Die Geschichte der Rumtreiber von HaruhiSou (Oder das Geheimnis von Regulus Black) ================================================================================ Prolog: Lyall und Hope ---------------------- Lyall ging im Wald spazieren. Es war einer seiner Lieblingsbeschäftigung nach einem langen Tag im Ministerium. Er liebte seine Arbeit wirklich. Die Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe war ein spannendes Gebiet und es gab immer neues was der junge Zauberer entdecken und lernen konnte, aber manchmal gab es auch langweilige Tage, indem er in Bergen von Pergamentrollen versank und einfach nur Anträge abarbeiten oder überprüfen musste ob Niffler als Haustier geeignet waren. Und heute war so ein Tag. Nach Stundenlangen sitzen und absegnen, war er froh raus in die Natur zu kommen, den Tieren zu lauschen und die Ruhe zu genießen. Ein Schrei erschütterte die die Gegend. Na, das mit der Ruhe konnte er wohl endgültig abhaken. Es war eine Frau, die schrie. Lyall folgte ihrer Stimme und seine Augen weiteten sich, als er sah, dass sie vor einem Monster weglief. Es war … Ja, was war das denn für ein Geschöpf? Es war groß und bärenartig, schwarz mit Tatzen wie einer Katze, die ihre Krallen ausfuhr.. Es war … denk nach, Lyall, denk nach ...War ihm was entfallen? Hatte er während seines Studiums nicht gut genug aufgepasst? Er konnte das Wesen nicht einordnen. Wenn er das überstand, musste er noch mal alle Werke von Newt Scamander lesen. Aber erst hieß es dieses Biest zu besiegen, was auch immer das war. Kaum hatte Lyall diesen Gedanken zu ende Gedacht, fiel es ihn wie Schuppen von den Augen. Die Frau, die geschrien hat, war ein Muggel und dieses Wesen existierte nicht wirklich. Es war nur ein Gebilde ihrer Fantasie, ihrer Angst um Genau zu sein. Das Geschöpf war nichts weiter als ein Irrwicht. Lyall zog seinen Zauberstab aus seiner Hosentasche. „Riddikulus.“ - Der Zauber kam ganz lässig über Lyalls Lippen und das Geschöpf verschwand, stattdessen befanden sie sich auf einer Blumenwiese. Der junge Zauberer pflückte eine Blume und schenkte sie der Frau. Erst jetzt fiel ihm auf wie hübsch sie war. Sie war zierlich und ihre hellbraunen Haare, erinnerten ihn an Karamell. Ihre bernsteinfarbene Augen strahlten Wärme und Güte aus. Lyall fühlte sich sofort von ihr angezogen. Er sah wie sich ihre Lippen bewegten und sie ein „Danke.“ hauchte. „Du hast mir das Leben gerettet.“ Ihre melodische Stimme passte zu ihrem Aussehen. Es war, als würde ein Engel zu ihm sprechen. Er war so fasziniert von ihr, dass er es nicht über sich brachte ihr zu sagen, dass dies nur ein Irrwicht war und er keine große Heldentat vollbracht hatte. Aber würde sie es überhaupt verstehen? Sie war ein Muggel und würde ihn wahrscheinlich für verrückt erklären. „Ich begleite Sie nach Hause“, sagte er stattdessen. Zu seinem Glück lies die schöne Frau das zu. Bei der ganzen Aufregung hatte er vergessen zu fragen, wie sie hieß. Verlegen um Worte, ging er schweigend neben ihr her. Der volle Mond bot eine romantische Atmosphäre. Doch war es relativ leer auf den Straßen. Einzelne Autos fuhren vorbei. Seine Begleiterin wohnte offenbar in einer der Reihenhäuser. Irgendwann blieb sie stehen. Sein Blick fiel auf ihr Klingelschild. „Howell“ – Das war also ihr Nachname. „Danke für alles“, sagte sie mit einem Lächeln, dass die ganze Welt strahlen lies. Endlich fand Lyall seine Sprache wieder. „Darf ich …“  Er fuhr sich nervös durch die dichten dunkelbraunen Haare. „Darf ich deinen Namen erfahren?“ „Hope“, antwortete sie. Hope. Was für ein schöner Name für eine hübsche Frau wie sie es war. „Und wie ist deiner?“, fragte sie. „Lupin. Lyall Lupin“, antwortete er. „Möchtest du …“ Er musste gerade seinen ganzen Mut aufbringen, den er hatte. „Möchtest du mit mir ausgehen?“, fragte er zaghaft. Wie gut, dass es dunkel war, denn so konnte sie nicht sehen, wie rot seine Wangen geworden waren. „Ja“, antwortete sie. „Lass uns ausgehen.“ Er hörte ihre Worte und konnte sie dennoch kaum erfassen. Es war  als würden Engel Geigen spielen. Er war ohne zu leugnen in die Frau verliebt. Es war verrückt, denn er hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Aber Hope schenkte ihm die Hoffnung.  „Sehr schön, ich hole dich ab.“ Diese Begegnung war der Anfang einer wunderbaren Liebesgeschichte. Lyall ging so oft mit ihr aus, wie es seine Arbeit erlaubte. Er erfuhr, dass sie an einer Muggelschule als Lehrerin arbeitete und er verriet ihr, dass er ein Zauberer ist und war so erleichtert, dass sie es mit einer Selbstverständlichkeit aufnahm als würde er übers Wetter reden. Er erklärte ihr was ein Irrwicht war und als sie realisierte, dass sie nie wirklich in Gefahr war, musste sie herzlich lachen. „Aber du wirst trotzdem mein Held bleiben.“ Sie kamen gerade von einem Café. Lyall hatte sie ausgeführt. Jetzt hielten sie Händchen. „Wirklich?“, fragte er amüsiert und blieb stehen, nur um die direkt ansehen zu können. „Und du bist meine Heldin, weil du mit mir zusammen sein willst. Ich liebe dich Hope.“ „Und ich liebe dich, Lyall“, hauchte sie ehe sich ihre Lippen versiegeln. Lyall konnte kaum glücklicher sein. Sein Glück wollte aber ansteigen, als er nach gut einem Jahr Beziehung vor ihr auf die Knie ging, damit er um ihre Hand anhalten konnte. Sie nahm den Heiratsantrag an und es gab ein großes Fest. Sie konnten sich wunderbar arrangieren und das obwohl seine Familie magisch war und ihre nicht. Sie feierten in dem großen Garten von John Howell, Hopes Vater und auf der Hochzeitstorte war die Gestalt des Irrwichts, den Lyall damals in die Flucht geschlagen hatte aufgestellt. Die Hochzeitsnacht war berauschend und intensiv. Außerdem war es die Nacht, indem sie ihren Sohn zeugten. Er kam neun Monate später als gesunder Junge in einem Muggelkrankenhaus auf die Welt. Lyall hielt den Kleinen im Arm und als der kleine Junge zum ersten mal die Augen öffnete, waren sie so bernsteinfarben wie die von Hope. „Er kommt ganz nach dir“, stellte der stolze Vater erfreut fest. Den Namen hatten sie schon lange entschieden, als sie erfahren haben, dass es ein Junge wird. Hope wählte den Namen nach der Mythologie aus und nach ihrem Vater. Sie nahm ihn Lyall ab und sah ihren Sohn an. „Willkommen auf der Welt, Remus John Lupin.“ Kapitel 1: Greyback ------------------- Remus wuchs zu einem glücklichen Kleinkind heran. Er ging in ein Kindergarten der Muggel, denn auch wenn er schon magische Fähigkeiten aufwies und er höchst wahrscheinlich nach Hogwarts gehen sollte, war es Hopes Wunsch, dass Remus erst in den Kindergarten und dann in die Grundschule ging. Er war ein Halbblut und sollte beide Welten kennenlernen. Das Leben der Muggel und Zauberer sollte ihm frei zur Verfügung stehen und er sollte nachher wählen können, ob er nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule ging oder nach Hogwarts. Wobei Lyall beschwörte, dass Remus auf jeden Fall nach Hogwarts gehen wird, hatte er seinen kleinen Sprößling schon des öfteren erwischt wie er mit seinen Zauberstab spielte. Vier glückliche Jahre hatten die Lupins. Die Erzieherin meldeten zurück wie gut Remus mit anderen Kindern spielte und er schon weit fortgeschritten war für sein Alter. "Er hat heute schon seinen Namen in den Sand gemalt. Für einem Vierjährigen ist das beachtlich, da die meisten Kinder lernen erst später schreiben lernen", berichtete sie, als Hope Remus abholte und dieser fröhlich seiner Mutter entgegen kam. Es konnte nicht besser laufen für die Lupins. Remus entwickelte sich prächtig und das Ehepaar liebten sich wie an ihrem ersten Tag. Nichts schien das Glück dieser Familie je stören zu können. Bald war Remus' fünfter Geburtstag und Hope war schon in den Vorbereitungen. Sie suchte ein leckeres Kuchenrezept heraus, kaufte Ballons und ein paar Spielzeuge, die sie hübsch verpackte. "Remus wird ein schönes Fest haben", meinte Lyall lächelnd als er sah was seine Frau alles vorbereitete. "Ich hoffe bis dahin sind die Prozesse vorbei." Es gab ein besonderen Fall eines Werwolfs Namens Greyback, der gefasst wurde und er als Vorsitzender der Abteilung  für Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe sollte im Zaubergamot beiwohnen und bei der Gerichtverhandlung ebenfalls eine Aussage treffen. Lyall zog sich ordentlich an als besagter Tag eintraf. Er gab Hope noch einen Kuss und wuschelte durch Remus' Haare, der an seiner Mutter hing. Morgen würde er seinen Ehrentag haben. Deswegen war Hope besonders damit beschäftigt den Kuchen zu vorbereiten, für den sie sich entschieden hatte. Sie backte einen Marmorkuchen mit Schokoladenglasur. Remus stand auf den Hocker und half ihr so gut er es konnte. Dabei leckte er an dem Holslöffel ab, an dem Schokoladenreste dran waren. "Lass Remus nicht zu viel Schokolade naschen, er wird sonst noch süchtig", mahnte Lyall, ehe er in den Kamin trat und mittels Flohnetzwerk ins Ministerium eintrat. Kaum auf der Arbeit angekommen, nahm er seinen Platz im Zaubergamot ein. Seine Kollegen aus verschiedenen Abteilung setzten sich auch hin. Schließlich wurde Greyback zur Mitte geführt. Ketten Schlangen sich um seine Handgelenke als er sich auf dem Stuhl niederließ. Ihm wurde vorgeworfen Kinder getötet zu haben. Mit verengten Augen sah Lyall das Biest an. Wie schrecklich! Er stellte sich vor wie das wäre, wenn der Werwolf sein Kind töten würde und es schüttelte ihn innerlich vor Entsetzen und Hass auf diese Kreatur, die da saß und den Prozess mit einem selbstgefälligen Grinsen annahm. Na warte, dir wird noch das Grinsen vergehen, dachte sich Lyall grimmig während er den Prozess verfolgte. Ihm knotete es den Magen zusammen, als er hörte wie seine Kollegen für seine Unschuld argumentieren und sich darauf berufen, dass Greyback ein Werwolf