Das Tagebuch von Palantay von Rikarin (Die Geschichte der Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 10: Plant, Planet der Tsufurujin ---------------------------------------- Plant-neue Heimat?   Kaum waren die Saiyajins in das kleine Raumschiff gestiegen, da erhob es sich in die Luft. Für die Saiyajins, die zum ersten Mal so reisten, war es eine beängstigende Situation: eingesperrt in einen engen Raum, ohne Information, mit einem vibrierenden Boden und ein unbekanntes Rauschen in den Ohren. Die schmalen Fenster zeigten ihnen, wie sie sich immer mehr in die Luft erhoben, die Landschaft kleiner wurde. Das Licht nahm ab und plötzlich schwebten sie in der Dunkelheit. Das Rauschen der Maschine wurde leiser, das Beben des Bodens sanfter. „Fliegen wir etwa so die ganze Zeit, in dieser Enge?“ fluchte ein massiger Kurosaru laut, der die Ellbogen ausfuhr, um sich etwas Platz zu verschaffen. Seite an Seite, eng an eng, standen die Saiyajins in dem kleinen Raum. Fragend sah man in Richtung Topina, die auch ratlos aus dem Fenster starrte. Ihre Stirn war angespannt gerunzelt, da man sie ständig nach Antworten fragte, die sie auch nicht wusste. Ihre Freunde, die Tsufurujins, hatten sich bislang nicht blicken lassen. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Unwissenheit und auf das Wohlwollen der Tsufurujins bauend, aber sie durfte das nicht zeigen: die Saiyajins mussten ruhig bleiben. Panik durfte hier nicht stattfinden. „Schaut, so sieht also unser Planet aus“ rief sie laut zur Ablenkung aus und zeigte auf den Himmelskörper unter ihnen. Kein Saiyajin hatte bislang darauf einen Blick erhascht, also drängten sich alle an die kleinen Fenster, um hinabzuschauen. Ihre Welt, von der sie bislang immer nur einen kleinen Ausschnitt erhaschen konnte, je nachdem wie hoch sie klettern oder fliegen konnten, zeigte sich nun in ihrer vollständigen Pracht. Ein runder Planet, in roten Wolken gehüllt, glühte aus dem dunklen All heraus, sogar die drei Monde waren, halb verdeckt, im Hintergrund sichtbar. Während die einen sich an die Fenster drängten, die in Richtung Sadal zeigten, sahen die anderen, die bereits einen Blick darauf geworfen hatte, in die Gegenrichtung. „Hey, was ist das?“ rief einer von ihnen aus. Neugierig, was man dort sehen konnte, drängte sich Topina herbei und sah aus dem Fenster. Es war ein riesiges, silbriges Gefährt, ähnlich wie das, in dem sie saßen, doch sehr viel größer. Auch hier öffnete sich eine Luke und die Saiyajins merkten, wie ihr eigenes Gefährt einen Schub in diese Richtung machte. Sie wurden vom größeren Raumschiff geschluckt. Kaum waren sie drin, standen die Maschine des kleineren Raumschiffs still und ihre Luke öffnete sich. Die Saiyajins sahen sich ratlos an und beschlossen, dieser stummen Aufforderung Folge zu leisten und marschierten mit ihrem Hab und Gut nach draußen. Staunend sahen sie sich um. Sie befanden sich in einer riesigen metallenen Halle mit künstlichem Licht, das auf sie herab strahlten. „Willkommen“, meldete sich eine fremde Stimme zu Wort, die sofort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Fünf kleine, in gelb gewandte, maskierte Wesen begrüßten die Saiyajins. Dieses Wort war eines der wenigen, die sie in Saiyago, der Sprache der Saiyajins aussprechen konnten, denn nun fingen sie wieder an, mit ihren Händen zu sprechen. Topina bemühte sich, zu übersetzen: sie beobachtete genau, was die Tsufurujins ihr sagen wollten und ließ sich alles in diesem Saal zeigen. Anschließend kehrte sie zu den Saiyajins zurück, die auf ihre Übersetzung warteten. „Das hier ist das Hauptschiff der Tsufurujins“ erklärte Topina. „Das kleinere Gefährt ist nur für Erkundigungen geeignet. Wir werden hier in diesem Saal, ihrem Frachtraum bleiben, bis wir Plant, die Heimat der Tsufurujins erreichen.“ Erleichtert sahen sich die Saiyajins um. Dieser Frachtraum war um einiges größer als das kleine Raumschiff. Sie mussten also nicht, wie befürchtet, eingequetscht reisen. Stattdessen gab es genug Platz, dass jeder seine Matte ausrollen und sich zum Schlafen hinlegen konnte. „Wie lange bleiben wir hier?“ fragte Vegeta. Topina sah fragend auf die Tsufurujins herab. Hinter ihren Masken blinkte es wieder grün, weil das Saiyago übersetzt wurde. Dann erhielt Topina die Antwort, als die Hände und Finger mehrmals gestreckt wurden. „28 Tage“ sagte sie. Den Saiyajins blieb die Spucke weg bei dieser Antwort. Keiner von ihnen hatte so viel Proviant eingepackt. Sie hatten geglaubt, sie wären in ein paar Stunden in der neuen Heimat. Topina bemerkte den Unmut, der gerade aufbrach und sprach schnell weiter. „Keine Sorge, die Tsufurujins geben uns Wasser und Proviant.“ Erleichtert atmeten die Saiyajins auf. Das hörte sich sehr viel besser an. Ein Tsufurujin zog an Topinas Kleidung und machte auf sich aufmerksam, deutete auf sich und dann auf die Saiyajins: er wollte vorgestellt werden. Topina nickte und deutete auf den betreffenden Tsufurianer. „Das hier ist meine Freundin, Doktor Ringo“ stellte sie den Tsufurujin vor. „Sie bringt mir ihre Zeichensprache bei. Sie ist so etwas wie die Anführerin dieser Gruppe. Dank ihr sind wir hier.“ Die Saiyajins sahen beeindruckt auf das vermummte Wesen herab, die anscheinend eine große Stellung in ihrem Stamm besaß. „Doktor Ringo sagte mir, dass wir in diesen Raum bleiben müssen, damit wir nicht krank werden. Darum tragen die Tsufurujins auch diese Kleidung und Masken, damit wir uns nicht gegenseitig anstecken. Sollte es einem von uns während der Reise schlecht ergehen, müssen wir ihr sofort Bescheid sagen“ erklärte Topina den Umstand für die Isolation und den mangelnden Kontakt. „In einen Nebenraum können wir uns waschen“ fuhr sie fort und zeigte auf eine Tür. Doktor Ringo zeigte auf einen Schrank und holte daraus eine Decke und eine eingerollte Matte hervor, die sie Vegeta in die Hand drückte. „In dem Schrank sind Decken für uns, falls uns kalt ist“ übersetzte Topina. Verdutzt wegen diesem Geschenk sah Vegeta sie an, doch die Tsufurujin ging schon zum nächsten Saiyajin und zog ihn an der Hand mit sich. Der große Mann ließ sich überreden und folgte ihr zu einen Metallbecken, welches in der Wand eingelassen war. Doktor Ringo nahm ihm die Kürbisflasche ab, die der Saiyajin am Gürtel trug. Der Mann ließ misstrauisch den Diebstahl zu, weil er wie die Anwesenden neugierig war, zu erfahren, was sie damit machen wollte. Er sah dabei zu, wie Ringo den Behälter an einen Schlauch hielt, dabei gleichzeitig einen Hebel umlegte. Alle hörten in der erwartungsvollen Stille das Plätschern von Flüssigkeit. Dann überreichte Ringo dem Mann die nun gefüllte Kürbisflasche. Immer noch ein wenig misstrauisch, hob er sie an die Lippen. Nach dem ersten vorsichtigen Nippen nahm er durstig einen großen Schluck. „Das ist Wasser“ meldete er erstaunt. „Es schmeckt etwas seltsam, nicht wie unseres, aber es eindeutig trinkbar.“ Doktor Ringo, die seine Worte verstand, nickte mehrmals und zeigte auf den nebenstehenden Schrank, in denen sich Becher und Geschirr befand. Sie nahm eine Schüssel, stellte diese demonstrativ in eine Lücke in der Wand, wo sich die Schale perfekt anpasste. Darüber befand sich ein weiterer, kleiner Schlauch. Als dessen Hebel umgelegt wurde, entkam ihn eine beige, breiige Paste. Die nun gefüllte Schale überreichte sie ihren Demonstrationspartner, zusammen mit einem Löffel: der Mann verstand ihre Aufforderung und kostete. „Es ist essbar“ war sein zufriedenes Urteil. „Daran dürfen wir uns jederzeit bedienen“ übersetzte Topina. Die Saiyajins staunten laut und schon beeilten sich die ersten Hungrigen, ebenfalls etwas von diesem Brei zu erhalten. Andere folgten ihnen, Unruhe kam auf, einige drückten und drängelten. „In einer Reihe!“ rief Vegeta laut auf. „Jeder erhält eine Schale. Nachschlag gibt es nur, wenn die andere zuvor was bekommen habe. Die Aosaru zuerst, ihre Frauen haben Vorzug. Dann die Akasaru, dann die Kurosaru“ bestimmte er. Er hatte den drohenden Konflikt geahnt und sorgte sofort für Ordnung. Er gab die Hierarchieordnung vor und die Saiyajins folgten seinem Befehl. Topina warf Vegeta einen dankbaren Bick zu, weil er sofort eingegriffen hatte und dafür sorgte, dass ihr Stamm, obwohl er der Schwächste war, als erstes etwas zu essen bekam. Diszipliniert stellten sich die ersten Saiyajins an. Vegeta schritt auf Topina zu und überreichte ihr eine der Schüssel. „Worauf wartest du?“ fragte er und deutete mit einem Nicken auf den Anfang der Schlange. „Du zuerst!“ Breitwillig warteten die Saiyajins darauf, dass Topina als erste ihr Mahl bekam. Aufgrund dieser Ehre, dieser Vorzugsposition, errötete Topina erfreut und beeilte sich, der Einladung nachzukommen. Erst wenn sie etwas hatte, durften die anderen sich etwas nehmen. Konzentriert drückte sie die beiden Hebel, bis sie einen Becher mit klarem Wasser und eine gefüllte Schale erhielt. Sie suchte sich einen Platz in der Halle, wo sie sich hinsetzte und vorsichtig das fremde Mahl kosten konnte. Sie sah sich suchend aber, aber die Tsufurujins hatten die Halle bereits verlassen und ließen die Saiyajins in Ruhe speisen. Fürs erste waren diese versorgt. Der Brei war fremd schmeckend, leicht salzig, aber erfüllend. Der sämige Brei ließ sich leicht runterschlucken. Kaum landete er in ihrem Magen, füllte er ihn auf fast vergessene Weise aus. Die anderen Saiyajins setzten sich zu ihr, bis man in einen großen Kreis zusammen aß. Ein wohliges Schnurren war zu hören. Dies war die erste reichhaltige Mahlzeit seit langem. Zu ihrer Überraschung schaffte es Topina nicht, ihre Schale leer zu essen: sie war zu satt. Den anderen erging es ähnlich. Sie waren davon überrascht, schließlich war es keine große Menge, die sie verspeist hatten. Doch mehr hielten ihre auf Mangel trainierten Mägen derzeitig nicht aus. Die Saiyajins schlugen ihr Lager in der Halle auf, rollten ihre eigene Matten aus oder nahmen sich welche von den angebotenen aus dem Schrank. Familie und Freunde saßen zusammen, die Stämme waren aus Gewohnheit getrennt. Manche legten sich müde auf den Matten nieder, die Reste des Mahls neben sich, um sie später zu essen. Andere fingen vorsichtig an, Gespräche zu führen, wisperten leise. Die Saiyajins waren erschöpft, fühlten sich aber sicher. Mit den vollen Bäuchen waren sie friedlich gestimmt und so fielen ihnen alle schnell die Augen zu. Keiner von ihnen bemerkte die unbekannten Kameras in der Decke, die sie beobachteten.   