Sei mein Abwehrgott von Tayuya_x_Sakon (Nishinoya Yuu x Reader) ================================================================================ Kapitel 8: Einsamkeit --------------------- Moment ... sehe ich Nishinoya schon als Freund an und kann ihm davon erzählen? Freunde ... Y/N POV Für einen kurzen Moment, da wusste ich nicht, wie es um mir geschieht. Seine braunen Augen forderten mich wortwörtlich zum reden, doch kann ich das? Ich meine, kann ich ihm vertrauen? Es wäre nicht das erste mal, dass mein Vertrauen missbraucht worden wird. Mein Blick wurde langsam trauriger, den Kopf leicht gesenkt. Kann ich Nishinoya wirklich schon vertrauen? Leicht in Gedanken versunken, versuchte ich krampfhaft eine Träne zu unterdrücken. Dennoch über schütteln sich meine Gefühle der Einsamkeit ... Die Träne lief meine Wange entlang. "Hey, so war das überhaupt nicht gemeint ...", flüsterte er. Während sich eine weitere Träne ihren Weg über meine Wange suchte, nahm er mich plötzlich, dennoch vorsichtig in den Arm. Überwältigt von seiner Reaktion starrte ich ihn nur an. Vorsichtig berührte ich seinen Arm, welcher um mich lag. "Nishinoya ...", flüsterte ich traurig. "Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe ...", flüsterte er entschuldigend. Langsam löste er sich von mir, doch ich hielt sein Arm fest. "B-bitte hör mich an.", ich sah ihn direkt ins Gesicht. Eine warme Hand legte sich auf meine Wange, sein Daumen wischte mir die Tränen weg. "Was liegt dir auf dem Herzen?", flüsterte er leicht lächelnd. Die sanfte Berührung lässt mich leicht auf lächeln, seine warme Hand fühlt sich so angenehm an. Für einen kurzen Moment genoss ich es, vergas meine Sorgen, meine Ängste und meine Einsamkeit. Als er sich zu entschuldigen versuchte, unterbrach ich direkt. "Du bist nie für meine Einsamkeit verantwortlich gewesen.", platzte es aus mir heraus. Leicht erschrocken hielt ich mir den Mund zu. Was rede ich denn da?! Bin ich völlig Bannane?! Ohne es zu bemerken, verschnellert sich meine Atmung leicht. Nun wurde ich noch nervöser, als ich es eh schon war. Doch wenn ich jetzt nicht den Arsch in Hose habe, wann dann? Erneuert versuchte ich mir Mut zu machen. "Nishinoya, du musst verstehen, ich war all die Jahre oft einsam. Obwohl ich in der Grundschule einige Freunde hatte, fühlte ich mich dennoch allein gelassen. Mir waren die Gefühle der Fürsorglichkeit fremd, da ich sie nie gespürt hatte. Zwar waren meine Eltern immer für mich da, es änderte aber nix daran, dass ich mich nicht geliebt gefühlt habe. Ich distanzierte mich von meine Freunden, sie waren mir irgendwann egal. Sie waren ohne mich viel glücklicher ... Zurückgelassen in der endlosen Finsternis schrie ich nach Hilfe, nach Geborgenheit, nach Liebe ... Es war keiner da, der meine Hand nahm... Niemand, wirklich niemand sorgte sich um mich ... So ging es einen Tag in den nächsten. Ich fand mich damit ab, allein zu sein und irgendwann ... Irgendwann genoss ich die Leere, auch wenn es mir weh tat. Meine Leidenschaft für viele Dinge ließen zu wünschen übrig, ich fragte mich jeden Tag, lohnt es sich überhaupt noch? Lohnt es sich, wieder aufzustehen, weiter zu kämpfen und irgendwann mal sowas wie Glück, Liebe oder Geborgenheit zu fühlen?", sprach ich traurig, während immer wieder Tränen über meine Wangen liefe. Ich fühlte mich frei, denn endlich hatte ich den Mut, etwas zu sagen. "Ich bitte um Verständnis, wenn ich mit eure Fürsorglichkeit , eure Hilfsbereitschaft, eure Liebe einfach komplett überfordert bin...", fügte ich noch schnell hinzu. Nun vergrub ich mein Gesicht in meine Hände, die Tränen flossen. Beruhigend spürte ich seine Hand an meinen Rücken