwirklichen Vorschlag letztendlich doch an. Nun blieb nur noch, gewisse Feinheiten dieser Abmachung genauer festzuhalten, um nicht später auf ungeahnte Überraschungen zu stoßen. Er drängte den Blonden ein Stück von sich weg, damit er seine ungeteilte Aufmerksamkeit erhielt und begann ruhig und deutlich zu sprechen.   „Gut, Bonkotsu. Ich werde dir dieses eine Mal bei deinem frivolen Unterfangen behilflich sein.“ Jonouchi atmete erleichtert auf, sofern es sein Zustand zuließ und wollte sich gerade wieder an den Körper des anderen schmiegen, als dieser weiter sprach.  „Allerdings stelle ich zwei Bedingungen.“ Ein Seufzen war zu hören, das eindeutig aufzeigte, dass der Blonde für derlei Verhandlungen jetzt definitiv nicht in Stimmung war. Doch es war immer noch Kaiba, der ihm zur Hand gehen würde, also kam er wohl nicht drumherum und hörte so gut es ging zu. „Erstens: Diese Sache bleibt unter uns. Kein Sterbenswörtchen zu niemandem, sonst gibt es eine Strafe, die dir nicht gefallen wird“, forderte der Brünette, wie er es mit seinen Verhandlungspartnern stets gewohnt war. "Dein Ernst? Wem sollte ich das bitte erzählen wollen?”, war die scharfzüngige Antwort darauf, da es auch in Jonouchis Interesse war, dass keiner – vor allem nicht einer seiner Freunde – irgendwann davon erfuhr. „Und du sagst Mokuba, dass ich dich ordnungsgemäß nach Hause gebracht habe. Es gab keinerlei Klagen.“ „Verdammt Kaiba… von mir aus sag ich auch,… dass du mir noch Schlaflieder gesungen hast,... aber jetzt brauche ich ganz sicher keine Nanny,… sondern deine Hilfe! Also komm endlich zum Punkt… Ich bitte dich!“, japste der Blonde mit abgehackten Worten und sah den Älteren mit einem flehenden Blick in die eisblauen Augen, die mit einem Mal einen seltsam befremdlichen Glanz innehatten.  „Dann sind wir uns einig. Ich nehme dich beim Wort“, bestätigte ihm der Firmenchef sogleich und kam der Aufforderung direkt nach.    Kurzum umfasste der Brünette den Körper des anderen und drückte sich von dem Futon ab, um eine günstigere Ausgangslage zu schaffen. Ehe sich der Blonde versah, lag er auch schon mit gespreizten Beinen unter dem Firmenchef und bemerkte wieder dieses undefinierbare Leuchten in den unendlich blauen Augen, die ihn auffällig musterten. Kaibas Blick wanderte über den inzwischen deutlich erregten Körper und blieb an seiner Lendengegend hängen, wo sich das besagte Problem deutlich unter der karminroten Hose abzeichnete. Eben noch hatte die kleinste Berührung ausgereicht, um ihm solch leidenschaftliche Töne abzuringen. Was würde wohl passieren, wenn er diesmal… Seine Gedanken wurden direkt zu Taten, sodass er seine Hand auf die Innenseite von Jonouchis Oberschenkel legte, nur um quälend langsam und ungeahnt sanft mit seinen feingliedrigen Fingern über den Stoff weiter nach oben zu fahren. Vorfreudig schloss der Blonde seine honigbraunen Augen, während ihm das Herz bis zum Hals schlug, und gab sich diesem Gefühl sowie der hoffentlich bald folgenden Erlösung hin.    Doch Kaiba hatte anderes im Sinn, denn er glitt lediglich an der Wölbung der Hose vorbei, streifte sie vielleicht minimal, sodass es auch genauso gut nur die Einbildung des anderen hätte sein können, und wanderte weiter nach oben, um den einzigen Knopf des Sakkos durch den schmalen Schlitz zu schieben. Sofort öffneten sich die Augen des Blonden wieder, als die flinken Finger des anderen sich bereits an der Knopfreihe des schwarzen Hemdes zu schaffen machten und sich eindeutig nicht mit dem pikanten Problem befassten, das den Blonden immer mehr quälte. Dieser sah an seinem Körper hinab und suchte direkt den Blick des anderen, der ihn herausfordernd ansah. „Mistkerl“, keuchte Jonouchi mehr, als