Die ersten Tage vergingen in schläfriger Ruhe. Die Saiyajins taten nichts anderes als essen und schlafen. Mit jedem Tag schafften wir es, etwas mehr von dem seltsamen Brei zu essen. Langsam füllten sich die hohlen Wangen wieder auf, die Augen lagen nicht mehr in tiefen Augenhöhlen, die Wangenknochen verloren ihre Schärfe. In den Augen blitzte das Leben auf, die Körper erholten sich von jedem Tag an mehr, wurden wieder straff und glatt. Es war ein herrliches Gefühl, zu essen und zu trinken, wie wir Lust hatten. Das einzige Manko war die fehlende Abwechslung in den Speisen: es gab stets nur denselben, gleichschmeckenden Brei. Mit so einem eintönigen Speiseplan hatten wir nicht gerechnet. Wir hatten auf Leckeres gehofft, wie die Kostprobe, die rote Frucht, die uns hier rein gelockt hatte. Doch wer hungerte, konnte nicht wählerisch sein. Wir träumten von den neuen Planeten, der uns großzügig aufnahm und wo wir bestimmt reichhaltig bewirtet werden würden.   Während die Frauen der unterschiedlichen Stämme anfingen zu schwatzen und sich anzufreunden, fingen die Männer an, in körperliche Übungen wettzueifern. Sie bauten ihre Muskeln auf und genossen es, ihre Körper wieder nach ihrem Willen zu lenken. Es war auch eine gute Beschäftigung und Ablenkung, denn langsam begann der begrenzte Raum sie einzuengen. Selbst der Ausblick aus den schmalen Fenstern ins glitzernde All wurde auf Dauer langweilig und das kostenlose Essen fing an, fade zu schmecken. Die Saiyajins sehnten sich nach Abwechslung, nach Fleisch, nach Natur, nach einer Aufgabe. Momentan gab es nichts zu tun und sie wurden unruhig. Ohne Sonnenlicht war der Ablauf der Tage nur schlecht zählbar. Keiner der Saiyajins konnte die Uhrzeit lesen, die von einer leuchtenden Tafel verkündet wurde. Zeit floss dahin, ohne messbar zu sein. Saiyajins sind nicht für Langeweile gemacht: sie brauchen Beschäftigung, sonst suchen sie sich welche. Da es im Raum nicht viel zu entdecken gab, dauerte es nicht lange, bis sich die Männer gegenseitig beäugten. Ihre Körper erholten sich noch, aber sie waren neugierig, wie stark sie derzeitig waren. Es juckte in ihren Fingern, zu kämpfen, auf eine freundschaftliche Weise, nach den Regeln eines Tatakai, aber ohne Tod. Topina und Vegeta hatten dies zwar verboten, da das Raumschiff nicht dabei beschädigt werden sollte, aber eine kleine Rangelei wäre doch noch erlaubt…   Es rumste. Ein Saiyajin fiel zu Boden, die Umstehenden lachten. Schnell sprang er auf die Füße und stellte sich erneut seinem Kontrahenten gegenüber. Breitbeinig suchten sie nach festem Stand, während sich gleichzeitig ihre Hände ineinander keilten. Beide drückten gegeneinander, bis der Schwächste von ihnen erneut umfallen würde. Palantay und seine Familie saßen etwas entfernt auf ihren Matten und schaute dem Spektakel nicht zu. Dieses Kräftemessen war für sie nicht interessant. Nur der Lärm, der störte sie. „Diese Idioten“ knurrte Palantay und sah angepisst auf den Kreis aus Kuro- und Akasaru, die unbesorgt die beiden Kämpfenden anfeuerten. „Haben die vergessen, dass man hier nicht kämpfen sollte? Um uns ist nur diese Dunkelheit, in die ich nicht fallen möchte, nur weil diese Dummköpfe ein Loch in den Boden gerammt haben.“ Er drehte sich unruhig auf seine Matte, versuchte zu schlafen, was aber bei dem Lärm unmöglich war. „Wie lange sind wir noch unterwegs?“ fragte er in die Runde, sah dabei aber vor allem Topina an. Sie ignorierte ihn aber und half ihrer Tante dabei, Kleidung zu flicken. „Topina?“ „Keine Ahnung“ stöhnte sie genervt auf. „So oft sehe ich Dr. Ringo nicht. Ich konnte sie das noch nicht fragen. Wenn dich der Lärm so stört, geh zu den Männern und beschwer dich.“ „Ich bin doch nicht blöd“ sagte ihr Cousin verstimmt. Wieder drehte er sich um und sah aus schmalen Augen den Kämpfenden zu. Manchmal ging es ihm wirklich auf die Nerven, das er zu den Schwächsten seiner Art gehörte. Ansonsten würde er diese Idioten eine verpassen… Unter halb geöffneten Lidern sah er, wie sich jemand der lauten Runde näherte. Mit unbeirrten, festen Schritten marschierte Vegeta auf die beiden Raufbolde zu. Diese bemerkten ihn nicht, funkelten sich immer noch mit kampffreudigem Lächeln an und versuchten sich gegenseitig runterzudrücken. Plötzlich umfasste eine starke Hand ihre jeweiligen Köpfe und stieß sie mit Wucht gegeneinander. Der plötzliche Schmerz ließ sie ihren Griff lösen und gleichzeitig jaulend zu Boden fallen. Wehklagend rieben sie ihre rote Stirn. „Gewonnen“ verkündete Vegeta trocken. „Jetzt ab in eure Ecken! Was habe ich befohlen?“ Ergebend hoben die Männer die Hände. Manche murrten zwar leise, weil ihnen der Spaß genommen wurde, aber die Runde löste sich auf. Gegen seinen Willen beindruckt, sah Palantay dabei zu, wie Vegeta mit strengem Blick wieder auf seinen Platz zurückmarschierte. Gut, dass jener für Ordnung sorgte. „Siehst du, jetzt ist Ruhe“ hörte er Topina hinter sich zufrieden sprechen. Palantay drehte den Kopf und sah Topinas anerkennendes Lächeln, während sie immer noch so tat, als hätte sie nur Augen für ihre Näharbeit. Palantay grunzte, drehte seinen Kopf zurück und konnte nun beobachten, wie Vegeta aus den Seitenwinkel auch zu ihnen schaute, sein Blick vor allem auf die Frau gerichtet. Er schien ihr Lächeln gesehen zu haben, denn sein Mundwinkel hob sich erfreut. Er lehnte sich an die Wand und ging auf das Gespräch mit einem Saiyajin ein, als würde es ihn interessieren, doch immer wieder huschten seine Augen zu der Ecke, wo Topina saß. Palantay bemerkte das von seinem Liegeplatz genau, auch wenn er sich schlafend stellte. Er erkannte: auch wenn beide, Topina und Vegeta, so lässig taten, behielten sie sich gegenseitig genau im Blick und was sie sahen, schien ihnen zu gefallen.   Gleichzeitig, in der Kommandozentrale des Raumschiffs, oberstes Deck…   „Hui, das hat gerummst. Ist alles in Ordnung?“ alarmiert stürmte Dr. Ringo in den kleinen Kontrollraum, wo zwei Assistenten in abwechselnden Schichten die Saiyajins stets mittels Kameraübertragung in Blick behielten. „Ja, die Hülle hält“ gab die junge Frau Cerise, Doktorandin der Astrobiologie, Entwarnung. „Die Lage ist wieder ruhig“ erklärte Budo, Sozialbiologe, ein Student der Verhaltensforschung von galaktischen, animalischen Kreaturen. „Die Streithähne sind getrennt.“ „Wir haben die Erschütterung aber bis hierher gespürt. Besonders glücklich bin ich nicht über diese Ladung“ beschwerte sich der Unteroffizier des Schiffes, der ebenfalls zur heutigen Wachschicht gehörte. „Jetzt darf die Mannschaft wieder ins Unterdeck, um alles auf Lecks zu kontrollieren.“ „Es schien sich um einen Machtkampf zu handeln, auch wenn die Männchen versuchten, es nicht ernsthaft aussehen zu lassen. Der Alpha hat aber sofort den Kampf beendet“ wechselte die Biologin aufgeregt das Thema. „Oh, lassen Sie mich sehen!“ befahl Ringo interessiert und ignorierte den beleidigten Unteroffizier. Sie drängte sich an ihm vorbei, um bessere Sicht auf den Bildschirm zu erhalten, wo Cerise das Video auf die betreffende Stelle zurück spulte. Doch der Unteroffizier musste Einspruch erheben. Diess Sache drückte ihm zu sehr aufs Gemüt. „Dr. Ringo, unser Schiff ist nicht ausgelastet für eine Horde herumtobender Wilde. Wir sollten sie auf den nächstbesten Planeten absetzen, bevor wir noch eine Bruchlandung hinlegen…“ begann er. „Nein, das tun wir nicht!“ Dr. Ringo drehte abrupft den Kopf und sah den Offizier streng aus funkelnden Augen an. „Es ist mit dem Kapitän persönlich abgeklärt worden, dass wir die Saiyajins bis nach Plant bringen. Dort wird sich der Anthropologische Fachbereich um ihre Unterbringung kümmern. Beschweren Sie sich beim Käpt’n, wenn Sie damit Probleme haben. Aber wir beide wissen, dass er einen feuchten Furz auf Ihre Meinung geben wird. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe meine Arbeit tun. Helfen Sie ihre Kollegen bei der Reparatur oder ich werfe Sie persönlich in den Lagerraum zu den „Wilden“, damit sie was zum Spielen haben“ drohte sie giftig. Der Offizier zog eingeschüchtert den Kopf ein und verließ schnell die kleine Kabine. Gegen die Autorität dieser Frau kam er nicht an: Dr. Ringo, eine Frau in den mittleren Jahren, die bereits erste graue Strähnen im Haar hatten, war Leiterin der Expedition und stand damit in der Hierarchie über ihn. Sie war eine intergalaktisch anerkannte Anthropologin und Forscherin, die oft im Auftrag des Tsufurianischen Reiches unterwegs war, um neue Planeten und deren Kulturen zu erforschen. Sie war auf vielen Missionen gewesen und ließ sich daher von einem unerfahrenen Unteroffizier nicht einschüchtern, obwohl das Schiff eigentlich unter dem Kommando des Militärs stand. Auf diesem Schiff, welches der königlichen Luftwaffe gehörte, führte sie ein Team von Forschern mit unterschiedlichen Spezialgebieten an. Kaum war der eingeschüchterte Matrose verschwunden, brach Budo in hämischen Lachen aus. Militär und Wissenschaftler vertrugen sich nicht besonders gut: jeder hielt sich für besser als der andere. Ringo schmunzelte leicht, setzte sich auf den freien Platz, um nun besser die Aufzeichnung zu sehen.  „Er hat nur seinen Job gemacht“ nahm Cerise den gleichaltrigen Mann in Schutz, mit dem sie schließlich viel Zeit auf engsten Raum verbrachte. „Der Grünschnabel muss lernen, dass selbst wir Zivilisten hier Befehlsgewalt haben. Ich habe zu hart gearbeitet, um mich von einem Bürschlein belehren zu lassen, der gerade mal auf Jungfernflug ist“ schnaubte Ringo verächtlich. „So, jetzt zeigt mir mal den Alpha in Aktion! Das ist ein prächtiger Bursche. Kein Wunder, dass die Weibchen ihm immer hinterherstarren.