Zum Inhalt der Seite

Stichflamme

Der Aufstieg des Phönix
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Durch den Nebel

Das Büro des Schulleiters war vollkommen ruhig. Keine seiner goldenen Gerätschaften surrte oder zischte und die Porträts an den Wänden schützten tiefen Schlaf vor, als stünde die Welt in Abwesenheit von Albus Dumbledore still. Die einzigen Geräusche drangen vom weit entfernten Schulgelände hinauf, wo die Kinder ihre Mittagspause am großen See unter den letzten Strahlen einer müden Herbstsonne verbrachten.

Was hätte Minerva darum gegeben, ebenfalls dort draußen zu sein. Doch vor ihr lag das kalte Steinbecken des Denkariums, dessen runenverzierten Rand ihre Finger umklammerten. Wenn sie ganz ehrlich war, dann graute es ihr davor, weiterzumachen. Bedenken angesichts der Geschehnisse, die Mulcibers gestohlene Erinnerung bereithielt – welche Wahrheiten sie enthüllen könnte – erfüllten sie.

Sie sah hinab in die wirbelnden Gedankenfetzen, weder vollkommen Gas noch Flüssigkeit. Ihr wurde klar, dass sie nicht einmal wusste, wie der Zauberer hieß, in dessen Welt sie gleich treten würde. Nach dem Oblivierungszauber wusste er das wahrscheinlich selber nicht mehr. Das war von Anfang bis Ende falsch.

Hinter ihr trillerte Fawkes auf seiner Vogelstange leise, wie eine Aufforderung an sie, sich endlich der Erinnerung zu stellen. Der Phönix hatte sie seit dem Betreten des Büros genau betrachtet, als wüsste er, was sie da tat. Vermutlich lag die Wahrheit nicht so weit entfernt, immerhin war er kein gewöhnliches Tier. Solange der Schulleiter nicht da war, musste sie wohl auf die Weisheit seines Gefährten vertrauen. Wie schlimm konnte es schon werden?

Minerva holte ein letztes Mal tief Luft, dann tauchte sie in das Denkarium ab. Noch bevor ihre Füße den Halt wiedererlangten, bemerkte sie den Nebel. Dünne Schwaden, die sich zu allen Seiten erstreckten, durch die Grenzen des Raums brachen und die Szene wie ein ausgeblichenes Foto wirken ließen; farb- und kraftlos. Es wirkte kein bisschen wie das Stück überzeugender Realität, das die Erinnerungen sonst erschufen. Unter all diesen Eindrücken dauerte es einen Moment, ehe es ihr gelang, die Umgebung einzuordnen.

Sie befand sich innen, offenbar in einer Art Wohnzimmer. Zumindest legten die Sofas, der Kamin und ein klobiger Fernseher das nahe. Fernseher? Verwundert musterte Minerva die Muggeltechnologie, die sie selber nur aus dem elterlichen Haus kannte. Allem Anschein nach war das hier ein Muggelhaushalt, allerdings nicht jener der Alditchs.

Der Teppichboden unter Minervas Füßen schwankte gefährlich und Übelkeit kroch in ihr herauf. Eine Erinnerung wie diese hatte sie noch nie erlebt. Nicht, dass sie viel Zeit in der unveränderlichen Vergangenheit verbrachte, immerhin nannte sie kein Denkarium ihr eigen. Aber für gewöhnlich waren Erinnerung nicht so ... unbeständig wie diese. Lag das daran, wie gewaltsam Mulciber diesen Gedanken erlangt hatte, oder generell an dem Oblivierungszauber?

Stimmen drangen zu ihr vor, dumpf und träge, als steckte sie mit dem Kopf unter Wasser. Auf der Suche nach dem Ursprung schnellte sie herum und unweigerlich tastete ihre Hand sich zum Zauberstab. Im gleichen Atemzug hätte sie sich selber für diese Schreckhaftigkeit auslachen mögen.