er sprach und kniff die verklärten Augen sofort wieder zu, als der Firmenchef unter den dunklen Stoff des Kostüms fuhr. „Deine Bitte, meine Regeln, Bonkotsu. Sei nicht so ungeduldig. Du bekommst schon noch das, was du brauchst“, grinste sein Verführer überlegen und strich dabei sanft über den aufrecht stehenden, harten Nippel, um im selben Moment mit einem deutlichen Seufzer für seine Dreistigkeiten belohnt zu werden. Offenbar hatte alles seinen Preis und Jonouchi war nicht bewusst gewesen, wie hoch dieser sein würde. Kaiba war nun einmal Geschäftsmann und würde auch dieses Abkommen wie gewohnt deutlich ausreizen. Derweil wanderte dessen verbliebene Hand erneut in die blonde Mähne des Jüngeren, vergrub sich fest darin und zog ihn nah an den Brünetten heran.    Doch noch ehe dieser sein vermeintliches Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, kam der Blonde ihm mit den Worten „Außerdem redest du zu viel“ zuvor und verschränkte die Arme am Hinterkopf des anderen, um die geringe Distanz zwischen ihnen auf Null zu reduzieren. Spielerisch fuhr er mit seiner frechen Zunge über die weichen Lippen des anderen, die sonst nur Spott und Hohn für ihn parat hatten, und setzte einen hauchzarten Kuss auf eben jene. Erstaunt über diese unvorhergesehene Reaktion des Jüngeren zögerte Kaiba einen Augenblick, ehe er schlussendlich doch auf diese intensive Berührung einging und Jonouchi in einen verlangenden Kuss zog. Sofort gab dieser der Versuchung nach, öffnete bereitwillig die vollen Lippen und fügte sich, als dieses seltsam angenehme Gefühl in ihm aufkam. Die leidenschaftliche Verbindung währte jedoch nur kurz, denn direkt darauf musste Jonouchi scharf die Luft einziehen, als er unerwartet eine kalte Berührung auf seinem Körper spürte. Das kühle Metall des Priesterkreuzes, das der verkleidete Firmenchef noch immer um seinen Hals trug, berührte die heiße Haut des Jüngeren und verschaffte ihm eine deutliche Gänsehaut. Sein Körper war extrem empfindlich und lud den Brünetten geradezu ein, frech in die Brustwarze des anderen zu kneifen, um ein noch sinnlicheres Stöhnen als all die Male davor zu erhalten.   „Hör auf mit mir zu spielen… und komm endlich zur Sache“, presste Jonouchi nun eher flehend als befehlend zwischen seinen Lippen hervor, da der Druck in seinem Unterleib bereits von den kleinsten Berührungen immer größer wurde und es ihm inzwischen eine schier unerträgliche, aber dennoch lustvolle Qual bereitete. „Wolltest du nicht etwas zum Kuscheln haben? Ich erinnere mich dunkel daran, etwas Ähnliches vorhin aus deinem Mund gehört zu haben und wollte es sogleich in die Tat umsetzen. Aber gut, wenn du doch nicht willst, dann machen wir jetzt eben das, wobei ich dir zur Hand gehen soll“, grinste Kaiba süffisant und berührte den Blonden unvermittelt, jedoch deutlich spürbar an seiner empfindlichsten Stelle. Sofort keuchte Jonouchi erregt in den Raum hinein und biss sich im selben Moment auf die Unterlippe, um die Lautstärke seiner Stimme zu minimieren.  „Wenn ich das richtig beurteile, kannst du kaum mehr einen Finger rühren. Also sag mir, Bonkotsu, was genau soll ich tun, um das Abkommen zu erfüllen?“, raunte der Firmenchef verheißungsvoll und hatte wieder diesen überlegenen Blick aufgelegt, den der Blonde über alles hasste. Kaiba wusste genau, was der Unterlegene von ihm wollte, was er in diesem Moment so sehnlichst von ihm begehrte, und doch zwang er ihn mit dieser Frage, es noch einmal laut auszusprechen, um ihm seine Dominanz zu verdeutlichen. Es so unverblümt auszusprechen, fiel dem Blonden deutlich schwerer, als er geglaubt hätte, und Kaiba würde ihn definitiv so lange zappeln lassen, bis er schlussendlich nachgeben würde. Also tat er es und begann, die Worte leise beinahe nur zu flüstern: „Berühr mich.