sei und er deswegen nicht bei vollem Bewusstsein sei, als er die Kinder tötete. So ein Unsinn! Es gab für seine Tat keine Entschuldigung, keine Erklärung! Lyall sah sich als verantwortungsvoller Vater und Sprecher in der Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe. Dem musste sofort Einheit geboten werden! Deswegen wippte er auch ungeduldig mit dem Fuß, bis er endlich die Erlaubnis erteilt bekam zu reden. "Mr. Lupin, ich erteile Ihnen das Wort", sagte der Richter. Lyall erhob sich und sah Geryback mit voller Abscheu an. "Ich muss euch widersprechen. Es gibt keine Entschuldigung für die Ermordung von Kindern! Jeder hier, der ein Kind hat, sollte so denken wie ich. Werwölfe sind seelenlose und böse Kreaturen und verdienen nichts anderes als den Tod!" Nach seinen Worten ging ein Raunen durch den Raum. Einige seiner Kollegen tuchelten miteinander und sahen Lyall entsetzt an. Aber ihm war das egal. Er stand zu seiner Meinung und nichts würde ihm umstimmen können. Auch nicht Greyback, der Lupin mit so viel Abscheu ansah, wie dieser für ihn empfand. "Danke, Mr. Lupin, Sie können sich setzen", sagte der Richter schließlich um mit dem Prozess weiter machen zu können. Lyall hatte verloren. Er spürte das, als Greyback tatsächlich frei gesprochen wurde. Wie konnten sie es zulassen? Ein Mörder gehört nach Askaban aber nicht auf freien Fuß! In seinem Büro packte er frustriert seine Tasche und flohte sich wieder nach Hause. Für heute war sein Tag gelaufen. "Der Prozess ist nicht gut gelaufen?", erriet Hope, als sie Lyalls Gesichtsausdruck sah. Dieser schüttelte den Kopf. "Nein. Sie haben Greyback laufen lassen", sagte er verbittert. Später saßen sie am Tisch und er redete immer noch darüber. "Wie können sie nur einen Kindermörder frei sprechen? Jetzt läuft er durch Die Welt und ermordet nur noch mehr Kinder." Hope legte eine Hand auf die Schulter ihres Mannes. "Denk nicht mehr daran. Morgen ist Remus' Geburtstag." Die beiden Eltern sahen zu den kleinen Jungen, der mit einer Gabel sein Gemüse zerdrückte und in den Mund schaufelte. "Ja, du hast recht. Remus, freust du dich auf dein Geburtstag?" Remus nickte kräftig. "Ja! Ich werde fünf!" Er hielt alle Fünf Finger seiner Hand hoch. Bei dem Anblick seines Sohnes war der Frust schnell vergessen. Den restlichen Tag spielte das Ehepaar mit Remus und brachten ihn gemeinsam ins Bett. "Kann nicht schlafen! Zu aufgeregt!", sagte Remus, als Hope ihn zudeckte und einen Kuss auf die Stirn hauchte. "Schließ deine Augen, mein Schatz. Wenn du schläfst, dann kommt dein Geburtstag schneller", entgegnete sie liebevoll und öffnete sein Fenster ein Spalt breit. Hope wusste, dass Remus schneller einschlief wenn etwas frische Luft ins Zimmer kam. Mit einem Lächeln verließ sie das Kinderzimmer und ging zu Lyall. "Remus freut sich ganz schön auf seinen Geburtstag. Er hat den ganzen Tag darüber geredet", berichtete sie. Morgen würde ein schöner aber langer Tag werden, denn Remus hatte fünf Jungs aus dem Kindergarten eingeladen. Deswegen genossen Lyall und Hope die Ruhe, die aber nur von kurzer Dauer war, denn kaum hatten sie ihr Schlafzimmer betreten hörten sie Remus markerschütternd schreien. Das war beunruhigend, denn Remus hatte noch nie so geschrien. Selbst als er einmal vom Bett gefallen war, klang sein Weinen ganz anders als jetzt. So schnell sie konnten rannten sie in das Kinderzimmer und blankes Entsetzen spiegelte sich in den Gesichter der Lupins wieder. Ein ausgewachsener Werwolf beugte über Remus' Bett und versenkte seine Zähne in den Oberarm des Jungen, der wie am Spieß brüllte. "Lass meinen Sohn in Ruhe!", schrie Lyall und zückte einen Zauberstab. Ein roter Strahl kam herausgeschossen aber der Werwolf wisch aus. "Rache schmeckt so köstlich", raunte der Werwolf. Was? Er konnte sprechen? Meistens fehlte ihnen das Bewusstsein um das zu bewerkstelligen. Dann erkannte Lyall ihn wieder. "Greyback!", fuhr er ihn an. Greybacks Maul bewegte sich und er ließ ein graußiges Lachen hören. "Lupin, glaubst immer noch, dass Werwölfe nichts anderes als den Tod verdienen?", fragte er und deutete mit seinen Kopf auf Remus, der sich vor seinen Augen in einen Werwolf verwandelte. Kapitel 2: Zwei Brüder ---------------------- "Siri Siri!" Der dreijährige Regulus Black lief unter Tränen in das Zimmer seines großen Bruders. "Siri!" Er sprang auf Sirius und rüttelte ihn wach. "Reeeg! Geh von mir runter!", ächzte Sirius. "A-aber putt gemacht! Bella putt gemacht!", schluchzte Regulus. Sirius öffnete seine Augen einen Spaltbreit. Seit dem seine Cousine hier übernachtete, bekam Sirius kaum eine ruhige Minute. Immer musste sie etwas zerstören, so wie Regulus' Teddy und das während der arme Junge schlief. Er war froh, wenn sie wieder weg war. Regulus saß jetzt weinend auf Sirius Bett und hielt die Überreste seines Teddys in den kleinen Händen. Sirius richtete sich gähnend auf. Regulus würde keine Ruhe geben, bis er richtig wach war. So rieb sich der ältere Black die Augen. "Nimm mein Teddy", sagte er und zog ihn unter sein Kissen hervor. Regulus machte große Augen. "Oh! Darf haben?", fragte er und umarmte Sirius' Teddy. "Ja und jetzt verschwinde. Ich will noch weiter schlafen. Nachher verprügel ich Bella", murmelte er und legte sich wieder zurück. "Will nicht raus. Hab Angst vor Bella", wimmerte Regulus. "Bei Merlin! Dann komm ..." Sirius schlug seine Decke zurück und ließ seinen kleinen Bruder drunter kriechen. Regulus kuschelte sich glücklich an Sirius und hielt seinen neuen Teddy fest im Arm. Es dauerte dann nicht lange bis Regulus schlief. Es waren seit dem einige Jahre vergangen. Regulus saß im Hinterhofs vom Grimmauldplatz und sah sich den Himmel an. Er passte auf, wo er sich hinsetzte, denn seine Eltern wurden immer sehr böse, wenn er sich dreckig machte. Meistens hielt er sich daran. Es war aber nicht so einfach mit einen Bruder wie Sirius ... ihm war es egal wenn die Eltern böse wurden. Er sprang durch Pfützen und wälzte sich in der Erde wie es ihn passte. Manchmal riss Sirius ihn mit. Eines musste Regulus ihn lassen. Er beschützte ihn immer vor den Strafen und nahm die ganze Schuld auf sich. Sein Bruder war immer sein Beschützer. Regulus hing seinen Gedanken nach, als Sirius zu ihm gelaufen kam und mit einem Briefumschlag in der Luft wedelte. "Reg! Reg! Der Brief ist endlich gekommen!", rief Sirius und setzte sich neben seinen Bruder. "Welcher Brief?", fragte Regulus. "Na, der Brief aus Hogwarts! Endlich darf ich dahin, mal weg von diesem Haus!" Sein älterer Bruder war ganz aufgeregt. Er faltete den Brief auf und zeigte ihn Regulus. Regulus nahm ihn den Brief ab. "Oh! Du brauchst ja so vieles? Heißt das, wir besuchen die Winkelgasse?", fragte er und auf seinen Lippen huschte der Anflug eines Lächelns. Er fand es schön mal aus dem Haus zu kommen. Sirius freute sich um so mehr. "Ja! Und dann bekomme ich endlich meinen Zauberstab und muss dieses Haus für längere Zeit nicht mehr sehen!" Regulus senkte den Brief in seiner Hand und sein Lächeln verschwand gänzlich aus seinem Gesicht. "Ich möchte nicht, dass du jetzt nach Hogwarts gehst", hauchte er leise. Überrascht sah Sirius seinen jüngeren Bruder an. "Warum nicht?", wollte er wissen. Regulus umklammerte den Brief. "Na ja ... wenn du gehst, bin ich doch ganz allein in dem Haus. Und was passiert wenn ich nächstes Jahr nach Hogwarts komme und wir nicht im selben Haus sind?", fragte er bedrückt. Sirius nahm Regulus den Brief aus der Hand und wuschelte ihm durch die Haare. "Dummerchen, ich werde doch nicht für immer fort gehen. Ich komme in den Ferien her. Und selbst wenn wir nicht im selben Haus sind und vielleicht sogar Rivalen beim Quidditch werden, bleibst du immer mein Bruder. Ich werde dich nie verlassen", beteuerte er. Regulus konnte nun wieder lächeln. Er lehnte sich an Sirius. "Versprochen?" "Versprohen." Kapitel 3: Wo ist ein Monster? ------------------------------ Remus packte seinen Karton aus. Während er seine Bücher in das Regal stellte, fragte er sich wie oft sie noch umziehen mussten. Der Grund war ganz klar. Er, Remus Lupin war eine Gefahr für die Nachbarschaft oder er wurde von den anderen Kindern mit Stöcken und Steinen beworfen, wenn sie herausfanden was er war. Jetzt sind sie auf ein Cottage gezogen, schön abgelegen. Weit und breit keine Nachbarn. Es war ein perfektes Leben in der Einsamkeit, was das Schicksal war, wenn man einen Werwolf in der Familie hatte. Sein elfter Geburstag wurde in dem Cottage auch nur im Stillen gefeiert. Wie hätte er auch groß feiern können? Er hatte keine Freunde. Kein Mensch wollte sich mit einem Werwolf anfreunden. Er hatte sich langsam an den Gedanken gewöhnt allein zu sein. Zumindest hatte er noch seine Bücher und seine Eltern. Manchmal spielte er Koboldstein mit seinen Vater. Manchmal fuhren sie ins Dorf um einzukaufen. So verheilt es sich auch an dem Tag nach dem Geburtstag. Die Lupins kehrten gerade beladen mit Einkaufstüten auf das Cottage zurück, als sie eine Gestalt vor ihrer Tür stehen sahen. Als sie näher kamen, sahen sie Albus Dumbledore, den Schulleiter von Hogwarts an der Türschwelle stehen. "Professor Dunbledore. Was verschafft uns die Ehre?", fragte Lyall ehrfürchtig. Dumbledore lächelte freundlich. "Ich bin hier um Remus kennenzulernen", sagte er. Lyall zögerte. Was wollte der Schulleiter von seinen Sohn? Hope öffnete die Tür. "Darf ich Sie herein bitten? Möchten Sie einen Tee?", fragte sie. "Vielen Dank, ein Tee wäre mir recht und solange Sie ihn zubereiten, würde ich mich gerne mit Remus unterhalten", antwortete Professor Dumbledore. Der Schulleiter wandte sich mit einem gütigen Lächeln an den elfjährigen Jungen, der zunächst noch schüchtern und unsicher wirkte. "Remus, ich würde mich freuen, wenn du mir dein