I wish I could save you von LadySakura3 ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 3 Trunks war voller Vorfreude und fürchtete sich gleichzeitig schrecklich. Seine Hände waren schweißnass und ein trockener Kloß in seinem Hals schien ihm die Luft abzuschnüren, als er tags drauf am Rande der Straße stand, in der sich der Laden befand, in dem Ayumi arbeitete. Er fühlte sich einerseits überhaupt nicht wohl, andererseits konnte er es kaum erwarten, sie endlich wiederzusehen. Hoffentlich würde sie sich freuen ihn zu sehen. Um nicht noch länger unschlüssig in der Gegend herumzustehen, gab er sich endlich einen Ruck und ging los. Er entdeckte den Laden von weitem bereits an der seitlich am Gebäude aufgemalten dunkelgrünen Tanne. Es war ein kleiner Anbau an einem größeren grauen, unscheinbaren Gebäude. So schmucklos wie es aussah, war es vermutlich ein Bürokomplex. Sein Herz schlug immer schneller, desto näher er kam. Er ließ sich jedoch nicht davon beeindrucken und betrat entschlossen den kleinen Kiosk. Der Halbsaiyajin fand sich in einem hellen Verkaufsraum wieder. Ihm gegenüber war eine Verkaufstheke, in dessen Auslage er allerlei angebotene Dorayaki aufgeschnitten mit der entsprechenden Füllung entdeckte. Sie waren aus einem künstlichen Material hergestellt, um den Kunden aufzeigen zu können, was genau es hier zu kaufen gab. Auf einem kleinen Schild vor jedem der Dorayaki stand die Beschreibung der Füllung und der jeweilige Preis darauf. Über der Theke hing ein Schild, auf dem ebenfalls nochmal alles fein säuberlich aufgelistet war. Man konnte hier außerdem Kaffee, Tee und einige Softdrinks kaufen. In einer Ecke standen drei kleine Stehtische, an denen sich aber gerade niemand aufhielt. Vor ihm waren noch zwei weitere Kunden an der Reihe, hinter denen er sich jetzt versteckte. Er lauschte und versuchte die Umgebungsgeräusche auszublenden und tatsächlich – er vernahm Aymuis Stimme ganz deutlich. Sie verabschiedete sich gerade von einem der beiden Kunden, die noch vor ihm an der Reihe waren. Als dieser dann durch die Tür ins Freie trat, hatte Trunks freie Sicht auf das Geschehen hinter dem Tresen. Ayumi trug eine weiße Schürze über einer dunkelblauen Latzhose und einem senfgelben T-Shirt. Sie schien die Farbe zu mögen. Das rote Tuch, welches sie gestern noch um den Hals getragen hatte, war heute um ihren Kopf gebunden, um die Haare zurückzuhalten. Sie war gerade im hinteren Teil des Ladens beschäftigt und hatte Trunks noch nicht bemerkt. Er hielt sich extra weiterhin hinter dem Kunden, als sie sich umdrehte und ihn bediente, um gleich, wenn er dann an der Reihe war, ungestört mit ihr reden zu können. Glücklicherweise war nach ihm niemand mehr hereingekommen. Als der Kunde bezahlt hatte und mit einer Papiertüte voller verpackter Dorayaki das kleine Geschäft verließ, schluckte Trunks. Ayumis Blick war noch auf etwas vor ihr gerichtet und ehe sie aufsah, fing sie schon an ihn zu begrüßen. „Guten Tag, herzlich Willkommen im Kai-Suki, was ka-…“ Sie brach ab, als sie aufblickte und Trunks entdeckte. Ihr Gesicht verzog sich zuerst überrascht, dann lächelte sie ihn freudig an. „Oh, hallo Trunks! Du bist gekommen!“ „Ja. Hallo, Ayumi.“ Er hob zusätzlich eine Hand zum Gruß. Seine Knie zitterten leicht, als er sprach. „Wie schön!“ Sie lächelte immer noch, während Trunks fieberhaft überlegte, was er als nächstes sagen sollte. Er war wirklich nicht gut in solchen Dingen… „Ja, also…“, fing er langsam an. Ihre blauen Augen blitzten ihn derart an, dass er kurzzeitig vergaß, wo er sich gerade befand. Nur schwerlich konnte er sich von dem Anblick losreißen. „Ich… also…“, stammelte er erneut und besah sich eingehend die Auslage. Sein Kopf musste hochrot angelaufen sein. Wieso bekam er heute keinen geraden Satz mehr heraus?! „Du kommst gerade rechtzeitig, ich hab´ jetzt Pause!