“    Doch Kaiba wäre wohl nicht Kaiba gewesen, wenn er diese halbe Schummelei hätte durchgehen lassen und hakte natürlich genauer nach. „Tut mir leid, ich habe dich nicht richtig verstanden. Wiederhole es bitte noch einmal“, forderte er von dem Blonden mit einer tiefen Stimme, die plötzlich einen leicht diabolischen Ton innehatte, und schob sein Knie etwas weiter nach oben zwischen die Beine des anderen. Jonouchi schluckte die Scham und den Ärger über das Verhalten des Älteren runter und atmete noch einmal tief durch, als er die dreiste und doch viel zu leichte Berührung des anderen spürte. „Ich will, dass du mich berührst“, sagte er nun deutlich hörbar und Kaibas Grinsen wurde breiter. „Wo soll ich dich berühren?“, wollte es der Brünette nun ganz genau wissen und genoss den inzwischen leicht verzweifelten und dennoch lüsternen Blick, den der Jüngere gerade an den Tag legte. Kurz wandte sich dieser von ihm ab und kniff die Augen fest zusammen, als der Brünette seine Fingerspitzen federleicht über den erhitzten Körper wandern ließ. „Ich warte auf deine Antwort“, hörte Katsuya die dunkle Stimme verführerisch flüstern und gab schließlich dem aufregenden Gefühl nach.    Zögerlich legte er seine Hand auf die des anderen, als sie gerade im Begriff war, über den straffen Bauch zu fahren, und führte sie kraftlos langsam weiter nach unten, um schließlich auf seiner Männlichkeit ihr Ziel zu finden. „Berühr mich hier“, sah er ihn mit einem verführerisch sinnlichen Blick an und sprach die Worte aus, die ihm nur schwerlich über die Lippen kamen, aber genau definierten, was er so dringlich herbeisehnte.  „Wie du möchtest“, waren die wenigen Worte Kaibas, als er seine Hand auf den karminroten Stoff sinken ließ und mit den feingliedrigen Fingern die sich deutlich abzeichnenden Konturen in einer Abwärtsbewegung nachfuhr. Sofort seufzte der Blonde hörbar erregt und schloss genussvoll die Augen, während sich seine Hand kurz in dem weißen Stoff der Robe verfing. Egal, ob er die Worte später bereuen würde oder nicht, ab diesem Punkt gab es kein Zurück mehr. Er hatte nichts mehr zu verlieren, also beschloss er, Kaiba das zu geben, was dieser wollte, um das zu erhalten, was er selbst so dringlich herbeisehnte. Dass seine Entscheidungsfreudigkeit heute mit einer ganz besonderen Freizügigkeit einherging, interessierte ihn dabei gerade nicht im Geringsten. „Die Hose… Ich kann sie… nicht allein ausziehen“, keuchte er atemlos und begierig, um den Brünetten zu weiteren Handlungen zu bewegen, die er selbst nicht ausführen konnte. „Bitte… zieh sie mir aus.“ Der Angesprochene besah sich den durchaus betörenden Blick des anderen, dem die Peinlichkeit deutlich ins Gesicht geschrieben stand, und tat, worum ihn Jonouchi so flehentlich gebeten hatte. Mit schnellen Handgriffen waren Knopf und Reißverschluss geöffnet und der rote Stoff verschwunden.    Nun trennte sie nur noch ein Kleidungsstück von der schmerzlich ersehnten Lösung des Problems und natürlich tat der Firmenchef keinen weiteren Handgriff, um sich der Sache anzunehmen. Er wartete auf die Worte des anderen, die ihm wie auch zuvor sagen sollten, was nun geschehen sollte. Jonouchi wusste das ebenso und sein Herz schien beinahe aus der Brust zu springen, als er schließlich mit einem verlegen und gleichzeitig lüsternen Blick zu sprechen begann: „Ich will, dass du mich erneut dort berührst, schnell und fordernd, so lange, bis ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.