streicheln. Sein Verständnis für meine Ängste überwältigen mich fast vollkommen. Und dennoch genoss ich es, denn er war für mich da. Ich war nicht allein. Seine Anwesenheit fühlte sich angenehm an. Langsam beruhigte ich mich, meine restlichen Tränen wischte ich mir mit den Händen weg. Völlig verheult sah ich ihn an. "Danke, Nishinoya ... dass du mich nicht allein lässt.", flüsterte ich leicht lächeln. "Dafür sind doch schließlich Freunde da. Um sich gegenseitig Trost zu geben.", sanft fuhr er mit seiner Hand durch mein Haar. Während ich für einen Moment seine sanften Berührungen genoss, schloss ich meine Augen. Dieses Gefühl der Geborgenheit weckte in mir ein unbekanntes kribbeln. "Lass uns zu den anderen gehen, ich denke, du bist jetzt frei.", flüstert er sanft in mein Ohr. Er kam mir so nah, dass ich sein Atem auf meine Wange spürte. Leicht verlegen nickte ich nur auf seine Aussage. Langsam standen wir auf und machten uns auf dem Weg. Diese Freiheit ... ich fühle mich so frei ... Während wir zu den anderen gehen, hackte sich sein kleiner Finger in meinen. "Du bist nicht allein.", flüsterte er mir aufmuntern zu. Ich bin nicht allein ... Angekommen bei den anderen wurde ich direkt auf mein verweintes Gesicht angesprochen. "Was ist passiert?", fragte mich Sugawara besorgt. Tanaka und Sawamura sahn mich nur mit ihren besorgten Blicken an. Ich versuchte mich kurz zu halten, was meine Gefühle anging. Dabei erklärte ich ihnen, dass ich leicht überfordert mit ihrer Fürsorglichkeit sei. "Bitte entschuldige, wir wussten nicht, dass wir dich überrumpelt hatten ...", sprach Sawamura und verbeugte sich direkt. Auch Tanaka verbeugte sich. "Bitte sag uns das nächste mal Bescheid, wenn es was nicht stimmt, in Ordnung?", sanft lächelte mich Sugawara an, während er eine Hand auf meine Schulter ablegte. "Ich danke euch..", flüstere ich dankend. "Wir sollten langsam nach Hause, es ist schon spät", sagte Tanaka, nachdem er auf sein Handy sah. "Die Zeit vergeht aber auch echt wie im Flug.", enttäuscht von der Tatsache, dass sie nach Hause müssen, seufzte Sugawara leicht. "Kommt, sonst verpassen wir den Bus!", rief Sawamura. Gemeinsam gingen wir zu nächsten Bushaltestelle und warteten. Ein leichtes Gähnen von Nishinioya steckte uns alle an. Es war schon wirklich spät gewesen. Sugawara und Sawamura boten mir freundlicherweise an, meine schweren neuen Bücher zu tragen. Zum Glück brauchte ich sie nicht jeden Tag in der Schule. Als dann endlich der Bus kam, stiegen wir ein. Diesmal setzten sich Sugawara und Sawamura auf eine zweier Sitzbank, während ich mich mit Tanaka und Nishinoya auf einen vierer Platz setzten. Unsere Taschen legten wir auf den freien Platz. Während der Fahrt nahm ich mein Handy aus der Tasche und öffnete Instagram. Dort scrollte ich durch und gab den einzelnen Beiträgen ein Herz. Nishinoya, der neben mir saß, schaute ebenfalls auf mein Handy. Es störte mich irgendwie nicht, dass er das tat. Vorsichtig legte er seine Kopf auf meine Schulter. Ich öffnete die Suchanzeige und reichte ihm mein Handy. "Hier bitte." Er sah mich erst leicht verwirrt an, nahm das Handy dann schließlich und tippte seinen Namen ein. Dann gab er mir mein Handy wieder. Auf seinen Account waren einige Bilder von ihm zu sehen, sowie auch welche mit Tanaka. Nachdem ich ihm folgte, schaute ich mir seinen Beitrag mit Tanaka an, auf dem er auch markiert war. Ohne langes zögern tippte ich auf sein Name. Auch Tanakas Account waren mit vielen Bildern von sich zu sehen. Ihm folgte ich natürlich auch. Irgendwie fühlte es sich angenehm an, Bilder von Freunden zu sehen. Sie sind meine Freunde ... sie verstehen mich ... Sawamura schaute zu