Hinter ihr befanden sich zwei Zauberer in schlichten, dunklen Roben. Auch wenn der Nebel alles auszehrte, konnte sie Rowle und den namenlosen Inhaber dieser Erinnerung ausmachen. Letzterer hatte sich in einen Sessel gefläzt, die Füße auf einen kleinen Beistelltisch gelegt und drehte bedrohlich den Zauberstab durch seine dicken Finger.

»... So ein elender Trottel!«, schalt er Rowle. »Hast du eine Ahnung, wie schwer es war, diese Schoten zu besorgen und an der Grenzkontrolle vorbeizuschaffen? Wir können es uns nicht leisten, die Dinger überall zu verlieren! Ganz zu schweigen davon, dass unsere Kontaktperson überhaupt nicht begeistert sein wird, wenn jemand die Spur zu ihr zurückverfolgt!«

»Du hast doch selbst gesagt, die Muggelpolizei kümmert sich jetzt um den Vermisstenfall. Als wenn die irgendwas damit anfangen könnten! Im besten Fall explodiert sie denen unter den Fingern!«

»Was das Ministerium wiederum aufmerksam machen würde! Wenn du nicht vorsichtiger bist, Rowle, hat sich diese Sache bald für dich erledigt. Wir können niemanden gebrauchen, der nicht bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.«

Der Junge verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Gesichtszüge verschwammen bei jeder Bewegung wie ein Spiegelbild auf bewegtem Wasser, doch Minerva war ziemlich sicher, dass er es nicht schlicht hinnahm, gerade gemaßregelt worden zu sein. Sie kannte diese steile Falten zwischen seinen Augenbrauen und die trotzige Stille.

»Kein Wort gleich über die verlorene Finsternisschote«, wies ihn der andere Zauberer an. »Am besten redest du überhaupt nicht, solange sie hier ist! Du bist bloß anwesend, weil du dich um den Zauber kümmern wirst, kapiert? Alles Weitere ist mir egal.«

»Wie du meinst.«

Rowle lehnte sich gegen ein Bücherregal, dessen Inhalt Minerva nach einem sorgsamen Blick als reine Muggelliteratur erkannte. Wo immer sie sich aufhielten, es sah nicht wie das Heim von Magiebegabten aus, noch dazu solchen, die sich gerne mit ihren Fähigkeiten brüsteten. Tarnung? Oder hatten sie etwa weitere Muggel überfallen? Aber selbst die Entführer wären kaum so dämlich, an einem Tatort zu bleiben ...

Hinter ihr erwachte knisternd das Kaminfeuer zum Leben. Eilig wandte Minerva sich von den Regalbrettern voller Abenteuergeschichten ab. Grüne Flohpulverflammen stieben aus den Holzscheiten und keine Sekunde später stieg eine blonde Hexe über den Kaminrost, einen Rest Asche von ihrem vornehmen Umhang schüttelnd. Ihr Haar war zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur aufgetürmt und behängt mit auffälligem Goldschmuck erschien sie wie das Musterbeispiel einer noblen Reinblüterin aus guter Familie, bis hinein in die Fingerspitzen, die in eleganten Drachenlederhandschuhen steckten.

Ihre fein geschnittene Züge verschwommen ähnlich wie Rowles stetig und doch erkannte Minerva etwas in ihnen wieder. Sie kniff die Lider zusammen und konzentrierte sich alleine auf die Frau. Irgendetwas an der Art, wie ihre hellen Augen wachsam den Raum untersuchten, war eigenartig vertraut.

Der Zauberer, dessen Erinnerung sie beiwohnte, erhob sich aus seinem Sessel und lief auf seine Besucherin zu. »Ah, Elladora meine Liebe. Schön, dass du hergefunden hast«, grüßte er sie und ergriff beinahe unterwürfig ihre Hand.

Der Name – das konnte unmöglich ein Zufall sein. Und jetzt begriff Minerva auch, welche Ähnlichkeit sie wiedererkannte. Jene zu dem Foto von Elphinstone und seinen Schwestern, das sie erst diesen Morgen gesehen hatte. Zu einem fröhlich lächelnden Mädchen, von dem sie jetzt wusste, dass es ausgerechnet Gideon Rosier geheiratet hatte. War das alles wirklich heute geschehen? Es kam ihr viel länger her vor.