“ Und Kaiba tat erneut wie ihm geheißen. Er ließ seine Fingerspitzen federleicht über den dunklen Stoff von Jonouchis Unterwäsche wandern und unter dem Saum verschwinden, nur um auch das letzte Kleidungsstück Zentimeter um Zentimeter von seinen Lenden weiter über die langen Beine zu ziehen und sie ebenfalls zu dem karminroten Kostüm zu verbannen. Der Jüngere hatte sich inzwischen abgewandt, die Hand schützend über seine Augen gelegt und wollte so dem bekannten, überlegenen Blick, den der andere nur zu gern an den Tag legte, entgehen. Doch so einfach wollte es ihm der Firmenchef nicht machen, denn statt beherzt dem dringlichen Wunsch des anderen nachzukommen, griff er stattdessen nach dem Arm, hinter dem der Blonde sein Gesicht verbarg, sodass sich ihre Blicke zwangsweise trafen.    „Deine devote Haltung gefällt mir durchaus. Dennoch hätte ich gerne ein Gesicht zu dem, was gleich passieren wird“, sagte der Brünette und beugte sich ein Stück zu dem Jüngeren hinunter. „Lass uns die Sache gleichermaßen genießen.“ Es waren verfängliche Worte, die so verlockend an die Ohren des Blonden drangen und ihm die ohnehin wirren Gedanken noch weiter vernebelten. Doch das alles war vergessen, als Kaiba seine Hand um Jonouchis Glied legte und sich seine Finger fest darum schlossen. Selbiger seufzte und nahm einen tiefen Atemzug, während sein Puls sogleich vorfreudig in die Höhe schoss. Als der Brünette schließlich begann, seine Hand in einem gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen, konnte der Gepeinigte nicht mehr an sich halten und stöhnte hemmungslos in den Raum hinein. Zügellos und laut entkamen ihm die süßesten Töne, ohne dass er es verhindern konnte, als sich die verklärten, honigbraunen Augen genussvoll schlossen und er sich dem Gefühl vollends hingab. Nur wenig später drängte er sich mit der wenigen Kraft, die er noch besaß, diesen lustvollen Berührungen entgegen, die ihn seinem Höhepunkt weiter entgegen trieben, bis er schließlich kurz darauf seine schmerzlich ersehnte Erlösung in der Hand des Firmenchefs fand.    Dieser war wiederum erstaunt, wie schnell die ganze Sache dann doch vonstattenging, und besah sich die milchig trübe Flüssigkeit, die an seiner Hand klebte, als er zu sprechen begann: „Da hatte es aber jemand bitter nötig.“ Sein Blick suchte den des anderen, um seine wahrheitsgemäße Aussage sogleich mit einem wütenden Gesichtsausdruck und einem verärgerten Spruch des Blonden quittiert zu bekommen. Doch wider Erwarten verließ kein Sterbenswörtchen den sonst so vorlauten Mund und auch der Blick war nicht ganz das, was sich der Brünette vorgestellt hatte. Vor ihm lag ein vor Lust bebender, überreizter Körper, dessen Besitzer hastig nach Luft rang, während sich einige Tränen mit dem sinnlichen Gesichtsausdruck vermischten. Es war ein Anblick, der beinahe eine teuflisch süße Sünde wert war und den sonst so gefassten Firmenchef deutlich schlucken ließ. Jedoch waren es erst die darauffolgenden, verheißungsvollen Worte, die seinen Verstand beeinflussten und seine Widerstandsfähigkeit deutlich ins Wanken bringen sollten: „Das reicht nicht, Kaiba. Ich brauche noch mehr“, keuchte er flehentlich mit tränenverhangenen Augen und spreizte sein Beine offenherzig, während er seinem inneren Drang einfach nachgab und all die überflüssigen Gedanken und die Scham über seine pikanten Handlungen einfach über Bord warf. Langsam ließ er seine Hand zwischen seine eigenen Beine wandern und fuhr leicht über seine entblößte Öffnung. „Ich will von dir berührt werden… genau hier“, säuselte er verführerisch und war definitiv nicht mehr Herr seiner Sinne.    