Die Geschichte der Rumtreiber von HaruhiSou (Oder das Geheimnis von Regulus Black) ================================================================================ Kapitel 6: Wahre Freunde ------------------------ "Wo willst du hin?", erkundigte sich James als Remus mit gepackten Rucksack an der Tür des Jungenschlafsaals stand. "Zu meiner Tante. Sie ist sehr krank und ich muss sie besuchen", antwortete Remus und wandte den Blick ab. "Wirklich? Deine Familie scheint sehr anfällig für Krankheiten zu sein. Einschließlich du. Du hattest Fieber und jetzt bist du aufeinmal fit genug um deine Tante besuchen zu können?", fragte er skeptisch. Remus zuckte mit den Schultern. "Es geht mir schon besser und meine Tante braucht mich", meinte er ausweichend und verließ den Schlafsaal. Kaum war er weg, sprang James auf Sirius' Bett und rüttelte seinen besten Freund wach. "Was soll das? Es ist noch mitten in der Nacht", murmelte er. "Remus schleicht sich wieder mit einer fadenscheinigen Ausrede davon", sagte er. Bei den Worten war Sirius hellwach und richtete sich auf. "Was ist es diesmal?" "Kranke Tante." "Aha. Dem gehen wir nach." Er stand auf und warf ein Kissen nach Peter "Wir verfolgen Remus, kommt mit." Die drei Freunde versteckten sich unter James' Tarnumhang und folgten Remus heimlich. Dabei passten sie auf, dass ihr Freund sie nicht hörte. Die kleine Verfolgungsjagd führte sie zum Krankenflügel. Alle drei fragten sich was Remus hier wollte. Aber eines war klar. Die Geschichte mit der kranken Tante war gelogen. "Hallo Poppy. Ich bin soweit", begrüßte Remus sie. Die Heilerin sah ihn mit einem warmen Lächeln an. "Ah, Remus mein Junge, ich habe dich schon erwartet." Sie gab Remus noch ein paar Tränke, die er in seinen Rucksack steckte, dann machten sie sich auf den Weg. Zu dritt war es etwas beschwerlich sich unter dem Tarnumhang zu bewegen. Aber zum Glück waren die Heilerin und Remus nicht besonders schnell. An der peitschenden Weide blieben sie stehen. Madame Pomfrey berührte den Knoten am Boden und der Baum schlug nicht nach ihnen aus. Sie führte Remus in einen unterirdischen Gang. Die drei Feunde beeilten sich und schlüpften hinterher. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie an eine Tür kamen, die ziemlich schäbig aussah. Etwas Holz war schon abgespilttert. Auch der Raum, den sie beraten sah trostlos aus. An den Wänden waren tiefe Risse zu sehen, ebenso auf dem Boden. Vor dem kleinen Fenster waren Bretter genagelt und es stand nur ein Schrank und ein verstaubte Bett im Raum, auf dem Remus sich setzte. Er sah auch krank und unglücklich aus. Die Heilerin strich ihn beruhigend über den Rücken. "Du schaffst auch diese Nacht. Ich hole dich am nächsten Morgen ab", sagte sie sanft und verließ dann die Hütte. Sobald Madame Pomfrey weg war, zog James den Tarnumhang runter. Remus' Augen weiteten sich, als er seine Freunde in der Hütte sah. "Was macht ihr hier?", fragte er erschrocken. "Das gleiche könnten wir dich fragen", gab James zurück. "Du hast behauptet, du würdest deine kranke Tante besuchen." "Als deine Freunde werden wir nur ungern angelogen", fügte Sirius hinzu. "Geht bitte wieder", sagte Remus und sah betreten zu Boden. "Nein, erst sagst du was wirklich los ist", entgegnete Sirius und verschränkte die Arme vor Brust. James und Peter setzten sich zu Remus auf das Bett. "Wir wollten doch keine Geheimnisse voreinander haben", redete James behutsam auf ihn ein. "Wir sagen es auch niemanden weiter", versprach Peter. Nun ließ sich Sirius auch zu ihnen nieder. "Wir gehen nicht weg, bis du uns nicht die ganze Wahrheit gesagt hast." Remus biss sich auf die Unterlippe. Er würde seine Freunde nicht wegbekommen, wenn er ihnen nicht die Wahrheit sagte. Aber bleiben sie danach noch seine Freunde? Er hatte Angst sie zu verlieren, doch die Angst sie schlimm zu verletzen, überwog. Er atmete tief durch. "Ich bin ein Werwolf", sagte er leise. Für einen Augenaufschlag herrschte Stille. "Dann verwandelst du dich hier drin?", fragte Peter. "Ja, hier bin ich nicht gefährlich", entgegnete Remus. James legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Warum hast du das hier nicht früher gesagt?", fragte er. "Dann hätten wir dir geholfen." "Ihr könnt mir dabei nicht helfen und ihr solltet nicht bei mir sein. Es ist viel zu gefährlich. Bei Vollmond habe ich keine Kontrolle über mich selber." "Aber bis Vollmond dauert es noch etwas. Bis dahin bleiben wir bei dir", sagte Sirius entschlossen. Und sie hielten ihr Wort. Sie blieben bei Remus, erzählten ihm irgendwelche albernen Geschichten und machten Schattenspiele an der Wand, nur um ihn aufzuheitern. Zur Dämmerung verließen die drei Freunde die heulende Hütte. Remus hatte auch dieses Mal eine schwere Nacht hinter sich, in der er sich selbst biss und kratzte und dennoch war etwas anders ... Als er im Krankenflügel war, kamen ihn seine Freunde besuchen und brachten ihn übertrieben viel Schokolade mit. James legte den Stapel auf seinem Nachttisch ab. "Iss, dann geht es dir besser", meinte er. Madame Pomfrey kam angerauscht und stemmte ihre Hände gegen die Hüften. "Remus braucht Ruhe! Ihr könnt doch nicht hier einfach so aufkreuzen!", schimpfte sie. "Bitte", hauchte Remus. "Wenn sie bei mir sind, geht es mir besser." Die Heilerin seufzte. Dem Jungen war es schwer etwas abzuschlagen. "Na gut, aber macht keinen Lärm", sagte sie und ging zurück in ihr Büro. Seine Freunde quetschen sich zum ihm aufs Bett und unterhielten Remus wieder wie zuvor in der Hütte. Ja, auch diese Nacht war schrecklich und doch gab es einen Lichtblick für Remus. Jetzt wusste er, dass ihn seine Freunde niemals verlassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)