Schützend schob Minerva die Hände vor ihren Bauch, doch sie ahnte, warum Mulciber explizit ihr diese Erinnerung gegeben hatte. Der elende ...! Eine Menge unschöner Flüche gingen ihr durch den Kopf. Aber all das verhinderte nicht, dass sich ihr Herz bei dem Gedanken an Elphinstone schmerzhaft zusammenzog. Wie viel wusste – oder ahnte – er?

Derweil lächelte die älteste Urquart-Schwester dem namenlosen Zauberer zu und beschwor damit nur weitere Ähnlichkeit zu ihrem jüngeren Bruder hinauf, die Minervas Herz fester in den Schraubstock nahm.

»Nettes Wohnzimmer, Caius. Etwa deine neue Unterkunft? Hat man dich mal wieder rausgeworfen?« Elladora warf einen vielsagenden Blick auf den Fernseher. »Oder hast du die Magie jetzt aufgegeben?«

»Nennen wir es eher ein Nebenprojekt«, lachte der Angesprochene. »Nur eine vorübergehende Bleibe für die Dauer eines ... ‚Experiments‘, bevor ich den elenden Muggelmief gar nicht mehr loswerde.«

»Ah, nun gut. Es interessiert mich ohnehin nicht, was du jetzt wieder anstellst. Nochmal weniger, wenn es mit Muggeln zu tun hat.« Mit spitzen Fingern ließ Elladora ihre Handtasche aufschnappen und beförderte ein längliches Päckchen aus braunem Papier zutage. »Hier ist deine letzte Lieferung, wie besprochen. Wenn du mir das nächste Mal eine Eule schickst, werde ich nicht länger reagieren, haben wir uns da verstanden?«

»Betrachte es einfach als einen kleinen Gefallen, so von Slytherin zu Slytherin. Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst. Und du trägst zu Großem bei, das versichere ich dir –«

Der Rest seiner Worte ging in einer Art Erinnerungsschluckauf unter, als der ganze Raum plötzlich Wellen warf und der Boden einmal mehr heftig zu Minervas Füßen schwankte.

»Das ist mir herzlich egal, Caius. Ich habe genug riskiert, um dir diese Sachen zu besorgen.« Elladoras Stimme klang zusehends abgehackt, wie aus einem schlecht eingestellten Radio. »Was auch immer du ... ab sofort ohne meine Hilfe! Ich werde nicht das gesamte Unternehmen meiner Familie für dein ... aufs Spiel setzen. ... Elphinstone ... auch ... Grenzen.«

Entsetzt trat Minerva einige Schritte zurück; wollte Distanz zwischen sich und die Hexe bringen. Bis eben hatte sie wirklich angenommen, dass dieses Geschehen nur ein böser Zufall war, eine derbe Laune des Schicksals. Doch warum sollte Elladora seinen Namen hier erwähnen? Ihre Übelkeit hatte immer weniger mit der Unbeständigkeit der Erinnerung an sich zu tun.

»Du wirst es nicht bereuen, Ella. An den richtigen Stellen werde ich deine Mithilfe nicht unerwähnt lassen.« Der Zauberer namens Caius deutete spöttisch eine Verbeugung an. »Und dank deiner Melionwurz wird dein Geheimnis bei uns derweil sicher sein.«

Er schmiss das Päckchen hinüber zu Rowle, der es mit einer Hand fing und begierig musterte. Aus dem Augenwinkel warf der Junge einen kurzen Blick zu Elladora, dann riss er das Papier auseinander. Zum Vorschein kam ein trockenes bräunlich-lila verfärbtes Knäuel, das im ersten Eindruck wenig aufregend anmutete.