Der Brünette wiederum schwieg und musste einen Moment lang über diese Situation sinnieren. Es war deutlich erkennbar, dass der Blonde einen Druckabbau äußerst nötig hatte und den Firmenchef ungeniert zu weiteren ungestümen Handlungen bewegen wollte. Doch die Person vor ihm war definitiv nicht der blonde Chaot, den er aus der Schulzeit kannte. Irgendetwas wirkte hier mehr als zweifelhaft und er würde herausfinden, was es war. „Was ist mit dir los, Bonkotsu?“, stellte er die Frage, dessen Antwort den weiteren Verlauf dieser Eskapade bestimmen würde.  „Ich glaube,… ich habe was Falsches genascht“, antwortete der Blonde wiederum wahrheitsgemäß in einem resignierten Ton und legte eine wehleidigen Blick auf. „Doch das ist jetzt egal… Hilf mir einfach… nur dieses eine Mal…“, waren die flehenden Worte, während sich seine Finger im Knoten von Kaibas Accessoire in Form des Priesterkreuzes verhakten. „Bedeutet ‘was Falsches genascht’ das, was ich annehme?“, hakte der Brünette noch einmal genauer nach, erhielt jedoch keine eindeutige Antwort darauf und wurde stattdessen zu weiteren Schandtaten genötigt, als die Hand des Blonden zielgerichtet zu seinem Oberschenkel wanderte. „Hör auf so viel nachzudenken… und erlöse mich endlich von dieser Qual“, sagte Jonouchi in einem anzüglichen Ton und tat, als würde er den Priester, den Kaiba mimte, um Erlösung anflehen. Direkt darauf zog er seine Hand wieder von dem Körper des Brünetten herunter, nur um direkt darauf über seinen eigenen Oberschenkel zielgerichtet zu dieser einen pikanten Stelle seines Körpers zu fahren und ihn zu weiteren frivolen Handlungen zu nötigen.    „Du bist wahrlich ein hinterhältiger kleiner Teufel, der mit unlauteren Mitteln kämpft“, sprach der Firmenchef seine Gedanken laut aus und begann im selben Moment, den Knoten an seinem Gürtel zu lösen. Demonstrativ ließ er den weißen Stoff zu Boden gleiten, um Jonouchi den Ernst der Situation, in die er sich gerade begeben wollte, zu verdeutlichen. „Ich hoffe, du bist dir im Klaren darüber, was jetzt passieren wird?“, fragte er sicherheitshalber noch einmal nach, stützte sich neben dem erregten Körper ab und lehnte sich näher zu dem Unterlegenen, bis sie nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Kaibas Hand schlich indes über die Innenseite von Jonouchis Oberschenkel und ließ ihn deutlich aufbegehren, als er frech hinein kniff. Ein gedehntes Stöhnen entkam seinem Mund, welches direkt von den sündigen Lippen des Brünetten erstickt wurde und den Blonden die Hitze seines eigenen Körpers spüren ließ. Das fühlte sich definitiv nicht so wie die Lösung seines Problems an und doch prickelte es so wunderbar angenehm in seinem Körper, dass er den anderen am liebsten an den Haaren gepackt und ihn sich unterworfen hätte. Doch dazu fehlte ihm die Kraft und Kaiba wohl die Fähigkeit, die Führung aus der Hand zu geben, sodass Jonouchi diese Defizite anderweitig ausgleichen musste. Also verflocht er die freche Zunge des Brünetten, die soeben regelrecht in seine Mundhöhle eingebrochen war, mit seiner und drängte sie ein Stück weit zurück, nur um sich danach restlos von dem Firmenchef unterwerfen zu lassen. Es war eine für Jonouchi unübliche Taktik, doch sie verfehlte ihre Wirkung keinesfalls. Denn die Art, wie der Brünette ihn ansah, ihn berührte, ihn küsste wurde immer leidenschaftlicher und ungestümer, was er selbst gar nicht direkt zu bemerken schien, da der Jüngere ihn mit anzüglichen Angeboten und frivolen Gesten ablenkte und ihn damit heimlich in die gewünschte Richtung trieb. So wie auch jetzt. Kurz darauf löste Kaiba ihre Verbindung wieder und verheißungsvoll leuchtende, blaue Augen trafen auf lüsterne braune.   „Ich glaube nicht,… dass mir ein Kuss hier raus helfen kann“, grinste der Blonde ein wenig süffisant und ließ sich zurück auf den Futon fallen.  „Du hast mir freie Hand gelassen, Bonkotsu. Hast du das etwa schon wieder vergessen? Jetzt musst du dich meinem Willen auch beugen, wenn ich dir diesen besonderen Gefallen erweisen soll.“ Ein leises, höhnisches Lachen erklang im Raum. „Verdammter Mist,… was habe ich mir da nur wieder eingebrockt“, belächelte sich der Blonde selbst für seine ungünstige Lage und die verzweifelten Worte, die er vielleicht zu leichtfertig ausgesprochen hatte. „Dann muss ich wohl auch… zu meinem Wort stehen“, sagte er, während seine Hände unter das Kissen über seinem Kopf wanderten und eine kleine hellblaue Tube mit durchsichtigem Inhalt hervorholten. Gleitgel, wie der Brünette direkt feststellte, und ein wertender Blick wanderte zurück zu dem Hausherrn, der bei diesem Gesichtsausdruck kurz schmunzeln musste. „Tu nicht so überrascht,… du hast doch bestimmt viel mehr Spielzeug… in deiner obersten Schublade“, sagte der Blonde daraufhin nur, öffnete den Verschluss der Tube und hielt sie dem anderen mit zitternden Händen entgegen. „Den Rest… müsstest du übernehmen“, keuchte er erwartungsvoll und verführte den Firmenchef erneut bewusst mit seinen begierigen Blicken und den verlockenden Taten.    Ohne weiter darüber nachzudenken, legte der Angesprochene seine Hand auf die des Blonden, welche die Tube zitternd hielt, und drückte etwas von dem Gel auf seine Finger. Seine Hand, die eben noch die des Jüngeren umschloss, nahm selbigen die Tube aus der Hand und legte sie neben sich ab, falls sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal benötigt werden würde. Kaibas Blick suchte den des anderen, signalisierte ihm seine Bereitschaft und erhielt ein angedeutetes Nicken als Antwort auf die stumme Frage. Er verteilte das Gel zwischen seinen Fingern und berührte nur einen Augenblick später den Blonden an genau der Stelle, die ihm alsbald wollüstige Geräusche in den Raum stöhnen lassen würde. Langsam schlossen sich die honigraunen Augen und Jonouchis Puls schoss erneut in ungeahnte Höhen, als er bemerkte, wie der Firmenchef mit dem Finger ein Stück in ihn eindrang. Ein unterdrücktes Seufzen erfüllte den Raum und ließ den Besitzer dieser zauberhaften Stimme seine Hände fest in den Stoff seines Futons krallen. Sein Körper war bereits dermaßen überreizt, dass sich sein Glied erneut hart und standhaft in die Höhe reckte, während er sich diesem befriedigendem Gefühl, welches durch die Taten des anderen ausgelöst wurde, vollends hingab. Sein Körper schien die Finger des Brünetten geradezu aufzusaugen und während Kaiba immer mehr von ihnen in ihm versenkte, wurden die lustvollen Schreie immer lauter und ließen Jonouchi jedwede Hemmungen ablegen. Stattdessen bettelte er regelrecht nach mehr dieser intensiven, erregenden Berührungen, die ihn immer näher an den Rand des Wahnsinns trieben.    Als bereits drei Finger mühelos in dem Blonden versanken, öffnete dieser seine von Lust getränkten Augen wieder und signalisierte dem Firmenchef, dass er bereit für den nächsten, erlösenden Schritt war. Dieser verstand auch ohne Worte sofort, was Jonouchi seit der Fahrt herbeisehnte, und zog seine Finger wieder aus dem bebenden Körper zurück. Mit gezielten Handgriffen öffnete er seinen Gürtel sowie die Hose und zog die lange Priesterrobe nach oben, bevor er sich direkt vor dem blonden Chaoten platzierte und ohne wertvolle Zeit verstreichen zu lassen, ein Stück in den erregten Körper eindrang. Ein tiefer Seufzer entkam dem sonst so vorlauten Mund und schaltete damit auch den letzten Rest von Jonouchis Verstand vollends ab, sodass er sich in diesem wahrhaften Delirium verlor und sich dem anderen so gut es ging entgegen presste. Unerwartet entkam nun auch dem Firmenchef ein deutlicher Laut der Erregung, was den Blonden direkt dazu animierte, sich noch