Zimmer zeigst", sagte er. Remus wirkte für einen Moment überrascht aber dann freute er sich, dass ihm jemand Gesellschaft leisten wollte. Er lief aufgeregt in sein Zimmer und zeigte ihm alles. "Das hier sind meine Bücher und hier ist meine Koboldsteinsammlung." "Spielst du gerne Koboldstein?", erkundigte sich Dumbledore. Remus nickte. "Ja, weil ich das auch alleine spielen kann", erwiderte er. "Aber man kann es auch zu zweit spielen?" "Ja." "Würdest du gerne eine Runde mit mir spielen?" Remus war erst erstaunt, aber dann freute er sich. Der Junge verteilte das Spiel auf den Boden und er erklärte dem Schulleiter die Regeln. Bald darauf saßen sie gemeinsam auf den Boden und spielten Koboldstein. Lyall stand stumm am Türrahmen und beobachtete das bizarre Bild von einem alten Mann, der mit einem Jungen auf dem Boden saß und kleine Kugeln schnippste. Hope legte ihrem Mann eine Hand auf die Schulter. "Lyall, Schatz, ich denke es ist besser wenn wir sie allein lassen", flüsterte sie und führte ihn ins Wohnzimmer. "Tut mir leid, aber es ist doch nicht normal, dass ein alter Mann einfach ins Haus einmarschiert um mit einem elfjährigen Jungen Koboldstein zu spielen. Was will Dumbledore überhaupt von unseren Sohn?" "Warten wir es ab. Er wird bestimmt noch auf uns zukommen", entgegnete Hope auf ihre gewohnt sanfte Art. "Gewonnen!", freute sich Remus und Dumbledore erhob sich und ließ sich auf einen Sessel nieder. "Das war ein erfrischendes Spiel. Da fühlt man sich doch gleich 90 Jahre jünger", sagte er und blickte Remus über seine Halbmondbrille hinweg an. "Sag mal Remus, du weißt sicher, dass ich der Schulleiter von Hogwarts bin", setzte Dumbledore an. "Ich bin hier um dich zu fragen, ob du nach Hogwarts kommen möchtest." Remus' Herz machte einen Satz. Er soll nach Hogwarts?! Aber dann spürte er wie ihn der Mut verließ. "Ich sollte nicht nach Hogwarts, wegen dem Monster", murmelte Remus traurig. "Monster?", fragte Dumbledore und drehte den Kopf von links nach rechts, ganz so als würde er sich suchend umsehen. "Wo ist ein Monster? Ich sehe kein Monster." Remus klopfte auf seine Brust. "Ich!", rief er aus. "Ich bin ein Monster! Und deswegen sollte ich nicht nach Hogwarts gehen!" Dumbledore lächelte den Jungen vor sich warm an. "Ich sehe kein Monster. Alles was ich sehe, ist ein junger Zauberer, der sich sehnlichst wünscht sein Talent zu entfalten. Also Remus, ich frage dich nochmal, möchtest du nach Hogwarts gehen?" Freudentränen sammelten sich in Remus' Augen. Er durfte tatsächlich nach Hogwarts gehen! Der Schulleiter hatte ihn eingeladen! Die Antwort kam prompt aus Remus' Mund. "Ja!" Kapitel 4: Ein neues Leben -------------------------- "Kreacher, lege für die Jungs die Ausgehklamotten raus. Wir gehen in die Winkelgasse", wies Walburga den Hauselfen der Blacks an. "Wie Ihr wünscht, Miss", sagte Kreacher mit einer tiefen Verbeugung und ging als erstes in Sirius' Zimmer. "Du hast auch nichts von anklopfen gehört?", fragte Sirius in einem genervten Ton, der auf einem Sessel in seinem Zimmer saß und sich ein Quidditchmagazin durchlas. Er verdrehte die Augen, als Kreacher den Kopf gegen seinen Schrank hämmerte. "Hör auf dich selbst zu bestrafen und mach das was du tun sollst", befahl er. "Ja, Meister Sirius", entgegnete er, verbeugte sich und murmelte gegen den Boden "Du kleiner Rotzbengel. Kreacher muss seine Kleidung anfassen, obwohl Kreacher das nicht will." Sirius sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wie war das?" Kreacher redete immer noch mit den Boden. "Kreacher wird die Kleidung rauslegen, wie es Eure Mutter befohlen hat." Der Hauself ging dann an seinen Schrank und legte die Kleidung raus, die Sirius' Mutter für gut befand. Eine schwarze Hose, dazu ein weißes Hemd und eine Weste aus sündhaft teuren Stoff, dazu einen edlen Umhang und Mantel, der ganz deutlich die Erhabenheit der Familie ausdrückte. Sirius gefiel das nicht. Er wollte nicht bei jedem Ausgang so aussehen als wäre er einer Königsfamilie entlaufen. Aber er wollte jetzt unbedingt in die Winkelgasse gehen um seine Sachen für Hogwarts und seinen Zauberstab zu besorgen. Wenn er jetzt anfing wegen Kleidung zu diskutieren, würde seine Mutter sehr böse werden und ihn bestrafen. Dann kann er die Winkelgasse vergessen. Kreacher fummelte noch an seinem Hemd. Das wurde Sirius dann doch zu viel. Er packte den Hauselfen an den dünnen Ärmchen und bugsierte ihn auf den Flur. "Verschwinde aus meinen Zimmer! Ich kann mich allein umziehen!" Kreacher ging daraufhin in Regulus' Zimmer. "Meister Regulus, Kreacher wurde aufgetragen Ausgehkleidung für Euch hinzulegen", sagte Kreacher mit einer Verbeugung. Regulus saß gerade an seinem Schreibtisch und las ein Buch. Als der Hauself reinkam, rutschte er vom Stuhl runter. "Warte, ich öffne dir den Schrank, dann hast du es leichter", sagte er und öffnete den Kleiderschrank. "Es ist nicht Aufgabe von Meister Regulus den Schrank für Kreacher zu öffnen", sagte der Elf und suchte die gleiche Art von Klamotten wie die von Sirius raus und legte sie auf sein Bett. "Vielen Dank, Kreacher", sagte Regulus freundlich. "Warte hier." Er ging zu seinem Nachtschtrank und holte eine Schachtel hervor. "Hier, als Dank." Regulus legte Kreacher eine kleine Praline in die Hand. Kreacher sah den Jungen vor sich gerührt an. "Meister Regulus, Hauselfen sollen nicht belohnt werden. Kreacher macht nur seine Arbeit." Regulus tächelte dem Hauself den Kopf. "Ich bestehe darauf, dass du sie behältst und isst", sagte er und lächelte ihn aufmunternd zu. "Danke, Meister Regulus. Ihr seid zu gütig. Kreacher weiß das sehr zu schätzen", murmelte der Hauself und steckte sich die Praline in den Mund. Nachdem die Blacks fertig gekleidet waren, ging es mittels Flohpulver in die Winkelgasse. "Sirius, lauf nicht so weit voraus!", rief Walburga ihm hinterher, da er neugierig zu den Schaufenster mit den neuen Besen gelaufen war. Seine Mutter holt ihn ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sirius, dass ich das überhaupt noch erwähnen muss, benimm dich, sonst kannst du Hogwarts ohne Zauberstab besuchen", zischte sie. Die Drohung saß. Er straffte sich und blieb dicht bei seinen Eltern. In Ollivander's probierte Sirius so lange Zauberstäbe aus bis er den richtigen gefunden hatten. Danach suchten sie Madame Malkins auf. "Für meine Söhne nur den besten Stoff", wies Walburga an. Wenn sie schon einen Umhang für Sirius kauften, sollte Regulus nicht leer ausgehen. Er sollte einen für festliche Angelegenheiten bekommen. Während die Brüder sich vermessen ließen, warteten Walburga und Orion im Vorraum. "Sieh mal einer an, Mr. Lupin", merkte Orion an, als Lyall mit seinem Sohn und seiner Frau den Laden betrat. "Ihr Sohn geht auch nach Hogwarts?", fragte er. Lyall nickte steif. "Hope, kannst du Remus schon mal für die Anprobe anmelden?", fragte er an seine Frau gewandt. Hope nickte und führte Remus zu Madame Malkins, die beide in den Anprobenraum, der sich neben den von den Black-Brüder befanden. Durch die abgetrennten Bereiche, begegnete Remus die beiden noch nicht. Orion redete weiter auf Lyall ein. "Dass Sie sich anmaßen Ihre Frau mitzunehmen. Sie ist ein Muggel und hat in der Winkelgasse nichts verloren. Es ist schon schlimm genug, dass Sie einen Muggel heiraten, Sie Blutsverräter, aber, dass Sie diese wertlose Frau auch noch in die magische Welt rein bringen und somit die Rheinheit des Blutes so sehr beflecken, geht entschieden zu weit!", knurrte Orion erbost. "Nimm das zurück!", zischte Lyall und zog seinen Zauberstab. Madame Malkins kam dazwischen. "Die Herren! Hier wird sich nicht duelliert!", sagte sie bestimmt. Orion rauschte daraufhin in das Ankleidezimmer, indem Sirius und Regulus gerade ihre Umhänge angezogen bekommen. "Walburga! Wir verschwinden aus dem Laden. Hier geht nur Dreck einkaufen!" Walburga nickte und stand auf. "Sirius, Regulus, legt den Umhang bei Seite, wir gehen." "Ja, aber Mutter, der passt", entgegnete Sirius. "Sirius, ich habe was gesagt, gehorche gefälligst!", fuhr Walburga ihren ältesten Sohn an. "Sei ein Vorbild für deinen jüngeren Bruder." Den beiden jungen Blacks blieb nichts anderes übrig als die Umhänge abzulegen. Orion organisierte einen privaten Schneider, der das reine Blut vertrat. Kurz bevor Sirius seine erste Reise nach Hogwarts antrat, saß er mit seinen Eltern und seinen Bruder an dem langen Tisch, der mit nur vier Personen absurd groß wirkte. Kreacher lief herum und servierte das Essen. "Morgen ist dein erster Tag in Hogwarts, mein Sohn. Du wirst die Familienehre fortführen. Das Haus Slytherin wird einen großartigen Schüler dazugewinnen", kündigte sein Vater an. Sirius legte sein Besteck zur Seite. "Was ist, wenn ich nicht nach Slytherin komme?", fragte er. "Sei nicht albern. Du bist ein Black. Du gehörst nach Slytherin", entgegnete Orion. "Aber vielleicht will ich nicht nach Slytherin." Walburga sog hörbar die Luft ein. "Ach was, rede keinen Unsinn. Slytherin ist das einzige Haus, was das reine Blut aufrecht erhält. Ein andere Wahl dulden wir nicht, hast du verstanden?", sagte Orion in einem leisen und doch sehr bedrohlichen Tonfall. "Nein", widersprach Sirius furchtlos. "Ich verstehe nicht. Hogwarts hat vier Häuser also gibt es für mich vier Möglichkeiten. Ich werde mich nicht auf eines festlegen, nur weil ihr es so verlangt!" "Regulus, geh auf dein Zimmer. Deine Mutter und ich wollen diese Angelegenheit mit deinen Bruder allein klären." Regulus zögerte. "Ja, aber ..." "Regulus gehorche", sagte Walburga streng. Der Ton seiner Mutter ließ keine Widerrede zu. Der jüngere Black stand auf, warf seinen Bruder noch einen verzweifelten Blick zu und ging auf sein Zimmer. Regulus ließ seine Tür ein Spaltbreit offen um lauschen zu können. Dabei