Happy Holidays von Tiaiel (Eine Puppyshipping-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: Erste Hilfe Kochkurs ------------------------------- Ein fröhliches Summen drang aus der Küche heraus, in der geschäftiges Treiben herrschte. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht stand der Blonde vor seinem Schneidebrett und verarbeitete verschiedene Gemüsesorten, während sein Handy im Hintergrund eines seiner Lieblingslieder spielte. Dass er dabei manche Textzeilen lauthals und ein wenig schief mitsang, war ein kleines Extra an Nachbarschaftspflege, das immer mal zu Verlegenheit führte, wenn er im Hausflur auf einen von ihnen traf. Damit aufhören konnte er jedoch auch nicht, denn so machte das Arbeiten in der Küche an diesem kalten Januarmorgen einfach noch mehr Spaß.    Vor einigen Tagen ging das alte Jahr zu Ende und ein Neues mit guten Vorsätzen begann. Die Schule hatten die Freunde bereits vor drei Jahren erfolgreich abgeschlossen, sodass jeder nun seine eigenen Wege ging. Katsuya selbst lebte inzwischen allein in einer eigenen, kleinen Wohnung und hatte direkt nach dem Abschluss eine Ausbildung zum Konditor begonnen. Essen war – neben Duell Monsters natürlich – bekanntlich schon immer eine seiner größten Leidenschaften gewesen. Also stand für ihn fest, dass er auf jeden Fall etwas in diese Richtung machen wollte. So gab es für seine Freunde immer mal einen Grund zur Freude, wenn er wieder ein paar Pralinen wie beispielsweise zu Weihnachten für sie aus dem Hut zauberte. Doch nicht nur das Herstellen von Süßigkeiten zählte zu seinen Hobbys, sondern auch das Kochen. So wurde es beinahe Tradition, dass er, wenn sie sich wie in jedem Jahr zur Halloweenparty trafen, sein über alles geliebtes Curry kochte.    Vor einiger Zeit hatte er sich passend dazu angewöhnt, die ein oder andere Bentōbox zusammenzustellen, in welche gerade die letzten Kleinigkeiten wanderten. Zufrieden mit seinem Werk, schloss er die Box und machte sich bereit für seinen Arbeitstag. Ab Mittag würde er heute wieder in der Konditorei arbeiten, die an ein kleines, liebevoll eingerichtetes Café angrenzte. Vorher hatte er jedoch noch einen Weg zu erledigen und eilte durch den Flur, um vielleicht doch noch etwas mehr Zeit herauszuholen. Als er an seinem Kalender vorbei stolperte, blieb er kurz stehen und ein Schmunzeln schlich sich in sein Gesicht. Bald stand sein Geburtstag vor der Tür und er war bereits jetzt extrem neugierig, was sein Liebster wohl dieses Jahr für ihn besorgen würde. Denn während Katsuya ihn mit seinen Kochkünsten verwöhnte, war der Firmenchef schon immer eher der materielle Typ gewesen, der ihm gern teure Geschenke machte. Nicht, dass das etwas Schlechtes wäre. Jeder hatte eben seine eigene Art des Schenkens und keiner von beiden wurde dabei bisher enttäuscht. Denn der Blonde freute sich eigentlich über alles, was er von Seto bekam, unabhängig vom Preis.    Früher musste er jeden Yen zusammenkratzen, um sich grade mal das Nötigste leisten zu können. Geld war selten im Hause Jonouchi zu finden und wenn, dann wurde es meist in Spirituosen umgesetzt oder die Miete damit bezahlt. Diesen Zeiten trauerte Katsuya nicht im Geringsten nach und letztendlich hatte sich doch alles irgendwie zum Guten gewandt. Sein Vater fing sich wieder, nachdem Shizuka ihm eindringlich ins Gewissen geredet hatte, und inzwischen war er tatsächlich ein trockener Alkoholiker, der wieder am gesellschaftlichen Leben teilnahm. Dennoch war an ein Zusammenleben nicht mehr zu denken und diese Entscheidung hatte der Blonde bisher nicht bereut. Auch das war vor circa drei Jahren geschehen und es war unglaublich, wie schnell die Zeit doch verging. Ein Tag jagte den Nächsten und schon begann wieder ein neues Jahr.    Gedankenversunken zog ihn das Klingeln seines Smartphoneweckers wieder in die Gegenwart zurück und erinnerte den Blonden daran, dass er sich langsam auf den Weg machen musste, wenn er das Bentō noch rechtzeitig abgeben wollte. Denn dieses war nicht für ihn selbst gedacht, sondern für den Herrn Firmenchef, mit dem er ebenfalls bereits drei Jahre liiert war. Damals brachte sie interessanterweise Katsuyas Leidenschaft fürs Essen und natürlich seine wie immer ungestüme Art zusammen. Schmunzelnd über diese vergangene Geschichte wickelte er sich seinen weinroten Schal noch zweimal um und versuchte, sich das breite Grinsen zu verkneifen, als er sich auf den Weg zur Kaiba Corporation begab. Doch das war schwieriger, als gedacht. Auch wenn es bereits eine gefühlte Ewigkeit her war, kam es ihm manchmal vor, als wäre es erst gestern gewesen.   Es war einer dieser ganz normalen Schultage und für den März erstaunlich warm. Die Unterrichtsstunden gingen wie gewohnt schleppend vorüber und ödeten den Blonden an. Sein Magen knurrte außerdem bereits seit geraumer Zeit und er würde die letzte Stunde vor der Mittagspause so definitiv nicht überstehen, da es zu allem Überfluss auch noch Mathe war. Rechnen war einfach nicht sein Ding, vor allem wenn es dabei um komplizierte Formeln ging. Also beschloss er kurzerhand, zu schwänzen und die Stunde genüsslich auf dem Dach der Schule zu verbringen. Die Tür war glücklicherweise selten verschlossen, was offenbar kaum einer wusste, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich zu Unterrichtszeiten jemand dorthin verirren würde, war ebenfalls schwindend gering. So konnte er es sich dort bei schönstem Sonnenschein gemütlich machen und seine vorgezogene Mittagspause genießen. Mit Vorfreude öffnete er seine Bentōbox, die er mit seinem Lieblingsessen bestückt hatte, und ließ die erste Kleinigkeit zufrieden in seinem Mund verschwinden. Seit kurzem experimentierte er dabei auch optisch gern ein wenig, sodass seine Onigiri immer mal eine andere Form als gewöhnlich hatten. Es war ein wenig Übung notwendig, bis er wie auch heute einen niedlichen Panda daraus formen konnte. Aber das sollte ihn nicht weiter stören, denn immerhin machte er das Bentō nur für sich und musste daher niemanden außer sich selbst damit beeindrucken. Dennoch steckten viel Mühe und Liebe darin, sodass es Jonouchi gleich doppelt so gut schmeckte und ihm ein wohliger Seufzer entwich.   „Vielleicht sollte ich unsere Lehrerschaft dezent darauf hinweisen, dass sich eine unbefugte Person zu Unterrichtszeiten auf dem Dach der Schule aufhält?“, riss ihn plötzlich eine dunkle Stimme, die er nur allzu gut kannte, aus seinem verfrühten Genuss. „Nerv nicht, Kaiba. Ich versuche mein Mittagessen zu genießen und du störst“, meckerte der Angesprochene, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, und verdrehte mürrisch die Augen. Natürlich passte es dem Herrn Firmenchef gar nicht, dass man ihn so offensichtlich zu ignorieren versuchte und ganz besonders, wenn dies der Bonkotsu tat. Also stichelte er weiter.   „Hot-Dog-Oktopusse? Panda-Onigiri? Wie alt bist du, fünf?“, spottete Kaiba und erhaschte damit wieder die volle Aufmerksamkeit des anderen. „Lass mich, ich hab es halt ausprobiert. Außerdem schmecken sie zum Niederknien gut, also halt deinen Mund, wenn du sie nicht mal probiert hast!“ „Da musst du keine Sorge haben. Etwas von dir Zubereitetes würde ich sicher niemals probieren, selbst wenn es das letzte verfügbare Nahrungsmittel auf der Welt wäre“, wertete er Jonouchis Essen ab, was diesen direkt zur Weißglut trieb. „Ich glaub, ich spinne! Hör gefälligst auf über mein Essen zu lästern, du arroganter Arsch, sonst…“, bellte der Blonde zurück und unterbrach seinen Satz. „Sonst was?“, provozierte der Brünette den Jüngeren und besah ihn mit einem überlegenen Blick.   Das brachte das Fass zum überlaufen, sodass Jonouchi sich schwungvoll aufrichtete, einen seiner mit viel Liebe geschnitzten Oktopusse nahm und sie dem Firmenchef mit den Worten „Sonst DAS!“ einfach in den Mund steckte, um ihn zum Schweigen zu bringen.  „Ich hoffe du verschluckst dich daran! Und jetzt verzieh dich!