uns rüber, als wir uns über Instagram unterhielten. "Und was ist mit mir?", leicht beleidigt blustet er seine Backen auf. Ich konnte mir ein kleines kichern nicht verkneifen, er sah einfach wie ein Hamster aus. Nachdem er mir sein Insta Name gab, fand ich direkt Sugawara unter seinen Bildern. Ihm folgte ich natürlich auch. Dann schloss ich mein Handy wieder und packte es weg. Leicht gähnend hielt ich eine Hand vor dem Mund. Der Blick von Nishinoya lies mich leicht verlegen werden. Er dachte sich bestimmt grade sowas wie "Awww wie niedlich" oder ähnliches... Plötzlich standen Sugawara und Sawamura auf. "Wir nehmen eine Station früher, dann ist unser Weg nicht so lang.", erklärte Sawamura. Seine Begleitung nickte nur mit einem Gähnen. Der Bus hielt an, während sie sich verabschiedeten, verließen sie den Bus. Mein Blick folgte den beiden. Irgendwie waren die beiden so niedlich zusammen. Die Türen schlossen sich. Meine Aufmerksamkeit wurde von Tanaka geweckt, da er mir aufs Knie tippte. "Was gibt es?", fragte ich freundlich, er deutete auf den schlafenden Nishinoya neben mir, er hatte es sich auf meiner Schulter bequem gemacht. Ich musste einfach kichern, es war einfach zu süß. Es tat mir schon fast weh, ihn gleich wecken zu müssen. Zum Glück wurde er selber wach, als wir grade aufstehen wollten. "Lasst mich nicht zurück.", jammerte er leicht verschlafen. Während ich meine Bücher eingesammelt hatte, legte Tanaka einen Arm von Nishinoya um sich, um ihn ein wenig zu stützen. Er war viel zu müde, um irgendwas zu machen. Auf dem Heimweg unterhielt ich mich mit Tanaka über seine Schwester. Nishinoya, welcher von Tanaka auf den Rücken getragen worden ist, da er unterwegs immer wieder in eine Sekundenschlaf fiel. "Deine Schwester hört sich echt sympathisch an.", grinste ich ihn leicht an. "Aber sowas von. Wenn du Sie erstmal kennenlernst, wirst du sehn, was für eine tolle Frau Sie ist.", lachte Tanaka. Sein Blick wurde langsam besorgter, während wir über eine Kreuzung ging. "Wie geht es dir eigentlich?"; fragte er vorsichtig. Wie kommt er jetzt auf solch eine Frage? Leicht verwirrt sah ich ihn an. "M-mir geht es gut. Ich fühle mich wie befreit, keine Leere, die mich gefangen hält. Ich sehe überall Farben, keine Spur von Finsternis." "Und wenn ich dich gleich Zuhause abgesetzt habe?", sein Blick wurde besorgter. "Wirst du dann traurig sein, weil keiner mehr bei dir ist?", fügte er hinzu. Ich wusste keine Antwort. Wenn ich so drüber nachdenke, ja was fühle ich dann? Was werde ich spüren, wenn ich allein daheim bin? Verfalle ich wieder der Finsternis? Der Einsamkeit? Bedrückt senke ich den Kopf, da ich ihm keine richtige Antwort auf seine Frage geben konnte. "Ich kann dich verstehen, wie du dich fühlen musst ...", flüsterte er. Sein Blick ruhte auf mich, eine leichte Gänsehaut zog sich über meinen Rücken. Er verstand mich ... Er macht sich Sorgen ... Was mach ich denn jetzt nur? "Hier nimm mal Kurz", er reichte mir sein Handy mit seiner Nummer. "Ich mache dir einen Vorschlag, solltest du dich jemals wieder allein fühlen, rufe mich an. Ich werde dann dafür sorgen, dass wir etwas Spaß haben. Ob es ein Netflix Abend ist, Kino Besuch oder nur ein einfacher Sparziergang. Ich möchte nicht, dass deine Augen seinen Glanz verlieren.", leicht verlegen grinste er mich an. Dankend nahm ich sein Handy an mich und tippte seine Nummer ab. Anschließend gab ich es ihm wieder. "Ich danke dir, sei aber gewarnt. Es kann auch mal in der Nacht um 3 Uhr einen Anruf geben.", gab ich scherzhaft von mir. Er lachte darauf hin. Es machte mich glücklich, zu wissen, dass Freunde hinter mir stehen, egal was passiert. Kurze Zeit kamen