“, verkündete Ayumi. Sie schien sich von seiner Unsicherheit nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Trunks´ Kopf schoss nach ihren Worten wieder in die Höhe. Konnte er tatsächlich so viel Glück haben, dass er zum richtigen Zeitpunkt hier aufgetaucht war?! „Ehrlich?“, hakte er so überrascht nach, wie er war. „Ja!“ Ayumi lächelte ihn immer noch an. Von der Schwermut, die er gestern kurz vor der Verabschiedung an ihr bemerkt hatte, war rein gar nichts mehr zu sehen. „Wenn du möchtest und Zeit hast, können wir uns in einen Park setzen. Ich pack uns ein paar Dorayaki ein.“ Jetzt konnte auch Trunks nicht verhindern, dass sich seine Mundwinkel erfreut auseinanderzogen. „Sehr gerne.“ „Super! Dann warte doch draußen kurz auf mich, ich komme gleich raus.“ Trunks lehnte neben dem Eingang an der Wand und beobachtete die vorbeigehenden Menschen, während er auf Ayumi wartete. Irgendwo tief in ihm wisperte ihm eine nervige Stimme zu, dass das hier alles doch zu rein gar nichts führte und er die Zeit eigentlich viel eher fürs Training nutzen sollte. Doch er ignorierte die Stimme geflissentlich. Er wollte hier sein und mit Ayumi auf einer Parkbank Dorayaki essen. Nicht darüber nachdenken, was er stattdessen tun sollte und was in einigen Tagen auf ihn wartete. Er hatte es verdient, auch mal die Seele baumeln zu lassen. „So, da bin ich.“ Ayumi tauchte mit einer Papiertüte in der Hand neben ihm auf und riss ihn aus seinen Gedanken. Augenblicklich erlosch das schlechte Gewissen, welches sich langsam in ihm breit gemacht hatte. Ayumi trug jetzt keine Schürze mehr und das Tuch hatte sie sich ebenfalls wieder um den Hals gebunden. Die schwarzen Haare fielen ihr offen über die Schultern und glänzten in der Sonne. Ihre blauen Augen funkelten ihn freudestrahlend an. „Du bist…“, setzte er an, brachte es aber nicht fertig, den Satz zu vollenden. Gerade, als er sah, wie Ayumi zu einer Nachfrage ansetzen wollte, ergriff er schnell wieder das Wort, um nicht erklären zu müssen, was er im Begriff gewesen war zu sagen. „Lass mich die Tüte nehmen.“ Die ersten Schritte gingen sie schweigsam nebeneinander her. Ayumi steuerte eine Gasse zwischen zwei Gebäuden an. „Dahinter gibt es einen kleinen Park voller Kirschblütenbäume. Ich dachte mir, da es bei dir nicht mehr so viele davon gibt, möchtest du vielleicht gerne dorthin.“ „Ja, total“, bestätigte Trunks und lächelte sie an. „Wie lange hast du Pause?“ „Eine Stunde.“ Okay, das war zwar keine Ewigkeit, aber eine Stunde war besser als nichts. Nur fiel Trunks nichts ein, worüber er sich mit ihr unterhalten könnte. Sein Kopf war so voll und gleichzeitig so leer, dass er keine Ahnung hatte, was er sagen sollte. Er spürte aber, wie wohl er sich in ihrer Nähe fühlte und dass er auch kein Problem damit gehabt hätte, einfach nur eine Stunde lang still neben ihr zu sitzen und Dorayaki zu essen. Was den Park anbetraf, so hatte Ayumi vollkommen recht. Überall blühte es weiß, zartrosa und pink. Die Kirschblüten waren wirklich wunderschön und Trunks bestaunte die Bäume mit offenem Mund. „Wunderschön, oder?“, merkte Ayumi an, die seine Reaktion bemerkt haben musste. „Oh ja, und wie“, gab er ehrfürchtig zurück. Ihn überwältigte die Schönheit dieses Parks inmitten der grauen Gebäude beinahe. „Lass uns ein Plätzchen suchen, wo wir uns hinsetzen können.“ Ayumi lotste ihn auf den gepflegten Wegen zwischen den Kirschblütenbäumen hindurch. Überall standen Menschen herum und fotografierten sich vor der wundervollen Blütenbracht oder saßen auf dem Boden und unterhielten sich oder aßen etwas. Die Stimmung war friedlich. Hier war nichts von der drohenden Gefahr zu spüren. Trunks versuchte all das in sich aufzusaugen, ehe er bemerkte, dass Ayumi sich unter einem der Bäume ins Gras niederließ. Er setzte sich neben sie und stellte die Tüte zwischen ihren beiden Beinen ab. Ayumi griff hinein und beförderte eine Pappschalte zutage. Sie öffnete sie und hielt sie Trunks unter die Nase. „Also, hier vorne haben wir vier mit Bohnenfüllung. Dahinter die beiden sind mit Vanille gefüllt. Die in der Fischform sind mit Schokolade gefüllt und zum Schluss hätten wir noch welche mit Kirschblütenfüllung.