Haikyuu OS von Krasawaza (Verschiedene ships) ================================================================================ Kapitel 1: Bokuto X Hinata Teil 1 --------------------------------- Hinata Shojo war aufgeregt, denn heute fuhren sie mal wieder nach Tokio ins Trainingscamp. Endlich würde er Kenma und die anderen wiedersehen. Es würde das letzte Camp vor der nationalen Meisterschaft sein. Alle waren im Bus und die Aufregung ließ keinen schlafen. Die Fahrt war nicht lange, aber sie würden schon heute ein Spiel gegen Fukurodani haben. Bokuto würde wieder gegen ihn spielen und Hinata würde wieder etwas neues lernen und das ließ ihn auf seinem Sitz freudig hin und her rutschen. Als der Bus hielt, sprangen alle auf und stürmten aus dem Bus. Sie wurden schon erwartet. Die Asse von Nekoma und Fukurodani standen grinsend, winkend oberhalb einer Treppe. "Hey! Hey! Hey! Tsukishima blockst du mich heute?" Tsukishima murmelte etwas vor sich hin und lief einfach die Treppen hoch. Das Team folgte ihm. Freudig wurden die anderen Spieler aus Tokio begrüßt. Schnell hatten sich die Jungs von der Karasuno umgezogen, aufgewärmt und spielten gegen Nekoma zum Auftakt. ------ Es war Abend und Hinata wollte noch auf die Toilette, bevor er ins Bett ging. Als er aus der Toilette kam und Richtung Schlafraum lief packte ihn jemand von hinten. ------ Bokuto gähnte herzhaft. Er hatte noch lange mit Hinata, Tsukishima, Akaashi, Lev und Kuroo gespielt. Hinata hätte noch ewig spielen können, aber zum Glück ließ er sich damit trösten, dass sie am nächsten Tag wieder spielen konnten. Bokuto lächelte leicht. Der kleine Hinata war echt süß und wenn der kleine ihn strahlend ansah, wenn er Hinata etwas neues zeigte, hüpfte sein Herz leicht. Bokuto hatte sich schon lange eingestanden auf Jungs zu stehen und als er Hinata das erste Mal sah, war es um ihn geschehen. Das kleine Energiebündel brachte einfach jeden dazu ihn zu mögen. Nach dem letzten Camp hatte Akaashi ihn darauf angesprochen. Sein bester Freund wusste das er schwul war und hatte keine Probleme. Tatsächlich wollte er ihm helfen, nur wusste Bokuto nicht, wie er das Hinata überhaupt sagen konnte und ob er das auch wollte. "LASS MICH LOS!" Bokuto schreckte aus seinen Gedanken und sah sich hektisch um. Er hatte die Stimme erkannt. Unter tausenden Stimmen hätte er sie erkannt. Liebte er doch den Klang, aber die Angst die in der Stimme war, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Schnell rannte er um die nächste Ecke und sah etwas, was ihn rot sehen ließ. Lev hatte Hinata an die Wand gedrückt und ihn küsste. Hinata war einfach zu klein und zu schwach um sich zu wehren. Bokuto stürmte auf die beide, zog Lev sehr unsanft von Hinata weg und stellte sich beschützerisch vor ihn. Die Beine der kleinen Nummer zehn hatten nachgegeben und er kauerte an der Wand. Bokuto konnte sein Gesicht nicht sehen, hatte aber auch keine Zeit dafür, weil Lev sich vor ihm aufbaute. Es muss echt ein großer Zufall sein, dass ausgerechnet er die beiden fand. "Bokuto, warum unterbrichst du unseren Spaß?" "Das war sicherlich kein Spaß! Sonst würde Hinata nicht so schreien!" Am liebsten würde Bokuto Lev zusammenschlagen, aber der Halbrusse war leider deutlich größer und stärker. Ihm fiel nur leider keine andere Möglichkeit ein, als Zeit zu schinden. Hoffentlich hatte noch jemand die Schreie von Hinata gehört. Er behielt den größeren im Auge und ihm gefiel nicht, was er sah. Lev sah ihn nicht an, sondern nur Hinata. Mit diesem lüsternen Blick. Niemals wollte Hinata das. Der kleine hätte sonst schon längst etwas gesagt. "Das ist unser Spiel. Er liebt es zu schreien." "Das glaube ich nicht! Und jetzt verschwinde!" "Komm schon Bokuto, lass uns einfach alleine." Leises schluchzen drang zu ihm durch. Bevor Bokuto Lev tatsächlich schlagen konnte, kam tatsächlich noch jemand. Kuroo und Kenma kamen um die Ecke und sahen die Szene. "Kuroo! Pfeift euren Vollidioten zurück!" "Bokuto? Was ist hier los?" Kenma sah von seinem Handy auf und erfasste die Situation sofort. "Kuroo, nimm Lev und geh. Ich komme gleich." Kuroo sah seinen Zuspieler kurz an, dann packte er Lev, der sich zum Glück nicht wehrte und zog ihn zurück in ihren Schlafraum. Bokuto atmete kurz durch, dann ging er vor Hinata in die Hocke. "Hinata, alles in Ordnung? Lev ist weg." Bokuto wollte den jungen in den Arm nehmen, doch ließ er es. Er hatte mal gelesen, dass Menschen Körperkontakt mieden nach einem sexuellen Übergriff. Die Reaktion von Hinata überraschte ihn. Der kleine schnellte nach vorne, griff sein Shirt und weinte. Bokuto legte vorsichtig seine Arme um Hinata. Als er merkte, dass der kleine sich an ihn lehnte, umarmte er ihn etwas fester und strich sanft über den Rücken. "Alles ist gut. Ich passe auf dich auf." "Bokuto, was ist hier passiert?" "Ich hörte Hinata schreien und sah, wie Lev ihn an die Wand drückte und küsste. Ich weiß nicht, was davor war." Kenma wirkte einen Moment erstarrt. Lev hatte das nicht getan. Niemals hätte ihr Trainer erlaubt so jemanden im Team zu haben. "Brauchst du noch Hilfe?" "Nein, ich bringe ihn zurück und spreche mit Daichi und Sugawara." Kenma nickte und begab sich langsam zurück zu seinem Schlafraum. Eigentlich wollte er nicht mit so jemanden im Raum sein, aber es lag nicht an ihm, die Leute rauszuwerfen. Vielleicht tat Kuroo das ja, wenn Lev seine Sichtweise erzählt hatte. "Komm Hinata, ich bringe dich zurück." Deutlich spürte er, wie Hinata den Kopf schüttelte. "Gut, dann bringe ich dich zu unserem Schlafraum. Keiner wird dich fragen was passiert ist und ich kann auf dich aufpassen." Langsam löste sich Hinata und sah zu Bokuto hoch. Es schmerzte das Ass von Fukurodani das tränennasse Gesicht zu sehen. Das Funkeln und Ehrgeiz waren Angst und Schmerz gewichen. Es tat weh diesen Blick zu sehen, aber das vorsichtige nicken ließ das Herz von Bokuto schneller schlagen. "Dann komm ich bringe dich hin. Vorher muss ich aber noch auf die Toilette." Hinata krallte sich feste an das Shirt und Bokuto seufzte. Vorsichtig stand er mit Hinata auf und führte ihn auf die Toilette. "Du musst mich kurz loslassen. Ich werde sofort wieder bei dir sein, es dauert nicht lange." Es dauerte fast zehn Minuten, bis Hinata los ließ und Bokuto schnell auf die Toilette konnte. Für Hinata beeilte er sich und als er fertig war, krallte sich der Junge in seinen Arm. Langsam liefen sie zum Schlafraum der Fukurodani. Dort angekommen war die nächste Schwierigkeit Hinata in ein Bett zu bekommen und den anderen zu erklären, dass er hier bleiben würde. Nun ja, Hinata war ziemlich müde, so war es nicht so schwierig ihn ins Bett zu bringen. "Schlaf Hinata." Nicht lange und der kleine Mittelblocker schlief. "Bokuto? Was macht Hinata hier? Und warum ist er so verstört?" Bokuto wandte sich an die Mannschaft und erklärte, dass Hinata die Geschichte selbst erzählen müsse, wenn er wollte, dass es jeder erfuhr. "Akaashi, kommst du kurz?" Der Zuspieler hatte gar nicht die Möglichkeit zu widersprechen, da das Ass ihn aus dem Zimmer zerrte. Geduldig hörte er sich alles an. Er verzog das Gesicht. Er wusste, dass Bokuto den kleinen in sein Herz geschlossen hatte, aber ob Hinata einen Mann in dieser Hinsicht mochte war fraglich und nach der Aktion von Lev würde Hinata keinen Mann mehr trauen. Nicht in sexueller Hinsicht. "Was hast du jetzt vor?" "Ich weiß es nicht. Ich kann ihm meine Gefühle nicht gestehen. Er wird Angst bekommen. Egal ob Hinata auf Männer oder Frauen steht, einen Mann der größer und stärker ist wird er nur an sich ran lassen, wenn dieser niemals etwas in Richtung Beziehung versucht. Aber selbst wenn ich meine Gefühle nicht gestehen kann, werde ich Lev nicht mehr an ihn ran lassen. Morgen werde ich mit Daichi und Sugawara sprechen. Sie sollen ein Auge auf ihn haben und Lev von ihm fern halten." "Gut. Ich helfe dir. Hinata vertraut dir. Wohl weil du ihn gerettet hast. Wo willst du eigentlich schlafen?" Bokuto hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Tatsächlich dachte er, dass er sich einfach zu Hinata legen konnte. Akaashi wollte ihm das ausreden, aber da ließ er nicht mit sich reden und schlüpfte zu Hinata unter die Decke. Sofort krallte sich der jüngere wieder an ihn. ------ Der nächste Morgen war für Hinata alles andere als leicht. Er hatte in der Nacht Alpträume gehabt, dabei war es doch nur ein Kuss gewesen. Aber... Es hatte weh getan. Lev hatte ihm weh getan und Hinata hatte Angst, dass Lev das nochmal tat. Er dankte Bokuto auf knien, dass er zufällig kam. Die ruhige Stimme, die ihm nach den Vorfall aus der Panik holte und die Wärme, die das Ass ausgestrahlt hatte, hatten ihm geholfen. Auch jetzt hielt Hinata sich sehr nahe an Bokuto und blickte gehetzt um die Ecken. Als das Team von Nekoma an ihm vorbei lief, krallte er sich in den starken Arm von Bokuto. Kuroo und Kenma blieben stehen und wollten mit Hinata sprechen, aber der kleine brachte kein Wort heraus. Zum Glück war Lev nicht bei seinem Team. Dies fiel auch Bokuto auf, der sofort nachfragte, damit er wusste, ob der Halbrusse ihnen noch begegnete. "Lev ist sehr früh aufgestanden. Noch vor allen anderen. Er ist wohl schon in der Sporthalle." "Und was macht er noch hier?" "Der Trainer glaubt nicht, dass es so tragisch ist. Er glaubt an eine Reiberei unter uns. Hinata müsste es Trainer Nekomata selbst sagen." Bokuto spürte, wie Hinata sich stärker an ihn krallte. "Hinata wird sich das nicht trauen." Hinata selbst wollte eigentlich etwas sagen, aber er bekam kein Wort heraus. Kuroo und Kenma verabschiedeten sich und Bokuto brachte ihn sicher zu seinen Teamkollegen. Schnell erklärte Bokuto Sugawara und Daichi was passiert war und verabschiedete sich selbst. Sugawara übernahm es, sich um Hinata zu kümmern. Als die kleine Nummer zehn sich fertig umgezogen hatte, starrte er auf sein Bett. Der Zuspieler hatte die blauen Flecken an den Oberarme gesehen. Ihm gefiel das ganze überhaupt nicht. Sugawara legte ihn die Hand auf die Schulter und wollte ihn darauf aufmerksam machen, zum Frühstück zu gehen, aber Hinata zuckte so heftig unter der Berührung zusammen, dass Sugawara seine Hand sofort wegzog. "Geht schon mal vor. Wir kommen gleich nach." Als alle verschwunden sind wandte er sich wieder an Hinata. "Hör mal Hinata, ich weiß zwar nicht wie du dich fühlst, aber wenn du dich unterkriegen lässt, hat er gewonnen. Wir, Daichi und ich und Bokuto und noch andere, passen auf dich auf. Niemand kommt mehr an dich ran. Komm bitte zum Frühstück. Ich fasse dich auch nicht mehr an." Hinata sah langsam auf und wollte sich selbst in den Hintern treten. Das war Sugawara, der würde ihm niemals etwas tun. Langsam nickte er und wartete bis der zweite Zuspieler voraus lief. Nachdem Frühstück fühlte sich Hinata schon besser und als es in die Sporthalle ging, war er fast das Energiebündel, das er immer war. ------ Es war das letzte Spiel für Bokuto und seine Mannschaft hatte es schnell gewonnen. Seine Mannschaft und die anderen waren müde und wollten es nur noch beenden. Er griff nach seinem Handtuch, als er einen Schrei in der Halle vernahm. Ein Schrei, den er letzte Nacht schon hörte. Er schnellte herum und sah, wie Hinata aus der Halle rannte. Kuroo hatte Lev am Kragen gepackt und sah ihn wütend an. In der Halle war es still. Alle warteten, um mitzubekommen was passiert war. Langsam lief Bokuto mit Akaashi näher, damit er auf jeden Fall hört, was Kuroo und Lev sagten. "Was hast du zu ihm gesagt?" "Nichts." "VERSCHWINDE!" Lev sah in die Augen von Kuroo und schluckte trocken. Langsam zog er sich zurück, schnappte sich sein Handtuch und verschwand aus der Halle. Der Trainer wollte sich zwar einmischen, aber ließ es dann als er den Blick von Kuroo sah. Stattdessen wechselte er einen anderen Spieler ein und das Spiel ging weiter und jeder schaute zu. Der Satz ging an Nekoma. Ohne Hinata hatte Karasuno einfach keine Chance. Bokuto ging zu Kuroo. "Was ist passiert?" "Ich weiß es nicht. Wir haben den Satz normal gespielt, bis Lev am Netz war und Hinata plötzlich schrie. Ob Lev etwas gesagt hat, weiß ich nicht, aber er hatte kurz gegrinst. Apropos, wo ist Hinata?" Bokuto sah sich hektisch um. Eigentlich dachte er, dass Hinata schon zurück war, aber dann wäre er ja auf dem Feld gewesen. Als er ihn nicht fand rannte er aus der Halle. Akaashi und Kuroo sahen ihm nach. "Es fällt ziemlich auf, dass der kleine Bokuto ans Herz gewachsen ist. Die Sorge und Fürsorge sprechen für sich. Wie ein verliebter Trottel. Ob er eine Chance hat?" "Genau das ist er. Ein verliebter Trottel. Ob er eine Chance hat, weiß ich leider nicht. Nach der Aktion von Lev, wohl nicht, aber Hinata hat sich richtig an Bokuto geklammert. Auch in der Nacht." Kuroo lief mit Akaashi nach draußen. Weder Bokuto noch Hinata und Lev waren zu sehen. Einige andere Spieler waren jedoch draußen, saßen im Gras und genossen die Sonne. "FASS IHN NICHT AN!" Mehrere Spieler sahen auf. Kuroo und Akaashi rannten los. Ihnen folgten Daichi und Sugawara. Einige andere kamen mit, weil sie neugierig waren. Vor dem Hauptgebäude lag Lev und Bokuto saß auf ihn und hatte ihn am Kragen gepackt. Hinata saß in einer Ecke und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Immer mehr Spieler und auch Trainer und Betreuer kamen. Kuroo zog Bokuto von Lev runter. "Kümmer dich um den kleinen. Ich Kümmer mich um den." Bokuto wollte er protestieren. Lev hatte Hinata erneut bedrängt und Bokuto wollte ihn diesmal wirklich schlagen, aber Kuroo hatte recht. Hinata brauchte ihn. Sofort ging er vor dem kleinen in die Hocke. Zwar störte es ihn, dass jeder zusah, aber Hinata war wichtiger. Sugawara hockte sich neben ihn. "Hinata, wir sind hier. Hörst du mich? Bokuto und ich passen auf dich auf." Langsam hob Hinata den Kopf und erkannte Sugawara und Bokuto. Sofort verkrallte er sich im Shirt vom Ass der Fukurodani. Dieser umarmte ihn und strich ihm erneut sanft über den Rücken. "Hinata, was hat Lev zu dir gesagt während dem Spiel?" Es dauerte eine Weile, bis Hinata antwortete. "Heute Abend spielen wir wieder und diesmal stört uns niemand." Fast schon monoton kamen die Worte über seine Lippen. Bokuto brauchte seine ganze Selbstbeherrschung, um nicht doch noch Lev ins Krankenhaus zu befördern. Sugawara erhob sich und ging zu ihrem Trainer und Lehrer. Leise berichtete er, was er wusste. Akaashi half ihm dabei. Trainer Nekomata hörte jedes Wort und diesmal glaubte er es. Hinata war völlig verstört. Das war keine einfache Reiberei gewesen. Mit schnellen Schritten war er bei seinem Ass und dem Mittelblocker. "Lev, du fliegst aus dem Team. Solch ein Verhalten ist nicht akzeptabel. Ich werde das der Schule melden. Du packst sofort deine Sache und fährst nach Hause." Der Trainer begleitete Lev, damit er sicher sein konnte, dass dieser auch packte. Kuroo und Kenma schickten ihr Team weg und die anderen Teams wurden von den Betreuern zurück zur Sporthalle gebracht. Kageyama und Nishinoya wollten nicht gehen, aber Ennochita zog sie mit. Hinata sollte jetzt Ruhe bekommen und sich nicht mit einem aufgedrehten Libero und einem unsensiblen Zuspieler befassen müssen. Sugawara und Daichi würden das regeln, da war sich Ennochita sicher. "Komm Kuroo wir sollten zu den anderen zurück." "Du hast recht. Bokuto, wenn du uns brauchst, sag bescheid." "Danke Kuroo." Bokuto hatten seine Augen geschlossen und genoss es, dass Hinata sich an ihn klammerte. Der kleine vertraute ihm. Akaashi sprach derweil mit Sugawara und Daichi, bis der Kapitän sich verabschiedete. Erst dann traute sich Sugawara zu fragen, was ihm aufgefallen war. Er zog Akaashi aus der Hörweite von Bokuto. "Kann es sein, dass Bokuto an Hinata interessiert ist?" "Der Dummkopf ist nicht gerade subtil. Ja und Hinata scheint ihm zu vertrauen." "Stimmt. Heute morgen brachte Bokuto Hinata zurück. Hinata hat sich an ihn geklammert und als ich später meine Hand auf seine Schulter legte ist er richtig zusammengezuckt. Lev hat zum Glück nicht viel machen können, aber es hat Hinata verstört. Er hat blaue Flecken, die werden aber zum Glück bald verschwinden." "Lassen wir die beiden alleine. Hey Bokuto, wir gehen. Bring ihn am besten ins Bett." Das Ass der Fukurodani gab nicht mal eine Antwort, sondern winkte nur kurz. "Ist das eine gute Idee, die beiden alleine zu lassen?" "Hinata lässt niemanden außer Bokuto an sich ran und Bokuto wird Hinata nicht mehr aus den Augen lassen. Den beiden wird es gut gehen." Zurück in der Halle hielten die Betreuer und Trainer eine Rede über dieses Thema. ------ Bokuto hatte Hinata ins Bett gebracht und saß nun daneben und hielt seine Hand. Leise klopfte es an der Tür. Als Bokuto sich umwandte stand dort sein Team. Sie hatten Essen dabei. Eigentlich war es ihnen verboten gewesen Essen mit auf die Zimmer zu nehmen, doch er glaubte, wegen Hinata gab es heute eine Ausnahme. Als das Team den Schlafraum betrat, kam das Team von Karasuno. Auch sie hatten etwas zu Essen dabei. "Gibt es eine Pyjama Party?" "So etwas in der Art. Ihr habt noch nichts gegessen und da Hinata wieder bei dir schlafen wird, kamen wir alle euch besuchen. Lass dir aber etwas gesagt sein. Wir stehen voll hinter dir und Hinata, sollte sich etwas ergeben, tust du ihm jedoch weh, wirst du es bereuen." Bukoto konnte Daichi nur zunicken, denn Akaashi hatte ihm ein Onigiri in den Mund gestopft, als er ihn geöffnet hatte. "Gut, dann sollten wir Hinata wecken, damit er etwas isst." Sanft strich Bokuto durch die zerzausten Haar. "Hinata, aufwachen. Es gibt etwas zu essen." Der kleine Mittelblocker öffnete seine Augen und sah als erstes ein Onigiri, dass ihm vor die Nase gehalten wurde. Er setzte sich auf und nahm das Onigiri. Erst dann ließ er die Hand von Bokuto los und sah sich um. Der Raum war mit beiden Teams fast überfüllt, aber irgendwie hatte jeder einen Platz gefunden. Irgendwie fand Hinata es peinlich, dass ihn jeder vorhin in seinem Zustand gesehen hatte, aber als Bokuto kam, hatte er alles verdrängt. Auch jetzt lehnte er sich leicht an das Ass, während dieser aß und mit Sugawara, Daichi und Akaashi sprach. Immer wieder gab Bokuto ihm ein Onigiri, bis er satt war, ansonsten ließ er ihn in Ruhe. Hinata war dankbar dafür, dass keiner fragen stellte. Er wusste, dass seine Angst irrational war und eigentlich nicht viel passiert war. Es macht ihm jedoch Angst, was passiert WÄRE, wenn Bokuto nicht gekommen wäre. Leicht begann er zu zittern. Da Hinata die ganze Zeit an ihn gelehnt saß bemerkte Bokuto das zittern wohl, den er legte seinen Arm um in und zog ihn etwas näher. Sanft streichelte er über Hinatas Arm. Das zittern hörte auf und Hinata fühlte sich geborgen. So etwas hatte er noch nie gefühlt und dieses Gefühl kam auch nur bei Bokuto. Dieser beugte sich leicht zu Hinata runter. "Du bist in Sicherheit. Dir wird nichts mehr passieren. Lev ist aus dem Camp geflogen und wird nicht mehr im Team von Nekoma spielen." Bokuto hatte das Hinata ins Ohr geflüstert. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen und Hinata würde von einem wohligen Schauer erfasst. Dieses Gefühl war noch besser als einen Punkt im Spiel zu machen. Sowas hatte er noch nie gefühlt und irgendwas sagte ihm, dass Bokuto der einzige war, der das in ihm auslöste. Leicht lächelnd lehnte er sich wieder an Bokuto und hörte dem Gespräch zu. Nach einer Weile wurde er müde, bis er an Bokuto gelehnt einschlief. Sugawara sah dies und lächelte leicht. "Es wird Zeit fürs Bett. Ich habe noch Sachen von Hinata mitgebracht. Dann musst du ihn Morgen nicht rüber bringen. Wir sehen uns dann beim Frühstück. Pass auf Hinata auf." "Bis Morgen." Daichi und Sugawara sammelten ihr Team ein und gingen. "Hinata, aufwachen. Du musst dich wieder ins Bett legen." Im Halbschlaf legte sich Hinata zurück ins Bett. Als Bokuto sich dazu legte, krallte sich Hinata schlafend an ihn. Bokuto legte seinen Arm um ihn und schlief selbst mit einem Lächeln ein. ------ Am nächsten Morgen wurde Hinata sanft geweckt. Als er seine Augen öffnete, blickte er in katzengleiche, hellbraune Augen. "Hey! Hey! Hey! Da ist ja jemand erwacht. Es ist Zeit zum frühstücken. Wir sollten uns fertig machen und dann los. Sugawara hat Kleidung, Shampoo und ein Handtuch von dir gebracht." "Danke." Hinata stand auf, nahm seine Sachen entgegen und ging mit Bokuto zum Waschraum. Nach einer Dusche, fühlte er sich deutlich besser. Es fühlte sich befreiend an. Irgendwie hatte er das Gefühl Lev von sich gewaschen zu haben. Mit Bokuto ging er zum Frühstück. "Ich geh dann mal zu meinen Kollegen. Danke." Bokuto legte ihm eine Hand aur die Schulter und grinste ihn an. "Wenn was ist, kannst du zu mir kommen. Wenn du reden willst, jederzeit, auch mitten in der Nacht und ich hätte nichts dagegen, wenn du heute Abend wieder zum mir kommst." Winkend wandte sich das Ass um und ging zu seinem Team, während Hinata sich überlegen musste, neben wen er sich setzte. Sugawara nahm ihm die Entscheidung ab, als er einen Platz weiter rückte, damit Hinata sich zwischen ihn und Daichi setzen konnte. Er aß in Ruhe und war dankbar, dass keiner fragen stellte. Was er nicht wusste war, dass Sugawara und Daichi dem Team eingeschärft hatten keine Fragen zu stellen und zu warten bis Hinata von sich aus etwas erzählte. "Hinata, ich würde gerne vor dem Training mit dir sprechen." Hinata sah Trainer Ukai verschreckt an, aber nickte. Nach dem Frühstück ging Hinata seine Sachen zurück bringen und dann zu Trainer Ukai. Alle waren in der Sporthalle und Ukai führte ihn nach draußen. "Also Hinata, zuerst einmal, es tut mir leid, was dir passiert ist. Trainer Nekomata wird sich sicherlich noch entschuldigen. Er hat seinen Spielern nicht geglaubt. Lev musste das Camp und die Mannschaft verlassen. Dann möchte ich dich noch wissen lassen, dass du, wenn du reden möchtest, zu mir kommen kannst. Aber ich denke jemand anderes hat dir das schon längst angeboten. Dann möchte ich noch von dir wissen, ob du dich im Stande fühlst zu spielen. Wir spielen im zweiten Spiel gegen Nekoma, ohne Lev und im dritten gegen Fukurodani. Während du mit Nekoma keine Probleme haben dürftest, wollte ich wissen, ob du gegen Fukurodani, genauer gegen Bokuto alles geben kannst." "Danke. Ich werde immer mein bestes geben. Bokuto wäre enttäuscht, wenn ich nicht alles geben würde." Ukai wollte Hinata eine Hand auf die Schulter legen, ließ es aber sein, als er sich daran erinnerte, was Sugawara sagte. Hinata hingegen hin seinen Gedanken nach. Plötzlich fiel ihm das Gefühl ein, welches er in der Nähe und bei den Berührungen von Bokuto spürte. Kaum hatte er an das Ass gedacht, kribbelte alles. "Trainer Ukai, ich habe noch eine Frage." "Was ist Hinata?" "Was ist das für ein Gefühl, wenn man an eine Person denkt und es kribbelt? Oder wenn die Person einen berührt und es warm wird oder man eine Gänsehaut bekommt?" Ukai blinzelte mehrmals. Hinata beschrieb verliebt sein und wusste nicht was das ist? Hatte er noch nicht erkannt, dass er sich in Bokuto verliebt hatte? Jeder hatte es gestern erkannt. Hatte er sich jemals verliebt? Wohl nicht. Jedoch, wenn er es Hinata erklärte, dann war der Junge durcheinander, wenn er es ihm nicht sagte würde es irgendwann einer tun und dann wäre Hinata auch durcheinander, aber der Zeitpunkt war ungewiss. Jetzt konnte er es noch steuern. "Hinata, das was du beschreibst ist verliebt sein. Jedenfalls sind das genau die Symptome." "Ver...verl...liebt? Aber er...ich...wir sind Jungs!" Hinata sah völlig verstört aus und glaubte nicht, was sein Trainer sagte. "Hinata, beruhige dich. Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich in einen Jungen verliebt hast. Wenn jemand etwas dagegen hat ist das sein Problem. Für seine Gefühle kann man nichts. Aber du solltest mit ihm reden. Bokuto wird dir zuhören." "Woher?" "Man sieht es euch an." Hinata nickte und lief mit zitternden Beinen zurück in die Sporthalle. Seine Wangen färbten sich leicht rot, als er Bokuto sah. In seinem Bauch kribbelte es wieder. Wenn das verliebt sein war, wollte Hinata nicht, dass es aufhörte. Das Gefühl verstärkte sich, als sich sein Blick mit dem von Bokuto verfing. Die Welt stand still, bis Akaashi Bokuto rief, um ihm den Ball zuzuspielen. Das Hochgefühl, welches Hinata spürte nahm er in das erste Spiel. ----- Beim Mittagessen saß Hinata glücklich lächelnd am Tisch. Sie hatten zwar keinen Satz gewonnen, aber alle Sätze gingen nur knapp aus. Gegen Fukurodani war es am knappsten. "Hört mal alle her. Da gestern alle etwas durcheinander waren haben wir beschlossen, das Camp um vier Tage zu verlängern. Wir haben mit euren Eltern und den Schulen gesprochen. Es ist alles abgeklärt. Morgen reist noch ein Team an. Das Team von der Aoba Johsai. Drei Tage sind für Training gedacht und einer zum Spaß." Trainer Nekomata setzte sich wieder. Hinata war zuerst etwas geschockt, dass das von gestern angesprochen wurde, aber das wurde schnell von einem Glücksgefühl erlöst, als er daran dachte, dass er Bokuto vier Tage länger sah. "Hey! Hey! Hey! Tsukishima! Spielst du noch etwas mit uns?" Leise murmeld stand der Blonde auf und folgte Kuroo und Akaashi. Während Bokuto sich an Hinata wandte. "Kommst du mit, Hinata?" "Ja!" Hinata lief wieder dicht neben Bokuto. Am Tag davor hatte er sich noch in den Arm gekrallt und heute traute er sich nicht mehr. Trainer Ukai sagte, dass man es ihnen angesehen hatte, aber da war noch nichts. Er war geschockt gewesen und wusste nicht was er tat. Jedenfalls dankte er Bokuto, dass dieser das mit sich machen ließ. "Bokuto, ich danke dir für alles, was du die letzten beiden Tage für mich getan hast." Ohne nachzudenken nahm Bokuto Hinata in den Arm. "Wenn ich ehrlich bin, war es selbstsüchtig. Ich wollte dich in meiner Nähe haben. Will ich noch immer." Das kribbeln verstärkte sich und Hinata hatte das Gefühl zu schweben. Er lehnte sich noch einmal an das Ass, bevor er sich löste und Bokuto am Arm in die Halle zerrte um zu spielen. Sie spielten noch fast zwei Stunden, bis sie erschöpft waren und es Abendessen gab. Kurz setzte sich Hinata an die Wand auf den Boden und trank etwas. Bokuto ließ sich neben ihn sinken. "Also Hinata, schläfst du heute wieder in meinem Futon oder in deinem? Wir könnten auch deinen neben meinen legen. Den Platz haben wir noch." "Also ich...ich würde gerne wieder bei dir schlafen... Wenn du wirklich nichts dagegen hast." Bokuto lachte laut. Hinata war einfach zu niedlich. Er legte seinen Arm um den kleineren und zog ihn an sich. "Natürlich habe ich nichts dagegen. Ich biete es dir sogar an." Hinata lehnte sich an den größeren. Dieser zog ihn noch ein Stück näher. "Hey ihr Turteltauben, wenn ihr euch nicht beeilt, dann bekommt ihr kein Abendessen mehr." Erschrocken wich Hinata zurück und Bokuto verzog kurz das Gesicht. Tsukishima hatte echt kein Taktgefühl. Aber Hinata war nicht zurückgewichen, weil er sich ekelte oder ähnliches, sondern weil der Blonde ihn auf sein Verhalten aufmerksam gemacht hatte. So sah es für Bokuto jedenfalls aus. "Na komm, bevor Kuroo uns alles wegfuttert." "Hey! Du bist der Vielfraß, Bokuto!" Bokuto zog Hinata lachend auf die Beine, legte seinen Arm, wie selbstverständlich um ihn und führte ihn aus der Sporthalle. Obwohl Hinata das Gefühl genoss, welches durch die Berührungen von Bokuto ausgelöst wurde, wollte er ihm nicht zur Last fallen oder gar auf die Nerven gehen. "Bokuto, wenn ich zu anhänglich bin oder dich nerve, sagst du es mir." "Kleiner, du könntest mich nicht nerven. Du nicht." "Aber Tsukishima sagte-" "Egal was er sagte. Komm heute nach dem duschen hinter die Sporthalle." "Okay." Mehr konnte Hinata nicht sagen, da Bokuto ihn mit seinen Augen fesselte. Bokuto zog ihn weiter zur Kantine. Nachdem Hinata geduscht hatte, zog er sich seinen Trainingsanzug an. Draußen war es Abends und Nachts kalt. ----- Bokuto war nervös. Hinata hatte ihm signalisiert, dass er Interesse hatte. Nur wusste er nicht, ob Hinata verstanden hatte, was er tat. Er konnte sich vorstellen, dass Hinata das alles unbewusst getan hatte. Bokuto hoffte nur, dass er Hinata nicht verschreckt oder gar von sich stieß. Lev hatte Schaden angerichtet, aber Bokuto wollte Hinata trotzdem seine Gefühle gestehen. "Bokuto, glaubst du nicht, dass du es etwas überstürzt? Der kleine weiß wahrscheinlich nicht mal, dass das ein Date sein soll." "Ich weiß es nicht, aber ich kann nicht länger warten. Es wäre nicht fair. Wenn Hinata das nicht möchte, distanziert er sich. Es würde Schmerzen, aber es schmerzt auch, dass ich ihm so nahe sein kann, aber nicht küssen darf. Das quält mich. Mit Ablehnung und Zustimmung kann ich leben, aber nicht mit diesem Zwischending." "Ich verstehe dich. Versaue es dir nicht. Achja, solltest du irgendwas versuchen, frage ihn immer davor. Hinata soll wissen, was auf ihn zukommt." "Danke Akaashi." Bokuto machte sich eilig auf den Weg. Er wollte Hinata nicht warten lassen, falls dieser schon da war. Er hatte noch zwei decken dabei, damit sie sich setzen konnten und falls es zu kalt war. Hinter der Halle war es dunkel. Das Mondlicht wurde von der Halle verdeckt. Bokuto konnte kaum was sehen, aber er erkannte die kleine Person, die auf dem Hügel stand und in den Himmel sah. Langsam lief er auf Hinata zu. "Hey, Hey, Hey, Hinata. Danke dass du gekommen bist. Wartest du schon lange?" "Nein." "Gut, komm wir setzen uns." Bokuto breitete eine Decke aus und setzte sich. Hinata setzte sich wieder dicht neben das Ass und sah in den Himmel hoch. Die Sterne waren gut zu sehen. Er genoss es, dass Bokuto wieder seinen Arm um ihn legte. "Hinata, ich wollte dir nur noch einmal sagen, dass du mir alles erzählen kannst. Ich möchte dir wirklich helfen." Hinata sah weiter in den Himmel und dachte nach. Daichi hatte ihm gesagt, dass es einem besser ging, wenn man sich etwas von der Seele redete, aber er wollte Bokuto nicht damit belasten. Andererseits bot Bokuto es ihm schon zum zweiten Mal an. Vielleicht sollte er es ihm tatsächlich erzählen. "Wenn du nicht möchtest musst du nichts erzählen. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dir zuhören werde." "Ich denke, ich möchte es erzählen. Es ist eigentlich nicht viel passiert, mir mach das 'was wäre wenn' mehr Angst. Ich kam von der Toilette als Lev mich packte. Er hob mich hoch und drückte mich an die Wand. Seine Hand hielt meine Arme über den Kopf und er drückte seinen Körper an mich. Er sagte, ich würde ihm gute Dienste in der Nacht leisten. Dann küsste er mich. Ich wollte das nicht. Ich hatte solche Angst. Er ist größer und stärker als ich. Ich konnte mich nicht wehren." Tränen liefen über sein Gesicht, als die Erinnerung hoch kam. Es tat weh. Bokuto ließ ihn weinen und nahm ihn in den Arm. Sanft strich er Hinata über den Rücken. Er war geschockt, dass Lev sich so etwas geleistet hatte. Zum Glück war er rechtzeitig gekommen. So konnte er Hinata das schlimmste ersparen. Die nächsten Worte ließen ihn Hinata nur noch fester umarmen. "Ich kann verstehen wenn du mich nicht mehr magst. Ich bin klein und schwach. Ihr alle seid größer und stärker." "Nein Hinata, ich kann dich nicht hassen. Du konntest nichts dafür. Ich bin auch kleiner und schwächer als Lev. Nur ein paar Minuten früher und er hätte mich erwischt und nicht dich." Bokuto legte sich hin und zog Hinata mit sich. Sanft strich er den jüngeren ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Viel mehr wirst du mich gleich hassen. Hinata, ich mag dich wirklich sehr gerne. Viel mehr sogar. Für dich hätte ich Lev fast ins Krankenhaus befördert. Du faszinierst mich. Deine Stärke, dein Lächeln, deine Sprünge, deine Neugier, alles an dir fasziniert mich. Wegen diesen und noch viel mehr Dingen habe ich mich in dich verliebt." Verliebt... Dieses Wort hallte in den Ohren von Hinata wider. Immer wieder dieses Wort. Es löste ein Glücksgefühl aus, dass all die Gefühle von vorher sprengte. "Ich... Du..." Hinata biss sich auf die Lippen. Ukai meinte er wäre auch in Bokuto verliebt, aber die Worte aussprechen war deutlich schwieriger, als Hinata es dachte. In dem Moment bewunderte er Bokuto da dieser die Stärke hatte die Worte zu sprechen. Hinata rutschte noch ein Stück näher an das Ass. Bokuto schwieg, er wollte, dass Hinata Zeit hatte seine Worte sacken zu lassen. Als der kleiner näher rutschte konnte er sein Glück kaum fassen. Er hatte Angst gehabt, als Hinata begann zu stottern, aber jetzt war er sich sicher, dass er Hinata nicht von sich gestoßen hatte. Irgendwann hatte Hinata wohl seinen Mut wieder gefunden und begann zu sprechen. "Vorhin habe ich mit Trainer Ukai gesprochen. Ich erzählte ihm von meinen Gefühlen und er sagte mir, dass ich verliebt sei und es der Person sagen soll. Bokuto, ich spüre ein kribbeln im Bauch, wenn du mich ansiehst. Bei deinen Berührungen wird mir warm und wenn du mit mir sprichst bekomme ich eine Gänsehaut. Ich habe mich in dich verliebt." Bokuto könnte platzen vor Glück. So etwas nettes hat noch nie jemand zu ihn gesagt und dann dieser unschuldige Ton in der Stimme. Hinata war noch unschuldiger, als Bokuto geglaubt hatte und Lev hatte ihn beschmutzen wollen. Innerlich schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht daran denken. Stattdessen hatte er etwas anderes vor und hoffte er verschreckte Hinata nicht damit. "Hinata, darf ich dich küssen? Ich werde sanft sein." Lange sah Hinata ihn an. Dabei biss er auf seine Lippen. Ganz vorsichtig und fast nicht zu sehen nickte der kleinere. Sein Herz raste, als Bokuto die Zustimmung sah. Langsam beugte er sich zu dem kleinen Mittelblocker. Bevor er seine Lippen auf die des kleineren legte, sah er ihn noch einmal in die Augen. Er wollte Hinata noch einmal die Chance geben, es zu stoppen. Doch in den braunen Augen sah er nur Vorfreude. Als er seine Lippen auf die von Hinata legte, explodierte seine Welt in Gefühlen und Farben. Sein Bauch kribbelte. Der Kuss dauerte nicht lange und blieb unschuldig und sanft, dennoch war Bokuto schon süchtig, nur wollte er Hinata nicht verschrecken. "Das... Wow..." "Da hast du recht kleiner." "So kann sich ein Kuss anfühlen?" "Hat es dir gefallen?" "Ja, es war atemberaubend." Kurz fröstelte Hinata und nieste. Sofort zog Bokuto die zweite Decke über sie und umarmte Hinata wieder fester. Sanft küsste er den Haarschopf. Sie Schweigen sich ein ganze Weile an und genossen die Wärme des anderen. Irgendwann wurde es jedoch selbst mit Decken zu kalt. "Komm Hinata wir gehen in ins Bett. Dort ist es wärmer." "Ja." Sie standen auf und Bokuto hob die Decken auf. Er klemmte sie sich unter den Arm und nahm Hinatas Hand in seine. Sanft strich er mit dem Daumen über den Handrücken, während sie zurück gingen. Im Schlafraum der Fukurodani brannte noch Licht. Akaashi wartete vor der Tür und sah ihnen entgegen. "Habt ihr euch ausgesprochen?" "Ja." "Gut, ich dachte schon, ich müsste mich jetzt mit einem depressiven Bokuto herumschlagen. Die von Karasuno sind auch da." Hinata versteckte sich leicht hinter Bokuto bevor sie in Raum gingen. Als sie jedoch den Raum ganz betraten, legte Bokuto einen Arm um ihn und zog ihn näher. Vor allen küsste er den Haarschopf von Hinata. "Wer ein Problem damit hat, darf jetzt gerne gehen." Bokuto sah jeden im Raum an, doch keiner ging. Nach und nach begannen die anderen zu klatschen und zu pfeifen. Hinata vergrub sein Gesicht wieder im Shirt des Ass. Das war so peinlich, aber Hinata lächelte und war glücklich. Keiner hasste sie dafür, stattdessen standen sie hinter ihnen. "Hinata, wir freuen uns für dich. Du kannst Bokuto Morgen auch bei uns schlafen lassen. Kageyama dreht bald durch, wenn er niemanden anmeckern kann." Hinata lachte und nickte. "Danke Daichi, Sugawara." "Und Bokuto du weißt, wenn du Hinata weh tust, fehlt dein Kopf." Bokuto erschauderte. Daichi konnte echt gruselig sein. "Dein Kapitän macht mir Angst." Alle lachten. Viele klopften Bokuto auf die Schulter, aber ließen es bei Hinata bleiben. Mit ihm sprachen sie nur. Nishinoya hatte es versucht, wurde aber von Bokuto abgefangen. Ennochita hatte sich den Libero gekrallt und zog ihn weg. Kageyama wollte irgendwas sagen, aber ihn fiel nichts ein. Die große Gruppe sprach noch, bis es Zeit fürs Bett war. Einige waren schon eingeschlafen. Am Ende lagen die Jungs im ganzen Zimmer verteilt. Die Schüler von Karasuno hatten sich einfach dazu gelegt. Bokuto zog Hinata in einen freien Futon und legte sich schlafen. ------ Am nächsten Morgen gab es ein riesiges durcheinander im Schlafraum von Fukurodani. Bis auf Hinata verschwanden die Karasuno Spieler. Bokuto brachte Hinata vor die Tür. "Darf ich dich noch einmal küssen?" "Ja." Der Kuss dauerte etwas länger, als der erste und war etwas forscher, aber nicht weniger schön. Als der Kuss beendet war und Hinata zurück in seinen Schlafraum ging, lief er wie auf einer Wolke. "HINATA!" Nishinoya versuchte erneut Hinata anzuspringen und wurde diesmal von Ennochita gefangen. "Nishinoya! Du sollst Hinata nicht anspringt." "Ja Nishinoya, sonst kratzt dir das Ass von Fukurodani die Augen aus." Bei dem Kommentar von Asumane musste jeder lachen. Hinata machte sich schnell fertig, als ihm Währenddessen etwas einfiel. "Kommt der große König heute?" "Aoba Josahi reist heute an. Ob Oikawa dabei ist weiß ich nicht. Ich frage mich eher, wie sie es geschafft haben so kurzfristig noch ein Team zu bekommen. Das Camp wäre offiziell morgen zu Ende und für einen Tag nach Tokio fahren ist es viel zu weit. Für vier Tage jedoch, geht es." "Stimmt. Vielleicht haben die bei Saijo nichts zu tun?" "Ist ja auch egal. Wir haben den großen König schon einmal geschlagen, wenn er kommt machen wir ihn wieder platt." "Oha Hinata, willst du vielleicht einem gewissen Ass von Fukurodani imponieren?" "Ich.... Äh..." "So jetzt hört auf Hinata zu ärgern und macht euch fertig, sonst bekommt ihr kein Essen mehr." Jeder hörte auf Daichi, weil der echt gruselig sein konnte. Trotzdem lachten sie, während Hinata seine Sachen fahrig zusammen suchte. Damit musste er jetzt umgehen. Gemeinsam gingen sie zum Frühstück. Hinata suchte den Raum sofort nach Bokuto ab, doch fand er ihn nicht. Er setzte sich an den Tisch und plötzlich setzte sich jemand ganz schnell neben ihn. "Hey, Hey, Hey, heute probiere ich mal das Essen hier." Bokuto legte einen Arm um Hinata und grinste. "Du weißt schon, dass wir alle das selbe Essen bekommen." Hinter Bokuto standen Kuroo und Kenma. Das Ass von Nekoma grinste breit, während Kenma mit seinem Handy beschäftigt war und nur kurz die Hand zum Gruß hob. Kuroo quetschte sich ebenfalls an den Tisch und zog Kenma noch irgendwie zwischen sich und Asumane. "Kuroo mach dich mal nicht so breit!" Leise lachte Hinata, als Bokuto und Kuroo sich aus Spaß stritten. Die beiden waren immer so und würden immer so sein. Nach dem Essen bekamen sie neue Pläne. Aoba Josahi sollte gleich ankommen. Und dann den ersten Satz gegen Nekoma spielen. Hinata wusste beim besten Willen nicht, wer den Satz gewann, aber insgeheim hoffte er auf Nekoma. Sie selbst sollten gegen Shinzen einen Satz spielen. Plötzlich wurde es still. Die Köpfe gingen hoch und nach und nach sahen alle zur Tür. Dort stand das Team von Aoba Joshua. "Schau mal Iwalein, alle sitzen hier faul herum, deshalb fanden wir niemanden in der Halle." Iwaizumi schüttelte nur den Kopf und begrüßte die Spieler von Karasuno. "Hört nicht auf ihn. Er wird bei längeren Fahrten immer grantig." Oikawa sah Iwaizumi nur böse an, sagt aber nichts. Stattdessen nahm er sich ein Onigiri vom Tisch und aß es. Er sah sich die Spieler an. Einige kamen ihm bekannt vor, vorallem das Ass von Fukurodani. Der als einer der besten Japans galt. Wenn er den Plan richtig im Kopf hatte spielten sie den zweiten Satz gegen ihn. Den machte er platt. "In einer Stunde geht es los. Hinata, sollen wir schon mal in die Halle gehen?" "Ja." "Hey! Passt aber auf, dass euch nicht schlecht wird." Sugawara seufzte, Bokuto war genauso verrückt wie Hinata. Eigentlich hatte er gedacht, dass Bokuto Hinata etwas bremste, aber die stachelten sich eher noch an. "Bokuto, wir kommen auch gleich, also anständig bleiben." Kuroo grinste Bokuto an, während Hinata rot wurde. Oikawa sah sich das ganze genau an. Hatte er etwas verpasst? Der Zwerg wurde ja ganz rot. Kuroo stand auf und zog Tzukishima von seinem Platz. Zusammen mit noch ein paar anderen gingen sie schon mal in die Sporthalle. Das Team von Aoba Johsai bekam noch ihren Raum zugewiesen, bevor auch sie die Halle betraten. Eigentlich hatte Oikawa gedacht, dass die anderen in der Halle schon spielten, aber Bokuto und Hinata saßen nur am Rand und sprachen leise miteinander. "Hey Iwalein Schau mal. Meinst du die haben etwas miteinander?" "Ist das nicht egal? Wir sind hier zum spielen." Plötzlich muss Bokuto etwas gesagt haben, den der Zwerg sah sich panisch um. ------ Hinata fühlte sich wohl. Bokuto und er hatten sich gegenseitige Dinge übereinander erzählt, um sich besser kennen zu lernen. "Also Hinata, das Training geht gleich los und ich sollte zu meinem Team. Darf ich dich zum Abschied küssen?" Kurz sah sich Hinata hektisch in der Halle um, nur um an den Augen von Bokuto hängen zu bleiben. Gegen das warme Gefühl, dass er empfand, wenn er diese Augen sah konnte Hinata sich nicht wehren und so nickte er. Es war ein schneller Kuss und Hinata war schon fast enttäuscht. "Nach dem Training küsse ich dich richtig." Bokuto gab Hinata noch einen Kuss auf seinen Haarschopf und ging dann zu seinem Team. "Da hast du deine Antwort, Oikawa." "Der Zwerg hat Mumm, offen Schwul zu sein in einer Halle voller Jungs." Keiner der beiden bemerkte, dass sich Daichi von hinten genähert hatte. Die beiden standen noch im Eingang und Daichi wollte in die Halle. "Das jeder hier es akzeptiert hat einen anderen Grund. Es ist der selbe, warum das Camp verlängert wurde." Oikawa war mit dieser Information auch nicht schlauer, aber vielleicht bekam er raus, warum keiner etwas sagte. Das Thema schien totgeschwiegen zu werden. Er selbst hatte nichts gegen Schwule, aber normalerweise gab es immer Theater, wenn jemand offen Schwul in einer Jungenmannschaft war. Ein Schlag ließ ihn zu Iwaizumi sehen. "Oikawa, lass die beiden einfach in Ruhe." "Aber ich hab doch nicht-" Dem nächsten Schlag konnte er gerade noch so ausweichen. "Man hat dir angesehen, dass du etwas planst. Lass es!" "Ist ja gut, Iwalein. Du musst mich nicht immer schlagen." ------ Der letzte Satz zwischen Fukurodani und Shinzen war im vollen Gange. Es war der letzte des Tages. Die anderen Spiele war bereits zuende. Viele blieben und schauten zu. Oikawa stand neben Hinata. "Es ist ziemlich clever sich das Ass von einem anderen Team zu angeln. Vorallem von so einem starken Team." "Was?....was meinst du?" Oikawa wandte sich an Hinata und beugte sich runter. Mit einer Hand griff er das Kinn und zwang den Zwerg ihn anzusehen. Hinata wollte sich Oikawa entziehen, aber der griff tat noch mehr weh, als er sich wehrte. Plötzlich wurde Oikawa von einem Ball getroffen. "Hey, Hey, Hey! Sorry, den habe ich voll verzogen." Oikawa grinste ihn an, aber ließ Hinata nicht los. Der Zuspieler von Shinzen machte gerade einen Aufschlag, als Oikawa sich wieder an Hinata wandte. Der Aufschlag flog und traf Oikawa im Rücken. Iwaizumi, der sah, dass Oikawa gleich ausflippen würde ging zu ihm und zog ihn von Hinata weg. Das Spiel ging normal weiter. "Oikawa, ich habe dir gesagt, lass es. Du machst dir hier keine Freunde." "Wir sind hier um die anderen auf ihren Platz zu verweisen, nicht um mit ihnen zu kuscheln. Ich wollte doch nur erfahren, warum der Zwerg Welpenschutz hat." Iwaizumi zog Oikawa aus der Halle und erzählte ihm, was in den letzten Tagen vorgefallen war. Oikawa verzog das Gesicht. Da hatte er sich tatsächlich schäbig verhalten. "Hätte ich das gewusst, hätte ich ihn nicht so grob angefasst. Dann sollte ich mich entschuldigen. Ausgerechnet bei dem Zwerg." "Das solltest du, Oikawa. Keiner spricht darüber, weil niemand Hinata in die Opferrolle zwängen will und weil Hinata selbst nicht darüber reden will." Unbemerkt von den beiden waren Sugawara, Asumane und Daichi zu ihnen getreten und sahen alles andere als erfreut aus. "Ich sagte ja schon, dass ich mich entschuldigen werde. Wie hat der Zwerg eigentlich den Zuspieler von Shinzen dazu gebracht, mit dem Ball nach mir zu werfen?" "Mein Name ist Chigaya und ich mag Menschen nicht, die andere belästigen." Hinter den drei von Karasuno kam das Team von Shinzen und sie sahen nicht gerade freundlicher aus, als die Drittklässler von Karasuno. "Ich werde mich entschuldigen, wie oft noch!" "Sieh aber zu, dass Bokuto dadei ist. Hinata wird nicht alleine mit dir sprechen." Shinzen verzog sich und ging zurück in die Halle. Die Drittklässler von Karasuno folgten ihnen. "Oikawa, geh dich entschuldigen und lass den Mist jetzt sein. Ich habe keine Lust, dass unser Team wegen dir gehasst wird." "Woher weißt du eigentlich, was hier passiert ist?" "Ich habe mich mit den anderen unterhalten. Ich weiß, es ist unter deiner Würde mit anderen zu sprechen, vorallem auf sie zugehen, aber genau das habe ich getan." Iwaizumi wandte sich jetzt auch um. Oikawa stand alleine draußen und verfluchte sich