Minerva vermutete, dass Elphinstone ihr einen ganzen Vortrag über Nutzen und Gefahren des Krauts halten könnte, mit leuchtenden Augen. Der Gedanke brannte in ihren Eingeweiden. Offenbar war er in seiner Familie nicht alleine mit der Begeisterung für skurrile Gewächse. Sie glaubte schlichtweg nicht, dass er hiervon wusste, gar beteiligt war. Aber von sich weisen konnte sie den Verdacht dennoch nicht.

»Das wollte ich schon immer mal in den Händen halten«, murmelte Rowle indes und ein Glänzen trat in seine Augen. »Mit der Menge werde ich sicher einen netten kleinen Zauber hinbekommen, der uns einen ordentlichen Vorteil verschafft.«

»Verbrenn dir nicht die Finger, Kleiner. Das Zeug ist nicht umsonst klassifiziert. Selbst ich hätte es ohne Hilfe nicht über die Grenze bringen können. Besser, ihr verliert nicht noch einmal etwas von meinen Sachen an irgendwelchen Tatorten. Glaubt nicht, ich wüsste nichts davon.« Geringschätzig wandte Elladora sich ab und stöckelte zum Kamin hinüber. »Nun. Gideon wird sich bereits fragen, wo ich stecke. Wir erwarten noch ...«

Schon meldete sich das Rauschen wieder zurück. Stöhnend fasste Minerva sich an den Kopf. Es war, als würde sich ein glühend heißer Nagel direkt durch ihre Stirn bohren. Diese Erinnerung zehrte an sämtlichen Nerven. Nur Bruchstücke des Gesagten drangen zu ihr vor.

»... Versammlung, Nott ... und Rid-«

Minerva sah, wie Elladoras Lippen sich bewegten, aber offenbar versagte Caius’ Erinnerung an dieser Stelle endgültig. Und dennoch beschlich sie ein sehr hässliches Gefühl, von welchen Leuten die Rede war.

Bevor Elladora zurück in den Kamin trat, löste der Raum sich in Wohlgefallen auf und Minerva landete mit dem Hintern voran wieder im Büro des Schulleiters. Fluchend ließ sie den Hinterkopf auf den kühlen Boden fallen und starrte an die gewölbte Decke über sich. Ihre Gedanken wirbelten hektisch durcheinander und das nicht nur dank des stechenden Schmerzes hinter ihren Schläfen.

Fawkes krächzte leise. Mit raschelnden Federn landete der Phönix auf dem Rand des Denkariums, den Kopf schief gelegt. Seine schwarzen Knopfaugen musterten Minerva eindringlich und sie hob eine Hand, um Albus’ treuem Gefährten zu signalisieren, dass es sie wohlauf war.

»Na wunderbar, das ist ja prächtig gelaufen«, murmelte sie leise in die Stille, sowohl an sich als auch an den Phönix gerichtet.

Auf dem Boden liegend erstellte sie in Gedanken eine Liste, was nun zu erledigen war. Informationen über die Melionwurz sammeln und für welche Arten von Zaubern sie eingesetzt wurde. Zum Glück hatte sie Pomona, solange Elphinstone nicht in Frage kam.

Zur Befreiung von Jonathan Alditch war es wichtig, zu wissen, womit sie es zu tun bekommen würde. In der Hinsicht war Mulcibers ‚Geschenk‘ wenigstens hilfreich. Sobald Minerva wusste, was Rowle mit der Wurz anstellen konnte, kam der zweite Schritt. Die Suche nach einem Gegenmittel oder Zauber. Horace konnte hier vielleicht helfen.

Derweil würde sie die Erinnerung erneut besuchen und auf Details achten, die ihr beim ersten Mal entgangen waren. Selbst wenn der Schwindel ihren Kopf spalten würde. Und dann – schlussendlich musste sie Elphinstone mit ihren Ergebnissen konfrontieren. Irgendwie herausfinden, ob ihr Vertrauen in ihn ernsthaft fehlgeleitet war.

»Verfluchter Drachenmist!«, ließ sie ihrem Frust freien Lauf und schlug mit der flachen Hand auf den Steinboden unter sich.