“ „Wie schmeckt denn Kirschblüte?“ Ayumi zuckte mit den Schultern. „Eigentlich ganz gut, aber ob die Blüten tatsächlich so schmecken, sei mal dahingestellt. Ist eine besondere Mischung unserer Chefin. Nicht mal ich kenne das Rezept. Sie bringt uns jeden Morgen zwei große Behälter davon. Die verkaufen sich rasend schnell. Nur im Herbst und im Winter haben wir diese Sorte nicht.“ Trunks griff beherzt zu und nahm sich einen der Dorayaki mit Kirschblütenfüllung. Er war wirklich neugierig darauf. Ayumi nahm sich ebenfalls ein solches aus der Schachtel heraus, schloss den Deckel wieder und legte sie in die Papiertüte zurück. „Na dann, lass es dir schmecken.“ Sie stieß mit ihrem Pfannkuchen gegen seinen, als hätten sie Gläser in der Hand und würden sich zuprosten. Dann biss sie in das Gebäck und schloss genießerisch die Augen. Trunks beobachtete sie dabei gespannt und registrierte, wie sehr sein Herz in seiner Brust schlug. Bis ihm auffiel, dass er selbst mal in den Pfannkuchen beißen sollte, um ein Urteil abgeben zu können. Der Teig war fluffig und leicht süßlich. Dann breitete sich eine sanfte Süße in seinem Mund aus, die durchaus etwas blumiges hatte. Er konnte sehr gut nachvollziehen, warum diese Dorayaki der Verkaufsschlager waren. „Und?“, fragte Ayumi neugierig nach. „Das ist wirklich super lecker.“ Begeistert wandte er sich zu ihr um. Ayumi lächelte ihn freudig an. „Ich gebe das Kompliment gerne an meine Chefin weiter.“ „Macht ihr alles selbst? Jede Füllung und den Teig?“ Ayumi nickte und kaute auf dem letzten Bissen herum, ehe sie antworten konnte. „Ja. Unsere Chefin kümmert sich um die Füllungen, und der Chef macht den Teig. Gefüllt werden sie dann im Laden.“ „Wer arbeitet noch dort?“ „Außer den Besitzern und mir noch deren Tochter und ihr Ehemann. Heute bin ich allerdings alleine. Was in der Mittagspause stressig werden kann, wenn dann die Menschen aus den Büros kommen.“ „Macht dir diese Arbeit Spaß?“ Ayumi lächelte ihn offenherzig an. „Ja“, bestätigte sie. „Ich finde es schön, zu sehen, wie sich die Menschen an etwas so Banalem erfreuen können, wie Dorayaki. Wir bekommen viele Komplimente, weil die Besitzer ihr Handwerk wirklich verstehen. Zu sehen, wie sich die Gesichter freudig erhellen, wenn die Menschen in ein Dorayaki beißen, lässt mein Herz höherschlagen.“ Trunks lauschte Ayumi ganz gespannt, während sie erzählte. Dass jemand einem kleinen Pfannkuchen so viel Bedeutung beimaß, war neu und ungewohnt für ihn, aber es gefiel ihm, wie sie ihm davon erzählte. Also war es für sie wohl nicht einfach nur Arbeit, sondern richtiges Vergnügen. „Hast du nicht gesagt, du unterrichtest Kampfsport?“, unterbrach Ayumi seine Gedanken. „Ja, wieso?“ Ayumi griff erneut in die Tüte und holte die Pappschachtel heraus. Während sie den Deckel öffnete und ihm hinhielt, sprach sie weiter. „Weil du auf deiner Jacke das Zeichen der Capsule Corp. trägst. Wie kommts?“ „Ach so, das…“ Trunks suchte fieberhaft nach einer Ausrede, während er sich überlegte, welchen der kleinen Pfannkuchen er als nächstes probieren wollte. „Weißt du, meine Mutter arbeitet für die Capsule Corp., von ihr hab´ ich die Jacke.“ Das war ja noch nicht mal gelogen, Trunks war stolz auf sich. „Dann seid ihr zu Besuch bei der Hauptzentrale?“ Mist, er hatte sich ja noch gar keine Gedanken gemacht, wie er ihr seinen Besuch erklären sollte, von dem er gestern bei ihrem ersten Treffen gesprochen hatte. Ihre Annahme kam ihm daher gerade recht. „Ja, genau. Meine Mutter wurde eingeladen und hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Ich dachte mir, ich seh´ mir mal die Stadt an.