“   Nach Besprechung der Aufzeichnung, marschierte Ringo den Gang entlang zu ihren Kollegen, die auf der mittleren Etage ihre eigenen Labore besaßen. Ihre Beine waren kurz, wie bei allen Tsufurujins, aber die Schritte waren schnell, schließlich war sie voller Energie: ihre Versuchsobjekte wurden von Tag zu Tag lebhafter und diese Nachricht erfreute sie. Sie beschloss, diese positive Energie gleich mit ihren Kollegen Apriko zu teilen, den Biologen und Ernährungswissenschaftler sowie Doktorvater von Cerise. Er kümmerte sich um die Zusammensetzung des Nährbreis, den die Saiyajins täglich aßen. Er lümmelte auf seiner gepolsterten Liege, kaute an seiner neuesten Kreation von Lakritzstangen, las dabei in seinem Tablet, während gleichzeitig seine Spektrometer arbeiteten, um verschiedene Proben zu analysieren. Von all ihren Kollegen war er der Entspannteste und Lässigste. Er hatte für jeden Zeit und immer die passenden Knabbereien zur Verfügung. „Apriko, die Saiyajins erholen sich dank deines Ernährungsplan vorzüglich. Wenn das so weiter geht, sollten sie keine Probleme haben, auf Plant zu überleben“ teilte sie ihn mit. Da ihre Heimat für ihre hohe Schwerkraft bekannt war, gingen schwache, unerfahrene Lebewesen dort sehr schnell ein. Ringo hatte sich zu Beginn Sorgen gemacht, wie diese ausgehungerten Wesen dies überstehen sollten. Doch dank Apriko, der sofort eine Ernährungsplan erstellt und dementsprechend die Maschine eingestellt hatte, mit dessen Brei sie aufgepäppelt wurden, war dies kein Problem mehr. Apriko war von ihrer Nachricht nicht überrascht, schließlich machte er seinen Job, auch wenn es nicht immer so aussah. Er tippte auf seinem Tablet und die fenstergroßen Bildschirme an der Wand reagierten sofort auf den Befehl, um Bilder der Saiyajins zu zeigen, wie sie jetzt und vor zwei Wochen im Anfangsstadium ausgesehen hatten. „Es sieht ein Blinder, dass sie kräftig werden“ tat er ihr Lob lässig ab. „Ich glaube aber, sie werden bald etwas Abwechslung im Speiseplan brauchen. Die Kämpfe aus Langeweile nehmen zu und sie gehen seltener zum Futter-Apparat. Ihre Gesichtsausdrücke sagen eindeutig, dass sie den Brei nicht mehr ansprechend finden“ schlug Ringo vor. „Kein Wunder. Anhand ihres Gebisses wissen wir, dass sie Omnivoren sind. Sie wollen wieder was zum Kauen und Beißen haben. Keine Sorge, diese Woche will ich anfangen, einen Brei mit Nüssen anzubieten. Drei, vier verschiedene Sorten, die sie sich selbst nach Gutdünken reinmischen oder pur essen können, das wird sie etwas ablenken. In der letzten Woche können wir vorsichtig mit direktem Protein beginnen. Zart gedämpftes, weißes Fleisch, dazu Gemüse und Reis. Ihre Mägen dürfen nur langsam an feste Nahrung gewöhnt werden, angesichts des Mangels, den sie monatelang ertragen mussten“ erklärte er seinen Plan. „Starke Gewürze und säurehaltige Lebensmittel sind noch zu viel für sie. Der Brei schmeckt vielleicht nicht toll, aber er besitzt die perfekte Mischung an Nährstoffe, die sie in ihren Zustand brauchen und ist gut verträglich.“ Das konnte er mit Gewissheit sagen, da er täglich ihren Gesundheitszustand überprüfte und dementsprechend die Mischung einstellte. Sogar das angebotene Wasser war mit Mineralien und Vitaminen versetzt.  Weil alles im Raumschiff gesammelt und aufbereitet wurde, war es kein Problem, an Proben zu komme. Seien es Urin und Kotproben, sogar das Waschwasser wurde gesammelt, in denen sich Hautzellen befanden sowie Haare. Selbst die Luft aus dem Lagerraum wurde genau analysiert, auf Kohlendioxid- und Sauerstoffgehalt, um ihre Atmung zu erforschen und ob sie sich wie bei den Tsufurujins verheilten. Darum konnten die Forscher eine gute Einschätzung geben, ob die Saiyajins auf ihren Planeten überleben könnten, sowie ob eine Gefahr der Kontaminierung bestand. Jegliche Art von fremden Organismen in und auf den Körper der Saiyajins musste genau überwacht werden. Man wollte sich schließlich keine neue Krankheit nach Plant holen, darum war die Quarantäne so wichtig. Die Saiyajins waren zum Glück reinliche Wesen, die schnell die Funktion der Waschräume verstanden hatten. Sie duschten sich täglich, aber nur wenige nutzten das angebotene Shampoo, da es wohl für ihren empfindlichen Geruchssinn zu beißend war. Kein Problem, denn das dort eingesetzte Wasser wer mit einem speziellen Reinigungsmittel versetzt, was nach mehrmaligem Nutzen auf sanfter Weise jede Art von Parasiten in Haar und Haut den Garaus machte. Die Saiyajins besaßen eigene Kämme: mit dem Zugang von Wasser hatten sie angefangen, sich gegenseitig zu pflegen, weshalb sich ihre verfilzten Matten schon nach kurzer Zeit dank regelmäßiger Haarwäsche wieder gelockert hatte. Interessanterweise pflegten sie ihre Zähne mit einer speziellen Art von Zweigen, die sie im Gepäck mitgebracht hatten: nach dem Essen kauten sie drauf, bis sich am Ende des Zweiges eine Art Bürste bildete, mit denen sie sich die Zähne und den Mundraum säuberten. Ein sehr primitives Werkzeug, welches überraschen effektiv war, weshalb sie nichts von den angebotenen Hygienemittel der Tsufurujins nahmen. Dank den vielen anfallenden Proben wussten die Ärzte genau Bescheid über den Gesundheitszustand der Saiyajins und durch die ständigen Beobachtungen lernten sie viel über ihr Verhalten. Bislang wurden keine gefährlichen Parasiten, Bakterien, Viren oder Krankheiten gefunden. Aus Sicherheitsgründen wurde der direkte Kontakt aber noch beschränkt. Wenn nötig, waren die Forscher immer nur in Schutzkleidung zu den Saiyajins gegangen. Hauptsächlich stillten sie ihre Neugier durch die indirekten Beobachtungen über die Kamera.   Apriko bot Ringo ein paar Lakritzstangen an, die sie zögerlich annahm. „Die Reise werden sie überstehen, aber was ist danach? Hat sich Ume gemeldet?“ fragte er sie. Dr. Ume war ein alter Tsufurianer, ebenfalls Anthropohole und Leiter des Fachbereichs sowie Ringos Doktorvater. Sie hatte seine Nachfolge angetreten, was die gefährlichen Außenmissionen anging, während er sich auf Plant um die Ausbildung des Nachwuchses in der Universität kümmerte. Als Ringo sich entschlossen hatte, die Saiyajins mitzunehmen, war er ihr nächster Ansprechpartner gewesen, um ein entsprechendes Versuchsareal auf Plant einzurichten. Sie wusste, der alte Mann konnte ihr nichts abschlagen und war ebenso neugierig auf fremde Kulturen. Solche Objekte in seiner Nähe zu haben, ohne wieder auf eine anstrengende Reise zu gehen, war eine Chance, die sich der Greis nicht hatte entgehen lassen. „Er hat mich kontaktiert. Das Areal ist bereits ausgesucht, ein schönes, weitläufiges Außengehege, in der Nähe der Gunun-Wüste und der Durin-Ebene, wo niemand lebt. Sie sind dort weit genug von der Bevölkerung entfernt, so dass wir sie ohne Einwirkungen von fremden Einflüssen studieren können. Es stehen genug Drohnen bereit, welche die Saiyajins überwachen werden. Außerdem wird ein Infrarot-Sicherheitsnetz gespannt, damit sie nicht unbemerkt die Grenze übertreten“ erzählte sie zufrieden. „Du solltest sie trotzdem mit einem Peilsender markieren, das macht vieles einfacher. Da wir ohne königliche Erlaubnis ein fremdes Volk nach Hause bringen, brauchst du ein wasserdichtes Sicherheitskonzept. Ich weiß nicht, wie man dich bei der Ankunft behandeln wird“ sagte Apriko besorgt. Seine Freundin hatte mit ihrer Entscheidung ein Tabu gebrochen. Normalerweise ignorierten die Tsufurujins ein unzivilisiertes Volk in Nöten. So waren die Regeln der Planeten-Föderation, einem intergalaktischen Bund von hochentwickelten Planeten der nördlichen Galaxie: ein direktes Eingreifen bei jungen Völkern von neuen Planeten, egal ob zum Guten oder Schlechten, war verboten. Ringo hatte oft genug mitgelebt, wie auf solchen Planeten die Bevölkerung mit Krieg, Hungersnöten und Umweltkatastrophen zu kämpfen hatte, ohne von ihren Beobachtern aus dem Weltraum zu ahnen. Aber so waren die Regeln: solange diese Lebewesen nicht die Technik besaßen, mit denen sie in Kontakt treten oder ins All reisen konnten, mussten sie selbstständig ihre Probleme lösen oder daran sterben. Doch bei den Saiyajins hatte Ringo eine Ausnahme gemacht. Sie hatte genug Ausrottungen gesehen, gegen die sie nicht helfen durfte, obwohl ihr Volk die Möglichkeit besaß. Was für eine Verschwendung von kostbaren Leben, dass niemals wieder SO auf diese Art und Weise entstehen würde! Als Anthropologin war sie überzeugt, dass keine Kultur genau wie die andere war, aber alle Gemeinsamkeiten besaß, die einen verbanden. Es gab aber keine Wiederholungen im Leben: niemals würde eine ausgerottete Rasse in derselben Art und Weise wieder auferstehen. Ein Verlust war endgültig. Die Gegenwart einer jungen Rasse war ein Spiegel der eigenen Vergangenheit: Nur weil die Tsufurujins einst Glück gehabt hatten (wenig Kriege und Umweltkatastrophen) und dadurch zufällig zu einem technisch versierten Volk aufgestiegen waren, durften andere Rassen nicht diese Chance erhalten? Für sie als Kulturforscherin war das ein Ärgernis und sie glaubte daran, dass sie durch die Erforschung von jungen Völker auch die Entwicklung der Tsufurujins helfen könnte. Neue Einflüsse, neue Ideen, neue Sichtweisen…viel zu lange dümpelten die Rassen der zivilisierten Planeten Aurum, Altharwa und Plant in ihrem Wohlfühlbecken, waren dick und wohlhabend geworden und besaßen keinen Drang mehr, sich zu bewegen, um höher zu streben. Reicher ja, das war der einzige Grund, warum die behäbigen Rassen sich in Bewegung setzten, aber sich selbst weiterbilden, eine neue Stufe zu ersteigen aus nicht-materiellen Gründen…nein, das machte keiner von ihnen und dass sah Ringo als ernste Gefahr für die Zukunft ihrer Art. Sie waren festgefahren in ihrer Entwicklung. Die Saiyajins dagegen besaßen einen unglaublichen Lebenswillen und Erfindungsreichtum, um eine monatelange Hungersnot zu bewältigen. Dabei besaßen sie keine Roboter, die sie bedienten oder moderne Arbeitsmaschine, Werkzeuge, Dünger und Pestizide. Ringo hatte in ihrer Karriere noch eine Rasse erlebt, die so am Anfang ihrer Historie stand. Es war ihr heimlicher Traum als Kulturforscherin, so einen Fall von nahem zu untersuchen. Es war wie das Eintauchen in die Geschichte. Ihre eigene Rasse besaß dagegen einen Vorteil von 5.000 Jahre Vorsprung, was bedeutete, dass es kaum Spuren gab, wie ihre Ahnen sich entwickelt hatten. Es faszinierte sie, diese, in ihren Augen „antike“ Kultur zu beobachten und es tat in ihrer Forscherseele weh, dieses Projekt beim Dahinsiechen zu beobachten. Also hatte sie sich entschlossen, zu handeln. Da zudem nur noch wenige Saiyajins lebten, konnte man die letzten Überlebenden komplett mitnehmen. Es musste keine Auswahl getroffen werden, wer das Privileg des Lebens bekam: eine der moralischen Gründe, warum die Föderation das Einmischen verbot. Die Anzahl war gerade noch groß genug, um alle in den Lagerraum verfrachten zu können. Da Sadal eine ähnliche Schwerkraft und Atmosphäre aufwies wie Plant, sollten die Saiyajins theoretisch auch auf dem fremden Planten überleben können. Dort, in einer ähnlichen Umgebung wie in ihrer Ursprungsheimat, würde Ringo neue Erkenntnisse erhalten, welche die Rasse der Tsufurujins neuen Ansporn geben würde. Ringos Idee traf auf Zustimmung ihrer Kollegen: sei es aus tugendhaften Gründen oder aus Neugier; schließlich waren sie alle Forscher, die immer auf der Suche nach neuen Projekten waren. Doch egal aus welchen Beweggründen, sie waren sich einig und Ringo konnte auch den Käpt’n überzeugen. Zu Ringos Glück war der Käpt’n des Schiffes eine alte Liebe, der immer noch ein paar Gefühle für sie übrig hatte: dadurch hatte sie ihn überzeugen können, diese ungewöhnliche Ladung mitzunehmen. In Eile war eine Notunterkunft im Lagerraum errichtet und die Forscher vertrieben nun ihre Zeit damit, ihre Bodenproben aus Sadal zu untersuchen oder die neuen Lebewesen im Frachtraum. Doch bei Ankunft auf Plant trug Ringo allein die Verantwortung, ganz egal, wie viele ihre Kollegen ihre Entscheidung unterstützt hatten. Der König und seine Minister waren eigentlich die Einzigen, die diese Entscheidung fällen durften. Ringo konnte als Schlepper für die illegale Einreise verurteilt werden oder als Staatsfeindin, sollten die Saiyajins die tsufurianische Bevölkerung angreifen. Man durfte nur hoffen, dass der König gnädig war und sich überzeugen ließ. Aber selbst wenn das klappte, durfte man dieses Geheimnis auf keinen Fall der Föderation mitteilen, die solche Einmischung strenger verurteilten. Plant wollte keine Sanktionen erleiden. Glücklicherweise gab es für Ringo einen weiteren Vorteil…   Ringo zuckte angesichts Aprikos Sorgen unbeeindruckt die Schultern. Wegen der Überwachung noch wegen möglicher Anklagen war sie bislang unbesorgt. „Ich war gestern beim Geologenteam. Dr. Bana hat sehr viele Proben genommen. Seine ersten Ergebnisse sehen anscheinend vielversprechend aus. Er hat mir jedenfalls versprochen, dass ich keinen Ärger bekommen werde.