war das bei dem Gebrüll nicht notwendig. Die Stimme seiner Mutter war auch so gut vernehmbar "Blutsverräter und Schlammblüter verkehren in den anderen Häuser! Wir werden dir den Wunsch austreiben!" Dann war für einen Augenblick Stille, ehe er Sirius markerschütternd schrie. Regulus konnte seinen Schmerz in der Stimme schon heraushören. Was taten sie ihn an? Regulus presste mit Tränen in den Augen die Hände auf die Ohren. Sie sollen damit aufhören, dachte er sich. Er wollte nicht, dass sein Bruder leiden musste. Später am Abend, als es sehr ruhig war im Haus und er davon ausging, dass seine Eltern schliefen, holte Regulus seine Pralinenschachtel und schlich damit in Sirius' Zimmer. Sirius saß auf dem Bett und starrte stur geradeaus auf die Wand. Er sah seelisch fertig aus und so kurz davor zu weinen. Ohne zu zögern setzte sich Regulus neben seinen großen Bruder und hielt ihm die Schokopralinen hin. "Hier. Wenn du das isst, dann geht es dir besser", hauchte der jüngere Black ihm zu. Sirius nahm mit zittrigen Fingern eine Praline und steckte sie sich in den Mund. "Danke", hauchte er. Regulus lehnte mit sich mit den Kopf an die Schulter seines großen Bruders. "Denk daran, was wir uns versprochen haben, egal in welches Haus wir kommen, wir bleiben immer noch Brüder", hauchte der jüngere Black in die Stille hinein. Sirius drehte den Kopf und sah seinen Bruder an. "Dann macht es dir nichts aus, wenn ich nicht in Slytherin bin?", fragte er leise. "Nein, egal in welchen Haus du kommst, du bleibst mein Bruder", beharrte Regulus. Am nächsten Tag standen die Blacks auf dem Bahnhof. Regulus versuchte angestrengt nicht zu weinen. Sirius musste zugeben, dass er seinen kleinen Bruder vermissen wird, aber ansonsten war er froh von zu Hause weg zu kommen, von dem Haus, diesen Hauself und seinen Eltern. Nichts davon wird er vermissen. "Wir sehen uns in den Weihnachtsferien, Reggie", sagte Sirius und wuschelte ihm durch die Haare, als er zur Tür des Zuges trat. Er lächelte seinen kleinen Bruder zu, was aber verschwand als er seine Mutter hörte. "Denk daran was wir dir gesagt haben. Mach uns stolz." Sirius warf keinen Blick zurück und stieg Wortlos in den Hogwartsexpress. Doch die Worte seiner Eltern blieben immer in seinen Kopf hängen. Hatte er überhaupt eine Wahl? Musste er nach Slytherin. Für einen Moment hatte er sich mit den Gedanken abgefunden, zumindest bis er die Abteiltür aufzog und zu einem Jungen mit Brille und rabenschwarzen wildzerzausten Haaren blickte. Sirius wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass durch diese Begegnung sein Leben vollkommen verändern wird. "Ist hier ein Platz frei?", fragte er. "Klar, siehst du doch", antwortete der Junge. "Ich heiße übrigens James", stellte sich er sich vor und ab dem Moment, das spürte Sirius, würde für ihn ein neues Leben beginnen, mit den Frieheiten, die er zuvor noch nicht kannte. Kapitel 5: Bei mir ------------------ "Gryffindor!", kündigte der Hut an. Es war als wäre ein Stein von Sirius' Herzen gefallen. Der sprechende Hut hat ihn nicht nach Slytherin geschickt. Er war ein Gryffindor. Mit leichten Schritten ging er zum Gryffindortisch und setzte sich, sah gespannt zu wer wohin kam und zu seinem Glück gesellte sich auch bald James Potter zu ihm. Sie hatten sich auf der Zugfahrt angefreundet und Sirius hatte die Hoffnung, dass sie im selben Haus landen. Zum Glück war das auch passiert. Sein Leben auf Hogwarts konnte ab jetzt nur noch grandios werden! Wie geahnt schloss er schnell Freundschaft mit James, aber auch mit den anderen beiden Jungs aus seinem Schlafsaal kam er sehr gut klar. Peter Pettigrew war ein etwas schüternder Junge, lachte aber immer die Witze, die James und Sirius rissen. Remus Lupin war ein strebsamer und ruhiger Zeitgenosse dennoch schloss er in der zweiten Woche Freundschaft mit  ihnen. Er war in der ersten Woche nach der Einteilung des Hutes nicht aufgetaucht und James benutzte sein Bett schon als Ablage. Durch die Abwesenheit verlief sich Remus im Schloss. Er verfluchte sich selbst dafür, dass ausgerechnet in der ersten Schulwoche Vollmond sein musste. Wie sollte er jetzt noch den Anschluss finden? "Wo war jetzt nochmal Zauberkunst?", ging es Remus durch den Kopf. Er wusste nicht wohin er laufen sollte, als er gegen Sirius lief. Seine Tasche glitt ihn zu Boden. "Ah, entschuldigung", beeilte Remus sich zu sagen und hob die Tasche auf. Sirius musterte ihn. "Du bist Remus Lupin, richtig?", fragte er und ein breites Grinsen breitete sich auf seinen Gesicht aus. "Du musst mir verraten wie du es fertig gebracht hast, in der ersten Schulwoche den Unterricht zu schwänzen." Remus hob abwehrend die Hände. "Ich habe nicht geschwänzt, ich war krank", entgegnete er. "Und jetzt weiß ich nicht wo ich hin muss." Sirius zuckte mit den Schultern. "Vergiss den Unterricht. Lass uns lieber irgendwo hingehen wo wir Spaß haben können." "Mr. Black", ertönte eine strenge Stimme von hinten. Sie drehten sich um und erblickten Professor McGonagall. "Sollten Sie nicht im Unterricht sein?" "Ähm, das ist so ...", setzte Sirius an. "Er ist dabei mir den Weg zu zeigen. Ich war die erste Woche ja krank und habe den Anschluss verloren. Ich habe so ein Glück, dass er mir hilft." Professor McGonagall nickte zufrieden. "Nun denn, Mr. Black, dann zeigen Sie Mr. Lupin auch den richtigen Weg", sagte sie und zog dann weiter. Sirius atmete erleichtert aus, als sie weg war. "Danke, du hast mich gerettet. Ich musste schon am ersten Schultag bei ihr nachsitzen und das nur weil ich Schniefelus in den See geschubst habe. Nochmal nachsitzen wäre echt blöd. Hast echt was gut bei dir." Seit dem waren Sirius und Remus Freunde, was die Freundschaft mit James und Peter mit sich zog. Remus war glücklich endlich Freunde gefunden zu haben. Nach all den Umzügen und den bösen Nachbarskindern, die ihn mit Steinen beworfen haben, sobald sie herausfanden was er war, waren diese drei Jungs echt ein Geschenk des Himmels. Doch erzählte er ihnen auch nicht weshalb er einmal in Monat verschwand und wieso er sich öfter krank fühlte. Er hatte einfach Angst auch diese Freunde zu verlieren, sollten sie hinter sein Geheimnis kommen. Ein ganzes Jahr konnte er es vor ihnen geheim halten, aber von Monat zu Monat wurden sie immer skeptischer und hinterfragen seine fadenscheinigen Ausreden. Doch ehe sie noch tiefer hinter Remus' Geheimnis kommen konnten, war das Jahr schon vorbei und es ging in die Sommerferien. Sirius wurde am Bahnhof mit einer Ohrfeige begrüßt. Seine Mutter schlug ihn ins Gesicht für die böse Tat ein Gryffindor zu sein. Regulus, der eigentlich seinen Bruder freudig empfangen wollte, schlug entsetzt die Hände vor den Mund. James wollte schon eingreifen. Ihm war es egal, dass er gerade mal zwölf Jahre alt war. So sprang niemand mit seinen besten Freund um, aber Walburga hatte Sirius und Regulus gepackt und war nach Hause disappariert. Walburga schickte Regulus wieder auf sein Zimmer, von wo aus er wieder Sirius' Schmerzenschreie mitanhören musste. Der Junge zitterte am ganzen Leib. Würde ihn das auch blühen, wenn er nicht nach Slytherin kam? Wieder wartete Regulus bis es spät genug war um sein Bruder im Zimmer zu besuchen. Sirius sah sehr mitgenommen aus, als Regulus sich zu ihm aufs Bett setzte und den Kopf an seine Schulter lehnte. "Nach den Sommerferien komme ich nach Hogwarts. Dann bin ich wieder bei dir", flüsterte der jüngere Black. Sirius spürte wie er es schaffte sich zu einem Lächeln durchzuringen. "Dann bist du bei mir", entgegnete er und legte einen Arm um seine Schulter. Nach den Ferien war Sirius froh weg von seinen Eltern zu kommen. Regulus war schon aufgeregt und setzte sich während der Zugfahrt zu Sirius, lernte bei der Gelegenheit auch seine Freunde kennen. Im Bahnhof Hogsmead trennten sich ihre Wege. Sirius stieg in eines der Kutschen während Regulus in das Boot stieg. Sirius suchte sofort einen Platz am Gryffindortisch und James setzte sich neben ihn. Remus und Peter nahmen gegenüber Platz. Schon bald kamen die Erstklässler rein. Sirius verfolgte seinen jüngeren Bruder mit den Augen und drückte die Daumen. "Black, Regulus", wurde er bald schon aufgerufen. Regulus setzte sich auf den Hocker. Der Hut rutschte ihn über die Ohren und da saß er nun. Für Sirius zogen sich die Sekunden gerade zu hin. Es war als würde er im inneren eine Uhr ticken hören. Tick tack. "Bitte komm nach Gryffindor", dachte er sich. Tick tack. "Gryffindor und dann bist du bei mir." Tick tack. Regulus saß recht lange auf dem Hocker, fast eine Minute lang. Endlich verkündete der Hut: "Slytherin!" Es war als würde die Welt still stehen. Die Uhr hat aufgehört zu ticken und alles um ihn herum war für eine Sekunde eingefroren. Aber dann realisierte er, dass die Zeit weiter lief. Sein Bruder ging zum Slytherintisch und setzte sich. Sirius' Herz sank in die Hose. "Er ist in Hogwarts, aber nicht bei mir." Kapitel 6: Wahre Freunde ------------------------ "Wo willst du hin?", erkundigte sich James als Remus mit gepackten Rucksack an der Tür des Jungenschlafsaals stand. "Zu meiner Tante. Sie ist sehr krank und ich muss sie besuchen", antwortete Remus und wandte den Blick ab. "Wirklich? Deine Familie scheint sehr anfällig für Krankheiten zu sein. Einschließlich du. Du hattest Fieber und jetzt bist du aufeinmal fit genug um deine Tante besuchen zu können?", fragte er skeptisch. Remus zuckte mit den Schultern. "Es geht mir schon besser und meine Tante braucht mich", meinte er ausweichend und verließ den Schlafsaal. Kaum war er weg, sprang James auf Sirius' Bett und rüttelte seinen besten Freund wach. "Was soll das? Es ist noch mitten in der Nacht", murmelte er. "Remus schleicht sich wieder mit einer fadenscheinigen Ausrede davon", sagte er. Bei den Worten war Sirius hellwach und richtete sich auf. "Was ist es diesmal?" "Kranke Tante." "Aha. Dem gehen wir nach." Er stand auf und warf ein Kissen nach Peter "Wir verfolgen Remus, kommt mit." Die drei Freunde versteckten sich unter James' Tarnumhang und folgten Remus heimlich. Dabei passten sie auf, dass ihr Freund sie nicht hörte. Die kleine Verfolgungsjagd führte sie zum Krankenflügel. Alle drei fragten sich was Remus hier wollte. Aber eines war klar. Die Geschichte mit der kranken Tante war gelogen. "Hallo Poppy. Ich bin soweit", begrüßte Remus sie. Die Heilerin sah ihn mit einem warmen Lächeln an. "Ah, Remus mein Junge, ich habe dich schon erwartet." Sie gab Remus noch ein paar Tränke, die er in seinen Rucksack steckte, dann machten sie sich auf den Weg. Zu dritt war es etwas beschwerlich sich unter dem Tarnumhang zu bewegen. Aber zum Glück waren die Heilerin und Remus nicht besonders schnell. An der peitschenden Weide blieben sie stehen. Madame Pomfrey berührte den Knoten am Boden und der Baum schlug nicht nach ihnen aus. Sie führte Remus in einen unterirdischen Gang. Die drei Feunde beeilten sich und schlüpften hinterher. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie an eine Tür kamen, die ziemlich schäbig aussah. Etwas Holz war schon abgespilttert. Auch der Raum, den sie beraten sah trostlos aus. An den Wänden waren tiefe Risse zu sehen, ebenso auf dem Boden. Vor dem kleinen Fenster waren Bretter genagelt und es stand nur ein Schrank und ein verstaubte Bett im Raum, auf dem Remus sich setzte. Er sah auch krank und unglücklich aus. Die Heilerin strich ihn beruhigend über den Rücken. "Du schaffst auch diese Nacht. Ich hole dich am nächsten Morgen ab", sagte sie sanft und verließ dann die Hütte. Sobald Madame Pomfrey weg war, zog James den Tarnumhang runter. Remus' Augen weiteten sich, als er seine Freunde in der Hütte sah. "Was macht ihr hier?", fragte er erschrocken. "Das gleiche könnten wir dich fragen", gab James zurück. "Du hast behauptet, du würdest deine kranke Tante besuchen." "Als deine Freunde werden wir nur ungern angelogen", fügte Sirius hinzu. "Geht bitte wieder", sagte Remus und sah betreten zu Boden. "Nein, erst sagst du was wirklich los ist", entgegnete Sirius und verschränkte die Arme vor Brust. James und Peter setzten sich zu Remus auf das Bett. "Wir wollten doch keine Geheimnisse voreinander haben", redete James behutsam auf ihn ein. "Wir sagen es auch niemanden weiter", versprach Peter. Nun ließ sich Sirius auch zu ihnen nieder. "Wir gehen nicht weg, bis du uns nicht die ganze Wahrheit gesagt hast." Remus biss sich auf die Unterlippe. Er würde seine Freunde nicht wegbekommen, wenn er ihnen nicht die Wahrheit sagte. Aber bleiben sie danach noch seine Freunde? Er hatte Angst sie zu verlieren, doch die Angst sie schlimm zu verletzen, überwog. Er atmete tief durch. "Ich bin ein Werwolf", sagte er leise. Für einen Augenaufschlag herrschte Stille. "Dann verwandelst du dich hier drin?", fragte Peter. "Ja, hier bin ich nicht gefährlich", entgegnete Remus. James legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Warum hast du das hier nicht früher gesagt?", fragte er. "Dann hätten wir dir geholfen." "Ihr könnt mir dabei nicht helfen und ihr solltet nicht bei mir sein. Es ist viel zu gefährlich. Bei Vollmond habe ich keine Kontrolle über mich selber." "Aber bis Vollmond dauert es noch etwas. Bis dahin bleiben wir bei dir", sagte Sirius entschlossen. Und sie hielten ihr Wort. Sie blieben bei Remus, erzählten ihm irgendwelche albernen Geschichten und machten Schattenspiele an der Wand, nur um ihn aufzuheitern. Zur Dämmerung verließen die drei Freunde die heulende Hütte. Remus hatte auch dieses Mal eine schwere Nacht hinter sich, in der er sich selbst biss und kratzte und dennoch war etwas anders ... Als er im Krankenflügel war, kamen ihn seine Freunde besuchen und brachten ihn übertrieben viel Schokolade mit. James legte den Stapel auf seinem Nachttisch ab. "Iss, dann geht es dir besser", meinte er. Madame Pomfrey kam angerauscht und stemmte ihre Hände gegen die Hüften. "Remus braucht Ruhe! Ihr könnt doch nicht hier einfach so aufkreuzen!", schimpfte sie. "Bitte", hauchte Remus. "Wenn sie bei mir sind, geht es mir besser." Die Heilerin seufzte. Dem Jungen war es schwer etwas abzuschlagen. "Na gut, aber macht keinen Lärm", sagte sie und ging zurück in ihr Büro. Seine Freunde quetschen sich zum ihm aufs Bett und unterhielten Remus wieder wie zuvor in der Hütte. Ja, auch diese Nacht war schrecklich und doch gab es einen Lichtblick für Remus. Jetzt wusste er, dass ihn seine Freunde niemals verlassen würde. Kapitel 7: Herausforderung für Regulus -------------------------------------- Dass sie Remus nicht helfen konnten, wollten James, Sirius und Peter nicht akzeptieren. Wann immer Remus mal mit lernen beschäftigt war, forschten sie nach, was sie tun konnten. "Dass wir jeden Tag in der Bibliothek sind, widert mich an", murrte James als sie wieder vor einem Stapel Bücher saßen. "Wir sollten raus und Quidditch spielen!" "Mir macht das auch keinen Spaß, aber wir tun das für Remus, vergesst das nicht", erinnerte Sirius ihn. Und sie hielten daran fest. Auch wenn es gegen ihre Natur war, verbrachten sie so viel Zeit in der Bibliothek, wie sie aufbringen konnten. Remus erzählten sie nichts davon. Sie wollten ihn nicht enttäuschen, sollte es nicht klappen. Sie fanden heraus, dass Werwölfe nicht gefährlich für Tiere waren. Sie erinnerten sich daran, dass ihre Hauslehrerin, Professor McGonagall ihnen mal erzählt hatte, dass Zauberer und Hexen die Möglichkeit hatten sich in Tiere zu verwandeln. Animagus war die Lösung. Sie mussten Animagi werden und die Vollmondnächte mit Remus als Tiere verbringen. Doch war die Umsetzung nicht so einfach wie gedacht. Sie brauchten länger, als erhofft. Selbst nach zwei Jahren waren sie noch nicht so weit. Manchmal waren sie einfach nur frustriert, aber Sirius motivierte seine Freunde immer wieder. Zumindest schafften sie es erfolgreich vor Remus und den Rest von Hogwarts geheim zu halten. In diesen zwei Jahren hatte sich Regulus immer mehr von seinen Bruder distanziert. Zwar liebte er ihn immer noch, doch er musste es heimlich tun. Seine Eltern wollten nicht, dass er Kontakt zu ihm hatte und auch das Verhältnis zu ihm war nicht besonders gut. Wenn Sirius ihn auch liebte, dann zeigte er es nicht besonders. Regulus spürte wie die Kluft zwischen ihm und seinen Bruder immer weiter wurde. Wie lange es wohl noch dauerte, bis er sich vollkommen von ihm abwandte? Regulus sehnte sich an die Tage zurück, vor Hogwarts, indem sie noch Kinder waren und ein freundschaftliches Verhältnis hatten. Er dachte an den Tag zurück, an dem Sirius versprach, dass sie immer Brüder blieben. Ob er das Versprechen vergessen hatte? Mittlerweile zählte er Bartemius Crouch zu seinen besten Freunden. Aber jetzt in der dritten Klasse, war er der einzige Slytherin, der Pflege magischer Geschöpfe gewählt hatte. Er fragte sich warum. Ihm faszinierte schon immer die magischen Geschöpfe, aber auch die Tierwelt, egal ob magisch oder nicht. Er war der Meinung, dass jedes Lebewesen wichtig war und mit Respekt behandelt werden musste, selbst die Hauselfen, oder gerade die, weil sie doch dafür sorgten, dass es den Menschen an nichts mangelt. Wenn man schon von vorne bis hinten von ihnen bedient wird, dann hatte man sich gefälligst bei ihnen zu bedanken und man sollte sie nicht wie einen Fußabtreter behandeln! Er wollte nach Hogwarts für diese Tierwesen da sein, vielleicht als Leiter zur Führung und Aufsicht magischer Geschäpfe und genau aus dem Grund wählte er das Fach Pflege magischer Geschöpfe. Professor Kesselbrand, der Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe, stellte sich vor. Er sah mit der Bandage über dem linken Auge und dem rechten Holzbein nicht besonders Gesund aus. Da hatte scheinbar jemand versucht sich zu sehr mit den gefährlichen Tierwesen anzufreunden. So weit würde er es nie kommen lassen. Regulus hing doch etwas zu sehr an seinen Leben. In der ersten Stunde sollten die Drittklässler sich Paarweise um je eine Feuerkrabbe kümmern. Dazu stellte der Professor die Schüler zusammen. Regulus bekam das Vergnügen mit einem Mädchen aus Gryffindor zu arbeiten. Shepherd war ihr Name. Er kannte sie vom sehen, weil die Gryffindors und Slytherins über die Jahre hinweg einige Fächer gemeinsam belegten, aber er hatte nie wirklich Kontakt zu ihr gehabt. Sein Freundeskreis beschränkte sich auf Crouch und die Slytherin-Quidditchmannschaft. Nun musste er sich zum ersten Mal wirklich mit ihr unterhalten, wenn man das so nennen konnte. Er sammelte das Futter auf und schüttelte es in einen Holzeimer, welches er ihr wortlos entgegenhielt. Sie nahm ihn entgegen und stellte ihn zu der Feuerkrabbe. "Es überrascht mich, dass der Prinz sich auch mal dazu herablässt Tierfutter anzufassen", sagte sie mit einem süffisanten Lächeln. "Prinz? Du nennst mich Prinz?", fragte er überrascht und setzte sich auf einem Baumstumpf um der Feuerkrabbe beim Fressen zuzusehen. "Meine Freundinnen nennen dich so, weil du so rumläufst, als wärst du einem Palast entlaufen. Außerdem bedeutet dein Vorname doch Kleiner König oder Prinz", erklärte sie. Shepherd setzte sich nicht neben ihn, sondern blieb stehen und blickte zu ihm herab während sie miteinander sprachen. "Hmpf!", gab Regulus von sich. "Ich bin kein Snob. Du solltest nicht alles glauben, Shepherd." "Isabella. Mein Vorname ist Isabella. Meine Freunde nennen mich Isa", sagte sie. Regulus erhob sich und lächelte sie an. "Also gut, Isa. Und du kannst Reg zu mir sagen. So nennen mich meine Freunde." Isabella strich eine schwarze Haarsträhne hinter ihr Ohr und sah Regulus direkt in die