selbst. Leise fluchend ging er zurück in die Halle und hielt nach dem Zwerg und seinem Ass ausschau. Lange brauchte er sie nicht suchen. Die beiden saßen etwas abseits aneinander gelehnt. Die Besprechungen waren wohl auch schon durch, da sich alle schon verteilt hatten. Einige blickten in seine Richtung und sahen nicht erfreut aus. Hatte sich wohl schnell herum gesprochen. Langsam ging er auf die beiden zu und wurde genau dabei beobachtet. Tatsächlich hatten Spieler von Fukurodani und Karasuno Bälle in den Händen, um sie zu werfen. Bokuto ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen und zog Hinata an sich ran. "Kann ich kurz mit euch sprechen?" Bokuto überlegt lange und sah dabei Hinata an. Dieser knetete seine Hände. "Gut. Gehen wir raus." Oikawa lief voraus und die beiden folgten ihm. Draußen setzte er sich auf den kleinen Rand an der Wand der Halle. Bokuto hatte einen Arm um Hinata gelegt und sah ihn mit seinen katzengleichen Augen an. "Ich will mich bei dem Zwerg entschuldigen." "Du willst oder du sollst? Hat dir dein Kumpel das gesagt oder kommt das von dir?" Oikawa blitzte Bokuto böse an, seufzte aber dann. Von dem Zwerg kam kein Ton, er sah ihn noch nicht einmal an. "Iwaizumi hat mir erzählt, was passiert ist, daraufhin habe ich gesagt, dass ich mich entschuldigen werde. Also Zwerg, es tut mir leid." Hinata nickte leicht, sah aber immer noch auf den Boden. Bokuto küsste seinen Haarschopf und nickte Oikawa zu, dann zog er seinen kleinen Mittelblocker wieder in die Halle und setzte sich mit ihn an den Rand. Die Spieler von Fukurodani und Karasuno verteilten sich um sie. Die Jungen verstanden sich gut. Nach und nach kamen mehr Spieler und setzten sich dazu. Die Trainer und Betreuer sahen dies mit Wohlwollen. Rivalität gut und schön, aber Teamgeist war wichtiger und dieser fand hier Teamübergreifend statt. Die Trainer von Shinzen und Fukurodani waren stolz auf ihre Jungs. Gut, dass Bokuto den Ball nach Oikawa schlug war verständlich gewesen, aber dass es Chigaya auch tat, zeigte, dass der Vortrag am Tag zuvor angekommen war. Keiner der beiden Trainer hatte ihren Spielern etwas dazu gesagt. Fanden sie es doch großartig, dass die Jungs einander halfen. "Also Oikawa, du bist doch so ein großartiger Zuspieler, das würde ich gerne selbst sehen. Vor Abendessen spielst du mir ein paar Bälle zu." "Schon mal was von Ruhephase gehört?" "In der Nacht können wir uns genug ausruhen." Oikawa setzte sich zu der großen Gruppe und verzog das Gesicht. Eigentlich hatte Oikawa nichts dagegen Bokuto den Ball zuzuspielen. Er selbst würde einem der besten Asse Japans gerne mal zuspielen. "Gut, meinetwegen. Ein paar Bälle kann ich dir zuspielen. Willst du Teams bilden?" Bokuto grinste, die Idee war genial. "Tsukishima! Du musst mich abblocken! Und Kuroo!" Bokuto stellte einfach zwei Teams zusammen und der Rest gab sich geschlagen. Jeder der nicht in dem Spiel spielen würde, wollte es sich auf jeden Fall anschauen. ---- Das Spiel war interessant gewesen. Oikawa hatte seine Genialität gezeigt und nach nur ein paar Bällen, konnte er Bokuto die Bälle so zuspielen, dass dieser kaum bis gar nicht mehr geblockt wurde. Für Oikawa war es auch interessant Hinata die Bälle zuzuspielen. Er hatte hier zwar etwas länger gebraucht, aber bekam den Schrägen Aufsteiger tatsächlich hin. Kageyama sah vom Rand des Spielfeldes geschockt zu. Schwierigkeiten hatten sie nur, weil Hinata etwas zu klein war, aber der Zwerg sprang wirklich hoch und Oikawa ließ ihn fast noch höher springen. Akaashi schüttelte den Kopf. "Zum Glück seid ihr drei nicht auf einer Schule. Das grenzt an cheating. Wenn dann noch Tsukishima und Kuroo für euch blocken, wars das." "Will noch jemand gegen uns spielen?" Oikawa grinste in die Runde, aber keiner wollte sich so wirklich melden. "Gut, dann lassen wir das für heute. Es wird ohnehin Zeit für das Abendessen." ---- Hinata war nervös. Heute würde er sich wieder mit Bokuto treffen und diesmal wusste er, dass es sich um Date handelte. Gestern hatte er es nicht realisiert. Heute war es anders. Mehrmals war er schon im Schlafraum auf und ab gelaufen. Eigentlich hatte er keine Grund um nervös zu sein, aber er konnte nicht anders. "Hinata, beruhige dich. Ihr habt euch gestern schon getroffen und alles ist gut gegangen. Sei einfach du selbst. Und vergiss nicht, heute Abend schlaft ihr hier." Hinata sah Sugawara an. Er schaffte es immer ihn zu beruhigen. Das war einfach das Talent von Sugawara. "Ja, ich habe es Bokuto noch einmal gesagt. Er meinte, dann würde eben hier eine Pyjama Party stattfinden." Sugawara lacht und nickte. Wahrscheinlich würden bald die Spieler von Fukurodani vor ihrer Tür stehen. Dagegen hatte er nichts. Hinata verabschiedete sich und lief nervös hinter die Sporthalle. "Hey, Hey, Hey, diesmal war ich vor dir hier." Bokuto hatte die Decke schon ausgebreitet und saß darauf. Hinata setzte sich und lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Bokuto breitete eine Decke über ihre Schultern aus und zog Hinata an sich ran. Er war versucht den kleineren auf seinen Schoss zu ziehen, ließ es aber bleiben. Sanft drehte er Hinata zu sich und nahm dessen Gesicht in seine Hände. Leicht beugte er sich vor und strich sanft mit den Daumen über die Wangen. "Ich habe dir einen besseren Kuss versprochen. Den werde ich dir jetzt geben. Darf ich?" Hinata keuchte leicht. Die Erwartung die Lippen des anderen zu spüren, ließ ihn erschaudern. Leise, fast nicht wahrnehmbar hauchte er ein Ja. Bokuto überbrückte die Distanz und und küsste ihn. Hinata verkrallte sich in der Jacke und lehnte sich noch mehr an Bokuto. Sanft bewegten sich ihre Lippen. Plötzlich spürte Hinata, wie Bokuto mit seiner Zunge über seine Lippen fuhr. Einen kurzen Moment zögerte Hinata, dann öffnete er seinen Mund leicht. Die Zunge stupste seine an und Hinata ließ sich auf das Spiel ein. Der kuss war der Wahnsinn und Hinata war fast enttäuscht, als ihm die Luft ausging und sie den Kuss lösen mussten. "Das war der Wahnsinn." "Du sagst es, kleiner." Bokuto zog Hinata an sich und vergrub sein Gesicht in den weichen Haaren. "Du machst mich wahnsinnig, Shojo." Hinata erzitterte, als er seinen Vornamen aus dem Mund von Bokuto hörte. Er war es gewohnt gewesen, immer beim Nachnamen genannt zu werden. Bokuto ging es da nicht anders, dass hatte er ihm erzählt. Vorsichtig rückte Hinata ein Stück weg. Kurz biss er sich auf die Lippen, dann sah er Bokuto entschlossen an. "Hinata?" Dieser sagte jedoch nichts, sondern rückte etwas, damit er sich auf den Schoss von dem Ass setzen konnte. Bokuto blieb kurz die Luft weg. Der kleine machte ihn wirklich wahnsinnig und Bokuto stand drauf. Hinata legte eine Arme um den Nacken von Bokuto und schmiegte sich an ihn. "Du bist so warm. Schön warm." "Vielleicht sollten wir wieder rein gehen. Nicht das wir uns erkälten." "Du hast recht." Sie packten zusammen. Bokuto hatte noch zusätzlich eine kleine Tasche dabei, damit er seine Sachen nicht holen musste. Hinata nahm ihn eine Decke ab, damit Bokuto nicht alles tragen musste und damit er sich seine Hand schnappen konnte. Bokuto grinste Hinata kurz an, ließ seine Hand los, legte den Arm um seine Schultern und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach schnappte er sich wieder die Hand des kleinen Mittelblockers. Im Schlafraum angekommen sahen sie das selbe Bild, wie am Vortag, nur diesmal bei Karasuno. "Da seid ihr ja, setzt euch. Wir haben gerade diskutiert, ob wir morgen euch beide, Oikawa, Tsukishima und Kuroo in ein Team stecken und wir alle in verschiedenen Teams gegen euch antreten. Es wäre gutes Training für jeden einzelnen." Die beiden setzten sich auf den Futon von Hinata und hörten den Vorschlag von Tanaka an. "Können wir machen, wir brauchen dann noch einen Spieler und einen Libero. Vielleicht noch einen Mittelblocker. Konoha, du kommst noch in unser Team." Er wollte Konoha widersprechen, aber dann fiel ihm ein, was Widerspruch bei Bokuto bedeutete. Entweder der fing an zu betteln oder er ignorierte es. "Von mir aus." "Nishinoya, könnte unser Libero sein. Dann wären wir komplett." Nishinoya wollte Hinata für seinen Vorschlag anspringen, wurde aber sofort von Ennochita festgehalten. "Das würde ich gerne machen." "Gut, dass wird sicher Spaß machen." Eine Weile quatschten die Jungs noch, bis sie sich nach und nach schlafen legten. Hinata war einer der ersten, die ins Bett gingen. Bokuto hatte sich einfach dazu gelegt, aber sprach noch ein bisschen mit den anderen, während Hinata hinter ihm schon Seelenruhig schlief. Einige aus seinem Team hatten es noch geschafft zu gehen. Noch eine Nacht in dem Chaos wollten sie nicht verbringen. Außerdem war es nicht bequem gewesen. "Also Leute, gute Nacht." Bokuto gähnte und drehte sich dann zu Hinata um. Er legte seine Arme um den kleinen und schlief mit einem Lächeln ein. ----- Der nächste Tag war deutlich ruhiger. Das Training lief völlig normal. Nur das Spiel am Abend war ein Highlight. Viele Teams hatten es versucht sie zu schlagen, aber keiner schaffte es. Sugawara und Akaashi standen am Rand. Beide hatten schon gespielt und verloren. "Bokuto sieht richtig glücklich aus, wenn er oder Hinata treffen." "Nur den jubel könnte er sich sparen." Akaashi hob eine Augenbraue, als Bokuto gerade einen Punkt gemacht hatte und begann zu jubeln. Er wirbelte Hinata wirklich jedes Mal herum und knuddelte ihn. Sugawara lachte leise und sah, dass viele andere sich ein Lachen verkneifen mussten. Dieses verrückte Spiel machte allen Spaß. Selbst Oikawa grinste und das war nicht hinterlistig. "Lass ihn doch, er hat Spaß. Solange Hinata sich nicht verletzt, ist alles in Ordnung. Aber wir sollten mal langsam Schluss machen. Kaum einer traut sich noch gegen sie zu spielen." "Du hast recht. Dieses Team ist fast schon illegal gut. Wären sie alle auf einer Schule, würden sie das Frühlingsturnier gewinnen." Es dauerte wirklich nicht mehr lange, da wollte wirklich keiner mehr gegen sie spielen. Oikawa klatschte mit Bokuto ab. "Du bist wirklich so genial wie alle sagen. Dein zuspiel ist Meisterhaft." "Du bist auch ein sehr guter Spieler. Es hat tatsächlich Spaß gemacht mit euch allen zu spielen." Oikawa ging und Iwaizumi folgte ihm. "Ein Lob vom großen König!" "Oikawa hatte einfach mal wieder Spaß. Ihr habt sie im Vorentscheid geschlagen und er kommt dieses Jahr nicht mehr dazu zu spielen. Vielleicht konnte er heute mal befreit spielen." Hinata nickte und sah Bokuto erwartungsvoll an. Das Ass wusste nicht was der kleinere wollte und fragte ihn, die Antwort ließ sein Herz höher schlagen. "Ich möchte einen Kuss." Bokuto legte seine Arme um den kleinen Mittelblocker und legte sanft seine Lippen auf die des anderen. Er hörte ein leises keuchen und vertiefte den Kuss etwas. Einige der Spieler begannen zu pfeifen. "Kenma, kann ich mir dein Handy kurz ausleihen?" Der Zuspieler sah Sugawara misstrauisch an, doch gab er sein Handy ab. Sugawara grinste und Schoss ein Foto. Jetzt lächelte auch Kenma und nahm sein Handy wieder an sich. "Schick mir das bitte später." "Mach ich." "Danke. Hey ihr zwei. Es gibt gleich Abendessen. Von Luft und Liebe überlebt man nicht." Hinata wollte erschrocken zurück springen, doch Bokuto hielt ihn sanft aber bestimmend fest. Bokuto drehte sich mit Hinata um und umarmte ihn von hinten. "Sugawara, du bist nur neidisch, dass du nicht etwas so niedliches zum kuscheln hast." "Touché." Bokuto führte einen rotgewordenen Hinata aus der Halle. Die Teamkollegen folgten ihm. Bokuto beugte sich zu Hinata runter, gab ihm einen Kuss auf seinen Haarschopf. "Lass sie reden. Sie machen nur Spaß. Du wirst dich in nächster Zeit wohl etwas triezen lassen müssen, aber sie meinen es nicht ernst. Wenn Akaashi und ich alleine sind triezt er mich auch, glaub mir, sie machen wirklich nur spaß und meinen es nicht ernst oder böse. Ich hingegen meinte es ernst. Du bist niedlich." "Aber ein Junge ist nicht niedlich. Mädchen sind niedlich." "Glaub mir, Hinata, du bist niedlich." Hinata wollte noch etwas sagen, aber sie waren schon in der Kantine angekommen und Bokuto drückte ihn auf einen Platz und setzte sich daneben. Sugawara setzte sich etwas später vor sie und grinste. "Schau mal Hinata." Sugawara hielt ihm das Handy vor die Nase und Hinata wurde wieder rot um die Nase. Bokuto schielte rüber und sah das Bild. Hinata lehnte sich voll an ihn. Auf dem Bild erkannte man das Vertrauen, welches Hinata ihm entgegen brachte und das, obwohl der Vorfall mit Lev keine vier Tage her war. "Kannst du mir das schicken? Das wird mein Hintergrundbild." Hinata bekam große Augen, als er das hörte. "Mache ich. Gib mir nur noch schnell deine Nummer." Sofort drückte Sugawara Bokuto das Handy in die Hand und dieser tippte seine Nummer ein. Sugawara nahm sein Handy wieder an sich. "Hinata, soll ich dir das Bild auch schicken?" "Ähm... Also... Äh... Ja." Die Frage hatte ihn total verunsichert. Erst als Bokuto über seinen Rücken strich konnte Hinata sich entscheiden. "Du musst mir auch noch deine Nummer geben, Hinata. Ohne deine Nummer lass ich dich nicht gehen." Hinata nickte nur und war glücklich. Er würde Bokuto eine Weile nicht sehen können und hatte sich schon Gedanken gemacht, wie sie in Kontakt bleiben würden. Vielleicht würde Bokuto mit ihm telefonieren. "Gut. Heute Abend wieder hinter der Sporthalle?" "Ja." Akaashi hatte das gehört und lehnte sich auf die Schulter von Bokuto, um ein Onigiri von Tisch zu holen. "Aus eurem Date wird heute nichts. Es hat gerade begonnen zu regnen." "Mist und drinnen gibt es keinen ruhigen Platz." Bokuto zog Hinata an sich und begann theatralisch sich und Hinata zu bemitleiden. Jeder lächelte. Es war so typisch Bokuto. "Ihr könnt unseren Schlafraum benutzen, aber nur eine Stunde." "Akaashi, du bist der beste Freund der Welt!" Akaashi hatte das Gefühl, dass er etwas ganz dummes vorgeschlagen hatte. Seine Vermutung wurde bestätigt, als Bokuto aufsprang und ihn umarmte. Gerade noch so konnte er sich halten, sonst hätte Bokuto ihn umgeworfen. ----- Hinata fand es etwas peinlich, dass er das Team von Fukurodani aus ihrem Zimmer warf, beziehungsweise, dass sie ihm und Bokuto das Zimmer überließen. Als Hinata das Zimmer betrat, waren nur noch Bokuto und Akaashi da. "Also Bokuto in einer Stunde klopfe ich, bis dann." "Danke Akaashi." Kaum war Akaashi aus den Raum gegangen, wurde Hinata an den warmen Körper gezogen. "Heute haben wir sogar etwas mehr Zeit und es ist deutlich wärmer. Hast du dein Handy dabei?" Hinata gab Bokuto das Handy, damit dieser seine Nummer speichern konnte. "Ich habe mich gespeichert. Ruf mich einfach kurz an." Hinata nahm sein Handy wieder entgegen und sah sich den Kontakt an. Bokuto hatte tatsächlich ein Herz hinter seinen Namen gesetzt. Ein Lächeln zierte seine Lippen. Er ließ kurz anklingeln und legte wieder auf. Schnell hatte Bokuto ihn eingespeichert und sein Handy wieder weggepackt. "Komm, wie legen uns hin, das ist bequemer." Hinata und Bokuto legten sich in den Futon von Bokuto. Sanft streichelte Bokuto über den Rücken und zog Hinata näher. "Darf ich dich küssen." "Ja. Du musst nicht fragen. Ich genieße es, wenn du mich küsst." Es kribbelt gewaltig im Bauch von Bokuto. Er hatte die Erlaubnis Hinata immer zu küssen. Das nutzte er sofort und gab Hinata einen stürmischen Kuss. Langsam und vorsichtig drückte Bokuto Hinata auf die Matratze und rutschte über ihn. Mit den Ellenbogen stützte er sich ab, damit er noch mit seinem ganzen Gewicht auf Hinata lag. Der Kuss brach ab und beide sahen sich schwer atmend in die Augen. Es waren keine Worte nötig. Kaum hatte Hinata ein paar Mal ein und aus geatmet, beuge er sich wieder vor und küsste Bokuto das erste Mal von sich aus. Nachdem der Kuss wieder gelöst wurde, lehnte Bokuto seine Stirn an die von Hinata. "Du bist wirklich der Wahnsinn, Hinata." Hinata gab Bokuto einen kleinen Kuss. Er war süchtig nach den Lippen von Bokuto. "Du bist der Wahnsinn. Bei dir vergesse ich meine Angst. Wenn du nicht da bist kommen noch die Bilder hoch. Ich spüre die Berührung, aber wenn du da bist spüre ich nur dich. Deine Wärme und deine Stärke. Ich danke dir dafür, dass du mich vergessen lässt." Daraufhin musste Bokuto Hinata wieder küssen. Immer wieder küssten sie sich, bis es klopfte. Bokuto rutschte von Hinata runter und seufzte. "Akaashi hat ein ganz schlechtes Timing. Ihr könnt rein kommen." "Hoffentlich seid ihr angezogen!" "Akaashi!!!" Akaashi kam zuerst, dann der Rest des Teams. Sarukui brachte Hinata ein paar Sachen, die ihn Sugawara in die Hand gedrückt hatte. Zum Glück lenkte das Hinata von der Bemerkung von Akaashi ab. Das hätte ihn nur wieder nervös und unsicher gemacht. "Danke Sarukui." "Kein Ding. Sugawara meinte, du sollst dich ab und zu mal von Kageyama anschreien lassen. Er ist schon ganz grantig." Hinata lachte und Bokuto zog ihn hoch. "Komm Hinata, wir machen uns fertig und gehen dann schlafen. Und morgen schlafen wir wieder bei dir." "Alles klar!" Das Lachen von Hinata erwärmte Bokuto das Herz. Nie wieder wollte er Tränen in diesen Augen schimmern sehen, nie wieder wollte er Tränen die Wangen herab Rollen sehen. Nie wieder. ------ Die Spieler, Trainer und Betreuer hatten sich daran gewöhnt, dass Hinata und Bokuto küssend in der Halle standen oder saßen. Solange sie ihre Leistungen abriefen, hatte niemand etwas dagegen. Trainer Ukai grinste fies, da Hinata sogar noch sehr viel von Bokuto lernte. Es war gut, wenn ein solch herausragendes Ass Hinata ein paar Tricks beibrachte. Am letzten Tag sollten die Jungen entspannen. Ihnen wurde gesagt, dass sie zwar in die Halle durften, aber nicht zu lange spielen sollten. Deshalb sah man die meisten draußen. Das Wetter war gut und die Sonne wärmte. Bokuto ließ es sich nicht nehmen eine Decke raus zu schleppen und mit Hinata etwas abseits in der Sonne zu liegen. Eng umschlungen dösten sie vor sich hin, bis sie plötzlich durch kaltes Wasser geweckt wurden. Hinata und Bokuto schreckten auf und sahen sich um. Nishinoya stand grinsend vor ihnen und hielt einen Eimer in der Hand. Neben ihm stand Kuroo und auch er hielt einen Eimer in der Hand. So schnell konnte keiner schauen, wie Hinata auf den Beinen war und sich Nishinoya krallte. "Das war meine letzte saubere Jacke." Nishinoya lachte nur und rannte davon. Bokuto versuchte gar nicht Kuroo hinter her zu gehen, sondern packte alles zusammen und ging mit Hinata zurück ins Gebäude. Es war zwar warm, aber nass fühlte es sich doch kalt an. Hinata hatte seine Jacke nur mitgenommen, weil es nicht wusste, wie lange sie dort liegen blieben. Wenn es Kühler geworden wäre, hätte er seine Jacke anziehen können. "Komm Hinata wir springen schnell unter die Dusche. Gleich gibt es auch das Barbeque." Hinata ging zu seinem Schlafraum und holte seine Sachen. Leider waren die Jacken wirklich alle dreckig oder durchgeschwitzt. Die wollte er nach dem Duschen sicherlich nicht mehr anziehen. Als er fertig war lief er zurück zu Bokuto. Dieser wartete schon auf ihn. "Hier Hinata. Es wird doch etwas kühl." "Aber-" "Kein aber. Anziehen." Hinata nahm die Jacke von Bokuto entgegen und schlüpfte rein. Sie war ihm deutlich zu groß, aber roch so herrlich nach Bokuto. Ihm war es in diesem Moment egal, dass er eine Jacke von Fukurodani trug. "Das sieht so niedlich aus." Bokuto legte wieder einen Arm um seine Schultern und lief mit ihm nach draußen. Das Barbeque war zum Glück noch nicht eröffnet worden. Bokuto bezweifelt, dass sie dann noch etwas bekommen hätten. "Äh Hinata, du hast die falsche Jacke an." Nishinoya trat grinsend auf sie zu. "Du hast doch meine nass gemacht!" Boku legte seine Hand auf den kleinen Wuschelkopf und brachte noch mehr durcheinander in Hinatas Haare. Der kleine konnte echt ein Temperament an den Tag legen. Hätte er Hinata nicht gestoppt, hätte er Nishinoya bestimmt angesprungen. "Holen wir uns etwas zu essen, das Barbeque hat begonnen." Hinata ließ sich nur zu gerne von Bokuto zum Essen führen. Schnell hatten sie sich mit Tellern und Besteck ausgerüstet und liefen von Grill zu Grill, um sich mit Essen einzudecken. Zusammnnen setzten sie sich, wie viele andere, auf den Hügel hinter der Halle. Die beiden sprachen, lachten und aßen gemeinsam. Bokuto sah auf seinen Teller, der bereits leer war. Hinata würde noch eine Weile brauchen. "Ich hole mir noch etwas. Wartest du hier?" "Natürlich." Bokuto wuschelte Hinata durch die Haare und ging wieder zu einem Grill. Hinata hatte seinen Teller gerade zur Seite gestellt, als sich Kageyama neben ihn setzte. "Wir sollten später noch ein bisschen trainieren. Wir gehen nach dem Essen in die Halle und ich spiele dir ein paar Bälle zu." "Ich wollte eigentlich die restliche Zeit mit Bokuto verbringen." Kageyama sah Hinata verstört an. Wie konnte er seine Zeit so verschwenden? Die ganze Woche hatten sie nur in den Testspielen miteinander gespielt und danach war Hinata immer verschwunden. Eine Wut erfasste ihn. Sie hatten nicht mehr viel Zeit bis zum Frühlingstunier. Es war eine Kurzschluss Reaktion, als er sich zu Hinata drehte und ihn am Kragen packte. Abends war er immer verschwunden und dann sah man ihn nur noch mit dem Typ von Fukurodani. Hinata trainierte überhaupt nicht mehr. "Du verschwendest Zeit! Das Frühlingsturnier ist nicht mehr lange hin und du verschwendest Zeit, die du trainieren kannst! Willst du überhaupt gewinnen?" Hinata bekam Angst. Kageyama hatte ihn auf den Boden gedrückt und lehnte sich über ihn. Sein Blick verschwamm und er sah Lev vor sich. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber kam nicht gegen den größeren an. Sugawara und Daichi standen in der Nähe und hatten Kageyama gehört. Sofort stellten sie ihre Teller zur Seite und zogen den Zuspieler von Hinata runter. Ihnen war klar, dass Hinata Kageyama nicht wahrgenommen hatte. Daichi zog Kageyama ganz weg und Sugawara kniete hilflos vor einem verstörten Mittelblocker. Hier konnte nur Bokuto helfen, doch dieser hatte das wohl nicht mitbekommen, sonst wäre er schon hier. "Hinata, es ist alles gut. Kageyama hat überreagiert. Daichi wird mit ihm reden. Bokuto kommt bestimmt auch gleich." Sugawara sprach leise und sanft auf Hinata ein, doch der reagierte überhaupt nicht. Einige Spieler sahen sich nach dem Ass um. Als Bokuto bemerkte, dass es ungewöhnlich still war und alle ihn ansahen, realisierte er, dass etwas nicht stimmte. Ein Spieler rief ihm zu, dass etwas mit Hinata war. Sofort drückte er seinen Teller Akaashi in die Hand und rannte zurück zu Hinata. Er sah, dass Sugawara hilflos vor Hinata kniete und versuchte ihn zu beruhigen. Aus dem Augenwinkel sah er Daichi, der Kageyama zurechtwies. Als er Hinata erreicht, wollte Sugawara ihm erzählen was passiert war, doch er wollte es nicht hören. "Ich kümmere mich erst um Hinata, danach kannst du mir erzählen was passiert ist." "Gut. Ich glaube er ist nicht ganz bei sich. Er flüstert nur immer, dass er das nicht will." Bokuto nickte und kniete sich neben Hinata und sprach sanft auf ihn ein. Am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen, aber Hinata erkannte ihn gerade nicht. "Ich bin bei dir. Hinata, hörst du mich? Ich bin da. Niemand tut dir etwas. Ich passe auch dich auf." Langsam realisierte Hinata, dass Lev nicht mehr da ist, stattdessen sah er die katzengleichen Augen, die seine Knie weich werden ließen. Sofort griff er nach Bokuto und hoffte, dass er nicht träumte. Stärke Arme legten sich um ihn und er wurde an einen warmen Körper gezogen. "Alles ist gut." Sugawara zog sich leise zurück. Zum Glück drang Bokuto jedes Mal zu Hinata durch. Als er sich noch einmal versichert hatte, dass Hinata in besten Händen war, wandte er sich an Daichi und Kageyama. "Kageyama! Was sollte das!" "Ich wollte doch nur, dass Hinata heute Abend noch mit mir übt. Stattdessen will er seine Zeit mit dem da verbringen! Wir haben nicht mehr so viel Zeit zum Frühlingsturnier!" Oikawa war herangetreten und schüttelte den Kopf. "Ich sagte dir bereits, dass der Körper Ruhephasen braucht. Euer Zwerg hat in den letzten Tagen wirklich viel trainiert. Vorallem mit Bokuto. Der Zwerg will nicht, dass Bokuto ihn für schlecht hält. Die Ruhe, die er abends mit Bokuto genießt, hat er sich wirklich verdient. Man kann nicht ununterbrochen trainieren ohne zusammenzubrechen. Bokuto weiß das und bremst den Zwerg." Oikawa verschwand wieder. In den letzten Tagen konnte er sich selbst von der Verbissenheit des Zwerges überzeugen. Kageyama hingegen hatte sich nicht wirklich viel mehr angestrengt. Er spielte zwar anderen aus seinem Team die Bälle besser zu, aber er hatte nicht erkannt, dass in dem Zwerg noch viel mehr Talent schlummerte. Eigentlich dachte Oikawa, dass Kageyama bei den Spielen am Abend besser aufgepasst hatte oder er wollte genau das jetzt noch mit Hinata üben, aber jetzt kurz vor Schluss brachte das nichts. Das sollten sie in den nächsten Tagen in ihrer Halle üben und nicht mehr hier. Heute sollte ohnehin nur zum Spaß dienen und den hatten sie sich verdient. Die letzten Tage waren anstrengend genug gewesen. "Oikawa hat recht, Hinata hat in den letzten Tagen wirklich genug gemacht. Frag Tsukishima, er wird es dir bestätigen." Kageyama blieb jedoch stur und verschwand. Es war so eine Verschwendung. Sugawara seufzte nur und schüttelte den Kopf. "Er ist und bleibt stur." "Ja, nur diesmal muss er lernen, sich zurück zu halten. Hinata verkraftet Körperkontakt nur von Bokuto. Er kann Hinata nicht mehr einfach an den Kragen springen. Morgen fahren wir zurück und Bokuto wird zu weit weg wohnen, um Hinata beizustehen. Wir müssen es Kageyama wohl einprügeln." "Da hast du recht. Sprechen wir nochmal mit ihm, wenn er sich beruhigt hat." Sugawara und Daichi beobachteten wie Bokuto Hinata huckepack nahm und Richtung Hauptgebäude ging. Friedlich schlief Hinata und Bokuto lächelte. Es war wohl wirklich alles gut. "Nun, das können wir später immer noch machen oder wir überlassen es Trainer Ukai. Ich will jetzt mein Steak essen." ------ Bokuto hatte Hinata in den Schlafraum von Fukurodani gebracht und hatte ihn kurz geweckt, damit der kleine sich in den Futon legte. Als er Hinata schlafend vor ihm lag, in seiner Jacke, konnte Bokuto nicht anders und musste ein Foto schießen. Das war zu niedlich. Als er das Handy wieder weggepackt hatte, legte er sich neben ihn. Leise kam Akkashi ins Zimmer, um zu sehen, ob die beiden hier oder bei Karasuno waren. Als er die beiden sah deutete er den anderen an, der leise zu sein. Er hatte es sich fast gedacht, dass sie hier waren. Bokuto wollte sicherlich nicht, dass Hinata sich jetzt noch einmal mit Kageyama auseinander setzen musste. ----- Am nächsten Morgen weckte Akaashi die beiden früher als sonst. "Man Akaashi! Was soll das!" "Hinata muss noch seine Sachen packen, vor dem Frühstück. Danach fahren sie schon zurück." Plötzlich wurde Bokuto bewusst, dass heute das Trainingscamp endete. Er würde Hinata eine Weile nicht sehen, berühren und küssen können. Sofort zog er Hinata an sich ran. "Bokuto?" "Guten Morgen Hinata, du musst aufstehen und packen. Nach dem Frühstück werdet ihr zurück fahren." Bokuto hielt Hinata fest im Arm. Er war noch nicht bereit den kleineren gehen zu lassen. Hinata drückte Bokuto leicht von sich und gab ihm einen kleine, unschuldigen Kuss. "Ich werde schnell packen gehen und sofort wieder zu dir kommen." Bevor Bokuto seine Tränen sah, war Hinata aufgestanden und gegangen. Einer jedoch hatte die Tränen gesehen. "Bokuto, dein kleiner weint. Ich glaube ihm tut es gar nicht gut, wenn ihr euch jetzt für eine Weile nicht sehen könnt." "Komi, ich kann das leider nicht ändern." Akaashi mischte sich ein und hielt eine Jacke von Fukurodani in der Hand und deutete darauf. "Gib ihm deine Jacke. Vielleicht beruhigt ihn das. Mädchen lassen sich öfters Kleidung von ihren Freunden geben, damit die Zeit ohne ihren Freund nicht ganz so schlimm ist. Vielleicht hilft es." "Er ist doch kein Mädchen!" "Das wissen wir, aber er ist emotional instabil. Eine Jacke mit deinem Geruch, würde ihm helfen. Sag ihm einfach, dass du die Jacke beim nächsten Mal wieder haben möchtest." Bokuto sah alle in seinem Team an, jeder gab ihm einen Tipp und jeder half ihm. Er hatte wirklich ein großartiges Team. "Zum Glück habe ich noch eine saubere Jacke." "Und telefoniere oft mit ihm. Das mache ich mit meiner Freundin auch. Es hilft ein bisschen." "Danke. Ihr alle, danke, dass ihr mir hilft." Akaashi klopfte ihm auf die Schulter. "Du bist doch unser Ass." Bokuto lachte und packte seine Sachen. Er zog sich die Jacke vom Vortag an und hielt eine frische in der Hand und ging zum Frühstück. Sein Gepäck würde er später schnell holen. Hinata war noch nicht da, aber Sugawara versicherte ihm, dass der kleine gleich kam. Und tatsächlich Bokuto hatte sich gerade umgedreht, stand Hinata in der Tür. Er lächelte, als er ihn, Bokuto, sah und Bokuto konnte nicht anderes tun, als das Lächeln zu erwidern. Hinata kam sofort auf ihn zu. "Setzen wir uns, Hinata." ------ Bokuto hielt Hinata im Arm. Sie standen vor dem Bus und der kleine Mittelblocker musste jetzt einsteigen. Das Gepäck war schon im Bus verstaut. Hinata hatte sich riesig darüber gefreut, als Bokuto ihm die Jacke gab, aber sich auch geschämt, dass er nichts für ihn hatte. "Also Hinata, ich werde dir jetzt einen letzten Kuss geben." Und das tat Bokuto. Es war der letzte Kuss für eine lange Zeit und er wollte ihn genießen. Hinata lehnte sich förmlich in den Kuss, der so sanft und unschuldig begann und doch so leidenschaftlich endete. "Auf Wiedersehen, Bokuto." "Auf Wiedersehen, Hinata." ----- Hinata setzte sich in den Bus und sofort setzte sich Nishinoya neben ihn und Sugawara und Asumane drehten sich auf ihren Sitzen. Irgendwie hatte Hinata das Gefühl, dass jeder ihn anstarrte. "Also, Hinata, jetzt, wo wir dich alleine für uns haben, wie ist das Ass von Fukurodani so als Freund?" Hinata blinzelte mehrmals. Darum ging es? Die waren neugierig! "Nun... Äh... Also..." "Nishinoya! Du sollst Hinata nicht durcheinander bringen!" "Aber Sugawara! Jeder will das wissen." Die Ablenkung half Hinata seine Gedanken zu ordnen. "Liebevoll und fürsorglich. Er passt auf mich auf. Er kann sehr sanft und gleichzeitig richtig stark sein." "Dich hat es wohl voll erwischt. Aber es freut mich." Bevor Hinata etwas sagen konnte, piepte sein Handy kurz. Er klappte den Bildschirm hoch und sah eine Nachricht von Bokuto. Nishinoya ließ es sich nicht nehmen, zu sehen wer dem kleinen geschrieben hatte und las die Nachricht eiskalt vor. "Hey kleiner, ich wurde gerade ausgefragt und denke, dass deine Teamkollegen das auch machen werden. Ich vermisse dich jetzt schon." "Hey Nishinoya!" Alle lachten und auch Hinata hatte ein Lächeln auf den Lippen. Dieses Trainingscamp war ein Traum gewesen. ------ LG krasawaza Kapitel 2: Bokuto X Hinata Teil 2 --------------------------------- Der zweite Teil. Das Turnier findet etwa im April statt bei mir. LG krasawaza ---- Es war noch einen Monat bis zum Frühlingsturnier und Hinata verzweifelte langsam. Kageyama und Tsukishima waren in Trainingscamps mit sehr starken Spielern und Hinata hatte keine Möglichkeit mit Kageyama zu trainieren. Er ärgerte sich, dass er nicht eingeladen wurde, aber da konnte er nichts machen. Erst wollte er Tsukishima nachfahren, ließ es jedoch, als Sugawara ihn erklärte, dass es nichts brachte. So konnte Hinata zumindest mit dem Rest des Teams trainieren. Zudem vermisste er Bokuto ziemlich. "Hey Ryu!" Tanaka blickte zum Eingang zur Halle. Dort stand doch tatsächlich seine Schwester, aber sie war nicht allein. Trainer Ukai hatte die auch bemerkt und unterbrach das Training. "Saeko! Du sollst mich doch nicht so nennen." "Begrüßt man so seine Schwester? Vorallem, wenn diese jemanden mitgebracht hat?" Hinata konnte seinen Augen nicht trauen, dort stand er. Der kleine Titan. Vor ihm, in greifbarer Nähe. Er war aufgeregt und konnte es kaum erwarten sich vorzustellen. "Kommt mal alle her, wir haben Besuch!" Jeder kam der Aufforderung des Trainers nach. Sie setzten sich vor ihren Trainer. Während die Spieler kamen, sprach er kurz mit dem ehemaligen Ass von Karasuno. "Also darf ich euch vorstellen, Udai Tenma, bekannt als der kleine Titan." Hinata konnte es nicht mehr aushalten und sprang auf. Sofort stellte er sich vor und erzählte, dass er nur wegen Udai angefangen hatte Volleyball zu spielen. Dann fragte er danach, was Udai so machte. "Nun das ehrt mich, Hinata, wirklich, aber ich habe nur in der Oberschule gespielt. Zurzeit konzentriere ich mich auf andere Dinge." Hinata sah erst geschockt darüber aus, doch fing er sich wieder. Der kleine Titan war mal das Ass von Karasuno gewesen und Hinata wollte es werden. Es war egal, das er nicht mehr spielte. Vielleicht konnte er trotzdem noch etwas lernen. Tanaka stand auf und ging zu seiner Schwester. "Wie hast du es geschafft, dass er herkommt?" "Seine Schwester ist eine gute Freundin von mir und wir haben uns vor ein paar Tagen getroffen. Eigentlich wollte sie auch kommen. Vielleicht wird es später." Ukai hatte das gehört und sah Saeko entsetzt an. Die Schwester von Udai wollte kommen. Das gab doch nur Probleme. "Hast du gerade gesagt, dass das Biest kommt?" "Das Biest hört dich, Ukai!" Hinter dem Trainer stand eine junge Frau, die gerade so groß wie ihr Bruder war. Sie sah fast genauso aus. Schwarze Haare, graue Augen und ihre Gesichtszüge. Nur schien sie älter zu sein. Ukai sprang zurück und sah gehetzt aus. "Udai Shiori?" "Du kannst dich ja tatsächlich an mich erinnern. Hätte nicht gedacht, dass dein Erbsenhirn zu etwas gut ist." Bevor Ukai etwas sagen konnte, stellte Saeko sie vor. Ukai hatte ohnehin genug damit zu tun die Frau zu mustern. "Das ist die ältere Schwester von Tenma. Udai Shiori. Sie ist ein Libero gewesen und hat sich bereit erklärt, euch zu helfen." Hinata sah die Frau mit großen Augen an. Kurz musterte sie jeden. In ihrem Blick lag ein Schatten. Die Frau musste etwas erlebt haben, was sie nicht verarbeitet hatte. Als sie jedoch sprach, hört man in ihrer Stimme keinen Ton von den Emotionen. "Gut, dann lasst uns mal sehen, was ihr drauf habt. Am besten teilt ihr euch in euere Stammmannschaft und den Rest, dort spiele ich dann. Tenma wird später Einzeltrainig mit euch machen. Ich will nur sehen, ob euer Trainer euch überhaupt etwas beigebracht hat. Ihr dürft mich gerne Shiori nennen. Mit meinem Bruder in der Nähe ist es Unsinn bei Udai zu bleiben. Euer Trainer wird sich sicherlich gleich wieder fangen, bis dass passiert, können wir schon mal beginnen." Kurz zögerte die Jungen, doch dann teilten sie sich auf. Auch weil sie sahen, dass Shiori recht hatte mit ihrem Trainer, der starrte immer noch vor sich hin. Das Spiel war anstrengend für das Team von Shiori. Immer wieder gab sie Anweisungen, aber Sugawara war erstaunt, dass wie gut Shiori sich in das Team einfügt und ihre zuspiele waren sehr gut. Sobald Kageyama zurück war, würde er in dem anderen Team zuspielen und Shiori würde nur noch den Libero spielen. Ihr Trainer hatte sich schon bald von seinem Schock erholt und sah sich das ganze an. Nach dem Spiel rief er seine Spieler zu sich und besprach alles. "Euer Libero darf gerne noch mit mir üben." Nishinoya sprang sofort auf und rannte Shiori hinterher. Die Frau war genial. Bälle, die unerreichbar waren hatte sie bekommen und er wollte das auch können. Hinata hingegen ging zu Tenma und ließ sich ein paar Tricks zeigen. Auch er war beeindruckt gewesen von den Fähigkeiten, die Shiori zeigt und hoffte, dass Tenma auch so gut war. ----- Nach dem Training verabschiedeten sich die Geschwister und Hinata setzte sich noch kurz auf den Boden. Einige waren schon gegangen, aber nicht alle. "Nun Hinata, was hältst du vom kleinen Titan?" Er sah Nishinoya an u d dachte an die Sondereinheit. "Er ist genial, obwohl er nicht mehr spielt ist er immernoch so gut. Und wie war es mit Shiori?" "Die Frau ist wirklich sehr gut. Sie erzählte mir, dass sie 2012 an den Olympischen Spielen teilgenommen hatte und Bronze holte. Sie war der Ersatzlibero. Leider spielt sie nicht mehr. In den nächsten Wochen möchte sie drei Mal in der Woche kommen und mir helfen." Hinata freute sich, die Frau war wirklich gut und Hinata konnte dadurch auch lernen den Ball geschickter zu spielen, damit keiner mehr dran kam. Shiori ließ ihn immer wieder gegen eine Verteidigungsstrategie antreten im Spiel und Tenma half ihm dagegen anzukommen. "Das ist großartig. Tenma meint, dass er mir nicht so viel neues beibringen kann, aber auch er will drei mal die Woche kommen und helfen." "Gut, Hinata, Nishinoya, ihr dürft gehen." Die beiden zogen sich um und gingen nach Hause. Auf dem Weg erzählte Nishinoya, warum ihr Trainer so geschockt reagiert hatte. "Shiori erzählte mir sogar warum unser Trainer so auf sie reagiert hatte." Natürlich war Hinata neugierig und fragte nach. "Anscheind hat er Shiori einfach versetzt, als sie ein Date hätten haben wollen und sich nie mehr gemeldet." Hinata verzog das Gesicht, als er an Bokuto und ihre Dates dachte. Niemals würde er ihn versetzen und sich dann nie wieder melden. Das gehörte sich nicht. Eine Weile liefen sie noch nebeneinander, bis sie sich trennen mussten. Als Hinata daheim war, sah er sofort auf sein Handy. *Hey mein Kleiner, wie war das Training? Ich vermisse dich.* *Das Training war großartig. Der kleine Titan und seine Schwester kamen vorbei. Ich vermisse dich auch.* Eine Weile schrieben sie hin und her und erzählten sich von ihrem Tag, so wie fast jeden Tag. Hinata war danach meist traurig. Er wollte Bokuto sehen. Um jeden Preis. Er vermisste Bokuto wirklich. ------ Das Training zog sich eine Woche hin. Hinata und Nishinoya waren begeistert von ihren Sondereinheiten. Sie waren anstrengend, aber lohnten sich und Hinata war froh, dass er Tsukishima nicht ins Trainingscamp gefolgt war. Sonst hätte er niemals die Chance gehabt von dem kleinen Titan zu lernen. Als die Woche durch war, kamen Tsukiahima und Kageyama zurück. Die beiden wurden über die Geschwister aufgeklärt. Kageyama konnte nicht glauben, dass Shiori wirklich so gut war als Libero und als Zuspieler. Entweder das eine oder das andere. Natürlich versuchte Nishinoya zuzuspielen, aber das konnte er auch nicht so gut. "Shiori, ab heute spielt Sugawara eurem Team zu. Kageyama geht in das andere Team." "Mein Team kommt kurz zu mir." Die Jungs sahen sich verwirrt an, dennoch kamen sie. In der letzten Woche hatten sie bemerkt, dass sie viel von der Erfahrung, die Shiori hatte, lernen konnten. "Ich habe ein Video von dem Schrägen Aufsteiger gesehen. Wir sollten das von Anfang an unterbinden. Ich weiß auch schon wie." Schnell erklärte sie den Plan. Die Jungs sahen sie zweifelnd an, doch versprachen sie es umzusetzen. Das Spiel begann und kaum hatte die Stammmannachaft den Ball spielte Kageyama Hinata den Ball zu, damit sie den Schrägen Aufsteiger spielen konnten. Hinata war geschockt, als er zum Ball hochsprang und keiner ihn blocken wollte. Stattdessen standen sie im Feld verteilt und Shiori in der Mitte. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr und er schlug den Ball auf einen freien Punkt ziemlich mittig, aber weit weg von allen Spielern, doch Shiori erreichte den Ball. Der Punkt ging an das Team von Sugawara. Tenma hatte sich das angesehen, stoppte das Spiel und rief Hinata zu sich. Das war ein Training und er konnte es jederzeit unterbrechen, wenn der Trainer etwas dagegen hatte, hätte er schon was gesagt, doch Trainer Ukai sagte nichts, weil er wusste, dass die Jungs von der Erfahrung der beiden profitieren würden. "Hinata, wenn dein Gegner zu solchen Taktiken greift, hast du nicht viele Möglichkeiten. Euer Aufsteiger ist eine Waffe, aber er kann geblockt werden, auch ohne Block. Bei dieser Taktik schlägst du den Ball nicht blind auf einen freien Fleck. Du musst versuchen den Ball diagonal am Netz entlang zu spielen und versuchen einen Spieler zu treffen. Der Spieler darf nicht die Möglichkeit haben zu reagieren, also schlägst du in diesem Fall den Ball auf Sugawara. Mit voller Wucht. Shiori! Nochmal!" Die Frau nickte und das Spiel ging weiter, bis zu dem Punkt, als Hinata den Aufsteiger erneut testete. Natürlich war das Team von Shiori in der selben Position, wie zu vor und diesmal schlug Hinata den Ball auf den Spieler, der am nächsten zum Netz stand. Sugawara hatte nicht die Zeit auf den Ball zu reagieren und wurde getroffen und der Ball landete unerreichbar neben ihm. Ukai grinste fies. Das Training mit den beiden lief wirklich grandios. "Sehr gut Hinata! Weiter so!" Das Spiel ging weiter. Immer wieder dachten sich die Geschwister neue Taktiken aus und blockten einander und das obwohl Tenma gar nicht spielte. Als das Spiel zu Ende war machten sie eine Pause. Hinata schnappte sich sein Handy und schaute, ob er eine Nachricht hatte. Es fiel ihm immer schwerer nicht auf sein Handy zu schauen. Früher hätte er es niemals mit in die Halle genommen, das hatte er sich erst vor kurzem angewöhnt. Manchmal starrte er auch nur sein Hintergrundbild an und träumte vor sich hin. "Hey Hinata, neue Nachrichten aus Tokio? Hat dein geliebtes Ass geschrieben?" Hinata verzog das Gesicht, als sich Nishinoya neben ihn setzte. Leicht traurig schüttelte er den Kopf. Shiori und Tenma stellten sich zum Trainer. "Ukai, was ist mit dem kleinen Hinata los?" "Er sollte euch das selbst erzählen. Kurz gesagt er vermisst jemanden." ----- Die Wochen bis zum Frühlingsturnier waren viel zu schnell um. Alle hatten das Gefühl, nicht genug trainiert zu haben, dennoch blieb ihnen keine Zeit mehr. Als sie nach Kanagawa fuhren mussten sie zweimal anhalten, damit Hinata sich übergeben konnte. Und das trotz der aufmunternden Nachricht von Bokuto. Natürlich hatte das Ass ihm viel Glück gewünscht und Hinata gab es zurück. Hinata und Bokuto hatten sich geschworen im Finale gegeneinander zu spielen. Heute würden sie gegen Tsubakihara spielen. Das war das erste Spiel und Hinata wollte, nein musste gewinnen! Als sie in Tokio angekommen waren und ihre Sachen in einen kleinen Raum gepackt hatten, ging Hinata auf die Toilette. Er schluckte, Toiletten waren gefährlich. Dort traf er immer gefährliche Typen. Kurz blitzte das Bild von Lev vor seinem inneren Auge auf. Er schüttelte den Kopf. Er musste konzentriert bleiben! Zuerst musste er es auf die Toilette schaffen, dann das Spiel gewinnen. Tief atmete er durch. ---- Sie hatten ihr Spiel gewonnen. Hinata und sein Team hatten gewonnen! Es war ein unfassbar befreiendes Gefühl. Als sie bei ihren Sachen waren, kramte Hinata sein Handy raus, um zu sehen, ob es Informationen von Fukurodani gab. Er musste wissen, ob Bokuto weiter gekommen war. Leider hatte er noch keine Nachricht von Bokuto erhalten, dafür hatte er eine andere Nachricht bekommen. "Hinata! Ist Fukurodani weiter? Und Nekoma?" "Kenma hat geschrieben, dass sie weiter gekommen sind. Bokuto hat sich noch nicht gemeldet." Nishinoya klopfte ihm auf die Schulter. Kurz wollte Hinata zusammenzucken, konnte sich aber beherrschen. Es war jetzt eine Weile her, die Sache mit Lev, dennoch musste Hinata sich oft zusammenreißen, damit er nicht zurück zuckte, wenn ihn ein Teamkollege plötzlich berührte. Die meisten fassten ihn nicht an, aber es gab immer noch den ein oder anderen, der es vergaß. Nishinoya war so einer. "Er wird sich melden, wenn er gespielt hat." "Hinata, Nishinoya, packt zusammen wir fahren zurück!" Sofort sprangen die beiden auf und griffen ihre Sachen, um ihren Team zu folgen. Im Bus klammerte Hinata sich an sein Handy. Er hatte Bokuto geschrieben, dass sie gewonnen haben. Fast alle um ihn herum schliefen, der Tag war auch anstrengend gewesen. Beide Sätze waren nur knapp ausgegangen. Plötzlich klingelte das Handy. Sein Herz schlug höher und Hinata klappte es auf. Sein Herz schlug wie wild, als er den Namen las, der anrief. "Hallo Bokuto." "Hey, Hey, Hey, mein Kleiner! Glückwunsch, dass ihr gewonnen habt. Wir haben auch gerade gewonnen. Eiwa war nicht ohne, aber wir haben es geschafft." "Glückwunsch! Ich freue mich. Sag auch deinem Team Glückwunsch von mir." Als Hinata den Anruf bekam, wurden seine Teamkollegen in unmittelbarer Nähe zu ihm wach. Natürlich wollten sie wissen, wer gewonnen hatte, hörten dann aber die Antwort von Hinata. Bokuto und Hinata erzählten sich kurz, wie die Spiele verlaufen waren. "Hinata! Ist da dein Ass dran?" Nishinoya hatte durch den ganzen Bus geschrien. Selbst Bokuto hatte es gehört und lachte. "Er hat recht, ich bin dein Ass. Ich muss leider auflegen. Wir müssen jetzt packen und dann fahren wir zurück. Heute Abend rufe ich nochmal an, wenn wir zuhause sind. Ich vermisse dich, mein Kleiner. Bis dann." "Ich vermisse dich auch. Bis dann." Kaum hatte er aufgelegt, erzählte er, was Bokuto erzählt hatte. Sie waren irgendwie alle froh, aber sie wussten dass Fukurodani ein wirklich starkes Team war. ----- Bokuto hatte gerade aufgelegt und Hinata starrte an die Decke. