Vertauschte Hochzeit von Nke ================================================================================ Kapitel 3: Der Mantel --------------------- Hermines Sicht: Mit einer aufkeimenden Wut ging sie zum Tisch, wo ihr ‚Zukünftiger' war. Er stand gerade auf und hob triumphierend seine Hand in die Höhe. Erneut war ein Jubeln zu hören. Dass konnte nicht sein ernst sein? Als sie sich an die Menschenmasse vorbeidrängte und endlich an Ron ankam, stutze sie. Ihr Blick glitt nach unten und sah auf den zerbrochenen Gegenstand, der am Boden lag. Nein, bitte nicht... Erst jetzt nahm Ron sie wahr und wollte gerade ein dämliches Grinsen aufsetzten. Doch als er ihren Blick folgte, schluckte er sehr hörbar. Sie ging in die Hocke und hielt die Einzelteile fest in ihrer Hände. Eine deutliche Flüssigkeit lag verteilt auf den Boden. Entsetzt breiteten sich ihre Augen. Tränen kamen ihr hoch. Diese Schneekugel..sie war was ganz besonderes. Es war keine normale Schneekugel, wie es die Muggel kannten. Nein. Denn wenn man sie schüttelte, kamen diese Figuren oder besser gesagt diese Personen, die drinnen waren raus. Immer wenn Hermine halt brauchte und sich allein fühlte, waren sie da. Immer. Ihre Eltern. Sie schloss gequält die Augen, bei diesen Gedanken. Sie öffnete sie wieder, als Ron anfing zu sprechen. Oder es zumindest versuchte. „Heschmine, esch tut mir escht leid..ichsch.." lallte er vor sich her. „SEI STILL, SEI EINFACH STILL", schrie sie ihn an, während sie wieder aufstand und ihm bedrohlich nahekommt. Als sie so laut wurde, hörten die anderen Gäste sofort bei ihren Tätigkeiten auf und drehten sich in ihrer Richtung. Selbst die Musik wurde radikal still. Obwohl Hermine die Blicke auf sich spürte und zu brennen drohten, machte sie ungestört weiter. „Wie konntest du nur? Du hast mein wertvollster Besitz zerstört! Es war noch, dass einzige, was ich von meinen Eltern hatte! Sie hatten mir diese wunderschöne Kugel an Weihnachten geschenkt.." sie schluckte bitterlich. „Und dass noch kurz vor ihren Tod!..UND JETZT?.. Jetzt sind sie für immer weg!..." Ron senkte den Blick. Ihre Tränen brannten auf ihrer Haut und sie hielt sich selbst fest. Es sah aus als ob sie fror. Doch, sie brauchte gerade irgend einen Halt. Ihre Finger krallten in den Weichen Stoff hinein. Als sie diesen zarten Stoff unter ihrer Fingerkuppeln spürte, kam ihr etwas in den Sinn. Severus... Dieser Stoff, gehörte zu seinem Mantel, den er ihr rübergereicht hatte. Wo ist er jetzt? „RONALD WEASLEY! STIMMT DASS?! HAST DU DAS WIRKLICH GETAN?! ICH FASSE ES NICHT! Du kommst sofort mit mir und bekommst von mir einen nüchterungs Trank über. Ich bin so enttäuscht von dir!" Schrie Molly, ihren Sohn an. Ihr Blick ging weiterhin zu ihren anderen Söhnen. „Und für euch gilt dass selbe! Ihr habt ihn noch dabei unterstützt!" „Wir sind Erwachsen, Mom, wir werden bestimmt nicht mit dir kommen." Sagten George und Fred synchron. Molly schnaufte auf. „Na schön! Aber ihr werdet dennoch diese Party verlassen und geht zu euch nach Hause! Keine Widerworte! Sonst macht ihr mir hier noch mehr ärger!" diese seufzen ergeben und machten sich schon auf den Weg. Die anderen Geste tuschelten und wussten anscheinend nicht was sie tun sollten. Hermine entschied sich das Ganze in die Hand zu nehmen. Sie sagte sehr laut, somit sie Jeder hören konnte. „Ihr dürft noch eine Stunde bleiben aber danach geht ihr klar! Sonst Hexe ich jeden einzelnen persönlich hinaus! Also.. Viel Spaß!" gab sie gereizt von sich. Mit festen Schritten kam Molly auf Hermine zu und zog Ron mit sich. „Hermine..ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es tut mir leid. Ich hätte besser auf ihn achten sollen. Wenn ich ihn heute nicht aus den Augen gelassen hätte, dann wäre es niemals so weit gekommen. Verzeih mir!." Wie konnte sie ihr da noch böse sein? Sie sah ja ihren Fehler ein und entschuldigte sich aufrichtig bei ihr. Außerdem konnte sie es ihr nicht übel nehmen. Schließlich war Ron Erwachsen. Na ja.. Im Körperlichen sinne. Im geistigen Sinne, anscheinend nicht. „Molly, du musst dich nicht entschuldigen. Es bedeutet mir dennoch viel, dass du es tust. Es gibt bloß eine Person, auf die ich wütend bin." Sie sah auffällig zu Ron, der sie mit seinen tieftraurigen Augen musterte. Eine neue Wellte der Wut und Trauer kam ihr hoch. Seufzen drehte sie sich um. „Bring ihn bitte einfach hier Weg! Ich ertrage seinen Anblick nicht weiter.." Molly nickte ihr noch verstehen zu und schleppte ihren Sohn mit sich, zum Kamin. Er ging ohne Widerworte mit seiner Mutter mit. Sie holte nochmals tief Luft. Als sie ihren Blick hob, sah sie ihr Gegenüber tief in die Augen. Ihre Augen weiteten sich. Remus Lupin stand mit einem warmen Lächeln vor ihr. Viel zu lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen? Nachdem er den Krieg überlebt hatte, was an einem Wunder grenzte, hatte er sich zurückgezogen. Als sie ihn vor sich sah, überkam sie die Sehnsucht und die vermisste Wärme die er ihr gab. Gemischt mit den vorherigen Gefühlen der Trauer, Enttäuschung und dem Schmerz den sie Spürte, ging sie auf ihn zu. Stürmisch warf sie sich in seine Arme. Ein sanftes Lachen war seinerseits zu hören. Sie schluchzte auf. Jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Es musste einfach raus! Ihre Arme waren fest um seinen Hals umschlungen und ihr Gesicht drückte sich in seine Halsbeuge. Eine seiner Hände hielt sie, während die andere ihr beruhigend über ihre Haare stich. „Möchtest du darüber reden?", fragte er. Sie schüttelte bloß darauf ihren Kopf. Remus Blick wanderte durch die jetzt wieder aktive Party. Ein ganz Dunkle Person stach ihm besonders ins Auge. Seine Schwarzen Augen fixierten ihn und beobachteten jede Bewegung von ihm. Ein allbekannter Schatten lag auf seiner Züge. Remus kam nicht umher und musste bei diesem Anblick lächeln. Dieser Schatten kannte er nur zu gut. Den hatte er schon damals, bei Lily gehabt. Immer wenn sie mit James gelacht, Zärtlichkeiten oder einfach seine Nähe genoss, war der Schatten bei ihm zu sehen. Die süße Eifersucht. Severus war zwar dafür bekannt seine Gefühle äußerlich unter Kontrolle zu haben aber hierbei, versagte selbst er.. Sein finsterer Blick lag immer noch auf die Beiden gerichtet. Ein bekannter Geruch kam Remus entgegen. Er löste sich etwas von Hermine und musterte sie. Interessant. Selbst ein blinder hätte erkannt, dass es Severus Mantel war, den sie trug. Sein Geruch, der sie verströmte, unterstrich noch zu hundert Prozent, dass es seiner war. „Weißt du Hermine, auch wenn du dich allein fühlst, gibt es immer jemand der für dich da sein wird." Gespannt schaute sie ihn an. „Ach ja, das glaube ich kaum. Weißt du, selbst meine Freunde lassen mich im Stich. Ron taucht jedes Mal in seiner Welt ab. Harry und Ginny haben die ganze Zeit nur Augen für sich und.." ihr Blick schellte zu den wieder küssenden Paar. „Kümmern sich überhaupt nicht um mich." Ihr Blick senkte sich und ihre Augen wurden feucht. „Du warst nie da..und wirst bestimmt wieder weg sein wenn ich jemand Brache. Meine Eltern sind schon länger verstorben und ihre einzigen Überreste sind jetzt auch für immer erloschen." Eine Träne floss ihrer Wange hinab. „Ich bin allein.." Remus Finger glitten zu ihrem Kinn. Er hob ihr Gesicht so an, somit sie ihn anschauen musste. „Dieser Mantel sagt aber was ganz anderes." Ihre  Augen weiteten sich etwas. „Niemand würde sein eigenes Kleidungsstück hergeben, wenn die andere Person ihm nichts bedeuten würde. Du bist nicht allein Hermine!" Severus.. wie konnte sie ihn vergessen? Er war vorhin bei ihr, als sie Trost brauchte. Sachte strich sie über den Schwarzen Stoff vom Mantel. „Außerdem, kannst du immer zu mir kommen, egal was ist." Remus drückte sie nochmals kurz, als er sie dieses Mal ganz von ihr ab ließ. Dankbar lächelte sie ihn an. Er beugte sich nochmals, um ihr ins Ohr zu flüstern. „Er starrt schon die ganze Zeit hier her. Seine Sehnsucht ist wohl sehr groß nach..." sachte löste er sich. „.. Seinen Mantel.." ein Kichern drang aus seinem Mund. Ihre Wangen wurden dunkel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)