“, schimpfte er den Älteren, wandte ihm den Rücken zu und ließ sich beleidigt wieder auf seinen Lieblingsplatz sinken. Die Unterbrechung war zwar ärgerlich, aber davon wollte er sich die Freude am Essen nicht verderben lassen und da Kaiba weder Erstickungslaute von sich gab, noch ein weiteres Wort dazu verlor, konnte Katsuya sogar noch einen kleinen, verbalen Sieg für sich verbuchen, auch wenn er sich unlauterer Mittel bediente. Ohne weiter auf den Störenfried zu achten, nahm er sich mit seinen Essstäbchen ein Stück Katsu aus der Box und wollte es grade genüsslich verspeisen, als sich Kaibas Hand um seine legte und das panierte Stück Fleisch frech in seinem eigenen Mund verschwinden ließ. Okay, damit hatte der Blonde jetzt nicht gerechnet und schaute entsprechend perplex drein, während der Ältere sich sein Bentō schmecken ließ.     „Dein Essen ist wider Erwarten doch einigermaßen genießbar“, revidierte er seine vorherige Aussage, da es seinen Geschmack durchaus traf.  „Einigermaßen genießbar, also?“, fing sich Jonouchi kurz darauf wieder. Scheinbar konnte Kaiba nicht ein einziges Mal sagen, was er tatsächlich dachte. Er war wohl einfach zu stolz, um zuzugeben, dass es ihm schmeckte, was der Blonde zubereitet hatte. Dass sie auf diese Weise einen indirekten Kuss austauschten, wurde ebenfalls gekonnt außer Acht gelassen.  „Ich hab doch gesagt, man muss es probieren“, setzte dieser noch stolz nach und bedachte den Brünetten mit einem selbstsicheren Blick. Immerhin machte er nicht zum ersten Mal sein Essen selbst und hatte sich die ein oder anderen geschmacklichen Feinheiten angeeignet. Welch Ehre, dass ihm das der Herr Firmenchef persönlich bestätigte, wenn auch auf einem komplizierten Weg.   „Bonkotsu“, begann Kaiba nach einem Moment der Stille zu sprechen, „lad mich morgen wieder zum Essen ein.“ Das waren tatsächlich seine Worte und ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand er aus Jonouchis Sichtfeld wieder in das Schulgebäude. Offenbar ging Liebe tatsächlich durch den Magen, denn aus diesem unverhofften Treffen wurden mit der Zeit mehrere und die Streitereien dafür weniger. Den Lehrern hatte Kaiba natürlich nicht verraten, dass sich gelegentlich Schüler widerrechtlich auf dem Dach aufhielten, und dass er selbst gelegentlich zum Telefonieren hinaufging, war ohnehin ein Sonderprivileg. So waren sie dort oben stets in trauter Zweisamkeit und wurden zum Staunen aller schließlich ein Paar.   Noch heute musste der Blonde über den damaligen “Kuss” schmunzeln und er freute sich bereits jetzt auf das Gesicht seines Liebsten, wenn er ihm das Bentō überreichte. Beschwingten Schrittes ging er zum nächstgelegenen Bahnhof, zog seine Karte über den Sensor der Schranken und nahm den nächsten Zug ins Stadtinnere. Von dort aus waren es nur wenige Minuten zu Fuß, bis er schließlich am Ziel ankam. Die Angestellten kannten sein Gesicht bereits, sodass der Blonde zielstrebig zu den Aufzügen gehen und direkt in die oberste Etage fahren konnte. Dort wurde er wie immer von Setos Empfangsdame freudig mit den besten Neujahrswünschen begrüßt und ließ sich zu einem kurzen Plausch verführen.  „Ist sein Termin bereits vorbei?", fragte Katsuya neugierig nach.  „Vor wenigen Minuten wurde er lautstark beendet", flüsterte sie leise und zuckte kaum merklich mit den Schultern, als im nächsten Moment die Tür schwungvoll aufgeworfen wurde. Einen dramatischen, spektakulären Auftritt legte der CEO der Kaiba Corporation nicht selten hin. Dennoch war der Blonde immer wieder über sein perfektes Timing erstaunt, während seine dunkelhaarige Sekretärin ertappt zusammenzuckte.    „Setooo", grinste Katsuya den Brünetten überfreundlich an, wohlwissend, dass er sich höchstwahrscheinlich gerade mit einem lästigen Anrufer rumschlagen musste, und zog dabei den letzten Buchstaben seines Namens noch schön unnötig in die Länge. „Komm rein", war die kurze gereizte Antwort, während er seine Sekretärin mit einem wissenden Blick besah und die Tür wieder ins Schloss fallen ließ.  „Was ist los? Einen schlechten Start in den Tag gehabt?", erkundigte sich der Blonde beim Firmenchef und stellte seine Lieferung auf dessen Tisch ab.  „Wie ich vermute, bist du darüber bereits bestens informiert und mehr muss zu dieser Inkompetenz auch nicht gesagt werden. Belassen wir es einfach dabei", wertete der Brünette das vorangegangene Telefonat und besah sich das Mitbringsel.    „Du bist heute spät dran. Isono wird dich fahren“, sprach Seto seine Gedanken laut aus, als er noch einen flüchtigen Blick auf die Uhr warf. „Ich habe noch mehr als genug Zeit. Oder lässt dein voller Terminplan etwa zu, dass wir zusammen zu Mittag essen?“, grinste der Blonde ihn frech an, da er die Antwort bereits kannte. Es war immerhin nicht das erste Mal, dass er dieses Angebot mit persönlichem Chauffeur des Chefs erhielt. Direkt darauf läutete auch schon das Telefon im Hintergrund, sodass der Firmenchef genervt die Augen verdrehte.    „Beim nächsten Mal nehme ich dein Angebot gern wieder an“, erwiderte Katsuya auf den mürrischen Blick des CEO, als dieser das Telefonat entgegen nahm. Ein Schmunzeln konnte er sich wiederum nicht verkneifen, denn die Tatsache, dass er seine wenige Freizeit mit ihm zusammen verbracht hätte, freute den Blonden immer wieder. Bevor er sich still und leise aus dem Büro zurückzog, schlich er noch einmal um den Schreibtisch herum und schenkte seinem Liebsten einen flüchtigen Kuss auf die Wange, der ihn nur genervt davon scheuchte. Doch das störte Katsuya weniger, denn er wusste schließlich, dass es nicht ihm galt und tat die Sache für sich ab, als er schließlich das Gebäude verließ und zur Arbeit ging.    Der Firmenchef wiederum ärgerte sich über die ungeplante Unterbrechung und ließ dies seinen Gesprächspartner deutlich spüren. Zu gerne hätte er mal wieder mit seinem Hündchen zusammen gegessen, so wie sie es damals in der Schule auch meist ungesehen aller anderen taten. Doch es sollte nicht sein. Zumindest nicht heute. Nachdem das Telefonat beendet war, ließ er sich in seinem Bürostuhl nieder und besah sich das Mitbringsel, dass noch immer auf seinem Tisch stand. Er öffnete es und packte die dunkelblaue Box darin aus, dessen Inhalt ihn kurz darauf zum Schmunzeln brachte. Neben Sushi, Katsu und allerlei anderer Kleinigkeiten befanden sich auch zwei kleine Oktopusse darin, die ihn an die Begebenheiten aus längst vergangenen Tagen erinnerten. „Immer noch genauso ein Kind wie früher“, amüsierte er sich über die niedlichen kleinen Würstchen und schloss den Deckel wieder, um vor dem Mittag noch einen kurzen Abstecher in seine Entwicklungsabteilung zu machen.    Ein Blick auf den Kalender verriet ihm, dass bereits der 5. Januar war und der Blonde in knapp drei Wochen Geburtstag haben würde. Ein Geschenk hatte er bereits in Aussicht, aber es stellte ihn wie jedes Jahr nicht gänzlich zufrieden. Natürlich konnte der CEO der Kaiba Corporation mit Geld alles nur Erdenkliche für Katsuya kaufen und die ehrliche Freude in dessen Gesicht bestätigte ihm, dass es ihm auch stets gefiel. Dennoch schien er selbst aus irgendeinem Grund damit nicht zufrieden zu sein, wusste jedoch nicht, woher dieses Gefühl rührte. Er schüttelte den Gedanken ab und begab sich nach unten. Auf dem Weg dorthin hörte er, wie sich zwei seiner Angestellten unterhielten. Eine davon war seine Sekretärin, die gerade aus ihrer verdienten Mittagspause zurückkehrte. Nein, diesem Flurtratsch würde er wie immer nicht die geringste Bedeutung beimessen, bis ihn die Worte der jungen dunkelhaarigen Frau aufhorchen ließen.    „Natürlich, sie liebt es mit teurem Schmuck beschenkt zu werden und geht auch gern in den nobelsten Restaurants essen, aber das ist alles irgendwie so langweilig und unpersönlich. Du weißt schon was ich meine, oder?“ „Ja, total unkreativ. Kaum ein Mann lässt sich heutzutage etwas Besonderes einfallen."  „Ist das so?", fügte der Firmenchef beiläufig hinzu und erhaschte damit die Aufmerksamkeit der beiden Frauen. Sofort zuckte die Gesprächspartnerin seiner Sekretärin zusammen und man sah überdeutlich den Respekt vor ihrem Boss in dieser Geste. Sie verabschiedete sich im selben Moment, trat die Flucht zurück an ihren Arbeitsplatz an und ließ ihre Kollegin mit dem CEO alleine zurück.   „Teure Geschenke sind also seit Neustem unkreativ?“, stellte Kaiba erneut in den Raum und sah seine Sekretärin mit einem eindringlichen Blick an.  „Nun, Kaiba-sama. Wie soll ich es sagen“, nahm sie das Gespräch auf und versuchte, es weitestgehend zu erklären. „Es ist zwar schön, etwas Wertvolles geschenkt zu bekommen, aber entscheidend ist letztendlich nicht der Preis der Sache. Es geht um die inneren Werte und darum, dass der Partner merkt, wie viel Mühe in dem Geschenk steckt. Die meisten Frauen mögen es einfach etwas Besonderes und Einzigartiges zu bekommen, wie zum Beispiel eine romantische Urlaubsreise zu zweit oder ein mit Liebe zubereitetes, selbstgekochtes Essen. Teurer Schmuck oder langweilige Restaurants stehen dabei nicht sehr hoch im Kurs und sind, naja, einfach unkreativ. Es heißt nicht umsonst: Liebe geht durch den Magen“, lächelte sie ihren Chef freundlich an.    Im Endeffekt war auch er nur ein Mann, der allerdings keine Freundin im eigentliche Sinne hatte. Ob es also auf ihn genauso zutraf, konnte sie nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Seinem Verhalten nach zu urteilen, vermutete sie es jedoch stark.  „Hier hätte ich noch eine Zeitschrift, die genau das Thema aufgreift“, sagte sie und legte dem Firmenchef besagtes Magazin in die Hand. Kurz überlegte Kaiba, ob ihm diese Zeitschrift tatsächlich weiterhelfen konnte, hielt es jedoch für unwahrscheinlich. „Ich denke nicht, dass ich das benötige“, lehnte der Brünette die Hilfestellung letztendlich ab und gab sie ihr zurück. Das würde er auch ohne dieses Klatschblatt bewerkstelligt bekommen. Zumindest dachte er das bis dato noch.   Einige Tage später am Samstagmorgen startete er dann den ersten Versuch, etwas Einfaches zuzubereiten. Kochen konnte ja nicht so schwer sein und wenn man es genau betrachtete, war es auch nur eine andere Form der Wissenschaft bestehend aus Garzeiten, den richtigen Temperaturen und einem gewissen Feingefühl für die Würze. Von alledem besaß Seto Kaiba leider gar nichts, wie sein jüngerer Bruder an diesem Morgen feststellte.   „Seto, was tust du da?“, fragte er neugierig und lugte in die Bratpfanne. „Kochen“, war die nüchterne Antwort, während das Irgendwas in seiner Pfanne einen zweiten Tod starb. „Das ist alles, aber definitiv nicht kochen.“ „Es ist doch schwieriger, als es aussieht.“ „Was ist ES eigentlich?“ „Das willst du nicht wissen“, war die abschließende Aussage, bevor der Brünette das Unterfangen aufgab und das misslungene Experiment zu den anderen stellte. Es kam wahrlich selten vor, dass sein Bruder an etwas scheiterte, und wenn er genau darüber nachdachte, war das bisher eigentlich nie passiert.    Mokubas Blick sprach Bände und er konnte sich schon denken, warum Seto dieses Theater in der Küche veranstaltete, obwohl sie einen fabelhaften Koch angestellt hatten. Gut, dass Jonouchi nicht mit ihnen zusammen wohnte, so bekam er wenigstens nichts von diesen Kocheskapaden mit. „Vielleicht solltest du dir Rat bei jemandem holen?“, schlug der Schwarzhaarige vor und hatte dabei schon jemand ganz Bestimmtes im Sinn. Daraufhin erntete er von seinem Bruder einen mürrischen Blick, jedoch keine Widerworte. Er wusste sofort, wen der Jüngere meinte. Jedoch wusste er nicht, ob ihm das auch gefallen wollte. Immerhin hätte er dann zugeben müssen, dass es etwas gab, das er allein nicht bewältigen konnte. Und das wurmte ihn enorm. Allerdings ging es hier ja nicht um ihn, sondern um Katsuya und der hatte definitiv etwas anderes als eine Lebensmittelvergiftung mit Krankenhausaufenthalt verdient. Also schob er seinen unnötigen Stolz beiseite und gab der Sache eine Chance. „Vermutlich hast du recht. Gib mir seine Nummer, dann sehen wir weiter“, wandte er sich an Mokuba, der sofort schmunzelnd sein Smartphone zückte und die Nummer raussuchte.   Direkt am nächsten Tag begann der Kochkurs in der Kategorie “blutige Anfänger”, denn der 25. Januar rückte stetig näher. Pünktlich um 10 Uhr stand Kaiba mit gemischten Gefühlen vor Yuugis Tür, der seit geraumer Zeit mit Ryou in einer WG lebte und mit ihm auf die selbe Uni ging. Mokuba schwärmte immer von ihren Kochkünsten, wenn er bei ihnen zu Gast war und das kam nicht selten vor. Somit hatte Kaiba gleich zwei fähige Personen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen würden. Jetzt musste er nur noch seinen kaibanischen Stolz überwinden und die Klingel betätigen. Doch das war schwieriger, als man vermuten mochte. Noch ehe er sich dazu durchringen konnte, wurde die Tür plötzlich geöffnet. „Guten Morgen, Kaiba-kun“, lächelte ihn Yuugi freundlich an und Seto hätte ihm das fröhliche Grinsen am Liebsten direkt aus dem Gesicht gewischt. Doch das war nicht Sinn der Sache, denn immerhin war er es, der die Hilfe des Jüngeren benötigte, auch wenn er es nur ungern zugab. Also gab er ein wie immer neutrales und trotzdem unfreundlich klingendes „Morgen“ zurück. Zum Glück war heute Sonntag, sodass er sich wenigstens keine wertvolle Zeit von seiner Firma stehlen musste, um dieses Unterfangen zu wagen. Dass er Katsuya deswegen jedoch vertrösten musste, war schon beinahe ironisch und es kristallisierte sich sehr bald heraus, dass es bei einem Besuch hier nicht bleiben würde.   Um langsam an die Sache heranzugehen, versuchten sie sich erstmal an einem einfachen Omelett. Doch offenbar war der Brünette heute sehr verliebt, wie Yuugi nach dem ersten Versuch feststellen musste. Das Essen war so stark versalzen, dass er es direkt im Müll versenken musste und dabei sein Gesicht verzog, als hätte er auf eine fürchterlich saure Zitrone gebissen. Der zweite Versuch endete mit einem scharfen Chili-Pfeffer-Attentat, welches Ryou unzählige Tränen in die Augen trieb. Nur mit Müh und Not sowie literweise Milch hatte er es überlebt und war für ein weiteres Experiment dieser Art nicht noch einmal zu haben. Als sie schließlich beim dritten Versuch angelangt waren, war das Essen zwar genießbar, jedoch fehlte das, was bei den ersten beiden Malen deutlich zu viel war, diesmal beinahe gänzlich. Das Ende vom Lied war ein angesäuerter Firmenchef und zwei Probanden, die für seine Kochunfälle hergehalten hatten. Ryous Geschmacksnerven waren für die nächsten Stunden quasi abgestorben und Yuugi hatte seit geraumer Zeit ein flaues Gefühl im Magen, sodass sie beschlossen, das Unterfangen letztendlich für den heutigen Tag aufzugeben und einen neuen Termin für ihr Treffen ausmachten. Sowohl Yuugi als auch Ryou blieb der Tag noch lang im Gedächtnis und sie mussten beide im Nachhinein darüber schmunzeln, wie fürchterlich unbeholfen der Firmenchef doch in dieser Hinsicht war.   Eine Woche mit drei weiteren Treffen ging ins Land und es stellte sich gefühlt wenig Verbesserung ein. Neben einigen nicht ganz so verunglückten Versuchen mit Fleisch, konnte Kaiba immerhin ein sehr krosses Tonkatsu und ein feurig scharfes Yakitori aus der Pfanne zaubern. Jedoch gab es auch dort noch einigen Verbesserungsbedarf. Die beiden Hobbyküchenchefs sahen ein, dass es wahrlich eine Mammutaufgabe war, Kaiba in kürzester Zeit das Kochen beizubringen. Wobei sie jedoch zugeben mussten, dass der Brünette im Umgang mit dem extrem scharfen Messer, das jedes Mal so bedrohlich in seinen Augen glänzte, wiederum äußerst geschickt war. Den Grund dafür wollten die beiden zu ihrer eigenen Sicherheit jedoch lieber nicht erfahren. Und da die Zeit drängte, planten sie kurzerhand um. „Kaiba-kun, vielleicht sollten wir anders an die Sache rangehen. Du willst Jonouchi doch sicher sein Lieblingsessen zum Geburtstag kochen, richtig?“, sah Yuugi zu dem Älteren auf. „Darauf wird es hinauslaufen", war die kurze Antwort des Brünetten. „Gut, dann sollten wir uns von jetzt an darauf konzentrieren. Immerhin sind es nur noch sechs Tage bis zu seinem Geburtstag", stellte er in den Raum und verzichtete dabei auf weitere Ausführungen, die nur zu schlechter Laune des Firmenchefs oder einem weiteren Schmunzeln über dessen hölzerne Art zu kochen von Ryou führen würden.   „Ich hole mal den neuen Reiskocher“, warf der Weißhaarige ein und verschwand in den Flur. Durch eine ungünstige Verkettung von unvorhersehbaren Ereignissen, wie sie es liebevoll nannten, war ihr vorheriges Modell leider nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Dass auch Kaiba einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen hatte, verschaffte den WG-Bewohnern unverhofft ein neues Gerät mit allerlei Extras, welches heute erstmalig zum Einsatz kommen sollte. Da die Maschine den Reis wohl fast gänzlich ohne das Zutun seines Besitzers kochen konnte, minimierten sie damit auch gleichzeitig das Risiko, dass noch mehr Kochpannen das geplante Vorhaben ruinierten. Mit Tatendrang und dem festen Glauben, dass Liebe auch die schwerwiegendsten Hindernisse überwinden konnte, instruierte Yuugi den Möchtegernkoch und wagte sich an das tollkühne Unterfangen. An und für sich war Kare Raisu ein relativ einfaches und schnell zuzubereitendes Gericht. Doch im Falle von Kaiba blieb es eine Herausforderung für alle.    