“ „Wie will er das bewerkstelligen?“ fragte Apriko irritiert. Ringo hob spöttisch eine Augenbraue. Manchmal war ihr lieber Kollege ein wenig naiv, weil er diesen Zusammenhang immer noch nicht recht verstand: Warum reisten Forscher und Militär gemeinsam auf einer Expedition? Warum wurden diese kostspieligen Reise aus einem Extrabudget der Staatskasse unterstützt, mit dem der teure Wachschutz und die riesigen Raumschiffe bezahlt wurde? Nicht, um die Wissenschaft zu unterstützen, nein! Doch nur deshalb, damit die Forscher nach neuen Ressourcenquellen suchten, welche das Tsufurianische Reich gebrauchen konnte. Die tugendhaften Beweggründe, eine aussterbende Rasse zu retten, wurden nur vorgeschoben, um die finanziellen Vorteile zu verdecken. Ringo kannte die Interessen der oberen Entscheidungsträger und wusste, dass sie nur damit überzeugt werden konnten.   Nach 28 Tagen erreichte das Raumschiff seinen Heimatplaneten Plant. Die Saiyajins, die bislang immer noch isoliert ihre Quarantäne verbracht hatten, spürten die Veränderung anhand des vibrierenden Bodens: das Raumschiff bereitete sich für die Landung vor, wodurch sich der Schub wechselte. Neugierig schauten sie aus den Bullaugen und sahen einen riesigen, blau-violetten Planeten, umhüllt von weißlich-grünen Schleiern, auf den sie zusteuerten.  Er war sogar größer als Sadal. Die herrlichen Farben, in die er leuchtete, wirkte beruhigend auf die Saiyajins; es erinnerte sie an ihr Meer. Angeleuchtet wurde er sogar von zwei Sonnen, einer gelben, großen und einer etwas entfernteren kleineren, rötlichen. Das war also ihre neue Heimat?! Dann senkte sich das Raumschiff, sie näherten sich dem Planeten, durchstießen die Wolkenschicht. Landschaften wurden darunter erkennbar: dichte, grüne Wälder bedeckten den Großteil des Planeten, unterbrochen von blaugrüne Seenlandschaften und Meere, dazwischen rotbraune Felsenschluchten und blaugraues Gebirge. Die Farben der Natur wirkten ungewohnt intensiv: Wirbel von Grün, Blau, Rot und Violett, die sich miteinander mischten, bis die Saiyajins nicht mehr wussten, ob es Wasser oder Bäume waren, über die sie flogen. Dieser Farbenrausch wurde unterbrochen von kleinen, weißen Inseln, die sich beim Überflogen als Städte rausstellten. Hohe, turmähnliche Gebäude ragten hervor, umringt von kleineren Gebäuden. In den kleinen Schluchten dazwischen wimmelte und bewegte es sich. Details waren bei der Höhe und Geschwindigkeit nicht zu erkennen, obwohl das Raumschiff langsamer flog und sich allmählich zu Boden senkte. Das Raumschiff landete auf einem platten Areal. Kaum gelandet, ging die Ladungsluke auf und vermummte Gestalten mit unbekannten Waffen traten eilig hinein und umstellten die Saiyajins. Das Empfangskomitee war weniger freundlich als gedacht. Die Saiyajins wurden überrascht von dieser unerwartet entgegenschlagenden Aggressivität. Sie stellten sich kampfbereit auf, wobei sie sich schützend vor ihren Frauen stellten. Die Männer erhoben die Fäuste, einige knurrten, ihre Schweife schlugen warnend durch die Luft. „Freunde, Freunde! Frieden, Frieden!“ eine weiter vermummte Gestalt kam aus dem hinteren Bereich des Raumschiffs eilig angesprungen, mit friedlich erhobenen Händen und den beruhigenden Worten in Saiyago sprechend. Dr. Ringo eilte herbei und beruhigte die Saiyajins, bevor diese sich auf die Soldaten stürzten. Ringo erklärte und Topina übersetzte: die Saiyajins mussten das Raumschiff verlassen, um in ein kleineres Gefährt steigen, welches sie in ihr eigenes Gebiet bringen würde. So verließen die Saiyajins unter den wachsamen Augen der bewaffneten Soldaten das Mutterschiff, stiegen mit ihrem Gepäck in ein kleineres Flugschiff, welches sie in eine Felsenwüste weit abseits der Zivilbevölkerung brachte.   Kaum ausgestiegen, schlug ihnen warme Luft entgegen, die voll war mit unbekannten Gerüchen. Bevor sie aber neugierig schnuppern konnten, spürten die Neulingen einen Druck auf ihre Körper. Es fühlte sich an, als würden sie durch Sand waten. Jeder Schritt war schwerfällig. Die Lunge schien sich nicht richtig entfalten zu können, das Atmen fiel auch schwer. „Saiyajins, Leben!“ rief Dr. Ringo in Saiyago laut aus und zeigte auf das umliegende Areal. Die Saiyajins sahen sie ratlos an. Warum sollten sie hier in diese Einöde bleiben, anstatt in das Heim der Tsufurujins eingeladen zu werden? Sie erkannten: die Vorstellungen über Gastfreundschaft unterschieden sich zwischen Saiyajins und Tsufurujins. Ringo musste ihnen mehrmals erklären, dass die Saiyajins weiterhin nicht in Kontakt mit der anderen Rasse kommen durften, damit keine Krankheit über sie kam. Sie sollten an diesem Ort bleiben, damit Ringo und ihre Helfer sie stets finden könnten. Diese luden aus einem weiteren Gleiter mehrere Kisten aus, die einzige Hilfe, welche die Saiyajins erhalten würde. Ihr Zuhause sollten sie hier selbst aufbauen. Topina lehnte sich auf, sie hatte mit mehr Hilfe gerechnet. Das verlief nicht so wie gedacht. Sie hatte es schon merkwürdig gefunden, weil Ringo sie während der Reise so selten besucht hatte. Ständig hatte die Frau ihr Fragen gestellt und Saiyago-Vokabel gelernt, aber selbst nie die Fragen von Topina beantwortet. Auch andere Saiyajins beschwerten sich laut wegen dieser Ungerechtigkeit. Diesen Unmut sahen die bewaffneten Tsufurujins nicht gerne, die sofort drohend ihre Waffen auf die Neulinge richteten. Gegenseitig sahen sich die Soldaten der Tsufurujins und die Krieger der Saiyajins verärgert an. Eine Spannung war zu spüren, die leicht in Kampf umschlagen konnte. Ringo versuchte, alle zu beschwichtigen und erklärte, dass regelmäßig Hilfsleistungen kommen würden, aber sie nicht mehr tun könnte. Die Saiyajins mussten dies akzeptieren oder den Planet verlassen. Keine richtige Wahl und so beruhigten sich zähneknirschend die saiyanischen Krieger und wichen zurück. Die Tsufurujins verließe die Wüste und verschwanden am Horizont. Enttäuscht sahen sich die Saiyajins unsicher um, während Vegeta in den Himmel starrte. Die beiden Sonnen standen bereits relativ tief, der Himmel verfärbte sich rötlich, die Nacht stand an: sie mussten ein sicheres Lager aufschlagen, wo sie Wasser und Schatten fanden und sich vor unbekannten Raubtieren schützen konnten. Geübt übernahm Vegeta das Kommando, befahl seinen Stärksten, die Kisten zu schleppen und zeigte auf eine Felsformation, wo sie lagern wollten. Er und seine Leute kannten sich mit so einer Umgebung aus, schließlich kamen die Kurosaru aus einer Wüstengegend. Im Gegensatz zu ihrer verlassenen Heimat waren die Temperaturen hier sogar angenehmer und er konnte Wasser wittern. Zwar gab es hier zwei Sonnen, aber sie erschienen kleiner als auf Salada, waren also weiter entfernt, wodurch das Licht sanfter schien. Das Einzige, was ungewohnt und gewöhnungsbedürftig war, war dieser seltsame Druck. Einige der schwächeren Saiyajins, vor allem die älteren Aosaru, keuchten besonders schwer, während sie sich auf den Weg machten, dabei war es nur ein kurzes Stück. Die Felsen an diesem Ort sahen aus, als hätte ein riesiges Kind mit Bauklötzen gespielt: sie stapelten sich hoch auf, große Felsen balancierten auf steinernen Säulen, manche wirkten platt und abgeschliffen. In den Schatten dieser Felsen müssten sie sich in den nächsten Tagen keine Sorgen wegen der brennenden Sonne machen, zudem war diese Stelle leicht zu verteidigen. Vegeta befahl, dass die Frauen und Schwächeren dortblieben, die Kisten öffneten und durchsahen und Feuer machten, während er und die Stärksten seiner Krieger die Umgebung untersuchten. Ihre erste Sorge war die Suche nach Wasser, aber dank ihren scharfen Sinnen fanden sie zwischen den Felsen eine kleine Quelle mit köstlichem Wasser, was für ein paar Tage reichen würde. Die vielen Gerüche, die sich dort sammelten, schienen auf eine Anzahl von Tieren hinzuweisen, die sie in den nächsten Tagen jagen könnten. Langsam verloren Vegeta und die Kurosaru-Saiyajins ihre Scheu. Sie kletterten die höchsten Felsen hoch und sahen sich um, versuchten einzuschätzen, wo sie am besten ihr neues Heim aufbauen sollten. Ihr Urteil war positiv. So schlecht war diese Gegend nicht, sie sahen viel Potential. Am Horizont erkannten sie die Silhouetten von unbekannten, vierfüßigen Tieren und es gab viele grüne Stellen, die auf Wasserlöcher schließen ließen. Dank ihrer Erfahrung als Wüstenbewohner würden sie schon zurechtkommen. Es entsprach eh nicht ihren Naturell, von jemanden anderen abhängig zu sein, der nicht ihrem Stamm angehörte. Vegeta vertraute den Tsufurujins nicht und sein Argwohn war durch das Empfangskomitee verstärkt worden. Seine Männer teilten seine Einschätzung. Zwar sprachen sie nicht dieselbe Sprache und deren Schutzkleidung versteckte Geruch und Gesichtsausdrücke, aber die Körperhaltung war aussagekräftig genug gewesen. Die Tsufurujins vertrauten den Saiyajins nicht; hatten vielleicht selbst was zu verbergen. Aber warum gaben sie den Saiyajins dann so ein riesiges Jagdgebiet, ohne Bewachung, ohne Mauern? Vegeta verstand den Sinn dieser Aktion nicht. Nachdenklich sah er über die Landschaft, ob er etwas Gefährliches entdecken könnte. Hinter ihm fiel einem seiner Männer ein seltsamer, silbern leuchtender Vogel am Himmel auf. Hungrig wie er war, hob er einen Stein vom Boden auf und schoss den Vogel geübt ab. Es krachte laut, seine Kameraden und Vegeta drehten überrascht den Kopf: das war nicht das übliche Geräusch, wenn ein Vogel fiel. Sie sprangen den Felsen herunter und sahen sich das genauer an. Der Vogel bestand nicht aus Fleisch, Knochen und Federn, sondern aus Metall und einem runden gläsernen Juwel. Die Saiyajins diskutieren über diese Merkwürdigkeit, während Vegeta sich hinkniete und es von nahem untersuchte. Seine Finger rieben über das glatte Metall, so glatt und silbern wie Topinas Dose, die sie von den Tsufurujins erhalten hatte. Beim Anblick der Glaskugel erinnerte er sich, diese Kristallbälle auch an der Decke des Saals gesehen zu haben, wo sie die Reise verbracht hatten. Er hatte es für eine sinnlose Verzierung gehalten. „Vegeta, schau!“ rief einer und zeigte zum Himmel, wo fünf weitere Silbervögel sich näherten und über den Saiyajins summend stehen blieben. Von nahem und unzerbrochen, erkannten die Saiyajins, dass die Form zwar Vogelähnlich war, aber diese Wesen keine Schnäbel besaßen. Ungefähr dort, wo der Kopf sein sollte, war stattdessen die Glaskugel eingefasst, die leicht leuchtete. Außerdem summten und piepten diese Wesen, wie es kein normales Tier tun würde. „Mehr von denen?!“ brummte einer und hob schnell einen Stein auf. „Die holen wir auch schnell vom Himmel.“ „Wozu? Wir können sie nicht essen“ flüsterte sein Kamerad. „Ich glaub, die starren mich an. Das mag ich nicht“ war die grimmige Antwort. In der Tat, auch Vegeta und die anderen bekamen das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Ein paar von ihnen hoben auch Steine auf, die andere ballte ihre Fäuste und gingen sprungbereit in die Knie. So nah wie diese Biester waren, könnten man sie schnell, ohne Ki-Angriff, zerstören Die Silbervögel fingen an, laut zu piepen. Es schien eine Warnung zu sein, da sie die Absicht der Saiyajins erkannten. „Wartet!“ hielt Vegeta sie auf, der eine Erkenntnis erhalten hatte. Diese Wesen aus Metall ähnelten dem Fluggefährt der Tsufurujins…das waren künstliche Wesen…ihn überkam eine üble Ahnung. Bei Vegetas Befehl hielten die anderen sofort inne. Vegeta hob als ergebene Geste seine Hände hoch und ging ein paar Schritte vom Wrack zurück. „Los, ihr auch“ flüsterte er. Seien Kameraden ließen die Steine fallen und zogen sich ebenfalls zurück. Die Wesen hörten auf laut zu piepen, schienen sich zu beruhigen: sie waren mit der Reaktion der Saiyajins wohl einverstanden.  Eines von ihnen ging tiefer, eine Klappe öffnete sich aus seinem Bauch und zwei metallenen Greifzangen sammelten das Wrack auf. Dann schwirrten sie ab. „Vegeta, was war das?“ flüsterte ein Saiyajin fragend seinem Anführer zu. „War das Magie?“ „Nein, die sind von den Tsufurujins geschickt worden. Eine Art gefährliches Spielzeug, so wie das Ding, in das wir hierher geflogen sind. Anscheinend können sie uns damit beobachten. Deswegen gibt es hier auch keine Wachposten “erklärte Vegeta. Seine Stirn war gerunzelt, weil er angestrengt nachdachte. So, wie es aussah, spionierten die Tsufurujins sie vom Himmel aus. Zwar könnten die Saiyajins die Metallvögel vom Himmel holen, aber vielleicht war es taktisch klüger, dies nicht zu tun. Vegeta hatte eine Idee und besprach sie mit seinen Getreuen.   Sie kehrten ins Lager zurück. Mittlerweile war die erste Sonne untergangen, die zweite stand tief und würde gleich versinken. Die Luft hatte sich abgekühlt. Doch Vegeta wurde von warmem Feuerschein und dem herrlichen Geruch gebratenen Fleisch begrüßt. Auch die anderen Saiyajins waren fleißig gewesen, hatten Feuerholz gesammelt und die Kisten entleert, die eine Reihe von fremdartigen frischen Lebensmitteln enthielt. Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch war darunter gewesen und eine Kiste enthielt sogar Kochwerkzeug. Die Köche und Sammler hatten mit ihrem feinen, gut geschulten Geschmackssinn alles vorsichtig gekostet und es dann versuchsweise zubereitet. Ein Festmahl wurde zubereitet, die erste richtige Nahrung seit langem. Da sie endlich an einen sicheren Ort angekommen waren, wollten die Saiyajins feiern, den Toten gedenken und einen Moment dankbar innehalten. Für dieses Festmahl war allerdings über die Hälfte der geschenkten Vorräte verbraucht worden. Den Rest könnte man am nächsten Tag essen, aber dann mussten die Saiyajins selbst auf die Jagd gehen. Doch an die Arbeit, die bevorstand, wollten sie heute Nacht nicht denken. Während des Essens, als alle abgelenkt waren, schlich sich Vegeta hinter Topina und bedeutete ihr, ihm leise zu folgen. Abseits der anderen, im Schatten der Felsen, wo der Feuerschein sie nicht erreichte, wollte er von der Frau wissen, wie viel sie den Tsufurujins über die Eigenschaften der Saiyajins erzählt hatte. Zu seiner Zufriedenheit war es nicht viel beziehungsweise nichts Bedeutsames. Sie hatte die größten Geheimnisse ihrer Rasse für sich behalten. „Du scheinst Ringo und ihren Freuden auch nicht richtig zu trauen, was?“ fragte er die junge Frau. Die zuckte mit den Schultern, sah aber schuldbewusst zur Seite. Die Tsufurujins um Hilfe zu bitten, war ein Wagnis gewesen, welches sie aus reiner Not eingegangen war. Saiyajins waren misstrauische Wesen, die lange brauchten, um jemanden „Freund“ oder „Kamerad“ zu nennen. Dies waren mächtige Begriffe, die sie nicht leichtfertig einsetzten. Nur wer sich ihr Vertrauen verdient hatte, wurde so auch bezeichnet.   Als alle gegessen hatten, gab Vegeta seinen Männern ein Zeichen. Diese wussten Bescheid und sprangen auf, um Wache zu halten. Allen anderen mussten sich unter einem durchlöcherten Felsen versammeln. Der Grund für den Ortswechsel: Verborgen unter dem Felsendach und damit aus dem Blickfeld der mechanischen Beobachter, zusätzlich mit Wachen geschützt, die den Himmel beobachteten; nur so konnte Vegeta sicherstellen, dass die nächsten Worte nicht mitgehört wurden. Immerhin besaßen die Tsufurujins noch das Werkzeug, mit dem sie Saiyago, seine Sprache, übersetzen konnten. Er erzählte seinem Volk von seinen Beobachtungen und seinem Zweifeln an den guten Willen der Tsufurujins. Sollte die Lage sich zum Schlechteren ändern, befanden sie sich aber in einer gefährlichen Lage, da diese Rasse Waffen besaß, die in ihrer Wirkung unbekannt waren. Vegeta glaubte nicht, dass die Saiyajins sie besiegen könnten, jedenfalls nicht in ihrem jetzigen Zustand. Die Krieger waren immer noch geschwächt und dieser Planet wirkte eine seltsame Kraft auf sie aus. Darum wurde folgendes auf seiner Anordnung beschlossen: Ein höfliches, nachbarschaftliches Verhalten sollte eingehalten werden. Sie würden sich gegenseitig wie Gäste behandeln, höflich und respektvoll. Beleidigungen mussten ignoriert werden; nicht etwa als Entschuldigung wegen kulturellen Missverständnissen, sondern weil die Tsufurujins glauben sollten, dass die Saiyajins friedliche, unwissende Wesen waren. Weiterhin war eine Geheimhaltung ihrer Fähigkeiten wichtig. Gewisse Geheimnisse ihrer Art durften niemals weitererzählt oder gezeigt werden. Darum befahl er folgende Regeln, damit die Saiyajins ein paar Trümpfe in der Hand behielten. Es war den Saiyajins untersagt, zu fliegen. Angesichts der mechanischen Spione, die alles beobachteten, durfte dieser Fähigkeit niemals genutzt werden. Die Tsufurujins sollten glauben, dass die Saiyajins isoliert in der Wüste blieben und keinen Weg rausfanden. Aus taktischer Maßnahme gegen die feindlichen Waffen, war es den Saiyajins verboten, Energie-Attacken zu nutzen.  Es könnte ihr einziger Vorteil dagegen sein, wenn sie sich mal dagegen wehren müssten. Außerdem war es verwehrt, über die Ozaru-Verwandlung zu sprechen oder sich zu verwandeln. Vegeta hatte dank seiner Beobachtung zum Himmel den abnehmenden Mond gesehen, der im klaren Wüstenhimmel gut erkennbar war. Damit war klar, dass es hier einen Mond gab, der sie verwandeln konnte. Jetzt musste aber beobachtet werden, wie lange die Mondphasen dauerten. Waren es relativ kurze Mondphasen, wie in ihrer Heimat bei dem Mond „kleine Tochter“ üblich, so verfügte er ein Ausgehverbot, damit sich keiner unbeabsichtigt verwandelte. Die Aosaru waren die einzigen Saiyajins, die ihren Ozaru so weit beherrschten, dass sie sich selbst bei Vollmond nicht verwandeln würden. Dies konnte Vegeta als Finte noch nützlich sein. Die Saiyajins schworen an diesem Tag auf ihr Blut und ihren Stolz als Saiyajins, dass sie diese Regeln befolgen würden.   In den nächsten Tagen begannen die Saiyajins mit dem Aufbau eines neuen Dorfes. Ihre Späher fanden nicht nur unbekannte Tiere, sondern auch einen kleinen Bach, der zwischen einigen hohen Felsen floss, weshalb es dort besonders grün war, mit vielen unbekannten Bäumen. Diese kleine Oase versprach den perfekten Platz, um dort zu leben. Die hohen Felsen eigneten sich auch gut, um als Wohnhöhle genutzt zu werden. Das Gestein war sehr hart und stabil, weshalb so manche fragile Felsformation ihre Form behielt und nicht einstürzte. Nicht nur die Aosaru, auch die anderen Stämme waren geübt darin, sich Höhlen zu bauen, wobei sie aber normalerweise Ki zum Bohren und Schmelzen oder den Ozaru-Modus für schweres Anheben nutzen. Nun, wo ihnen das verboten war, mussten sie mit bloßer Körperkraft den Felsen bearbeiten. Hartnäckig gruben sie sich durch den Stein, bauten mehrgeschossige Etagen und schlugen sich Fenster und Türöffnungen. Während die einen mit Bauen beschäftigt waren, gingen die anderen auf die Jagd oder zum Sammeln. Die Sammler hatten sich die geschenkten Lebensmittel genau angesehen, ihren Geruch und Geschmack gemerkt, denn sie wussten, sie würden hier nichts Bekanntes finden. Also hatten sie diese Chance genutzt, um einen Einblick in das Nahrungsangebot von Plant zu erhalten und sich mit deren Gerüchen vertraut zu machen. Mit ihren geübten Sinnen fanden sie schnell ein gutes Angebot an essbaren Kakteen und fettblättrigen Agaven, Datteln, Wüstenkürbisse und diverse Nussbäume. Die Jäger fingen Reptilien und Amphibien und ließen diese versuchsweise und vorsichtig zubereiten, da man auf Gift gefasst sein musste. Aber abgesehen davon gab es auch viele vierbeinige Säugetiere mit fettem Fleisch, die köstlich schmeckten. Für die Saiyajins war das keine Wüste, sondern ein reich gedeckter Tisch. Wüste war das, was sie verlassen