grauen Augen. "Hör zu, Regulus. Wer hat gesagt, dass wir Freunde sind?" "Schade, du verpasst echt was", entgegnete Regulus mit einem selbstsichern Lächeln. Isabella schüttelte den Kopf. "Meine Eltern sind Muggel und du bist ein Black und was eure Familie über Muggelgeborene sagen, weiß doch jeder." "Ich bin nicht so", meinte Regulus im ernsten Tonfall Isabella hob die Augenbrauen. "Beweis es", forderte sie. "Beweise, dass du nicht so bist wie ein üblicher Black und wir können vielleicht mal über eine Freundschaft sprechen." Regulus betrachtete das zierliche Mädchen mit den schwarzen Haaren und den dunkelbraunen Augen, die aber einen besonderen Glanz ausstrahlten. Alles an ihr reizte ihn. "Die Herausforderung nehme ich an." Kapitel 8: Der verletzte Niffler -------------------------------- Die Frage die sich Regulus stellte war, wie konnte er Isabella überzeugen, dass er nicht so ein typischer Black war? Er musste sich mit ein paar Muggeltatsachen um die Ecke kommen. Das würde sie nicht erwarten. Doch hatte er keine Ahnung von solchen Dingen. Seine Eltern hatten ihm verboten damit überhaupt in Berührung zu kommen und die anderen Slytherins konnte er auch nicht fragen. Aber zuerst musste er die Hausaufgaben für Zaubertränke erledigen. Fleißig wie er war, machte er auch noch die Extraaufgabe. Diese stellte sich als schwerer heraus als et dachte. Nach dem Abendessen packte er seine Aufgaben zusammen und ging damit zu Slughorns Büro und klopfte an die Tür. "Professor", sagte er und betrat ohne eine Antwort abzuwarten das Büro. Keiner war da. Aber dann müsste er im Klassenzimmer sein. Er wanderte rüber und trat ein. "Professor, können Sie mir-" Regulus stockte. "Slughorn ist gerade mal um die Ecke gegangen", ertönte eine genervte Stimme. Regulus drehte den Kopf nach rechts und erblickte Sirius, der vor einem Pergament saß und einen Spielgel schnell im Umhang verschwinden ließ. "Sirius? Was machst du hier?", fragte er und sah seinen großen Bruder durchdringend an. Was für eine dumme Frage. Es war eigentlich klar, was er hier tat. "Was hast du wieder angestellt?", wollte er seufzend wissen. "Du solltest aufpassen, sonst wird Mutter wieder wütend." Und das wollte Regulus nicht, denn sie konnte grausam werden, wenn sie wütend war. Sirius schnaubte. "Es tut mir leid, wenn ich nicht der perfekte Sohn bin, wie du, aber es geht dich echt nichts an, was ich tue", fuhr Sirius seinen jüngeren Bruder an. Es war als wäre ein Eiszapfen in Regulus' Magen gedrungen und bohrte sich hindurch zu seinen Herzen, so kalt fühlte sich sein inneres plötzlich an. Seit dem sie gemeinsam nach Hogwarts gingen, warf Sirius ihm vor, dass seine Eltern Regulus bevorzugten, weil er in Slytherin war. Konnte er es seinen großen Bruder verdenken? Während Sirius zu Hause Strafen erleiden musste, wurde Regulus in den Himmel gelobt und immer wieder sagten seine Eltern, er sei in Gegensatz zu Sirius der Sohn, den sie wünschten. Es wunderte Regulus nicht, dass es Sirius schlecht auffasste, aber Regulus hatte nicht nach dem Lob seiner Eltern gefragt und er wünschte sich, Sirius würde es einsehen. Der ältere Blacke fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die schwarzen Haare und seufzte. "Du wolltest Hilfe wegen eines Aufsatzes? Vielleicht kann ich dir helfen", sagte Sirius. Regulus sah seinen großen Bruder an. Er konnte noch etwas Vertrautes erkennen, etwas, was von der Kindheit übrig geblieben war und das ließ Regulus' Herz höher schlagen. Nur ein winziges Lächeln huschte über seine Lippen, während es in seinem Innern nur gerade so tobte vor Glück. Regulus reichte ihm das Pergament, welches er dabei hatte. Sirius konnte ihm tatsächlich helfen. Er sah zu wie sein Bruder einige Randnotizen hinkritzelte. "Sag mal, Sirius", sagte Regulus nachdem er seine Hausaufgabe wieder einstecken. "Diese Poster mit diesen halb nackten Mädchen, die du im Sommer aufgehangen hast, auf was sitzen sie?", wollte er wissen. Sirius hob skeptisch die Augenbrauen und sah seinen Bruder misstrauisch an. "Warum willst du das wissen?", fragte der ältere Black. Regulus zuckte mit den Schultern. "Einfach nur so. Ich dachte du bist der Einzige, der von der Familie etwas über Muggel weiß und du es vielleicht deinen kleinen Bruder mitteilen kannst." Diese Worte zeigten seine Wirkung, denn Sirius verriet es ihm. "Sie heißen Motorräder. Damit fährt man über die Straße." Sirius wollte noch mehr sagen, aber da kehrte Professor Slughorn auch wieder zurück. Regulus stand auf und ging zum Zuabertranklehrer um ihn die Hausaufgaben zu reichen. "Sehr gut, Mr. Black. Ich weiß Ihr Eifer sehr zu schätzen. So werden Sie es noch zu etwas bringen." "Danke Professor. Bei einem so hervorragenden Lehrer wie Sie es sind, fällt es mir ganz leicht." Sirius verdrehte die Augen bei dem Geschleime. Regulus verließ danach das Klassenzimmer mit dem Gefühl um eine Erfahrung reicher geworden zu sein. In der nächsten Stunde Pflege magischer Geschöpfe kümmerten sie sich um Flubberwürmer. Da man sie einfach nur in Ruhe lassen musste, war es ein Leichtes sich zu unterhalten. Auch in dieser Stunde tat er sich mit Isabella Shepherd zusammen. "Ich weiß jetzt was ein Motor ... ähm ..." Regulus bewegte für einen Moment seine Lippen um das Wort nochmal zusammen zu bekommen. "...Motorrad... ja genauso heißt das Ding! Ich weiß jetzt was das ist! Die Muggel fahren damit über die Straße!", erklärte er mit so viel Stolz in der Stimme, dass Isabella ein Lachen nicht unterdrücken konnte. "Herzlichen Glückwunsch, du kennst ein Begriff aus der Muggelwelt. Das reicht aber nicht aus. Du musst dir schon einwenig Mühe geben, um mich zu überzeugen." "Was? Das hat nicht gereicht?", fragte Regulus und zog eine Schnute. Isabella musste zugeben, dass die Art wie der Slytherin schmollte so gar nicht typisch für ein Black war. Er sah sogar sehr niedlich aus. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, verwarf sie ihn wieder. Sie wollte zu ihrem Wort stehen und so jemanden wie Black nicht so schnell an sich ran lassen. Regulus hatte sich von Isabella abgewandt und fütterte die Flubberwürmer mit einem Salatblatt. "Erzähl mir was von dir", sagte er nach einer Weile. "Wenn ich dich etwas näher kenne, weiß ich wenigstens woran ich arbeiten muss." Isabella schien zu überlegen, aber dann lächelte sie. "Na, gut. Ich will mal nicht so sein. Du hast gesagt, dass du weißt was ein Motorrad ist. Nun, meine Familie betreibt ein Motorradgeschäft in London", erzählte sie. Regulus wurde hellhörig. "Wirklich? Ich glaube mein Bruder mag diese Dinger. Er hat Poster davon in seinem Zimmer aufgehangen", erzählte er. "Dein Bruder ist in Gryffindor, nicht wahr? Er ist bekannt dafür, dass er anders ist als der Rest der Familie", meinte Isabella. "Ich bin auch anders!" "Du bist in Slytherin." "Ja, aber ein Haus definiert nicht deinen Charakter." "Der Hut wird doch einen Grund haben dich nach Slytherin zu stecken." "Ich bin eben sehr ambitioniert." Bei den Worten schmunzelte Isabella. "Ambitioniert. Das ist eine großartige Eigenschaft und ein wirklich guter Grund nach Slytherin zu kommen", meinte sie. "Hat das jetzt gereicht um dich zu überzeugen?" "Nein, das wäre zu leicht. Aber du bist auf einen guten Weg", entgegnete sie mit einem Zwinkern und ließ ihn dann einfach stehen. Die Stunde war schon beendet und Isabella schloss sich den anderen Gryffindors an. Isabella Shepherd war offenbar schwer zu knacken, ging es Regulus durch den Kopf, als er nach dem Unterricht die große Halle aufsuchte und sich neben Bartemius setzte. Das Mittagessen nahm er nur Gedankenversunken zu sich während Crouch einen Monolog über Quidditchstrategien hielt. Was wohl seine Eltern sagen würden, wenn sie wüssten, dass er um die Gunst einer Muggelgeborenen kämpfte? Sie würden ihn sicher umbringen. "Reg?! Hörst du überhaupt zu?!", holte Crouch ihn aus seinen Gedanken zurück in die Realität. "Hm? Äh... ja klar. Du denkst an ein Teuchmanöver", sagte Regulus. Crouch war zufrieden. Was für ein Glück, dass Regulus die Strategieren von Bartemius in und auswendig kannte. So wirklich wollte es mit der Freundschaft zwischen Regulus und Isabella nicht klappen. Egal was er auch erzählte, sie ließ ihm am Ende Stunde einfach sitzen. Auch in dieser Stunde Pflege magischer Geschöpfe hatte Regulus kaum Hoffnung, dass er Isabella von sich überzeugen konnte. Vielleicht sollte er aufgeben. Wer war sie schon? Und was bildete sie sich ein? Andere würden um seine Freundschaft betteln. Er hatte es nun wirklich nicht nötig dieses Thearter weiter mitzumachen. In dieser Stunde nahmen sie Niffler durch. Professor Raue Pritsche hatte ein paar Goldstücke vergraben und diese sollten die Niffler nun suchen. Die Schüler, besonders die Mädchen hatten Spaß daran die Niffler bei ihrer Buddelaktion zu beobachten. "Ohhh! Wie Süß!", kreischten einige Mädchen immer wieder, wenn der Niffler mit dem Goldstück zu ihnen gepflitzt kamen. Eines der Niffler steckte unter einem Felsen fest und verletzte sich am Bauch. Professor Raue Pritsche umsorgte ihn. Alle machten sich Sorgen um den Niffler, aber keiner in so einem Ausmaß wie Regulus. Während seine Klassenkameraden sich bei Professor Raue Pritsche erkundigten ob der Niffler gesund wurde und dann wieder ihres Weges gingen, blieb Regulus da und kümmerte sich um das Tierwesen. Er nutzte jede frei Minute um zum Gehege zu gehen und ihm den Verband zu wechseln und zu füttern. Er hielt ihm im Arm, als wäre es ein Baby und redete gut auf ihn zu. "Du bist sehr tapfer. Ganz bestimmt wirst du bald wieder gesund", sagte Regulus in einem sanften Tonfall. Isabella wollte auch mal nach dem Niffler sehen und erblickte Regulus, der auf einem Baumstumpf saß, mit dem Niffler im Arm und beruhigend über das Köpfchen