Die Pfanne stand bereit und das Öl wurde hineingegeben. Jetzt musste sie nur noch die richtige Temperatur erreichen und das Fleisch konnte angebraten werden. Diese Ehre wurde dem Firmenchef zuteil. Ryou machte sich auf der gegenüberliegenden Arbeitsplatte währenddessen mit ihrem neuen Hightechgerät vertraut, während Yuugi neben ihm das Gemüse klein schnitt. Dass die beiden dabei näher zusammen standen, als es für WG-Bewohner schicklich war, wollte der Brünette gekonnt ignorieren, als er das Fleisch in die Pfanne gab. Schon länger beschlich ihn das untrügliche Gefühl, dass das hier keineswegs nur eine reine Wohngemeinschaft war. Aber das ging ihn nichts an und interessierte ihn, wenn er ehrlich war, auch herzlich wenig, solange er diese Sache mit dem Kochen bis zum vereinbarten Tag beherrschte. Viel Zeit war nicht mehr übrig und täglich konnte er hier auch nicht vorbeikommen, wenn er seine Firma nicht noch mehr vernachlässigen wollte. Ganz zu schweigen von dem blonden Chaoten, wegen dem er die ganze Sache hier eigentlich veranstaltete.    Abgelenkt von seinen Gedanken um das baldige Geburtstagskind, achtete er nicht auf die Pfanne, in der das Öl das Fleisch bereits deutlich knuspriger anbriet, als es sein sollte. Auch Yuugi entging der Geruch nicht, woraufhin er sich direkt zu dem Brünetten wandte. „Ähm Kaiba-kun?", besah er sich ungläubig, was da vor sich hin schmorte. „Hm?", folgte als Antwort von dem Angesprochenen. „Was riecht hier so verbrannt?"  „Sag du es mir. Ich habe genau das getan, was du mir gesagt hast. Mindestens 180°C waren deine Worte", zuckte er unbedarft mit den Schultern, als die Pfanne mit dem brutzelnden Inhalt im selben Moment Feuer fing und eine Stichflamme in die Höhe schoss. Auf den ersten Schreck hin wichen beide ein Stück zurück, während Ryou sich den passenden Deckel schnappte und ihn auf die Pfanne legte, um die Flammen zu ersticken.   „Ist ja schön und gut, dass die Temperatur stimmt, aber es hilft nichts, wenn das Fleisch darin zu Tode gebraten wird und die Wohnung abfackelt“, schmunzelte er über das Ungeschick des Firmenchefs. Es war kaum zu glauben. Dieser gestandene Mann entwickelte Software, von der alle Welt nur träumte, leitete bereits in jungen Jahren seine eigene Firma und sah zudem noch unverschämt gut aus. Aber beim Kochen stellte er sich wie der erste Mensch an! Vermutlich würde die Henne noch immer um ihre Eier trauern, wenn sie das Desaster vom ersten Tag miterlebt hätte. „Das arme Schwein…“, murmelte Yuugi vor sich hin und erregte damit Kaibas Aufmerksamkeit.  „Wie meinen?“ „Schon gut. Wir probieren es einfach morgen nochmal. Ich schicke dir wie immer die Einkaufsliste“, winkte er ab und begleitete den Brünetten zur Haustür. Sie verabredeten sich auf den morgigen Abend und verabschiedeten sich schließlich kurz und knapp voneinander.   „Ich freue mich jetzt schon darauf, in der nächsten Woche mehrfach in den Genuss des kaibanischen Currys zu kommen", belächelte der Weißhaarige das heutige Abenteuer, als Yuugi die Küche wieder betrat. „Er wird das schon noch hinbekommen. Ganz bestimmt."  „Du glaubst auch an alles, was unmöglich scheint, du kleiner Träumer", stupste er ihn an die Nase und erntete dafür ein Grummeln. „Auf das Abendessen mussten wir zwar verzichten, aber vielleicht hast du Lust auf einen süßen Nachtisch?"  „An was hast du dabei gedacht?"  „Nun", tippte Ryou demonstrativ auf seine Lippen.  „So ein Nachtisch also. Ein Häppchen würde ich mir genehmigen."  „Nur ein Häppchen also?"  „Du weißt doch: Es bleibt nie bei nur einem."   Die Tage vergingen wie im Flug und sorgten vor allem beim Blonden für Unmut. Er wusste natürlich, dass Seto aufgrund der Firma generell zeitlich sehr eingespannt war, jedoch sahen sie sich inzwischen fast gar nicht mehr. Zwar hatte der Brünette bereits vor einer Woche erwähnt, dass die nächste Zeit stressig werden würde und er einige wichtige Termine wahrnehmen müsse. Aber dass er ihn gar nicht mehr zu Gesicht bekam, wurmte Katsuya dann doch mehr als gedacht. Also beschloss er, sich mal wieder mit einem kleinen Mitbringsel selbst einzuladen. Direkt nach seiner Arbeit machte er daher noch einen kurzen Abstecher in den nahegelegenen Konbini, bevor er den Heimweg antrat und sein Vorhaben in die Tat umsetzte. Mit einer gewissen Vorfreude betrat er die Kaiba Corporation, ging wie immer mit einem beschwingten Schritt zu den Fahrstühlen und fuhr nach oben zum Büro des CEO, um ihn zu überraschen. Doch zu seiner Enttäuschung war nur Kaibas Sekretärin zugegen.   „Es tut mir leid. Er hat vor einer halben Stunde das Haus verlassen“, teilte sie dem Blonden auf Nachfrage mit. Doch wohin er genau gegangen war, konnte sie ihm nicht sagen. Ein offizieller Termin war es jedenfalls nicht, da sie als seine Sekretärin darüber bestens informiert gewesen wäre. Dabei hätte Jonouchi schwören können, dass Seto ihm erst gestern gesagt hatte, dass es heute wieder spät werden würde, da er einen wichtigen Termin wahrnehmen müsse. Oder hatte er das vielleicht verwechselt? Ja, das würde es sicher sein. Wäre ja nicht das erste Mal, dass der Blonde nur mit einem halben Ohr zuhörte. Außerdem hatte Seto ihm ja bereits gesagt, dass er derzeit viel zu tun hatte und er deswegen nicht vorbeizukommen brauchte. Also zog er unverrichteter Dinge wieder ab und wollte sich zu Hause das Bentō einverleiben. Dann würde der verschollene Geheimniskrämer eben nicht in den Genuss seiner Kochkünste kommen. Tja, Pech gehabt, selber Schuld, Ätsch.    Doch auch wenn sich der Verschmähte innerlich über Kaiba aufregte und beleidigt mit Schimpftiraden um sich warf, half es ihm aktuell nicht wirklich weiter. Unwohlsein breitet sich in ihm aus mit dem trügerischen Gefühl, etwas Essentielles verpasst zu haben. Kurz überlegte er, ob es sinnvoll sein würde, ihn anzurufen und einfach nachzufragen. Sicher gab es eine einfache Erklärung und der Ältere würde ihn dann wie immer wieder tagelang damit aufziehen, dass er so vergesslich war wie ein Eichhörnchen, dass seinen eigenen Bau nicht mehr fand. Glücklicherweise war das bisher noch nie vorgekommen, auch wenn er sich manchmal unverhofft in einen anderen, ihm wohlbekannten Unterschlupf verlaufen hatte oder mit süßen Versprechungen dorthin gelockt wurde. Für heute beließ er es erstmal dabei und wollte morgen sein Glück erneut probieren.   So stand er pünktlich um 18 Uhr im Büro des CEO und stattete seinem Liebsten damit unverhofft einen Besuch ab. Doch leider währte die Freude über den spontanen Überfall nicht lang, denn der Firmenchef war äußerst geschäftig und wortkarg.  „Heute wieder viel zu tun?“, fragte der Blonde neugierig und trat einen Schritt an den dunklen Schreibtisch heran. „Ich habe nachher noch einen sehr wichtigen Termin, der viel Zeit in Anspruch nehmen wird“, war die wenigsagende Antwort von Seto, der in seinen Laptop versunken zu sein schien. Im selben Moment klingelte zusätzlich noch sein Smartphone, sodass er das Gespräch genervt entgegen nahm und mit den harschen Worten „Ich rufe zurück“ direkt abwürgte. Katsuya sah ihr Gespräch ebenfalls als beendet an, denn bisher hatte der andere ihn kaum eines Blickes gewürdigt. Viel zu vertieft war er in seine Arbeit und der Zeitdruck trug wohl sein Übriges dazu bei. Also wandte er sich wieder ab, während ein leises Seufzen seinen Mund verließ, in dem eine gewisse Enttäuschung über diesen überflüssigen Besuch mitschwang. Das wiederum entging auch Kaiba nicht und er konnte die Sache so einfach nicht stehen lassen.   „Katsuya“, sprach er den Namen des anderen in einem vertrauten Tonfall aus und ließ ihn damit kurz innehalten, bevor er sich wieder zu ihm wandte. „Ich ruf dich morgen an“, war die kurze prägnante Aussage, woraufhin der CEO ein Nicken gepaart mit einem schiefen Schmunzeln als Antwort erhielt. Somit war der kurze Ausflug beendet und der Blonde im Begriff, das Büro zu verlassen, als der Brünette bereits den Rückruf tätigte. Das Gespräch interessierte ihn nicht sonderlich, denn Setos Firmengeschichten waren in den seltensten Fällen spannend. Die Tür war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, als Katsuya den anderen jedoch plötzlich Dinge sagen hörte, die ihm nicht gefallen wollten.   „Eine halbe Stunde früher? Ja, das sollte kein Problem darstellen. Ich habe heute keine weiteren Termine.“ Da horchte der Blonde auf, das klang doch eben noch ganz anders.  „Und komm mir bloß nicht wieder mit diesem billigen Fummel. Da bevorzuge ich lieber gar nichts, ungeachtet aller Konsequenzen.“ ‘Was für ein Fummel? Bei welcher Aktivität? Und welche Alternative ist bitte "gar nichts”?’, schallte es durch Jonouchis Kopf. Zweideutiger ging es ja wohl nicht mehr! „Übertreib es nicht, Yuugi. Außerdem kann ich Bakura im Hintergrund lachen hören“, echauffierte sich der Firmenchef und beendete das Telefonat, sodass der Blonde jetzt gänzlich verwirrt war. Er ließ daraufhin die Bürotür so unauffällig wie möglich ins Schloss fallen und nahm seine Gedanken mit auf den Weg zum Fahrstuhl. Seto hatte eindeutig gerade Yuugi und Bakura gesagt. War das Treffen mit den beiden etwa dieser wichtige Termin, der so viel Zeit in Anspruch nahm, dass er keine Zeit mehr für ihn haben würde? Es wäre Jonouchi leicht möglich, das herauszufinden. Also zückte er sein Handy und tippte ein paar Zeilen an seinen besten Freund, ob er nicht spontan Lust hätte, heute etwas mit ihm zu unternehmen. Das letzte Treffen war offen gestanden auch schon eine ganze Weile her. Prompt wurden die kurzen Zeilen gelesen und beantwortet. Doch die Nachricht wollte ihm nicht gefallen: >Tut mir leid, aber wir bekommen heute Abend Besuch. Da kann ich leider nicht absagen. Gern ein anderes Mal!<   Sein Verdacht bestätigte sich. Irgendwas ging da still und heimlich vor sich, von dem er offenbar nichts wissen sollte. Was hatte Seto bloß mit den beiden zu schaffen, wo er sie doch sonst immer so offensichtlich mied? Natürlich könnte es um eine Überraschung für seinen baldigen Geburtstag gehen, aber das Kaiba dazu unbedingt die anderen beiden benötigte, kam ihm schon ziemlich spanisch vor. Was hätte man da außerdem nicht per Messenger besprechen können. Er wollte der Sache so schnell wie möglich auf den Grund gehen und bog, als er die Kaiba Corporation verließ, direkt in Richtung der WG ab. Die Neugier begleitete ihn bei jedem Schritt, sodass er schneller als gedacht an besagtem Ort eintraf. Als erstes fiel ihm natürlich das Fahrzeug des Firmenchefs auf, dass nur wenige Meter weiter geparkt war.    Seto war also definitiv bei Yuugi und Bakura und diese Information war schön und gut, nur was wollte er jetzt hier tun? Einfach klingeln und einen auf unwissend machen? Allerdings hatte Yuugi ihm ja bereits gesagt, dass sie heute keine Zeit haben würden. Folglich würden sie ihn einfach nur vertrösten und wieder abtreten lassen. Vielleicht sollte er die Sache auch erstmal aus der Ferne beobachten und sich die Zeit solange mit der Zockerei auf dem Handy vertreiben, bis sich etwas Aufschlussreiches ergab? Sein Akku war jedenfalls voll geladen. Oder er tat das Erstbeste, das er auch sonst immer in seinem impulsiven Wesen getan hatte: Die gottverdammte Tür eintreten und fragen, was zum Donner nochmal hier eigentlich abging! Doch auch das schien keine sehr diplomatische Lösung zu sein. Sollte es nämlich tatsächlich um seinen Ehrentag gehen, würde er sich “Baka” wohl als zweiten Vornamen wählen müssen, denn die anderen würden ihn ein Leben lang damit aufziehen. Also beschloss er, heute mal erwachsener an die Sache heranzugehen und legte sich detektivisch auf die Lauer.   Doch es passierte nichts, absolut gar nichts. Aus fünf Minuten wurde eine halbe Stunde, aus der halben Stunde schließlich eine ganze und der Akku seines Smartphones leerte sich mit jeder Minute mehr. Als er schließlich noch stolze 5% auf dem Display stehen hatte, trat Seto nach sagenhaften 1 ½ Stunden tatsächlich mit Bakura zusammen aus der Eingangstür heraus. Hatte er ihn also bei, was auch immer er dort tat, auf frischer Tat ertappt. Der Blonde freute sich, dass sein Spürsinn nach wie vor noch immer allererste Sahne war. Nichts und niemand konnte ihm zu keiner Zeit entgehen! Das dachte er zumindest noch so lange, bis Bakura seinem Liebsten den Satz „Übermorgen zur selben Zeit, Tiger!“ zurief und ihm einen Luftkuss zuwarf, während ein verschmitztes Grinsen das Gesicht des Weißhaarigen zierte. Kaibas Reaktion konnte er nicht sehen, jedoch beschäftigte den Hobbydetektiv in diesem Moment auch etwas völlig anderes.    'Wow. Was genau war das gerade?'  Er musste sich verhört haben und seine Augen waren wohl auch nicht mehr die Besten. Warum taten die beiden so befremdlich vertraut? Wobei diese Art der Gefühlsregung bei Seto ja immer eher schwierig herauszufiltern und für ihn auch im Moment leider nicht ersichtlich war. Bei dem Weißhaarigen jedoch war es wiederum mehr als offensichtlich, dass da etwas unanständiges vor sich ging, und sein Drache war ganz bestimmt nicht Bakuras Tiger! Von wegen bis übermorgen! Was sollte der Quatsch? Und Yuugi? Der war zu allem Überfluss natürlich auch noch darin involviert und verschwieg seinem besten Freund bewusst diese geheimen Treffen. Aber warum? Das, was er da gerade miterlebt hatte, war so absurd, dass er es gar nicht glauben konnte. Und noch im selben Moment, in dem er sich innerlich fürchterlich darüber aufregte, zog ihn ein ganz anderer Gedanke direkt wieder runter auf den harten kalten Boden der Tatsachen.    ‘Kann es sein, dass er… er wird doch nicht etwa… fremdgehen?’ Doch es schien mehr als eindeutig und ließ keinen anderen Schluss zu: Seto betrog ihn und das offensichtlich schon seit dem Jahreswechsel. Diese Erkenntnis wäre alleine schon bitter genug gewesen, vor allem so kurz vor seinem Geburtstag, aber dass es ausgerechnet mit Bakura… und zu allem Überfluss auch noch Yuugi war, versetzte ihm gleich einen doppelt so harten Schlag in die Magengrube und ließ ihn an sich zweifeln. Das zu verdauen schien ihm im ersten Moment beinahe unmöglich. Allerdings hatte er dahingehend keine Wahl und trat missmutig den Heimweg an, der deutlich länger als sonst schien.   Der Tag danach begann schleppend für den Blonden und er konnte sich nicht wirklich zu etwas aufraffen. Heute hatte er Ganztagsschicht. Also versucht er, sich auf der Arbeit abzulenken, was leider nicht gelingen wollte, obwohl seine Kollegen sich mit freundlichen Worten und bester Laune die größte Mühe gaben. Doch seine Gedanken schweiften immer wieder zu dem gestrigen Szenario ab und ließen ihn mit vielen Seufzern Trübsal blasen. So verstrichen die Stunden quälend langsam und der Tag zog sich wie ein klebriger alter Kaugummi. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden als der Blonde wieder zu Hause eintraf, sich zu seinem Bett schleppte und einfach darauf fallen ließ. Die vielen Gedanken ließen seinen Kopf noch schwerer als Stein werden und wollten ihn nicht mehr aufstehen lassen.    Doch lang blieb er nicht in dieser Position, denn der versprochene Anruf von Seto kam natürlich wie angekündigt nach Feierabend und Jonouchi überlegte, ihn einfach wegzudrücken, konnte es jedoch nicht. Zu gern hätte er seine Stimme gehört, die ihm sagen würde, dass das, was gestern geschehen war, nur ein dummes Missverständnis war und alles beim Alten blieb. Allerdings konnte er das Telefonat aus Angst vor der unschönen Wahrheit auch nicht annehmen, sodass der markante Klingelton, den er nur für Setos Nummer ausgewählt hatte, schließlich verstummte. Was sollte er auch sagen?  „Hi Schatz, schön, dass du anrufst. Wie war dein Stelldichein mit meinem Freunden gestern? Ich hab euch gestern gesehen und hoffe ihr hattet viel Spaß.“  Nein, sicher nicht.    Sein Gedankenkarussell nahm wieder Fahrt auf und er war sich nicht sicher, wie es jetzt mit ihnen weitergehen sollte. Er besaß nie viel in seinem Leben. Dennoch hatte er dem Firmenchef in den letzten drei Jahren alles davon geschenkt, ihm bedingungslos seine tiefsten Gefühle offenbart, ihn geliebt. Und das tat er noch immer, auch wenn der Vertrauensbruch enorm war und ihn schmerzte. Es war zermürbend und er wusste, dass er etwas tun musste. So einfach konnte und wollte er sich nicht damit abfinden. Also rappelte er sich auf, nahm sein Telefon in die Hand und tätigte den Rückruf. Kampflos würde er den beiden seinen Drachen keinesfalls überlassen und er überlegte kurz, wie er die Sache angehen konnte, während der Ton des Freizeichens erklang. Was würde wohl passieren, wenn sich der Brünette ad hoc für einen von ihnen entscheiden müsste? Morgen wollten sie sich wieder treffen. Also würde er jetzt versuchen Seto davon zu überzeugen, stattdessen etwas mit ihm zu unternehmen. Doch dafür müsste dieser das Telefonat auch annehmen. Elends lang erschien ihm die Zeit, in der die Sekunden einfach verstrichen, bis der Anruf schließlich entgegengenommen wurde.   „Seto!“, sprach er mit einer piepsigen Stimme aufgeregt in den Hörer und rügte sich im gleichen Moment selbst für diesen Tonfall. „Was ist mit deiner Stimme los? Klingt befremdlich“, scherzte der Brünette auf Kosten des anderen. „Was? Nein, nichts. Alles okay“, war die zerstreute Antwort. „Hör mal. Das gestern…“, begann der Firmenchef seinen Satz und wurde jäh von seinem Gesprächspartner mit einem „Ist schon gut“ unterbrochen. Katsuya wollte keine Ausreden oder Lügen über den gestrigen Tag von ihm hören. Es war so schon unerträglich genug und es schnürte ihm beinahe die Kehle zu, dass Seto so tat, als wäre alles in bester Ordnung. Doch das war es nicht. Zumindest nicht mehr. „Anderes Thema“, schwenkte er schließlich um und tat sein Anliegen kund: „Ich hab morgen zeitig Schluss und wollte dich zum Abendessen einladen. Ich koche dein Lieblingsessen“, versuchte er ihn zu ködern und wartete gespannt auf seine Antwort. „Das klingt äußerst verlockend“, erwiderte  Seto auf seinen Vorschlag und versetzte den Blonden in eine positive Stimmung, „aber ich bin morgen Abend bereits verplant”, die sofort wieder zunichte gemacht wurde.   „Ist doch kein Problem, dann sag halt ab oder verschieb es auf einen anderen Tag. Deine Sekretärin wird schon was Passendes finden“, lieferte er dem Firmenchef die wohl einfachste Lösung und hoffte, dass er einlenken würde. Doch das tat er nicht. „In den kommenden Tagen quillt mein Kalender beinahe über. Nächste Woche passt es besser.“ „Achso. Natürlich. Deine 'Termine' sind dir natürlich wichtiger als ich“, hörte er Katsuya resigniert sagen, während eine hörbare Enttäuschung darin mitschwang. „Du verstehst das nicht. Ich kann diese Termine nicht verschieben“, sagte er schließlich in einem bestimmten Ton und Stille kehrte für einen kurzen Moment ein.   „Na gut. Wenn du unbedingt ein Tiger werden willst, bitte!“, schimpfte der Blonde daraufhin frustriert in den Hörer und beendete das Telefonat abrupt. Am anderen Ende der Leitung blieb ein vor den Kopf gestoßener Firmenchef zurück. Was hatte den anderen plötzlich so derart aufgeregt? Sicher, er wusste um dessen impulsive Art und er konnte auch durchaus verstehen, dass es den Jüngeren wurmte, dass er momentan zeitlich so eingespannt war, aber das eben war sogar für ihn etwas übertrieben. Jedoch konnte Kaiba sich nicht lange mit diesen Gedanken aufhalten. Immerhin musste er noch eine Menge Dinge erledigen, wenn er morgen pünktlich wieder zum WG-Kochkurs erscheinen wollte. Katsuya würde sich in den nächsten Tagen sicher auch wieder fangen, so wie es immer war, und spätestens an seinem Geburtstag würde dieses Schauspiel und der zusätzliche zeitliche Stress endlich ein Ende finden. Wie sehr sehnte er diesen Tag herbei.   Der Blonde wiederum pfefferte sein Handy wutentbrannt auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den weichen Kissen. „Du blöder Idiot!“, brüllte er in das Polster und trocknete die aufkommenden Tränen darin. Er hätte es besser wissen müssen, denn was sich der Firmenchef einmal in den Kopf gesetzt hatte, wurde auch genau so und ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Und er war wohl inzwischen einer dieser Verluste, die der Ältere dafür in Kauf nahm. Doch er hatte es wenigstens versucht. Leider entschädigte ihn der Gedanke nicht für das Desaster, das daraus resultierte. Und auf kurz oder lang würde er mit der harten Realität irgendwann sowieso konfrontiert werden. In dem Moment leuchtete sein Handy auf und signalisierte eine eingehende Nachricht von dem Brünetten. Katsuya war sich nicht sicher, ob er sie wirklich lesen wollte, angelte jedoch kurz darauf sein Smartphone von der anderen Seite des Bettes und holte noch einmal tief Luft, bevor er die wenigen Zeilen las. >Komm Samstagabend zu mir nach Hause. Ich habe etwas Wichtiges mit dir zu besprechen.<   Am Samstag war sein Geburtstag. Wie passend. Ein besseres Datum hätte er nicht wählen können, um es zu beenden. Vielleicht hatte er auch gar nicht auf dem Schirm, dass es sein Ehrentag war. Passierte ja schonmal, wenn man sich anderweitig amüsierte. Da es keine Frage war, musste er dementsprechend auch nicht darauf antworten. Also legte er das Handy wieder beiseite und zog die Decke über den Kopf, um dieses Chaos auszublenden. In drei Tagen begann das Wochenende und er würde sich am liebsten bis dahin hier verkriechen. Dass dies keine Option war, wusste er nur zu gut, doch für den Moment war es das Einzige, das ihm übrig blieb.   Die wenigen Tage vergingen, ohne dass beide noch einmal miteinander gesprochen oder sich gesehen hatten. Katsuya machte gerade Feierabend und verließ betrübt das Café. Sein Herz war schwerer als Blei und zog ihn zusammen mit seinem niedergeschlagenen Gemüt in tiefe Abgründe hinein. Heute war der Tag, an dem ihn der Firmenchef zu sich bestellt hatte, sein Geburtstag, und heute würde er ihm garantiert den Laufpass geben. Vielleicht sollte er noch einen kurzen Abstecher nach Hause machen und gleich eine Tasche holen, um seine wenigen Sachen von dort mitnehmen zu können. Allerdings hatte er keine wirkliche Lust, jetzt noch quer durch die Stadt zu gondeln. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen und nahm den direkten Weg zum Anwesen der Familie Kaiba. Dort empfing ihn Mokuba mit einem freudigen Grinsen und gratulierte ihm überschwänglich zum Geburtstag, bevor er ihn mit in die Wohnstube nahm. Seine gute Laune überfiel den Blonden regelrecht und ließ ihn für einen kurzen Moment vergessen, weshalb er eigentlich hier war. Jedoch währte die Ablenkung nicht lang und er verlor sich erneut in den negativen Gedanken, bis Mokuba ihn schließlich direkt ansprach.   „Jonouchi, stimmt etwas nicht? Du siehst nicht sehr fröhlich aus. Hat Seto wieder irgendwas angestellt?“, wollte er in einem tadelnden Tonfall wissen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ihn sein Bruder mit irgendeiner banalen Kleinigkeit ärgerte und sie dann wie früher in der Schule im Clinch lagen. Meist währte diese Situation nicht sehr lange und sie rauften sich wieder zusammen. Gerade am Anfang dieser holprigen Beziehung passierte das noch sehr oft, wurde jedoch bald zur Seltenheit. Dass sie ausgerechnet zu Katsuyas Geburtstag mal wieder zankten, war auch nicht die feine, englische Art. „Was bitte soll ich 'angestellt' haben?“, durchdrang die dunkle Stimme des Firmenchefs den Raum und der Blonde zuckte unwillkürlich zusammen. Mit verschränkten Armen stand der Hausherr im Türrahmen und bedachte seinen jüngeren Bruder mit einem tadelnden Blick. Schuldbewusstsein suchte man bei ihm wie so oft vergebens.    Katsuya hatte sich zwar bereits mental auf die Situation eingestellt, ihn jedoch jetzt tatsächlich vor sich zu haben, versetzte ihm einen Stich. Dennoch atmete er einmal tief durch, schüttelte die negativen Gedanken regelrecht ab und straffte sich. Wenn er jetzt schon vor den Trümmern seiner Beziehung stand, dann wollte er sich wenigstens nicht die Blöße geben und weinerlich vor Kaiba auftreten. Das Paar tauschte einen kurzen Blick aus und Seto hatte das untrügliche Gefühl, irgendwas nicht mitbekommen zu haben, als sein Freund den Blickkontakt harsch unterbrach und betroffen zu Boden blickte. Was auch immer hier gerade schief lief, sollte er so schnell wie möglich aufklären. Daher räusperte er sich kurz und meinte: „Wie dem auch sei, wolltest du nicht einen Freund besuchen, Mokuba?", ehe er einen weiteren Schritt auf dem trübsalblasenden Blonden zuging, „Gut, dass du es einrichten konntest. Folge mir bitte!" Ohne Umschweife drehte sich der Firmenchef um und verließ den Raum. Jonouchi zögerte einen Moment, bis er schließlich von dem jüngeren Kaiba in seinen Gedanken unterbrochen wurde: „Worauf wartest du noch? Na los geh schon! Wir sehen uns dann morgen", sprach er dem Älteren Mut zu und ließ ihn ebenfalls zurück.   