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Er war immer so traurig, wenn Bokuto auflegte. Die Tränen liefen über seine Wangen. Es tat so weh, ihn nicht sehen zu können. Sie telefonierten nahezu täglich, aber es half ihm einfach nicht mehr über die Sehnsucht hinweg. Jedesmal wenn sie sich verabschiedeten tat es mehr weh. In solchen Momenten griff er immer nach der Jacke, die er von Bokuto bekam. Sie roch zwar nicht mehr nach dem Ass, da seine Mutter sie schon mehrfach gewaschen hatte, aber es fühlte sich wenigstens ein kleines bisschen an, als würde Bokuto ihn umarmen. Auch jetzt stand er nochmal auf und holte sich die Jacke. Er schlüpfte rein und legte sich zurück ins Bett. Am nächsten Tag war das nächste Spiel. Gegen Inarizaki. Ein Team, dass die erste Runde nicht spielen musste. Die waren stark. -------- Das Spiel war wirklich hart gewesen. Den ersten Satz hatten sie in der Verlängerung gewonnen, dafür den zweit kläglich verloren. Im dritten Satz sah es nicht besser aus als im ersten. Mit 32:30 hatten sie den Satz jedoch für sich entscheiden können. Hinata freute sich riesig mit seinem Team, aber ihm fehlte etwas. Ein kleiner Stich im Herz, zog seine Stimmung runter. Er wollte, dass Bokuto dabei war und ihm zusah. Nur ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er die Nachricht von Bokuto las. Die Teamkollegen sahen, dass Hinata nicht wirklich nach feiern zu mute war und ließen ihn ihn Ruhe. Auch Trainer Ukai war das nicht entgangen und er biss sich auf die Lippen. Das war gar nicht gut. Als sie zurück waren und Hinata gegangen war, kamen auch noch Spieler zu ihm, die es bemerkten, dass mit mein kleinen Mittelblocker etwas nicht stimmte. "Jungs, ich weiß. Ich kann es selbst sehen, aber ich kann dagegen nichts machen." "Ukai, was hat der kleine denn?" "Das geht dich nichts an, du Biest." Das 'Biest' ignorierte ihn und wandte sich an die Spieler. Sugawara übernahm es Shiori und Tenma alles zu erzählen. "Er hat also Liebeskummer. Nun, das ist schwierig, aber ich hätte eine Idee. Hab ihr etwas von Hinata?" Leider mussten die Spieler verneinen. "Gut, dann muss ich mir noch etwas von ihm holen. Ich komme zu eurem dritten Spiel und hoffe, dass ich ihn etwas aufmuntern kann. Ich muss nur rechtzeitig zurück kommen." Shiori verließ die Halle und keiner hatte eine Ahnung, was sie vor hatte. "Trainer Ukai, warum nennen Sie Shiori Biest?" Die Frage kam von Hitoka Yachi und Ukai wollte sie nicht beantworten. Das ging die Schüler auch nichts an. Yachi wusste einfach nicht, wieso ihr Trainer Shiori nicht beim nahmen nannte. "Das geht euch nichts an. Fragt doch das Biest selbst." Der ehemalige kleine Titan trat auf den momentanen Trainer zu, als alle Spieler gegangen waren. "Du weißt, wenn du dich zusammenreißen würdest, würde sie wieder mit dir ausgehen. Sie kommt nur wegen dir. Und was machst du?" "Ich habe keine Zeit für so was!" "So was? Du hast meine Schwester versetzt! Eiskalt! Und sie? Die dumme Nuss liebt dich noch immer!" Ukai biss sich auf die Lippen, aber sagte nichts mehr. Dachte Tenma, dass er das nicht gesehen hatte? Das Biest schlich nur um ihn herum und stand oft in seiner Nähe, wenn sich nicht beim Training half. Durch die beiden Geschwister hatten einige Spieler noch eine Leistungssteigerung erreicht. Tenma kam sicherlich aus Langeweile und weil Hinata ihn interessierte, Shiori jedoch sah man an, dass sie nur wegen ihm kam. Auch diesmal würde sie Hinata nur helfen, weil es ihm, Ukai, half. "Rede wenigstens einmal vernünftig mit ihr." Tenma verschwand bevor er die nächsten leise, geflüsterten Worte hören konnte. "Ich war der Idiot und habe sie nicht verdient." ------ Auf dieses Spiel freut sich Hinata sogar. Es war gegen Nekoma. Also konnte er wenigstens Kenma und Kuroo wiedersehen. Auch wenn es diesmal ernst war, freute er sich wirklich sie zu sehen. Plötzlich wurde die Tür zu ihrem kleinen raus geöffnet und Shiori stand außer Atem darin. Alle wandten sich zu ihr um. "Hinata, komm mal kurz." Er folgte ihr in einen leeren Gang. Sie zog ihren Rucksack von den Schultern und kramte eine Jacke raus. "Es ist nicht viel, aber ich habe etwas mitgebracht. Ich konnte das Team von Fukurodani rechtzeitig erreichen." Sie legte ihm die Jacke um die Schultern und Hinata bekam große Augen. Leicht roch er an der Jacke. Sein Herz schlug schneller und sein Bauch begann zu kribbeln. Die Jacke roch so stark nach Bokuto, dass Hinata das Gefühl hatte, er würde ihn wirklich umarmen. "Bokuto vermisst dich auch sehr. Er hat die Jacke, die ich von dir mitgenommen sofort angezogen und mir seine gegeben. Ich soll dir ausrichten, dass ihr euch im Finale sehen werdet." "Danke." Shiori sah den kleinen Mittelblocker an und nickte. Zusammen gingen sie zurück in ihren kleinen Raum. Das Team sah sofort die Jacke und den glücklichen Gesichtsausdruck ihrer Nummer zehn. Sie lächelten und begaben sich in die Halle zum aufwärmen. Hinata hatte schnell die Jacke von Fukurodani ausgezogen. Entschloss standen sie in der Halle, als es Zeit für das Spiel war. ------ Nach dem ersten Satz waren sie geschockt gewesen. Nekoma war richtig gut geworden und das war beängstigend gewesen. Den zweiten Satz entschiedeten sie nach Verlängerung für sich. Im dritten Satz ging Nekoma wohl die Puste aus, den den konnten sie 25:21 für sich entscheiden. Es tat Hinata weh, die traurigen Gesichter seiner Freunde aus Nekoma zu sehen, aber er freute sich gleichzeitig so sehr, dass er selbst in Viertelfinale einzog. Nach dem Spiel trafen sich die beiden Mannschaften draußen. Sugawara und Kuroo unterhielten sich. "Ihr habt wirklich großartig gespielt." "Ihr auch. Nach dem ersten Satz dachte ich wirklich das es das war." Kuroo klopfte ihm auf die Schulter und grinste. "Hinata ist noch um einiges besser geworden. Egal, was wir versucht haben ihn zu blocken, es wurde kurze Zeit später von ihm auseinander genommen." Sugawara nickte und war froh, dass das Training mit den Udai Geschwistern so gut gewesen war. "Er hat die letzten Wochen mit dem kleinen Titan und seiner Schwester geübt." "Jungs! Wir fahren zurück." Kuroo sah zu seinem Trainer und verabschiedete sich von Sugawara. Im Bus setzte sich Kuroo neben Kenma. Eigentlich wollte er fragen, was Kenma mit Hinata gesprochen hatte, aber er ließ es bleiben. Es war nicht wichtig. Sie hatten verloren und das tat genug weh. Man sah Kenma an, dass er sich ärgerte. Naja wenn man ihn kannte sah man es. ----- Hinata strahlte, sie hatten tatsächlich gewonnen. Im Bus hatte er sofort wieder die Jacke von Bokuto angezogen und auf sein Handy geschaut. Es war noch keine Nachricht angekommen, aber Hinata schrieb ihm von seinem Sieg. Trainer Ukai lud sie zusammen mit den Geschwistern Udai zum Essen ein. Für ihn war es ein großer Sieg gegen Nekoma. "Unser nächster Gegner ist Kamomedai. Es ist ein wirklich starkes Team. Ihr seid unter den besten acht Teams in Japan, darauf könnt ihr stolz sein." Plötzlich klingelte das Handy von Hinata und alle schauten gebannt zu ihm. Hatte Fukurodani gewonnen? Fukurodani war stark und eigentlich wollten sie nicht gegen sie spielen, aber für Hinata hofften sie, dass Fukurodani gewonnen hatte. "Hey mein kleiner. Glückwunsch zu eurem Sieg. Wir sind auch weiter!" "Glückwunsch! Und danke für die Jacke." "Danke. Die Frau kam gerade rechtzeitig. Wir waren dabei in den Bus zu steigen, als sie ankam." Jeder hatte gehört, dass Hinata ein Glückwunsch sprach und allen war klar, dass Fukurodani weitergekommen sein muss. Eine Weile telefonierten die beiden noch, dann mussten sie auflegen. Erwartungsvoll wurde er angesehen. "Sie haben gewonnen und ihr nächster Gegner ist Mujinazaka." "Gut. Geht jetzt in eure Zimmer und ruht euch aus." Leicht lächelte Ukai, als er das strahlende Gesicht von Hinata sah. Bokuto hatte wirklich eine unglaubliche Wirkung auf den kleinen. Insgeheim dankte er Shiori, dass sie extra zu Fukurodani für die Jacke gefahren war. Die Jacke hatte Hinata beflügelt, auch jetzt trug er sie und man konnte ihn dabei beobachten, wie er ab und zu daran roch. ----- Bokuto saß nervös mit seinem Handy im Bus. Sie hatten gegen Mujinazaka gewonnen, aber von Hinata kam noch keine Nachricht. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Seit dem Camp hatten sie sich nicht mehr gesehen, nur Nachrichten geschrieben und telefoniert und das reichte ihn bei weitem nicht. "Bokuto, die Ergebnisse von Karasuno gegen Kamomedai sind online. Karasuno hat verloren." Bokuto sah Konoha an und wusste nicht, was er denken sollte. Sein kleiner hatte verloren und musste damit alleine umgehen. Kein Wunder hatte er ihm noch nicht geschrieben. Wahrscheinlich schämte er sich dafür. Bokuto wollte unbedingt zu Hinata und ihn trösten, doch er kam hier nicht weg. Er konnte förmlich das traurige Gesicht von Hinata vor seinem inneren Auge sehen und es tat weh. Als sein Handy tatsächlich noch klingelte, klappte er es mit zitternden Händen auf. "Hey Mein Kleiner, ich habe es schon gehört. Es tut mir so Leid für euch, für dich." "Es tut mir Leid. Ich wollte so gerne gegen dich spielen. Ich konnte mein Versprechen nicht einlösen. Dafür werde ich zu deinen Spielen kommen und dich und deine Mannschaft anfeuern." "Ach mein Kleiner. Ich wäre so gerne bei dir gewesen, aber ich kann nicht. Ich werde extra für dich doppelt so gut spielen." Das Gespräch ging noch eine Weile. Es brach Bokuto fast das Herz Hinatas traurige Stimme zu hören. Die Tränen, die Hinata geweint haben muss, hörte er in jedem einzelnen Wort. Bokuto fühlte einen Stich im Herzen, als er auflegte. Alles in ihm schrie danach zu Hinata zu gehen, aber er konnte nicht. Das Halbfinale stand an und Inubushi East war stark. Darauf musste er sich jetzt konzentrieren. Egal wie sehr er zu Hinata wollte, wenn er ging ließ er sein Team im Stich und Hinata würde das sicherlich nicht wollen. Hinata wollte, dass er alles gab und Bokuto würde den Teufel tun und Hinata enttäuschen. "Bokuto, alles in Ordnung?" "Er klang so traurig, aber er will nach Tokio kommen, wenn wir gegen Inubushi East spielen." Akaashi klopfte ihm auf die Schulter. Worte brachten jetzt nichts. Bokuto vermisste den kleinen einfach zu sehr, als dass er zuhören würde. Es musste wirklich schwer für ihn sein Hinata nicht beistehen zu können. Vielleicht hätten sich die beiden einfach mal treffen sollen. Nur war einfach keine Zeit dafür. Die beiden wollten sich erst im Finale begegnen, das ist leider gescheitert ------ Tränen tropfen auf das Handy, als Hinata aufgelegt hatte. "Du willst also zurück nach Tokio. Ich wohne da. Wenn du willst fahre ich dich. Ich muss nur meine Sachen von Tenma abholen und du solltest deiner Mutter bescheid geben, dann können wir los." Shiori und Tenma standen an die Wand der Halle gelehnt. Während sie eine rauchte, spielte der kleine Titan mit dem Handy. Hinata musste nicht lange über das Angebot nachdenken. Sofort sagte er zu. "Dann kommt. Umso schneller wir fahren, umso schneller habe ich meine Wohnung wieder für mich." Tenma lief zu seinem Auto und Hinata und Shiori folgten ihm. Im Auto starrte Hinata nur auf sein Handy und hörte lächelnd dem Geplänkel der Geschwister zu. Er hatte vorgehabt sofort Bokuto zu schreiben, ließ es aber. Bokuto wusste, dass Hinata nach Tokio kam, er wusste nur nicht wann. Als Shiori ihre Sachen gepackt hatte, stiegen sie ihn ihr Auto. Bei Hinata dauerte es auch nicht lange und so fuhren sie nach Tokio. Sie würden zwar erst mitten in der Nacht ankommen und dann sofort ins Bett gehen, aber Hinata freute sich trotzdem riesig. Kurz stoppten sie an einer Tankstelle. "Schlaf ein bisschen, Hinata, die Fahrt dauert etwa fünf Stunden. Ich gehe nur noch schnell tanken. Setz dich dann hinten rein." Eigentlich wollte Hinata nicht nicht schlafen, aber das Spiel und die Niederlage hatten ihn erschöpft. Schnell fielen ihm die Augen zu. Als Shiori sah, dass Hinata schlief tankte sie kurz, stieg ein und fuhr etwas zur Seite. Danach schnappte sie ihr Handy und tippte eine Nummer. Kurz atmete sie noch einmal durch, dann rief sie an. Dann stellte sie das Handy auf laut und fuhr los. "Hallo?" "Ukai? Shiori hier. Ich-" "Was willst du?" "DAS WOLLTE ICH DIR GERADE SAGEN! Ich fahre zurück nach Tokio und habe Hinata dabei. Nur damit du ihn nicht suchst." Hinata schreckte aus dem schlaf und sah sich um. Im Auto saß Shiori, die angeregt telefonierte und nicht bemerkte, dass Hinata wach war. Genervt klopfte sich auf dem Lenkrad rum. Durch den Lautsprecher hörte er alles. "Gut, vielleicht hilft ihm das. Warum hilfst du ihm eigentlich? Das war früher nicht deine Art." "Er erinnert mich an mich, als ich damals so verliebt war, nur hat er mehr Glück bei der Partnerwahl. Mehr brauche ich dir nicht sagen." "Nein brauchst du nicht. Du hast eine Plaudertasche als Bruder." Leise fluchte Shiori und fragte was ihr Bruder gesagt hatte. Die Antwort würde Hinata auch gerne hören. Eigentlich wusste er, dass sich lauschen nicht gehörte, aber er wollte wissen, wieso er Shiori an sich selbst erinnerte. War sie damals auch so verliebt gewesen und dann hatte Ukai sie einfach sitzen lassen? Das war mehr als fies. Wenn sie sich auch gefühlt hätte, wie er es tat, aber versetzt wurde, musste das richtig weh tun. "Er erzählte mir, dass du mich noch liebst." Es war kurz still und Hinata fragte sich, was Shiori darauf antworten wollte. Das hier war ein wirkliches Drama. Shiori antwortete nicht. Trainer Ukai seufzte und sprach weiter. "Ich habe mich damals echt mies dir gegenüber verhalten und es tut mir leid." "Deine Entschuldigung kommt etwas spät. Es tat nicht weh, dass du mich versetzt hast, es tat weh, dass du dich darüber auch noch lustig gemacht hast." Hinata bekam große Augen. Hatte ihr Trainer das wirklich gemacht? Das was wirklich eine miese Tour. "Du weinst. Ich komme morgen nach Tokio. Gib mir deine Adresse, dann können wir das wirklich klären. Pass auf Hinata auf. Auf Wiedersehen!" "Dieser Mann! Also auf nach Hause. Hinata, du kannst jetzt gerne wieder schlafen." Erschrocken wollte er wissen, woher sie es wusste, bekam aber nur die Antwort, dass er ein Teenager war. Daraufhin schwieg er und dachte nach. Es erstaunte Hinata, dass Trainer Ukai sofort gehört hatte, dass Shiori weinte. Hinata hatte es selbst nicht gehört. Konnte es sein, dass Bokuto es auch gehört hatte? Lange dachte er nach, bis ihm erneut die Augen zufielen. Die Fahrt ging ansonsten ereignislos vorbei. Kurz nach Mitternacht kamen sie an. Schnell hatte Shiori Hinata einen Futon ins Gästezimmer gelegt, dann gingen sie schlafen. ------ Er war unglaublich aufgeregt am nächsten Tag. Hinata wollte sofort nach dem Frühstück in die Sporthalle gehen, wurde aber von Shiren gebremst. "Das Spiel beginnt um 14 Uhr. Es reicht, wenn wir um 13 Uhr dort sind. Das sind noch ein paar Stunden. Wie wäre es, wenn wir noch etwas Volleyball spielen. Deine Annahme ist noch nicht ganz so gut. Es gibt hier einige freie Volleyballfelder, zwar nur Sandplätze, aber das stört uns nicht." Dem Vorschlag stimmte er zu. Sie spielten, ein knapp zwei Stunden, dann fuhren sie zurück und wollten duschen und sich fertig machen. Essen wollten sie in einem Restaurant und danach wollten sie endlich in die Sporthalle von Tokio. Shiori stoppte vor ihrer Haustür und legte den Kopf schief. "Du sagtest, dass du kommst, nicht, dass du die ganze Bande mitbringst." Hinata machte einen Schritt zur Seite und sah den ganzen Volleyballclub der Jungen von der Tür stehen. Freudig begrüßte er sie. Das ganze Team war hier. "Hast du genug Platz oder muss ich später wieder zurück fahren?" Sie seufzte und schloss einfach die Tür auf. Zögerlich folgten ihr die Jungen, während Ukai einfach in die Wohnung trat. "Ich habe zwei Gästezimmer oben. Dort können die Jungs in Futons schlafen. Hoffentlich habt ihr welche dabei. Du kannst eines der Gästezimmer hier unten haben. Hinata hat das andere." Sie zeigte schnell alles, bevor sie duschen ging. Viele von den Jungen kannten so eine große Wohnung für eine Person nicht. Selbst Ukai war neidisch. Für die Preise und die Lage war die Wohnung weit über dem, was sich ein so junger Mensch leisten konnte. Mitten in Tokio eine zweistöckige Wohnung war unbezahlbar. "Also Jungs teilt euch auf. Wir bleiben hier." Während die Jungs schnell ihre Sachen hoch brachten, saß Ukai im Wohnzimmer und dachte nach. Irgendwann kamen die Jungs wieder und verteilten sich, dabei sprachen sie angeregt miteinander. Plötzlich ging die Tür zum Badezimmer auf und Shiori kam nur mit einem Handtuch bekleidet heraus. Einige der Jungen wurden rot, andere sahen auf den Boden. Ukai zog schnell seine Jacke aus und warf sie über die Frau. "Du kannst hier doch nicht so vor einer Horde pubertierender Teenager herum laufen!" "Das ist meine Wohnung und ihr überfällt mich sozusagen. Hinata, du kannst duschen gehen. Ukai, du kennst dich doch einigermaßen in Tokio aus. Such schon mal ein Restaurant. Am besten in der Nähe. Ich mache mich schnell fertig." Die Frau lief in ihr Zimmer, behielt dabei aber die Jacke. Trainer Ukai fluchte leise und begann zu überlegen, in welches Restaurant sie gehen konnten. Es dauerte nicht lange, da kam auch Hinata aus dem Bad und zog sich fertig an. Alle warteten nur noch auf Shiori, die noch etwas brauchte, bevor sie aus dem Zimmer kam. Sie gab dem Trainer die Jacke zurück und fragte ihn nach einem Restaurant. Er nannte eins und sie verließen die Wohnung. "Ich fahre, ich kenne mich hier am besten aus." Alle stiegen in den kleinen Bus und Shiori fuhr los. Nach ein paar Minuten fragte Ukai, wie Shiori sich eine solche Wohnung leisten konnte. "Sowas fragt man eigentlich nicht. Aber ich gebe dir eine Antwort. Meine Eltern sind stinkreich, aber sie interessieren sich nicht für Tenma oder mich. Solange unsere Noten stimmten, haben wir bekommen was wir wollten. Während meine Wohnung für die Verhältnisse in Tokio recht groß ist, hat Tenma ein kleines Haus, welches genauso viel gekostet hatte, aber deutlich mehr Platz und einen Garten hat." Recht groß? Ukai schnaubte, die Wohnung war riesig. ------ Hinata sprang als erstes aus dem Bus. Mit großen Augen sah er die Sporthalle von Tokio an. Er konnte die Spannung spüren. So gerne hätte er auch hier gespielt, aber es sollte nicht sein. Jetzt konnte er dafür Bokuto anfeuern. "So Jungs, sucht mal einen Platz für uns. Ich parke den Bus schnell woanders." Ukai blieb einfach sitzen. "Willst du die Horde pubertierender Teenager nicht beaufsichtigen?" "Die können sich sicherlich ein paar Minuten benehmen. Keiner von ihnen trägt eine Jacke oder eine Uniform von Karasuno, also fällt auch nichts auf die Schule zurück. Ich wollte mit dir reden und jetzt sind wir allein." Kommentarlos fuhr Shiori los. ----- Hinata war so aufgeregt und rannte sofort los. Nishinoya rannte natürlich sofort hinterher. Sugawara und Daichi hatten alle Hände voll zu tun, die Jungs beieinander zu halten. Hinata war als erster in der Halle und saugte die Atmosphäre in sich auf. Irgendwann würde er auch hier das Finale spielen und als Sieger vom Platz gehen. Jetzt jedoch musste er Bokuto anfeuern, damit dieser das Finale erreichte. ---- Akaashi und Bokuto wärmten sich zusammen auf, danach spielte er Bokuto und den anderen einige Bälle zu. Als die Spieler die Bälle wieder einsammelten hatte er kurz Zeit sich umzusehen. Plötzlich erkannte er auf einem der Ränge einen bekannten orangen Haarschopf. Hinata. Um den kleinen herum erkannte er das ganze Team von Karasuno. Der Trainer kam auch gerade mit einer Frau. Es war die selbe Frau, die vor ein paar Tagen bei ihnen war. Die Frau stellte sich zu Hinata, der plötzlich heftig den Kopf schüttelte. Wenn er die Reaktion richtig einschätzte, hatte die Frau etwas im Zusammenhang mit Bokuto gesagt, denn diese Reaktion kannte er von Hinata nur, wenn es um das Ass ging. Dann sah Akaashi, wie die Frau ihr Hände vor dem Mund formte und Luft holte. Niemals würde Bokuto sie hören. Hunderte schrieen seinen Namen und Bokuto ignorierte sie. Seine Augen weiteren sich als er nicht Bokuto aus ihrem Mund hörte. "KOTARO!" Wie dreist war die den? Man nannte Personen nicht einfach beim Vornamen. Sportler wurden meistens nur beim Nachnamen genannt. Er selbst nannte Bokuto auch nicht beim Vornamen, obwohl dieser es ihm erlaubt hatte. Akaashi sah sich nach Bokuto um, der den Kopf gehoben hatte, um zu sehen, wer ihn einfach beim Vornamen genannt hatte. Plötzlich blieb Bokuto mitten in der Bewegung stehen. Er hatte Hinata entdeckt. Für Hinata und Bokuto schien die Zeit still zu stehen. Bokuto konnte seinen Augen nicht trauen. Dort stand sein kleiner Lockvogel, der den Namen hasste, und sah ihm zu. Er hatte zwar gesagt, dass er nach Tokio kam, doch Bokuto dachte, er meinte das Finale. Ein hochgefühl erfasste ihn und Bokuto fühlte sich, als könnte er Bäume ausreißen. Wenn Hinata zuschaute, konnte Bokuto nicht verlieren. Er wurde aus dem Blick von Hinata gerissen, als Akaashi sich vor ihn stellte und ihn in die andere Richtung schob. Ihr Trainer hatte sie gerufen. ----- Selbst als Bokuto ihn nicht mehr mit seinem Blick gefangen hielt konnte Hinata sich nicht bewegen. Seine Augen folgten jeder Bewegung, die Bokuto machte. Hinata hatte ihn mehr vermisst, als er sich bewusst war. Erst als Shiori etwas sagte, wandte er seinen Blick für einen kurzen Moment ab. "Setzt euch, das Spiel geht gleich los." Hinata hatte sich neben die Frau gesetzt und wartete darauf, dass das Spiel begann. Als das Spiel endlich angepfiffen wurde, begann er auf seinen Nägeln zu kauen. Der erste Satz lief gut, aber Fukurodani verlor ihn knapp. ------ Bokuto biss sich auf die Lippen. Er musste das Spiel gewinnen. Hinata schaute zu und sollte seine Niederlage nicht sehen. Inubushi East war ein richtig starkes Team, aber Bokuto wollte nicht verlieren. ------ Der zweite Satz lief besser, als der erste und am Ende gewann Fukurodani diesen. Hinata war so nervös. Noch ein Satz und Fukurodani kam weiter oder es war aus. Die Spannung war kaum auszuhalten. Das andere Spiel war schon vorbei und Ichibayashi hatte 2:0 gewonnen. Beiläufig hatte Hinata es mitbekommen, weil Trainer Ukai und Shiori darüber gesprochen hatten. Sie hatten auch gemeint, dass Ichibayashi wohl das beste Team war, aber davon wollte Hinata nichts hören. Der letzte Satz lief und momentan stand es 23:23. Hinata hatte keine Nägel mehr zum kauen und wusste nicht, wie er die Spannung aushalten sollte. Bokuto schlug gerade das 24:23 und Hinata sprang auf. Er hoffte so sehr, dass sie das Spiel jetzt gewannen. Doch der Satz zog sich in die Verlängerung, als Inubushi East den Ausgleich schaffte. Es war kaum auszuhalten und Hinata konnte sich nicht einmal vorstellen, wie dass als Spieler sein musste. Wahrscheinlich würde er verrückt werden. Jeden Punkt den Fukurodani machte ließ seine Hoffnung keimen, doch Inubushi East war wirklich stark. Und dann hatte Fukurodani plötzlich die Chance den Satz endlich zu ihren Gunsten zu entscheiden. 29:28 stand es uns Fukurodani konnte den Ball von Inubushi East halten und selbst angreifen. Hinata sah jede Bewegung von Bokuto, wie dieser Anlauf nahm und hochsprang, wie dieser ausholte und den Ball schlug. Seine Augen verfolgten den Ball. Der musste endlich drin sein! Die Zeit schien langsamer zu laufen und Hinata traute sich nicht zu atmen, als das knallende Geräusch vom Ball, der auf den Hallenboden schlug vernahm. Sofort gingen seine Augen zu dem Linienrichter. Der Ball war so knapp gewesen. Endlose Sekunden bewegte sich dieser nicht und dann plötzlich zeigte er an, dass der Ball im Feld gewesen war. Die Halle explodierte und auch Hinata konnte nicht mehr sitzen bleiben. Fukurodani hatte den Satz und somit das Spiel gewonnen! Bokuto sah jubelnd zu ihm hoch und Hinata sprang am Geländer auf und ab. Bokuto war im Finale! "Hinata, komm." Verwirrt sah Hinata Shiori an, doch diese hatte sich schon abgewandt und sprach kurz mit Ukai. "Ihr könnt schon mal zum Bus gehen und fahren. Hinata und ich haben noch etwas vor. Ukai, ich vertraue dir, dass meine Wohnung heil bleibt. Hinata, komm endlich." Schlauer war Hinata dadurch nicht, aber er folgte der Frau, nachdem sie dem Trainer ihren Hausschlüssel gegeben hatte, auch wenn er lieber noch weiter Bokuto zugesehen hätte. Als sie aus der Halle waren, bog Shiori in einen leereren Gang ab. "Ich habe in dieser Halle gespielt und vorhin mit einem Bekannten gesprochen. Ich weiß, wo die Kabine von Fukurodani ist." Kurz blieb Hinata stehen. Sein Herz raste. Er würde heute Bokuto nicht nur sehen, sondern auch sprechen können? Und das nicht nur über ein Telefon? Die Frau lief einfach weiter und Hinata lief schnell hinterher. So lange hatte er Bokuto nicht mehr gesehen und gesprochen. Von einem Kuss träumte er seitdem er das Camp verlassen hatte und heute bekam er alles? Vor einer Tür mit der Aufschrift Fukurodani blieben sie stehe. Shiori lehnte sich an die Wand gegenüber. "Sie dürften noch in der Halle sein, aber kommen sicherlich gleich. Wir warten hier." Hinata brachte keinen Ton mehr heraus, dafür nickte er jedoch. Er sah auf den Boden. Tausend Gedanke schossen durch seinen Kopf. Überall kribbelte es und Hinata bekam kaum Luft. Er war so nervös und aufgeregt Bokuto wieder zu sehen, berühren und küssen zu können. Erst jetzt bemerkte Hinata, wie sehr er sich nach Bokuto gesehnt hatte. Dann hörte er seine Stimme. Hinata hob den Blick. Bokuto war in den Gang gebogen, der zu Ihrer Kabine führte und blieb abprubt stehen. Das Akaashi fast in ihn rein lief, realisierte er nicht. Dort stand Hinata in greifbarer Nähe! Sein Trainer lief voraus und begrüßte Hinata und die Frau. Bokuto wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Plötzlich schnellte er vor und rannte auf Hinata zu. Dabei rannte er fast seinen Trainer um, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Sofort schloss er Hinata in seine Arme und vergrub sein Gesicht in den Haaren. Hinata krallte sich in sein Shirt. "Ich habe dich so vermisst." "Ich habe dich auch vermisst, Bokuto." "Bokuto, kannst du dich noch fünf Minuten gedulden? Wir besprechen das Spiel, dann kann Hinata gerne mit in die Kabine kommen." Bokuto wollte Hinata eigentlich nicht mehr loslassen, aber er durfte ihn in ein paar Minuten wieder in die Arme schließen. Der Trainer wandte sich derweil an die Frau. "Sie müssen draußen bleiben, aber Hinata ist willkommen." Bokuto ließ Hinata los und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Beide wollten mehr, aber Bokuto wollte Hinata keinen Kuss zwischen Tür und Angel geben. Sein kleiner hatte einen richtigen Kuss verdient. Das Team betrat die Kabine und der Trainer sagte zu Hinata, dass er ihm holen würde, danach folgte er dem Team. "Du kannst dir dann gerne etwas Zeit lassen. Ich warte dann drausen auf dich." "Danke Shiori, wirklich." Sie wuschelte ihm durch die Haare und lächelte leicht. "Kein Problem, kleiner." Hinata biss sich auf die Lippen. Eigentlich wollte er Shiori noch etwas zu dem Telefonat fragen, traute sich aber nicht. Es ging ihn nichts an, aber er fragte sich, wie er Shiori an sich selbst erinneren konnte, wenn es bei ihr damals ganz anders gelaufen war. Auch interessierte ihn, was sie und Trainer Ukai alleine besprochen haben. Bevor Hinata sich wirklich traute eine Frage zu stellen, ging die Tür auf und Bokuto zog Hinata in die Kabine. Shiori ging nach draußen und setzte sich auf eine Bank, vor der sie den Eingang gut im Blick hatte. ------ Hinata wurde von den Jungs von Fukurodani freudig begrüßt. Alle mochten den kleinen Wirbelwind, der in der Nähe ihres Asses so schüchtern wurde. Bokuto zog den kleinen neben sich auf die Bank und umarmte ihn. Die Zeit stand wieder still und Bokuto wollte nicht mehr, dass sie sich weiter drehte. Er vergrub sein Gesicht wieder in dein Haaren. Zog den Duft von Hinata tief in sich auf. Er hatte Hinata mehr vermisst als er gedacht hatte. Der Trainer unterbrach sie. "Ihr dürft gehen. Ruht euch aus. Morgen wird anstrengend." Nach und nach verließen die Jungs, nachdem sie geduscht hatten die Kabine, bis nur noch Hinata und Bokuto in der Kabine saßen. Bokuto nahm das Gesicht von Hinata in seine Hände und beugte sich vor. Sein Herz schlug wie wild. In den Augen des kleinen Mittelblockers sah er die selbe Vorfreude, die auch er empfand. Sanft legte er seine Lippen auf die von Hinata. Seine Welt explodierte in den Gefühlen, die er für Hinata empfand. Langsam vertiefte er den Kuss und der kleine zog schüchtern mit. Hinata war so unschuldig. Schwer atmend trennten sie sich, nur um sich wilder wieder zu küssen. Die Sehnsucht übermannte sie. Für sie gab es nur den jeweilig anderen. Zeit spielte keine Rolle. Hier und jetzt zählten nur sie beide. Immer wieder und immer heftiger küssten sie sich. Vorsichtig ließ Bokuto seine Hände wandern. Immer darauf bedacht, dass er die Reaktion von Hinata mitbekam. Hinata folgte dem Beispiel und ließ seine Hände über den Oberkörper von Bokuto wandern. Sie mussten sich erneut schwer atmend trennen. Hinata sah das Verlangen in den Augen seines Asses. Auch er spürte das Verlangen. Hinata wollte mehr von Bokuto. Viel mehr. Er wollte alles. In den Augen von Bokuto sah er genau das selbe. Bokuto bremste Hinata, als dieser ihn erneut küssen wollte. "Das ist nicht der richtige Ort dafür, mein Kleiner. Wo übernachtest du?" Hinata war etwas enttäuscht, als Bokuto ihn zurück hielt, aber beantwortete die Frage. "Bei Shiori." "Die Frau? Dann sollten wir gehen. Sie wird warten. Ich gehe nur noch schnell duschen." Jetzt war Hinata wirklich enttäuscht, aber Bokuto hatte recht. Hier war nicht der richtige Ort. Jederzeit konnte jemand kommen und sie stören. ----- Shiori hatte sich zurück gelehnt, aber behielt den Eingang im Blick. Als mehrere Jungen mit einer Jacke der Fukurodani heraus kamen, setzte sie sich auf. Einer der Jungen setzte sich neben sie. "Das kann eine Weile dauern. Sie haben sich lange nicht mehr gesehen." "Egal. Hinata war in letzter Zeit nicht mehr wirklich glücklich. Er lachte und freute sich, aber ein Schatten lag in seinen Augen. Man sah ihm die Sehnsucht an." "Bei Bokuto genauso." "Dann heißt es jetzt warten." Shiori lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen. Der Junge blieb sitzen. Sie schwiegen eine Weile, bis er sich wieder zu Wort meldete. Vor der Kabine konnte er die Frau genauer betrachten und erkannte sie. "Meine Schwester ist ein Fan von Ihnen. Sie war traurig, dass sie bei der Olympiade nicht in der Stamm Mannschaft waren. Ich habe einige Spiele von Ihnen gesehen. Sie wären die bessere gewesen. Mit Ihnen hätte Japan Gold holen können." Shiori öffnete ihre Augen wieder und seufzte. "Das passiert, wenn man sich mit dem Trainer anlegt." Akaashi nickte, aber sagte nichts mehr. Es war schon dreist genug gewesen sie darauf anzusprechen. Wieder waren sie still und warteten auf die beiden. Sein Blick streifte den Eingang. "Sie kommen." Shiori stand auf und blickte den beiden entgegen. Bokuto hatte einen Arm um Hinata gelegt und führte ihn zu ihr. Kaum standen sie vor ihr, hob sie ihre Hand und legte einen Finger unter das Kinn von Hinata. Sie Zwang ihn sie anzusehen. Als er den Blick hob, musterte sie ihn und begann zu lächeln. Sofort senkte sie ihre Hand wieder und wandte sich an Bokuto. "Du tust ihm wirklich gut." Bokuto war nicht blöd. Er hatte die Drohung hinter den freundlichen Worten verstanden und nickte. Die Frau war zwar kleiner, aber der Blick sprach Bände. Hinata lag ihr am Herzen. Das hatte er schon verstanden, als sie extra nach Tokio kam, um die Jacken zu tauschen. "Komm Hinata, die anderen warten sicherlich schon, damit wir essen gehen können. Ihr beide könnt uns gerne begleiten. Zwei mehr machen auch keinen Unterschied." Schweigend liefen die vier zu der Wohnung. Hinata war überrascht, dass die so nahe an der Sporthalle lag. Das war ihm heute Mittag nicht aufgefallen. Als sie die Tür aufschloss kam sofort Ukai in den Gang gelaufen. Er sah etwas gestresst aus, deshalb grinste Shiori. "Hast du deine Horde pubertierender Teenager nicht im Griff?" "Du hast gut lachen. Du musst dich nur um drei kümmern. Ich habe den Rest an der Backe und die haben alle Hunger." Sie lachte einfach und ging an ihm vorbei. "Also Jungs, gehen wir essen. Macht euch fertig, dann kann es losgehen. Zieht euch wenn möglich etwas ordentliches an. Ich lade euch ein." Sie wandte sich an Bokuto und Akaashi. "Ihr habt nur Trainingskleidung?" Bokuto nickte nur und beschäftigte sich mit Hinata, während Akaashi antwortete. "Wir dachten nicht, dass wir ausgehen." "Dann holen wir euch schnell was." Bokuto und Akaashi wollten widersprechen, aber Shiori ignorierte sie. Stattdessen zählte die Frau alle durch und tippte auf ihrem Handy rum. Hinata zog Bokuto in das Zimmer, in dem er schlief und zog sich um. Es dauerte etwas, weil sie sich immer wieder küssten. Als wirklich alle fertig waren stiegen sie in den Bus. Shiori fuhr zuerst zu einem kleiner Geschäft und zwang die beiden sich etwas auszusuchen. Egal wie sehr Bokuto und Akaashi protestierten, es half nichts und so mussten sie sich etwas holen. In der Umkleide zogen sie sich um, während Shiori bezahlte. Als Bokuto aus der Umkleide kam, konnte Hinata ihn nur anstarren. Bokuto hatte sich ein weißes Hemd und eine schwarze Jacke ausgesucht. Hinata begann fast zu Sabbern, als Bokuto auf ihn zu kam. Er hatte das Ass noch nie mit Straßenkleidung gesehen, immer nur in Sportkleidung. "Gut, wenn ihr endlich fertig seid können wir gehen." Shiori schob die Jungs aus dem Laden und sie stiegen wieder in den Bus. Diesmal dauerte die Fahrt etwas länger. Sie waren aufgeregt und hungrig, als sie auf einem Parkplatz ankamen. Sie waren noch immer in Tokio, aber das Gebäude sah traditionell aus. "Kommt, ich habe reserviert." Das Restaurant war etwas gehobener, das sahen die Jungs sofort, als Shiori an die Rezeption ging. "Akihito, es freut mich dich mal wieder zu sehen." "Junge Miss Udai, mich freut es auch. Sie haben reserviert?" "Ja. Den großen Raum." "Dann folgen Sie mir. Wir haben den Raum direkt nach Ihrem Anruf hergerichtet." Shiori winkte den Jungs zu, dem Mann zu folgen, während sie und der Trainer zum Schluss liefen. "Deine Eltern müssen wirklich reich sein. Dieses Restaurant scheint richtig teuer zu sein." "Ja, sagte ich doch. So teuer wird es nicht. Ich bezahle nur die Hälfte. Wenn ich alleine bin zahle ich sogar nichts. Das Restaurant gehört meinen Eltern. Sie haben eine Hotel- und Restaurantkette, die weltweit vertreten ist. Deshalb reisen sie sehr viel. Nur wegen den Noten haben sie sich gemeldet. Sie waren stolz, als ich für Japan nominiert wurde, aber sehr enttäuscht, dass ich nur auf der Ersatzbank saß." Sie lief voraus und biss sich auf die Lippen. Ukai lief ihr nach und wollte sie am Arm packen, aber ließ es. Er hatte nicht das Recht sich dort einzumischen. Sie hatte ihm deutlich gesagt, dass er sich dieses Recht erst erkämpfen musste und in diesem Moment hatte Ukai den Entschluss gefasst zu kämpfen. Im Großen Raum angekommen warteten die Jungs auf die beiden Erwachsenen. "Ihr dürft euch setzen, wohin ihr wollt. Nur die Kopfenden gehören Ukai und mir. Wir müssen euch doch im Auge behalten." Sie setzte sich und die Jungs folgten ihrem Beispiel. Shiori hatte sich eine Speise Karte gegriffen und wollte auswählen, was sie aß, als sie sah, dass die Jungs auf die hohen Preise deuteten. Als der Kellner kam, bestellte sie einfach für alle. "Einmal die ganze Speisekarte." Geschockt wurde sie angestarrt. "Ich sagte, ich lade euch ein. So konnte ihr von allem etwas essen, wenn ihr danach noch Hunger habt, bestellen wir nochmal." Die Jungs begannen sich etwas zu trinken zu bestellen. Nach und nach begannen die Gespräche. Bokuto und Hinata beteiligten sich kaum daran, sondern beschäftigten sich nur mit sich selbst. Akaashi saß ihnen gegenüber und verdrehte nur die Augen. Er unterhielt sich lieber. Ihm fiel jedoch auf, dass weder Shiori noch der Trainer von Karasuno sich an Gesprächen beteiligten. Sie sprachen nur, wenn sie angesprochen wurden. Vielleicht wollten sie den Jungs Freiraum geben. Als die Getränke kamen, sprach Shiori von sich aus. "Ukai, du kannst gerne etwas Alkohol trinken. Ich bleibe nüchtern." Das Essen verlief ruhig, aber spaßig. Irgendwann hatten einige begonnen Hinata und Bokuto zu triezen. Akaashi gab auch jedesmal seinen Senf dazu, aber die beiden ignorierten alle. Sie waren in ihrer eigenen Welt. Die beiden trennten sich noch nicht einmal, als dass Essen kam. Erst ein Kommentar von Sugawara riss sie aus ihrer Welt. "Ihr wisst doch noch, dass man von Luft und Liebe nicht überlebt?" Bokuto drehte ganz langsam den Kopf und dabei grinste er. Seinen Arm legte er wie selbstverständlich um die Schultern von Hinata und gab ihm erst einen Kuss auf den Haarschopf. "Du bist nur immer noch neidisch, dass du nicht so etwas niedliches hast." Sugawara lachte nur nickend und alle begannen zu essen. ---- Als alle satt und zufrieden waren, orderte Shiori die Rechnung und beglich sie. "Also wir fahren jetzt zurück. Können zwei den betrunkenen Trottel stützen? Bokuto, Akaashi, soll ich euch irgendwo absetzen?" Akaashi gab ihr seine Adresse, Bokuto jedoch wollte bei Hinata bleiben. "Gut von mir aus. Ruf daheim an und gib Bescheid. Akaashi, dich fahre ich Heim." So wurde es dann auch gemacht. Daichi und Asumane hatten ihren Trainer in den Bus geschleppt. "Schnallt ihn an und setzt euch woanders hin. Dann kotzt er keinen voll." Akaashi bedankte sich, als Shiori vor seinem Haus hielt und Bokuto hatte die Erlaubnis bekommen, bei ihr zu übernachten. Als sie wieder zurück waren, halfen Asumane und Daichi ihrem Trainer auf die Couch. "Gut, ihr könnt ins Bett gehen. Ich kümmere mich um den Idioten. Bokuto, die Wände sind dünn, also bleibt anständig." Bokuto zog Hinata einfach in das Zimmer, in welchem Hinata sich vorhin umgezogen hatte. Als alle Jungs aus dem Zimmer waren seufzte die Frau. Ukai war schon eingeschlafen und sie überlegte, ob sie ihn einfach auf der Couch liegen lassen sollte. ------ Bokuto und Hinata haben sich schnell umgezogen und in den Futon gelegt. Naja Bokuto hatte nur noch seine Shorts an, da er nichts zum schlafen hatte, aber es macht ihm nichts aus. So kalt war es in der Wohnung nicht, dass er etwas brauchte. Er zog Hinata an sich heran. "Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich dich so sehr vermisst habe, Hinata." Hinata antwortete nicht mit Worten, sondern küsste ihn einfach. All seine Gefühle warf er in den Kuss. "Es wird spät und du hast morgen ein wichtiges Spiel." "Mehr als dich im Arm halten, habe ich mir auch nicht gewünscht. Alles andere hat Shiori sowieso verboten." Hinata lacht und gab Bokuto noch einen Kuss. Eng umschlungen schliefen sie ein. ------ Der nächste Morgen begann laut für die Gäste in der Wohnung. "WAS MACHST DU HIER!" Da das Geschrei aus dem Nebenzimmer kam, war es für Bokuto und Hinata am lautesten zu hören. Sofort saßen sie senkrecht im Futon und sahen sich um. Als Bokuto erkannte, dass keiner im Zimmer war, gab er Hinata einen Kuss und sah dann auf die Uhr. "Es ist ohnehin Zeit zum aufstehen. Dann können wir auch nachsehen, was nicht stimmt. Ich muss auch bald schon los." Bokuto stand auf und zog Hinata mit sich. Schnell zogen sie sich an und gingen ins Wohnzimmer. Auf der Couch lag eine Decke, aber niemand war da. Das Geschrei kam aus dem Zimmer von Shiori. Das wollten sie nicht betreten. "Lass uns schauen, ob etwas für ein Frühstück da ist. Ich muss etwas essen." Bevor sich jedoch einer der beiden überhaupt in die Küche begeben konnte, stand Shiori in der Tür. Hinata wandte seinen Blick ab. Die Frau trug nur ein Shirt mit tiefem Ausschnitt und eine knappe Shorts. Sie gähnte, bevor sie sprach. "Ich mache dir etwas. Wann trefft ihr euch? Ich fahre dich dann." "Um 10 Uhr." "Gut, das ist noch eine Stunde hin." Sie winkte die beiden in die Küche und bereitete schnell etwas für Bokuto zu. Der Geruch lockte jedoch die anderen Jungs an. "Ich koche jetzt nur für Bokuto, dann fahre ich ihn und ihr macht euch in der Zeit fertig. Dann können wir brunchen gehen. Ich bin doch keine Kompanieküche!" Leicht beleidigt gingen die Jungs raus. Ukai betrat die Küche, kratzte sich am Hinterkopf und fragte, warum die Jungs so beleidigt waren. Shiori stellte ihm wortlos eine Tasse Kaffee hin und wandte sich wieder um. "Gut, du willst nicht reden, dann kann ich ja wieder gehen." Er schnappte die Tasse und verschwand aus der Küche. Weder Bokuto noch Hinata trauten sich zu fragen, stattdessen aß Bokuto sein Frühstück und gab Hinata etwas davon. Shiori nahm das wortlos zur Kenntnis und gab Bokuto einfach einen Nachschlag. Nach dem Frühstück mussten sich Bokuto und Hinata wieder trennen. Während sich Shiori schnell anzog. "Ihr macht euch fertig. Ich habe schon reserviert. Nach dem Brunch fahren wir in die Sporthalle." Sie schob Bokuto aus der Wohnung und fuhr ihn zur Fukurodani Oberschule. "Also viel Glück beim Spiel. Gib dein bestes und ich passe solange auf Hinata auf." "Danke. Auch für das Essen." Shiori winkte nur ab und fuhr nach Hause. ---- "Hinata weißt du warum Shiori vorhin so geschrieen hat?" Hinata schüttelte den Kopf, um die Frage von Asumane zu beantworten. Ukai hustete. "Trainer Ukai, ich habe sie aus dem Zimmer kommen sehen." Ukai verfluchte Tanaka für seine Bemerkung. Konnte der Bengel nicht einfach die Klappe halten. Die Bemerkung hatte einen Sturm aus Fragen ausgelöst. "Ruhe! Ich sage es euch nicht. Es geht euch nichts an." Nishinoya stellte dann eine Frage, mit der er nicht gerechnet hatte. "Hat es etwas damit zu tun, dass Shiori in Sie, Trainer, verliebt ist?" "Woher?" "Hinata hat uns gestern erzählt, was er im Auto gehört hatte." Hinata bekam einen bösen Blick ab. Langsam versuchte sich der kleine Mittelblocker hinter Sugawara und Asumane zu verstecken. "Es geht euch trotzdem nichts an." "Dieser Meinung bin ich auch." Shiori war unbemerkt nach Hause gekommen. "Seid ihr fertig? Dann können wir los." Sie wandte sich einfach um und ging wieder nach draußen. Shiori nahm den Schlüssel vom Bus entgegen und wartete, bis alle eingestiegen waren. Als sie los fuhr, war eine seltsame Stimmung im Bus. Keiner sprach. Das Team schwieg, weil sie sich Gedanken über das Spiel machten und Ukai schwieg, weil die Frau ihm ja doch nicht antwortete. Diesmal war das Restaurant nicht so nobel, dafür jedoch genauso riesig. Wieder fuhr Shiori direkt vor die Tür. "Steigt schon mal aus und wartet an der Rezeption. Oder setzt euch am besten schon mal. Daichi, ich habe auf den Namen Udai reserviert. Ich verlasse mich auf dich, dass wenn ich gleich komme, jeder an seinem Platz sitzt." Daichi nickte und scheuchte die Meute ins Restaurant. Shiori steuerte den Wagen auf den Parkplatz. "Du möchtest wieder reden?" "Ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte nicht einfach in dein Zimmer kommen dürfen." "Hättest du wirklich nicht." "Musst du es extra schwierig machen?" "Du hättest gestern Abend nicht betrunken in mein Zimmer kommen, dich in meinen Futon legen dürfen und mich versuchen zu küssen!" Ukai starrte sie geschockt an. Das hatte er nicht wirklich gemacht. Niemals. Eigentlich dachte er, dass er erst morgens in ihr Zimmer gekommen sei, aber daran erinnerte er sich nicht, jedoch eine Sache fiel ihm auf. "Du hast mich erst morgens geweckt." "Habe ich." Shiori stieg aus und sagte kein Wort mehr. ---- Daichi und Sugawara hatten diesmal weniger Probleme. Die Jungs waren hungrig und setzten sich daher brav auf die Plätze. Die Kopfenden hatten sie frei gelassen und warteten auf die Erwachsenen. Shiori kam zuerst und die Jungs sahen ihr an, dass ihr Trainer schon wieder etwas getan haben musste. Dieser folgte ihr sehr nachdenklich. "Gut, solltet ihr euch wieder nicht entscheiden können, bestelle ich wieder die ganze Karte. Natürlich zahle ich wieder. Ukai, diesmal trinkst du nichts!" "Jaja!" Shiori sparte sich einen Kommentar und griff nach der Karte. Nishinoya stieß Hinata an und beugte sich zu ihm rüber. "Einzelnd sind die beiden zu ertragen, zusammen nicht." Hinata nickte vorsichtig und schaute vorsichtig zu den beiden, nicht dass sie Nishinoya gehört haben. "Sollen wir ihnen helfen?" Diesmal gab Hinata keine Antwort, weil er es nicht wusste. Die beiden waren erwachsen, dass sollten sie selber klären können, aber andererseits bei dem was Hinata mitbekommen hatte, würde Shiori stur bleiben. Schlussendlich schüttelten er den Kopf und dachte an Bokuto, der heute das Finale spielen würde. Das Essen war absolut köstlich. Alle genossen es und es hebte die Stimmung wieder. Als alle fertig waren, blieben sie noch etwas sitzen. Sie hatten noch Zeit. Die Jungs sprachen, während die Erwachsenen sich an keinem Gespräch beteiligten, wenn sie nicht angesprochen wurden. Als es dann Zeit war stiegen sie wieder in den Bus. Wie am Vortag war Hinata nervös und konnte sich auf nichts mehr konzentrieren. Er erstaunte ihn etwas, da er selbst nicht spielte, aber Bokuto spielte dafür und das ließ Hinata nervös werden. Er gönnte es seinem Freund und hoffte, dass seine Mannschaft stark genug war. "Ich parke wieder um. Sucht uns wieder Plätze." Diesmal stieg Trainer Ukai mit aus. Zusammen suchte sich die Gruppe einen geeigneten Platz. Shiori hatte sich Zeit gelassen und kam erst, als die Spieler begannen sich warm zu