streicheln. Isabella ging langsam auf ihn zu um das Tier nicht zu erschrecken. "Hast du dich die ganze Zeit um ihn gekümmert?", fragte sie. "Ja, ich wollte, dass er wieder gesund wird", antwortete er. "Und? Geht es ihm wieder besser?" "Ja, er macht sich gut. Er ist ein tapferes kleines Kerlchen." Isabella lächelte ihn an. "Du bist echt ungewöhnlich", stellte sie fest. "Ich denke, wir könnten tatsächlich Freunde werden." Kapitel 9: Die neue Sucherin ---------------------------- Dieses Jahr verging schnell. Für die Rumtreiber brach jetzt das fünfte Jahr an und es gab ein paar Neuigkeiten, wie sie feststellten, als sie sich zum Jahresampfang in einem Abteil des Hogwartsexpress einfanden. "Ich kann nicht lange bleiben", sagte Remus als er seine Tasche bei seinen Freunden ließ. "Ich bin jetzt Vertrauensschüler", sagte er und steckte sich das Abzeichen an die Brust. Bei der Neuigkeit wechselten Sirius und James einen Blick. Was hatte das zu bedeuten? Warum hat Dumbledore einen Rumtreiber zum Vertrauensschüler ernannt? Aber dann setzte Sirius ein Grinsen auf. "Das ist ja wunderbar, dann kannst du uns vor Strafarbeiten bewahren", meinte er mit einem schelmischen Lächeln. Remus verdrehte die Augen. "Darüber unterhalten wir uns noch. Ich muss jetzt los. Ich komme bald wieder", sagte er und verließ das Abteil. "Das war kein nein?!", rief Sirius hinterher und Remus musste schmunzeln. Wie konnte man bei Sirius auch ernst bleiben? "Hey Sirius! Komm wieder rein!", rief James ihm zu. Sirius setzte sich neben James. "Du hältst wohl nicht eine Sekunde ohne mich aus", merkte James grinsend an. "Remus ist jetzt Vertrauensschüler und ich bin jetzt Quidditchkapitän", kündigte er an. Peter strahlte. "Wow! Glückwunsch, James ich wusste, dass du es wirst!", gratulierge er. "Ja, mir war das auch klar", erwiderte James arrogant. "Und? Auf was musst ich mich einstellen?", wollte Sirius wissen. "Auf frühes aufstehen", erwiderte James grinsend. "Oh nein! Das kannst du deinen besten Freund, deinen Bruder nicht antun!", entgegnete Sirius theatralisch. "Nur der frühe Quidditchspieler fängt den Schnatz!", erwiderte James. "Außerdem habe ich schon an Strategien gedacht", sagte er und erläuterte sie so lange bis Remus wieder zurück kehrte und der Wagen mit den Süßigkeiten kam. Die vier Freunde bedienten sich reichlich und James war so großzügig und bezahlte alles. In Hogwarts angekommen, ließen sie die Häusereinteilung über sich ergehen bis sie endlich das Festessen genießen konnten. Danach mussten Lily und Remus sich um die Erstklässler kümmern. Während die beiden Vertrauensschüler unterwegs waren, gingen Peter, James und Sirius in den Schlafsaal. Die Zeit ohne Remus musste genutzt werden. "Glaubt ihr, dieses Jahr bekommen wir es hin?", fragte Peter. "Du meinst wohl dich", entgegnete Sirius und verwandelte sich in einen Hund und wieder zurück. "Ich kann das schon und James auch." Zur Demonstration verwandelte sich James in einen Hirsch und mit einem Grinsen wieder zurück. "Keine Sorge, Pete, wir bekommen dich auch noch so weit und dann können wir Remus endlich überraschen", meinte Sirius mit einem zufriedenen Lächeln. James war jetzt Quidditchkapitän geworden, weil der ehemalige Kapitän im letzten Jahr die Schule beendet hatte. Das hieß aber auch, dass sie einen neuen Spieler auf der Positions des Suchers brauchten, weshalb er einen Aushang ans Schwarze Brett aufgehangen haben. "Ich bin gespannt wer sich alles bewirbt", meinte James als er mit seinen Freunden an einem Nachmittag nach dem Unterricht am See saßen. Die Sonne schien und es war noch ein milder Herbsttag. "Ich habe die Auswahltermine extra nach Vollmond gesetzt, damit wir ..." Doch Sirius unterbrach ihn. Er legte die Finger an die Lippen. "Psst!", zischte er. James sah sich um. Sie saßen weit abgelegen von den anderen Schülern, also konnten sie doch frei reden. Er verstand nicht weshalb sein bester Freund ihn jetzt unterbrach. Doch die Antwort kam bald, als Sirius seinen Zauberstab nach oben richtete. "Diffindo." Der Ast des Baumes unter dem sie saßen brach ab und mit ihm krachte auch Severus Snape runter. James, Sirius und Peter erhoben sich. Remus blieb sitzen und vertiefte sich lieber in ein Buch. Peter lehnte sich mit gespannter Miene an den Baumstamm, während James und Sirius wie zwei Raubkatzen auf Snape zu gingen. Dieser lag durch den Sturz mit der Nase auf dem Boden. Sirius stellte einen Fuß auf Snapes Rücken, während James sich zu ihm hinhockte. "Sag mal Schniefelus ... belauscht du uns etwa?", fragte er und packte seinen Haarschopf um seinen Kopf etwas hochzuziehen. "Das gefällt uns ganz und gar nicht. Sirius, was machen wir nur mit jemanden, der uns hinterspioniert?" Sirius lachte auf. "Ich denke, ihm gehört ordentlich den Kopf gewaschen." "Gute Idee. Deine Haare sind auch ganz fettig. Das würde dir nur zu gute kommen Schniefelus.", meinte James. Sirius packte Snapes Arme und legte sie hinter den Rücken, dann ließ er mit einem Zauber ein paar Fesseln um seine Handgelenke schnüren. Erst dann ging er von ihm runter. Zusammen mit James schleiften sie Snape zum See. James packte wieder seinen Haarschopf und drückte sein Gesicht ins Wasser. "Na, ist das nicht erfrischendes Gefühl?", fragte er und zog Snape wieder hoch, nur um ihn wieder runter zu tauchen. James wiederholte das ein paar mal, während Sirius und Peter darüber lachten. Sie hörten erst auf, als Remus sich dann doch entschloss mal dazwischen zu gehen. "Das reicht jetzt", sagte er ruhig. James ließ Snape los und trat noch einmal gegen seine Seite. "Wenn du nocheinmal versuchst uns zu belauschen, sind wir nicht so freundlich!", fuhr er ihn an und dann ließen sie ihn einfach auf dem Boden liegen und gingen zurück ins Schloss. "Der Typ nervt", meckerte James. "Was steckt er seine überlange Nase auch in Angelegenheiten rein, die ihn nichts angehen? Wahrscheinlich müssten wir ihn mal richtig zu Tode erschrecken, damit er damit mal aufhört." Sirius nickte zustimmend. "Da hast du wohl recht", meinte er und dachte darüber nach, wie sie es am besten anstellen können. "Anderes Thema. Unser Quidditchteam braucht einen neuen Sucher", sagte James. Jetzt, da er der neue Quidditchkapitän geworden ist, musste er sich auch um die Zusammenstellung der Mannschaft kümmern und mit dem Weggang des ehemaligen Kapitäns ist auch eine Lücke im Team entstanden, die es zu befüllen galt. "Du musst mir bei den Auswahlspielen helfen", sagte er an Sirius gewandt, während sie die große Halle betrat. Einige Mädchen drehten sich nach Sirius um. Er war in den kommenden Jahren immer hübscher geworden und dessen war er sich auch bewusst, denn er zwinkerte einem Mädchen zu. "Sirius, hör auf zu flirten und hör mir zu", drängte James. "Du brauchst einen neuen Sucher und ich soll dir helfen. Habe schon verstanden. Keine Sorge, ich lasse dich schon nicht hängen und mecker nicht rum, nur weil du nicht bei Evans landen kannst. Ich habe dir schon mal gesagt, du könntest jede andere haben, aber du musst dich ja auf sie fixieren", erwiderte er. James verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr darauf. Am Wochenende war es dann so weit. Die Bewerber für die Sucher kamen zum Feld um ihr Können zu beweisen. James ließ den Schnatz los und Sirius flog in die Mitte um besser beobachten zu können wer am schnellsten den kleinen Ball fing. Nach einigen Stunden, legte James seine Wahl fest. Er ging auf die Viertklässlerin zu. "Isabella Shepherd?" Er sah seine Liste und dann sie an. "Du bist am schnellsten geflogen und hast auch die Rennen gegen die anderen gewonnen. Du wirst unsere neue Sucherin." Kapitel 10: Überraschung bei Vollmond ------------------------------------- "Ich habe dir doch gesagt, dass ich in der Mannschaft aufgenommen werde." Isabella hat ihr erstes Training beendet und trödelte in der Umkleidekabine, sodass sie allein zurück blieb. Wobei sie nicht wirklich allein war. Regulus kam aus dem Schrank hervor, indem er sich versteckt hatte. Beide waren sich einig, dass es besser war ihre Freundschaft nicht öffentlich zu machen. Das würde nur Probleme geben, die beide nur zu gerne vermeiden würden. "Ist ja gut, ich freue mich schon auf eine würdige Gegnerin", entgegnete Regulus schmunzelnd. "Und wenn ich gewinne, gehst du mit mir aus?", fragte er. "Gewinn du erst Mal", antwortete sie und schulterte ihren Besen. Regulus konnte sich nicht helfen. Er war sehr gerne mit ihr befreundet. Sie war selbstsicher, lustig, fast immer gut drauf, eine sehr gute Freundin und verdammt hübsch, mit ihrem schwarzen langen Haaren und ihren braunen Augen, die so eine Lebensfreude ausstrahlte, wie er es selten bei einem Menschen gesehen hatte. Er wollte einfach mehr von ihr. Doch ließ sie es nicht zu und dass obwohl er ihr nach jeder Stunde Pflege magischer Geschöpfe einen Liebesbrief in die Tasche steckte. Sie erwähnte sie mit keinem Wort und behielt ihn schön in der Friendzone. Aber das nahm Regulus hin, Hauptsache er war bei ihr. Er wünschte er könnte mit jemanden darüber reden. Aber das Gefühl irgendjemanden diese Sache anvertrauen zu können, hatte er nicht. Die Rumtreiber nutzten unterdessen die Zeit, in der Remus mit Lily unterwegs war um Peter zu helfen sich zu verwandeln. Es dauerte etwas, aber kurz vor Vollmond schaffte er es. "Sehr gut, dann können wir Remus endlich überraschen", meinte Sirius zufrieden. Als Vollmond war gingen sie am Nachmittag zur peitschenden Weide. Peter verwandelte sich in eine Ratte, pflitzte zum Knoten und drückte ihn, sodass die drei Freunde bequem zur Höhle unter dem Baum klettern konnten ohne von den Ästen erschlagen zu werden. Remus saß bereits in der Hütte und kauerte mit der Decke umhüllt unter dem Fenster, als seine drei Freunde rein kamen. Seine Augen