Nun, eine Wahl hatte er offenbar nicht und er musste sich der Sache jetzt wohl oder übel stellen. Also trat er den Weg, der ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohte, an und folgte seinem Liebsten, der ihm bald das Herz brechen würde. Nach einigen Schritten nahm er einen bekannten Geruch wahr und ließ sich kurz davon ablenken. Wenn ihn seine Nase nicht täuschte, gab es im Hause Kaiba heute Curry und sein Magen machte sich sogleich grummelnd bemerkbar. Sein Abendessen musste leider noch etwas auf ihn warten und es war eine kleine weitere Qual, dass es hier so verlockend duftete. Zudem wusste er, dass Setos 300-Sterne-Koch immer etwas Leckeres auf den Tisch zauberte. Als er endlich zu dem Hausherrn aufschloss, blieb dieser unvermittelt stehen und richtete das Wort an ihn: „Willst du mir nicht sagen, was los ist?“  „Ich glaube eher, dass du mir was sagen willst“, entgegnete der Blonde darauf in einem missmutigen Ton. „Du hast recht. Da gibt es tatsächlich etwas“, sagte er schließlich in einem neutralen Tonfall und setzte seinen Weg fort. Offenbar sollte Jonouchis Leiden heute kein Ende nehmen, denn als sie schließlich beim Esszimmer ankamen, wurde dieser verführerische Geruch noch stärker und der Blonde musste hörbar seufzen. Ein ungewöhnlicher Ort, um Schluss zu machen, das musste er zugeben.   „Ich habe eine ganze Weile überlegt, wie der heutige Abend ablaufen soll“, begann der Brünette seine Erklärung und ließ Katsuya die Luft anhalten, „und es tut mir leid, dass ich in den letzten Tagen kaum Zeit hatte. Aber es war nicht anders zu bewerkstelligen, damit es eine Überraschung wird.“ Überraschung nannte man das jetzt also? Obwohl es ja durchaus der Wahrheit entsprach. Jonouchi war definitiv überrascht gewesen und er wollte es jetzt endlich hinter sich bringen. „Sag doch endlich, was du mir sagen willst“, forderte er mit brüchiger Stimme von dem Firmenchef und blieb mit gesenktem Kopf im Türrahmen stehen. Kaibas Gefühl, dass hier etwas gründlich schief lief, bestätigte sich erneut und er musste der Sache jetzt auf den Grund gehen. „Du wirkst heute ungewöhnlich schwermütig. Ich wusste ja nicht, dass dich das Älterwerden dermaßen mitnimmt. Oder was beschäftigt dich so sehr, dass ich noch nicht mal ein Lächeln von dir bekomme?“, sprach der Brünette seine Gedanken laut aus und sah den Jüngeren auffordernd an. Dieser seufzte resignierend und holte noch einmal tief Luft. Wenn Seto es ihm nicht sagen wollte, dann würde er eben den ersten Schritt zum Ende ihrer Beziehung tun.   „Ich weiß von dieser Sache mit Yuugi und Bakura…“, ließ er schließlich verlauten und sein Gegenüber wurde hellhörig. „Wie bitte? Haben sie es etwa verraten? Man kann sich wahrlich auf niemanden mehr verlassen, wenn es darum geht ein Geheimnis zu bewahren.” „Du streitest es also noch nicht einmal ab?" „Es gibt keinen vernünftigen Grund, es jetzt noch geheim zu halten. Allerdings hätte ich dir schon gern die Details dazu verschweigen wollen."  „Die Details dazu will ich auch gar nicht wissen! Du bist echt grausam!"  „Jetzt übertreib es mal nicht gleich. So schlimm war es nun auch wieder nicht."  „Doch natürlich ist das schlimm! Schlimmer geht's ja wohl kaum noch!"  „Was ist bitteschön so schlimm daran, nicht kochen zu können? Es ist leider nicht mein Metier, da musste ich eben Abhilfe schaffen”, rechtfertigte er sich vor seinem Freund, der wiederum irritiert aufschaute, und ging direkt auf ihn zu.     „Moment, was?“ Jetzt wurde es ganz verzwickt. Konnte es sein, dass sie hier aneinander vorbei redeten und die Geschichte doch ein klitzeklein wenig anders war, als es schien? Könnte es vielleicht doch nur ein ganz, ganz dummes Missverständnis gewesen sein? „Ich wollte dich mit einem gemeinsamen Abendessen zu deinem Geburtstag überraschen. Was hast du denn gedacht, weswegen ich dich heute herbestellt habe?“ Kurz ratterte es in dem blonden Köpfchen, bis die Information schließlich durchsickerte. „Was? Ich meine, ernsthaft? Du willst nicht Schluss machen?“ „Das überlege ich mir gerade noch einmal. Aber eigentlich hatte ich das nicht geplant", erwiderte Seto ruhig.  „Waaaassss?! Ich wusste es! Du bist ein riesiges A...", wäre Katsuya nicht ohnehin schon verwirrt gewesen, hätte er den sarkastischen Ton in Setos Stimme sicherlich bemerkt. „Überleg dir gut, ob du deinen Satz beenden willst, Bonkotsu", wurde er drohend unterbrochen, „Das war ein Scherz! Wächst der Grad deiner Verrücktheit etwa linear mit deiner Alterskurve oder was ist ansonsten in dich gefahren, dass du mir solch ein surreales Vorhaben unterstellst?" Kaiba hatte sich schon vor Jahren an die impulsive Art des Blonden gewöhnt, aber manchmal musste man dem Hündchen einen Maulkorb verpassen, damit es die sprichwörtliche Hand, die es fütterte, nicht beißen konnte.    „Aber das Telefonat und ich hab dich doch an dem Abend gesehen und Bakura hat dich Tiger genannt und du hattest gar keine Termine in der Firma, obwohl du es gesagt hast, und hab ich das grade richtig verstanden, dass du gekocht hast?“, überschlugen sich Jonouchis Gedanken und sprudelten ohne Unterlass aus seinem Mund heraus, bis ihm die Luft ausging. Diesen Moment nutzte der Hausherr, um zur endgültigen Klärung der Situation beizutragen. „Wenn ich richtig schlussfolgere, hast du dir da etwas ganz anderes zusammengereimt. Wie ich bereits sagte: Sie haben mir beim Kochen geholfen. Deswegen konnte ich diese Termine auch nicht verschieben, da es nach wie vor eine Überraschung werden sollte.“ Ja, da hatte Katsuya etwas ganz gewaltig falsch verstanden und im selben Moment, als er die kurze und einfache Erklärung hörte, fiel ihm ein Stein so groß wie eine ganze Gebirgslandschaft vom Herzen. Der ganze Stress und die Aufregung umsonst. Und dann war Kaiba auch noch über seinen Schatten gesprungen und hatte ausgerechnet Yuugi um Hilfe gebeten, damit er Katsuya mit seinem Lieblingsessen überraschen konnte, wie es ihm sein gourmehafter Spürsinn bereits seit geraumer Zeit verriet.    „Die Überraschung ist dir definitiv gelungen“, sagte er schließlich deutlich erleichtert und lehnte seinen Kopf an die Schulter seines Liebsten, während ein tiefer Seufzer seinen Mund verließ. „Das ist noch nicht alles“, sagte dieser daraufhin und überreichte ihm mit einem „Happy Birthday“ auf den Lippen eine kleine blaue Geschenktüte, auf der viele braune Pfotenabdrücke aufgedruckt waren. Die Anspielung auf seinen Kosenamen kam dabei mal wieder deutlich zum Tragen. Irgendwann würde Seto die Geschenke für ihn sicher in einem Tierbedarfsladen ordern. Er sah sich schon mit einem diamantenen Halsband auf dem Sofa sitzen. Der Gedanke daran, dass es zu dem Halsband natürlich auch eine Leine geben würde, ließ ihn etwas verlegen drein schauen, sodass er sich von dem anderen abwandte.    Er benötigte einen kurzen Moment, um sich wieder zu sammeln und den unnatürlichen Rotschimmer aufgrund dieser unanständigen Hirngespinste aus seinem Gesicht zu bekommen, bevor er den Inhalt der Tüte herausnahm. Offenbar beschenkte ihn Seto in diesem Jahr mit etwas Nettem zum Anziehen, wie ihm der Stoff in seinen Händen verriet. Er breitete das Kleidungsstück aus und staunte nicht schlecht, als eine Kochschürze zum Vorschein kam. Als Motiv hatte er seinen geliebten schwarzen Rotaugendrachen gewählt, der sich über den roten Stoff schlängelte. Und das typische Halsband um den Nacken hatte sie auch, sodass der Blonde unwillkürlich schmunzeln musste. Da war sein vorangegangener Gedanke mit dem Hundehalsband ja gar nicht mal so abwegig.   „Offenbar gefällt dir dein Geschenk“, drang die tiefe Stimme des Brünetten an sein Ohr.  „Mir gefällt alles, was ich von dir bekomme“, lächelte der Angesprochene fröhlich zurück. „Das freut mich zu hören. Zwar habe ich von deiner Berufswahl keinen kulinarischen Vorteil, aber deinen Kochkünsten kann ich leider nicht widerstehen. Zukünftig werde ich dir dabei wohl auch öfter Gesellschaft leisten“, sagte er schließlich und überreichte ihm einen kleinen Anhänger in Form eines weißen Drachen mit eiskaltem Blick. Doch das war nicht alles. An dem metallenen Ring war noch ein einzelner Schlüssel angebracht. Ungläubig besah sich Katsuya das glänzende Metall in seinen Händen. Bedeutete das jetzt das, was er dachte? Sein fragender Blick suchte den des anderen. Bestätigend nickte ihm dieser zu, während sich ein Lächeln in sein Gesicht schlich. „Willkommen zu Hause, Hündchen.