hatten. Im Gegensatz zu den verwöhnten Tsufurujins konnten sie hier gut leben. Die Temperaturen waren warm und angenehm, es gab Wasser und Beute und keine gefährlichen Raubtiere. Es gab nur eines, was sie anfangs vermissten. Im Laufe der harten, körperlichen Arbeit litt ihre Kleidung, eines der letzten Überreste ihrer Heimat und Kultur. Die Rüstungen der Krieger zerbrachen, die Gewänder zerfielen und waren nicht mehr reparabel. Ursprünglich waren diese aus einer gut verfügbaren Pflanzenfaser gewebt worden, die hier aber nicht wuchs. Also behalfen sich die Saiyajins, indem sie die Felle der Beutetiere nutzten und Leder gerbten, welches sie mit Knochenahle und Sehnen zusammennähten. Diese schlangen sie sich behelfsmäßig als grobe Tuniken um, um damit ihre Blöße zu bedecken. Mit dem Kleidungswechsel und im Zusammenspiel mit ihrem tierähnlichen Schweif sahen die Saiyajins nun besonders wild und barbarisch aus, was aber einigen gefiel. Wenn die Tsufurujins sie für Tiere hielten, dann würden sie dieses Vorurteil hiermit bestärken. Die Saiyajins gewöhnten sich an ihr neues Heim, sogar an die Schwerkraft. Während anfangs das Atmen und Bewegen schwerfiel, der Rücken krumm war, wurde es im Laufe der Wochen besser. Sie konnten sich wieder strecken, den Kopf hochhalten, wurden leichtfüßiger. Leider galt das nicht für alle. Während die Jüngeren wuchsen, wurde die Älteren schwächer. Ihre Körper konnten sich nicht so schnell an die Umgebung anpassen, das galt vor allem für die körperlich schwächeren Aosaru. Ihr Zustand verschlechterte sich. Darunter gehörte das älteste Paar unter den Saiyajins, meine Eltern. Sie siechten dahin und selbst die großzügigen Gaben, die Vegeta persönlich vorbeibrachte, gaben ihnen keine Kraft mehr.   Topina, Palantay und Zuchhi saßen deprimiert in der schattigen, kleinen Höhle, die sie als Familie zusammen bewohnten. Vor ihnen lagen locker zudeckt Palantays Eltern, Pina und Parslee. Beide atmeten schwer, die Augen waren geschlossen. Topina strich mit einem feuchten Tuch den Schweiß auf ihrer Stirn ab. Mehr konnte sie, die letzte Heilerin, nicht machen. Es gab keine Medizin gegen dieses Leiden und nahrhafte Speisen zur Kräftigung halfen auch nicht mehr. Sie hatte Dr. Ringo um Hilfe gefragt, aber diese hatte nur den Kopf ablehnend geschüttelt und etwas von „Naturgesetze“ gemurmelt. Ein weiteres Mal hatte die Tsufurujin das Vertrauen von Topina enttäuscht. Vegeta hatte Recht, die Saiyajins waren auf sich allein gestellt und durften der anderen Rasse nicht blind vertrauen. Mit einem Kopfnicken bedeutete Topina ihren Cousin und Cousine, ihr nach draußen zu folgen und so verließen sie die Höhle, um die Kranken ruhen zu lassen. „Es geht zu Ende“ sagte sie. Dieses Urteil wurde mit einem ergebenden Nicken akzeptiert. Sand knirschte, ein Saiyajin trat näher. Es war Vegeta, wie die anderen auch in einer Ledertunika gekleidet, ein erlegtes Beutetier namens Scrofa über seine Schulter. Er bemerkte die Tränen in den Augen der jüngeren Zucchi, sowie die bitteren Mienen der beiden anderen und erfasste sofort die Bedeutung. Er wusste schon lange von dem Zustand des älteren Paares. Er ließ das warzenschweinähnliche Tier zu Boden fallen. „Euer Anteil“ sagte er schlicht und deutete darauf. „Das können wir nicht annehmen“ widersprach Palantay. „Dafür gibt es keinen Grund mehr.“ Seit Vegeta erfahren hatte, dass in ihrem Haushalt zwei Kranke lagen, hatte er ihren Anteil an der Jagdbeute vergrößert und seinen eigenen dafür geopfert. Vegeta sah Topina fragend an. „So schlimm?” Sie nickte niedergeschlagen. „Ich verstehe“ murmelte er, sammelte das tote Tier auf und trug es zu den Frauen, die gerade anfingen, die Beute zu zerlegen, um es mit dazuzulegen. Der Grund seiner Gabe verschwand, wenn die beiden Alten starben.   Palantay hatte zuerst Scham verspürt, da er es als einziger Sohn als seine Pflicht verstand, sich selbst um seine Eltern zu kümmern. Doch bislang war seine Arbeit für den Stamm nur gering, da er sich für schwere Aufgaben nicht eignete, weshalb auch sein Anteil an der Beute nur wenig war. Bei den Saiyajins galt das Prinzip des Grundeinkommens: ein jedes Mitglied erhielt einen Anteil, aber angemessen seiner Stellung. Diejenigen, die am wenigsten für das Allgemeinwohl leisteten, mussten zusätzlich härter arbeiten, um sich zu versorgen. Bei Vegetas erstem Angebot schwieg Palantay aus Stolz, weshalb Vegeta zur anwesenden Topina, die als Heilerin den Zustand der Kranken besser beurteilen konnte, betonend schaute und um ihre Antwort bat. Diese wusste, wie sehr Pina und Parslee ihre Kräfte brauchten und dass proteinreiche Nahrung das beste Mittel daher war. Sie hatte den Kompromiss zwischen den beiden Männern geschlossen, indem sie aufstand und mit einer dankbaren Verbeugung die Gabe annahm. So hatten beide Männer ihren Stolz bewahrt, während der Haushalt an mehr Fleisch kam. Trotzdem war es für Palantay eine demütigende Einsicht gewesen. Er erkannte Vegetas wahre Absicht hinter dieser Gabe: Männer schenkten ihren Angebeteten häufig köstliche Beute, als Werbung. So ganz uneigennützig war sein Geschenk also nicht. Topina hatte die Wahl, diese Geste als Werbung zu verstehen und müsste dann Vegeta als Verehrer anerkennen oder sie ging eine Gegenverpflichtung ein und zahlte es damit schuldlos zurück. In diesem Fall wäre es Jagdbeute gegen die medizinische Hilfe einer Heilerin. So oder so war Topina damit tiefer in Vegetas Fängen geraten. Palantay verfluchte sich für seine Abhängigkeit:  Nur wegen seiner Schwäche war Topina darauf eingegangen. Er hasste es, so unselbstständig zu sein. Topina hatte ihm später zwar beruhigt und gesagt, dass sie dies gerne tat für ihre letzten Familienangehörige, aber der Stolz eines Saiyajins war leicht zu verletzen und nur schwer wieder herzustellen. Topina und Palantay waren beide erwachsen, kannten die Sitten und Gebräuche ihrer Art und wussten daher beide, dass Vegeta die Rückgabe der Schuld nicht von Palantay, sondern von Topina verlangen würde. Noch war der Anführer rücksichtsvoll und zurückhaltend, aber das könnte sich jederzeit ändern. Die Situation wäre natürlich einfacher, wenn Topina sich auch für den Krieger interessierte. Aber während andere Frauen den starken Krieger belagerten, ihm diensteifrig gekochtes Essen brachten und seine Kleidung flickten und wuschen, blieb sie im Hintergrund. Auf Palantays Frage, ob Topina mit einer offenen Werbung Vegetas denn einverstanden wäre, zuckte sie nur ratlos mit den Schultern. Beide Saiyajins, Topina und Vegeta, zeigten nicht offen ihr Interesse aneinander, sondern umtanzten sich auf spitzen Füßen wie auf rohen Eiern. Also blieben alle vorsichtig und behandelten sich mit gegenseitigem Respekt und Höflichkeit. Vegeta brachte Fleisch vorbei, Palantay und Topina bedankten sich dafür ehrerbietig. Manchmal kam Vegeta verletzt auf sie zu, zeigte auf seine blutenden Wunde und verlangte wortlos, dass die Heilerin ihn verband, sofort, egal, mit was sie gerade beschäftigt war. Dann blitzte es zwar wütend funkelnd in Topinas Augen auf, erzürnt wegen der Unterbrechung, aber sie rannte dienstwillig auf ihn zu, um am Bach seine Wunden zu waschen und zu verbinden.   Meine Eltern starben an jenem Tag, wie von Topina vorhergesagt. Sie waren nicht die einzigen. Auch andere Saiyajins schafften nicht die Umstellung, wobei dies nicht nur auf physische Schwäche beruhte, sondern auch auf die psychischen Wunden der letzten Jahre. Der Verlust, den manche erlitten hatten, hatte Wunden in ihre Seelen gerissen, die nicht mehr heilten. Sie waren die ersten Saiyajins, die auf Plant begraben wurden.   Angesichts der lauernden Fremden und der Ungewissheit rückten die Saiyajins enger zusammen. Weil alle Saiyajins miteinander arbeiteten, sich Aufgaben teilten und füreinander da waren, bildete sich ein neues Gemeinschaftsgefühl. Die Herkunft ihrer Stämme, das unterschiedliche Aussehen, wurde unwichtig, sie waren ALLE Saiyajins. Während sie untereinander in neuer Harmonie standen, waren die Außenseiter die Tsufurujins, die sich reindrängen wollten.   Dr. Ringo und ihre Freunde kamen regelmäßig zu Besuch. Immer brachten sie Geschenke mit, Kisten mit frischen Lebensmitteln, wie sie die Saiyajins hier nicht fanden. Das war zwar erfreulich, aber den Saiyajins gefiel es nicht, wie Ringo und ihre Kameraden es als selbstverständlich betrachteten, in jede Wohnhöhle hereinzuspazieren und die Besitztümer der Saiyajins zu inspizieren. Reichte es nicht, dass ihre Silbervögel uns beobachteten, mussten sie nun auch ins Private schnüffeln? Sie lobte zwar immer alles in mageren Saiyago-Worte, brach geradezu in Begeisterungsstürme aus angesichts der kümmerlichen Ausstattung, aber für die Saiyajins war es ein ungebührliches Verhalten. Aber wir hatten ja Vegeta geschworen, solche Beleidigungen zu ignorieren. Ab dem zweiten Besuch fingen die Tsufurujins auch an, ihre wahre Gestalt zu zeigen. Sie kamen ohne Masken und Schutzkleidung, anscheinend gab es kein Ansteckungsrisiko mehr. Dadurch fühlten wir uns etwas wohler, da wir nun endlich deren Aussehen erfuhren, was bislang verborgen war. Wir hatten schon die schlimmsten Fantasien über ihr wahres Aussehen gesponnen, dabei sahen die Tsufurujins eigentlich recht harmlos aus. Dass sie kleiner waren, wussten wir bereits, auch die ungefähre Körperform. Ihre Gesichter waren denen der Saiyajins ähnlich, was Form und Farbe anging, aber ihre Haar- und Augenfarbe war bunter und vielfältiger. Über ihrem Auge trugen sie ein seltsames Gerät mit grünem Glas, welches am Ohr befestigt war: der Scouter. Jedes Mal, wenn die Saiyajins etwas sagten, piepte es auf und manchmal drückten die Tsufurujins drauf und sprachen rein, wenn sie die Besitztümer der Saiyajins betrachteten. Die Tsufurujins waren regelrecht abhängig von diesen Dingern, jeder trug so einen. Die Saiyajins mussten aber zugeben, dass es als Übersetzungshilfe nützlich war. Die andere Rasse konnten uns verstehen, wir aber nicht, was die Tsufurujins sprachen. Uns wurden keine Scouter angeboten, dabei hatten sie genug zur Verfügung. Wir erkannten: sie wollten uns unwissend halten. Unsere schlaue Topina begriff, dass es nur eine Lösung gab, wenn man wissen wollte, was die Tsufurujins untereinander besprachen: sie musste mühselig deren Sprache lernen. Wenn Ringo also ankam und Fragen über die Sitten der Saiyajins hatte oder wieder in Wohnhöhlen einmarschieren wollte, verlangte Topina zuvor Unterricht in deren Muttersprache. Wenn die Tsufurujin-Forscher sich leise miteinander unterhielten, spitzte sie die Ohren. Auf diese Weise lernte sie langsam ihre Sprache und lehrte sie den Saiyajins. Es war ein weiteres Geheimnis, welches wir vor den Tsufurujins bewahrten: dass wir sie auch ohne Scouter verstehen konnten. Wer hätte gedacht, wie nützlich das noch sein würde…   In der Zentrale des hochgeheimen Forschungsinstituts, welches sich tief in der Erde befand, trafen sich an jenem Tag, ungefähr zwei Monate nach Ankunft der Saiyajins, die klügsten Köpfe der Tsufurujins, der Wirtschaftsminister Pearsly sowie einige ausgewählte Mitglieder des Militärs. Diese waren gut erkennbar an der Vielzahl ihrer Orden, die an ihrer Uniform glänzten, während die Doktoren weiße Kittel mit ihren Namen trugen. Eigentlich unnötig, denn ihre Gesichter und Namen waren bekannt; galten sie doch als Experten auf ihrem Gebiet. Das heutige Thema war die Entdeckung eines Planeten namens Sadal und die Gewinnung seiner Bodenschätze, sowie das Schicksal der Flüchtlinge namens Saiyajins, die davon stammten. In einen Kreis, an einem edlen Holztisch auf gepolsterten Stühlen, saßen acht spezialisierte Doktoren sowie drei hochdekorierte Generäle. Am höchsten saß der Minister, den der König für dieses Projekt mit Sonderrechten ausgestattet hatte. Im Hintergrund standen ihre Untergebenen bereit, die zwar kein Anrecht auf einen Platz am Tisch hatten, dafür die Ehre besaßen, dabei sein zu dürfen. Die Männer und Frauen am Tisch sahen konzentriert auf Dr. Ringo, die mittels Tablet eine Präsentation am großen Bildschirm steuerte. Dort zeigte sie Video-Aufnahmen von den Saiyajins. „…und hier sehen wir, wie die Männer miteinander ringen. Das tun sie häufig und besonders oft in der Anwesenheit der Weibchen, wie um ihre Stärke zu zeigen“ erzählte sie. „Sehen Sie, wie die Weibchen ihnen dabei heimlich zusehen, obwohl sie versuchen, unbeteiligt zu wirken? Sie schätzen ab, mit wem sie sich paaren wollen.“ Die Anwesenden sahen dabei zu, wie zwei Saiyajins gegeneinander kämpften, sich blutende Wunden schlugen, ihre Körper sich krachend in die nächststehenden Felsen drückten, wobei der Stein sich dadurch spaltete. Einige schluckten angesichts dieser Körperkraft. Gegen solche Wesen wollten sie nicht ringen. Die Saiyajins waren nebenbei größer als die Tsufurujins und massiger. Der Anblick ihrer gebleckten Zähne, die wilden Blicke und das rauffreudige Lächeln bereitete den kleinen Tsufurianer Unbehagen. Die Fellbekleidung verstärkte den Eindruck der Saiyajins als ungezähmte Kreaturen, sie wirkten Bestien-artig. „Dr. Ringo, wie hoch ist das Powerlevel der Saiyajins? Der letzten Information nach, lag die doch bei etwa 100“ wollte General Pineapple besorgt wissen. „Nun, das war die Anfangsmessung, als wir sie an Bord holten, wo sie noch völlig entkräftet waren. Jetzt, nachdem sich ihre Körper erholt und an der Schwerkraft unseres Planeten angepasst haben, ist ihre Kampfkraft auf einen Durchschnitt von 500 gewachsen“ erklärte sie. „Einig Exemplare, wie die hier gezeigten Männer haben sogar Werte von 800 erreicht.“ Besorgt sahen der Außenminister und der General die ältere Frau an. Die Tsufurujins besaßen ein Powerlevel von 150. Das reichte aus, um auf ihren Planeten zu leben und war im Vergleich zu anderen Rassen sogar ein hoher Wert. Aufgrund der hohen Gravitation, die auf ihre Körper einwirkte, galten die Tsufurujins als die Zwerge der Nördlichen Galaxie: kleine und gedrungene Körper, dabei aber stark und technisch versiert. „Verstehe ich das richtig? In wenigen Wochen hat sich ihre Stärke verfünffacht, teilweise sogar verachtfacht? Wie ist das möglich?“ fragte der General entsetzt. Dr. Orenji, ein schlanker Mann mit gegeltem Haar, räusperte sich aufmerksamkeitsheischend, rückte seine Brille zurecht und meldete sich zu Wort. „Die Saiyajins weisen bemerkenswerte anatomische Fähigkeiten auf“ erklärte er wichtigtuerisch. Der Mediziner mit Fachgebiet Anatomie, Evolutionäre Medizin und experimentelle Chirurgie sah gönnerhaft auf das nun gestoppte Video. Demonstrativ zeigte er mit seinem Laserpointer auf die muskulösen Partien. „Sehen Sie nur, wie kräftig sie geworden sind: welche andere Rasse könnte sich so schnell einer neuen Umgebung anpassen? Ihre Heimat Sadal besitzt zwar auch eine relativ hohe Gravitation, aber nicht so hoch wie bei Plant. Trotzdem haben sie keine Probleme, hier zu leben. Wenn man hier sich so bewegen kann, deutet es auf eine Anpassung von Herz, Lunge, Knochen und Muskeln hin. Die Saiyajins verhalten sich mittlerweile so, als wären sie hier geboren. Natürlich gab es einige schwache Abkömmlinge, die Ältesten von ihnen, die sich nicht anpassen konnten. Interessanterweise waren das vor allem ihre Albinos, diese Blauhaarigen, die aufgrund versagender Organe gestorben sind. Aber die meisten von ihnen haben es geschafft, zu überleben. Aber das ist noch nicht alles…“  Dr. Orenji sah beinahe glücklich aus, wie er auf die Saiyajins starrte. Selten hatte er so interessante Versuchsobjekte vor sich. „Unsere Daten zeigen an, dass die Saiyajins keine Kulturkrankheiten haben, wie bei uns. Es gibt keine Diabetiker, Fettleibigkeit, Magersucht. Keine Stoffwechselstörungen. Wir haben auch keine Spur von Krebszellen in ihren Urin entdeckt. Ihr Stoffwechsel muss außerordentlich effektiv arbeiten. Ich brenne darauf, endlich ein paar Saiyajins in mein Labor zu untersuchen. Ich brauche Blut- und Gewebeproben um detaillierte Ergebnisse…“ „Einspruch“ fiel Dr. Ringo ihm erzürnt ins Wort. „Die Saiyajins befinden sich in meiner Obhut. Sie gehören dem anthropologischen Fachbereich. Wir sind immer noch damit beschäftigt, ihre Kultur zu studieren. Immerhin haben wir eine Rasse vor uns, die kulturell noch in den Startlöchern steht. Ihnen beim Aufbau zuzusehen…So eine Chance bekommen wir selten. Wir bekommen Probleme, wenn wir ihr Vertrauen verlieren. Wenn Saiyajins in Ihrem Labor verschwinden, werden die anderen uns nicht mehr ins Dorf lassen. Sie wollen doch nicht, dass sich ihre Aggressivität gegen uns richtet?“ Dr. Ringo und ihr Kollege Dr. Pitaya, sahen den Mediziner erzürnt an, der ihre Forschungsobjekte stehlen wollte. „Was für eine Verschwendung für den Fortschritt“ zischte Dr. Orenji erzürnt und sah hilfesuchend seinen nebensitzenden Kollegen an. „Dr. Meron, welche Forschung halten Sie für wichtiger? Die Ausrottung unser Kulturkrankheiten oder ein paar Bücher über eine unterentwickelte Rasse, für die sich keiner interessiert?“ fragte er den Zoologen. „Sind die Saiyajins in ihren Augen nicht mehr den Tieren zuzuordnen?“ versuchte er den Zoologen auf seine Seite zu ziehen. Er deutete mit seinem Laserpointer dabei bedeutsam auf den affenartigen Schweif der Saiyajins sowie die scharfen Reißzähne und das strubbelige Haar. Doch Dr. Meron, ein kerniger, tierliebender Tsufurujin, der unter seinen Kittel stets Khaki-Kleidung trug, strich sich nur nachdenklich über den grauen Bart. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir nur deswegen gleich von „Tieren“ sprechen können. Eine Verwandtschaft, ja, aber sie sind eindeutig weiterentwickelt. Immerhin haben wir gesehen, wie sie ihre Beute gezielt erlegen und zubereiten, wie sie Kleidung herstellen und Behausungen. Ich teile meine Einschätzung mit Dr. Ringo, dass wir es mit einer Neuzeitlichen, jungen Kultur zu tun haben. Eine von ihnen ist schon in der Lage, ein paar Wörter in unserer Sprache zu sprechen, was auf einen hohen Intellekt hinweist“ sagte er und zeigte damit, für wen er Partei ergriff. Doch seine Einschätzung wurde von den Militärs und dem Minister nicht gerne gehört. „Also keine Tiere? Sind Sie auch dieser Meinung, Dr. Ume?“ wurde der Ethnologe und Kulturanthropologe, ein greiser Mann, gefragt. Der nickte hüstelnd. Dr. Orenji knurrte verärgert. War ja klar, dass all diese Kulturwissenschaftler zusammenhielten. Doch mit guter Beobachtungsgabe erkannte er den Unwillen des Militärs, die Saiyajins als intelligente Rasse einzustufen. Der Grund dafür wurde schnell deutlich. „Dr. Bana, bitte teilen Sie uns Ihre Ergebnisse der Bodenproben mit“ befahl der Minister und Vorsitzende der Runde. Dr. Bana, der Geologe, übernahm die Kontrolle über die Präsentation. Die Ansicht auf dem Bildschirm wechselten, nun zeigten sich chemische Formeln und ein Querschnitt des Planeten Sadal. „In der Bodenkruste befindet sich eine hohe Anzahl an verschiedenen Edelmetallen. Ich habe Spuren von Gold, Silber, Eisen und Kupfer in der Bergregionen gefunden, während in der Wüste eine hohe Konzentration von Lithium und Silicium vorliegt. Es gibt Anzeichen für weitere seltene Erden, die wir dringend für unsere Industrie benötigen. Sogar Diamanten habe ich gefunden. Da die Saiyajins keine Bodenschätze abgebaut haben, liegt uns mit Sadal ein Planet mit gigantischen Rohstoffvorkommen vor. Diese werden uns für mehre Jahrzehnte versorgen.“ „Hm, und da es nun dort auch kein intelligentes Leben gibt, auf das wir Rücksicht nehmen müssten, wird der Abbau ein Kinderspiel sein“ brummte der Minister zufrieden. „Ihre Biosphäre ist so kaputt, dass es ein perfekter Ort für den Bergbau ist. Wir müssen keine Wälder roden oder auf irgendeine Tierwelt Rücksicht nehmen, haha“ er lachte leise und sein Freund, der General, teilte seine Zufriedenheit. Neue Rohstoffe bedeuteten neue Raumschiffe, Roboter und Scouter: ihre Wirtschaft würde brummen, das verhieß mehr Steuereinnahmen und höhere Budget und das kam auch dem Militär zugute. Der Planet Plant war berühmt für seine Abwehr- und Raumfahrtsysteme. Am bekanntesten war der Scouter, ein praktischer Computer, mit dem man Lebenszeichen aufspüren und ihre Stärke messen konnte, sowie als Kommunikator und Übersetzer nutzen konnte. Dieses Hilfsmittel war der Vorteil, um neue Planeten zu entdecken, weshalb die Tsufurujins diese Technik eifrig hüteten und vor Industriespionage schützten. Gerade der Planet Aurum war sehr neidisch drauf. Jeder Tsufurianer trug einen Scouter, als wäre er mit seinem Ohr verwachsen, weshalb es so einen hohen Bedarf gab. Darum waren die seltenen Erden für seinen Bau so wichtig. Händereibend sah der Minister auf die Präsentation und freute sich schon drauf, die ersten großen Bergbau-Maschinen zu dieser neuen Rohstoff-Fabrik zu schicken. Der Astrobiologe Apriko, der sich ebenfalls am Tisch befand, war mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Immerhin gäbe es noch eine Chance für diesen Planeten, wenn man ihn mittels Geo-engineering behandelte oder ihn einfach ein, zwei Jahrhunderte ruhen ließ. Aber der Einsatz der entsprechenden Technik war teuer und ohne wirtschaftlichen Nutzen, darum hatte der Biologe nichts zu sagen, wie so oft bei solchen Versammlungen. „Die Inbetriebnahme wird wie geplant stattfinden und unserer Wirtschaft einen großen Aufschwung geben. Vorausgesetzt natürlich…“ der Minister warf einen warnenden Blick auf Dr. Ringo „…dass niemand von der Föderation erfährt, dass dieser Planet die eigentliche Heimat der Saiyajins ist.