weiteten sich bei ihren Anblick. "W - Was macht ihr hier?", fragte er mit klappernden Zähnen "Das ist viel zu gefährlich ..." Warum waren sie hier? War das eine dumme Mutprobe? "Ist es nicht", widersprach Sirius fröhlich. "Wir haben eine kleine Überraschung für dich!" Mit den Worten verwandelten sie sich in Tiere. Remus verschlug es die Sprache. "W-wann ... Wie...?", stammelte er. Remus hatte gelesen, dass Werwölfe für Tiere ungefährlich seien. Aber er hätte sich nie träumen lassen, dass seine drei Freunde die Mühe auf sich nehmen würden Animagi zu lernen. Doch jetzt standen sie als Tiere vor ihm. Er war einfach überwältigt und zu tiefst gerührt. "Danke ...", hauchte er erstickt. Der schwarze Hund trabte zu ihm rüber, ließ sich bei ihm nieder und legte den Kopf auf seinen Schoß. Mit einem Lächeln strich er über sein Fell. Für den Moment vergaß er, sein Leid. Aber leider konnten seine Freunde ihm seine Schmerzen nicht nehmen. Als der Vollmond am Himmel stand, krümmte Remus sich mit einem quälenden Aufschrei. Er umklammerte seinen Körper, bis seine Verwandlung vollzogen war. Ein grauer Wolf mit grünen Augen stand vor ihnen. Er taxierte die anderen Tiere und beschnupperte sie neugierig. Peter kletterte vor lauter Angst auf James' Kopf und kauerte zwischen seinen Geweih. Remus nahm die drei Tiere als seine drei Freunde wahr und lief hechelnd zur Tür und kratzte dagegen. Mit etwas Hilfe vom Hund, öffneten sie die Tür und marschierten in den Tunnel. Draußen angekommen, erwartete sie eine kühle Nacht mit klaren Himmel. Die vier Freunde liefen in den Wald. Remus hielt sich dicht an Sirius und raufte spielerisch mit ihm. Er heulte den Mond an und freute sich über die erworbene Freiheit. Sie fanden eine Lichtung im Wald und die vier Tiere verweilten dort eine Weile. Die ganze Nacht liefen sie durch den Wald, doch scheuchte sie Remus in die Hütte zurück bevor die Sonne aufging. Und das gerade rechtzeitig. Denn kaum waren sie zurück gekommen, dämmerte es schon und Remus verwandelte sich zurück. Er war am diesen Morgen weniger verletzt als sonst, aber durch die Erschöpfung in einen tiefen Schlaf gesunken. Nachdem die anderen Rumtreiber sich auch zurück verwandelt hatten, hievte James Remus auf Sirius' Rücken. Remus wurde davon kurz wach. "Du musst nicht ...", murmelte er schwach und legte die Hände auf seinen Schultern ab. "Ich will aber", erwiderte Sirius und trug ihn Huckepack bis ins Schloss. Erst im Krankenflügel setzte er ihn auf dem Bett ab und deckte ihn zu. James nahm Peter mit raus, damit sie in die Küche schleichen konnten um für Remus Essen zu holen. Sirius beschloss bei Remus zu bleiben. Ohne zu überlegen, schlüpfte Sirius zu ihm unter die Decke und legte einen Arm um ihn. Remus öffnete die Augen einen Spaltbreit. Er war etwas verwundert über die Aktion seines Freundes aber er sagte nichts dazu. Die Wärme und Geruch von Sirius wirkten beruhigend auf ihn. Ein wohliges Gefühl machte sich in ihm breit. Und mit den Gedanken, dass diese Vollmondnacht trotz Schmerzen irgendwie schön war, schlief er zufrieden wieder ein. Kapitel 11: Die Karte der Rumtreiber ------------------------------------ Remus erholte sich recht schnell. Noch am selben Abend durfte er den Krankenflügel verlassen. Sonst brauchte er immer ein paar Tage bis seine Wunden verheilt waren. Was für ein unsägliches Glück er hatte solche Freunde zu haben, kam immer wieder in sein Bewusstsein. Am nächsten Tag nach dem Unterricht, streiften die vier Freunde durch die Ländereien. "Ihr wisst was das bedeutet?" James drehte sich zu seinen Freunden um und ging rückwärts um mit ihnen zu reden. "Wir können jeden Monat den Wald erkunden und weiter vordringen, als je ein Schüler es wagte." Er freute sich jetzt schon auf die nächste Vollmondnacht. "Wie schaffen wir es denn jedes Mal unbemerkt raus zu schleichen?", gab Peter zu bedenken. "Ich meine, eigentlich dürfen wir um die Zeit nicht raus." James winkte ab. "Seit wann interessieren wir uns für Regeln?" "Peter hat nicht mal so unrecht", warf Sirius ein. "Wir müssen Remus erreichen, ohne Gefahr zu laufen erwischt zu werden. Wenn es etwas gibt, was uns warnt, wenn ein Lehrer in unserer Nähe ist ..." Sirius hatte James überzeugt. "Da ist was Wahres dran. Aber welcher Zauber könnte helfen?" "Wie wäre es mit einer verzauberten Karte von Hogwarts?", schlug Remus vor. James und die anderen Freunde blieben stehen. "Das ist eine geniale Idee! Peter, du kannst gut zeichnen. Ich habe den Tarnumhang. Wir können jeden Winkel von Hogwarts erkunden und einzeichnen!", fasste er aufgeregt zusammen. "Ja und wir finden einen Zauber, auf dem die Personen auf der Karte zu sehen sind", fügte Sirius hinzu. "Hört zu, beim nächsten Hogsmeadausglug suchen wir ein Pergament, auf dem wir die Karte festhalten. Das wird ein großes und bestes Projekt! Und wahrscheinlich auch das Beste, was wir je zustande bekommen!" So war es beschlossene Sache. Als sie in Hogsmead waren, suchten sie nach einem passenden Pergament. "Es muss ein Pergament sein, dass man zusammenklappen kann, damit wir es transportieren können", bestimmte Sirius. "Ja und wir müssen bedenken, dass Hogwarts groß ist", fügte James altklug hinzu. Nachdem sie alles abgesucht hatten, fanden sie ein passendes Pergament. Am Abend machten sie sich in ihrem Schlafsaal direkt an die Arbeit. Sie hatten dafür einen Tisch aufgestellt und setzten ringsherum auf dem Boden. Peter fing an den Schlafsaal zu skizzieren. "Denk daran die Ecken zu skizzieren", sagte Sirius. "Ja, ja ... ich bin schon dabei", erwiderte Peter. Sie saßen noch bis spät in die Nacht an der Skizze. An Schlaf war vor Aufregung nicht zu denken. Peter zeichnete nicht nur den Schlafsaal sondern auch den Gemeinschaftsraum. "Wir sollten dafür sorgen, dass sie nicht jeder lesen kann. Es ist schließlich unser Werk und gehört nur uns allein", gab James zu denken. "Vielleicht mit einem Code oder einem Zauber", überlegte Remus. "Ich erforsche mal die Bibliothek nach was Nützlichen." Es war immer ein ungewohnter Anblick, nicht nur Remus Lupin sondern auch James Potter und Sirius Black in der Bibliothek zu sehen. Sie suchten nach Zaubern, die für ihre Karte nützlich sein könnten. Remus, mit seinem geschulten Auge fand die passenden Bücher am schnellsten. Er nahm sie mit in den Schlafsaal. Die Abende verbrachten sie damit an der Karte zu arbeiten. Peter zeichnete, Sirius und James erkundeten das Schloss um weitere Geheimnisse der Schule aufzudecken, die auf die Karte gehörte und Remus erforschte nützliche Zauber in den Büchern. "Ich habe etwas gefunden!", kündigte Remus an einen Abend an, als Peter dabei war die große Halle zu zeichnen. "Es ist ein Zauber, der ein Code braucht um die Karte zu löschen und wieder in Erscheinung zu bringen. Wir müssen uns ein Wort oder einen Satz überlegen mit der wie löschen und ein anderes Wort oder Satz um sie zum Erscheinen zu bringen." So saßen sie gemeinsam über ihre Karte und diskutierten "Nein, Karte ist viel zu offensichtlich, Peter." "Wie wäre es mit Geheimgang?" "Auch nicht. Fällt euch nichts etwas besseres ein?" James stand auf und ging im Zimmer umher. "Okay .. überlegen wir mal ...Wozu erstellen wir die Karte? Damit wir sehen können wer wo ist und damit uns die Streiche besser gelingen ohne erwischt zu werden", fasste er zusammen und sah seine Freunde an. "Sowas nennt meine Mutter ein Tunichtgut", sagte Remus und Sirius klatschte in die Hände. "Und wenn wir darauf schwören, dass wir ein Tunichtgut sind?", fragte er in die Runde. "Damit können wir die Karte wieder öffnen und um sie zu löschen, sagen wir Unheil angerichtet." Sirius' Vorschlag wurde von jedem angenommen und Remus fuhr mit seinem Zauberstab über das Pergament um den Zauber auszuführen, dann probierte er es. "Unheil angerichtet." Die Linien verschwanden und sie saßen vor einem leeren Pergament. "Okay! Und jetzt lass die Karte wieder erscheinen!", forderte Sirius aufgeregt. Wieder tippte Remus mit dem Zauberstab auf das Pergament. "Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin." Die Linien erschienen wieder und die Karte wurde wieder sichtbar. "Jah! Es hat geklappt!", rief Sirius freudig aus. "Lass es uns alle probieren", orderte James an. Genau das taten sie und bei allen Vieren klappte es. Ganz glücklich über ihre neue Entwicklung, standen sie auf und klatschten sich gegenseitig ab und umarmten sich, wobei Sirius ohne es zu merken Remus etwas länger umarmte als seinen anderen beiden Freunde. "Das ist ein großer Fortschritt!", kündigte James an. "Lass uns zur Feier Essen aus der Küche stehlen", schlug er vor und holte seinen Tarnumhang aus seinen Schrank. Sie verließen den Schlafsaal. Eine Stunde später kehrten sie zurück. Peter trug für James und Sirius das Essen hinterher, ehe sie sich auf den Boden niederließen und die ganzen Küchlein und Hähnchenkeulen verputzen. "Ich finde auf der Karte sollten unsere Name erscheinen wenn wir sie öffnen", meinte James und wedelte mit dem Zauberstab. Kurz darauf erschien eine kleine Plastiktüte, die er Peter in die Hand drückte, damit er die Essensreste einsammeln konnte. "Ja, das sehe ich auch so", pflichtete Sirius bei und warf ein Hähnchenknochen in die Plastiktüte. Aber vielleicht sollten wir nicht unsere echten Namen benutzen, für den Fall, dass jemand doch rausfindet wie man die Karte benutzt", gab Remus zu bedenken. "Spitznamen wären eine gute Idee", meinte Sirius. Auch für die Spitznamen diskutierten sie lange. "Du kannst dich doch Schnuffel nennen." "Vergiss es, James. Ich bin doch kein Kuscheltier!" Nach langem hin und her standen ihre Spitznamen fest: Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone. Zusammen waren sie die Rumtreiber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)