“   Ohne ein Wort zu sagen, ließ Katsuya die Schürze in seinen Händen fallen und fiel seinem Liebsten ungestüm um den Hals, sodass sie beide polternd zu Boden gingen. Es war einfach unglaublich. Er war heute mit der Erwartung hergekommen, dass Seto ihm eine unschöne Wahrheit präsentieren und sich von ihm trennen würde. Doch letztendlich endete es in einem mit Liebe zubereiteten Essen, einem einzigartigen Geschenk für sein kulinarisches Hobby und dem Wunsch, dass sie von nun an zusammen wohnten. Eine Wende, mit welcher der Blonde im Leben nicht gerechnet hätte und die ihn in diesem Moment unsagbar glücklich machte.    Nach dieser Erleichterung meldete sich auch sein Appetit sofort wieder zu Wort und sein Bauch knurrte wie ein ausgehungerter Löwe. Etwas verlegen wandte er sich ab und stand schließlich auf, damit sich auch der Brünette, den er so schwungvoll auf den Boden befördert hatte, wieder erheben konnte.  „Nachdem nun alle Missverständnisse aus der Welt geschafft sind, schlage ich vor, dass wir mit dem Essen beginnen“, schmunzelte dieser, als er wieder senkrecht stand, und servierte dem Blonden kurz darauf seinen ersten eigenen Versuch eines Currys. Dass dieses etwas scharf geraten war, zeigte Katsuya mal wieder die feurige Seite seines Drachen. Ein genüssliches Grinsen schlich sich in sein Gesicht, denn es schmeckte auch mit der gut gemeinten Würze einfach lecker.   Eine Woche zog ins Land und der Blonde war, direkt nachdem er den Schlüssel erhalten hatte, im Hause Kaiba eingezogen. Die Tage waren noch immer frostig und der Schnee bedeckte ein paar Zentimeter des Bodens. Tatsächlich hatte es Seto sogar einmal geschafft, unter der Woche auf seine Firma zu verzichten, wenn man einen freien Nachmittag so nennen wollte, und unternahm etwas mit seinem blonden Chaoten. Es kam selten genug vor und natürlich ließ Katsuya sich das nicht entgehen, zumal sein Liebster in den Wochen davor bekanntlich mit Abwesenheit geglänzt hatte. Zusammen schlenderten sie gerade die Straße entlang auf dem Weg zu einem kleinen Café im Park, als der Blonde eine bekannte Stimme vernahm. „Hey Tiger!“, waren die Worte von Ryou, der ihnen zusammen mit Yuugi entgegen kam. Unwillkürlich wurde Katsuyas Griff um den Arm des anderen fester und seine Miene verfinsterte sich, als sie sich schließlich gegenüber standen. Das fiel natürlich auch dem Firmenchef auf, sodass er das Wort an den Weißhaarigen richtete.    „Wenn ich du wäre, würde ich meine Wortwahl noch einmal überdenken, sonst fällt dich der tollwütige Kampfhund neben mir noch an und beißt zu“, ließ der Brünette ermahnend verlauten und deutete auf den Blonden neben sich, der bereits bedrohlich knurrte. Das er diese Szene vor einigen Tagen so krass falsch verstanden hatte, rührte nicht weniger daher, dass Bakura eben jenen Kosenamen an SEINEN Drachen vergeben hatte. Sicher, wild konnte er schon in der ein oder anderen Beziehung sein, aber das war eine andere Geschichte, die sie in trauter Zweisamkeit genossen.  „Mensch, Ryou“, schalt Yuugi den Weißhaarigen, der darauf nur ein verschmitztes Lächeln parat hatte. „Sorry, Jonouchi-kun. Das war nicht böse gemeint“, versuchte der Kleinste weiterhin die Wogen zu glätten, sodass sich der zähnefletschende Retriever wieder beruhigte. Allerdings weckte es auch seine Neugier.   „Was sollte diese Sache mit dem Tiger eigentlich?“, fragte er angesäuert nach und bekam prompt die Antwort von Bakura serviert: “Weil er so wild im Bett ist." Interessiert sah der Brünette zu seinem Hündchen, dem die Antwort nicht zu gefallen schien, wie er an dem nicht mehr fließenden Blut in seinem Arm deutlich merkte.  „Jetzt hör schon auf!", rügte ihn Yuugi erneut dafür, dass er so dreiste Lügenmärchen verbreitete und den Blonden weiter ärgerte. Dabei legte sich ein deutlicher Rotschimmer in sein Gesicht. Allein die Vorstellung, dass da etwas zu dritt zwischen ihnen gelaufen sein könnte, ließ ihn wohl in Verlegenheit geraten.  „Schon gut, schon gut. Ich bin jetzt brav“, winkte Bakura schließlich ab und zog seinen Mitbewohner entschuldigend näher an sich heran. Etwas zu nah, wie es Katsuya schien. Kurz darauf verabschiedeten sie sich voneinander nach unzähligen weiteren Entschuldigungen von Yuugi und gingen ihrer Wege.    Doch den Blonden beschäftigte diese eben gesehene Szene dann doch noch ein paar Gedanken länger. Die beiden wirkten so seltsam vertraut miteinander. Lag das jetzt an Ryous Art oder sponn er sich da schon wieder irgendeinen Unsinn zurecht? Als sie einige Schritte gegangen und somit außer Reichweite der beiden waren, verschaffte er sich Gewissheit bei seinem Liebsten. „Sag mal, sind die beiden…?“, begann er den Satz nachdenklich.  „Sind sie“, war die kurze Antwort darauf. „Woher weißt du…“ „Es ist offensichtlich. Sogar für mich", unterbrach der Brünette ihn mitten im Satz, während der Jüngere aufgrund der Wortwahl schmunzeln musste.    Im selben Moment erklang der Benachrichtigungston von Jonouchis Handy, welches er sogleich neugierig aus der Tasche fummelte.  „Eine Nachricht von Yuugi. >Als Wiedergutmachung für das Missverständnis<“, sprach er seine Gedanken sowie den Text der Nachricht laut aus und erhaschte damit die Aufmerksamkeit des anderen. „Er hat mir ein Bild mitgeschickt." Neugierig öffnete er die Datei und brach direkt in schallendes Gelächter aus. Kaibas Intuition sagte ihm, dass das nichts Gutes bedeuten konnte, woraufhin er sich an den Jüngeren wandte.  „Was ist los?" Doch der Blonde fand vor lauter Lachen keine Worte und unzählige Tränen liefen ihm über die Wangen, während er sich schmerzlich den Bauch hielt.    Auf dem Bild waren Yuugi und Seto zu sehen, wie sie gerade in der Küche geschäftig waren. Allerdings nicht mit Kochen, sondern mit aufräumen. Denn überall, wo man hinsah, klebte Reis: auf der Küchenzeile, auf dem Fußboden, an den Schränken und an ihnen selbst. Er stammte wohl aus dem Reiskocher, der inmitten dieses ganzen Durcheinanders stand. Welches Ereignis dieses Chaos ausgelöst hatte, wusste Katsuya zwar nicht, aber das Gesicht des Brünetten in dem haufenweise Reis klebte, war unbezahlbar. Er hatte sich wirklich extrem viel Mühe gegeben, um den Blonden zum Geburtstag mit seinem Lieblingsessen zu überraschen und das freute ihn, nachdem er dieses Bild gesehen hatte, gleich noch mehr. Außerdem war darauf noch etwas anderes zu sehen, was seine vorhin gestellte Frage beantwortete.   „Sie steht dir übrigens ausgezeichnet, Tiger“, wischte sich der Blonde die Tränen aus dem Gesicht und zeigte dem Firmenchef schließlich das Foto, dass ihm Yuugi geschickt hatte. Jetzt verstand er auch, warum Bakura seinen Liebsten so betitelte, denn auf der Kochschürze, die er trug, war ein buntes Tigermotiv aufgedruckt. Als Seto es sah, verzogen sich seine Mundwinkel automatisch nach unten und er verwünschte innerlich den Fotografen.  „Diese dämlich Kochschürze. So ein grässlicher synthetischer Fummel! Nicht vergleichbar mit meinem Geschenk für dich“, echauffierte sich der Firmenchef, da er nicht wusste, dass überhaupt Bilder von diesen Kochkatastrophen existierten.    „Lösch das, sofort!", befahl er in einem resoluten Ton und wollte dem Blonden das Handy aus der Hand stehlen.  „Niemals!", protestierte dieser und nahm es schützend an seine Brust, „Ich lasse es vergrößern und hänge es in die Küche, damit ich beim Kochen immer dein hübsches Gesicht sehen und diese äußerst entzückende Schürze an dir bewundern kann. “ „Auf gar keinen Fall wirst du das tun. Eher verschaffe ich mir unerlaubt Zugang zu deinem Handy und lasse es selbst verschwinden!“ „Selbst wenn du es löschst. Gesehen ist gesehen und kann nicht wieder vergessen werden", freute sich der Blonde über diesen kleinen Freundschaftsdienst und akzeptierte die Entschädigung für das Missverständnis.    Letztendlich behielt Jonouchi das Foto unter Einhaltung gewisser Auflagen und es landete folglich auch nicht an der Wand in der Küche. Dass dieses Bild jedoch nicht das einzige seiner Art war, fand der Blonde nur wenig später heraus, als er mal wieder bei Yuugi zu Gast war. Doch das verschwieg er seinem Liebsten besser und vielleicht kämen zu diesen Momentaufnahmen ja später noch mehr hinzu, wenn sie zusammen etwas in ihrem Zuhause kochten.   Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)