Sie weigerte sich, daran zu glauben, dass Elphinstone von den Verstrickungen seiner Schwester wusste oder nur ahnte. Dafür kannte sie ihn doch viel zu lange ... Vielleicht hatte Elladora seinen Namen aus ganz anderen Gründen erwähnt, eventuell weil sie Angst hatte, er könne ihr auf die Schliche kommen? Aber wer sollte ihr verraten haben, dass Rowle eine der Finsternisschoten im Haus der Alditchs verloren hatte? Davon wussten nur Minerva und er.

Oberhalb von ihr pickte Fawkes mit dem Schnabel auf den Rand des Denkariums und stieß dann ein bestimmtes Krächzen aus. Wieder sah er sie aus diesen glänzenden Augen an, die von großer Intelligenz zeugten. Nur was wollte er ihr sagen?

Mit einem Seufzen stand Minerva auf und betrachtete unschlüssig die Erinnerung. Sie brachte es definitiv nicht fertig, sofort noch einmal in ihr abzutauchen. Vorerst verfrachtete sie die blauen Wirbel zurück in ihr kleines Glasfläschchen.

Fawkes indes ließ nicht locker, sondern hieb wieder mit dem Schnabel auf die steinernen Verzierungen des Beckens. Geistesabwesend strich sie über sein Federkleid, in Gedanken dabei, wie diese Situation am besten aufzulösen war. Konnte sie Mulciber überhaupt trauen, dass diese Erinnerung die Wahrheit sprach? Er war schließlich ein hervorragender Legilimentiker ... Und wie weit vertraute sie Elphinstone? Sie hatte da ein Bauchgefühl, doch die Ungewissheit blieb.

Zum dritten Mal klopfte Fawkes beharrlich gegen den Stein. Minerva beschlich das Gefühl, dass der Phönix sehr wohl wusste, was sie beschäftigte. Aber wie sollte das Denkarium ihr helfen? Außer ...

»Du hast recht«, murmelte sie. »Wenn ich mir etwas sicher sein kann, dann meinen eigenen Erfahrungen!«

Anscheinend befriedigt stupste Fawkes seinen Kopf gegen ihre Hand, ehe er zurück zu seiner Vogelstange flog.

Dank des Phönix war ihr etwas in den Sinn gekommen – eine lange zurückliegende Erinnerung. Ein Gedanke, der möglicherweise ihrem schlechten Bauchgefühl helfen würde, eine Entscheidung zu fällen, bevor sie sich in die Arbeit stürzte.

Ihr Blick fiel auf die große Standuhr in der Ecke. Es blieb genug Zeit. Ihr Vorhaben war definitiv besser, als sich in Zweifeln zu verlieren. Sie nahm einen tiefen Atemzug, dann legte sie ihren Zauberstab an die Schläfe und konzentrierte sich auf das, was sie sich zu sehen wünschte. Ein Ziehen erfüllte ihren Kopf, wie ein Gummiband, das immer straffer und straffer gespannt wurde, bis es endlich riss und der feine Gedankenfaden an der Spitze ihres Stabs hing.

Sorgfältig legte sie die Erinnerung in das steinerne Becken, wo sie sich zu einem gleichmäßigen saphirblauen Spiegel ausbreitete. Erneut berührte sie die Oberfläche des Denkariums und die Welt um sie herum kippte in die Vergangenheit.

Noch bevor Minerva die Augen aufschlug, hörte sie das Kratzen von Federn auf Pergament, die Töne eines kitschigen Weihnachtsliedes aus einem fernen Radio und das leise Klappern eines Löffels in einer Tasse. Es roch köstlich nach Honigkuchen und heißem Tee und vielleicht etwas zu viel von Galanthias magischem Wunderschneeder ewige Traumwinter seit 1874, jetzt mit verbessertem Minzduft. Ort und Zeitpunkt waren so vertraut, dass sie das Café bereits vor sich sah, ehe sich die saphirnen Wirbel aus Erinnerungsnebel endgültig lichteten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück