Gotham City von Enigma (How hard could it be to find some online-activity?) ================================================================================ Kapitel 3: Obsession -------------------- Gotham City, Mittagszeit, Gotham Habor Pier 9   „Wo ist dein Gehstock?“, fragte die junge Gordon, als Edward humpelnd den Pier erreichte. „Ich scheine ihn irgendwo verlegt zu haben...“, grummelte er ihr entgegen, als er langsam auf einem Stapel platz nahm, der mit einer Plane zugedeckt wurde. „Was hast du gefunden?“, fuhr er fort und das junge Mädchen namens Babara hielt ihm ihr Smartphone entgegen. Edward sah einen Teil vom Quellcode des Wurmes, den sie isolieren konnte. Dort waren einige Verschlüsselungen enthalten, die sie offenbar händisch entschlüsselt hatte. „Das Wort, was es ergibt ist „Enigma“. Eddie das ist eindeutig deine Handschrift.“ Deutlich langsam reichte er Babara das Smartphone, ohne sie dabei anzuschauen. Das war wirklich ein eindeutiger Beweis. Und er wusste, woher er die Struktur des Wurmes erkannte. Das war sein Meisterstück, an welchem er seit Nächten arbeitete. Und nur eine Person wusste davon... „Ich muss diese Barkeeperin finden...“, knurrte er und wollte sich eine weitere Zigarette anzünden, während er sich erhob. „Du wirst jetzt nicht einfach abhauen, Eddie! Erklär mir, was hier vor sich geht! Der Experte des GCPD ist selbst für diese Katastrophe verantwortlich? Was hast du dir davon versprochen???“, fragte die junge Gordon eindringlich, bevor er außer Hörweite war. „Babara, glaubst du wirklich, ich würde so etwas tun? Jetzt? So... unvorbereitet? Ich wurde manipuliert! Als ich-...“, er schluckte kurz. Hatte sie das mit der Barkeeperin gehört? „Als du was, Edward?“, knurrte sie ihm entgegen und er ahnte, was sie sagen wollte. „Du riechst wie eine Kneipe, willst irgendeine Barkeeperin finden, seit wann trinkst du wieder?!“ Edward verstummte für einen Moment. Das hatten er und die Gordons schon einmal durch. Doch in letzter Zeit war sein Leben nicht wirklich aufregend gewesen. Die Fälle in GCPD waren zu einfach, sodass er sich einen weiteren Kompensator für diese Wellen an Ideen suchen musste. Die erste Idee war wieder mit dem Programmieren zu beginnen, eigene Dinge entwickeln. Das lief eine Weile hervorragend. Allerdings fiel es schwer mit der wenigen Zeit voran zu kommen. Und das war frustrierend. Aber Frustration konnte er über längeren Zeitraum nicht gebrauchen. Also musste die Frustration innerhalb kürzester Zeit heruntergespült werden... Mit... „Seit ein paar Wochen.“, gab er kleinlaut zu und sah, wie das Gesicht der jungen Frau hochrot anlief vor Wut, während sie das Smartphone zückte und eine Nummer wählen wollte. Doch Ed war schneller. Plötzlich krachte das Telefon zu Boden und er hatte Babara fest im Griff. „KEIN WORT zu Jim...“, zischte er bedrohlich und sah, wie sich in der jungen Gordon Angst ausbreitete. „Ich regel das. Ich kriege das hin, du musst mir vertrauen... Kein Wort zu Jim.“, er lockerte den Griff etwas. „Bitte Babs... Ich muss diese Frau finden. Sie war die Einzige, die von dem Virus wusste. Ich habe es niemandem erzählt und einen Blackout über mehrere Stunden gestern Abend. Ich muss das selbst wieder gerade biegen, dein Vater würde mich maßregeln und keinen Zentimeter weiter kommen!“ Babara sah nicht begeistert aus. „Wo ist das Geld, Edward?“, fragte sie drohend, aber er konnte ihr keine wirkliche Antwort darauf geben. „Verteilt.... Ein Teil von dem ihr wisst, ein Teil von dem ich weiß und ein Teil ist verschwunden. Ich muss so manipuliert worden sein, dass ich mich selbst übertroffen habe, um mich nicht nachvollziehen zu können, aber ich krieg das hin, ich brauche nur Zeit, bitte Babara, kein Wort zu Jim...“ Sie stapfte wütend mit dem Fuß auf und hielt ihm drohend den Finger unter die Nase. „Du hast 3 Tage um herauszufinden, wo diese Barkeeperin ist, sonst mische ich mich ein!“, mahnte sie ihn, hob ihr Smartphone wieder auf und drehte sich dann zum Wasser. Edward zündete endlich die Zigarette an und schlug die andere Richtung an. „Danke Babara. Ich krieg das hin, ich melde mich bei dir.“ Dann schritt er fort in Richtung seiner Wohnung, um weitere Schritte einzuleiten. Irgendeine Spur mussten sie hinterlassen haben...   Zurück in den eigenen vier Wänden stellte der junge IT-Spezialist fest, dass der Gehstock sich nicht einmal in seiner Wohnung befand. Das waren Momente, in denen er bereute, seine Baupläne für mechanische Stöcke mit GPS-Tracker nicht umgesetzt zu haben. Allerdings wollte er die Verlockung, sich ernsthaft mit der Unterwelt Gothams zu beschäftigen, so gering wie möglich halten. Auch wenn sein Meisterstück dieser eigens programmierte Wurm war, sollte dieser niemals zum Einsatz kommen. Nun zumindest nicht in nächster Zeit. Was auch immer ihn dazu gebracht hat, ihn einzusetzen, musste ihm da auch wieder raushelfen. Leider konnte er Gothams Staatsanwalt, Harvey Dent, auf den Tod nicht ausstehen. Und andersrum sah es ähnlich aus. Es begann also die Jagt nach Beweisen für Edwards Unschuld. Und es gab keine einzige Spur von den beiden Frauen, die ihn letzte Nacht begleitet hatten... Auf einmal klopfte es kurz an der Tür. Eigentlich erwartete Ed niemanden. Er hoffte nur, dass es nicht James Gordon war. Wieder klopfte es, dieses Mal nur etwas energischer und eine trällernde, schrille Stimme setzte ein „Komm' schon Eddielein, öffne die TÜR!“, hinterher. Er ahnte wer es war... Langsam begab er sich zur Tür, öffnete diese und starrte in eine fies grinsende Clownsgrimasse. „Joker... Was willst du hier.“, fragte er resigniert und der Clown kicherte, während er um ihn herum tänzelte und die Wohnung betrat. „Ohhh... ich weiß nicht... Mein Vögelchen ist mir entflogen und jemand meinte, er hätte es gestern hier hereinflattern sehen!“ Die letzten Worte fauchte der Clown und im nächsten Moment hatte Edward den Lauf einer Waffe an der Stirn, was ihn allerdings nicht zu beeindrucken schien. „Ich habe dein Vögelchen nicht, Clown. Aber wir versuchen es tatsächlich beide zu finden. Sie und ihre Freundin haben mich gestern für ihre scheinbare Flucht ausgenutzt. Wenn du mir hilfst, hast du es bald wieder zurück, dein Vögelchen.“ Innerlich zitterte er vor Angst. In Gothams Unterwelt war der Clownprinz des Verbrechens dafür bekannt unberechenbar zu sein. Jede Sekunde konnte er das Leben von jemandem beenden, ohne einen Sinn dahinter zu sehen oder einen Plan zu haben, zu dem dieser Tod gehört. Aber gerade wegen dieser Unberechenbarkeit brachte es nichts dem Clown die Angst zu zeigen. Es würde ihn nur noch mehr reizen... „Wie lange wirst du brauchen, bis du sie gefunden hast? Ich will sie beide...“, knurrte er und funkelte Edward wütend an, welcher leicht mit den Schultern zuckte. „Mit ein paar Informanten könnte es wesentlich schneller gehen. Mir wurde eine Frist von 3 Tagen gesetzt, also werde ich-“ „Du hast EINEN TAG!“, schrie der Clown und fuchtelte erneut mit der Waffe vor der Nase des ITlers herum. „Ich schicke dir meine 4 besten Jungs vorbei... Und noch einen, der ein Auge auf dich wirft, damit du ja nichts anstellst.“ Er bewegte sich wieder in Richtung Ausgang, hielt die Waffe jedoch weiter auf Ed. „Bau keine Scheiße und FINDE SIE!“, schrie er erneut und drückte ab, was Edward zusammenzucken ließ. Als er kreidebleich in die Richtung der Waffe schaute, erkannte er, dass aus dem Lauf eine Flagge mit einer „Bang“ Aufschrift hervorlugte. Der Clown lachte schrill und laut, was im Hausflur von den Wänden widerhallte und verschwand. Ein bleicher Edward mit rasendem Puls blieb zurück....   Nachdem er sich einen Kaffee gemacht und eine Zigarette geraucht hatte, setzte sich Ed an seine Rechner, um weiterhin den Quellcode des Wurmes und die Auswirkungen, die er auf das Banksystem hatte zu analysieren. Irgendwo innerhalb des gesamten Angriffs musste es doch ein Konto geben, auf das das restliche Geld verschwunden war... Irgendwo war dieses eine Detail, was ihn zur Quelle dieser Katastrophe führen würde. Doch mehrere hundert Seiten Quellcode lieferten bisher leider keine adäquate Antwort. Es war Zeit für eine Pause und etwas physische Forensikarbeit. Er musste den gestrigen Abend nachvollziehen. Es war schlau die Orte aufzusuchen, an denen er gestern Abend gesehen wurde. Zum Glück zeigte sich der persönliche Aufpasser, gestellt vom Joker, als sehr kooperativ. Und Ed hatte gleich einen Schläger und Fahrer an seiner Seite. Solange er in Jokers Zeitlimit sein verlorenes Prinzesschen fand, sollten die Maßnahmen des Clowns auch kein besonderes Problem darstellen. „Nochmal zu der rothaarigen Barkeeperin...“, fragte er nach, als seine Begleitung und Ed erneut die Bar besuchten, in der dieser unhöfliche Trottel die Schicht übernommen hatte. „Ich hab keine Ahnung, von wem Sie reden, hab ich Ihnen doch schon gesagt!“, fauchte der Typ erneut, doch dieses Mal hatte Ed seinen Schläger dabei, der den Typen sofort am Kragen packte und bedrohlich anknurrte. „Ich glaube ich habe den Namen >Pamela< mal vernommen. Sie hat so oft hier gekellnert, dass sie meine Bestellung auswendig kannte. Sie wollen mir doch nicht erzählen, sie könnten sich nicht an sie erinnern?“ Während Edward redete wurde der Kerl immer bleicher. Schweißperlen rannen ihm vor Angst über die Stirn. „Sir, ich weiß wirklich nicht von wem Sie reden, ich schwöre es!“, winselte er und wurde von dem Schläger auf einen Tisch geworfen, der unter dem enormen Gewicht des Wirtes zusammenbrach. Edward beugte sich langsam über dessen Gesicht und setzte sein verschmitztes Grinsen auf. „Wo wohnt diese Pamela? Raus mit der Sprache!“, fragte er bedrohlich, nickte seinem Schläger zu, der einen Arm des Wirtes packte und nach hinten zog, bis dieser schrie. „Wie war das? Ich habe Sie nicht ganz verstanden...“, harkte Ed nach und der Typ schrie noch mehr, bis er schließlich winselte: „Botanische Gärten Gothams.... Sie hat irgendwas von botanische Gärten geredet! Bitte sagen Sie ihr nicht, dass ich Ihnen das gesagt habe! Sagen Sie... Sagen Sie, dass ich Sie liebe!“ Angewidert verzog Edward das Gesicht und ließ den Schläger den Arm des Typs auskugeln. Danach machte er sich mit seiner Begleitung auf den Weg in die botanischen Gärten Gothams...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)