“ Ayumi nickte verstehend. „Lebt ihr sehr weit im Norden?“ Sie griff in dem Moment in die Schachtel, als auch Trunks hineinlangte. Ein Zucken durchfuhr Trunks´ Körper wie einen Stromschlag, als sich ihre Finger berührten. Überrascht sah er auf und blickte direkt in ihr Gesicht. Allem Anschein nach hatte sie etwas ähnliches gespürt, denn ihre Augen waren weit geöffnet und der Mund stand zu einem stummen „Oh“ auf. Die kleinen Härchen auf seinen Armen stellten sich auf und er schluckte trocken. „N-nimm du zuerst“, stammelte er und spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen schoss. Sie schenkte ihm ein dankendes Lächeln und nahm sich ein Dorayaki. Um ihre Nase konnte er ebenfalls eine zarte Röte schimmern sehen. Trunks konnte immer noch nicht den Blick von ihr abwenden, als sie einen Bissen nahm. Ein sanfter Windhauch kam auf und blies ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht. Einem inneren Impuls folgend, wollte er gerade die Hand heben, um ihr die Strähnen hinters Ohr zu streichen, als sie das selbst übernahm. Beschämt ließ er schnell wieder die Hand sinken und griff nach einem Dorayaki. „Lebt ihr denn nun sehr weit im Norden?“, wiederholte Ayumi ihre Frage von gerade eben. Was Trunks vor wenigen Sekunden beinahe im Begriff gewesen war zu tun, war ihr entgangen. Zum Glück, dachte Trunks, er wollte wirklich nicht zu voreilig sein und sie verschrecken. „Wie kommst du darauf?“, fragte er zurück, ohne sich noch weiter von der Situation gerade eben beeinflussen zu lassen. „Weil du sagtest, dass es bei euch kaum Kirschblüten gibt.“ Mist, sie merkte sich aber auch wirklich alles. Konnten sie nicht einfach wieder über Dorayaki sprechen? Oder das Wetter? Irgendwas unverfängliches, damit er sie nicht die ganze Zeit belügen musste. „Ja, genau, Norden“, antwortete er knapp. Bloß nicht zu viel falsches Zeug erzählen, sie schien ja ein sehr gutes Gedächtnis zu haben… „Und dort ist es Mode, dass sich die Jungs ihre Haare lila färben?“ Ayumi zwinkerte ihm keck zu und deutete auf seine Haare. „Das ist lavendel, und nicht lila“, wehrte er schon ganz automatisch und einen Hauch genervt ab. Mit der Annahme, seine Haare seien lila, wurde er immer wieder konfrontiert und aufgezogen. Das stimmte aber nicht, denn sie waren nun mal lavendelfarben. Daher konnte er nichts dagegen tun, dass der Ärger ganz automatisch in ihm aufkam. Als ihm jedoch bewusstwurde, wer hier neben ihm saß, schalt er sich und blinzelte sie an. Trunks wollte vor Ayumi ganz bestimmt keine Szene wegen seiner Haarfarbe machen. Sie biss ihre Lippen krampfhaft zusammen, dennoch konnte man in ihrem Gesicht die Belustigung ganz deutlich sehen. Als Trunks klar wurde, dass sie sich sehr zurückhielt, um nicht loszulachen, konnte er nicht anders, als einmal kurz zu lachen. Das brach den Bann und auch Ayumi fing an zu kichern. Er stieg mit ein und so saßen sie eine Weile beieinander und lachten wie verrückt. „Du nimmst es ja sehr genau“, gluckste sie. „Na ja, es stimmt ja auch.“ Jetzt kam sich Trunks beinahe schon etwas blöd dabei vor, weshalb er wieder rot anlief und sich am Hinterkopf kratzte. Ayumi hatte ihm einfach mal so den Wind aus den Segeln genommen, was das ewige Missverständnis mit seiner Haarfarbe anging. „Mir gefällt es, ich mag es gerne bunt.“ Herrje, dachte Trunks, ich krieg gleich eine hochrote Birne. „Danke“, murmelte er scheu. „Auf dich und deine lavendelfarbenen Haare, Trunks.“ Als er aufsah, entdeckte er Ayumi mit einem verschmitzten aber offenherzigen Lächeln im Gesicht und ihrem erhobenen Dorayaki in der Hand. Er stieß mit seinem dagegen, wie sie es vorhin bei ihm getan hatte. „Auf die Farbe bunt“, erwiderte er und lächelte ebenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)