War of Hearts von Rajani ================================================================================ Prolog: Angespült... -------------------- Sand… endlich fühlte er Boden unter sich… Trotzdem schlugen die kalten Atlantikwellen noch immer an seinen Beinen hoch. Die Erleichterung ließ ihn schlagartig die Müdigkeit spüren und den Kopf auf den nassen Sand sinken. Von weitem hörte er gerade noch eine Stimme, bevor alles um ihn herum schwarz wurde… „Da liegt jemand!“, rief eine Frau. „Um Himmels Willen, hoffentlich lebt er noch!“, sagte ein Mann und rannte zu der Stelle, wo der leblose Körper angeschwemmt wurde. Er wischte hastig die nassen Haare beiseite und tastete sofort am Hals nach der Schlagader. „Er lebt! Schnell, ruft einen Arzt!“ Zusammen mit weiteren Leuten, die dazugekommen waren, zog er ihn aus den brandenden Wellen und sie drehten ihn um. Er war jung und hatte dunkles nicht ganz kurzes Haar, dessen tatsächliche Farbe im nassen Zustand nicht erkennbar war. Er hatte blaue Flecken und ein paar Schrammen im Gesicht, als wäre er mit selbem gegen einige der Felsen entlang der Küste gestoßen. Sein weißes Hemd hatte hier und dort Flecken, als hätte er geblutet. Er musste sich irgendwo verletzt haben. Der Mann, der befohlen hatte, einen Arzt zu rufen, überlegte laut: „Wie ist er hierher gekommen…? Ich kann mich nicht erinnern, dass es vor der Küste zu einem Schiffbruch gekommen wäre… Es wurde auch sonst nichts angespült. Das ist merkwürdig.“ Die anderen nickten nur brummend, irritiert und verstört durch die Situation. Dann endlich kam ein Arzt durch den Strandsand gelaufen. Er taumelte, da der Sand sehr weich und nachgiebig war. „Was ist passiert?“, fragte er. „Das wissen wir nicht. Er ist einfach aufgetaucht. Er muss angespült worden sein. Hier geht sonst kaum einer baden, weil das Wasser kalt ist und die Strömung… Na, Sie wissen ja…“ Der Arzt nickte und kniete sich zu dem Bewusstlosen hinunter. Genau wie der Mann neben ihm zuvor, tastete auch er nach dem Puls. „Gut. Puls ist da. Aber schwach.“ Er öffnete ihm die Augen und leuchtete mit einer winzigen Taschenlampe hinein. Die schwarzen Pupillen zogen sich sofort zusammen. „Das Gehirn hat offenbar keinen Schaden erlitten.“, sagte er, mehr zu sich selbst, als dass er es den Umstehenden erklärte. Dann bewegte er vorsichtig den Kopf des Gestrandeten und besah sich die blauen Flecken. „Vielleicht hat er Bekanntschaft mit ein paar Küstenfelsen gemacht.“, bemerkte er und hob nacheinander die Arme des Mannes, um nach Knochenbrüchen zu tasten. „Vielleicht auch nicht… Keine Knochenbrüche an den Armen.“ Er tastete den Brustkorb ab. „Aah, doch… Ein paar Rippen sind gebrochen.“ Eine Frau, die hinter ihm stand, atmete kurz tief ein. „Sie haben ihn umgedreht. Ist das schlimm? Haben wir damit etwas noch schlimmer gemacht?“, fragte sie ängstlich. Der Arzt seufzte. „Das hätten Sie vielleicht nicht tun sollen, aber ich glaube nicht, dass die Halswirbelsäule betroffen ist.“, sagte er und schaute dabei auf die rauschenden Wellen des Meeres. „Aber sicher können wir uns dabei nicht sein.“ Sekunden später hatten es auch die Sanitäter mit einer Trage durch den Sand geschafft und ließen sie neben dem Gestrandeten fallen. „Seid vorsichtig, gebrochene Rippen, über den Zustand der Wirbelsäule kann ich nichts sagen, riskieren wir lieber nichts. Außerdem ist er unterkühlt. Wer weiß, wie lange er im Meer war.“, sagte der Arzt und half dabei, ihn auf die Trage zu hieven. Währenddessen holte einer der Sanitäter eine Rettungsdecke aus der Tasche, die geräuschvoll knisterte als er sie auseinander faltete und über den regungslosen Körper legte. Dann hoben sie die Trage an. Da sie sie auf dem Sand nicht rollen konnten, mussten sie ihn wie auf einer Bahre über den Strand zum Rettungswagen tragen. Die Männer, die die ganze Szenerie beobachtet und geholfen hatten, sahen ihnen nach und waren noch immer verwirrt. Einer rannte ihnen nach. „In welches Krankenhaus bringen Sie ihn?“, „In das nächstgelegene.“, war die spärliche Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)