machen. Hinata war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar. Seine Augen verfolgten jede Bewegung von Bokuto. Diesmal würde er ihn nicht auf sich aufmerksam machen. Bokuto sollte konzentriert bleiben. Das Ass wusste ohnehin, dass Hinata da war. ---- Hinata starrte geschockt auf die Punktetafel. Ichibayashi hatte Fukurodani im ersten Satz überrannt. Sieben Punkte Unterschied waren verdammt viel. Hinata hoffte inständig, dass Fukurodani das Spiel noch drehen konnte. Er klatschte bei jedem Punkt, den Fukurodani erzielte und stöhnte frustriert, wenn Ichibayashi einen machte. Wenigstens lief der zweite Satz besser und Fukurodani gewann mit 25:21. Beim nächsten Satz war es deutlich knapper und Hinata schrie schon fast, als Bokuto den Satz für sein Team holte. Fukurodani ging in Führung, aber sie mussten noch einen Satz gewinnen. Der vierte Satz konnte alles entscheiden, aber im entscheidenden Moment wurde Bokuto geblockt und Ichibayashi bekam den Punkt und den Satz. Der letzte und wirklich entscheidende Satz begann. Hinata konnte nicht sagen, wer das Spiel gewann, auch wenn er für Fukurodani war. Ichibayashi war verdammt stark und Hinata musste einsehen, dass er gegen dieses Team keine Chance hatte. Noch nicht jedenfalls. Als es 13:13 stand wurde es spannend. Dummerweise wurde der Aufschlag von Fukurodani abgefangen. Ichibayashi erzielte den Punkt und hatte Aufschlag. Fukurodani konnte den Ball abfangen, aber den Schlag von Bokuto konnte der Libero noch erreichen und besiegelte die Niederlage. Ichibayashi hatte das Turnier gewonnen. Die Halle explodierte, nur diesmal wollte Hinata nicht, dass die Menschen sich freuten. Tränen sammelten sich in seinen Augen, als er den geschockten und verzweifelten Gesichtsausdruck seines Asses sah. "Nun gut, das Spiel war wirklich gut. Ich lade euch noch mal ein und morgen fahrt ihr nach Hause. Hinata, Fukurodani hat die selbe Kabine. Frag, ob Bokuto und sein Team mitkommen wollen. Wir treffen sie am besten dort. Sag jedem, der mitkommen möchte, dass sie etwas gescheites anziehen sollten. Ich kaufe nicht für jeden Kleidung." Nishinoya sah sie mit großen Augen an. Die Preise, die gestern in der Karte standen waren verdammt hoch gewesen und er fragte sich, wie hoch die Rechnung werden würden, wenn noch ein Team kam. "Wie reich bist du?" "Stinkreich." Bei dem Kommentar biss sich der Trainer auf die Lippen. Er hatte in den letzten Wochen viel Mist gegenüber Shiori gebaut und er wusste einfach nicht, ob er das gerade biegen konnte. Viel bieten konnte er ihr auf jeden Fall nicht und er fragte sich, ob Tenma wirklich recht hatte. ---- Hinata stand wieder vor der Kabine und wartete, bis der Trainer ihn rein holte. Bokuto hatte ihn umarmt und hatte dabei gezittert. Hinata war sich sicher, dass das Ass geweint haben musste und er verstand plötzlich wie Trainer Ukai es damals gehört hatte. Er sah es Bokuto nicht an, doch in seiner Stimme lag etwas und Hinata wusste, dass es Trauer war. Er hatte es im Gefühl. Der Trainer kam aus der Kabine und sah Hinata nur an. Schnell gab er die Einladung von Shiori an den Trainer weiter, doch dieser lehnte ab. Als Hinata die Kabine betrat, sah es nicht viel anders aus, als bei ihnen. "Ich soll euch von Shiori fragen, ob ihr mit uns essen möchtet. Diejenigen, die möchten, sollen sich etwas vernünftiges anziehen, sie möchte nicht für jeden Kleidung kaufen." Er hatte die Einladung monoton herunter gerattert und setzte sich dann zu Bokuto. Er zögerte erst, dann zog er Bokuto doch in seine Arme. Er spürte, wie die Tränen sein Shirt durchnässten. Hinata konnte das nicht mit ansehen und begann selbst zu weinen. "Es tut mir so Leid für dich." Bokuto zog sich etwas zurück und versuchte zu lächeln. "Wir waren einfach nicht gut genug." "Ihr habt großartig gespielt." "Ja, aber es hat nicht gereicht." Hinata beugte sich zu Bokuto und gab ihn einen Kuss. "Danke Hinata, dich habe ich gebraucht und es tut mir leid, dass ich bei eurer Niederlage nicht bei dir sein konnte." "Das macht nichts, ich kann für dich da sein und das zählt jetzt." Hinata gab Bokuto noch einen Kuss, dann ging dieser duschen. Einige Spieler warteten, weil sie die Einladung annehmen wollten. "Hinata, wo soll dieses Essen stattfinden?" "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Shiori fährt uns meistens einfach wohin. Am besten fragt ihr sie. Sie und die anderen warten im Bus." Die Spieler verabschiedeten sich und Hinata wartete allein auf Bokuto. Dieser kam gerade aus der Dusche und zog sich die neuen Sachen von gestern an. "Komm, Hinata, wir gehen." Bokuto hob schon seinen Arm, damit er ihn Hinata um die Schultern legen konnte. Als die beiden die Kabine verließen, waren sie erstaunt. Akaashi stand an der Wand gegenüber gelehnt und hatte gewartet. "Ich komme auch gleich mit. Ich habe mir so etwas schon gedacht und Bokuto kann man nirgendwo alleine hingehen lassen." Eben jener schmollte und zog Hinata einfach weiter. Draußen wartete ein Teil ihres Teams beim Bus und sprach mit den Karasuno Schülern. "Hey, Hey, Hey was macht ihr noch hier?" Akaashi verdrehte die Augen und begrüßte das Team von Karasuno. Konoha wandte sich an das Ass. "Wir wollten wissen, wo das Essen stattfindet. Wir müssen alle noch nach Hause und uns umziehen. Immerhin wussten wir nicht, dass wir nach dem Spiel eingeladen werden." "Also Jungs einsteigen, wir fahren. Später habt ihr noch Zeit zu quatschen." ----- Sie waren im selben Restaurant, wie am Tag zuvor. Die Spieler von Fukurodani waren, wie die Karasuno Spieler am Tag zuvor geschockt, von den Preisen. "Also ich mach das einfach wie gestern und bestelle alles. Gab es etwas, was euch nicht geschmeckt hat?" Kollektiv schüttelten sie den Kopf. Das Essen war fantastisch gewesen. "Gut, dann sucht euch euer Getränk aus." Während Shiori das Essen bestellte, fragte Komi, ob die Frau das ernst meinte. Sugawara gab ihn die Antwort, weil er direkt neben ihm saß. "Ja und sie bezahlt wirklich alles. Du kannst dir auch gerne noch etwas nachbestellen." Die Spieler von Fukurodani nickten ehrfürchtig. Das war mehr als großzügig und dass von einer fremden Frau. Insgeheim wussten sie, dass die Frau das nur tat, weil Hinata mit Bokuto zusammen war. Dennoch war es wirklich nett, dass die Frau sie auch einladete. Sie könnte auch einfach nur Bokuto einladen und den Rest ignorieren. Akaashi saß Sugawara gegenüber. Sie hatten sich durchgemischt. "Die Frau spielte auch Volleyball. Sie war der Ersatzlibero bei der Olympiade. Meine Schwester ist ein Fan von ihr. Ich denke, sie weiß, was Sportler nach so einer Niederlage brauchen. Leider spielt sie nicht mehr. " Kaum hatte er das erzählt, prasselten Fragen auf ihn ein. Alle in seinem direkten Umfeld wollten etwas wissen, aber er sagte nichts mehr. Viel mehr wusste er auch gar nicht, das sagte er ihnen und schwieg dann. Das Essen kam ohnehin gerade und die Jungs konzentrierten sich darauf. Bis auf zwei. Komi stieß Sugawara an und grinste, Sugawara grinste zurück, als er sah, was der andere meinte. "Hey, wie oft muss ich euch sagen, dass Luft und Liebe nicht reichen zum Überleben?" "Neid, aus dir spricht nur der Neid. Wir sollten dir etwas niedliches besorgen, dann lässt du uns in Ruhe." Jeder lachte, bei dem Kommentar von Bokuto. Selbst Sugawara. Diesrr konnte es sich nicht verkneifen Bokuto weiter zu ärgern. "So etwas niedliches wie Hinata gib es nicht mehr." Bokuto verengte seine Augen, zog Hinata zu sich und gab ihn einen Kuss. Wieder lachten alle. Niemals hatte jemand vor Hinata Bokuto wegzunehmen und das wusste das Ass. "Hinata gehört mir." ------- "Also wir gehen jetzt. Die Schüler von Fukurodani sollten mir die Adressen geben, dann kann ich euch fahren. Bokuto, ich nehme an, du bleibst auch heute mein Gast?" "Ja." Shiori nickte und wandte sich an die Jungs von Fukurodani. Sie ließ sich alle Adressen geben und überlegte sich eine Route, während die anderen schon in den Bus stiegen. ----- Am nächsten Morgen machte Shiori wieder Frühstück für Bokuto und fuhr ihn nach Hause. In der Zwischenzeit packten die Jungs und warteten dann auf die Frau. Sie wollte etwas für ein Frühstück kaufen und Proviant für unterwegs. Als sie zurück war verteilte sie das Essen und ging ins Bad. "Also wenn Shiori wieder raus kommt, bedankt ihr euch bei ihr für die letzten Tage." "Ja!" Und genau das taten sie. Shiori kam glücklicherweise vollständig angezogen aus dem Bad und war dann überrascht, als die Jungs sich vor ihr verbeugten und sich bedankten. "Kein Thema. Die letzten Wochen, insbesondere die letzten Tage, waren wenigstens nicht so langweilig. Ich wünsche euch eine gute Fahrt nach Hause." Sie lächelte. Alle stiegen in den Bus und Shiori winkte ihnen nach. ---- Sie waren schon fast zwei Stunden unterwegs und Hinata hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Seine Teamkollegen sahen es ihm an. Sugawara war es schlussendlich, der Hinata ansprach. "Kopf hoch Hinata, du siehst Bokuto bestimmt bald wieder." Hinata lächelte ihn an. "Ich vermisse ihn, aber das ist es nicht, was mich stört. Etwas war an Shiori anders." "Sie hat gelächelt. War es das?" Diesmal schüttelte Hinata nur den Kopf und dachte scharf nach. Irgendwas hatte er übersehen, aber er kam nicht darauf. Die Fahrt dauerte an und die Jungs hatten es aufgegeben Hinata zu helfen. Plötzlich wurde es Hinata klar. Es waren ihre Augen und ihre Stimme gewesen. "Ich habs! Sie hat geweint. Trainer wir müssen zurück fahren!" "Nein, Hinata, wir fahren jetzt nicht mehr zurück." "Aber haben Sie nicht-" "Verdammt Hinata!" Der Trainer fuhr zur Seite und hielt den Bus an. Seine Hände verkrampften sich um das Lenkrad und er starrte verbissen nach vorne. "Hinata, ich habe sofort gesehen, dass sie im Bad geweint hat. Aber ich habe sie schon gefragt. Sie wollte nicht mitkommen!" Hinata sprang auf und wollte auf den Trainer losgehen. Sugawara konnte ihn geistesgegenwärtig packen und festhalten. "Dann müssen Sie Shiori zwingen!" "Das kann ich nicht machen! Ich habe es bei ihr verbockt und das ist die Wahrheit. Es tut mir wirklich Leid, aber sie wird nicht mitkommen." Für den Trainer war das Gespräch beendet. Hinata verstand das nicht. Wären Bokuto und er in der Situation, hätte Hinata Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Bokuto für sich zu gewinnen. Sugawara setzte sich neben Hinata. "Trainer Ukai hat recht. Du kannst sie nicht zwingen." "Stimmt, ich kann sie nicht zwingen. Trainer Ukai hingegen schon." Was das bedeutete wusste niemand. Die Fahrt ging weiter, ihn Zwischenfälle und gegen Nachmittag kamen sie in Miyagi an. Hinata sprach mit niemandem mehr ein Wort und verschwand nach Hause. Das nächste Training war erst in einer Woche und die Spieler wollten die Zeit nutzen sich auszuruhen. "Hat jemand eine Ahnung, was mit Hinata los ist?" "Nein, nicht wirklich." "Ihr Bengel seid viel zu neugierig. Hinata, hat mit Sicherheit etwas von dem Biest erfahren, was ihn zu dieser Reaktion treibt." Der Trainer hatte Daichi und Sugawara erschreckt. Sie wandten sich und bevor jemand etwas sagen konnte mischte sich Nishinoya ein. "Trainer, wie wäre es, wenn sie statt Biest einfach Shiori sagen würden." "Geht nach Hause ihr Rotznasen." Daran hatte Ukai auch schon gedacht, aber das würde er den Jungs sicherlich nicht aus fie Nase binden. Sie hatte ihm vorhin schon eine Nachricht geschrieben und Ukai kam darin gar nicht gut weg. Hinata hatte recht gehabt, er hätte zurück fahren sollen. Er war ja so ein Feigling! ----- "Bokuto, jetzt mach schon, wir kommen noch zu spät!" "Ja!" Akaashi war zwar ein Jahr unter Bokuto, aber sie gingen gemeinsam zur Schule. Bot sich ja auch an, weil sie nahe beieinander wohnten. Bokuto lief ein paar Meter, blieb dann wieder stehen, als sein Handy vibrierte. Akaashi reichte es und er nahm Bokuto das Handy weg. "Akaashi! Hinata hat mir geschrieben!" "Schule! Jetzt!" "Aber Hinata hat geschrieben und das ist wichtiger." Kaum hatte er ausgesprochen, erkannte er, dass er die Geduld von Akaashi überspannt hatte. Dieser zog gerade seine Augenbraue hoch und sah Bokuto nur an. "Du kannst Hinata nach dem Unterricht antworten, ich konfisziere dein Handy." Akaashi wandte sich ab und ging in sein Klassenzimmer. Bokuto protestierte, aber bekam sein Handy nicht wieder zurück. Beleidigt verzog er sich in sein Klassenzimmer. In der Mittagspause traf sich immer das ganze Team im Hof. Dort fand Bokuto auch Akaashi und bettelte wieder um sein Handy. Konoha half ihm sogar. "Akaashi, nun gib ihm doch das Handy zurück. Hinata hat uns allen geschrieben." "Genau.. Warte was? Hinata hat euch geschrieben? Warum?" Das interessierte auch Akaashi, der gnädigerweise Bokuto sein Handy zurück gab und selbst auf seines schaute. "Er hat uns eingeladen zu einem Wochenende am Strand. Zwar würde es für das Wasser zu kalt sein, aber für den Strand geht es." Bokuto las die Nachricht auch und schrieb Hinata sofort eine Zusage. Kurze Zeit später wurde er in eine Gruppe eingeladen. "Da haben aber schon ganz schön viele zugesagt." Akaashi wurde auch in die Gruppe eingeladen und las ein paar Namen. "Von Karasuno kommen nicht ganz so viele. Kenma, Kuroo und Oikawa? Wie kam der kleine an dessen Nummer? Iwaizumi? Bokuto mach die lieber mal Gedanken darüber, dass dein kleiner schneller eine Handynummer bekommt, als der beste Gigolo." Bokuto las sich auch die Namen durch. Er machte sich keine Gedanken darüber, dass Hinata so viele Nummern hatte, viele hatte er bestimmt im Trainingscamp bekommen. "Die Managerinnen kommen auch. Und Ukai und Shiori, Tenma. Wer zum Teufel hat ein Haus mit so viel Platz?" Akaashi fragte sich ernsthaft, ob Bokuto manchmal nur so tat oder wirklich ständig auf der Leitung stand. Diesmal sahen ihn alle komisch an. Komi gab sich einen ruck und erklärte es ihm. "Shiori und ihr Bruder werden sicherlich ein Haus haben." "Äh... Ups, vergessen." "Du bist und bleibst ein Kurzstreckengrübler, aber im Ernst, wie hat Hinata die alle überredet? Oikawa ist nicht der Typ für sowas." Während Bokuto und Akaashi sich mehr und mehr in ihr Gespräch vertieften, gingen die anderen Teamkollegen. Sie hatten ohnehin nicht zu gesagte und ihnen war Oikawa egal. "Oikawa ist nicht so schlimm, wenn er nicht gegen einen spielen muss." Es überraschte Akaashi wirklich, dass Bokuto Oikawa verteidigte. Dieser hatte Hinata im Camp verletzen wollen und Bokuto war stinksauer gewesen. Wenn Akaashi aber genauer darüber nachdachte, war Bokuto nicht lange wütend. Oikawa hatte sich entschuldigt und Hinata nahm die Entschuldigung an. Vielleicht lag es daran. Hätte Hinata sich geweigert Oikawa eine Chance zu geben, dann war sich Akaashi sicher, hätte Bokuto jetzt einen Anfall bekommen. Wobei Hinata Oikawa dann auch nicht eingeladen hätte. "Akaashi! Hörst du mir zu?" "Was? Ja." "Lügner." Bokuto lachte, weil er wusste, dass Akaashi ihn gerade angelogen hatte und er ihn ertappt hatte. "Ich habe dir gerade erzählt, dass ich schon einen Mitfahrgelegenheit organisiert habe. Shiori nimmt uns beide, Kuroo und Kenma mit. Mehr haben aus Tokio nicht zugesagt. Eher haben schon alle abgesagt. Man! Ich freue mich darauf. Ich habe Hinata seit einer Woche nicht mehr gesehen und davor bei unserem Spiel, dass einen Monat zuvor war." Die Schulglocke klingelte und die beiden gingen zurück in den Unterricht. Bokuto hatte den Rest des Tages ein grinsen im Gesicht. Zwei Wochen noch, dann würde er Hinata wiedersehen. Er konnte es kaum erwarten. Kapitel 3: Bokuto X Hinata Teil 3 --------------------------------- Bokuto war aufgeregt. Endlich würde er Hinata wiedersehen. Zusammen mit Akaashi war er bei Shiori, die Kenma und Kuroo abholen würde. Sie würden etwas früher ankommen, als die anderen, weil Shiori und Tenma noch die Räume vorbereiten mussten. Dass er dadurch viel zu früh war, störte ihn nicht. Akaashi hatte auch schon angeboten zu helfen. "Wozu sollen wir eigentlich Schwimmsachen einpacken? Das Meer ist noch zu kalt." "Das soll eine Überraschung werden, also Geduld, Akaashi." Shiori war unbemerkt ins Wohnzimmer gekommen und hatte die Frage beantwortet. "Kommt jetzt, die beiden warten bestimmt. Wer von euch ist der größte?" "Das dürfte Kuroo sein." "Ich bin der größte!" Akaashi schlug Bokuto auf den Hinterkopf und fragte sich, ob das Ass wirklich schon im letzten Jahr der Oberstufe war. Kleine Kinder waren nicht so anstrengend. "Sie fragte das, weil Kuroo Vorne sitzen soll." "Aber ich will Vorne sitzen." "Ins Auto mit euch und Ruhe jetzt. Kuroo sitzt Vorne und fertig." Shiori nahm ihren Koffer und ging. Akaashi und Bokuto folgten ihr schweigsam. Die Frau hatte sie noch nie angemeckert. Die Fahrt dauerte nur fünf Minuten da seufzte sie. "Es tut mir leid, euch angemeckert zu haben. Ich habe nur gerade unglaubliche Kopfschmerzen und eurer kindischer Streit macht das nicht besser." Bokuto und Akaashi entschuldigten sich ebenfalls, schwiegen danach aber trotzdem. Ein paar Minuten später meldete sich Shiori erneut. "Die beiden dort?" Die Antwort blieb erspart, als Bokuto das Fenster runterließ und nach den beiden rief. Nachdem die beiden eingestiegen waren, fuhren sie los. ----- Als sie in Miyagi ankamen, gab Shiori Kuroo ihr Handy. "Ruf meinen Bruder Tenma an und sag ihm, dass wir in zehn Minuten da sind. Er soll die Garage öffnen." Kuroo nahm das Handy und grinste, als er das Hintergrundbild sah. "Netter Hintergrund." "Ja. Manche Worte bleiben trotzdem lieber ungesagt. Es könnte in Hälse regnen." Kuroo sagte daraufhin wirklich nichts mehr und rief Tenma an. Hoffentlich war der nicht so gruselig. Als er die Stimme hörte, war er erleichtert. Das klang ja nett. "Hallo Herr Udai, ihre Schwester sagte, ich solle Sie anrufen. Wir kommen in ein paar Minuten an und Shiori meinte, Sie sollen die Garage öffnen." Nachdem er sich wieder verabschiedet hatte, legte Kuroo auf und gab das Handy zurück. Als sie ankamen, war die Garage offen und Tenma stand an der Wand gelehnt. Shiori parkte den Wagen und alle stiegen erleichtert aus. Fünf Stunden im Auto waren echt nervig. "Hey Schwesterherz, mein Auto ist ja ganz geblieben." "Ich kann Auto fahren!" "Du hattest letztes Jahr einen Totalschaden." "Das war nicht meine Schuld! Und ich lag zwei Monate im Krankenhaus!" "Dafür hast du ja ein saftiges Schmerzensgeld bekommen." "Wovon du wohl am meisten profitiert hast." Tenam verdrehte die Augen und begrüßte die Jungs. "Ich zeige euch eure Zimmer. Shiori, du kennst deines schon. Du wirst es dir mit den Mädels von Karasuno teilen müssen." Shiori winkte nur ab und zog ihren Koffer aus dem Kofferraum. "Wie lange wolltest du nochmal bleiben?" Sie antwortete gar nicht und ging einfach durch die Tür, während Tenam die Garage schloss. "Also Jungs, ich zeige euch das Zimmer. Ihr könnt euch frei bewegen, nur das Zimmer der Mädels solltet ihr meiden. Shiori kann sonst böse werden. Achja, ich heiße Tenma, wer von euch hat mich am Telefon Herr genannt? Lass das bleiben. Ich bin gerade vier Jahre älter." Kuroo nickte. Bokuto interessierte sich nicht für das Zimmer schon gar nicht für das Zimmer der Mädchen. Er wollte nur wissen, wann Hinata kam. "Er dürfte so in zwei Stunden auftauchen. Shiori und ich bereiten ein großes Essen vor, solange könnt ihr euch im Keller entspannen." Tenma lief voraus ins Haus. Die Jungs kamen aus dem staunen nicht mehr raus. Als sie durch die Verbindungstür traten, sahen sie durch eine Fensterfront direkt aufs Meer. Das Zimmer in dem sie über das Wochenende schliefen, war nicht besonders eingerichtet, aber es lag zur Meerseite und durch das Fenster wehte eine kleine Brise. Tenma ließ sie alleine und ging in die Küche. "Was meinte Tenma damit, dass wir uns im Keller entspannen können?" "Keine Ahnung, aber wir können ja nachsehen." Schnell bereiteten sie ihre Futons vor und gingen wieder nach unten. Dort fragten sie Tenma, ob er ihnen den Keller zeigte. Er lief eine Treppe runter und blieb vor einer Tür stehen. "Shiori hatte recht, als sie sagte, dass ich von dem Schmerzensgeld am meisten profitiert haben." Grinsend öffnete er die Tür. "Deshalb die Badesachen." Bokuto schrie begeistert auf und rannte zurück in ihr Zimmer. Schnell zog er sich um und war schon auf dem Weg zurück in die kleine Schwimmhalle, als die anderen seinem Beispiel folgten. Außer Kenma, dieser legte sich auf einen der Liegestühle und spielte mit dem Handy. Kaum war Bokuto ins Wasser gesprungen, sprang jemand neben ihm rein. Kuroo und Bokuto lieferten sich eine Wasserschlacht. "Kenma! Komm auch rein!" "Ich verzichte. Ihr versucht mich doch dann nur unter Wasser zu drücken oder zu werfen. Macht das später lieber mit Hinata, der macht das mit." "Hier wirft keiner Hinata rum!" "Nein Bokuto, das darfst nur du." Kuroo spritzte Wasser ihm Wasser ins Gesicht und Bokuto stürzte sich auf ihn. Akaashi war zwar auch im Wasser, aber wurde von den bedein zum Glück ignoriert. Er genoss das warme Wasser und lehnte sich zurück. Das Schwimmbad hatte echt fast alles, was man zum entspannen brauchte. Sie alle vergaßen die Zeit, bis jemand die Tür aufriss und nach Bokuto schreiend ins Wasser sprang. Bokuto starrte gebannt auf die Stelle, in die Hinata ins Wasser gesprungen war. Als der Orange Haarschopf die Wasseroberfläche durchbrach, wollte Bokuto wollte er keine Sekunde blinzeln. Die nassen Haare, die Hinata ins Gesicht hingen. Das Wasser, dass an seinem Körper herunter lief. Bokuto wollte das Wasser sein. Zum Schluss sah er in das strahlende Gesicht. Wäre Bokuto nicht schon in Hinata verliebt, hätte er sich in genau diesem Moment schockverliebt. Ihm wurde warm, als Hinata auf ihn zu kam. Bokuto war sich sicher, dass ganze Wochenende einen halb nackten Hinata vor der Nase zu haben, würde seine Zurückhaltung sprengen. Als Hinata bei ihm angekommen war, schloss er ihn in seine Arme. "Hey, Hey, Hey, ihr seid schon da? Ich habe dich vermisst, Hinata." "Ich habe dich auch vermisst. Die anderen kommen wahrscheinlich nach und nach." Bokuto küsste Hinata und wollte den Kuss vertiefen, als jemand ihn packte und unter Wasser tauchte. Prustend kam er hoch und sah Hinata lachen. Bokuto sah sich nach dem schuldigen um und natürlich war es Kuroo. Sofort stürzte er sich auf den Kapitän von Nekoma. Dieser wich den Schlägen lachend aus und packte Bokuto erneut, nur um ihn im Schwitzkasten zu halten. Grinsend beugte er sich zu Bokuto runter. "Ich habe dir nur bei deinem Problem geholfen. Hinata und du, wollt doch sicherlich keine Zuschauer, wenn es rund geht." Bokuto befreite sich und ignorierte das lachen. Insgeheim wusste er, dass Kuroo ihm wirklich geholfen hatte, aber andererseits hatte dieser ihn von Hinata weggezogen. Dennoch, hätte er Hinata noch etwas länger geküsst, hätte er sicher ein Problem in der Badehose bekommen. Er ging zurück zu Hinata und gab ihm noch mal einen Kuss. Plötzlich wurde es ziemlich still. Die beiden sahen sich um und Bokuto verdrehte die Augen. Die beiden Managerinnen waren gekommen und sämtliche Jungs bekamen große Augen und starrten. Kuroo kam auf ihn zu und legte ihm grinsend die Hand auf die Schulter. "So hast du vor ein paar Minuten auch geschaut." Ein Pfiff holte alle aus ihren Gedanken. Shiori stand am Rand und forderte die Aufmerksamkeit. "Also, in einer Stunde gib es Essen. Schaut zu, dass ihr eine Mütze oder Kapuze anzieht. Draußen ist es mit nassen Haaren doch etwas kühl. Und passt aufeinander auf. Das mir ja keiner ertrinkt!" Sie wollte wieder zurück in die Küche gehen, wurde aber gepackt und ins Wasser geworfen. Prustend kam sie wieder an die Oberfläche und sah den Übeltäter finster an. "Ukai! Du Idiot! Jungs auf ihn! Ihr habt die Erlaubnis von mir." Shiori hievte sich aus dem Wasser und sah wie ein ihr wage bekannt vorkommender Schüler Ukai ins Wasser schubste. Als Ukai wieder an der Wasseroberfläche war starrte er den Schüler an. Das hätte er jetzt nicht gedacht. Nicht von ihm. "Oikawa?" "Wenn eine Dame etwas sagte, muss ich es machen. Da kann ich mich nicht wehren." "So Jungs, habt Spaß mit eurem Trainer. Ich mach das Essen fertig." Shiori verschwand wieder und Ukai hatte ein ganz mieses Gefühl, als er die Gesichter der Schüler sah. Shiori hatte ihn den Hyänen zum fraß vorgeworfen. Die Jungs von der Karasuno stürzten sich zuerst auf ihn. An forderster Front war Hinata und ihm folgte Nishinoya. Den beiden folgte einfach der Rest des Teams und dann auch noch die Schüler der anderen Schulen. Oikawa das Aas, das ihn überhaupt erst in diese Situation gebracht hatte, hatte sich zu den Mädchen gesetzt und wollte wohl flirten. ----- Gegen den frühen Abend kamen alle nach draußen. Die Geschwister hatten ordentlich etwas aufgebaut, dafür haben sie die Hilfe einiger Jungs in Anspruch genommen, als Trainer Ukai beschäftigt war. Dieser saß auf einer der Bänke und sprach mit keinem mehr. Shiori beugte sich zu ihm. "Das hast du davon, mich mit einem weißen Shirt ins Wasser zu werfen, vor einer Horde pupertierender Jungs. Es war mein gutes Recht die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken." "Du hast einen Bikini drunter." "Irrelevant." Sie setzte sich mit ihrem Teller neben ihn. Diesmal mussten sie die Jungs nicht wirklich beaufsichtigen. Die Erwachsenen waren auch nur da, damit die Gemüter der Eltern beruhigt waren. "So Jungs und Mädels, ihr könnt euch Essen holen. Danach bleibt ihr eine Stunde aus dem Pool und dann ist es mir egal was ihr macht. Bokuto, Hinata! Essen! Nicht knutschen!" Hinata rutschte erschrocken zurück und sah aus, als wäre er gerade aus einem Traum aufgewacht. Bokuto jedoch erfasste die Situation sofort. Diesmal hatte nicht Sugawara die beiden gestört, sondern Shiori. Die standard Antwort kam trotzdem. "Du bist nur neidisch, weil du nicht so etwas niedliches hast." Shiori lachte, bevor sie antwortete. "Wenn man eure Beziehung als Beispiel nimmt, wäre ich in der Position von Hinata. Ich brauche nichts niedliches, ich wäre das niedliche Anhängsel. Was ich brauche-" "Behältst du für dich, die meisten hier sind Minderjährig." Tenma stützte sich auf der Schulter seiner Schwester ab und stahl ihr etwas vom Teller. Sie stieß ihn mit ihrem Ellenbogen an. "Hol dir dein eigenes Essen." Hinata lächelte, als er das sah. Zwischen seiner Schwester und ihm sah man manchmal auch solche Szenen. Bokuto legte ihm einen Arm um die Schulter und gab ihm einen Kuss auf den Haarschopf. "Woran denkst du?" "Ich bin glücklich, das ich dich wieder bei mir habe." Bokuto gab ihm noch einen Kuss und aß weiter. Hinata begann auch zu essen. Bokuto sah sich um. Das Wochenende wird sicherlich lustig. Akaashi und Iwaizumi saßen ihnen gegenüber. Da hatten sich zwei gefunden. Beide waren immer damit beschäftigt ihren besten Freund zur Vernunft zu bringen. Oder sie wurden gewalttätig. Apropos gewalttätig. Mal sehen was Iwaizumi tat. "Iwaizumi, wie stellt man das ab?" Bokuto deutete auf Oikawa der gleichzeitig mit den Mädchen flirtete und Kageyama mit blicken taxierte. Iwaizumi stand auf, ging zu Oikawa und gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. "Oikawa, lass den scheiß!" Ohne auf eine Antwort zu warten, setzte sich Iwaizumi wieder auf seinen Platz. "Und das hilft wirklich?" "Manchmal." Akaashi sah erst Oikawa dann Bokuto abschätzend an. Bokuto wusste genau was Akaashi dachte und schüttelte den Kopf. "Das machst du nicht." "Wenn es sein muss, mach ich das. Ein Schlag auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen." ----- Die Jungs waren wieder im Pool. Alle hatten zusammen aufgeräumt, damit die Erwachsenen auch mal etwas Ruhe hatten. Die beiden Mädchen saßen am Rand im Wasser und ließen sich mit den Düsen massieren. Kuroo hatte das Handy von Kenma versteckt und ihn gezwungen ins Wasser zu gehen. Zusammen spielten sie sich einen Ball zu, spritzte mit Wasser oder tunkten einander. Oikawa spielte nicht wirklich mit, er war auffallend oft in der Nähe von Yachi zu sehen. Als der Zuspieler wieder auf dem Weg zu den Mädchen war, hielt Bokuto ihn grinsend auf. "Da will sich jemand etwas niedliches schnappen." Oikawa grinste nur und ließ Bokuto stehen und ging zu dem blonden Mädchen. Bokuto spielte weiter mit den anderen. Nur eine Person war nicht im Wasser. Shiori hatte sich geweigert und Ukai wollte sie nicht rein werfen. Nicht noch einmal. Der Ball flog aus dem Wasser, direkt zu der liege in der Shiori entspannte. "Shiori, kannst du uns den Ball wieder geben?" Sie reagierte nicht und Tenma sprang aus dem Wasser. Als er sie ansah schüttelte er nur den Kopf nahm den Ball und sprang zurück ins Wasser. "Die ist tatsächlich eingeschlafen." Alle lachten und selbst davon wurde die Frau nicht wach. ---- Nach und nach hatten sich die Jungs ausgepowert und lagen auf den Liegen verteilt und genossen die Ruhe. Plötzlich hallte ein Schrei durch die Ruhe. Oikawa hatte Yachi gepackt und zurück ins Wasser geworfen. Viel ausmachen tat es ihr nicht. "Also das ging dann doch schnell." Hinata blickte Bokuto verschlafen an. Der Schrei hatte ihn geweckt. "Oikawa schlich schon den ganzen Tag um Yachi herum. Jetzt hat er sie ins Wasser geworfen und sie lacht." "Wenn er ihr weh tut, Spring ich ihm ins Gesicht." Hinata war schon fast wieder eingeschlafen, als er das gesagt hatte. Bokuto lächelte und strich ihm sanft über die Wange. Er hätte Hinata ewig beobachtet, wenn der Lärmpegeln nicht plötzlich drastisch gestiegen wäre und Hinata geweckt hätte. Bokuto blickte zu den beiden im Wasser. Hinata folgte dem Blick und lächelte. Oikawa hatte Yachi im Arm und küsste sie. Was ihn dabei zum Lachen brachte waren die Kommentare von einigen. Manche pfiffen sogar. "Finger weg!" Tanaka. "Yachi, erpresst er dich?" Nishinoya. "Nehmt euch ein Zimmer." Kuroo. "Iwaizumi! Pfeif Oikawa zurück!" Sugawara. "Er ist doch nicht mein.... OIKAWA BEI FUSS!" Iwaizumi. Der letzte Kommentar brachte Oikawa zum reagieren. Er schlang einen Arm fester um Yachi und zeigte in Richtung Iwaizumi den Mittelfinger mit der anderen Hand. Das brachte allen kollektiv zum Lachen, nur Iwaizumi sprang ins Wasser um Oikawa zu würgen. Eine Weile stritten sich die beiden im Wasser, aber irgendwann hatte Oikawa wohl die Nase voll und ignorierte seinen besten Freund. Wer wollte sich schon mit Iwaizumi beschäftigen, wenn so ein niedliches Mädchen auf einen wartete? "Wirklich, wenn er ihr weh tut, springe ich ihm ins Gesicht." "Hinata, sprich nicht davon andere anzuspringen, sonst werde ich noch eifersüchtig." Hinata lachte nur und gab Bokuto einen Kuss. Darüber brauchte sich der ältere keine Gedanken machen. "Hey ihr drei, kommt mal wieder aus dem Wasser. Der Pool wird Nachts gesperrt." Die drei hörten auf Tenma und kamen aus dem Wasser. "Ihr dürft Morgen wieder ins Wasser, aber Nachts, wenn kein Erwachsener dabei ist, ist uns das Risiko zu groß. Ihr dürft gerne noch machen was ihr wollt, aber den Keller schließe ich ab. Selbst in den Garten und an den Strand könnt ihr gehen, meldet euch nur vorher ab." Langsam verließen alle den Schwimmbadbereich und zogen sich in ihren jeweiligen Zimmern etwas wärmeres an. Einige gingen wirklich noch nach draußen und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Hinata und Bokuto aber haben sich in einen Futon gekuschelt und küssten sich. "Hey ihr zwei, seid aber heute Nacht nicht so laut." "Also mein kleiner, einige in deiner Mannschaft sind wirklich frech. Wie geht ihr mit frechen Liberos um?" "Hinata ist meistens genauso frech. Du hast ihn nur gezähmt." Lachend vergrub sich Hinata in Bokutos Shirt. Dieser strich ihm sanft über den Rücken und lächelte dabei. Nach und nach ließen die Jungs die beiden alleine. "Ein, zwei Stunden Bokuto, dann klopfen wir." Damit war Akaashi auch verschwunden. Bokuto verdrehte die Augen kurz, dann konzentrierte er sich voll und ganz auf Hinata, der ihn erwartend anblickte. Langsam begann er Hinata zu küssen und rutschte über ihn. Links und rechts stützte er sich ab, damit er nicht mit seinem ganzen Gewicht auf Hinata lag. Der Kuss wurde verlangender und Hinata ließ seine Hände wandern. Erst strich er sanft über die Brust, dann ließ Hinata seine Hände auf den Rücken wandern. Langsam glitten seine Hände runter, bevor er Bokutos Hintern erreichte, stoppte dieser. "Hinata, wenn du das jetzt machst, dann kann ich mich nicht mehr zurückhalten." "Ich will das. Jetzt." Bokuto sah Hinata noch einmal tief in die Augen, dann küsste er ihn. "Du machst mich wahnsinnig." Die Stimme war dunkler als sonst und war voller Verlangen. Es bescherte Hinata eine Gänsehaut. Verlangend drückte er sich an Bokuto. Hinata wollte das, er wollte das jetzt! ----- Akaashi wollte gerade klopfen, als er ein leises stöhnen hörte. Er hielt in der Bewegung inne und dachte, dass das jetzt nicht deren ernst sein konnte. Sugawara bekam große Augen. "Echt jetzt?" "Wir sollten nicht hier stehen bleiben. Ich will das nicht hören." "Das sollten wir wirklich nicht." Beide wandten sich um und hielten diejenigen auf, die auch schon ins Zimmer wollten. "Ihr wollt da jetzt nicht rein. Hinata und Bokuto... Also wir.... Äh." Sugawara wusste nicht, wie er das ausdrücken sollte, die anderen jedoch verstanden ihn auch so. Kuroo lachte nur und ging zurück ins Wohnzimmer. "Hätte nicht gedacht, dass Hinata so versaut sein kann. Er wirkte immer so schüchtern." Oikawa kam gerade vom Zimmer der Mädchen und mischte sich ein. Dabei stützte er sich auf die Couchlehne hinter Kuroo. "Hinata ist auch schüchtern. Bokuto hat ihn wohl dazu... Animiert? Oder Hinata ist schlicht und ergreifend scharf geworden, weil er Bokuto den halben Tag halbnackt gesehen hat. Würde mich nicht wundern, wenn Hinata in der Beziehung genauso leidenschaftlich ist, wie beim Volleyball." Oikawa wurde angesehen, als hätte er zwei Köpfe. Kaum einer glaubte, dass Hinata die Initiative ergriffen hatte. Hinata war doch immer so schüchtern und versteckte sich hinter Leuten, wenn jemand ihn erschreckte. Sie diskutierten darüber. Das Gespräch lockte immer mehr Jungs an, bis alle im Wohnzimmer saßen und drüber diskutierten, ob Hinata oder Bokuto die Initiative ergriffen hat. Als Sugawara spekulierte, dass Bokuto Hinata dazu überredet haben könnte, schüttelte Oikawa den Kopf. "Sugawara, wenn Hinata das nicht wollte, was ich stark bezweifle, hätte Bokuto sich ihm nicht genähert." "Oikawa hat recht. Bokuto hätte Hinata niemals dazu überredet, eher hat Hinata ihn überredet. Ich habe Bokuto eingeschärft nichts ohne Hinatas Zustimmung zu tun." "Über was redet ihr?" Sie wandten dich erschrocken um. Ukai stand mit Armen verschränkt vor ihnen und wollte eine Antwort haben. Die Jungs konnten ihn nicht sehen, da sie zum Teil mit den Rücken zu ihm saßen und andere sich auf den Boden gesetzt hatten. Ukai sah die Jungs an. Ihm war sofort aufgefallen, dass Hinata und Bokuto fehlten. "Also ähm... Wir..." "Sugawara, wo sind Hinata und Bokuto und solltet ihr nicht langsam ins Bett? Es ist nach Mitternacht." Plötzlich fiel ihm ein, wo die beiden sein könnten. Deshalb waren sie alle hier. Keiner wollte sie stören. "Das ist doch jetzt nicht wahr? Die haben euch rausgeworfen? Aber ihr habt doch nicht alle das selbe Zimmer. Ein Teil kann schon ins Bett gehen." Oikawa zuckte mit den Schultern und ging in das Zimmer, welches er sich mit einigen teilte. "Ihr habt den Trainer gehört, alle die nicht von Bokuto und Hinata vor die Tür gesetzt wurden sollen ins Bett." Iwaizumi und Daichi folgten ihm. Kageyama war völlig verstört und konnte nicht ins Bett gehen. Er konnte sich Bokuto und Hinata einfach nicht intim vorstellen. Nishinoya zog ihn daher mit. "Und was sollen wir machen?" Ukai zuckte nur mit den Schultern und dachte kurz nach, dann grinste er fies. "Stört sie doch einfach. Das Zimmer gehört ihnen nicht allein. Vielleicht sind sie ja auch schon fertig?" Diesmal grinste der Trainer noch fieser und wandte sie um. Er würde die beiden jetzt unterbrechen. Erst lauschte er an der Tür, als er nichts hörte klopfte er. "Maaan Akaashi! Sei nicht so laut!" Ukai sah die Jungs hinter ihm an. "Ich glaube sie sind fertig. Jetzt ab ins Bett mit euch." Sie öffneten die Tür und sahen, wie Bokuto sie verschlafen anblinzelte. Als er Akaashi erkannte, drehte er sich wieder um und schlief weiter. ----- Am nächsten Morgen wachten die Jungs nach und nach auf und versammelten sich im Wohnzimmer. Hinata und Bokuto mussten sich schon am Morgen einiges von Iwaizumi anhören und das endete nicht, als sie das Wohnzimmer betraten. Es wurde nur schlimmer. Irgendwann waren alle wach auch die beiden Mädchen, nur die Erwachsenen fehlten noch, als es plötzlich an der Tür klingelte. "Wer geht?" "Bokuto, dass ist nicht unser Haus!" Akaashi schüttelte nur den Kopf. Dachte Bokuto auch mal nach bevor er sprach? "Ich gehe, komm Iwaizumi, wenn der mich verprügeln will, brauche ich einen Schläger." "Ich bin kein Schläger!" "Aber du schlägst mich immer!" "Du hast es ja auch verdient!" Beide verließen weiter streitend das Wohnzimmer, nur um kurze Zeit später wieder zu kommen. "Die Udai Geschwister haben echt an alles gedacht. Da steht einer, der uns das Frühstück bringt." Sofort sprangen einige Jungs auf, um das Frühstück ins Haus zu holen. Nishinoya legte den Kopf schief. "Ich wusste nicht, dass man sich Frühstück liefern lassen kann." "Man kann sich wohl alles liefern lassen, wenn man genug zahlt. Kommt, bringen wir das Essen raus. Der Tisch ist viel größer und es ist warm genug." Alle stimmten Akaashi zu und brachten das Essen nach draußen und packten es aus. Nun standen sie vor leckerem Essen, aber die Erwachsenen waren noch immer nicht wach. "Yachi, Shimizu, hat Shiori nicht bei euch geschlafen?" "Nein. Ihr Bett war leer." "Und wer geht sie jetzt wecken?" "Niemand braucht uns wecken." Die drei Erwachsenen betraten den Garten. Shiori setzte sich. Ukai tat es ihr gleich und setzte sich neben sie. "Wenn ihr schon alles fertig habt, können wir essen. Danach machen wir euch das Schwimmbad wieder auf." Alle setzten sich und begannen mit dem Frühstück. Ukai räusperte sich. "Hinata, Bokuto, ich möchte später mit euch sprechen." Beide nickten nur. Hinata war ganz rot geworden, was Bokuto wieder niedlich fand und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Sie wussten worüber der Trainer sprechen wollte, aber gefallen tat es ihnen nicht. Nach dem Essen blieben sie einfach sitzen, während die anderen den Tisch abräumten und dann in den Keller gingen. Shiori blieb auch sitzen, wollte sie doch wissen um was es ging und die Jungs notfalls unterstützen. "Also erstmal, Hinata, hat Bokuto dich überredet?" "Was? Nein!" "Ukai! Die Frage geht eindeutig zu weit!" Bokuto wollte schon aufspringen, aber die Antwort von Hinata ließ ihn Ruhe bewahren. Wenn er auf den Trainer losging, sah das nicht so gut aus. Hinata biss sich mehrmals auf die Lippen und wurde rot. Die nächste Aussage überraschte den Trainer. "Ich habe Bokuto überredet." "Gut. Dann noch eine Sache. Ihr könnt die anderen nicht aus dem Zimmer werfen um Sex zu haben." Hinata vergrub sein Gesicht in Bokutos Shirt. Das war mega peinlich. "Also eigentlich können sie das schon machen. Die anderen hätten ja was sagen können, aber die Jungs haben mehr Taktgefühl, als gewisse Trainer. Ich kann euch beiden aber auch ein eigenes Zimmer geben." Ukai bat um Geduld. Im Prinzip hatte er einfach keine Lust, mitten in der Nacht aufzustehen und das Wohnzimmer bevölkert vorzufinden. Eigentlich wollte er sich nur was zu trinken holen und dann hatte er die Meute entdeckt. Die Stichelei ignorierte er einfach komplett. "Ihr habt noch ein Zimmer? Wie groß ist das Haus?" "Natürlich. Kommt mit. Ihr packt eure Sachen und zieht um." Shiori stand einfach auf und Hinata und Bokuto folgten ihr und ließen den Trainer allein draußen sitzen. Schnell hatten sie die Sachen zusammengepackt und in ihr neues Zimmer gebracht. Es war deutlich kleiner als die an und hatte keinen so tollen Ausblick, aber Bokuto hatte gar nicht vor, die Zeit zu verschwenden, indem er aus dem Fenster sah. Hinata interessierte ihn viel mehr und diese Nacht wurden sie sicherlich nicht gestört oder mussten jemanden aus dem Zimmer werfen. Und da das Zimmer der Mädchen gegenüber war, hatte keiner der Jungs überhaupt einen Grund zu kommen. "Gut, wenn euch das Zimmer gefällt, könnt ihr zu den anderen gehen." Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen, als Shiori gegangen war, wollten sie sich umziehen, aber Hinata konnte seinen Blick nicht von Bokuto abwenden. Er hatte am Vorabend Blut geleckt und wollte mehr. ----- Fast eine Stunde später sprangen Hinata und Bokuto in den Pool. Sofort kamen Kuroo, Oikawa und Sugawara auf sie zu. "Sag mal Bokuto, was hat dich den gebissen?" Kuroo tippte grinsend auf die Stelle, die er meinte. Tatsächlich hatte Bokuto einen roten Fleck auf der Schulter. Hinata vergrub hochrot sein Gesicht an Bokutos Brust. Das war so peinlich und er musste es sich schon den ganzen Morgen anhören. Bokuto legte seine Arme um ihn und stützte sein Kinn auf Hinatas Kopf ab. Dabei grinste er Kuroo dreckig an. "Was glaubst du?" "Das du ein Biest im Bett hast?" Hinata wurde noch röter, wenn dass möglich war. Oikawa schlich um die beiden herum und grinste dabei. "Die Kratzer auf deinem Rücken, kommen dann auch von diesem Biest?" "Was wird das hier? Ein Verhör?" "Aber wir haben noch gar nicht angefangen zu verhören." Irgendwie hatte Bokuto das Gefühl, dass die drei irgendwas vor hatten. Sugawara hielt sich zwar im Gegensatz zu den anderen beiden mit Worten zurück, aber das Grinsen sagte einiges. Die drei hatten sich langsam um sie herum verteilt. Dann kam wohl das Signal und alle sprangen gleichzeitig auf sie zu. Oikawa griff Hinata hob ihn hoch und warf ihn ins Wasser, während Sugawara und Kuroo nach Bokuto griffen und ihn tunkten. Prustend kamen die beiden wieder hoch und hörten sich das Gelächter an. Bokuto sah Oikawa finster an und ging zu Hinata und nahm ihn in den Arm. Plötzliche Berührungen mochte Hinata immer noch nicht, aber der kleine lachte nur. Oikawa grinste Bokuto an. "Dachte ich mir doch." "Was meinst du?" "Hinata, war es dir unangenehm, dass ich dich berührt habe?" Hinatas Augen weiteten sich, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht zusammen gezuckt war. Er schüttelte den Kopf. Es war wirklich nicht unangenehm gewesen. Sugawara freute sich und gab Hinata eine kräftige Umarmung, nachdem Bokuto ihn losgelassen hatte. Kuroo legte ihm nur die Hand auf die Schulter. Nach und nach bekamen sie dir Aufmerksamkeit und Hinata wurde von allen umarmt. Bokuto stand etwas weiter weg neben Oikawa. "Du hast mir keine Antwort gegeben." "Du hast Hinata gestern die Angst vor Berührungen genommen. Er konnte sich völlig fallen lassen und ihm ist nichts passiert. Vielleicht hatte er unterbewusst immer noch Angst gehabt. Aber viel wichtiger sind die Kratzer auf deinem Rücken. Ist Hinata wirklich so ein Biest oder war eine Katze bei euch." "Wir haben zwei von Nekoma heute Nacht im Zimmer gehabt." Oikawa schlug ihm lachend auf die Schulter und verzog sich. Yachi hatte viel zu lange keine Aufmerksamkeit von ihm erhalten. Bokuto sah ihm kurz mach, bevor er Hinata rettete. Die anderen hatten angefangen ihn zu tunken und mit Wasser zu bespritzen. Er nahm Hinata in seine Arme und küsste ihn. Der Kuss wurde leidenschaftlich als Hinata seine Beine um Bokuto schlang. Beide vergaßen die anderen um sie herum. Hinata drückte sich näher an Bokuto, dieser hatte seine Hände auf Hinatas Hintern gelegt und massierte ihn. "Nehmt euch ein Zimmer!" Keiner der beiden reagierte auf den Ausruf von Kuroo. Die anderen Jungs und die beiden Mädels jedoch wurden langsam rot. Die beiden hatten wirklich alles um sich herum vergessen. "Das wird noch eine Piepshow, wenn die nicht aufhören." "Ich wusste doch, dass Hinata leidenschaftlich ist!" Kuroo hatte sich den Wasserball geschnappt und warf ihn Oikawa zu, der danach verlangt hatte. Yachi konzentrierte sich nicht auf ihn, wenn die zwei knutschend im Wasser standen. Er warf den Ball Bokuto an den Kopf. Und endlich kam eine Reaktion. Die beiden trennten sich und sahen sich verwirrt um. "Hey! Geht ins Zimmer, aber treibt es nicht hier!" Kurz sahen sich Hinata und Bokuto an, dann hörten sie auf den Rat von Oikawa und verschwanden. Sugawara starrte den beiden hinterher. "Echt jetzt? Sind die notgeil?" "Lass sie doch. Sie wissen nicht, wann sie sich das nächste Mal sehen." Akaashi hatte sich rausgehalten und lag auf einer der Liegen. Neben ihm lag Iwaizumi und döste etwas. ----- Bokuto lag schwer atmend im Futon. Hinata hatte sich an ihn gekuschelt und seinen Kopf auf die Brust von Bokuto gelegt. "Verdammt Hinata, du bist wirklich der Wahnsinn." Hinata sagte nichts, sondern drehte nur seinen Kopf und gab Bokuto einen Kuss. Langsam krabbelte er über ihn und setzte sich auf ihn. Bokuto stöhnte auf. Hinata war unersättlich. ----- "Jungs, Zeit fürs Essen. Wo sind Hinata und Bokuto?" Shiori sah sich um, aber fand die beiden nicht. "Die sind auf ihr Zimmer verschwunden." "Alles klar." Sie wandte sich einfach ab und die Jungs folgten ihr. Sie wollten sich etwas anziehen und dann schon mal nach draußen gehen. Shiori klopfte und Kuroo ließ es sich nicht nehmen grinsend zuzusehen. Plötzlich wandte sich die Frau ab und lief an ihm vorbei. Kuroo ging in das Zimmer, dass er sich mit den anderen teilte und zog sich um. Ein lautes Geräusch zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. "Was war das?" "Keine Ahnung. Sollen wir nachsehen?" Kuroo gab Akaashi keine Antwort, sondern verließ das Zimmer und sah sich um. Akaashi, Sugawara und Kenma folgten ihm. Im Gang sahen sie, was den Krach verursacht hatte. Ukai hatte Shiori an die Wand gedrückt, dabei schien eine Vase herunter gefallen zu sein. Hinata blickte geschockt von der anderen Seite auf die Szene. Er wurde wohl an sich und Lev erinnert, doch das hier, war nicht ungewollt. Shiori sah Ukai zwar böse an, aber wehrte sich nicht. "Ich habe mich mehrfach entschuldigt, dennoch stichelst du oder ignorierst mich. Sag mir was ich wirklich falsch gemacht habe!" "Du hast mit meinem Bruder geredet. Sonst würdest du nicht ausgerechnet diese Frage stellen." "Ja! Verdammt! Ich habe Tenma gefragt und er sagte ich soll dich fragen, was wirklich dein Problem ist!" "Das erzähle ich dir sicherlich nicht in einem Gang mit dutzenden Zuschauern. Es ist Zeit fürs Essen, danach kannst du gerne noch einmal fragen." Ukai sah sich um und erkannte die ganzen Spieler, die um sie herum standen und sich wohl fragten, ob sie eingreifen sollten. Er ließ Shiori los und stampfte davon. Die Frau sah ihm erst wütend nach, dann setzte sie sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand. "Geht schon mal essen, Hinata setz dich zu mir." Ohne zu fragen setzte sich de kleine Mittelblocker vor die Frau. Bokuto war sich nicht, ob er sich auch setzen durfte und stand deshalb unschlüssig daneben. Shiori deutete einfach auf den Boden und Bokuto setzte sich. Er nahm Hinata auf den Schoss und beiden warteten darauf, dass Shiori begann. "Also Hinata, ich wollte kurz mit dir reden. Ich habe dir angesehen, dass die das gerade geschockt hat. Du hast dich an das erinnert, was dir mit Lev passiert ist, aber das ich was völlig anderes gewesen. Ich habe Ukai tatsächlich provoziert. Ich wollte, dass er aus seinem Schneckenhaus kommt. Das was dir mit Lev passiert ist, wolltest du nicht, das ist der Unterschied. Ich weiß, dass es für dich jetzt erstmal ein Schock war, aber es ist wirklich alles gut." Shiori rieb sich die Handgelenke und verzog das Gesicht. "Das einzige was bleibt sind blaue Flecken. Ist alles gut, Hinata?" Lange dachte Hinata darüber nach und genoss dabei die Streicheleinheiten von Bokuto. "Ja, danke, dass du mir das erklärt hast." Sie wuschelte ihm durch die Haare und legte dann einen schmollenden Gesichtsausdruck auf. "Eines muss ich aber noch loswerden. Ich bin echt beleidigt. Hinata, du hattest jetzt mehr Sex in den letzten 24 Stunden, als ich in den letzten fünf Jahren." ---- Die Jungs und Mädchen sahen einen hochroten Hinata zwei amüsierte Begleiter zum Tisch kommen. Shiori setzte sich auf den einzelnen freien Platz, während Hinata und Bokuto zwei Plätze in der Mitte nebeneinander nahmen. "Irgendwie habe ich das Gefühl einen Witz verpasst zu haben." "Das hast du auch. Ich habe Hinata gesagt, dass ich beleidigt bin, dass er mehr Sex in 24 Stunden hatte, als ich in fünf Jahren." Oikawa, Iwaizumi und Akaashi lachten leicht und beobachteten Hinata der sich mit Kageyama stritt. Oikawa sah Shiori mit einem Blick an, der kalkulierender nicht sein könnte. "Wenn man fragen darf, warum hast du dir niemanden gesucht?" "Oikawa!" Shiori hob die Hand um Iwaizumi zu signalisieren, dass es in Ordnung war. "Ziemlich dreiste Frage. Kageyama erzählte, dass du die Schwächen anderer sehr gut analysieren kannst. Dann tu das, analysier mich. Nach dem Essen." Shiori stand auf und brachte ihren Teller in die Küche. "Oikawa! Was sollte das?" "Ich habe doch nur gefragt!" "Sowas fragt man nicht!" ------- Als Oikawa Shiori fand, lag sie entspannt auf der Couch. "Du willst mich wirklich analysieren? Dann machen wir dass in einem der Zimmer. Dann bekommt das auch niemand mit." Oikawa und Iwaizumi folgten der Frau in das Zimmer von Tenma und Ukai. Sie setzten sich auf den Boden und Shiori sagte, dass Oikawa beginnen könnte. Iwaizumi war sich sicher, dass das keine gute Idee war und wollte es eigentlich stoppen, aber schwieg. Die Frau hatte es angeboten. Er sah nur hin und her. "Also, du stehst auf den Trainer von Karasuno." "Das ist allgemein bekannt. Jeder hier weiß das. Selbst Ukai." "Er hat dich verletzt." "Bekannt. "Jemand anderes hat dich auch verletzt." "Meine Eltern, aber auch dass ist nicht unbekannt. Hinata weiß davon." "Ich meine nicht deine Eltern." Shiori biss sich auf die Lippen und nickte. "Das sind keine Schwächen, was du da aufzählst." "Deine Schwäche ist nicht der Trainer. Deine Schwäche ist Hinata. Du siehst etwas in ihm, was dich an dich erinnert und willst ihm helfen, weil dir niemand geholfen hat." "Das Hinata meine Schwäche ist, ist offensichtlich." Shiori stand auf und klopfte den imaginären Staub von ihrer Hose. "Du bist wirklich intelligent, Oikawa nur in einer Sache liegst du etwas falsch. Mir hat jemand geholfen, unbewusst, aber mir wurde geholfen, deshalb helfe ich auch Hinata. Als Ukai mich sitzen ließ, erzählte er es rum. Das war der Anfang vom Horror, der sich Mobbing nannte. Ukai hat es nicht gesehen oder sehen wollen, aber seine Freunde haben mich schwer verletzt. Innerlich und äußerlich. Ich sage euch nicht, was die mit mir gemacht haben, aber Tenam half mir durch die Zeit. Er war zwar erst elf, aber er war da. Ich musste mich um ihn kümmern, wenn ich nicht wollte, dass meine Eltern ihn bekommen. So, Oikawa, Iwaizumi, ich muss euch bitten zu gehen. Und sagt dem Lauscher, dass er reinkommen kann. Und noch etwas Oikawa, verletze Yachi nicht." ----- Auf dem Weg zum Strand hielt Iwaizumi Oikawa eine Standpauke, die sich gewaschen hatte. Am Strand angekommen, suchte Oikawa Yachi und gesellte sich zu ihr. Iwaizumi seufzte nur und setzte sich an den Rand eines provisorisch gebauten Beachvolleyballfeldes, auf dem schon zwei Teams spielten. Ein Schrei lenkte die Aufmerksamkeit zurück zum Haus. Trainer Ukai kam zu ihnen und hatte Shiori über die Schulter gelegt. Er setzte sie auf den Boden und wandte sich an alle. "Also mal zuhören. Lasst uns ein paar Runden spielen. Hinata, Kageyama ihr geht auf diese Seite." Shiori stand auf und lief auf die andere Seite. "Ich spiele selbst, mit Oikawa und Kuroo." "Sugawara, Daichi und Bokuto." "Kenma, Tenma." "Nishinoya, Iwaizumi." "Akaashi und Tanaka." Die Jungs verteilten sich in die zwei Teams und warteten darauf, was nun geschah. Shiori tief ihr Team zusammen. Bevor sie etwas sagen konnte, fragte auch schon Tenam was das sollte. "Ich habe ihm gesagt, dass ich besser trainieren könnte als er, dann hat er mich gepackt. Und er hat schon einen Fehler gemacht." "Ihr ward fast eine Stunde alleine da Oben!" "Egal jetzt, das ist nichts für Bruderohren gedacht. Der Fehler war der Sand. Warum?" Oikawa grinste. "Hinata wird nicht so schnell sein und kann nicht so hoch springen. Zudem sind die Spieler im gesamten kleiner. Du hast dir drei von fünf Zuspielern geschnappt. Du selbst kannst zuspielen. Akaashi, Kuroo und ich können neben dem zuspielen oder blocken auch angreifen, weil wir groß genug sind. Und er hat vergessen, dass das Haus eures ist und ihr sicherlich mit dem Strand klar kommt. Das bedeutet, Tenma kann auch angreifen. Du spielst darauf, dass ein Zuspieler den Ball erreicht, bei dem anderen Team wird es schwerer." "Immer wieder beeindruckend, was du alles siehst und auch noch vollkommen richtig. Dann los, spielen wir." Das Spiel war lustig, zumindest für das Team von Shiori. Ukai stand am Rand und fuchtelte mit den Armen und fluchte dabei. Er hatte seinen Fehler erkannt, als Hinata und Kageyama ihren ersten Schnellangriff starteten. Hinata konnte keinen Anlauf nehmen, weil der Sand keinen Halt gab. Nach ein paar Versuchen, konnte Hinata wenigstens normal angreifen, aber da war die Niederlage schon besiegelt. Oikawa, Kenma und Akaashi waren drei geniale Zuspieler und Oikawa und Akaashi waren groß genug um locker einen guten Angriff zu starten. Dazu kam Tanaka, der die Kraft hatte und vielleicht irgendwann einmal ein Ass sein konnte. Das Tenam und Shiori hier wohnten, hatte er auch verdrängt. Er hatte verloren, bevor das Spiel überhaupt begann. ----- Nachdem sie etwas draußen am Strand gegeneinander gespielt hatten, gingen alle zurück und ruhten sich im Pool oder auf den Liegen drum herum aus. Shimizu und Yachi waren in ihrem Zimmer in ein Gespräch vertieft, dass sich um Oikawa drehte. "Erzähl Yachi, wie ist Oikawa so?" "Nun ja, nett und liebevoll." Yachi sah auf den Boden und knetete ihre Hände. "Ich höre ein aber?" "Er spricht nur von sich und Volleyball. Er fragt nie nach mir, ich bin die jenige die Fragen stellt. Er scheint sich nicht wirklich für mich zu interessieren. Ich weiß nicht, ob das nach dem Wochenende weiter geht." Shimizu nahm Yachi in den Arm, die traurig auf ihre Hände sah. Shimizu seufzte, so etwas hatte sie sich gedacht. "Yachi, es ist bekannt, dass Oikawa selbstverliebt ist und dass er sich nur für Volleyball interessiert ist auch bekannt. Seine letzte Freundin hat angeblich Schluss gemacht, weil er nur trainiert hat." Yachi nickte nur in den Armen von Shimizu. "Das sagte er bereits. Er sagte auch, dass ich als Managerin eines Volleyballteams das verstehen würde." "Oh, Yachi. Wenn wir zurück sind, werden die Jungs auf dich aufpassen, wenn das mit Oikawa nicht hält. Hinata besonders." "Warum?" "Du gehörst zum Volleyballclub. Wenn Sie mitbekommen, dass Oikawa Dich verletzt hat, werden sie ihn nicht mehr in deine Nähe lassen. Und andere werden nur in deine Nähe kommen, wenn sie würdig sind. Für Hinata bist du eine gute Freundin." ----- Bokuto war gerade aus ihrem Zimmer gekommen, als er im Zimmer der Mädchen Stimmen hörte. Er wollte nicht lauschen, doch als er Oikawas Namen hörte, konnte er nicht anders. Jedoch als er hörte, wie Yachi von Oikawa sprach, packte ihn eine Wut. Oikawa wurde gewarnt. Immer und immer wieder. Als er das von Hinata hörte, wurde sein Herz warm. Genauso stellte er sich Hinata vor. Der kleine würde auf Yachi aufpassen. Hinata und Yachi waren von den Persönlichkeiten ziemlich gleich. Hatten sie ein Ziel, brachte nichts die davon ab und dann noch die Energie, die beide für ihr Ziel an den Tag legten, glich sich. Kurz überlegte Bokuto, ob er Hinata davon erzählen sollte, aber kam davon ab. Der kleine würde sich nur Sorgen machen, Bokuto würde erst selbst mit Oikawa sprechen und ihm die Konsequenzen vorhalten. Vielleicht kam der Zuspieler zur Besinnung. Hinata würde Oikawa direkt ins Gesicht springen und ihm die Augen auskratzen. Im kleinen Schwimmbad angekommen gab er erst Hinata einen Kuss, bevor er sich Oikawa schnappte. Hinata war zwar etwas enttäuscht, dass Bokuto wieder verschwand, aber Sugawara lenkte ihn ab. Bokuto hatte Oikawa nach draußen geführt und mit den, was er gehört hatte, konfrontiert. "Verdammt. Ich dachte das hält zumindest ein paar Wochen." "Oikawa! Du hast es von Anfang an nicht ernst gemeint?" "Naja, ich habe mir schon gedacht, dass ich sie vergraule, aber ich dachte nicht, dass sie so schnell die Nase voll hat." "Die werden dich umbringen. Die Jungs von Karasuno passen auf ihre Mädchen auf. Verdammt, wenn du nur Spaß willst, such dir keine Erstklässler dafür!" Oikawa sah Bokuto ziemlich beleidigt an, wusste aber, dass er recht hatte. "Gut, ich rede mit Yachi." ----- Was Bokuto zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass Oikawa das Gespräch mit am Pool stattfinden ließ. Dies sah er erst als er wieder in den Keller ging und Oikawa auf Yachi zusteuerte. Bokuto selbst ging wieder zu Hinata und zog ihn in eine Umarmung. "Bokuto? Was war los?" Bokuto umarmte Hinata stärker und erzählte ihm alles. Hinata wollte sich losreißen, aber die Umarmung war zu fest. "Hinata, du darfst dich nicht einmischen. Das müssen sie selbst klären. Du kannst aber gerne Oikawa in den Hintern treten, wenn Yachi weint." "Aber Yachi ist wie eine Schwester für mich." Bokuto nickte nur und streichelte Hinata beruhigend über den Kopf. Als Oikawa und Yachi ihr Gespräch beendet hatten, rannte das blonde Mädchen aus dem Keller. Das Mädchen hatte eindeutig Tränen in den Augen und das hatten die anderen Jungs gesehen. Sofort bekam Oikawa böse Blicke ab. "Oikawa! Wir haben dich gewarnt!" Die Jungs von Karasuno stürzten sich auf den Zuspieler von Aoba Johsai. Hinata wollte auch los stürmen, aber Bokuto hielt ihn immer noch fest. "Bleib hier. Es bringt nichts, wenn ihr ihn alle verfolgt." "Aber-" Bokuto drehte Hinata einfach um und gab ihm einen Kuss. Ein plötzlicher Schrei ließ sie jedoch auseinanderfahren und sich umsehen. Oikawa war gestürzt und die anderen Jungs standen um ihn herum. Bokuto und Hinata wollten sofort nachsehen gehen, da kam schon Shiori in das kleine Schwimmbad gerauscht und scheuchte die Jungs fort. "Wo kam die jetzt her?" "Keine Ahnung. Die Erwachsenen sind gar nicht hier gewesen. Woher weiß sie das dann?" Bokuto und Hinata sahen sich verwundert an und gingen aus dem Wasser. Die Jungs haben Platz für die Frau gemacht und so konnten auch Hinata und Bokuto sehen was passiert war. Oikawa muss mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen sein, da es blutete. Shiori hatte ihr Handy gezückt und rief den Notarzt. Nachdem das erledigt war, sah sie alle der Reihe nach an. "Geht jetzt in eure Zimmer. Zieht euch um. Es gibt ohnehin gleich Essen für euch. Ich werde mich um alles weitere kümmern." Schuldbewusst gingen die Jungs. Sie hatten zwar keine Standpauke bekommen, aber das würde noch folgen, wenn Ukai davon erfuhr. ---- Beim Essen saßen alle betrübt da und aßen nicht. Ukai seufzte und stand auf. Während er sprach entfernte sich Tenma ein Stück, um zu telefonieren. "Ich will euch nicht sagen, was ihr falsch gemacht habt, das wisst ihr. Ihr wolltet Yachi rächen, weil Oikawa sich schäbig Verhalten hat. Ihr solltet jedoch bedenken, dass weder Yachi noch Oikawa euch gefragt haben, ob ihr euch einmischen könnt. Ihr hättet euch nicht um Oikawa kümmern sollen, sondern um Yachi. In eurem Alter gehört probieren dazu. Vielleicht haben die beiden gemerkt, dass es nicht passt. Jedoch Oikawa alleine die Schuld zu geben, ohne alle Fakten zu kennen, ist falsch. Ihr werdet im Leben noch oft in Situationen kommen, die euch impulsiv reagieren lassen, aber ihr solltet immer eure Konsequenzen im Auge behalten. Natürlich gibt es Situationen, in denen man helfen muss, obwohl man nicht gefragt wird, aber Beziehung gehören selten dazu." Nachdem Tenma fertig mit telefonieren war, hörte er die kleine Rede und verdrehte die Augen. "Nachdem Ukai so viel geredet hat, habe ich nur etwas kurzes zu sagen. Shiori hat angerufen. Oikawa geht es gut. Es ist nur eine Platzwunde ich werde die beiden abholen. Tut mir einen Gefallen Jungs und bringt euch in der Zeit nicht um. Ukai pass auf sie auf." Ohne auf den protest von dem Trainer zu hören ging Tenma. "Diese Familie! Gut, ihr dürft machen was ihr wollt. Ihr habt ihn gehört, bringt euch nicht um. Ach ja und esst endlich." Die Jungs blieben einfach sitzen und starrten ihre Teller an. Teilweise waren sie erleichtert, dass Oikawa nicht so schwer verletzt war, aber andererseits dachten sie auch über die Worte von Ukai nach. Hinata sah kurz Yachi an, die sich unwohl fühlte und ergriff dann das Wort. "Yachi, erzählst du uns was zwischen dir und Oikawa passiert ist?" Erschrocken sah das Mädchen auf. Einige sahen sie fragend an, andere sahen weithin auf ihre Teller. "Also, ähm... Oikawa kam auf mich zu, um mit mir zu reden, aber ich habe ihn nicht ausreden lassen... Also... Äh... Ja... Ich habe ihm gesagt, dass ich Volleyball zwar mag, aber nicht so sehr liebe, dass es kein anderes Thema gab, über dass ich mich unterhalten möchte. Naja ich sagte ihm, dass er nur Volleyball und sich selbst liebt und dass da niemand einen Platz neben ihm haben wird. Er hat mit den Schultern gezuckt und gesagt, es gäbe ja noch ein Haufen anderer Mädchen. Dann bin ich gegangen." Es war nicht förderlich für das schlechte Gewissen, da Yachi die Sache beendet hatte, bevor es richtig los ging. Sie hatte es beendet, bevor sie wirklich verletzt worden wäre. Die Jungs von der Karasuno dachten über die Worte nach. Sie hatten sich wirklich falsch verhalten und mussten sich bei Oikawa entschuldigen. "Was sollen denn die trüben Gesichter hier? Es gibt gutes Essen, einen Strand und einen Pool und ihr sitzt hier und blast Trübsal?" Oikawa stand grinsend in der Tür und sah alle an. Um seinen Kopf war ein Verband und Shiori stützte ihn. Nishinoya und Tanaka gingen zuerst zu ihm, um sich zu entschuldigen, doch Oikawa winkte nur ab. "Ich hätte auch nicht rennen dürfen. Alles halb so wild. Einen Vorteil hat es, Iwaizumi hat Prügelverbot." "OIKAWA!" ------ Der Abend wurde ruhig im Wohnzimmer verbracht. Nachdem Oikawa wieder zurück war, hatten die Jungs ihren Appetit wieder gefunden. Bokuto und Hinata hatten sich ziemlich schnell verabschiedet. Sie wollten ihre Zeit noch genießen, bevor Bokuto morgen abreiste. ------ Am nächsten Tag wollte Hinata gar nicht aufstehen. Er wusste, dass wenn er es tat, dann war die Abreise von Bokuto nicht mehr weit und genau das wollte er hinauszögern. Sein Freund wurde unruhig. Langsam schlug Bokuto die Augen auf. Das erste, was er sah, war Hinata, der traurig vor sich hin starrte. "Hinata?" "Ich will nicht, dass du gehst. Können wir die Zeit nicht anhalten?"  Bokuto schlang seine Arme um Hinata und seufzte. Eigentlich war er der selben Meinung, aber es ging nicht anders. Er musste gehen, ob er wollte oder nicht, aber bis dahin wollte er die letzten Stunden noch genießen.  "Wir können die Zeit nicht anhalten, aber nutzen." Bokuto küsste Hinata und beugte sich über ihn. ----- Shiori saß beim Frühstück und sah sich um. Natürlich hatte sie bemerkt, dass zwei fehlten. Sie hatte auch schon etwas zu Essen zur Seite gestellt. Jedoch waren die beiden fehlenden Jungs nicht die einzigen, die nicht glücklich über den Abschied waren. Überall sah sie trübe Gesichter. Sie deutete ihrem Bruder an, ihr zu folgen. "Du siehst es auch?" Tenma rollte mit den Augen. "Ist ja nicht zu übersehen." "Würdest du mir das Haus noch einmal überlassen?" "Ich überlasse dir das Haus ganz. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, eine Weile nach Tokio zu ziehen. Du kannst so lange hier bleiben. Wir tauschen einfach." Shiori dachte darüber nur kurz nach. "Einverstanden. Die Großstadt ist mit ohnehin zu laut. Als ich spielte ging es, aber jetzt brauche ich etwas Ruhe." "Gut. Wir geht es Oikawa?" "Zu gut. Ich habe ihn im Auto gefragt, ob ich ihn nach Hause fahren soll, aber er lenhte ab. Dann habe ich ihm gesagt, dass er es ruhig angehen lassen soll und er fragte mich, ob ich seine Mama bin." Tenma konnte nicht anders und begann zu lachen, vor allem weil seine Schwester das Gesicht seltsam verzog. "Lach du nur. Ich habe versucht ihm zu helfen." Shiori wandte sich um und ging ins Haus. ------ Hinata und Bokuto hatten Hunger, aber sie wollten nicht zu den anderen gehen. Die Zeit war zu kostbar. "Hinata, wir sollten etwas essen gehen." "Ich will nicht. Wenn wir aufstehen, musst du gehen." Bokuto nahm Hinata in die Arme und seufzte. Er wollte auch nicht gehen. Es klopfte und Bokuto rief die Person herein. "Ihr zwei solltet wirklich etwas essen." Mitleidig sah Shiori die beiden an. Sie ahnte, was den beiden durch den Kopf ging. Bokuto bestätigte es ihr und auch sie seufzte. "Ich habe mit meinem Bruder gesprochen. Er und ich tauschen eine Weile. Ich wohne dann hier und Tenma in Tokio. Bokuto, du kannst jederzeit hier her kommen, auch wenn ich dir die Wochenenden Vorschlage, kannst du auch unter der Woche mal vorbei kommen. Hinata du darfst natürlich immer zu mir kommen. Und jetzt kommt essen." Hinata sprang auf und umarmte die Frau. Er hatte sich Sorgen gemacht, wann er Bokuto sehen konnte und jetzt kam die Frau wieder mit einer Lösung. Auch Bokuto stand auf und zog die Frau in eine Umarmung. "Danke Shiori." "Kein Problem Jungs und jetzt Anmarsch essen! Die Stimmung der anderen ist momentan auch nicht besser, aber ihr beide könnt sie ja jetzt heben." ----- "HEY HEY HEY! Was sollen den die trüben Gesichter? Lasst uns noch ein wenig Spaß haben!" Kapitel 4: Oikawa x Hinata -------------------------- ------ Hinata ging nach dem Sieg auf die Toilette. Er ging nicht auf die Toilette, weil er musste. Nein. Im Publikum hatte er eine Person gesehen, die er treffen wollte. Als sein Team und er ihre Sachen gepackt hatten, hatte er schnell eine Nachricht geschrieben und seiner Mannschaft Bescheid gegeben. Als er auf der Toilette war, wartete er, bis alle draußen waren. "Bist du da?" "Natürlich, mein kleiner." Die Tür einer Kabine ging auf und dort stand die Person, die Hinata am wichtigsten war. "Komm her mein kleiner. Lass dich umarmen. Du hast großartig gespielt." Hinata ließ sich kein zweites Mal bitten und flog fast in die Arme seines Gegenübers. "Ich habe dich vermisst." "Wir haben uns doch nur 4 Tage lang nicht gesehen. Aber ich habe dich auch vermisst." Beide standen eine Weile da, bis plötzlich die Tür aufgerissen wurde. "Hinata! Wo-" ------- Kaum war Hinata verschwunden verzog der Trainer das Gesicht. "Sugawara, geh Hinata nach, damit er sich nicht mit irgendwelchen Typen anlegen kann. Oder sich verquatscht. Die Mannschaft will Heim." Sugawara stellte seine Sporttasche auf den Boden und folgte Hinata. Morgen stand schon der nächste Gegner an und die Jungs mussten sich ausruhen. Die Inarizaki-Oberschule war ein harter Gegner. Vielleicht der härteste im ganzen Turnier. Kurz blieb Sugawara vor der Tür und wartete, doch schnell wurde er ungeduldig, als drei heraus kamen, aber Hinata nicht dabei war. Nach knapp fünf Minuten ging er einfach rein. "Hinata! Wo-" Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Dort stand Hinata und schmiegte sich an Oikawa! Der kleine Mittelblocker wollte vor schreck zurück springen, aber wurde von starken Armen an Ort und Stelle gehalten. "Hinata?" "Hinata, alles ist gut. Das ist nur Sugawara, der wird dir sicherlich nicht verbieten mich zu sehen." Oikawa streichelte sanft über den Kopf von Hinata. Seine sanften Worte und seine Geste standen im krassen Gegensatz zu dem Blick, den Sugawara zu sehen bekam. Sugawara würde nichts sagen, Oikawas Blick machte ihn zu sehr Angst. "Ich... Also ich wollte...Hinata, die anderen warten." "Stimmt. Morgen haben wir ein wichtiges Spiel. Siehst du mir zu?" "Immer." Hinata sah kurz zu Sugawara, dann zurück zu Oikawa. Er traute sich nicht ihn zu küssen, nicht vor Sugawara, aber er wollte es. Dieses Dilemma sah auch Oikawa, der sich einfach zu dem kleineren hinunter beugte und ihn küsste. Sugawara erkannte, dass die beiden wohl schon länger etwas miteinander hatten, weil Hinata Oikawa vertraute und sich wieder voll auf den Setter konzentrierte. Peinlich berührt sah er auf den Boden und räusperte sich. "Hinata, wir müssen wirklich los." "Ja. Ich schreibe dir, Oikawa." "Schreib mir einfach die Adresse eurer Unterkunft. Ich komme später vorbei." Ein kleinen Kuss später, lief Hinata neben Sugawara zurück. "Da seid ihr ja! Was hat so lange gedauert?" Daichi sah die beiden zuerst und stellte auch die Frage. "Als... Ähm..." Sugawara kratzte sich am Hinterkopf. Er konnte unmöglich sagen, dass er Hinata mit Oikawa erwischt hatte. Zum Glück half Hinata aus. "Ich habe noch jemanden getroffen. Sorry." Sugawara blinzelte mehrmals. Hinata hatte nicht gelogen, nur dass er gegangen war, um jemanden zu treffen, hatte er verschwiegen. "Ist jetzt auch egal. Kommt wir gehen." Zusammen verließen sie die Halle und fuhren zurück in ihre Unterkunft. Schon im Bus schrieb Hinata Oikawa die Adresse. Sugawara hatte sich neben ihn gesetzt und wollte eigentlich fragen stellen, ließ es aber bleiben, weil die anderen es hören konnten. Er wollte Hinata nicht in Schwierigkeiten bringen. Der kleine Mittelblocker sollte sich nicht um die Meinung des Teams sorgen. Was sich Sugawara jedoch fragte, war, wie die Meinung ausfallen würde. Oikawa wollte später noch vorbei kommen. Wollten die beiden sich Outen? Sugawara zog sein Handy aus der Tasche. *Was machst du wenn Oikawa später kommt?* Hinata war erst überrascht, als er die Nachricht las und sah Sugawara an. Dieser deutete jedoch nur auf das Handy und Hinata verstand. *Ich weiß es nicht. Das Team der Aoba Johsai hat es gut aufgenommen. Ich hoffe ihr alle nimmt es auch gut auf.* *Seijoh weiß bescheid?* Leise gluckste Hinata. *Oikawa kann nichts vor Iwaizumi verheimlichen. Egal wie sehr er es versucht. Iwaizumi hat uns erwischt und Oikawa den Kopf gewaschen. Von wegen verheimlichen und so. Danach hat Oikawa es dem ganzen Team gesagt. Das war kurz vor dem Spiel gegen Aoba Johsai im Oberschultunier.* Sugawara fielen fast die Augen raus bei der Nachricht. *So lange wissen die es schon? Wie lange seid ihr zusammen?* *Seid kurz nach dem ersten Testspiel gegen sie.* So lange schon? Sugawara dachte, dass er es hätte bemerken müssen, kam aber auf keine Anzeichen. Die beiden mussten sich gut versteckt haben. Irgendwie tat es ihm auch leid, dass Hinata Angst vor der Reaktion der Mannschaft hatte, aber andererseits wusste Sugawara auch nicht, wie die anderen reagieren würden. Es musste anstrengend sein sich immer zu verstecken und Oikawa hatte jetzt einfach das Outing in die Hand genommen. Sein Handy vibrierte und er hätte es fast fallen lassen, als er die Nachricht las. *Ich kann verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest.* Sein Kopf schnellte herum und er blickte Hinata geschockt an. Dieser starrte stur auf den Sitz Vorsicht und schien mit sich zu kämpfen. Sugawara schrieb Hinata zurück, doch dieser las die Nachricht nicht. Er stieß Hinata mit dem Ellenbogenbruch an und jetzt reagierte. Sein Gesicht war ängstlich, als er Sugawara anblickte, aber verwandelte sich in Erleichterung, als er das Lächeln sah. Wieder deutete Sugawara auf das Handy. *Warum sollte ich?* In dieser Frage stand viel mehr, als nur diese drei Worte. Es lag Akzeptanz darin. Fast hätte Hinata geweint vor Freunde, doch die nächste Nachricht ließ ihn grinsen. *Mir ist egal, welches Geschlecht dein Partner hat. Dein jetziger Partner ist nur etwas gruselig. Vor allem wenn er böse schaut.* "Jungs aussteigen. Wir sind da." ----- Wie selbstverständlich lief Oikawa in die Unterkunft. In der Lobby saßen schon die ersten Karasuno Schüler. Darunter auch der bekannte, orangene Haarschopf. Leise schlich er sich an, dabei setzte er seinen Rucksack ab. Er wusste zwar, dass ihn gleich jemand hinter Hinata entdecken würde, aber er versuchte zu Hinata zu gelangen und ihm die Augen zu zu heben. "OIKAWA?!?" Kageyama stand hinter ihm, aber das ignorierte er. Hinata hatte sich gerade umgedreht und strahlte ihn an. Hinata sprang über die Couch und direkt in seine Arme. Zum Glück kannte er Hinata so gut, dass er die Reaktion abgeschätzt hatte. So konnte er sie beide auf den Beinen halten. Hinata war zwar sehr leicht, aber auch ungestüm und konnte Oikawa tatsächlich umwerfen. Sugawara musste dem kleinen Mut gemacht haben, denn sonst hätte Hinata niemals so eine Reaktion gezeigt. "Du bist tatsächlich gekommen?" "Ich sagte doch, dass ich kommen werde." Kraftig umarmte er Hinata, bevor er sich umsah. Die Reaktionen hatte er erwartet. Schock und Unglaube war auf den Gesichtern zu erkennen. Nur Sugawara sah ihn gelassen an. "Jungs, kommt rauf, wir... OIKAWA?" "Warum schreit hier jeder meinen Namen?" Hinata krallte sich kichernd an ihm fest. "Es waren nur Trainer Ukai und Kageyama. Und alle sind überrascht dich zu sehen." "Das wird es sein. Aber Hallo Oikawa ist dann zuviel? Los geh, der Trainer will mit euch sicherlich das Spiel morgen besprechen. Ich werde hier warten." Hinata wollte Oikawa nicht loslassen. Er sah ihn schon so selten, weil beide oft mit Training beschäftigt waren. "Oikawa kann auch mitkommen." Ukai hatte natürlich gesehen, wie sehr Hinata an Oikawa hing und er wusste auch, was das bedeutete. Viel Spielraum für Interpretationen gab es nicht. Hinata und Oikawa waren ein Paar und wenn Hinata Oikawa brauchte um sich jetzt zu konzentrieren, dann würde er einfach erlauben, dass Oikawa bei der Besprechung dabei war. Zudem war Oikawa auch noch sehr intelligent und konnte ihnen vielleicht helfen. Immerhin spielte Hinata und Oikawa wollte sicherlich nicht, dass sein Freund verlor. Ein fieses grinsen zierte seine Lippen. Eigentlich war es ganz gut, dass Oikawa da war. Die Inarizaki-Oberschule legte sehr viel Wert auf Aufschläge und Oikawa kannte sich damit auch sehr gut aus. "Aber Trainer, Oikawa gehört nicht zur Mannschaft." "Das ist nicht wichtig. Wir haben Oikawa doch besiegt." Oikawa sandte allen einen bösen Blick. Plötzlich war Hinate in seinem Blickfeld. Der kleine schlang seine Arme und Beine um ihn und klammerte sich fest. Oikawa hatte gerade noch Zeit zu reagieren, sonst wären sie beide wirklich auf dem Boden gelandet. Hinata war doch tatsächlich an ihm hoch gesprungen. "Oberschüler ärgern? Wirklich Herr Ukai?" Der Trainer wandte sich erschrocken um und grinste Herr Takeda an. Dieser sah jedoch an dem Trainer vorbei und blickte Oikawa scharf an. "Guten Abend Oikawa, wie ich sehe haben Sie einen meiner Schüler um den Hals. Lassen Sie sich eines gesagt sein, wenn Sie Hinata verletzen, haben Sie den ganzen Volleyballclub am Hals und das wird dann sehr unangenehm." Oikawa drückte Hinata noch mehr an sich und nickte dem Lehrer zu. Nachdem das geklärt war, gingen sie alle nach oben und die Besprechung begann. Hinata hatte es sich zwischen Oikawas Beinen gemütlich gemacht, während der Setter Hinatas Kopf als Stütze für seinen Kopf nutzte. Seine Arme hatte er um den Bauch geschlungen und Hinata lehnte sich an seine Brust. Oikawa wollte nicht, dass sich an dieser Situation etwas änderte, es war so bequem. Kurz gähnte er, bevor er sich meldete. "Trainer Ukai, wenn kurz etwas sagen dürfte?" "Was gibt es Oikawa?" Insgeheim grinste der Trainer. Wusste er doch, dass Oikawa etwas sagen wollte, damit sie bessere Chancen hatten. "Die Miya Zwillinge, sind sehr starke Gegner. Unter anderem auch, wegen den Aufschlägen von Atsumu, aber deshalb sind sie nicht unbedingt gefürchtet. Man fürchtet sie, weil sie Angriffe kopieren können. Wenn Hinata und Kageyama ihren Schrägen Aufsteiger den beiden anderen nur oft genug zeigen, werden sie ihn auch versuchen. Und seien Sie sich sicher, er wird klappen. Vielleicht beim ersten Mal nicht perfekt, aber er wird klappen. Ich habe ein Video davon. Iwaizumi muss es mir nur schicken." Geschockt wurde er angesehen, wenn das wahr war, würden sie eine Menge Probleme haben. Ukai bat Oikawa das er das Video besorgte. Schnell hatte Oikawa sein Handy in der Hand und rief seinen besten Freund an. Kaum hatte dieser abgenommen hielt Oikawa sein Handy von seinem Ohr weg und gab es Hinata. "Viel zu laut. Hier, dich schreit er nicht an." Lachend nahm Hinata das Handy, während Oikawa sich zurück lehnte und mit den Händen aufstützte, um mit den Beinen umklammerte er Hinata jedoch immer noch. Alle lauschten dem Gespräch. "Hi, Iwaizumi... Ja, Oikawa ist hier... Oikawa, ich soll dir sagen, dass du ein Idiot bist... Wir rufen wegen einem bestimmten Grund an. Wir brauchen das Video von den Miya Zwillingen... Ja, Oikawa meinte, du kannst es uns schicken... Danke. Hier Oikawa. Iwaizumi möchte noch ein wenig meckern." Hinata gab das Handy zurück und Oikawa stand seufzend auf. Wenn Iwaizumi und Hinata gemeinsame Sache machten, war er immer derjenige, der darunter leiden musste. "Ich komme gleich wieder. Ihr könnt mit eurer Besprechung weitermachen." Oikawa hatte das Zimmer verlassen, aber jeder hörte ihn, als er wohl das Handy wieder ans Ohr hielt. "Iwa! Es tut mir leid!" Mehr war nicht zu hören und die Schüler, der Trainer und der Lehrer machten weiter mit ihrer Besprechung. Als sie fertig waren kam auch Oikawa wieder zurück. "Er hat mit das Video geschickt. Ich brauche nur noch einen Laptop." Herr Takeda stand auf und holte seinen Laptop, damit Oikawa das Video abspielen konnte. Es musste sich um ein Trainingsspiel handeln, da weder Fans noch sonst jemand außer den beiden Mannschaften anwesend war. Man konnte deutlich die Überlegenheit der Inarizaki-Oberschule erkennen, als jedoch der Gegner einen richtig guten Angriff zeigte, waren die Miya Zwillinge überrascht. Sie sahen sich an und einer grinste, während der andere bloß nickte. Was dann kam, schockte die Schüler der Karasuno. Exakt den selben Angriff zeigten die Zwillinge, er war nicht perfekt, aber dass sie es tatsächlich ohne Übung hinbekamen, war erschreckend. Als sie das Video zuende geschaut hatten, waren tief in Gedanken versunken. Hinata hatte sich wieder an Oikawa gelehnt. "Ohne den Schnellangriff wird es schwer, aber ich weiß am besten, dass auch unser Schnellangriff geblockt werden kann und dann können wir auch ihren Versuch blocken." "Hinata hat recht Dateko hat es auch geschafft. Ohne viel Übung werden sie euch nicht kopieren können. Nicht so präzise." Herr Takeda klatsche in die Hände um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Als er sie hatte, schickte er die Jungs ins Bett, hielt aber Hinata und Oikawa zurück. "Ihr beide habt die anderen geschockt. Auch ich musste zweimal hinsehen. Nun Oikawa, ich habe Sie vorhin bereits gewarnt. Nun zu dir Hinata. Ich habe gesehen, wie du zu Oikawa stehst, dennoch bitte ich dich, sofort zu mir zu kommen, wenn er etwas tut, was du nicht willst. Oikawa, ich will Ihnen nichts unterstellen, aber Sie sind der ältere und haben sicherlich mehr Erfahrung. Hinata könnte etwas tun, was er nicht möchte, nur weil Sie es verlangen. Sie mögen zwar nicht viel älter sein, sind Sie es dennoch." Oikawa wollte zuerst protestieren, aber unterließ es dann. Herr Takeda sorgte sich um Hinata und das war lobenswert. Er begnügte sich damit, Hinata einfach fester zu umarmen. Herr Takeda legte lächelnd den Kopf schief. "Gut wenn das geklärt ist, wo werden Sie schlafen, Oikawa?" "Ich habe mich darum noch nicht gekümmert. Ich wollte eigentlich meine Schwester fragen, ob ich die Tage bei ihr übernachten kann." Der Lehrer schüttelte den Kopf und bot Oikawa an bei ihnen zu schlafen. Als Lehrer konnte er keinen Schüler im Dunkeln durch eine fremde Stadt laufen lassen. Das Verbot ihm sein Verantwortungsbewusstsein. Da war es egal, ob Oikawa von einer anderen Schule war. "Du wirst allerdings bei uns schlafen. Hinata braucht seine Ruhe." Oikawa nickte, immerhin musste er nicht weg. Er gähnte wieder. Heute Morgen war er sehr früh aufgestanden um rechtzeitig hier zu ein. Die Fahrt dauerte immerhin mindestens fünf Stunden. Die Erwachsenen verließen den Raum und ließen Hinata und Oikawa allein. "Die glauben alle, ich mach nur unanständige Sachen mit dir, dabei bist du das Biest." Hinata gab Oikawa lachend einen Kuss. Oikawa schloss seine Augen und öffnete sie auch nicht, nach dem der Kuss vorbei war. Stattdessen stützte er seine Stirn auf Hinatas Schulter ab. "Hast du wieder Kontaktlinsen drin?" "Mhm." "Und du bist müde, komm wir gehen auch schlafen." "Mhm." Hinata stand lächelnd auf und versuchte Oikawa mit sich zu ziehen. Dieser wollte jedoch nicht aufstehen. Von außen sah das bestimmt witzig aus. Oikawa ging ihn in sitzen fast zum Bauch und Hinata versuchte ihn hoch zu ziehen. "Oikawa! Steh auf. Ich lass dich sonst hier auf dem harten Boden liegen." Brummend kam der Setter auf die Beine und grinste fies. Hinata kannte das Grinsen, aber er kam nicht mehr schnell genug weg. Oikawa hatte ihn gepackt und über die Schulter geworfen. Wie Hinata das hasste, wenn Oikawa ihn wie ein kleines Kind behandelte. "Oikawa! Lass mich runter! Sonst gibt es Rache!" Oikawa lachte und fragte nach dieser Rache und wie die aussah. "Ich klau deine Kontaktlinsen! Dann musst du mit Brille rumrennen und ich weiß, wie sehr du die Brille hasst." Oikawa lachte nur und brachte Hinata in das Zimmer, welches sein kleiner mit den anderen bewohnte. "Welche Tür?" "Die linke und jetzt lass mich runter!" Oikawa dachte jedoch nicht daran, sondern öffnete die Tür und sah sich erst um. Wenn Hinata wollte, dass er die Brille zur Strafe trug, dann tat er es, aber erst wollte er sich vergewissern, dass niemand auf Hinata losging. Sanft setzte er den kleinen Mittelblocker ab und blickte böse durch die Runde. Er legte einen Arm um Hinata und zog ihn etwas an sich ran. "Wenn jemand ein Problem damit hat, dass Hinata und ich zusammen sind, kommt derjenige zu mir und lässt Hinata in Ruhe. Ist das klar?" Erst als alle nickten wandte er sich an Hinata. "Und du lässt die Finger von meinen Kontaktlinsen. Ich zieh morgen die Brille an." ------- "Trainer Ukai, haben Sie es auch bemerkt?" "Ja. Hinata, war gestern richtig aufgekratzt und heute ist er die Ruhe selbst. Oikawa beruhigt ihn." "Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass Hinata und Kageyama joggen gehen, um sich müde zu machen. Dass es Oikawa braucht um Hinata zu beruhigen, hat mich sehr überrascht." Als es klopfte, unterbrachen sie ihr Gespräch. Oikawa kam herein und bedankte sich noch einmal, dass er hier übernachten durfte. "Bei meiner Schwester hätte es nur damit geendet, dass sie sich beschwert hätte, dass Hinata nicht dabei ist. Sie hat einen Narren an dem kleinen gefressen." Während er das sagte, zog er seine Sachen aus dem Rucksack. Er wollte gerade das Zimmer verlassen, um sich umzuziehen, als eine Frage ihn zurück hielt. "Ihre Schwester weiß Bescheid?" "Ja. Von meiner Seite aus, weiß jeder Bescheid, auch meine Eltern und das Team. Von Hinatas Seite hat nur noch das Team gefehlt. Davor hatte Hinata die meiste Angst. In der Mittelschule hatte er es seinen Freunden von seiner Neigung erzählt, es kam nicht gut an." Ohne eine weitere Frage zuzulassen ging Oikawa ins Bad und zog sich um. Die Erwachsenen sollten sich darüber Gedanken machen. Als er wieder zurück ins Zimmer kam, saßen die beiden ziemlich nachdenklich auf dem Boden. Takeda war der erste der ihn wieder ansah. "Dürfte ich fragen, wie Ihr Team darauf reagiert hat?" "Iwaizumi hatte Hinata und mich erwischt und mich dann zusammen geschissen. Von wegen vertrauen ins Team und so. Ich habe kurz darauf, das Team zusammen gerufen und bin mit Hinata hin gegangen. In der Sporthalle, packte Iwaizumi Hinata und zog ihn weg. Der Rest warf dann mit Bällen nach mir und beschimpfte mich. Sie sagten ungefähr das selbe, wie Iwaizumi zuvor. In der Zeit, die ich unter Beschuss stand, haben sich Hinata und Iwaizumi gegen mich verschworen, da bin ich mir sicher." ----- Der nächste Morgen kam für Oikawa zum Glück nicht so früh, wie der am Tag zuvor. Er war auf dem Weg zum Frühstück, als Hinata ihn einholte. Oikawa beugte sich runter und gab ihm einen Kuss. "Hast du schon wieder Kontaktlinsen drin?" Oikawa hob nur die Hand und zeigte das Brillenettui. "Nein." "Mit der Glücksbrille kann ich nicht verlieren." Die Teamkollegen sahen Hinata verwirrt an, doch dieser achtete nicht darauf, sondern zog Oikawa zum Frühstück. Als sie sich setzten, setzte Oikawa seine Brille auf. Das erstaunte das Team von Karasuno, sie wussten nicht, dass Oikawa eine Brille brauchte. "Hinata, was meinst du mit Glücksbrille?" Der angesprochene hatte gerade den Mund voll und keiner verstand ihn, da übernahm Oikawa es Sugawara zu antworten. "Gegen Shiratorizawa habe ich die Brille getragen, seitdem meint der kleine, dass wenn ich die Brille trage, er nicht verliert. Eigentlich trage ich Kontaktlinsen." Die Jungs lachten, weil Oikawa dabei das Gesicht verzog. Er mochte die Brille wohl nicht. ------- "OIKAWA!" Der Setter zuckte zusammen. Die Stimme und dieser Ton waren ihm allzu bekannt. Sofort versuchte sich Oikawa hinter Hinata zu verstecken. Einige vom Team der Karasuno grinsen und einige, der Neuankömmlinge auch. Es war auch zu komisch, wenn Oikawa sich mit seinen über 1.80 m hinter dem knapp über 1.60m großen Hinata versteckte. Der Neuankömmling, der geschrieen hatte blieb vor Hinata stehen. "Hallo Iwaizumi. Was machen du und der Rest des Teams hier?" "Hey, Hinata. Wir wollen euch anfeuern, aber zuerst muss ich unseren Kapitän schlagen." "Aber nicht zu fest, ich brauche ihn noch." "Liegen wird er sicherlich noch können." Hinata lachte und trat zu den anderen von Aoba Johsai, um sie zu begrüßen. Oikawa meckerte nur kurz und versuchte sich mehrmals bei Iwaizumi zu entschuldigen, doch dieser gab ihm trotzdem einen Schlag auf den Hinterkopf. Die Jungs von Karasuno sahen derweil erstaunt zu, wie Hinata und die Schüler von der Aoba Johsai sich begrüßten. Es sah aus, als wäre er ein Teil des Teams. Jedoch sah man, dass die Spieler von der Aoba Johsai das Team von Karasuno misstrauisch musterten. "Habt ihr es endlich deinem Team gesagt?" Plötzlich wirkte Hinata nervös. Er sah nach hinten zu seinem Team, dann antwortete er Kunimi. "Oikawa kam gestern einfach in die Unterkunft. Wirklich gesprochen habe ich noch nicht mit ihnen. Oikawa hat ihnen gedroht." "Typisch Oikawa." "Jungs, unser Spiel beginnt in einer Stunde. Kommt." ------ Oikawa sah sich das Spiel zwischen der Karasuno und der Inarizaki-Oberschule. Es war ein intensives Spiel an. Den ersten Satz hatte Karasuno in der Verlängerung gewonnen, aber der zweite sah wirklich schlecht aus. Egal was sie versuchten, sie kamen kaum gegen die Aufschläge an. Diesen Satz hatten sie kläglich verloren. Im dritten Satz mussten sie alles geben. "Sieht schlecht aus." Plötzlich sahen alle mit Unglauben auf das Feld. "Oikawa! Dein kleiner kann den Ball ja doch annehmen." "Ja, das war eine perfekte Annahme! Oikawa, hast du mit ihm geübt?" Oikawa schüttelte nur den Kopf, das hatte er ihm nicht beigebracht. Dieser Schlag von dem Ass so präzise anzunehmen, war schon ein hartes Stück Arbeit. Hinata hatte jedoch im letzten Spiel und in diesem immer wieder Versuche gezeigt, den Ball anzunehmen. Vielleicht hatte er sich an das Tempo und die Kraft dahinter endlich gewöhnt. Dennoch sah es nicht gut aus, aber nicht so schlecht wie beim zweiten Satz. Es stand 24:22 für die Inarizaki-Oberschule. Oikawa war richtig angespannt. Sie mussten zwei Punkte holen. Er hatte schon lange aufgegeben sitzen zu bleiben. Seine Mannschaft stand neben ihm und blickte gebannt auf die Szene. Kunimi und Yahaba riefen immer wieder etwas zu den Spielern. Aus Erfahrung wusste Oikawa, dass keiner der Spieler von Karasuno oder Inarizaki sie hören würde. Es war laut und sie waren voll fokussiert. Karasuno holte den Punkt. 24:23 Einen Punkt noch, dann ging es in die Verlängerung. Der Ball schlug auf dem Hallenboden auf. 24:24 "Das Spiel ist der Wahnsinn. Ich glaube nicht, dass wir gegen die gewinnen würden." "Da gebe ich Kindaichi recht. Die Zwillinge sind stärker als gedacht und die Angriffe dieser 10. Dazu kommt noch das Ass. Das ist ein richtig starkes Team." Oikawa hörte Kindaichi und Iwaizumi nur mit halben Ohr zu. Die Verlängerung lief und weder Karasuno noch Inarizaki konnten den entscheidenden zwei Punkte Vorsprung erreichen. Und plötzlich hatte Karasuno das Break geschafft. 