wir an meinen Haus an. "Ich werde Noya mit zu mir nehmen. Seine Mutter hat Spätschicht und kommt erst in der Nacht nach Hause.", er grinste leicht. "W-wir sehen uns doch morgen wieder, oder?", fragte er leicht verlegen. Leicht überrascht von seine Frage schaute ich zu ihm, nickte dann aber als Antwort. "Natürlich." Er freute sich mega darüber. "Klasse. Wir holen dich dann morgen ab, sind dann zu 6.50 Uhr bei dir!", sagte er grinsend. "Dann bis morgen, Gute Nacht.", ich verabschiedete mich lächelnd von ihm. Er hebte die Hand zur Verabschiedung. Nachdem er außer Sichtfeld war, suchte ich in meiner Tasche nach meinen Schlüssel. Kurz drauf hatte ich ihn gefunden, öffnete die Haustür und ging rein. Im Flur ging Licht durch den Bewegungsmelder an. Auf dem Boden waren kleine leuchtende Platten, die ein schwaches Licht ausstrahlen. Somit wurde es nicht zu hell und man fand den Weg. Beim Einzug ist mir das überhaupt nicht aufgefallen, da sich die Platten nicht voneinander unterschieden. Nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen hatte und in mein Zimmer ging, legte ich als aller erstes die schweren Bücher auf den Schreibtisch ab. Erschöpft setzte ich mich in meine Stuhl. Nach einer kurzen Verschnaufpause stand ich auf. Mein Weg führte mich zum Kleiderschrank, dort nahm ich mir etwas zum umziehen heraus. Am liebsten würde ich direkt ins Bett springen, entschied mich aber erstmal eine schnelle Dusche zu nehmen. Nach dem Duschen machte ich mich Bettfertig. Ein Blick auf mein Wecker verriet mir, dass es schon 22.47 Uhr ist. Höchste Zeit ins Bett zu gehen. Eingekuschelt unter meiner Decke, schaute ich nochmal aufs Handy. Sawamura hatte mir auf Instagram eine Nachricht geschrieben. Neugierig öffnete ich diese, er hinter ließ seine Nummer. Schnell abgespeichert, nachdem ich mich bei ihm für den Tag bedankte. Auch Sugawara hatte mir geschrieben, dass er den Tag sehr genossen hatte. Bei ihm bedankte ich mich dann auch noch. Ich schloss die App und öffnete Whats App. Irgendwie ließ es mir keine Ruhe, nicht zu wissen, ob bei Tanaka alles in Ordnung sei. Ich schrieb ihn darauf hin an. Schnell kam auch schon eine Antwort, dass alles in Ordnung sei. Ein Bild vom schlafenden Nishinoya schickte er mir auch noch. OMG muss das jetzt sein? Aber irgendwie sieht er so niedlich aus, wenn er schläft... Leicht in meine Gedanken versunken starrte ich das Bild unbewusst noch eine Weile an. Mein Müdigkeit meldete sich mit einem langen gähnen, ich legte mein Handy neben den Wecker und versuchte etwas zu schlafen. Ich schloss meine Augen, doch konnte nur an den Tag zurück denken. Ein leichtes kribbeln bildete sich in meine Bauch, es war nicht der Hunger. Es fühlte sich eher wie kleine Schmetterlinge an, die völlig aus dem Häuschen waren. Kleine Glücksschmetterlinge. Vom angenehmen Gefühl erwärmten sich auch meine Wangen leicht. Meine Gedanken blieben an den Moment hängen, wo ich ganz allein mit Nishinoya auf der Bank saß. Sein Blick voller Ehrlichkeit, sein Verständnis für meine Probleme nehmen mir einen schweren Stein von der Seele. Ich versuchte mich nach Jahren endlich wieder einer Person zu öffnen und zu vertrauen. Gleichzeitig hoffte ich so sehr, dass ich am Ende nicht wieder allein im Regen stehen muss. Doch seine mitfühlenden und aufrichtenden Worte versuchten mich von Gegenteil zu überzeugen. Ich fühlte mich nicht allein, es gibt jemand, der sich Sorgen um mich macht. Ich bin nicht unsichtbar. Meine Anwesenheit wird wahr genommen. Lächelnd mit diesen positiven Gedanken schlief ich zufrieden und langsam ein. Du bist nicht allein. Hosted by Animexx e.V. 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