“ Laut Gesetz der Planeten-Föderation war es ein Verbrechen, wenn man Planeten unterdrückte oder stahl, die einer jungen, gebildeten Kultur angehörten, egal ob diese Mitglied in der Föderation waren oder nicht. Hochentwickelte Rassen durften sich nicht einmischen. Sollte sich herumsprechen, dass die Tsufurianer diesen Planeten den Saiyajins stibitzt hatten, mussten sie mit Problemen von Seiten ihrer Konkurrenten und Nachbarn rechnen. Sanktionen oder Strafen könnte folgen und Sadal wurde beschlagnahmt. Ähnliches war zu erwarten, wenn die Saiyajins schlauer waren als gedacht und beim intergalaktischen Gerichtshof ihr Recht einforderten und die Tsufurujins wegen Diebstahls verklagten. Darum war der Außenminister, der heute nicht anwesend war, besorgt und wollte, dass in der heutigen Sitzung eine Maßnahme getroffen wurde. Ihm und Pearsly würde es beruhigen, wenn die Saiyajins als „Tiere“ eingestuft wurden. Anderseits, welches Risiko bestand schon? Selbst mit ihrem mageren Intellekt hatte diese unwissende Rasse keine Ahnung von den komplizierten Gesetzen der Galaxie und besaß auch keine Verbündete. Bei wem sollten die sich beschweren? „Wir erlauben die Anwesenheit der Saiyajins nur deswegen, damit sie uns nicht beim Abbau stören! Wir dürften sonst erst dran, wenn ihre Rasse auf natürliche Weise gestorben wäre und wer weiß, wie lange das dauert“ erklärte der Minister streng. „Der König war nicht glücklich darüber, dass Sie ohne Erlaubnis Flüchtlinge mitgebracht haben, Dr. Ringo. Die Saiyajins gehören damit zu ihrer Verantwortung. Sowie zu der ihres Vorgesetzen Dr. Ume, der das betreffende Landstück vorbereitet hat.“ Der alte Mann duckte sich tiefer in seinen Stuhl, während seine jüngere Kollegin die Nerven behielt und den Minister kalt in die Augen sah. Sie bereute nichts und der Politiker sollte sich nicht so aufspielen. Was waren das denn für Kosten für die paar Flüchtlinge? Etwas medizinische Versorgung, ein paar Lebensmittel, aber sonst nichts, aus Absicht. Schließlich wollten die Anthropologen etwas zum Beobachten haben. Sie wollten sehen, wie die Saiyajins sich in der fremden Umgebung selbst versorgten. Weder König noch Wirtschafts-, Außen- und Finanzminister hatten was zu Meckern: die Saiyajins kosteten wenig und dafür gelangten die Tsufurujins an deren Heimatplaneten, den sie ausbeuteten. Was für ein Tausch! Glasperlen gegen Diamanten! Ringo warf einen Seitenblick zu ihren Kollegen Bana, der gewusst hatte, dass so etwas passieren würde. „Die Forschungen über die Saiyajins sind daher nur intern zu veröffentlichen“ fuhr Minister Pearsly fort. „Nicht intergalaktisch. Wir werden behaupten, dass die Saiyajins eine Neuentwicklung unser Affen sind oder so ähnlich. Der zivilen Bevölkerung ist das gleiche mitzuteilen. Entdeckung eines Naturvolkes, welches bislang heimlich in der Gunun-Wüste lebte und nun gefunden wurde. Kann man die Herkunft der Saiyajins auf Sadal irgendwie nachweisen? Nicht, dass jemand uns auf die Spur kommt.“ Dr. Pitaya zuckte mit den Schultern. „Die Saiyajins verbrennen ihre Toten, es werden vermutlich nicht zu viele Knochen dort herum liegen. Ihre wenigen Dörfer werden schnell vernichtet sein, sobald die Bergbau-Maschinen dort bohren. Eine Isotopenuntersuchung wird aber beweisen können, dass die Saiyajins nicht von Plant, sondern von Sadal stammen.“ „Hm, dann soll so eine Untersuchung nicht stattfinden. Stattdessen müssen die Saiyajins als unterentwickelte, tierähnliche Wesen gelten, die nur in unserer Wüste leben. Gut, dass wir so wenig Besucher auf unseren Planeten erlauben. Da wird niemanden ihre Anwesenheit auffallen. Keiner wird von deren Verbindung zu unserer neuen Bergbau-Kolonie erfahren. Die Wahrheit muss vertuscht werden“ ordnete der Minister an. Die anwesenden Forscher zuckten zusammen und bissen sich auf die Lippen: Die Wahrheit zu vertuschen…das war eine furchtbare Aufgabe für Leute, die es zum Beruf gemacht hatten, die tiefsten Geheimnisse der Natur zu erforschen. Dr. Orenji war nicht glücklich, dass der Politiker hiermit die Verantwortung über die Saiyajins auf Ringo und Ume übertragen hatte. Er versuchte erneut, an Versuchskaninchen zu kommen. „Bislang zeigen die isolierten Saiyajins keine Krankheitssymptome. Wird es nicht Zeit, Blutproben zu nehmen, um wirklich sicher zu sein?“ fragte er die Runde. „Wer weiß, was sich in ihren Körpern befindet? Viren, Parasiten, neue Bakterien, gegen die wir nicht immun sind?“ „Wir haben bereits während des Fluges regelmäßig Checks gemacht und nichts Ansteckendes gefunden. Die Ergebnisse liegen Dr. Nashi vor“ widersprach Dr. Pitaya. „Dr. Nashi, Ihre Meinung?“ wollte General Pineapple wissen. Die schlanke Frau, Fachgebiet Pathologie und Toxikologie, stöhnte leicht genervt auf, weil sie ahnte, dass aufgrund ihrer Ergebnisse das Interesse an den Saiyajins nur steigen würde. Aber sie hatte keine Wahl. Sie präsentierte auf den Bildschirm die Krankenakten, die sie angelegt hatte. „Keine Bakterien oder Viren“ sagte sie kurzbündig. „Nicht mal Geschlechtskrankheiten. Der Immunologe ist begeistert von ihrem Abwehrsystem. Er hat die Theorie, dass die Saiyajins noch zu „Jung“ sind und ernsthafte Krankheiten sich noch nicht entwickeln konnten. Oder dass Viren keine Chance hatten, sich zu verbreiten, weil ihr Immunsystem so gesund ist. Das will er noch genauer prüfen.“ „Hm, diese Ergebnisse sind für meinen Geschmack zu oberflächig“ kritisierte Dr. Orenji schmallippig. „Wir müssen tiefergehen, um wirklich sicher zu sein. Es fehlen mir die Entschlüsselung ihrer Gene, sowie genaue Analysen des…“ „Das werden wir auch noch tun“ unterbrach Dr. Nashi ihn genervt. Sie machte ihre Arbeit lang genug; sie brauchte kein eitles Sackgesicht, um diese zu erklären. Vor allem hatte sie, wie ihre Kollegin Ringo das Gefühl, als wollte man ihre Forschung stehlen. Beide Frauen konnten den eitlen Sexisten Orenji nicht leiden. Leider war er bei den Geldgebern wie dem Militär dafür sehr beliebt. „Wie Dr. Ringo schon gesagt hat, stehen wir gerade erst am Anfang, ihr Vertrauen zu gewinnen. Bislang hatten wir keine Probleme mit den Saiyajins. Wollen Sie sie wirklich mit Gewalt überzeugen? Etwa mit Betäubungswaffen gegen sie antreten?“ fragte sie höhnisch. „Unser Militär sollte man nicht unterschätzen“ warf ein zweiter General ein. „Mit Waffengewalt können wir diese Wesen trotz ihres höheren Powerlevels besiegen.“ „Hm, und was dann? Sperren Sie sie in ein Labor ein, nur damit einer wie Dr. Orenji an ihnen rumschnippeln kann?“ fragte sie schnippisch. „Ich protestiere“ riefen Ringo und Pitaya laut auf. „Sie sind emotionale Wesen. Ihre Psyche ist fragil…Dr.Lemon?“ Ringo sah den Psychiater hilfesuchend an. Der räusperte sich eilig. „Angesichts der Situation, welche die Saiyajins erlebt haben und diesen gigantischen Ortswechsel, müssen wir sehr bedacht vorgehen“ erklärte er. „Also sind die Saiyajins emotional unstabil? Aggressiv? Sind sie gefährlich für die Bevölkerung?“ fragte der General misstrauisch. „Nein, nein…oder ja…das kann ich noch nicht sagen. Die Sprachbarriere…bislang konnte ich sie nur beobachten…“ stotterte der Mann unsicher. Unter General Pineapples harten Blick fühlte sich der sensible Mann stets unsicher. „Ein Tier, welches bedroht und in die Ecke gedrängt wird, zeigt seine Zähne“ mischte sich der Zoologe erfahren ein und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Besser ist es, freundlich zu sein und Vertrauen aufzubauen. Weitere Forschungen müssen behutsam vorbereitet werden.“ Dr. Lemon nickte dankbar. „Ich werde eine bessere Einschätzung geben, wenn ich mit einigen ins Gespräch komme“ versprach er. „Sicher, sicher“ stimmte Orenji mit falschem Lächeln zu. „Zuerst kümmern wir uns um ein freundschaftliches Verhalten. Sie haben ja so Recht, Dr. Meron“ schmeichelte er dem Zoologen. „Es ist leichter, ein gut dressiertes Tier zu untersuchen, dass sich freiwillig auf den Seziertisch legt.“ „Das habe ich damit nicht gemeint“ widersprach der Mann stirnrunzelnd, aber Orenji sprach weiter. „Ja, Zähmen ist das Zauberwort. Sadal hat so viel mehr zu bieten als seine Bodenschätze. Die Saiyajins haben besondere Eigenschaften, die nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch dem Militär zugutekommen könnte.“ Die Generäle spitzen interessiert die Ohren. „Sehen Sie doch selbst: diese Bilder, wie sie jagen, klettern und kämpfen. Sie sind wie Jagdhunde auf zwei Beine. Wäre es nicht nützlich, wenn wir die Saiyajins für unser Militär abrichten würden?“ General Pineapple strich sich nachdenklich übers Kinn. In der Tat, der Gedanke hatte was. Wenn man diese Wesen für die Infanterie nutzen könnte…man könnte sie mit Elektroschockbänder abrichten…oder vielleicht waren sie schlau genug, Befehle zu verstehen…wenn die Kultur-Heinis mit ihren sanften Weg Erfolg hatten, würden die Saiyajins vielleicht zutraulich genug sein und wie gut abgerichtete Haustiere für ihre Meister kämpfen. Keiner der Anthropologen sah bei diesem Vorschlag glücklich aus. Der General wusste, wenn er mehr Informationen über die Saiyajins und ihre Befähigung als Soldaten wissen wollte, musste er sich an den treuen Orenji halten und ihm dafür ein paar Zugeständnisse machen. Der aber besaß die Gefahr zur Übertreibung in seinem Forschungsdrang. „Also gut“ beschloss Minister Pearsly einen Kompromiss. „Ich veranlasse, dass hiermit eine Zusammenarbeit zwischen dem Kulturinstitut und dem Medizinischen Institut stattfindet. Alle Parteien sollen sich gegenseitig austauschen und die Chance erhalten, an Material zu kommen.“ Orenji lächelte gehässig Dr. Ringo an. Damit war er mit im Projekt „Saiyajin“. „Dr. Meron wird mir die Berichte liefern und das Projekt vorstehen“ fuhr der Minister fort. Alle Anwesenden waren bei dieser Wahl erstaunt. Ausgerechnet der Zoologe sollte es leiten?! Es war allerdings eine Charakterentscheidung. Der Minister vertraute auf den ruhigen Mann. Wenn Dr. Meron mit blutrünstigen Tieren fertig wurden, dann konnte er auch zwei wissbegierige, intrigante Forscher in Schach halten.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)