mehr zu bewegen und sein letztes bisschen Kraft in dieses Unterfangen zu investieren. Fordernd drängte er sich dem verlockenden Gefühl weiter entgegen, stöhnte hemmungslos in den kleinen Raum hinein, bis er die Länge des Brünetten gänzlich in sich aufgenommen hatte. Auch Kaiba hauchte bei jeder Bewegung deutlich den Atem aus, während sich seine langen Finger in den Oberschenkeln des Blonden fest krallten und sichtbare Spuren hinterließen. Und gerade als er dachte, dass der Bonkotsu an sein Limit kam, überraschte er ihn ein weiteres Mal mit den Worten, die er ihm laut und begierig entgegen stöhnte: „Mehr… Kaiba, ich brauche mehr,… gib mir noch mehr von diesem irren Gefühl.“ Und der Brünette tat erneut, wie ihm geheißen.   Ein Rauschen durchdrang die Stille und ließ ein müdes Augenpaar in den hellen Raum hinein blinzeln. Sofort schwang sich der Blonde nach oben und spürte sofort, dass sich sein Körper deutlich ausgelaugt und träge anfühlte. Warum das so war, wusste er ebenfalls, denn die letzte Nacht hatte er mit Kaiba Seto verbracht und sie waren gewiss nicht keusch gewesen. Da saß er nun, allein, splitterfasernackt und völlig verwirrt auf seinem zerwühlten Futon und starrte auf die Wand, hinter der er das monotone Geräusch fließenden Wassers vernahm. Es war das Rauschen der Dusche, das ihm die Erinnerungen an die vergangene Nacht ins Gedächtnis gerufen hatte. Sein Gesicht nahm eine tiefrote Farbe an, als er daran dachte, was er in der letzten Nacht frivoles getan und vor allem, was er alles gesagt hatte. Er wünschte sich inständig, dass sich der Boden auftun und er einfach verschluckt werden würde. Was hatte ihn da nur geritten, dass er sich zu solch liebestollen Taten und aufreizenden Worten hinreißen lassen hatte und das ausgerechnet mit ihm! Und auf einmal fiel es ihm wieder ein. Sofort fummelte er sein Handy aus der Jacke, die gestern bei dem Sturz der beiden einfach neben dem Futon liegen geblieben war, und wählte Bakuras Nummer. Das Freizeichen erklang einige Male, bis sein Gesprächspartner das Telefonat endlich entgegen nahm. Sofort begann Jonouchi seine Schimpftirade und stellte den Weißhaarigen zur Rede.   „Bakura! Wir haben ein ernstes Wörtchen miteinander zu reden!“, versuchte sich der Blonde mit einem aufgeregten Flüstern, und am besten ungehört von Kaiba, bei dem Weißhaarigen am anderen Ende der Leitung zu beschweren. Dieser antwortete nur überfreundlich und stellte dämliche Fragen. Klang Jonouchis Stimme denn wirklich so heiser, wie Bakura sagte? Den Grund dafür kannte der Blonde nur zu gut und blies sofort zum Gegenangriff. „Verdammt, lass die blöden Scherze und sag mir, was diese Sache mit den Keksen gestern sollte! Was hast du da rein gepanscht, du Irrer?“ Doch Bakura blieb gelassen und schlussfolgerte leider besser, als es dem Blonden lieb war. Als er ihm jedoch unterstellte, mit Mokuba Dinge getan zu haben, frivole Dinge wohlgemerkt, musste Jonouchi reagieren: „Spinnst du? Das könnte ich doch niemals machen. Nicht mit Mokuba!“, wurde der Blonde etwas lauter und scholt sich im selben Moment selbst für diese äußerst unüberlegten Worte und die Lautstärke, denn der Firmenchef war nur einen Raum weiter im angrenzenden Badezimmer und die Wände waren bekanntlich sehr dünn. Zu Jonouchis Leidwesen hörte Bakura dieses kleine, etwas auffällige Detail in der Aussage des Blonden heraus und stichelte weiter. Denn wenn nicht Mokuba derjenige war, mit dem er die Nacht verbracht hatte, blieb nur noch der ältere Bruder übrig. Mit einem hörbaren Grinsen im Gesicht äußerte der Weißhaarige seine Theorie und sofort kehrte Stille am anderen Ende der Leitung ein.    »Offenbar habe ich ins Schwarze getroffen«, hörte er die dunkle Stimme am anderen Ende sagen und fühlte sich sofort ertappt. Dennoch versuchte er, den anderen hastig vom Gegenteil zu überzeugen: „Nein, hast du nicht, das hast du völlig falsch verstanden!“ Doch es war bereits zu spät und die Pause, um seine Gedanken zu sammeln, zu lang, als dass es nicht auffällig gewesen wäre, gerade weil Jonouchi stets so impulsiv und unüberlegt vorschnell im Streitgespräch vorpreschte. Bakura fiel auf der anderen Seite beinahe vom Glauben ab. Hatte sich der Blonde wirklich ausgerechnet von Kaiba flachlegen lassen? Ein schadenfrohes Lachen erklang am Hörer und Jonouchi senkte resigniert den Kopf. Dabei hatte der Firmenchef noch gesagt, dass es keine Menschenseele erfahren sollte. Gut, er hatte es Bakura ja streng genommen nicht gesagt. Und welchen Grund hätte er, dieses pikante Geheimnis mit den äußerst schlüpfrigen Details auszuplaudern? Allein die Frage ließ ihn schon den Kopf schütteln. Immerhin handelte es sich hier um den durchtriebenen Ringgeist, der sich einen Spaß aus dem Leid der anderen machte. Es hatte also genau der Falsche erfahren. »Jetzt hätte ich wirklich gern Details. Doch leider muss ich mich hier auf andere Dinge konzentrieren«, hörte er den Weißhaarigen dann sagen, der im darauffolgenden Satz doch tatsächlich die Wortverbindung “viel Spaß mit deinem Lover“ benutzte und auflegen wollte. „Hey, Bakura, warte!!!“, brüllte der Blonde noch aufgeregt in den Hörer, doch sein Gesprächspartner hatte den Anruf bereits beendet.    „Verdammt!“, fluchte Jonouchi verärgert und mit hochrotem Kopf, als er das Smartphone in die zerwühlten Laken feuerte und vor Wut und Scham gleichermaßen tobte. Wie konnte er sich von Bakura nur so hinters Licht führen lassen? Er hätte wissen müssen, dass eine Absicht dahinter steckte, wenn er die separat verpackten Kekse keinem seiner Gäste angeboten hatte. Wobei er sich dabei gar nicht so sicher war, denn er hatte garantiert die Absicht, sie jemandem unterzujubeln. Jonouchi setzte sich in den Schneidersitz und sinnierte kurz über diese offensichtliche Tatsache und bemerkte gar nicht, dass das Rauschen des Wassers nicht mehr zu hören war. Zwischenzeitlich hatte Brünette seine Dusche beendet und stand bereits seit geraumer Zeit hinter der Schiebetür zum Wohnzimmer. Interessiert verfolgte er dieses Telefonat und hörte raus, dass es diese nächtliche Eskapade wohl dem Ringgeist zu verdanken hatte, der wohl kürzlich unter die Hobbybäcker gegangen war. Dabei schimpfte und zeterte der noch immer völlig unbekleidete Blondschopf gerade am Ende des Gesprächs lauthals, während er dieses Fiasko wohl gleich noch verschlimmerte. Sagte ihm Kaiba nicht erst vor wenigen Stunden, dass er diese freizügige Zusammenkunft für sich behalten sollte? Zugegeben, diese äußerst pikante Sache, die er und Jonouchi in dieser Nacht miteinander geteilt hatten, war ein gelungener Ausklang dieser anstrengenden Maskerade des vergangenen Abends, bestens geeignet für den Stressabbau. Zudem hallte noch immer diese betörende Stimme, die ihn so wollüstig nach mehr anflehte, in seinem Kopf wieder und ließ dieses angenehme Kribbeln in ihm aufkommen, als er an die vielen Kleinigkeiten dachte, die in seiner obersten Schublade gut verstaut untergebracht waren. Ja, er würde sich sehr bald bei dem Weißhaarigen einfinden, um besagte Zutat oder alternativ ein paar besondere Backwaren zu erstehen. Denn der Blonde hatte sein Versprechen gebrochen und ihre Liaison an fremde Ohren weitergetragen. Bedingungsgemäß hatte er sich somit die angekündigte Strafe verdient. Und das war der Tag, an dem der Teufel einen Priester zu einer süßen Sünde verführt hatte.   Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)