30:31 Oikawa sah mit Spannung zu. "Sie sind zu schnell! Sie müssen sich beruhigen!" "Der Trainer hat es auch gesehen, aber sie hören nicht auf ihn." Plötzlich nahm Hinata einen Ball an, aber statt wie die anderen ihn direkt zu Kageyama zu spielen, spielte er ihn hoch und beruhigte das Spiel. Alle Spieler atmeten durch. Karasuno griff an, doch der Angriff wurde angenommen und Inarizaki griff an. Nur mit Mühe konnten Daichi und Tsukishima den Ball retten, doch dafür war Tsukishima nicht vorne am Netz um den Ball zu blocken. Der Angriff der Zwillinge war wahnsinnig schnell, aber wurde geblockt. Hinata und Kageyama hatten es rechtzeitig ans Netz geschafft. Wie in Zeitlupe sah Oikawa dem Ball nach. Er wurde länger und länger. Ein Spieler versuchte ihn zu erreichen, doch der Ball schlug vor seiner Hand auf den Boden auf. Oikawas Blick flog zum Linienrichter. Der Ball musste im Feld gewesen sein. Er hielt diese quälenden langen Sekunden nicht aus. Der Ball war drin gewesen, wieso brauchte er so lange, um das anzuzeigen? Endlich bewegte sich der Linienrichter und deutete auf die Linie. Die Teamkollegen von Oikawa rasteten aus. Oikawa selbst starrte nur auf Hinata. Hinata bekam kaum mit, wie die anderen auf das Feld stürmten. Der Streit mit Kageyama, darüber, wer ihn geblockt hatte, rückte in den Hintergrund, als sie sich bei ihren Fans und Schulkameraden bedankten und Hinata Oikawa erkannte. Ihre Blicke kreuzten sich. Die Zeit stand still. Hinata erkannte den Stolz, den Oikawa in seinem Blick hatte und dieser Wahnsinn in den Augen, Oikawa hat mal wieder etwas gefunden, was er wollte und Hinata wusste, dass er das war. Hinata, wusste, was Oikawa dachte. Oikawa erkannte die Erleichterung, die Hinata verspürte. Als die Spieler sich aus der Halle begaben, wandte Oikawa sich um. "Ich suche meinen kleinen. Was macht ihr?" "Dir folgen. Wir wollen Hinata gratulieren." Zusammen gingen sie aus der Halle und suchten Hinata und sein Team. "Oikawa, ruf ihn an. In den Bereich für Spieler und Betreuer kommen wir nicht." Oikawa zog sein Handy aus der Tasche und wählte Hinstas Nummer. Hoffentlich hörte der kleine das auch oder war überhaupt schon beim Handy angekommen. "Hey Oikawa!" "Hey Hinata, wo seid ihr?" "Wir kommen gleich raus. Wartet ihr beim Eingang?" "Ja machen wir." Oikawa legte auf und gab die Information an das Team weiter. ------ "Oikawa? Oikawa Toru?" Oikawa wandte sich um. Das Gesicht kam ihm wage bekannt vor, aber er kam nicht auf einen Namen. "Ja?" "Siehst du, Akaashi, ich sagte doch, dass das Oikawa ist. Hinata hat von dir erzählt und man hört auch einiges. Du sollst einer der besten Setter aus der Präfektur Miyagi sein. Ich bin Bokuto Kotaro. Freut mich, dich einmal kennenzulernen. Was macht ihr hier?" Mit Handschlag begrüßten sie sich und Oikawa erinnerte sich. Bokuto war eins der Top fünf Asse. Hinata hatte ihn nach dem Trainingscamp in Tokio erwähnt. "Eins der Top fünf Asse? Die Freude ist ganz meinerseits. Wir sind wegen Hinata hier." "OIKAWA!" Sofort wandte sich Oikawa ab. Die Stimme liebte er einfach, vor allem, wenn sie seinen Namen aussprach. Kaum hatte er sich umgedreht, sprang ihn auch schon ein kleiner Mittelblocker in die Arme. Schnell schlang er seine Arme um Hinata um ihn festzuhalten. Weiche Lippen legten sich auf seine und Oikawa vergaß die Welt um ihn herum. Dieser Kuss in der Öffentlichkeit, zeigte Oikawa deutlich, dass Hinata endlich bereit war. Kein verstecken mehr. "Verdammt! Ich wollte mit Hinata kuscheln." Bokuto sah die beiden schmollend an, als sie sich trennten, um ihn anzugrinsen. Oikawa setzte Hinata wieder ab, aber schlang seine Arme von hinten um ihn. Nur um Bokuto zu zeigen, wem Hinata gehörte. Oikawa grinste, als Akaashi Bokuto auf den Hinterkopf schlug. Das war wohl so wie bei ihm und Iwaizumi. "Bokuto, habt ihr gewonnen?" "Natürlich! Akaashi und ich haben hier auf dich gewartet. Man hat euer Geschrei in der ganzen Halle gehört. Zumindest sagen das die anderen. Ich war zu fokussiert." Stolz hob Bokuto das Kinn, als Hinata ihm gratulierte. "Also steht es immer noch, dass wir im Finale gegeneinander spielen." "Und wir gewinnen." Jeder lachte, als sie das betröppelte Gesicht von Bokuto sahen. Hinata legte sich einfach immer mit den schwierigsten Gegnern an. Bokuto nahm es ihm jedoch nicht übel, da er Hinata kannte. Er begann selbst zu lachen. "Erzähl mir lieber, warum Oikawa mit dir kuscheln darf und ich nicht." Darauß wurde nichts, weil Ukai seine Mannschaft rief. "Ich erzähle es dir wann anders." "Macht nichts kleiner, wenigstens weiß ich jetzt, warum du ihn im Trainingscamp so oft erwähnt hast. Hoffentlich ist er gut zu dir, sonst werde ich böse." Bei dem letzten Teil sah er über Hinata hinweg, direkt in die Augen von Oikawa. Plötzlich baute sich Spannung auf. Das Blickduell dauerte, bis beide gleichzeitig einen Schlag auf den Hinterkopf bekamen. "Iwaizumi!" "Akaashi!" "Bokuto warnt dich doch nur, das hat hier jeder getan. Behandle Hinata einfach gut und keiner wird etwas sagen." "Warum glauben alle, dass ich Hinata schlecht behandel? Sein Lehrer hat mich sogar davor gewarnt, Sex mit ihm zu haben! Dabei ist Hinata das Biest! Der beißt sogar." Hinata vergrub verzweifelt sein Gesicht in Oikawas Shirt, während die anderen entweder lachten oder ihn staunend anstarrten. Nur Bokuto schoss den Vogel ab, als er fragte, ob Hinata ihn auch mal beißen würde. "Hinata beißt nur mich!" "Du stehst also auf Bisse." "Jungs!" Schnell verabschiedeten sich alle. Oikawa fuhr als einziger von Aoba Johsai mit Karasuno mit. ----- Am nächsten Tag spielten sie erst später, so konnten sie sich das Spiel von Bokuto ansehen. Die Jungs von der Aoba Johsai waren auch wieder da. Sie hatten sich ein Hotel über die Schule gebucht. "Er ist wirklich so gut, wie du sagtest, Hinata. Es reizt mich, ihm ein paar Bälle zu zuspielen." Oikawas Finger zuckten und Hinata wusste, dass sein Freund jetzt am liebsten selbst spielen würde. Hinata kannte das von sich selbst. Eine Frage von Iwaizumi lenkte sie jedoch ab. "Hinata, wie findest du Bokuto?" "Er ist ein guter Spieler und hat mir einige Dinge beigebracht." Oikawa zog Hinata zu sich und blitzte seinen besten Freund böse an. Er hatte den seltsamen Unterton in der Stimme seines besten Freundes gehört und es gefiel ihm nicht wirklich. Wahrscheinlich hatte er es so gesagt, weil Bokuto gestern etwas gesagt hatte. "Was für Dinge?" Diesmal hatte auch Hinata erkannt, worauf Iwaizumi abspielte. Diesmal grinste der kleinste. Oikawa sah das und wusste, dass Hinata etwas vor hatte. Mal sehen, wie er Iwaizumi schockte. "Unter anderem hat er mir beigebracht, was man oben zu tun hat." Iwaizumi verschluckte sich, mit so einer Antwort hätte er nicht gerechnet. Kurz blickte er zu Oikawa, doch dieser hatte sich ganz zu Hinata gedreht. Leicht zitterte der Setter. "Hast du ihn auch gebissen?" Jeder wusste, dass Iwaizumi nach nichts anderem als Sex gefragt hatte. Oikawas zittern verstärkte sich und Iwaizumi fragt sich, ob er nicht schon zu weit gegangen war. War Oikawa schon wütend? "Ich war in keiner Position in der Lage ihn zu beißen." Diesmal konnte Oikawa sich nicht mehr zurück halten und lachte. "Iwaizumi, der kleine verarscht dich nach Strich und Faden und du checkst es nicht." "Was?" "Bokuto hat mir gezeigt, wie man eine Finte in der Luft macht und ich bin mit Oikawa zusammen, also wird hier kein anderer gebissen." Hinata so gelöst und frei sprechen zu sehen, war gewöhnungsbedürftig für seine Teamkollegen. Für die Spieler von Aoba Johsai war es jedoch normal. ------ Depremiert gingen sie zurück zur Unterkunft, am nächsten Tag würden sie abreisen. Sie hatten zwar gegen Nekoma gewonnen, aber gegen Kamomedai verloren und waren raus. Eigentlich wollte Hinata noch die anderen Spiele sehen, aber ihr Trainer wollte zurück fahren. Er hätte gerne Bokuto aus dem Publikum angefeuert. Wenigstens fuhr Oikawa mit ihm im Bus. ---- Als sie zurück in ihrer Schule waren, zog Oikawa Hinata einfach mit sich. "Du schläfst heute bei mir." "Aber, meine Mutter-" "Dann schlafe ich bei dir. Ich habe Natsu eine Weile nicht mehr gesehen." Hinata lachte. Oikawa mochte Natsu und seine Schwester war von dem großen Freund ihres Bruders begeistert. Hinata schob sein Rad und Oikawa hatte seinen Arm um Hinata gelegt. "Gegen Inarizaki hast du dich noch mehr in Volleyball verliebt. Man sah es dir an." "Du hast-" Hinatas Handy klingelte und unterbrach ihn. "Es ist Sugawara." Schnell nahm er ab. "Hinata! Du kannst doch nicht einfach verschwinden! Wir, die Drittklässler, wollten noch ein wenig mit euch allen feiern!" "Es tut mir leid, aber nach feiern ist mir nicht zu Mute." "Beweg deinen Arsch hier her! Und bring von mir aus Oikawa mit. Ich habe schon mit Iwaizumi gesprochen, sie kommen auch. Wir haben die Halle und dürfen die ganze Nacht bleiben. Der Vize Direktor hat es uns erlaubt. Es wäre unser Abschluss mit Volleyball." "Gut. Ich gehe noch schnell Heim mich umziehen und dann kommen wir wieder." Oikawa war stehen geblieben, als er hörte, dass Hinata Sugawara zusagte. Glücklich sah Hinata dabei nicht aus. "Ich dachte wir beide haben einen schönen Abend, aber Sugawara, Daichi und Asahi wollen ihren Abschied feiern. Du sollst auch kommen, Iwaizumi hat wohl auch zugesagt." "Gut, dann gehen wir erst zu dir, machen uns fertig und gehen dann?" "Nein, ich rufe daheim an. Ich habe noch Sachen bei dir, das ist näher." Oikawa bekam ein dreckiges grinsen. "Dann können wir gemeinsam duschen." ------- Hinata und Oikawa betraten die Halle. Laut dröhnte die Musik. Wie auch immer sie es geschafft hatten die Halle in einen Partyraum zu verwandeln, Hinata war begeistert. "Hinataaaaa! Oikawaaaa!" "Hey Tanaka, bist du betrunken?" "Neiiiiin?" Tanaka wandte sich Kopf kratzend ab. "Du trinkst nur, wenn ich es probiert habe. Für Alkohol sind hier alle zu jung. Ich frage mich, wie die da dran gekommen sind." Hinata nickte nur Alkohol wollte er sowieso nicht und sah sich in der Halle um. Plötzlich erkannte er eine andere betrunkene Person, die definitiv den Alkohol mitgebracht hatte. Er deutete auf Tanakas Schwester und erklärte seinem Freund, dass sie den Alkohol wohl angeschleppt hatte. "Ihr kommt spät? Die meisten haben schon zu viel getrunken. Saeko hat den mitgebracht. Trainer Ukai ist schon voll und es ist ihm egal, ob wir trinken. Wollt ihr auch etwas?" Sugawara war von hinten an die beiden heran getreten und hatte selbst eine Flasche in der Hand. Im Gegensatz zu einigen anderen sah er noch ziemlich nüchtern aus. Oikawa antwortete ihm. "Kein Alkohol für uns, aber wir danken nochmal für Einladung. Ziemlich viel habt ihr hier." "Gut, ich zeige euch, wo die Getränke sind. Snacks haben wir auch. Saeko, Trainer Ukai und Herr Takeda haben das mit den Nachbarschaftsteam organisiert." Kaum hatten Hinata und Oikawa etwas zu trinken, ließ Sugawara sie in Ruhe, dafür kam Iwaizumi zu ihnen. Er zog den Kragen von Oikawa etwas runter und grinste dann. "Kein Wunder kamt ihr so spät zurück. Oikawa hat es nicht mehr ausgehalten." "Wie viele von diesen kleinen Getränken hattest du schon?" Iwaizumi grinste nur und Oikawa fand sich in der ungewohnten Position wieder, der Vernünftige zu sein. Sein bester Freund antwortete gar nicht, sondern trank einen weiteren Schluck und lief weiter. Eine Weile liefen sie herum und sprachen mit einigen anderen, als sich plötzlich je ein Arm um Hinatas und Oikawas Schulter legte. Zwischen ihnen tauchte Sugawara auf. "Ich habe mit allen von Karasuno gesprochen, Hinata. Keiner hat etwas dagegen, dass du dich für Männer interessierst, nur Kageyama passt dein momentaner Partner nicht. Oikawa kann auch echt gruselig sein, wenn er böse schaut." Oikawa legte den Kopf schief und unterbrach Sugawara. "Oikawa kann dich hören." Sugawara lachte nur und klopfte dem Setter auf die Schulter. "Es stimmt. Dein Blick auf der Toilette, als ich Hinata und dich erwischt habe, gruselig. Naja egal. Ihr seid mir etwas schuldig. Ich will wissen, wie ihr zusammen gekommen seid. Das weiß anscheinend noch keiner." "Hat auch niemand bisher gefragt, außer meiner Mutter und sie war zum Teil dabei." Sugawara blinzelte mehrmals und sah wieder zu Hinata, der ihm das gesagt hatte. "Nicht mal die von Seijoh haben gefragt?" Diesmal schüttelte Oikawa den Kopf. "Alle sagen mir immer nur, dass ich Hinata nicht verletzen soll." "Das gilt auch weiterhin. Hinata, komm einfach zu mir, wenn Oikawa böse war. Ich Schlag ihn dann." Hinata und Sugawara lachten, als sie sahen, wie Oikawa seine Stirn runzelte. Sugawara war nicht gerade als Schläger bekannt, er würde wahrscheinlich auch keine Chance gegen Oikawa haben. "So jetzt keine Ablenkungen mehr. Ich schnappe mir Iwaizumi und wir vier verziehen uns in den Klubraum. Wartet dort auf uns." Und Sugawara war wieder verschwunden. Hinata wandte sich an Oikawa. "Echt seltsam, dass noch keiner gefragt hatte." "Sie haben akzeptiert, dass wir zusammen sind, mehr hat für uns nicht gezählt." Oikawa legte einen Arm um Hinata und ließ sich zum Klubraum führen. Sie warteten davor auf die Vize Kapitäne. Jedoch waren die beiden nicht nur zu zweit, sondern Kiyoko und Yachi waren dabei. "Wir haben die Mädels noch eingeladen. Erstens, weil sie die Geschichte auch hören wollten und zweitens haben sie Ruhe vor den pubertierenden Jungs." ------ Die sechs saßen im Kreis auf dem Boden. Hinata und Oikawa sahen sich immer wieder an, aber keiner der beiden wollte beginnen. "Oikawa, fängst du an?" "Mhm...." Hinata setzte sich zwischen die Beine von Oikawa und lehnte sich an ihn. Sanft streichelte Oikawa durch die orangenen Haar, während er erzählte. --Flashback Oikawa-- Oikawa kam ein bisschen zu spät zum Testspiel. Es war ohnehin nur gegen Karasuno. Es stand 1:1 als Oikawa mitten im entscheidenden, dritten Satz eingewechselt wurde. Karasuno führte zwar, aber Oikawa holte einige Punkte mit seinen Aufschlägen. Dann kam der letzte Punkt von Karasuno. Oikawa sah den Blick, den Hinata ihm zu warf, bevor er den Ball direkt an ihm vorbei schlug und den letzten Punkt zum Sieg holte. Oikawas Herz schlug schneller, als er den Blick sah. Dieser Blick. Das Verlangen zu Punkten. Dieser Wille zu Siegen. All das lag in dem Blick und brannte sich in seinen Kopf. Oikawa wollte diesen Blick noch einmal sehen. Der Blick hatte ihn erregt. Heiße Lava schoss durch seine Adern und er wollte definitiv mehr, viel mehr. Dieser Junge war das, was er gesucht hatte. Er wartete vor dem Tor auf die Spieler von Karasuno. Er spottet und gab arrogante Kommentare ab, aber insgeheim musste er lächeln, als sich der kleine hinter dem möchtegern Schläger versteckte. Dieser Knirps war äußerst interessant und Oikawa wollte mehr herausfinden. Viel mehr. Er ging zurück in die Halle. "Wie heißt der kleine?" "Die Nummer fünf? Hinata Shoyo." "Hinata Shoyo. Er interessiert mich." ------- Drei Tage hatte Oikawa gebraucht, um herauszufinden wo Hinata wohnte und nun war er kurz vor dem Haus. Die Bergstraße jeden Tag mit dem Fahrrad zu fahren, war bestimmt anstrengend. Er hatte über Hinata nachgedacht und musste ihn sehen. Vorfreude kribbelte in seinem Bauch, als er an den kleineren dachte. Höflich klingelte er und eine Frau mitte 30 öffnete. "Guten Tag, Frau Hinata. Mein Name ist Oikawa Toru und ich wollte fragen, ob Shoyo da ist." "Er wird noch in der Schule sein. Er kommt oft spät nach Hause. Willst du warten oder soll ich ihm etwas ausrichten?" "Ich würde gerne warten, natürlich nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht." "Nein, nein, komm rein. Ich mache einen Tee." Oikawa lächelte die Frau an. Sie war relativ jung, wenn man das Alter von Shoyo betrachtete. Ein kleines Mädchen kam angerannt. Sie und die Mutter sahen sich verdammt ähnlich. Shoyo hatte immerhin noch die Haar- und Augenfarbe seine Mutter bekommen. "Wer bist du denn?" "NATSU! Sei nicht so unhöflich!" Das Mädchen, Natsu sah zu ihrer Mutter und dann wieder zu Oikawa. Schnell entschuldigte sie sich, stellte sich vor und fragte dann Oikawa nochmal. "Ich bin Oikawa Toru und ich warte auf deinen Bruder." Die kleine war zu niedlich, wie sie ihn mit großen Augen ansah. Langsam nickte sie und rannte zurück in ihr Zimmer. Es dauerte nicht lange, da kam sie mit einem Brettspiel wieder heraus. "Spielst du mit mir? Shoyo spielt nie mit mir." "Dann ist Shoyo böse. Ich spiel mit dir. Was hast du denn für ein Spiel?" ------ "Bin zu Hause!" "Shoyo, du hast besuch. Er ist im Wohnzimmer und spielt mit Natsu. Könntest du ihn bitte erlösen? Er spielt schon seit fast zwei Stunden mit ihr." Hinata sah seine Mutter verwirrt an. Er erwartete keinen Besuch, sonst wäre er früher gekommen. Als er das Wohnzimmer betrat, traf ihn fast der Schlag. "Der große König? Was machst du hier?" Bevor Oikawa etwas sagen konnte, mischte sich Natsu ein. "Du bist ein König? Spielst du mit das nächste Mal König und Prinzessin?" Lachend wuschelte Oikawa durch die Haar des Mädchens und nickte. "Ja, aber jetzt wollte ich mit deinem Bruder sprechen. Du musst sicher auch bald ins Bett. Shoyo komm mit." Oikawa lief einfach durch die Hintertür und wartete, bis Hinata ihm folgte. Dieser schloss die Tür hinter sich und sah den Setter ängstlich an. Schnell blickte er hin und her und suchte nach einem versteck. Bevor er jedoch daran denken konnte, sich wirklich zu verstecken, wurde er gepackt und hinter einen Baum gezogen. "Ich wollte dich sehen." "Warum?" "Du interessierst mich. Dein Blick beim Spiel ging mir unter die Haut." Hinata schluckte trocken und wollte fliehen, aber Oikawa hielt ihn fest. Langsam beugte sich Oikawa zu dem kleineren runter. Kurz vor Hinatas Gesicht stoppte er. "Ich werde dich jetzt küssen." "Wa-" Hinata wurde daran gehindert weiter zu sprechen, weil Oikawa tat was er gesagt hatte. Oikawa legte sanft seine Lippen auf die von Hinata. In seinem Bauch begann es zu kribbeln. Er hatte es sich gedacht, er hatte sich in den kleinen verliebt. So etwas war ihm noch nicht passiert. Kleine schwärmereien hatte er schon gehabt, aber Hinata ließ seine Welt explodieren. Hinata wehrte sich nicht mehr, deshalb ließ Oikawa ihn los und Hinata krallte sich sofort in sein Shirt. Sie lösten den Kuss schwer atmend. "Großer König was sollte das?" "Nenn mich bitte nicht so. Ich musste herausfinden, ob ich mich in dich verliebt habe." "Waaas? Ver...verliebt? Aber... Aber so... So schnell?" Oikawa schmunzelte, als er das verlegene Gesicht sah. Hinata sah ihm nicht ins Gesicht. "Ich habe nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber dann sah ich deinen Blick beim Spiel und wurde eines besseren belehrt. Dein Blick ging mir unter die Haut." Der Kopf, des kleineren schnellte nach oben. Oikawa konnte jedes Gefühl in den Augen lesen. "Da ich jetzt weiß, was ich für dich empfinde... Gehst du mit mir aus?" Hinata sah wieder nach unten und begann zu stottern. Oikawa legte seine Hand unter sein Kinn und hob sanft den Kopf an. Diese Schüchternheit machte Oikawa wahnsinnig. Hinata wurde von Sekunde zu Sekunde niedlicher und Oikawa wollte ihn immer mehr. "Gib mir deine Nummer, damit ich dich wenigstens anrufen kann." Fahrig zog Hinata sein Handy aus der Tasche und stotterte die Nummer so sehr, dass Oikawa ihm einfach das Handy aus der Hand nahm und Hinata seine Nummer einspeicherte. "Ich rufe dich an." "Ich...Also... Ja... Also... Ja, ich möchte mit dir ausgehen. Nur, ich hatte noch nie ein Date und ich habe noch nie darüber nachgedacht, nachdem..." Hinata schluckte schwer und Oikawa sah, dass es dem kleineren nicht leicht fiel, darüber zu sprechen. Eines fiel ihm auch auf, Hinata hatte noch keine Dates? Hieß das, dass war sein... Oh fuck! Er schüttelte den Gedanken ab. "Nachdem was?" Hinata sah wieder auf den Boden und griff nach Oikawas Shirt. Sie standen eine Weile still da. "Ende der Mittelschule habe ich bemerkt, dass ich Jungs lieber mag. Ich habe darüber mit ein paar Freunden gesprochen...sie... Sie haben es nicht akzeptiert. Karasuno habe ich es erst gar nicht gesagt." "Dann werden wir es ihnen auch nicht sagen, wenn du es nicht willst." Oikawa hob sanft den Kopf von Hinata an und legte erneut seine Lippen auf die des kleinen Mittelblockers. Er war süchtig. Hinata war wie eine Droge und Oikawa wollte mehr. Er löste den Kuss. "Ich gehe dann mal und wir sehen uns dann." Mit einem erneuten Kuss verabschiedete sich Oikawa und ging nach Hause. --Flashback Oikawa Ende-- "Du hast wirklich zwei Stunden mit Hinatas Schwester gespielt?" "Oikawa kommt manchmal früher, nur um mit Natsu zu spielen." Hinata verzog leicht das Gesicht und wollte den beleidigten spielen, dass hatte jedoch zur Folge, dass die anderen lachten. "Die kleine ist einfach zu süß und sie hat mir eine Krone gebastelt." Yachi lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Thema zurück. "Zu diesem Zeitpunkt ward ihr aber noch nicht zusammen oder? "Nein. Ich ging nach Hause und plante das Date." "Warte, lass mich kurz erzählen." Oikawa nickte Hinata zu und umarmte ihn fester. --Flashback Hinata-- Oikawa war gerade gegangen und Hinata stand noch immer hinter dem Baum. Er starrte in den Wald. Seine Gedanken rasten, aber er hatte keine Möglichkeit einen Gedanken festzuhalten. Langsam hob er seine Hand und strich sich über die Lippen. Sie kribbelten noch immer. Auf wackeligen Beinen lief er zurück und setzte sich an den Tisch. Seine Mutter stellte ihm etwas zu Essen hin und setzte sich gegenüber. Sie hatte Natsu schon ins Bett gebracht. Hinata stocherte nur im Essen herum und seine Mutter fragte ihn, was los sei. "Wie weiß man, ob man verliebt ist?" "Meinst du den gutaussehenden, charmanten, jungen Mann?" Hinata verschluckte sich und seine Mutter lachte. "Am häufigsten ist wohl, dass man nur noch an diese Person denken kann. Dein Bauch kribbelt und du fühlst dich wohl. Viele beschreiben verliebt sein anders." Hinata atmete ein paar mal durch. Seine Mutter war immer Verständnisvoll gewesen, also gab er sich einen Ruck und erzählte ihr, was passiert war. "Ich kannte ihn bis vor ein paar Tagen nicht und heute kam er her und hat mich geküsst. Einfach so. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Er will ein Date." Seine Mutter langte über den Tisch und strich ihm über die Wange. "Denke die nächsten Tage einfach darüber nach. Wenn du dir sicher bist, meldest du dich bei ihm. Du kannst mich jederzeit fragen, wenn du etwas wissen willst, das weißt du." --Flashback Hinata Ende-- "Deine Mutter ist toll." Während Yachi schwärmte, grinste Oikawa. "Du hast mir nie erzählt, dass deine Mutter mich so treffend beschrieben hatte." "Ich bin sicher, seine Mutter meint jemand anderen." Iwaizumi grinste Oikawa an und Hinata lachte. Leicht drehte sich der kleinere um und gab seinem Freund einen Kuss. "Schmoll nicht, du darfst weiter erzählen." --Flashback Oikawa-- Oikawa ging zufrieden nach Hause. Das lief besser als erhofft. Niemals hätte er gedacht, dass der kleine auf Männer stand. Das passte Oikawa ziemlich in den Kram. Er war mit dem Vorsatz gekommen Hinata zu küssen. Ihm war egal gewesen, in Hinata auf Mädchen oder Jungen stand. Eigentlich hatte Oikawa erwartet, dass Hinata ihn zurück stoßen würde oder vielleicht auch schlug. Das der kleine verlegen stottern würde, hatte er jedenfalls nicht erwartet. Die Idee mit dem Date kam ihm spontan und er bereute es nicht. Als er zu Hause ankam, lief er durch seine Wohnung. Er fühlte sich plötzlich einsam in der Wohnung. ---- Zwei Tage später hatte er alles organisiert. Es war Freitag und Samstag wollte er mit Hinata ins Kino und danach etwas essen gehen. Oikawa musste nur noch Hinata Bescheid geben und dass war schwieriger als gedacht. Er hatte ihm bisher noch nicht geschrieben und irgendwie hatte ihn die Angst gepackt, dass es sich Hinata womöglich anders überlegt hatte. Er griff nach seinem Handy und wählte die Nummer von Hinata, doch zögerte er den Knopf für den Anruf zu drücken. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der kleine machte ihn wahnsinnig und Oikawa wollte mehr. Er rief an. "Hallo?" "Hey Hinata, Oikawa hier. Ich wollte fragen, ob das Date noch steht?" Oikawas Herz schlug schneller, hoffentlich hatte es sich der kleine nicht anders überlegt. "Ich...um...ja?" "Klasse! Ich würde dich morgen gerne ins Kino einladen und danach essen gehen?" "Klingt toll." Damit war das geklärt, doch Oikawa wollte das Gespräch nicht beenden, Hinata anscheinend auch nicht, da sie beide nichts sagten. Irgendwann begann Oikawa Hinata ein bisschen auszufragen. Er wollte den kleineren kennenlernen. Wirklich kennenlernen. So ging das Telefonat tatsächlich noch eine Stunde und Hinata hatte irgendwann aufgehört verlegen zu stottern. ---Flashback Oikawa Ende-- "Wir haben tatsächlich über alles mögliche gesprochen." "Ja das haben wir." Hinata wandte sich wieder zu Oikawa und um und küsste ihn. "Ich kann mir Hinata so schüchtern richtig gut vorstellen. Seid ihr nach dem Date zusammen gekommen?" Jeder wollte die Antwort auf Sugawaras Frage hören. "Also... Umm... Ich... Ich habe bei Oikawa übernachtet und ja, ich würde sagen, nach dem Date kamen wir zusammen." Jetzt wurden Fragen nach dieser Nacht gestellt. Jeder wollte Details hören. Oikawa lachte. "Klatschtanten! Alle samt. Wir haben nichts unanständiges gemacht. Gekuschelt und geredet. Mehr nicht." Hinata schnaubte und grinste. "Er will nur nicht erzählen, dass ich in dieser Nacht nicht mehr ganz so schüchtern war. Ich habe viel mit meiner Mutter geredet und nach dem Telefonat war ich mir sicher, also fühlte ich mich nicht mehr unsicher." "Was hast du gemacht?" Yachi beugte sich verschwörerisch nach vorne. Auch Sugawara und Iwaizumi taten es ihr gleich. Kiyoko lehnte sich leicht zurück und wartete auch gespannt auf die Antwort. Diesmal antwortete Oikawa wieder. "Er hat sich auf mich drauf gesetzt und Besinnungslos geküsst. Verflucht, ich musste mich so stark zurück halten, das war echt unfair. Nichts mehr von klein und schüchtern. Er ist ein Biest." "Dein Biest." Sugawara lachte. "Das ist wie beim Volleyball, wenn Hinata die Nervosität abgelegt hat, ist er mit Leidenschaft dabei." Yachi rieb sich die Hände und wollte mach schmutzigen Details fragen, wurde aber davon abgehalten, als sich die Tür öffnete. Daichi und Asahi kamen herein. "Hier versteckt ihr euch. Nishinoya und Tanaka suchen schon wie verrückt nach Kiyoko. Und Hinata, wie kannst du dich hier verstecken, während wir Drittklässler unseren Abschied feiern?" Hinata zeigte auf Sugawara und gab ihn die Schuld. Dabei lachte er, als der Setter begann zu erklären. "Gib es zu, Sugawara, du wolltest Hinata nur für dich alleine haben. Kommt ihr wieder?" Die sechs standen nach und nach auf und folgten dem Kapitän und dem Ass. ------ Hinata wachte am nächsten Morgen in einer Umarmung auf. Hinata sah hoch und erkannte, dass sein Freund noch friedlich schlief. Vorsichtig ließ er seine Hände unter dessen Shirt gleiten. Sofort erkannte er die Veränderung bei seinem Freund. Oikawa war wach, hatte aber nur die Augen geschlossen. "Wir sind nicht allein." Hinata grinste nur und Oikawa öffnete die Augen. "Mir egal." Oikawa rollte sich über Hinata und begann ihn zu küssen. Der kleiner drückte sich verlangend an den Setter. "Du... " Kuss "... machst... " Kuss "... mich.. " Kuss "...wahnsinnig." Kuss "Ihr zwei seid absolut unmöglich. Erst verschwindet ihr fast eine Stunde, dann kommt ihr am frühen Morgen auf die Idee in einer Halle voll mit Menschen, ein Stelldichein zu haben. Oikawa, wie konntest du Hinata so verderben?" Oikawa legte seine Stirn auf Hinatas und sah ihn tief in die Augen. Dabei ignorierte er seinen besten Freund völlig. "Die glauben alle, dass ich Schuld an deiner Unanständigkeit." "Oikawa! Ignorier mich nicht! Ich habe keine Lust euch beim Sex zu beobachten!" Hinata kicherte und Oikawa rollte sich von dem kleineren runter. Dabei seufzte er theatralisch und legte sich einen Arm über die Augen. Sanft strich Hinata durch das braune Haar. "Was soll ich bloß mit dir machen?" "Nach Hause gehen. Schnell wenn es geht." Iwaizumi hörte das und mischte sich wieder ein. "Ihr beide bleibt bis zum Schluss und wenn ich euch festketten muss!" Hinata sah zu Iwaizumi und schüttelte den Kopf. Dieser erkannte seinen Fehler, als er das grinsen von seinem besten Freund sah. "Hinata, wir müssen unbedingt sofort nach Hause und das mit dem anketten probieren!" Hinata antwortete seinem Freund nicht, sondern wandte sich mit bösen Blick an Iwaizumi. "Musste das sein?" "Äh?" Hinata wandte sich einfach ab und versuchte die Hände von Oikawa aufzuhalten, was schwierig genug war, wenn man die Hände eigentlich nicht aufhalten wollte. Leise keuchte Hinata. "Oikawa! Bitte hör auf..." "Solange ich das mit den Ketten ausprobieren darf." "Alles was du willst." Oikawa zog seine Hände zurück und grinste Iwaizumi an. "Danke für die Hilfe." Iwaizumi sah die beiden sprachlos an, bevor er sich einfach murrend umdrehte und versuchte weiter zu schlafen. Die beiden hatten doch einen Schaden. Iwaizumi war es zwar gewohnt, aber das am Vortag und Heute war noch mal eine Stufe schlimmer. Langsam wurden alle wach und sahen sich leicht orientierungslos um. ------ Hinata lies sich auf das weiche Bett fallen und grinste Oikawa laziv entgegen. Der Setter knurrte leise und ließ sich über Hinata auf das Bett sinken. Er stützte sich links und rechts ab und sah Hinata tief in die Augen. "Jetzt sind wir endlich alleine." "Ja. Endlich." Leidenschaftlich küsste er Hinata. Kapitel 5: Oikawa X Hinata -------------------------- 'Nur noch einmal so klein sein, wie früher.' Ein Gedanke, den jeder schon mal hatte, schlich sich in Oikawas Träume. Dieser Gedanke jedoch hatte fatale Folgen für den Oberschüler. Manche wünsche gingen in Erfüllung, wenn man sie unter einer Sternschnuppe äußert. Im Traum bekam Oikawa von den Sternschnuppen nichts mit und wenn doch, so glaubte er nicht an die Magie der Sternschnuppe. ----- Hinata war auf dem Weg zum Training. Als er einen ungewöhnlichen Ruf hörte. "Chibi-Chan!" Hinata bremste mit seinem Fahrrad und sah sich um. Ein kleiner Junge, vielleicht zehn Jahre alt, mit einem viel zu großen Shirt winkte ihm zu. Verwirrt winkte Hinata zurück und der Junge kam auf ihn zu gelaufen. "Gott sei Dank treffe ich dich. Chibi-Chan, du musst mir helfen." Hinata runzelte die Stirn. Er kannte den kleinen Jungen nicht, aber er sprach ihn so vertraulich an. "Wer bist du?" Das Gesicht kam Hinata wage bekannt vor, aber er war sich sicher, dass er keinen kannte in dem alter. "Ich bin es. Oikawa!" Daher kam der Junge ihm bekannt vor. Er sah Oikawa zum verwechseln ähnlich. Nur war er jünger. "WAS? Du meinst, du bist der kleine Bruder vom großen König?" Oikawa schüttelte den Kopf und zog Hinata etwas zur Seite. Einige Leute hatten sich schon nach ihnen umgedreht. "Ich BIN der große König und von dem Namen halte ich immer noch nichts. Lass mich bitte ausreden. Ich habe heute Nacht ganz seltsamen scheiß geträumt. Ich war ein Erwachsener, der keinen Spaß mehr hatte und dann habe ich mir gewünscht, wieder klein zu sein. Ich bin im Traum geschrumpft und heute Morgen bin ich so aufgewacht. Iwaizumi glaubt mir nicht. Als ich ihn angerufen habe, hat er nur gelacht und gemeint ich soll mir selbst ausrichten, dass Training heute ist. Ich kann unmöglich so zum Training gehen!" Hinata starrte den Jungen mit offenen Mund an. Das Iwaizumi so etwas unglaubliches nicht glauben wollte, konnte sich Hinata sehr gut vorstellen. Er selbst hatte Probleme damit das zu glauben. Jedoch, der Junge kannte seinen Namen und hatte ihn angesprochen, wie es nur Oikawa tat. Dazu kam der verzweifelte Blick, der sich tief in sein Gedächtnis brannte. Vielleicht war das ein Scherz, aber Hinata wollte dem Jungen erstmal helfen. Sein Handy klingelte, bevor er etwas zu Oikawa sagen konnte. "Hallo?" "Hinata! Wo bleibst du? Wir haben Training. "Kageyama? Verdammt! Kannst du Daichi sahen, dass ich vielleicht später noch komme? Mir ist was wichtiges dazwischen gekommen." "Was ist wichtiger als das Training? Hinata du Idiot! Komm jetzt her." Hinata legte einfach auf und seufzte. "Ist der kleine Tobio wütend, weil sein Spielkamerad keine Zeit hat?" Oikawa sah Hinata verwirrt an, als dieser begann zu lachen. Wieder hatte der kleine ihm einen Beweis geliefert, dass er die Wahrheit sprach. Er kannte Kageyamas Vornamen, ohne, dass Hinata ihn genannt hatte. "Momentan bist du der Kleine. Das Spiel gegen euch macht ihn verrückt. Er will es dir unbedingt zeigen. Das Training kann warten, wir sollten dir erstmal etwas vernünftiges zum anziehen kaufen." Oikawa sah Hinata dankbar an. Er trug nur ein Shirt und eine Sporthose. Das Shirt war viel zu groß. Die Hose hatte zum Glück Gummibänder die man festziehen konnte. Wirklich fest war die Hose trotzdem nicht und Schuhe hatte er keine, die ihm passen könnten. Hinata klopfte auf den Sattel. "Komm setz dich, dann tun dir die Füße auch nicht mehr so weh." Umständlich setzte sich Oikawa und war froh, dass Hinata schob. Seine Füße taten tatsächlich weh. "Wieso hilfst du mir?" "Du bist momentan ein kleiner Junge, der Hilfe braucht." Oikawa stöhnte frustriert auf. "Gut, wieso glaubst du mir?" Oikawa starrte Hinata an und wartete auf die Antwort. Leider konnte er sein Gesicht nicht sehen. "Dein Blick gerade war so verzweifelt. Die Geschichte ist wirklich unglaublich. Menschen schrumpfen nicht einfach. Aber in deinem Blick sah ich, dass du die Wahrheit sagst und in deinen Worten hörte ich die Verzweiflung. Du hast mich und Kageyama angesprochen, wie es nur Oikawa-San macht. Ich denke das reicht als Beweis. Zumindest für mich." Eine Weile schwiegen sie sich an. Oikawa war erstaunt. Er hatte nicht mit so einer ausführlichen und klugen Antwort gerechnet und Hinata suchte einfach nur einen Laden, in dem sie Kleidung für Oikawa kaufen konnten. "Oikawa-San, das wird dir nicht gefallen, aber dort ist ein Geschäft für Kindermode und ich bin sicher, dass wir da etwas finden." "Du hast Recht, es gefällt mir nicht, aber ich habe keine andere Wahl." Hinata half Oikawa vom Rad runter und betrat mit ihm den Laden. Oikawa schnappte sich einen Pullover, eine Hose, eine Boxershorts und Schuhe. Dann fiel ihm etwas ganz wichtiges ein. "Verdammt!" "Was ist los?" "Mein Geldbeutel! Ich habe ihn nicht mitgenommen, weil ich nicht dran gekommen bin. Hausschlüssel auch, aber die Nachbarin hat noch einen, deshalb war das nicht so schlimm." "Ich bezahle dir die Kleidung." Hinata verdrehte die Augen. Selbst ihm war klar gewesen, dass Oikawa in dem Aufzug kein Geld dabei hatte. "Danke! Ich gebe es dir sicher zurück!" Oikawa lief mit der Kleidung zur Kasse und nachdem Hinata gezahlt hatte, zog sich der Geschrumpfte um. Hinata wartete so lange draußen. Als Oikawa aus dem Laden kam lächelte Hinata. "Jetzt siehst du wirklich wie Oikawa-San aus, nur in Mini." Hinata lachte und Oikawa verzog das Gesicht. War klar, dass irgendwann ein Spruch wegen der Größe kam. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Hinata beobachtete. Es sei dem jüngeren gegönnt, immerhin war er der einzige, der ihm half. "Gehst du jetzt zum Training?" "Hatte ich vor und du kommst mit. Schreib Iwaizumi, dass du heute nicht kommst. Wir müssen einen Weg finden, wie du wieder normal wirst. Solange kannst du bei mir bleiben." Oikawa starrte Hinata nur an. Wann war der Junge so intelligent und vorausschauend geworden? Bevor er jedoch etwas sagen konnte, zog Hinata ihn zum Fahrrad und Oikawa setzte sich wieder auf den Sattel. "Wenn wir dort sind, ziehst du die Kapuze an. Dann sag ich einfach, dass du mein Cousin bist, der heute unerwartet ankam und meine Mutter nicht zuhause ist. Natsu ist dann einfach bei einer Freundin. Du musst nur mitspielen." "Okay." "Gut, halt dich an mir fest." Hinata fuhr mit dem Rad, während Oikawa auf dem Sattel saß. Es war sicherlich unbequem für den Mittelblocker, aber auf dem Gepäckträger war der Korb und darin hatte Hinata seine Tasche. Also konnte sich Oikawa nicht darauf setzen. Bei Karasuno angekommen zog Hinata sich schnell um, nahm dann Oikawa an die Hand und betrat die Halle. "Hey Leute!" Hinata wurde von allen begrüßt. Er erklärte allen, wer Oikawa war und beugte sich dann zu ihm runter. "Setz dich am besten auf die Bank zu Yachi." Murrend kam Oikawa der Bitte nach. Am liebsten würde er selbst spielen, aber er konnte es momentan einfach nicht. Zumindest nicht mit Oberschülern. Irgendwann wurde ihm langweilig und er schnappte sich einen Ball. Am Ende der Halle schlug er den Ball an die Wand und spielte sich selbst zu. Nach ein paar Schlägen sah er seine Hand an. Er hatte eindeutig weniger Kraft. Es bracht nichts zu üben, wenn er seinen richtigen Körper wieder hatte, würde das, was er jetzt tat nichts bringen, wenn er jedoch so klein blieb, musste er alles von vorne lernen. Er schlug noch ein paar Bälle und sah dann wieder dem Training zu. Das sollte bald vorbei sein. Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange und der Trainer schickte die Jungs Heim. Hinata wollte zu ihm laufen, wurde aber von Kageyama zurück gehalten. "Hinata, trainieren wir noch." "Ich kann nicht." "Warum? Wegen deinem Cousin? Der kann die Bälle werfen. Du hast die Hälfte vom Training verpasst, dass kannst du nachholen." "Sorry Kageyama, aber ich kann wirklich nicht." Kageyama packte Hinata am Kragen. Im Grunde wollte Hinata nur nicht, dass Kageyama und Oikawa zu lange miteinander zu tun hatten. Kageyama könnte etwas merken oder Oikawa drehte durch. "Hinata, du Idiot! Du verschwendest Zeit! Wenn wir nicht trainieren können wir Oikawa nicht schlagen und dann können wir nicht zum Frühlingsturnier!" Hinata riss sich los. Oikawa wollte eigentlich eingreifen, doch er war zu klein. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten. Hinata hatte ihn jetzt schon mehr geholfen, als sein bester Freund Iwaizumi und jetzt konnte Oikawa ihm nicht helfen. Das war wirklich frustrierend. Irgendwann war der Streit wohl eskaliert, als Oikawa nicht aufgepasst hatte. Yachi war aus der Halle gerannt und rief nach jemanden. Oikawa ging auf die beiden zu und wollte eingreifen, seine Größe war ihm egal geworden. Als Kageyama ausholte und Oikawa dabei fast traf, konnte sich Hinata noch rechtzeitig dazwischen werfen und Oikawa hinter sich ziehen. "Oikawa-San, geh weg!" Oikawa wollte nicht hören, doch als Hinata von Kageyama getroffen wurde und stürzte, musste er ausweichen. Er wollte sich neben ihn knien, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, doch Kageyama wollte sich auf Hinata stürzen. Oikawa stellte sich vor den anderen Setter und sah ihn böse an. Zum Glück hatte Kageyama nicht verstanden, was Hinata gesagt hatte und zum Glück hatte er noch die Kapuze auf. "Geh aus dem Weg du Zwerg!" "Lass Hinata in Ruhe!" "Kageyama, spinnst du jetzt?" Am Eingang standen Yachi und Sugawara. Während Yachi völlig außer Atem war, blickte Sugawara nur wütend auf die drei. "Hinata verschwendet Zeit!" "Kageyama, das ist noch lange kein Grund ihn zu schlagen! Vor Yachi und einem Kind erst recht nicht! Geh jetzt!" Mit einem letzten, bösen Blick verschwand Kageyama und Oikawa kniete sich zu Hinata. "Alles in Ordnung?" "Ja. Das passiert öfters." Sugawara und Yachi kamen zu ihnen gelaufen, als Kageyama die Halle verlassen hatte. "Danke Yachi." "Ihr habt mich wieder richtig erschrocken." "Es tut mir leid, ich wollte eigentlich nur Heim gehen. Dir auch danke Sugawara." "Yachi hatte erwähnt, dass ihr euch schon wieder prügelt. Wann war das erste mal?" Hinata stand auf und erzählte von dem Streit von vor ein paar Wochen, als Tanaka sie trennte. Oikawa nahm derweil die Hand von Hinata. Irgendwie hatte er das Bedürfnis sich selbst davon zu überzeugen, dass es dem Mittelblocker gut ging. Hinata drückte seine Hand leicht und strich Oikawa mit dem Daumen beruhigend über den Handrücken. "Hinata, du solltest jetzt Heim gehen. Ich mache hier alles zu. Der kleine sollte auch bald ins Bett." "Danke, Sugawara." Oikawa wollte eigentlich beleidigt etwas sagen, doch Hinata drückte seine Hand wieder. "Komm, ich zieh mich schnell um, dann können wir gehen." Hinata zog Oikawa einfach mit sich und ließ ihn vor dem Clubraum warten. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon umgezogen. Als er aus dem Clubraum kam, hörte, wie Oikawa mit Iwaizumi telefonierte. Der Setter versuchte verzweifelt seine Situation zu erklären, doch der andere ließ ihn wohl nicht mal ausreden. Hinata packte eine ungeheure Wut. Er schnappte sich das Handy. Oikawa sah ihn nur mit großen Augen an. "IWAIZUMI! DU BIST SO EIN ARSCHLOCH! DU SOLLST OIKAWAS BESTER FREUND SEIN? WARUM GLAUBST DU IHM NICHT! ER STEHT HIER VOR MIR UND IST ZEHN JAHRE ALT! ALS SEIN BESTER FREUND HÄTTEST DU AUCH MAL NACHSEHEN KÖNNEN! ER STEHT HIER UND HEULT FAST, WEIL SEIN ANGEBLICHER BESTER FREUND IHM NICHT GLAUBT! STATTDESSEN BELEIGIGST DU IHN! RUF IHN IN NÄCHSTER ZEIT NICHT MEHR AN ODER ICH VERGESSE MICH!" Hinata legte auf und atmete tief durch. Er gab Oikawa das Handy zurück und schloss kurz die Augen, als es den Blick des Setters sah. "Es tut mir leid. Nur wenn ich daran denke, dass jemand aus meinem Team mich mit so etwas unglaublichen anrufen würde und nach Hilfe fragt, wäre ich sofort hingefahren. Ich kann Iwaizumi-San nicht verstehen." "Danke, Chibi-Chan. Noch nie hat sich jemand so für mich eingesetzt. Nicht mal Iwaizumi." Ein räuspern hinter ihnen, ließ sie herumfahren. Sugawara stand vor ihnen und hatte die Arme verschränkt. Sein Blick sagte deutlich, dass er jetzt nur die Wahrheit hören wollte. "Also... Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber wenn ja, dann frage ich mich, wieso du, Hinata, unseren Gegner, Oikawa, mit zum Training bringst. Von der Erscheinung, die Oikawa hier zeigt ganz zu schweigen." Oikawa verzog nur das Gesicht, bis er eine Hand auf der Schulter spürte. Leichtes zittern fühlte er durch diese Berührung. Hinata hatte Angst vor Sugawara? Oikawa trat einen Schritt vor. "Mr. Sonnenschein, ich fürchte, dass geht dich nichts an." Hinata zog Oikawa zurück und hinter sich. "Also Sugawara, ich kann das erklären... Nein eigentlich nicht, aber wegen dem Training. Es tut mir leid, ich habe nicht wirklich daran gedacht, dass Oikawa-San unsere Taktik oder ähnliches sieht, wenn ich ihn mit ins Training nehme." "Hinata, in was bist du da nur rein geraten?" Sugawara versuchte Oikawa genauer zu mustern, aber Hinata stellte sich immer in den Weg. "Ich helfe Oikawa-San nur." Oikawa gähnte, der jüngere Körper wurde viel schneller müde. Das sah auch Sugawara. "Ihr beide seid mir eine Erklärung schuldig, aber das geht auch Morgen. Oikawa ist müde. Wo seid ihr Morgen?" Hinata wandte sich zu Oikawa und wartete auf seine Antwort. "Wahrscheinlich bei Chibi-Chan." "Gut, Hinata, ich komme Morgen vorbei und ihr erklärt mir alles. Vielleicht kann ich euch auch helfen. Nur eine Sache noch. Hinata, bring Oikawa mit nicht mehr zum Training mit. Er braucht nicht alles wissen." Sugawara ging und Oikawa gähnte wieder. Diesmal bemerkte es auch Hinata. "Meinst du, du schaffst es noch bis nach Hause? Wir müssen etwa 20 Minuten mit dem Rad fahren." "Ja, das wird gehen. Ich habe nicht daran gedacht, dass der jüngere Körper auch schneller müde wird." Hinata und Oikawa fuhren nach Hause. Es war etwas anstrengend für Hinata die ganze Zeit zu stehen, aber er hielt durch. Als sie Zuhause waren, erwartete ihn schon Hinatas Mutter. "Shoyo? Wer ist den der Junge?" Hinata sah Oikawa bittend an. Er wollte es seiner Mutter erzählen, aber wollte auch nicht, dass Oikawa sich übergangen fühlte. Immerhin war es sein Geheimnis? Unfall? Problem? Und er war sicherlich müde. "Fühlst du dich noch Fit genug dafür?" "Es wird nicht anders gehen, oder? Ich schaffe das noch." Hinata bat seine Mutter, dass sie sich setzten. Danach erzählte Oikawa seine Geschichte. Natürlich glaubte die Frau zuerst die Geschichte nicht, aber als sie in die Augen ihres Sohnes sah überdachte sie alles noch einmal. Shoyo wusste, dass sie so eine Geschichte nicht glauben würde, immerhin war sie eine renommierte Ärztin. Sie gab Vorträge in anderen Ländern, weshalb sie oft nicht zuhause war und so etwas hatte sie noch nie gehört. "Das sollten wir Morgen näher besprechen. Dann möchte ich auch dich, Oikawa untersuchen, aber jetzt ist es Zeit für das Bett. Egal ob zehn oder achtzehn dein Körper braucht den Schlaf." Oikawa nickte und gähnte dabei. Hinata trug ihn in sein Zimmer und legte ihn in sein Futon. Für diese Nacht holte Hinata sich einen anderen Futon und legte sich rein. Schnell schliefen die Beiden ein. ------ Natsu rannte in das Zimmer ihres Bruders. Heute war Sonntag und Sonntag war Kuscheltag. Das hatten sie so ausgemacht, als ihre Mutter immer öfters über Tage nicht Zuhause war. Sie öffnete laut die Tür, rannte ins Zimmer und stolperte. Oikawa lag im Weg. Natsu fiel, aber Shoyo fing sie schnell auf. Die Reflexe vom Volleyball halfen ihm dabei. Oikawa sah erschrocken auf den zweiten orangenen Haarschopf. Das musste Natsu sein. Das Mädchen sah ihn mit schiefgelegten Kopf an. "Wer bist du?" "Ich bin Oikawa und du musst Natsu sein." "Ja!" Das Mädchen wandte sich an ihren Bruder und kuschelte sich an ihn. Hinata sah ihn über seine Schwester hinweg an. "Du kannst schon mal aufstehen und duschen. Mum möchte dich ohnehin noch untersuchen." Oikawa nickte und stand auf. Kurz saugte er noch das Bild von Hinata, der glücklich mit seiner Schwester kuschelte in sich auf. Die kleine war auch zu niedlich. Als er die Küche betrat, saß dort auch schon die Mutter von Hinata und trank einen Kaffee. "Hat Natsu dich geweckt? Shoyo hätte dich warnen sollen. Sonntags ist immer Kuscheltag. Natsu geht dann immer zu Shoyo und kuschelt eine Weile mit ihm. Setz dich, dann untersuche ich dich schnell, danach kannst du duschen und dann sind die beiden auch fertig und wir können frühstücken." Etwas unwohl setzte such Oikawa auf den Stuhl und zog sein Shirt aus. "Tut das weh?" Oikawa sah die Frau verwirrt an. Sie deutete auf seine linke Seite. Als er an sich runter sah, erkannt er mehrere blaue Flecken. Leicht entsetzt schüttelte er den Kopf. Er hatte das gar nicht bemerkt. Es sah aus, als wäre er verprügelt worden. "Ich habe das gar nicht gespürt." Die Frau tippte leicht einen der Flecken an und er zuckte zurück. Das tat doch weh. Sie untersuchte die Flecken und schrieb etwas auf, danach untersuchte sie ihn, wie es ein normaler Arzt tat. "Nun, bis auf die Blutergüsse ist nichts ungewöhnliches zu finden. Du bist ein normaler zehnjähriger Junge. Nur die Geschichte passt nicht dazu. Ich muss das erforschen und ein paar Kollegen dezent fragen. Keine Sorge ich glaube dir, aber solange wir nicht wissen, was das verursacht, kannst du froh sein nicht weiter zu schrumpfen. Vielleicht müssen wir auch nur abwarten. Wirklich viel machen kann ich nicht, außer dich zu überwachen, damit das keine schlimmeren Auswirkungen hat." Sie zeigte ihm, wo die Dusche war und legte ihm alles bereit. Tatsächlich hatte sie alte Kleidung von Shoyo aus einem Schrank gekramt und ihm in die Hand gedrückt. Als er aus der Dusche kam und sich angezogen hatte, hörte er auch schon Natsu durch das Haus schreien. Sie war wohl aufgestanden. Als alle fertig waren und am Tisch saßen, begannen sie zu essen. Natsu war die erste, die fertig war und stand auf, als ihre Mutter es erlaubte. Die Frau konnte sich so an die beiden Jungen wenden. "Shoyo, hast du dir überlegt, wie das mit Oikawa weiter gehen soll?" "Wie meinst du das?" Die Frau seufzte und sah ihren Sohn eindringlich an. Oikawa ahnte, worauf die Frau hinaus wollte und knetete seine Hände. "Oikawa kann unmöglich in seiner Wohnung bleiben, solange er so klein ist. Das zweite Problem ist die Schule. Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand anhält und ob er je wieder rückgängig gemacht werden kann. Ich kann, als Ärztin, ihn einen Monat Krankmelden, aber spätestens dann müssen wir uns überlegen, ob wir ihn nicht wieder an der Mittelschule anmelden. Auch was wir seinen Eltern sagen müssen wir besprechen. Ich persönlich würde die Wahrheit bevorzugen, aber das muss Oikawa selbst entscheiden." Lange schwiegen die drei. Es musste eine Lösung her, zumindest für den nächsten Monat. "Meine Eltern leben in Osaka, seit ich aus der Mittelschule raus bin. Sie schicken mir nur Geld für die Wohnung und Essen. Ich möchte es ihnen nicht sagen. Es würde sie wohl auch nicht interessieren." Wieder schwiegen die drei. Natsu kam in die Küche gerannt und sah die nachdenklichen Gesichter. Vor allem dieser Oikawa sah sehr angespannt und traurig aus. Sie nahm sich etwas zu trinken. "Ist etwas passiert?" Hinatas Mutter zog Natsu auf ihren Schoss. "Nein, mein Schatz. Wir überlegen nur, wo Oikawa für einen Monat hin kann." "Na er bleibt hier. Dann sind wir zu dritt, wenn du wieder Weg musst. " Die Frau seufzte, daran hatte sie auch schon gedacht und ihr Sohn war sicherlich auch damit einverstanden, aber sie selbst war sich nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Am besten wäre es, wenn Oikawa in einem Krankenhaus war, damit er immer unter Beobachtung stand, aber dass Problem dabei war, dass die Geschichte einfach zu unglaublich war. Sie würden den Jungen wahrscheinlich in eine Psychiatrie bringen. Shoyo sah sie bittend an, Oikawa jedoch starrte nur verbissen auf die Tischplatte. In seinen Augen schimmerten Tränen. Wahrscheinlich rechnete er damit weggeschickt zu werden. "Gut, Oikawa kann erstmal hier bleiben." Oikawa sah sie erstaunt und erleichtert an, während Shoyo aufsprang und sie umarmte. Natsu sprang von ihrem Schoss und umarmte Oikawa. Während Oikawa und Natsu beschäftigt waren, sprach sie leise mit ihrem Sohn. "Shoyo, am Dienstag reise ich nach Wien für eine Woche. Ich erwarte von dir, dass du auf die beiden aufpasst. Falls irgendwas mit Oikawa passiert, egal was, informiere mich darüber. Ich befürchte er bekommt noch einen Zusammenbruch, sei dann einfach für ihn da." "Mach ich und danke." "Nicht dafür mein Schatz." Natsu sprang aufgeregt in der Küche herum und wurde von Hinata gefangen und in die Luft gehoben. Sie kreischte begeistert. Als er sie wieder abgesetzt hatte, fragte sie, ob sie einen Film gucken könnten. Hinata sah Oikawa an, dieser nickte nur lächelnd. Die drei setzten sich auf die Couch, nachdem Natsu eine DVD ausgesucht hatte. Es war irgendein Kinderfilm und weder Oikawa noch Hinata interessierten sich dafür, aber es war egal. Natsu setzte sich in die Mitte und nahm von beiden Jungs eine Hand in ihre. ------ Sugawara war auf dem Weg zu Hinata. Er hatte in der Nacht kaum geschlafen. Ihm ging ganze Zeit durch den Kopf, wie Oikawa so klein werden konnte. War er krank? Als er das Haus erreichte, klingelte er. Eine Frau öffnete ihm die Tür. "Guten Tag, Frau Hinata. Sind Shoyo und Oikawa da?" Die Frau sah ihn misstrauisch an. Wohl, weil er auch nach Oikawa gefragt hatte. "Du weißt es?" "Ich habe gestern einen Streit zwischen Shoyo und dem besten Freund von Oikawa mitbekommen und es durch Zufall erfahren." "Gut, komm rein. Die Jungs und Natsu schauen gerade einen Film." Sugawara betrat das Haus und zog seine Schuhe aus. Wenn er es richtig bedachte, war er das erste Mal bei Hinata Zuhause. Die Frau führte ihn ins Wohnzimmer. "Shoyo, Oikawa, ihr habt Besuch." Natsu wandte sich schnell um. "Aber Mama, wir wollen den Film noch zu Ende sehen!" Hinata klopfte neben sich auf die Couch. Der Film dauerte sowieso nicht lange und dann war Natsu glücklich. Wenn er jedoch jetzt aufstand, dann war das Geschrei groß. "Hallo Sugawara, setz dich doch zu uns." Sugawara setzte sich neben den Mittelblocker, aber blickte gleichzeitig Oikawa an. Ohne Kapuze und im Tageslicht, erkannte er Oikawa sogar. Nur das Alter passte nicht. Als der Film fertig war, sprang Natsu auf und ging in ihr Zimmer. "Hinata, Oikawa, was ist bloß passiert?" Hinata sah kurz Sugawara an, dann sah er Oikawa an. Er würde nichts sagen, solange Oikawa es nicht wollte. Oikawa wollte es Sugawara eigentlich nicht erzählen, aber er musste es. Lange schwieg er und wurde plötzlich von Hinata an der Schulter berührt. "Oikawa-San?" Oikawa atmete noch einmal tief durch, dann erzählte er die Geschichte erneut. Hinata schlang einen Arm um ihn und gab ihm Halt. "Das ist schon ein hartes Stück. Und ihr verarscht mich nicht?" Beide schüttelten den Kopf. Sugawara musterte die beiden genau. Er sah nicht einen Funken Belustigung. Beiden waren absolut Ernst. Während er nicht wusste, wie Oikawa einen Spaß machte, wusste er genau, dass Hinata einfach nicht ernst bleiben konnte. "Oikawa, es tut mir leid, was dir gerade passiert. Wenn ihr beide irgendwie Hilfe braucht, dann helfe ich euch, aber ich weiß nicht wie." Eine Weile sprachen die Jungs miteinander, bis Hinatas Mutter zu ihnen kam und sie auf die Idee brachte, zu Oikawas Wohnung zu gehen. "Oikawa hat sicherlich Sachen, die er braucht." Hinata sprang auf, rannte in sein Zimmer und zog Oikawa dabei mit sich. "Wir ziehen uns nur schnell um." "Chibi-Chan! Nicht so schnell! Meine Beine sind viel zu kurz!" Sugawara und Hinatas Mutter lachten. Ein Mini-Oikawa sprach Hinata mit Chibi-Chan an und beschwerte sich wegen den zu kurzen Beinen. Ein paar Minuten später kamen sie zurück. "Sugawara kommst du mit?" Er nickte und sie gingen. ------- Schnell hatten sie mit einer kleinen Notlüge den Schlüssel von der Nachbarin bekommen und standen nun im Wohnzimmer. "Oikawa, am besten du holst einen Rucksack und packst dort das rein, was du brauchst. Pack auch wenigstens eine Hose und ein Shirt ein. Wir wissen nicht, wann du wächst und dann hast du zumindest etwas zum anziehen." Oikawa nickte Sugawara zu und verließ das Wohnzimmer. Hinata schaute sich derweil ziemlich interessiert um. "Chibi-Chan!" Hinata wandte sich um, aber Oikawa war nicht zu sehen. "Ja?" "Komm mal her!" Sugawara setzte sich, während Hinata zu Oikawa ging. Hinata kam im Schlafzimmer an und sah Oikawa frustriert auf dem Bett sitzen. "Was ist den los?" "Ich komme an meine Shirts nicht dran." Hinata lächelte leicht, aber verkniff sich einen Kommentar. Oikawa hatte genug damit zu kämpfen plötzlich so klein zu sein. Schnell griff Hinata nach einem schwarzen Shirt und gab es Oikawa. Er nahm das Shirt und starrte es nur an. Der Frust, die Angst, die Verzweiflung und Wut breiteten sich in ihm aus und plötzlich brach es aus ihm raus. Oikawa vergrub sein Gesicht in dem Shirt und begann bitterlich an zu weinen. Hinata sah ihn geschockt an, bevor er sich neben ihn setzte und den geschrumpften Oberschüler in den Arm nahm. "Ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, um dir zur helfen." Oikawa schluchzte lauter und vergrub sein Gesicht an Hinatas Brust. Lange saßen sie so da. Kurz hatte Sugawara ins Zimmer geschaut, aber Hinata hatte ihn wieder weggeschickt. Irgendwie wollte Hinata nicht, dass jemand den sonst so stolzen Setter so sah. So verletzlich und am Ende seiner Nerven. Hinata wollte ihn auch nicht so sehen und in Gedanken schwor er sich, dass er alles tat, damit Oikawa wieder lächeln konnte. Er sollte nicht mehr weinen. Irgendwann löste sich Oikawa wieder. "Danke Chibi-Chan. Und danke, dass du Mr. Sonnenschein wieder rausgeschickt hast." "Kein Thema. Mum dachte sich schon, dass du einen Zusammenbruch bekommst." "Deine Mutter ist wirklich nett." "Ja, die beste Mum der Welt." Oikawa nickte nur und lehnte sich noch etwas an Hinata. Genoss seine wärme und schloss die Augen. Hinata hatte die letzten beiden Tage schon so viel für ihn getan, dass konnte Oikawa ihm niemals zurückzahlen. Sanft strich ihm Hinata über den Rücken und Oikawa genoss es. Nach einer Weile löste sich Oikawa wieder und stand auf. Das Shirt lag auf dem Boden und war noch Nass von seinen Tränen. Hinata erkannte, was Oikawa beschäftigte und zog einfach ein neues Shirt aus dem Schrank. "Lass uns zurück zu Sugawara gehen. Er wartet schon ziemlich lange auf uns." Hinata nahm Oikawa an die Hand und ging zurück ins Wohnzimmer. "Tut mir Leid, dass ich dich rausgeschickt habe, Sugawara." Sugawara winkte nur ab. Er hatte gesehen, dass Oikawa einen Zusammenbruch hatte und Hinata schien genau zu wissen, was der andere Setter braucht, er wäre nur im Weg gewesen. "Oikawa, was brauchst du noch?" "Meinen Geldbeutel, den Rest habe ich." Sie gingen in den Flur. Oikawa deutete auf einen Schrank, an den er nicht heran kam. Als er die fragenden Gesichter sah erklärte er warum der Geldbeutel so weit Oben lag. "Mein Neffe kommt mich öfters Besuchen. Beziehungsweise ich passe auf ihn auf. Der Satansbraten hat mir mal meinen Geldbeutel geklaut. Seitdem lege ich ihn immer dort hoch. Ungünstigerweise komme ich jetzt selbst nicht mehr dran. Der Hausschlüssel liegt daneben, aber den brauch ich jetzt nicht. " Sugawara holte den Geldbeutel und gab ihn Oikawa. Dieser wollte Hinata sofort das Geld zurückgeben, doch Hinata hielt seine Hand fest. Tief sah er ihm in die Augen, dann schüttelte Hinata den Kopf. "Behalt es." "Aber das kann ich nicht annehmen! Ich darf doch schon bei dir wohnen!" "Dann sieh es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk oder nachträgliches." "Ich habe nächste Woche Geburtstag. Frühzeitige Geschenke bringen Unglück." "Behalte einfach dein Geld und komm. Mum wartet sicher mit dem Essen. Sugawara, ich bin sicher, dass Mum auch erwartet, dass du kommst." Sugawara und Oikawa sahen sich an. So kannten sie Hinata einfach nicht. Kurz schüttelte Sugawara den Kopf und folgte Hinata. Der Junge war interessanter als Sugawara dachte. Hinata hatte wohl zwei Gesichter, obwohl, wenn Sugawara so darüber nachdachte, Hinata konnte durchaus sehr ernst werden, aber meist hielt der Zustand nur ein paar Worte an. Hier jedoch war Hinata die ganze Zeit ernst. Vielleicht lag es an der Situation, aber ganz ehrlich glaubte Sugawara, dass es an auch Oikawa lag. Sugawara lief hinter den Beiden und beobachtete sie. Hinata hatte den Rucksack von Oikawa auf und hielt die Hand des geschrumpften Setters. Oikawa schien das nicht mal zu stören, dass Hinata ihn wie ein kleines Kind an die Hand nahm. Stattdessen lehnte sich Oikawa näher an Hinata, soweit es möglich war beim laufen. Irgendwie kam sich Sugawara ziemlich fehl am Platz vor. "Hinata, Oikawa, ich habe vergessen, dass ich mich noch mit Daichi treffen wollte. Schafft ihr es alleine?" "Oh, na dann. Bis Morgen Sugawara." Oikawa winkte nur zum Abschied. Das kam ihm seltsam vor. Hinata bestätigte es ihm. "Sugawara hat uns angelogen." "Vielleicht wollte er uns nur nicht sagen, was er wirklich vor hatte?" "Ich weiß es nicht, aber lass uns gehen. Mum wartet wirklich." ------ Als die Beiden Zuhause ankamen, wartete Hinatas Mutter tatsächlich schon auf sie. Zusammen aßen sie zu Abend, danach verzogen sich Hinata und Oikawa in das Zimmer von Hinata. "Morgen ist Schule, also sollten wir uns überlegen, was du in dieser Zeit machst." "Ich werde wohl auch lernen. Ich habe meine Schulsachen dabei." Bei der Antwort sah Oikawa auf seine Hände. Er hasste diesen Körper immer mehr. Jetzt konnte er nicht mal mehr in die Schule. Hoffentlich wuchs er wieder. "Es tut mir wirklich leid für dich." "Du kannst nichts dafür." Oikawa wandte sich einfach um und legte sich hin. Er wollte nicht, dass Hinata seine neuen Tränen sah. Irgendwie hatte er es satt, auf jemanden angewiesen zu sein, aber andererseits, war er Hinata und seiner Mutter sehr dankbar. Er hörte, wie sich Hinata selbst in sein Bett legte. "Gute Nacht, Oikawa-San." "Gute Nacht Chibi-Chan." ----- Am nächsten Morgen wurden die beiden Oberschüler sanft von Hinatas Mutter geweckt. Beim Frühstück fragte die Frau Oikawa, welche Schule und welche Klasse er besuchte. Als sie die Antwort hatte, rief sie an der Schule an und meldete Oikawa krank. "Sie glauben jetzt erstmal, dass ich deine Mutter bin. Ich habe dich für die ganze Woche entschuldigt." Oikawa nickte nur niedergeschlagen und aß sein Frühstück. Als er fertig war, ging er zurück in das Zimmer von Hinata. Der kleine Mittelblocker folgte ihm. Oikawa setzte sich an den Schreibtisch und begann mit den Aufgaben, die er schon kannte. Unschlüssig stand Hinata hinter ihm. Kurz überlegte er, ob und was er sagen konnte, aber fand die richtigen Worte einfach nicht. Am Vorabend und am Morgen war Oikawa ziemlich abwesend gewesen und Hinata konnte es ihm nicht verübeln. Hinata entschloss sich dafür einfach seine Sachen zu packen und zu gehen. "Bis später..." Oikawa antwortete nicht, weil er seiner Stimme nicht traute. Er wusste, dass er Hinata damit verletzte, aber er wollte ihm nicht noch mehr Sorgen machen. Die Stimme von Hinata hatte den Mittelblocker verraten und Oikawa gab sich die Schuld dafür. Natürlich war er Schuld daran, dass Hinata verletzt war. ---- Am Nachmittag hatte Oikawa alle Aufgaben fertig und wartete auf Hinata. Er wollte sich unbedingt bei dem eigentlich Jüngeren entschuldigen. Während er wartete spielte er mit dem Handy. Iwaizumi hatte ihm geschrieben, aber Oikawa wusste nicht, wie und was er antworten sollte. 'Wo warst du? Spielst du den Streich immer noch? Wir haben Heute Training!' Er hatte die Nachricht mehrmals gelesen, aber eine Antwort fiel ihm nicht ein. Iwaizumi wollte ihm nicht glauben, also brachte es nichts ihm die Wahrheit zu schreiben. Sein bester Freund war sicherlich auch noch sauer, weil Hinata ihn angeschrien hatte. Leicht lächelte Oikawa, als er daran dachte, wie sehr Hinata ihn verteidigt hatte. Es tat noch mehr weh, dass er Hinata am Morgen so ignoriert hatte. Das hatte der Mittelblocker nicht verdient. Oikawa sah sich gedankenverloren um. Der Volleyball von Hinata kam in sein Blickfeld. Er konnte eigentlich ein bisschen spielen. Kurz überlegte er den Nutzen, aber verwarf den Gedanken wieder. Er wollte sich nur etwas ablenken und das funktionierte wunderbar. Im Garten spielte er bis es dunkel wurde und Hinatas Mutter ihn zum Essen rief. Nach dem Essen brachte sie Natsu ins Bett und kam dann wieder zu ihm. "Habt ihr euch gestritten?" Oikawa sah sie erschrocken an. Wie kam sie auf diese Idee? "Nein, nicht wirklich. Ich war wütend und habe es an ihm rausgelassen. Sobald er Heim kommt, entschuldige ich mich." Sie nickte, aber seufzte dabei. "Shoyo kommt Heute nicht nach Hause. Er übernachtet bei Kageyama." Jetzt war Oikawa geschockt. Er wisperte eine Entschuldigung und ging zurück ins Zimmer von Hinata. Hatte er den Jüngeren aus dem Haus vertrieben? Aber Hinata hatte doch bis später gesagt. Wollte Kageyama vielleicht einfach etwas länger trainieren? In dieser Nacht fand Oikawa nicht viel Schlaf. Zu viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er machte sich unglaublich viele Vorwürfe. Albträume plagten ihn. Und ganz tief in seinem Inneren war er eifersüchtig auf Kageyama. Der Jüngere war immer schon besser gewesen, aber ihm hatte die Erfahrung gefehlt. Der Streit mit Hinata hatte Oikawa etwas befriedigt, weil Hinata ihn, Oikawa, vorgezogen hatte. Jedoch hatte Oikawa es verbockt. ----- Am nächsten Tag konnte sich Oikawa kaum auf die Aufgaben konzentrieren, obwohl das wichtig war. Er hatte keinen Lehrer, der es ihm erklärte. Eigentlich hatte er niemanden der es ihm erklären konnte...DOCH! Sugawara konnte sicherlich helfen. Er war im selben Jahrgang und sie dürften ungefähr den selben Stoff haben, nur hatte er die Nummer nicht von dem anderen Setter. Hoffentlich kam Hinata, dann konnte er sich entschuldigen und nach der Nummer fragen. Als es wieder langsam dunkel wurde, wurde Oikawa nervös. Hinata war noch immer nicht daheim. Kam er wieder nicht? Hinatas Mutter rief ihn wieder zum Abendessen und danach bat sie Oikawa sitzen zu bleiben. "Ich habe nachgeforscht. Es gibt wirklich keinen bekannten Fall, der etwas ähnliches, wie dir zeigt. Ich kann dir nicht helfen, jedoch fliege ich heute Nacht nach Wien. Vielleicht gibt es Informationen in Europa. Ich bitte dich, dass du auf Natsu aufpasst, solange Shoyo nicht da ist und vielleicht auf beide etwas aufzupassen, während ich nicht da bin. Ich habe schon den ersten Flieger verpasst, diesen muss ich nehmen." "Sie können sich auf mich verlassen." "Ich weiß." Hinatas Mutter ging in ihr Zimmer, nahm ihren Koffer und verließ das Haus. Oikawa war noch etwas geschockt, dass Hinata nicht Zuhause war, um auf seine Schwester aufzupassen, aber Oikawa würde definitiv auf die Kleine aufpassen. Er gähnte und verfluchte den jüngeren Körper erneut. Er musste ins Bett, sonst würde er im sitzen einschlafen. Als er sich ins Bett gelegt hatte, hörte er die Haustür aufgehen. Freudig sprang er auf. Hinata war endlich zurück gekommen. Tatsächlich saß Hinata im Flur und zog gerade seine Schuhe aus. Oikawa umarmte Hinata von hinten glücklich. "Es tut mir so Leid, dass ich so abweisend war." Hinata legte seine Hände auf die von Oikawa und senkte den Kopf. "Es tut mir Leid, dass ich gestern nicht Heim gekommen bin. Ich war bei Sugawara und musste nachdenken. Ich war dir nicht böse, aber ich war mir über etwas nicht im klaren und jetzt ist es besser." Hinata stand einfach auf und nahm Oikawa huckepack. Oikawa war so überrascht, dass er die Worte von Hinata zuerst nicht realisierte. Eines hatte er jedoch verstanden. Hinata war nicht bei Kageyama gewesen. Er hatte seine Mutter angelogen. Dass er bei Sugawara war, verstand Oikawa sogar. Mit dem anderen Setter konnte er zumindest über alles sprechen, auch über ihn selbst. "Über was musstest du nachdenken?" "Das ist schwierig und ich würde dich damit vielleicht verletzen. Ich möchte nicht, dass du gehst." "Kannst du es mir trotzdem sagen? Wenn ich eine Last für dich bin, möchte ich das wissen." Als sie in Hinatas Zimmer angekommen waren, setzte der Jüngere Oikawa wieder ab und begann sich umzuziehen. Als er fertig war, legte er sich in seinen Futon und klopfte neben sich. Schnell machte Oikawa das Licht aus und legte sich zu Hinata. Der Mittelblocker umarmte Oikawa eine Weile, bevor er antwortete. "Du bist keine Last. Ich möchte nur nicht, dass du mich hasst. Ich fühle mich richtig schlecht. Ich hasse mich selbst dafür...für meine Gefühle." Oikawa riss seine Augen auf, aber es blieb dunkel. Da Hinata hinter ihm lag, konnte er ihn auch nicht ansehen. Was meinte der Jüngere damit? "Gefühle?" Oikawa spürte ein leichtes Zittern und wie Hinata ihn näher an sich ran zog. "Ich habe mich in dich verliebt Oikawa. Nicht in deinen Körper, dass hat Sugawara gestern oft genug gesagt. Ich möchte so sehr, dass du deinen richtigen Körper zurück bekommst, damit ich mich nicht mehr so schlecht fühle, weil du praktisch ein Kind bist. Ich war so verwirrt und fühle mich krank, weil ich mich in dich verliebt habe und du selbst gerade riesen Probleme hast. Ich will dir nicht noch mehr Probleme machen." Oikawa schwieg, was sollte auch großartig sagen. Er mochte Hinata, aber war er verliebt? Stand er überhaupt auf Jungs? Darüber hatte sich Oikawa keine Gedanken gemacht. Er hatte einfach immer mit seinen Fans geflirtet, egal ob Mädchen oder Jungen. Sex hatte er auch mit beiden Geschlechtern gehabt. Langsam ließ Hinata ihn los und rückte ein Stück weg. Es wurde kalt. Etwas eisiges ergriff Oikawas Herz. Er wollte nicht, dass Hinata ihn losließ. Er spürte, wie die Decke zurückgeworfen wurde. Schnell drehte er sich um. "Es tut mir Leid. Ich weiß, dass das Krank ist. Ich werde auf der Couch schlafen." Oikawa wollte aufspringen und schreien, aber er konnte sich nicht bewegen, nur ein leises Wort kam über seine Lippen. Er wollte nicht, dass Hinata ging. "Bleib." Hinata blieb stehen. Er war sich nicht sicher, ob er das Wort wirklich verstanden hatte und hoffte Oikawa würde noch etwas sagen. Lange sagte keiner der beiden etwas und Hinata wollte schon aus dem Zimmer gehen, als Oikawa etwas lauter das Wort ergriff. "Bitte bleib." Hinata wandte sich um und ging langsam zurück zu dem Futon. Immer mit bedacht bewegte sich Hinata und ließ Oikawa Zeit, damit dieser etwas sagen konnte, falls er etwas nicht wollte. Langsam legte er sich mit deutlichen Abstand in den Futon. Oikawa wartet darauf, ob Hinata näher rutschte, aber der Jüngere tat es nicht. Kurzerhand rutschte Oikawa zu Hinata. "Ich weiß nicht, was ich fühle, aber ich möchte nicht, dass du gehst. Ohne dich ist es so kalt. Ich hatte nie eine richtige Beziehung und haben noch nie so gefühlt wie jetzt. Ich habe mich schlecht gefühlt gestern und habe dich vermisst. Ist das verliebt sein?" Hinata zog Oikawa fest an sich. Wäre Oikawa kein Kind, hätte Hinata ihn sicherlich geküsst. Aber er war ein Kind und Hinata fühlte sich dabei einfach nicht wohl. "Das kann ich dir nicht sagen. Jeder fühlt das anders. Das sagte zumindest Sugawara. Wir sollten schlafen gehen. Morgenfrüh muss ich Frühstück machen." Sie wünschten sich eine Gute Nacht und schliefen schnell ein. In dieser Nacht hatte Oikawa keine Albträume. Tatsächlich waren seine träume angenehm und er lächelte im Schlaf. Er träumte, wie er etwas wuchs. Leicht war er im Traum enttäuscht, dass er noch immer nicht seinen richtigen Körper hatte, aber es war ein Anfang. ----- Am nächsten Morgen weckte ihn der Wecker. Hinata war schon aufgestanden. Er hatte den ersten Wecker wohl überhört. Leicht wunderte er sich, dass das Shirt von Hinata nicht mehr zu groß war, aber wirklich Gedanken machte er sich nicht darüber. Als er in die Küche kam, stand schon Frühstück bereit und Hinata telefonierte. "Ja Mum, wirklich. Er ist gewachsen. Er ist jetzt etwa so groß wie ich." Hinata sprach noch eine Weile mit seiner Mutter. Oikawa jedoch hörte die Worte und rannte ins Bad. Im Spiegel blickte ihm ein älteres Gesicht entgegen. Zwar war er immer noch jünger als er es eigentlich war, aber es war ein Anfang. Er war wieder älter! Vielleicht verpasste er doch nicht so viel in der Schule, aber das war jetzt nicht so wichtig. Glücklich rannte er zurück in die Küche, schnappte sich Hinata, der nicht mehr telefonierte und umarmte ihn kräftig. "Danke!" "Ich habe doch gar nichts gemacht." "Doch. Du kamst nach Hause und heute Nacht habe ich von uns geträumt und bin dabei gewachsen." Hinata blinzelte mehrmals und lächelte dann. Er hatte zwar wirklich nichts gemacht, aber Oikawa war gerade richtig glücklich und das machte Hinata glücklich. Er umarmte Oikawa ebenso. In diese Szene platzte Natsu. Sie schrie kurz und sah Oikawa geschockt an. Oikawa und Hinata sprangen auseinander. "Oikawa?" "Ja?" "Warum bist du so groß?" Hinata mischte sich ein. Er wollte es seiner Schwester nicht sagen, da sie noch zu jung dafür war, zu verstehen, dass sie das nicht erzählen sollte. "Das ist eine lange Geschichte, iss dein Frühstück Natsu und sage in der Schule kein Wort zu niemanden." Langsam nickte Natsu, als sie den ernsten Blick ihres Bruders sah. Hinata hoffte, dass seine Schwester wirklich nichts sagte, aber es war ohnehin zu unglaublich. Als das Frühstück beendet war, verabschiedete sich Hinata von Oikawa, in dem er ihm eine Kuss auf die Wange gab. Die Tür war schon lange geschlossen, als Oikawa sich regte. Langsam hob er seine Hand und legte sie auf seine Wange. Die Stelle, auf die Hinata ihn geküsst hatte, kribbelte noch immer. Er ging zurück ins Zimmer, als er sein Handy klingeln hörte. Iwaizumi rief an. Natürlich. Oikawa hatte am Vortag die Schule und das Training geschwänzt. Naja nicht wirklich geschwänzt. Hinatas Mutter hatte ihn Krank gemeldet. Langsam nahm er das Handy in die Hand und überlegte, ob er wirklich dran gehen sollte. Die Gewohnheit nahm ihm die Entscheidung ab, als sein Daumen, wie selbstverständlich das Gespräch annahm. "Hallo Iwalein." "OIKAWA WO BIST DU!?!" Oikawa hielt das Handy ein Stück vom Ohr weg und seufzte. Warum hatte er nochmal abgenommen? Eine leichte Wut packte ihn. Er hatte es Iwaizumi zweimal erklärt und dieser wollte es nicht glauben. Er hielt das Handy wieder an das Ohr. "Ich habe dir gesagt, was das Problem ist. Du glaubst mir nicht. Ich KANN so nicht in die Schule kommen und auch nicht ins Training." "VERDAMMTE SCHEISSE OIKAWA KOMM SOFORT IN DIE SCHULE! WIR SPIELEN AM SAMSTAG GEGEN KARASUNO! SO EIN DUMMER SCHERZ KANN NICHT DEIN ERNST SEIN!" Oikawa legte einfach auf und sparte sich eine Antwort. Sein Handy klingelte erneut, aber diesmal ging Oikawa gar nicht erst dran. Er setzte sich an die Aufgaben und versuchte etwas zu lernen. Als es Zeit für das Mittagessen war kam Natsu nach Hause und Oikawa Kochte für sie. Zum Glück konnte er kochen, sonst wären Natsu und er ziemlich aufgeschmissen. Es erstaunte ihn, dass Natsu ihn nicht noch einmal fragte, sondern direkt in ihr Zimmer ging, aber er war erleichtert. Er hätte nicht gewusst, was er ihr sagen konnte. Den Tag verbrachte er weiter mit lernen und er spielte etwas mit Natsu, als sie wieder aus ihrem Zimmer kam. Abends kochte er für sie etwas und wartete auf Hinata. Als er die Tür hörte, begrüßte er Hinata so, wie am Tag davor. Er umarmte ihn von hinten. "Ich habe dich vermisst." Hinata drehte seinen Kopf und lächelte Oikawa an. "Ich habe dich auch vermisst." Oikawa blickte Hinata tief in die Augen und war von dem Blick gefangen. Er KONNTE sich nicht bewegen. Er WOLLTE sich nicht bewegen. Ganz langsam nähert er sich Hinata. Leicht weiteten sich die Augen des Jüngeren und Oikawa stoppte. War Hinata noch nicht bereit? Plötzlich spürte er warme, weiche Lippen auf seinen. Nur einen kurzen Moment später schloss er seine Augen und küsste Hinata zurück. In seinem Bauch kribbelte es und Oikawa drückte sich näher an Hinata ran. Dieses Gefühl war berauschend und Oikawa wusste plötzlich, dass er verliebt war. Als sie sich trennten, sah Oikawa Hinata tief in die Augen. "Komm wir gehen ins Bett." "Ja." Im Bett kuschelte sie und küssten sich, mehr jedoch wollten sie nicht machen. Sie wollten warten, bis Oikawa wieder er selbst war. ----- Die nächsten beiden Tage liefen fast gleich ab, nur, dass Sugawara vorbei kam und mit Oikawa lernte. Oikawa selbst war beide Tage gewachsen und es fehlte nicht mehr viel zu seinem richtigen Körper. Sie waren noch einmal in seine Wohnung gegangen, als ihm Hinatas Sachen nicht mehr passten und hatten Kleidung von ihm geholt. Natsu sah ihn zwar immer wieder etwas seltsam an, doch fand sie es auch toll, dass er so groß war. Oft ließ sie sich von ihm tragen. ----- Am nächsten Tag war das Spiel gegen Karasuno und gleichzeitig war es Oikawas Geburtstag. Morgens schlich sich Hinata aus dem Bett. Er hatte sofort gesehen, dass Oikawa wieder er selbst war. Warum wusste er nicht, aber es war ihm egal. Hinata wollte Oikawa zum Geburtstag ein schönes Frühstück machen und später würden sie ein tolles Spiel haben. Darauf freute sich Hinata richtig. Jedoch machte es ihm Sorgen, dass Oikawa eine Woche das Training geschwänzt hatte. Hoffentlich bekam er keine Probleme. Iwaizumi hatte zwar noch ein paar Mal angerufen, aber Oikawa hatte ihn ignoriert. Oikawa erwachte und ging ins Bad. Im Spiegel blickte ihm sein altes Gesicht entgegen. Er war wieder er selbst! Passend zu seinem Geburtstag und dem Spiel heute. Freudig rannte er in die Küche und umarmte Hinata. "Endlich bin ich wieder ich selbst." "Ja." Hinata lächelte Oikawa etwas traurig an. Ihm war aufgefallen, dass ältere ihn nicht mehr brauchte. Oikawa konnte wieder in seine Wohnung ziehen und Hinata würde ihn schrecklich vermissen. Die Woche mit Oikawa hatte spaß gemacht und Hinata wollte den Setter eigentlich nicht gehen lassen. "Hast du das gemacht?" Oikawa deutete auf das besondere Frühstück. Hinata lächelte breit. "Für dich zum Geburtstag. Alles Gute zum Geburtstag." "Shoyo macht immer besonderes Frühstück zum Geburtstag." Natsu war unbemerkt von den Beiden in die Küche gekommen. Sie stand hinter dem Geburtstagskind und hob die Arme. Oikawa kannte das schon von ihr. Natsu wollte hoch genommen werden. Als er sie auf den Arm genommen hatte, küsste sie ihn auf die Wange. "Alles gute zum Geburtstag, Onkel Oikawa." Oikawa blinzelte mehrmals und knuddelte Natsu durch, bevor er sie nach dem Onkel fragte. "Onkel?" "Na du bist doch jetzt mein Onkel, wenn du und Shoyo euch lieb habt." Hinata und Oikawa wurden beide rot. Hinata hatte sich schon gesetzt und versuchte sein Gesicht hinter seiner Tasse zu verstecken. Oikawa setzte sich auch und nahm Natsu auf den Schoss. So konnte sie ihm nicht ins Gesicht schauen. Nach einem ausgelassenen und spaßigen Frühstück, schickte Hinata seine Schwester in ihr Zimmer, damit sie sich umziehen sollte. Sie würde mit zum Spiel kommen. "Musst du noch einmal nach Hause?" "Nein, ich habe alles dabei." "Gut." Hinata zog Oikawa in sein Zimmer, damit sie sich auch fertig machen konnten. Der Mittelblocker packte langsam seine Sachen und dachte an die Zeit, wenn Oikawa wieder weg war. Tief seufzte er. Das zog Oikawas Aufmerksamkeit auf ihn. "Was ist los, Chibi-Chan?" "Ich werde es vermissen, dich jeden Tag zu sehen und abends mit dir ins Bett zu gehen." "Ich bleibe noch eine Weile bei dir. Ich habe deiner Mutter versprochen auf euch aufzupassen, solange sie nicht da ist." Oikawa umarmte Hinata, bis Natsu ins Zimmer platzte und fragte, wann es denn los ging. "Wir sind gleich fertig. Oikawa, müsst ihr euch früher treffen?" "Ich weiß es nicht. Ich gehe einfach mit dir und gehe dann direkt zu Aoba Johsai oder fahre mit euch." Hinata nickte und packte seine Trainingskleidung in seine Tasche. Oikawa packte seine eigenen Sachen und spielte gleichzeitig mit Natsu. Natürlich hatte er bemerkt, dass Hinatas Stimmung nicht wirklich besser geworden war und deshalb wollte er auch Natsu von ihrem Bruder ablenken. Das hielt so lange, bis Hinata fertig war und sich auf seinen Futon setzte und die Beiden beobachtete. Natsu hatte das gesehen, sich aus Oikawas Kitzelattacke befreit und hatte sich auf ihren Bruder gestürzt. Oikawa sah zu, wie Hinata seine Schwester an sich drückte und nach hinten auf den Futon fallen ließ. Er würde es auch vermissen, Hinata und Natsu jeden Tag zu sehen und vor allem würde er es vermissen mit Hinata zu frühstücken. Schnell packte er seine restlichen Sachen und wandte sich dann wieder an die Geschwister. "Gehen wir?" Die Beiden sprangen auf und Natsu wollte sofort von ihm getragen werden. "Sweetie, das geht jetzt nicht. Ich muss meinen Rucksack tragen." Natsu nickte, aber schmollte und beschwerte sich bei ihrem Bruder. "Natsu, da kann ich nichts machen." Zu dritt verließen sie das Haus. Hinata schnappte sich sein Fahrrad und ließ Natsu auf dem Sattel sitzen, während er schob. Oikawa lächelte, als er daran dachte, dass vor einer Woche er in der Position von Natsu war und sehr dankbar war, dass er nicht mehr laufen musste. Hatte Hinata es ihm deshalb vorgeschlagen, weil er es durch seine Schwester gewohnt war? Vielleicht, aber egal warum Hinata es getan hatte, Oikawa war froh darüber, dass er ausgerechnet Hinata in die Arme gelaufen war. Etwas besseres konnte ihm nicht passieren. Er rückte den Rucksack zurecht und legte dann seinen Arm um Hinata. Natsu war begeistert und griff nach seiner Hand. Als sie den Punkt erreichten, an dem sie sich trennen mussten, wurde es Oikawa etwas mulmig. Was sollte er Iwaizumi sagen? Dem Team? Was würden sie zu ihm sagen? Durfte er überhaupt spielen? Hinata erkannte, dass Oikawa wohl gerade leichte Panik schob und umarmte ihn. Natsu umarmte sein Oikawas Bein. Oikawa beruhigte sich. "Danke Chibi-Chan, Sweetie." Sie trennten sich und Hinata und Oikawa vermissten einander fast sofort. Selbst Natsu war sehr ruhig. ----- Hinata betrat die Halle von Seijoh. Seine Schwester hatte er an der Hand. Sofort sah er sich um, konnte aber noch keinen aus der Stammmannschaft entdecken. Natsu gab er an Yachi weiter, als sie sich warm machen mussten. Von Oikawa und seinem Team fehlte noch immer jede Spur. Vielleicht machten sie sich in der zweiten Halle warm? Sugawara war immer in seiner Nähe. Eigentlich wollte der Setter noch mal mit Hinata sprechen, doch es gab es einfach keine Gelegenheit. Dabei wollte er wissen, wie es Oikawa ging und ob er endlich wieder er selbst war. Es wurde plötzlich lauter in der Halle und Hinatas Kopf ruckte herum. Die Spieler betraten die Halle und Oikawa ging mit seinem arroganten Blick und Grinsen voran. Hinata musste ein Lächeln unterdrücken, weil sich Oikawa wohl umsonst Sorgen gemacht hatte. Als das Spiel begann, konnte sich Hinata nicht mehr auf Oikawa konzentrieren. Auch Oikawa konzentrierte sich völlig auf das Spiel. Iwaizumi würde ihm den Kopf abreißen, wenn er nicht alles gab, aber was ihm mehr Angst machte, dass Hinata dann enttäuscht war und das wollte Oikawa auf gar keinen Fall. Der erste Satz ging dennoch an Karasuno. Jedoch nur knapp. Den zweiten Satz gewann Aoba Johsai. Iwaizumi wandte sich an seinen besten Freund. "Wärst du zum Training gekommen, anstatt so einen lächerlichen Streich zu spielen, hätten wir des ersten Satz auch gewonnen." Oikawa sah Iwaizumi nur an. Wie konnte er sich in seinem besten Freund nur so getäuscht haben? Er hätte für Iwaizumi alles stehen und liegen gelassen und wäre zumindest vorbei gegangen. Wie oft sollte Oikawa ihm das noch erklären? Jetzt war es auch egal, weil er wieder er selbst war. Er war kein Kind mehr. Und er hatte einen wunderbaren Freund gefunden. "Weißt du was, Iwalein? Ich habe keine Lust mehr mit dir zu streiten. Du bist mein bester Freund, aber du glaubtest mir nicht und ich bin es leid dir alles zu erklären. Die von Karasuno halfen mir und ich habe mehr gefunden, als ich je gesucht habe. Ich lasse mich nicht mehr von dir runter ziehen." Oikawa wollte zurück auf das Feld gehen, aber Iwaizumi packte ihm und zog ihn zurück. Wütend wurde Oikawa angesehen. In diesem Moment hatte Oikawa tatsächlich Angst vor Iwaizumi. Das Ass war gewalttätig, aber hatte Oikawa nie ernsthaft angegriffen, doch in diesem Moment konnte Oikawa Iwaizumi einfach nicht einschätzen. Iwaizumi schüttelte ihn. "VERDAMMT OIKAWA! DEIN SCHERZ KOSTET UNS DEN SIEG! ICH HABE VIEL VERSTÄNDNIS FÜR DEINEN BLÖDSINN, ABER DAS GING ZU WEIT!" Iwaizumi zog die ganze Aufmerksamkeit auf sie. Hinata sah geschockt zu, wie Iwaizumi Oikawa Angriff. Sein Team und das andere Team waren nicht minder geschockt. Natsu riss sich von Yachi los. Die Managerin hatte das Mädchen festgehalten und wollte ihre Augen verdecken. Das kleine Mädchen sollte das nicht sehen. Natsu rannte zu den beiden. Hinata sah das zu spät, aber reagierte sofort. Er versuchte seine Schwester zu packen, doch sie war schon bei den beiden. Während Iwaizumi und Oikawa sich anstarrten, trat sie Iwaizumi gegen das Schienbein. "Lass Onkel Oikawa in Ruhe!" "Du kleines Biest!" Iwaizumi ließ Oikawa los und sah Natsu wütend an. Hinata packte seine Schwester und zog sie zurück. Oikawa ging ein paar Schritte rückwärts und zog Hinata mit sich. Mit einem Blick, sah er, dass Natsu und Hinata sich langsam hinter ihn verzogen. Natsu riss sich wieder los und stellte sich vor Oikawa und sah Iwaizumi böse an. Bevor das Ass auf die Idee kam, das Mädchen irgendwie aus dem Weg zu schubsen, nahm Oikawa sie auf den Arm. "Braucht Oikawa schon Hilfe von einem kleinen Mädchen und ihrem nicht viel größeren Bruder? Du hast es mit deinem Scherz zu weit getrieben, das sieht auch das ganze Team so. Du stehst alleine da." "Du hast keine Ahnung! Onkel Oikawa musste letzte Woche viel wachsen!" Hinata umarmte Oikawa von hinten, während seine Schwester begann Iwaizumi weiter böse Blicke zu zuwerfen. Plötzlich spürte Oikawa eine Hand auf der Schulter und sah das Gesicht von Sugawara neben sich. "Oikawa hatte nie einen Scherz gemacht. Hinata hatte es dir am Telefon gesagt und ich habe es selbst gesehen. Und alleine ist Oikawa auch nicht." Als Sugawara sich neben Oikawa stellte, war das Team von Karasuno völlig geschockt. Erst rannte die Schwester von Hinata zu Oikawa, dann umarmte Hinata Oikawa und nun kam auch noch Sugawara zur Hilfe. Was hatten die für ein Geheimnis? Tanaka zuckte mit den Schultern. "Wenn Hinata und Sugawara Oikawa helfen wollen, dann werde ich es auch." Er trat auf die andere Seite von Oikawa und ihm folgte das ganze Team. "Sugawara, misch dich nicht in Sachen ein, die du nicht verstehst!" Oikawa schüttelte nur den Kopf. "Hast du nicht gehört was Natsu gesagt hatte?" "Du hast das Mädchen doch sicher in deinen Streich involviert!" Das Team von Aoba Johsai war hin und her gerissen. Einerseits hatte Iwaizumi von dem Scherz erzählt, den Oikawa ihm spielen wollte, welcher unglaublich war. Andererseits hatte ein kleines Mädchen gerade gesagt, dass Oikawa viel wachsen musste und Sugawara hatte es auch noch bestätigt. Es war aber unmöglich, dass Menschen über Nacht schrumpfen. Kunimi und Kindaichi stellten sich neben Iwaizumi. "Was ist an der Sache wirklich wahr?" Oikawa seufzte, setzte Natsu wieder auf dem Boden ab und wandte sich an seinen Freund. "Zeig ihnen die Fotos." "Wirklich? Die haben wir doch nur gemacht, damit Mum deinen Wachstum besser dokumentieren kann." Oikawa nickte nur niedergeschlagen. Sugawara sah Oikawa mitleidig an. Sie hatten wirklich alles versucht, um es geheim zu halten, aber Iwaizumi braucht wohl einen Beweis und ihr Team stand zwar hinter Oikawa, aber wusste auch nicht worum es ging. Dass sich die Trainer noch nicht eingemischt haben, war ein Wunder. Als Sugawara sich nach ihnen umblickte, sah er, dass ihr Trainer nur die Arme verschränkt hatte, aber der Trainer von Seijoh war wütend. Warum er nicht eingriff, wusste Sugawara nicht. Hinata hatte sein Handy geholt und gab es an Oikawa weiter. Dieser nahm erst Hinata in den Arm, bevor er sich wieder an Kunimi wandte. Iwaizumi ignorierte er einfach mal. Schnell suchte er die Fotos raus und lächelte dabei. Hinata hatte deutlich mehr Fotos gemacht, als Oikawa gedacht hatte. Er zeigte sie Kunimi und Kindaichi. Dazu erklärte er seine Situation. Jeder, der in der Nähe war hörte es, aber glauben konnte es keiner. "Ich weiß nicht wie das passiert ist. Hinatas Mutter hat auch keine Erklärung dafür, aber als ich vor einer Woche aufgewacht bin, war ich nicht mehr achtzehn, sondern zehn. Ich rief Iwaizumi an, doch dieser wollte mir nicht glauben. Es ist auch unglaublich, aber ein Scherz von mir war es nicht." Er zeigte Fotos von den Tagen, als er klein war und gab dann das Handy wieder zurück. Oikawa erzählte, wie er die Woche gewachsen war und auch von seinen Gefühlen, die er hatte, als er so klein war. Er redete sich alles von der Seele, während Hinata und Natsu ihn umarmten. "DAS IST DOCH SICHERLICH NUR EIN JUNGE DER DIR ÄHNLICH SIEHT." Iwaizumi wollte es einfach nicht glauben. Natsu war wieder die erste die reagierte. "Oikawa war wirklich ganz klein! Ich habe gesehen wie er gewachsen ist! Oh! Das darf ich ja gar nicht sagen, Entschuldigung Shoyo." Hinata winkte seine Schwester zu sich und umarmte sie. "Alles gut." "Komm her Sweetie." Oikawa hob sie wieder hoch und blickte Iwaizumi an. Er wartete auf die Reaktion, aber die blieb aus. Nishinoya schlich sich an Hinata ran und nahm ihm das Handy aus der Hand. Hinata wollte protestieren, aber Oikawa schüttelte nur den Kopf. "Lass sie die Bilder sehen." Nach und nach wurde Oikawa von den Spieler von Karasuno angestarrt. Es war ihm deutlich unangenehm. Hinata seufzte. Oikawa musste so viel ertragen. Am liebsten wollte Hinata Oikawa jetzt packen und hier raus holen. "Hinata! Du Idiot hast Oikawa mit ins Training gebracht?" "Sieht wohl so aus, als hätte der kleine Tobio die Bilder auch endlich gesehen." Hinata flüchtete hinter Oikawa. Iwaizumi wurde gerade von seinem Team abgelenkt. Einige von Aoba Johsai hatten sich die Bilder angesehen und redeten auf das Ass ein. Hinter Oikawa schaute Hinata hervor und sagte, dass Sugawara ihm schon verboten hatte, Oikawa nochmal mitzubringen. Daichi blickte Sugawara mit hochgezogener Augenbraue an. "Sugawara, du wusstest es?" "Also... Ja?" "Wieso hast du nichts gesagt?" Diesmal war es an Sugawara die Augenbraue hochzuziehen. Was hätte er den sagen sollen? Hey Leute Oikawa ist geschrumpft und bei Hinata eingezogen? Die Reaktionen wären sicherlich witzig, aber das glaubte ihm doch sowieso keiner. "Hey Jungs! Wir sind hier um zu spielen!" Trainer Ukai hatte jetzt wohl genug zugeschaut und rief die Spieler von Karasuno zu sich. "Wird es gut sein, Oikawa-San?" "Alles in Ordnung, Chibi-Chan. Geh jetzt zum Trainer. Und du Sweetie gehst jetzt wieder zu Yachi." Natsu krallte sich an Oikawa fest und schüttelte den Kopf. "Natsu, komm schon. Das Spiel geht sicherlich gleich weiter und dann müssen Oikawa-San und ich spielen." "Okay." ----- Das Spiel war zwar weiter gegangen, aber die meisten Spieler konnten sich kaum richtig konzentrieren. Die Geschichte von Oikawa hatte sie geschockt und es war einfach unglaublich, aber die Bilder bewiesen es. Der letzte Satz ging an Aoba Johsai, weil Iwaizumi es einfach immer noch nicht glaubte und sich davon einfach nicht aus der Fassung bringen ließ. Trainer Ukai rief seine Mannschaft zusammen und besprach mit ihnen den letzten Satz. Natürlich konnte er es verstehen, dass sie durcheinander waren, aber sie mussten lernen sich zu fokussieren. Nach und nach gingen die meisten. Hinata wollte noch auf Oikawa warten und Kageyama wollte Hinata die Leviten lesen. "Du Idiot! Wieso hast du Oikawa überhaupt geholfen!" "Weil er Hilfe brauchte?" "Das ist kein Grund! Wenn du ihm nicht geholfen hättest, hätten wir das Spiel heute vielleicht gewonnen!" "Kageyama, bist du wieder der König von damals und willst jedem deine Meinung aufzwingen?" Kageyama wandte sich um und sah Kunimi und Kindaichi auf sie zu laufen. Etwas weiter dahinter kam auch Oikawa. "Mischt euch nicht ein. Hinata hätte Oikawa nicht helfen sollen!" "Warum? Warum sollte ich ihm nicht helfen? Weil du es nicht getan hättest? Es war nur ein Testspiel!" "Seit einer Woche trainierst du nicht mehr richtig! Das ist alles Oikawas Schuld. Niemand hätte ihm geholfen! Ich hätte ihn der Polizei übergeben und hätte meine Ruhe! Hättest du wie immer trainiert, hätten wir gewonnen!" Hinata schüttelte nur den Kopf. Das war etwas was er nicht konnte. Er musste helfen, wenn es ging. Yachi hatte er auch geholfen, als ihre Mutter nicht an sie glaubte. Er hatte Kiyoko geholfen, als sie angemacht wurde und er hatte Oikawa geholfen. Oikawa kam zu ihm und legte einen Arm um seine Schultern. "Ich habe dir bereits gesagt, dass der Körper Ruhe braucht, Tobio. Komm Chibi-Chan, wir gehen." Oikawa verabschiedete sich von Kunimi und Kindaichi und zog Hinata und Natsu weg. "HEY! LASS DEINE FINGER VON HINATA!" Weder Oikawa noch Hinata reagierten und Kageyama wurde noch wütender. Hinata sollte nicht so an Oikawa hängen. War der Mittelblocker ein kleines Kind? Er rannte die kurze Strecke hinterher, packte Hinata und drehte ihn zu sich herum. Beinahe wäre Hinata gestürzt, aber Oikawa fing ihn geistesgegenwärtig auf.  "Was ist bloß los mit dir, Tobio!?!" "ICH SAGTE, LASS DEINE FINGER VON HINATA! ER GEHÖRT MIR!" Zur Verdeutlichung zog Kageyama Hinata an sich ran und versuchte ihn zu küssen. Der Mitteilblocker wich schnell zurück und sah Kageyama verstört an. Langsam lief Hinata rückwärts und versteckte sich hinter einem richtig wütenden Oikawa. Zum Glück hatte der Setter Natsu an der Hand, Hinata wusste nicht wer sonst eher auf Kageyama losgegangen wäre.  "Tobio, was gibt dir das Recht Hinata einfach für dich zu beanspruchen? ER GEHÖRT DIR NICHT!" Kunimi und Kindaichi hatten sie eingeholt und sahen Oikawa ängstlich an. Sie hatten ihn spöttisch und arrogant, vielleicht auch etwas leichtsinnig erlebt, aber noch niemals so wütend. Nach und nach folgten die anderen Spieler von Oikawas Team. Sie alle sahen ihren Kapitän so wütend wie noch nie. Zuletzt kam Iwaizumi. Er sah sich das Schauspiel erst gleichgültig, dann doch interessiert an. "Er gehört mir. Ohne mich ist er nutzlos!" "Ist es nicht eher andersrum? Ohne Chibi-Chan hast du keine Waffe. Der Rest von Karasuno mag zwar gut sein, aber nicht herausragend. Nur der Angriff von Hinata und dir ist etwas besonderes. Die ganzen anderen Angriffe sind noch lange nicht ausgereift." Hinata sah traurig zu Oikawa hoch. Der Setter hatte zwar recht, aber das war immer noch das Team, welches Hinata gewählt hatte. Jedoch wusste Hinata auch, dass Oikawa so etwas verdammt gut einschätzen konnte.  "Das ist egal! Der Idiot ist trotzdem ohne mich nutzlos! Er sollte etwas dankbarer sein, dass ich ihm den Ball überhaupt zuspiele!" Oikawa ballte die eine Hand zur Faust. Irgendwie war er froh, dass Natsu da war. Ohne sie wäre er auf den anderen Setter los gegangen. Sie versteckte sich wie Hinata etwas hinter ihm. Bevor er irgendwie reagieren konnte, kam von hinten jemand angerauscht und packte Kageyama am Kragen. Sugawara hatte sich gewundert, dass Hinata und Kageyama nicht nach kamen und war zurück gelaufen. Als er ankam, hatte er gesehen, dass Kageyama versuchte Hinata zu bedrängen. Eigentlich wollte er sich da schon einmischen, aber ließ es, weil er wissen wollte, was Oikawa tat. In der letzten Woche hatte er Hinata und Oikawa immer wieder besucht, vor allem, weil Oikawa Hilfe bei den Aufgaben für die Schule brauchte. Jedenfalls konnte er beobachten, wie die beiden begannen sich zu lieben. Hinata hatte Oikawa ohne eine Gegenleistung zu erwarten geholfen und Oikawa hatte ihm seine Liebe geschenkt. Als Hinata völlig am Boden zerstört bei ihm übernachtet hatte, hatte Sugawara gesehen, wie sehr der Mittelblocker sich in Oikawa verliebt hatte und wie sehr er unter er Situation litt, dass Oikawa nicht in seinem richtigen Körper war. Jetzt hier zu sehen, wie Kageyama versuchte, das auseinander zu reißen, weil er seinen Besitzanspruch an Hinata stellte, machte ihn furchtbar wütend. Er konnte sich nicht mehr zurück halten. Oikawa und Hinata haben in der letzten Woche genug durch gemacht. "Kageyama! Hinata gehört dir sicherlich nicht und was er und Oikawa machen, geht dich nichts an! Wir gehen jetzt und du lässt die beiden in Ruhe!" Sugawara zog Kageyama mit sich und winkte Oikawa und Hinata zu. Oikawa seufzte tief und wandte sich an den kleinen Mittelblocker. "Ist bei dir alles in Ordnung?" "Ja, aber lass uns trotzdem gehen." Oikawa nickte, winkte seinem Team und ging mit den beiden zu seiner Wohnung. Er wollte einen Teil seiner Kleidung zurückbringen, weil er nur noch zwei Tage bei Hinata wohnen blieb. Hinatas Mutter wollte ihn untersuchen, wenn sie zurück kam und dann erst durfte er zurück in seine Wohnung ziehen. "Onkel Oikawa! Die Wohnung ist voll toll!" Natsu rannte aufgeregt durch die Wohnung und ihr Bruder lief ihr hinterher, damit die nicht kaputt machte. Oikawa sah mit einem Lächeln zu. Wenn er nicht mehr bei Hinata wohnte, würde er die beiden vermissen. Natürlich würde er sie noch sehen, aber es wäre doch etwas anderes. Als er alles erledigt hatte, griff er sich Natsu und nahm sie auf den Arm. Hinata gab er einen Kuss und lächelte. "Gehen wir. Es wird bald dunkel." "Onkel Oikawa, kuschelst du Morgen mit uns?" "Ja. Sonntags ist doch immer Kuscheltag." Natsu schrie begeistert auf und schlang ihre Arme fester um Oikawa. ----- Hinata und Oikawa lagen im Bett und kuschelten etwas und sprachen über verschiedene Dinge.  "Ich habe eine Bitte an dich Hinata, nenne mich Toru." Hinata sah Oikawa mit geweiteten Augen an. Er konnte sich nicht vorstellen den andern beim Vornamen anzusprechen. Das konnte er doch nicht machen. Oikawa drückte Hinata fester an sich. Er sah den innerlichen Konflikt. "Natürlich musst du mich nicht beim Vornamen ansprechen, wenn es dir unangenehm ist." Hinata schüttelte den Kopf und gab Oikawa einen Kuss. "Du wirst für mich immer Oikawa-San sein, aber ich werde dir die Bitte erfüllen, Toru, aber auch nur, wenn du mich Shoyo nennst." Hinata spürte, wie Oikawa ihn noch fester umarmte. Eine Weile schwiegen sie sich an, bis Hinata nur ein Wort aus Oikawas Mund hörte. Es verpasste ihm eine Gänsehaut. "Shoyo." Oikawa hatte seinen Namen mit einer dunklen, rauen Stimme ausgesprochen, unter der Hinata erzitterte. Er konnte das Verlangen in den Augen des Setters sehen, das selbe Verlangen, welches auch er verspürte. Sanft drückte Oikawa Hinata zurück und beugte sich über ihn. "Ich hole mir jetzt mein Geschenk, aber nur wenn du es auch willst." Hinata schluckte trocken. Er brachte kein Wort heraus. Das Verlangen in seinem Körper ließ ihn kaum denken. Ein Nicken bekam er gerade noch zustande. Oikawa reichte das als Zustimmung. Er beugte sich zu Hinata und küsste ihn leidenschaftlich. ----- Am nächsten Morgen wachte Hinata zum glück zuerst auf. Schnell weckte er Oikawa, damit sie sich anziehen konnten, bevor Natsu ins Zimmer kam. Das wäre sonst etwas peinlich geworden. Sie hatten sich gerade wieder hingelegt und kuschelten, als sie das Getrampel hörten. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und Natsu schlüpfte zwischen sie ins Bett. "Shoyo machst du später leckeres Frühstück?" "Natürlich, aber jetzt lass uns noch etwas kuscheln." Hinata umarmte seine Schwester und Oikawa schlang seine um die beiden. Langsam dösten die drei wieder ein. Es war eine anstrengende Woche gewesen, aber im nachhinein wollte Oikawa nichts ändern. Er hatte einen Freund gefunden, den er niemals gefunden hätte, wenn er nicht geschrumpft wäre. Leicht lächelte er, während er Shoyo und Natsu im Arm hatte. -------- Joa hier mache ich Schluss. Ich hoffe es hat euch gefallen. LG Krasawaza Kapitel 6: Nishinoya x Hinata ----------------------------- Er sah den Ball. Dieser Aufschlag war stark und präzise, doch Nishinoya wusste, dass er ihn sichern konnte. Er nahm den Ball perfekt an und konnte den Unglaube im Gesicht des anderen sehen. Es war eine perfekte Annahme und der Ball flog zur Position des Zuspielers. Als er sich nach links drehte, weil jemand neben ihm stehen geblieben war, war es, als würde er einen Schock bekommen. Nishinoya wusste, dass er auf Jungs stand, aber nie hatte er es für möglich gehalten einen so perfekten Jungen zu finden, wie der, der vor ihm stand. Unglücklicherweise war das erste was dieser Junge sagte eine Beleidigung. Immerhin konnte er nichts für seine Größe. Dieser Junge war auch nur ein kleines bisschen größer. Nicht wirklich der Rede wert. Als der Libero seine Größe nannte, brach der Junge in Tränen aus. Nishinoya wollte in diesem Moment das perfekte, süße Gesicht mit seiner Faust treffen, als auch schon Tanaka, Daichi und Sugawara die Halle betraten. Das war die Rettung für den süßen Jungen. Nach seiner kleinen Geschichte, weshalb er von einer Eliteschule zur Karasuno gewechselt war, betrat Kiyoko die Halle. Sie war die einzige, die wusste, das er schwul war und sie hatten sich das kleine Ablenkungsmanöver zusammen ausgedacht. So musste Nishinoya nur immer wieder Kiyoko anmachen und keiner kam auf die Idee, dass er nichts von Mädchen wollte. Als Gegenleistung begleitete er sie hin und wieder zum shoppen und trug ihre Sachen. Oder manchmal ging er mit ihr ins Kino. Nur als Freunde. Es hatte den Vorteil, dass Kiyoko nicht von jedem angemacht wurde. Nur Tanaka tat ihm etwas leid. Er war sein bester Freund und liebte Kiyoko wahrscheinlich wirklich, aber würde niemals so nah an sie heran kommen. Als er bei Kiyoko ankam, war er wohl etwas zu stürmisch gewesen, den sie gab ihm eine Ohrfeige, aber als sie sah, dass es einen Abdruck hinterließ entschuldigte sie sich sofort leise. Nishinoya wandte sich wieder um. Es ziepte etwas, aber wichtiger war, dass er noch nicht den Namen der süßen Orangehaarigen kannte. Jedoch war eine Sache genauso wichtig. So fragte er, ob Asahi wieder zurück war und bekam eine unerwartet Antwort. Der Feigling kam nicht mehr ins Training? Nishinoya war wütend und auch die Versuche von Tanaka ihn zu beruhigen schlugen fehl. Nishinoya wollte ohne Asahi nicht mehr spielen. Asahi war sein Ass. Im Unterricht sprach Tanaka weiter auf ihn ein, aber Nishinoya blockte alles ab. Stattdessen stellte er selbst eine Frage. "Wie heißen die Neuen?" "Hast du die Mitteilung von Daichi nicht gelesen? Der große vorhin war Kageyama Tobio und der Kleine mit den orangenen Haaren Heißt Hinata Shoyo..." "Hinata...Shoyo" Leise ließ er den Namen auf der Zunge zergehen. Weiter interessierte sich Nishinoya nicht für die Neuen. Er kannte jetzt den Namen zu einem so süßen Gesicht. In der Mittagspause rief ihn tatsächlich der neue, süße Spieler. Zwar mit falschem Namen und Nishinoya musste es korrigieren, weil es grauenhaft klang, aber er war gemeint. Erst nannte er ihn Abwehrspezialist. Nebenbei erwähnte Hinata, dass Daichi ihn Abwehrgott nannte. Nishinoya traute seine Ohren kaum. Der Junge machte es ihm wirklich schwer die Beherrschung zu behalten. Hinata schwärmte richtig von seinen Annahmen und bedauerte, dass er selbst nicht wirklich annehmen konnte. Dann nannte er ihn Meister. Nishinoya wollte der Meister von Hinata sein, aber sicherlich anders, als der Jüngere es wollte. Nishinoya lud Hinata auf ein Eis nach dem Training ein, aber blieb gleichzeitig bei seinem Standpunkt, dass er ohne Asahi nicht zurückkam. Beim Training am Abend zeigte er den Neulingen wie man annahm. Tanaka beschwerte sich zwar, dass niemand ihn verstand, doch das war Nishinoya egal. Ihn interessierte nur was Hinata das zu sagte. Dann stellte Hinata die Frage nach Asahi. Innerlich wurde er wütend. Hatte niemand den Neulingen von Asahi dem Ass von Karasuno erzählt? Nishinoya holte das sofort nach. Irritierenderweise sah Hinata ihn plötzlich verdattert an und seine Wangen waren gerötet. Der Jüngere war aufgeregt bloß warum. Die Antwort kam, als Hinata behauptete selbst zum Ass werden zu wollen. Das wiederum verwirrte Nishinoya. Hinata war viel zu klein um ein Ass zu sein. Was konnte der kleine nur bieten, damit er als Ass akzeptiert wurde? Als er ihm das sagte, sah er wie das Gesicht von Hinata einfiel. Nishinoya ruderte zurück und versucht Hinata für seinen Traum zu loben. Von außen sah das wohl etwas überschwänglich und unnatürlich aus, jedoch schien es Hinata etwas aufzubauen. Danach erzählte Nishinoya etwas zu aufbauschend, was die Position vom Libero so fantastisch für ihn machte. Die meisten seiner Mitspieler sahen ihn mit hochgezogener Augenbraue an, doch Hinata strahlte förmlich. Völlig begeistert sprang Hinata auf ihn zu. Das wiederum machte Nishinoya verlegen. Irgendwann fragte Nishinoya nach Hinatas stärken und bekam ein trauriges Lockvogel zu hören. Das tat ja schon im Herze weh, diese traurige Stimme. Nishinoya musste ihn aufbauen, er wollte Hinata lachen sehen, strahlen. Es funktionierte leider nicht. Nach dem Training holte er Hinata das versprochene Eis, aber der Neuling war nicht mehr so gesprächig. "Wieso bist du eigentlich auf die Karasuno gekommen?" "Ich habe mal ein Spiel vom kleinen Titanen gesehen und wollte genauso werden." "Das wirst du schaffen." "Danke, Meister Nishinoya, aber ich muss jetzt nach Hause. Bis Morgen." Nishinoya konnte nicht mal etwas erwidern, da war Hinata schon auf seinem Fahrrad und fuhr davon. ----- Am nächsten Tag zeigte er den anderen den Rolling Thunder. Fast alle lachten ihn aus, nur Hinata himmelte ihn weiterhin an und das war das wichtigste. Bevor er Hinata jedoch weiter den Rolling Thunder zeigen konnte, kam Herr Takeda und rief sie alle zusammen. Der Lehrer offenbarte ihnen das Trainingsspiel gegen die Nekoma Oberschule am Ende einer Trainingswoche. Alle waren begeistert davon. Nishinoya wollte unbedingt dabei sein, aber nicht ohne Asahi. Eine Zeit lang dachte Nishinoya, dass er Asahi liebte, und vielleicht tat er es zu beginn einmal, doch Nishinoya wusste, dass sich Liebe anders anfühlte, dennoch wollte und konnte er nicht ohne Asahi spielen. Das erzählte er auch Daichi, nicht das mit dem vielleicht verliebt sein, sondern, dass er nicht ohne Asahi spielen und vielleicht gewinnen wollte, um Asahi den Beweis zu geben, dass das Team ohne ihn Siegen konnte. Daichi verstand es, beharrte, aber auf Anwesenheitspflicht im Trainingscamp. Bevor er sich dagegen aussprechen konnte kam Hinata und wollte noch einmal den Rolling Thunder sehen. Nishinoya blickte erst Daichi ergeben an, dann zeigte er den Rolling Thunder noch einmal. Abends lag Nishinoya im Bett und spielte mit seinem Handy. Er musste es jemanden erzählen und es gab nur Kiyoko, die es wusste. Jedoch war er sich nicht sicher, ob sie noch wach war. Irgendwann zucke er mit den Schultern und schrieb ihr einfach eine Nachricht. Kiyoko konnte auch Morgen antworten. 'Ich muss es irgendwem erzählen und du bist meine beste Freundin. Ich glaube , ich bin in Hinata verliebt. Als ich ihn neulich das erste mal sah, hat es mich total umgehauen. Was soll ich bloß machen? Kannst du mir helfen?' Bevor er eine Antwort bekam schlief er ein. Am nächsten Morgen blickte Erwartungsvoll auf sein Handy. Leicht lächelte er, als er sah, dass eine neue Nachricht von Kiyoko auf seinem Display blinkte. 'Du und Hinata? Ihr würdet so süß zusammen sein! Natürlich helfe ich dir. Zuerst müssen wir herausbekommen, ob Hinata Jungs mag, dann verhelfe ich dir zu einem Date. Den Rest musst du dann übernehmen.' Als Nishinoya das Wort Date las, wurde er knallrot im Gesicht. Sein Herz begann wie wild zu schlagen. Hinata und er auf einem Date? Oh Gott! Nishinoya wusste in diesem Moment, dass er hoffnungslos in Hinata verschossen war. Niemals hatte er stärker gefühlt. Durch den Unterricht lief Nishinoya wie auf Wolke sieben und konnte sich erst zum Training am Abend etwas fangen. Dort erzählte er Tanaka von seinem Training mit den Frauen. Dann kam auch schon Herr Takeda und stellte ihnen den Verkäufer aus dem Laden in dem sie oft Süßkram nach dem Training kauften als Trainer vor. Kurz darauf machten sie sich warm und schon kamen die Jungs aus dem Nachbarschaftsverein. Eigentlich wollte Nishinoya nicht, doch der Trainer wollte es, jedoch musste er nicht bei dem Team der Schule spielen, sondern im Team Nachbarschaft. Völlig begeistert war er jedoch nicht. Plötzlich rief Hinata, dass Asahi draußen war und der Trainer zwang ihn mit seiner penetranten Art in die Halle. Asahi hatte nicht mal die Chance zu widersprechen. Im Nachbarschaftsverein fehlte damit nur noch ein Zuspieler und das übernahm Sugawara. Nishinoya sah ihm genau an, dass er das nicht wirklich wollte, aber gleichzeitig wusste, dass Kageyama besser war. Endlich nahm das Spiel fahrt auf. Sugawara spielte dem Mann vom Nachbarschaftsverein zu und Hinata war begeistert. Leicht lächelte Nishinoya, bevor er Sugawara selbst lobte. Kurz nach dem 'Schrägen Aufsteiger' von Hinata und Kageyama sagte Asahi, dass er auch mit der Mannschaft spielen wollte. Das durchströmte Nishinoya mit einem Glücksgefühl. Nicht so stark, wie dass, wenn Hinata lächelte, aber doch deutlich. Womöglich war Nishinoya tatsächlich mal in Asahi verliebt gewesen, doch das war mit der Ankunft von Hinata vorbei. Endgültig. Vielleicht war es auch einfach das kleine bisschen Bewunderung, weil Asahi das Ass war. Er macht tatsächlich die Punkte. Sugawara spielte Asahi den Ball zu, doch der wurde geblockt. Nishinoya konnte den Ball annehmen. Kageyama forderte Sugawara auf Asahi den Ball noch einmal zuzuspielen und dann plötzlich hörte Nishinoya Asahi nach dem Ball rufen. Wie in Zeitlupe beobachtete er das Ass, wie er hochsprang, den Ball schlug und den Dreierblock durchbrach. Kurz darauf kam wieder der seltsame Angriff von Hinata und Kageyama und alle waren verblüfft. Sofort rannte Nishinoya ans Netz und lobte Hinata. Verlegen kratzte sich der Lockvogel am Hinterkopf. Nishinoya hätte diesen Anblick für immer sehen können, aber das Spiel ging weiter. Nur, dass der neue Trainer es wagte Hinata als 'Schrägen Vogel' zu beleidigen stieß ihm etwas sauer auf. Irgendwann schien Hinata Mitten im Spiel zu schlafen und Asahi traf ihn am Kopf. Nishinoya rannte sofort los, als er sah, dass Hinata stürzte. Er machte sich sorgen, dass der kleine Lockvogel verletzt war. Verlegen beruhigte Hinata alle, bis er plötzlich angst bekam. Nishinoya sah sich um und erkannte einen stinkwütenden Kageyama. Dieser gab Hinata eine Standpauke. Kurz darauf kam noch der Hausmeister, doch Takeda konnte ihn abwimmeln und das Spiel nahm nach der Ankündigung von Kageyama, dass er zu Hinata spielte, seinen Lauf. Kageyama bekam den Ball und er Block sprang vor Hinata hoch. Jedoch bevor Kageyama den Ball auf Hinata spielen konnte, wich der kleine Mittelblocker aus und rannte auf die andere Seite des Feldes, dorthin wo kein Block vor ihm auftauchte und dann bekam er den Ball und punktete. Es war still in der Halle für einen kurzen Moment, dann erklärte Kageyama Hinata, seinen Job im Team. Das Spiel wurde danach entspannter und alle konnten befreit spielen. Nach dem Spiel zog Nishinoya sich um und wartete auf Kiyoko. Er wollte unbedingt mit ihr reden. Mit dem Blick auf sein Handy gerichtet, bemerkte er nicht, dass jemand neben ihm stand. "Noya? Auf wen wartest du?" Erschrocken sah Nishinoya auf und erkannte Kiyoko. "Auf dich." "Möchtest du noch etwas über den kleinen, süßen Hinata schwärmen? Ich wünsche es dir wirklich, dass er Jungs nicht abgeneigt ist. Er und du würdet so süß aussehen. Achja, ich habe während dem Training ein tolles Bild von ihm machen können." Schnell zog Kiyoko ihr Handy und zeigte ihm das Bild. Sofort nahm sich Nishinoya das Handy und sog jede kleine Kleinigkeit in sich auf. Kiyoko hatte wirklich ein tolles Bild von Hinata gemacht. Mitten im Sprung. Leicht den Rücken durchgebogen und die Hand zum Schlag erhoben. So Perfekt. "Das Bild ist der Wahnsinn. Kannst du mir das Schicken?" "Natürlich." Plötzlich trat jemand von hinten an die Beiden heran. Sie hatten ihn nicht bemerkt, bis er begann zu reden. "Kleiner, süßer Hinata, hm?" Erschrocken wandten sich die Beiden um. Nishinoya versteckte sich leicht hinter Kiyoko und betete, dass Sugawara nicht wirklich verstanden hatten, worum es ging. Beziehungsweise, warum Kiyoko Hinata in seiner Gegenwart mit süß bezeichnete. Kiyoko erkannte sein Dilemma natürlich sofort. "Nun ja du kannst nicht bestreiten, dass das Stimmt." "Da muss ich dir recht geben, aber warum sollte Nishinoya über einen süßen Hinata sprechen wollen? Verheimlicht ihr mir etwas?" Nishinoya ließ den Kopf hängen und legte seine Hand auf Kiyokos Schulter. Als sie etwas sagen wollte, schüttelte er den Kopf. "Ich verheimliche es schon viel zu lange. Sugawara ist nicht die schlechteste Person, um etwas zu beichten. Sugawara, ich...ich bin...schwul." Sofort versteckte sich Nishinoya wieder hinter Kiyoko und hoffte nicht aus dem Team zu fliegen. "Und wo ist jetzt das Problem? Stehst du auf Hinata und weißt nicht ob er auch auf dich steht?" Mit solch einer Antwort hatten weder Kiyoko noch Nishinoya gerechnet. Beide sahen Sugawara einfach nur an und antworteten nicht. Sugawara gab den Beiden noch Zeit. Sicherlich hatten die Beiden nicht mit so einer toleranten Antwort gerechnet. Also versuchte es Sugawara erneut. Langsam ging er einen Schritt auf die Beiden zu und legte seine Hand auf Nishinoyas Kopf. "Mir ist es wirklich egal, ob du schwul, hetero oder sonst etwas bist. Du bist Nishinoya. Unser aufgedrehter, kleiner Libero. Nicht mehr und definitiv nicht weniger." Langsam sah Nishinoya auf und konnte es wirklich nicht glauben. Jedoch war Sugawara wirklich nett und Nishinoya hatte auch nicht glauben können, dass ein böses Wort von dem Zuspieler kam, aber die Angst war trotzdem da gewesen. Umso erleichterter war er, als er diese Worte von Sugawara hörte. "Danke." Leise hatte Nishinoya das geflüstert und warf sich dann in die Arme von dem Zuspieler. "Kein Thema. Nun beantwortest du meine Frage? Magst du Hinata?" Nishinoya sah sich immer noch nicht im stand richtig zu antworten, deshalb übernahm das Kiyoko. "Noya hat sich Hals über Kopf in Hinata verliebt. Schon vom ersten Moment an." "Na dann hat es dich wirklich erwischt. Wie bringen wir Hinata und Nishinoya zusammen?" Die Frage ging an Kiyoko und die Managerin begann zu lächeln. Sie hatte ein Haufen Ideen. --- Ein paar Tage später war schon die goldene Woche. Hinata freute sich so richtig niedlich. Tsukishima jedoch musste alles madig reden. Tanaka sprang sofort auf die Provokation an und auch Nishinoya musste das tun. Immerhin würden sie in der Nähe von Kiyoko sein. Naja zumindest war das ein perfektes Alibi. Sugawara sah ihn leicht verwundert an. Stimmt. Sie hatten ihm nichts von dem Alibi erzählt. Am Abend gab es erstmal ein echt leckeres Essen und danach ging es duschen. Als Nishinoya von der Dusche kam, hörte er Stimmen und lief in die Richtung. Plötzlich hörte er einen Schrei, da hatte sich jemand erschreckt. Wegen ihm? Vor ihm tauchten Hinata und Tanaka auf. Mist. Hinata alleine wäre toll gewesen. Dann begann Tanaka auch noch ihn auszulachen, weil seine Frisur ihn kleiner machte. Und das ausgerechnet vor Hinata. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schultern und er erschreckte sich fast zu Tode. Asahi meckerte sie an, weil sie viel zu laut waren. Danach gingen sie ins Bett. Nishinoya war etwas enttäuscht, weil er Hinata nicht alleine für sich hatte. Die Chance war da gewesen. Tanaka hatte es ihm versaut. ---- Am nächsten Tag mussten sie Laufen gehen und irgendwann hatten sie Hinata verloren. Am Ende fand Sugawara ihn und als sie zurückkamen zeigte der Zuspieler Nishinoya beide Daumen. Zwar wusste Nishinoya auch zwei Tage später nicht wirklich, was Sugawara gemeint hatte, aber er musste sich auch auf das Spiel gegen Nekoma konzentrieren. Er würde zusammen mit Hinata und Asahi in der Startaufstellung sein. Und dann kamen die neuen Trikots und Hinata sah im schwarzen Dress so heiß aus, dass Nishinoya sich fast nicht mehr zurückhalten konnte. Dann lobte Hinata auch noch die orangene Uniform von ihm. Nishinoya hätte schmelzen können. Und dann war der Tag an dem das Spiel stattfand gekommen. Alle waren aufgeregt. ---- Der erste Satz verlief ziemlich ausgeglichen, doch dann wurde Hinata immer wieder geblockt. Nishinoya dachte schon, dass das Hinata zerbrechen würde, doch der Jüngere erstaunte ihn immer wieder. Tatsächlich wollte er den Ball diesmal mit geöffneten Augen schlagen und schafft es auch. Jedoch haben sie das Spiel dennoch verloren. Am Ende des Tages hatten sie ganze sechs Sätze verloren. Sie hatte einfach keine Chance gegen Nekoma. Es war echt frustrierend. Jedoch konnte man sehen, wie stark ein Team werden konnte und Nishinoya wollte, dass die Karasuno Oberschule genauso stark wurde. Am Abend hatte Nishinoya endlich die Gelegenheit mit Sugawara zu sprechen. "Sugawara, was hast du neulich gemeint, als du Hinata gefunden hast." "Ich habe ein bisschen mit ihm gesprochen und wir kamen auf das Thema Beziehungen und Hinata geht sehr offen damit um, dass er mal eine Freundin und mal einen Freund hatte. Er erzählte, dass es mit dem Jungen schwieriger am Anfang war, weil der sich nicht getraut hatte, aber danach war es intensiver." "So etwas erzählt Hinata einfach so? Hast du auch gefragt, ob er jemanden im Auge hat?" "Natürlich und er sagte, dass er momentan nicht wirklich sucht, aber offen sei. Eines muss ich dir sagen, es erstaunt mich, dass Hinata so offen mit seiner Sexualität ist." Nishinoya nickte nur und fiel dann Sugawara um den Hals. Der Libero war so glücklich, dass er tatsächlich eine Chance. Das war weit mehr als erhofft. Natürlich hatte er es sich insgeheim gewünscht, aber niemals damit gerechnet. Das hätte Nishinoya niemals getan. Der Schmerz wäre zu groß gewesen, falls Hinata nicht auf Männer stand und Nishinoya deshalb abblitzen ließ. "Wann meinst du, kann ich mit ihm reden?" "Jederzeit. Denke ich zumindest." "Danke!" Nishinoya war so glücklich, er konnte sein Glück kaum fassen. ---- Die Tage bis zum Vorentscheid flogen nur so dahin und Nishinoya hatte noch nicht einmal mit Hinata gesprochen. Das Hochgefühl, dass er, seit der Nachricht von Sugawara bekommen hatte, hatte sich noch nicht gelegt. Hinata war so begeistert, als sie in der Halle waren. Natürlich. Es war ja auch sein erstes Turnier mit einer eingespielten Mannschaft. Vor dem ersten Spiel war Hinata wieder so nervös, jedoch wusste Nishinoya, dass sich das im Spiel ziemlich schnell legte und Hinata wieder der beste Lockvogel der Welt sein würde. Nur musste er ihn beruhigen. Am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen, aber er wusste nicht, ob Hinata das wollte und er selbst es verkraftete. Nishinoya traute sich selbst und seiner Beherrschung nicht. Zum Glück hatte Asahi einen guten Einfall, aber das brachte Nishinoya zu der Frage, wieso Asahi das nicht gegen Datekou damals eingesetzt hatte. Die Antwort war simpel. Sein Kopf hatte blockiert. Hinata jedoch schien es zu helfen an das schlimmste zu denken und dann daran zu denken, ob das passieren konnte. Während dem Aufwärmen wurde es besser mit der Nervosität. Wirklich besser wurde es jedoch erst, als die Spieler von Aoba Johsai kamen, insbesondere, als Oikawa begann Hinata und Kageyama anzuquatschen. Leichte Eifersucht machte sich in Nishinoya breit. Der nächste, kritische Moment war, als die Schüler von Datekou begannen ihre Mannschaft anzufeuern. Die Ansprache vom Trainer hatten dann geholfen und Nishinoya war erleichtert, dass Hinata halbwegs entspannt das erste Spiel beginnen. Am Ende des Tages hatten sie zwei Siege und waren völlig kaputt. Die Zweit- und Drittklässler hatten endlich Datekou geschlagen und badeten ihm Siegestaumel. Als sie zurück in der Schule zur Nachbesprechung waren, war Nishinoya so mit Freude geladen, er sprach Hinata nach der Besprechung einfach an. "Hinata, hast du einen Moment?" "Ja?" "Ich muss dir etwas sagen. Also...ich...ich habe...Sugawara hat...Sugawara-" Nishinoya bekam keinen Satz raus und brach ab. Hinata legte ihm die Hand auf die Schulter und lächelte ihn ermutigend an. Tief atmete Nishinoya durch. "Hinata würdest du mal mit mir ausgehen?" Eine Weile sagte Hinata nichts und Nishinoyas Herz begann in seine Hose zu rutschen. Erst recht, als Hinata seine Hand zurück zog. "Deshalb hat Sugawara mit mir gesprochen?" "Ja...Nein... Sugawara wusste, dass ich dich fragen möchte und angst vor deiner Reaktion hatte und hat dich von sich aus gefragt." Hinata zog eine Augenbraue hoch und Nishinoya sah eine Seite an Hinata die er gar nicht kannte. Eine ernste Seite. "Hör zu Nishinoya, ich würde sehr gerne mit dir ausgehen, aber ich habe das Sugawara zwar erzählt, aber nicht gedacht, dass er es sofort weiter erzählt." Hinata wandte sich einfach um, doch Nishinoya wollte es nicht so zwischen ihnen stehen lassen und fragte, wie er es wieder gut machen konnte. "Ich gehe mit dir aus, aber erst nach dem Oberschulturnier. Und sage bitte Sugawara, dass er mit Dingen die ihm jemand anvertraut nicht mehr hausieren gehen soll." Hinata winkte noch einmal und verschwand an. Nishinoya schlug die Hände vor sein Gesicht und bemerkte nicht, wie jemand an ihn heran trat. Erst als er eine Hand auf seiner Schulter spürte reagierte er. Er nahm die Hände runter, aber sah nicht auf. "Es tut mir so leid, dass ich es vermasselt habe." "Hast du nicht, Hinata hat ja zugesagt. Zudem hätte er es ohnehin herausgefunden. Warum sollte auch ein Junge einfach so einen anderen Kerl nach einem Date fragen?" "Es tut mir trotzdem leid." "Alles gut Sugawara." Nishinoya ging nach Hause und ließ Sugawara einfach stehen. ----- Es war zum Haar raufen. Sie waren gegen Oikawa raus geflogen und Hinata war völlig am Boden. Kein Lächeln, keine Witze, kein Energiebündel mehr. Es zog Nishinoya runter und er fragte auch erstmal nicht mehr nach einem Date. Erst ein paar Tage später brachte Kiyoko ihn auf die Idee, dass ein Date den jüngeren vielleicht auf andere Gedanken bringen würde. Nishinoya war dem nicht abgeneigt, aber er hatte etwas anderes vor. Sugawara hatte ihm erzählt, dass Hinata Männern nicht abgeneigt war und hatte demnach das Vertrauen von Hinata missbraucht. Nishinoya wollte es zurück bekommen. Aus Hinatas Sicht ist die Wut auch nachvollziehbar. Immerhin wusste der Lockvogel nicht, ob Sugawara es nicht schon der ganzen Mannschaft gesagt hatte. So blieb Nishinoya nur eine Möglichkeit. Nach einem Training bat er die Mannschaft noch kurz zu bleiben. Zu beginn sah er auf den Boden und überdachte sein Vorhaben noch einmal. War es das richtige? Leicht schüttelte er den Kopf. Er wollte das jetzt durchziehen. "Also Leute ich habe euch gebeten zu bleiben, weil ich euch etwas sagen möchte." Kurz machte Nishinoya eine Pause und atmete tief durch. Sugawara kam einen Schritt auf ihn zu. Nishinoya erkannte den besorgten Gesichtsausdruck. Der Drittklässler war bestimmt besorgt, weil Nishinoya nichts von seinem Vorhaben ihm oder Kiyoko erzählt hatte. "Willst du das wirklich machen?" "Ja....Also ich wollte euch etwas beichten und es fällt mir nicht leicht, aber ich möchte nicht mehr schweigen. Leute...ich bin schwul..." Nishinoya hatte die ganze Zeit auf den Boden gesehen. Erst als er ein Klatschen hörte sah er auf. Durchweg sah er nur lächelnde Gesichter. Bei Hinata blieb er länger hängen. Dann sah er weiter und erschrak. Ein Gesicht war zornig und das ausgerechnet von Tanaka. Hatte er etwas dagegen? "Ryuu?" "Weißt du Noya, wir sind schon so lange befreundet und du hast nie etwas erwähnt. Stattdessen tust du so, als würdest du auf Kiyoko stehen. Warum hast du nie etwas gesagt?" "Weil ich nicht bereit war und das mit Kiyoko. Nun, sie wusste bescheid und hat mir das Vorgeschlagen. Ich sollte das solange machen, wenn ich ein Alibi wollte, bis ich mich bereit fühle." Tanaka wandte sich beleidigt ab und Nishinoya seufzte verletzt auf. Sugawara kam zu ihm und versucht ihn auf zu muntern. Es klappte mäßig. Erst als Hinata vor ihm stand und lächelte, konnte Nishinoya an etwas anderes denken. Hinata hob seine Arme und zog Nishinoya in eine feste Umarmung. Nishinoyas Herz drohte aus seiner Brust zu springen, so heftig klopfte es. Und als Hinata ihm etwas ins Ohr flüsterte, überzog sein Körper sich mit einer Gänsehaut. "Ich hätte Lust morgen Abend auf ein Date zu gehen, du auch?" "Ja." Hinatas Lippen streiften Nishinoya Wange, als er sich von dem Libero löste. Sofort spürte Nishinoya eine kälte, die er nicht kannte. Er wollte zurück in die warmen Arme und wollte weiter Hinatas Atem auf seiner Haut spüren. Weiter dessen Worte lauschen. Nishinoya musste dringend an etwas anderes denken, sonst bekam er ein Problem in der Hose und das Mitten in der Halle. Schnell verabschiedete er sich und eilte nach Hause unter die Dusche. Danach plante er das Date. Es war blöd, dass es unter der Woche war, aber Nishinoya hatte eine Idee. Er griff sei der Handy. 'Kannst du übernachte?' 'Ja.' Nishinoya lächelte bei dieser Antwort glücklich und schloss die Augen. ---- Am nächsten Tag war Nishinoya furchtbar nervös. Kiyoko und Sugawara versuchten ihn abzulenken, doch es funktionierte nicht. Was wenn er Hinata nicht gefiel? Was wenn der Jüngere es sich anders überlegte? So viel konnte schief gehen. Während dem Training nach der Schule sagte Nishinoya, wohin das Date ging. Zuerst hatte er sich überlegt ins Kino zu gehen, aber hatte sich dagegen entschieden. Im Kino schwieg man und Nishinoya wollte Hinata kennenlernen. Nicht nur das was er im Training hörte, sondern wollte er auch den privaten Hinata kennenlernen. Statt Kino hatte er ein Rahmenstand in der Nähe ausgesucht und Hinata vorab gefragt, ob er vielleicht bei ihm übernachten konnte. Immerhin konnte es spät werden, vor allem aber wollte Nishinoya, dass Hinata sich Zeit nehmen konnte. Kaum waren sie mit dem Training fertig, verschwanden die Beiden im Clubraum und zogen sich um. Nishinoya hatte sich abgewandt, weil er nicht wollte, dass Hinata dachte, er würde spannen. Dadurch sah er jedoch nicht, dass Hinata genau das machte. Als Nishinoya sich wieder umdrehte, hatte Hinata sich umgezogen und wartete auf ihn. "Also wo geht's hin, Meister Nishinoya?" Nishinoya bekam eine Gänsehaut, wenn er daran dachte, dass Hinata ihn auch in anderen, privateren Situationen Meister nannte. "Du kannst mich Noya oder Yuu nennen." Hinata dachte kurz nach und begann zu grinsen. "Noya...Yuu...Noooyaaa...Yuuuu. Hm, ich glaube, ich bleibe bei Noya. Ist klangvoller." Nishinoya begann zu zittern. Hinata hatte seinen Namen doch mit Absicht so rau und langezogen gesprochen, fast gestöhnt. Der Jüngere spielte doch mit ihm. Etwas anderes konnte sich Nishinoya nicht vorstellen. Das würde auch zum Grinsen passen. Nishinoya presste die Lippen zusammen und wandte sich um. Hinata half ihm definitiv nicht seine Beherrschung zu behalten. "Lass uns gehen." "Aber Noooyaaa, du hast mir noch nicht gesagt, wohin es geht." "Hinata, bitte, ich kann mich sonst nicht mehr beherrschen." Nishinoya wandte sich um und sah Hinata bittend an. Das Grinsen des Jüngeren verschwand zwar nicht, aber es wurde kleiner. Hinata nickte und wartete darauf, dass der Libero losging. Diesmal sagte Hinata auch nichts, als Nishinoya ihn schweigsam zu dem Rahmenladen führte, der so leckere Rahmen hatte. Natürlich lud Nishinoya Hinata ein. Langsam aßen sie ihre Nudelsuppe und unterhielten sich. "Es tut mir leid, wegen vorhin. Ich wollte dich nur etwas ärgern." "Macht nichts. Ich kann mich in deiner Gegenwart nur sehr schwer beherrschen." "Zu beginn, als wir uns das erste Mal sahen, war das doch noch nicht." "Ja, aber es wird jeden Tag schwieriger, seit Sugawara mir erzählt hatte, dass du Jungs nicht abgeneigt bist. Ich will dich Hinata. Ich will alles von dir und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe noch nie so stark gefühlt." "Hattest du mal einen Freund?" "Nein." Hinata schwieg eine Weile, bis er sagte, dass sie gehen sollten. Nishinoya sah ihn daraufhin erschrocken an und zahlte. Hatte er Hinata erschreckt? Wollte er keinen unerfahrenen Freund? Leicht ließ er den Kopf hängen, bis Hinata ihn nach dem Weg nach Hause fragte. Nishinoya führte ihn zu sich nach Haus und in sein Zimmer. Zum Glück war sein Großvater nicht da. Nishinoya deute auf das Bett, damit Hinata sich darauf setzte. Er selbst setzte sich auf den Stuhl am Schreibtisch. "Du wohnst wirklich nicht weit weg." "Ja, deshalb wollte ich zur Karasuno und ich bereue es nicht. Du musst über den Berg?" "Ja und morgens nehme ich meine Schwester mit." "Du hast eine Schwester?" "Ja. Natsu. Sie ist acht." Das Lächeln von Hinata verriet Nishinoya, dass der Lockvogel seine Schwester wirklich liebte. Plötzlich hob Hinata den Kopf und blickte Nishinoya gradewegs in die Augen. Nishinoya erzitterte unter diesem intensiven Blick. "Noooyaaa, wie wäre es, wenn du dich neben mich setzt?" Hinata lehnte sich leicht zurück und Nishinoya bat innerlich um Beherrschung. Er atmete tief ein und aus und sah dann wieder zu Hinata. Der Jüngere klopfte neben sich. Hinata wirkte auf einmal sehr Dominat. Nishinoya schluckte trocken und schüttelte leicht den Kopf. "Ich bleibe-" Wo Nishinoya blieb würde er nie sagen können, da Hinata plötzlich aufgestanden war und ganz nah an Nishinoya heran getreten war. Er beugte sich vor und sein Atem kitzelte Nishinoya an der Wange. Seine Stimme war dunkel, als er zwei kleine Worte sagte. "Dann bleibe." Nishinoya wollte noch etwas sagen, da beugte sich Hinata vor und Nishinoyas Herz drohte zu platzen, als er Hinatas Lippen auf seinen spürte. Der Kuss blieb unschuldig und war auch nur kurz, aber Nishinoya war völlig außer Atem. Wie konnte das so berauschend sein? Der Libero wusste sofort, dass er süchtig war. Dieser kleine Kuss, das Kribbeln im Bauch. Nishinoya wollte mehr, viel mehr und Hinata sah so als, als würde er ihm alles geben wollen. Langsam zog sich Hinata zum Bett zurück. "Kommst du nun?" "Ja..." ---- Am nächsten Tag erwachte Nishinoya in einer warmen und festen Umarmung. Er schmiegte sich näher an den warmen Körper und ließ die Nacht Revue passieren. Sie hatten nicht wirklich was getan außer reden, küssen und kuscheln, aber Nishinoya fühlte sich, als wäre er der glücklichste Mensch der Welt. In diesem Augenblick war er es wohl auch. Dieser Augenblick wurde das Klingeln des Wecker zerstört. Hinata regte sich und zog Nishinoya fester an sich heran. Genießerisch vergrub der Lockvogel sein Gesicht in den Haaren des Liberos. "Hm...Noya..." "Hinata, wir müssen aufstehen." "Mhm... Nur noch fünf Minuten." Nishinoya lächelte und umarmte Hinata nun auch. Genießerisch brummte der Jüngere und streichelte sanft über den Rücken von dem Kleineren in seinen Armen. Auch Nishinoya genoss es, aber als der Wecker ein zweites Mal klingelte mussten sie wirklich aufstehen. Mit großem Unwillen schälte sich Nishinoya aus der Umarmung und beobachtete, wie Hinata langsam erwachte und sich genüsslich im Bett rekelte. "Hätte heute nicht Samstag sein können?" "Ich wünschte es wäre so, aber leider ist es Donnerstag." "Hm..." Hinata rekelte sich noch einmal bevor auch er aufstand, zu Nishinoya schlurfte und ihm einen Kuss gab. Nishinoya genoss es so sehr, er drückte sich näher an den größeren Lockvogel. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. "Wie machen wir das in der Schule? Und im Training? Sagen wir es den anderen?" "Wenn es dir wohler damit ist, können wir es geheim halten. Tanaka hat ja auch nicht so gut auf dein Outing reagiert. Solltest du es jedoch öffentlich machen wollen, bin ich auch dabei. Mir macht das nichts aus." Nishinoya bewunderte Hinata, der in dieser Hinsicht so Erwachsen wirkte. Nein, falsch. Hinata wirkte nicht Erwachsen, er war es. Und genau das imponierte Nishinoya. Hinata hat in der Nacht erzählt, dass er auch schüchtern zu beginn der ersten Beziehung mit einem Jungen war, aber er war nicht so schlimm wie sein Partner. Hinatas Mutter und seine Schwester wussten auch bescheid und akzeptierten es. Nishinoya wollte genauso stark sein. Er wollte auch so offen mit seiner Sexualität umgehen. "Ich würde es gerne Sugawara und Kiyoko zuerst sagen und dann mal sehen." "Gut dann machen wir das so." Hinata gab Nishinoya noch einen Kuss und zog sich dann an. Es war wirklich gut, mal so lange zu schlafen, aber trotzdem musste er pünktlich sein. ---- Nishinoya tat es leid, aber er konnte auch nichts machen. Hinata musste zum Nachholunterricht und Nishinoya hatte es gerade so gepackt und würde damit nach Tokio fahren. Nishinoya wollte eigentlich in Tokio mit Sugawara und Kiyoko sprechen. Bisher hatten sie einfach nicht die Möglichkeit gehabt. Das Lernen hatte sie zu sehr beansprucht. Hinata war Nishinoya auch nicht böse, zumindest hatte der Libero eine entsprechende Nachricht auf dem Handy gehabt, als er am Morgen aufgewacht war. "Alles in Ordnung Noya?" "Natürlich! Es geht nach TOKIO!" Nishinoya lächelte zwar, aber gleichzeitig wollte er Hinata hier neben sich haben, statt Tanaka. Der sich zum Glück wieder ein bekommen hatte. Tanaka war nur wütend gewesen, weil ihm sein bester Freund das nicht früher gesagt hatte. Nishinoya wartete, bis Tanaka sich wieder abwandte und lehnte seinen Kopf an die Scheibe. Langsam schloss er die Augen und fiel noch einmal in einen unruhigen Schlaf. Es war Abend und Nishinoya wurde unruhig. Kam Hinata noch? Es sollte bald das letzte Satz beginnen und Hinata war noch nicht da. Plötzlich wurde es etwas unruhig in der Halle. Nishinoya sah auf und erkannte Saeko und dahinter stand der süßeste Junge der ganzen Welt. Er war außer Atem, aber lächelte ihn an. "Hinata, Kageyama macht euch fertig. Das letzte Satz beginnt gleich." Hinata und Kageyama nickten dem Trainer zu und zogen sich um. Nishinoya versuchte immer wieder den Blick von Hinata einfangen, aber es gelang ihm nicht. Als die Beiden warm waren begann der Satz. Das war der Moment, in dem Nishinoya den Blick einfangen konnte. Hinata kam auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter. Nishinoya lehnte sich unauffällig an den Lockvogel. "Tut mir leid, dass es so spät geworden ist." "Du bist hier." "Ja. Gewinnen wir den letzten Satz." Noch einmal strich Hinata Nishinoya über den Rücken und dann ging der Satz los. Es dauerte nicht lange, da war es ganz still in der Halle. Jeder hatte den 'Schrägen Aufsteiger' gesehen und konnte es nicht fassen. Natürlich. So etwas sah man nicht alle Tage. Leicht lächelte Nishinoya. SEIN Freund Hinata war Teil von etwas so unglaublichen. Der Satz ging am Ende tatsächlich für sie aus und endlich mussten sie keine Strafrunde machen. "Endlich mal keine Strafrunde." Da hatte Daichi recht. Nishinoya hielt sofort nach Hinata Ausschau, doch fand er ihn nicht. Plötzlich legten sich Hände vor seine Augen. Am Geruch erkannte Nishinoya Hinata sofort. Er spürte, wie sich Hinata etwas vorbeugte und erschauderte, als den warmen Atem auf seiner Haut spürte. Verdammt, sie waren Mitten in der Halle und Nishinoya bekam gleich ein Problem. "Hinata..." Nishinoya war gerade dazu im Stande den Namen der Nummer zehn zu hauchen. Hinatas Atem auf seiner Haut machte ihn verrückt und Nishinoya musste sich so sehr zusammenreißen, das er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. So plötzlich, wie Hinata hinter ihm war, war er auch verschwunden. Nishinoya wandte sich um und sah geradewegs in das lächelnde Gesicht von Hinata. Neben dem Lockvogel tauchte jedoch Sugawara auf und sah Nishinoya mit hochgezogener Augenbraue an. "Nishinoya, möchtest du mir vielleicht etwas sagen?" "Das wollte ich schon länger, aber können wir das woanders machen?" "Ich sage Kiyoko bescheid und wir treffen uns später. Ich nehme an, dass Hinata dabei sein wird." "Ich werfe meinen Freund euch Geiern doch nicht zum Fraß vor." Hinata lächelte Nishinoya wieder an und nickte noch einmal Sugawara zu, bevor er sich umwandte und ging. Sugawara sah ihm leicht verstört hinterher. "Was? War das wirklich Hinata? Die Baby-Krähe Hinata?" "Er ist überraschend erwachsen, wenn es um Beziehungen geht." Damit wandte sich Nishinoya um und ging duschen. Davor wartete Hinata. Er spielte mit seinem Handy und lächelte dabei. Leicht misstrauisch war Nishinoya schon, aber er ging zuerst duschen. Als Nishinoya wieder aus der Dusche kam, steckte Hinata das Handy weg und lächelte ihn breit an. "Sugawara hat mir geschrieben, dass er hinter der Halle auf uns wartet. Ich habe Yachi eingeladen. Sie ist nett und ich mag sie." "Okay. Jetzt?" "Ja und danach werden wir zwei uns verziehen." Hinata grinste und Nishinoya erschauderte. Er freute sich auf die Zeit zu zweit mit seinem Lockvogel. Bevor er etwas sagen konnte, sah Nishinoya Kageyama hinter Hinata auftauchen. "Hey Hinata, sollen wir noch üben?" "Nein. Ich habe schon geduscht und bin müde. Die Fahrt war anstrengend." Nishinoya sah sofort, dass die Worte Kageyama nicht passten. Man sah es dem Zuspieler immer sofort an. Hinata wollte sich wieder umdrehen, wurde aber von Kageyama gepackt und herum gerissen. Hinata japste auf und wäre fast gestürzt. Nur der feste Griff von Kageyama hielt ihn auf den Beinen. "Wir müssen üben! Du kannst nicht müde sein! Du verschwendest wertvolle Zeit!" "Nein! Ich will nicht!" Hinata riss sich los und versteckte sich hinter Nishinoya. Kageyama baute sich vor den Beiden auf und starrte Hinata finster an. Hinata machte sich klein hinter Nishinoya. Der Libero sah sich gezwungen einzugreifen, weil Kageyama tatsächlich versuchte nach dem Lockvogel zu greifen. "Kageyama, lass Hinata in Ruhe. Er möchte nicht!" "Er muss!" "Was ist hier los?" Daichi kam auf sie zu und sah nicht wirklich begeistert aus. Der Kapitän schien die Situation ziemlich schnell durchschaut haben. "Kageyama! Hinata! Streitet ihr wieder?" Diesmal antwortet Nishinoya, bevor die Streithähne irgendwas sagen konnten. Immerhin waren Hinata und er verabredet. "Hinata hat nichts gemacht. Kageyama will ihn zum Training zwingen, aber Hinata lehnte ab. Kageyama akzeptiert es nicht." "Er verschwendet Zeit, die wir nicht haben!" "Stimmt das Hinata?" Hinata nickte und erklärte Daichi, dasselbe wie Kageyama nur wenige Augenblicke zuvor. Daichi nickte zwar langsam und misstrauisch, aber nahm dann Kageyama ins Visier. Der Kapitän hielt dem Zuspieler eine Standpauke und schickte ihn weg. Nishinoya und Hinata verzogen sich daraufhin auch. Schweigend liefen sie zum ausgemachten Treffpunkt. Dort erwartete die Beiden eine Überraschung. Sugawara und Kiyoko küssten sich tatsächlich und Yachi stand mit offenen Mund daneben. "Also so wie ich das sehe, müssen Sugawara und Kiyoko uns etwas beichten und nicht wir, Noya." Nishinoya grinste nur und Hinata begrüßte Yachi, während Sugawara und Kiyoko erschrocken auseinander sprangen. "Hallo Yachi. Schön, dass du auch gekommen bist." "Du hast mich doch gefragt." Hinata nickte und grinste dann Sugawara an. Der Zuspieler gab sich geschlagen und erzählte, seit wann Kiyoko und er ein Paar waren. Die Beiden kamen sich wohl beim Pläne schmieden näher und schlussendlich kamen sie kurz bevor Nishinoya sein Outing hatte zusammen. Sugawara unterbrach sich nach einer Weile und lenkte die Aufmerksamkeit auf Hinata und Nishinoya. "Also wie ist das jetzt mit euch?" Einen kurzen Moment sahen sich Hinata und Nishinoya an. Der Libero wusste, dass es eigentlich seine Aufgabe sein sollte, aber gleichzeitig war Hinata in Sachen Beziehung erwachsener und deutlich ruhiger. Hinata gab Nishinoya einen Kuss auf die Wange, bei dem bittenden Blick konnte er nicht anders. "Ich war wirklich sauer, aber nicht auf Nishinoya, sondern auf dich, Sugawara. Erzählst du alles weiter, was man dir sagt? Naja egal jetzt, als Noya sich geoutet hat, hat mich das echt beeindruckt. Ich wusste, dass er es wegen mir tat. Noch während dem Outing sagte ich einem Date zu. Und wie ihr sehen könnt ist es gut ausgegangen. Yachi, dir wollte ich es auch mit Sugawara und Kiyoko, die beide Nishinoya unterstützt haben, sagen, weil du eine gute Freundin bist." Hinata zog Nishinoya an sich heran und gab ihn einen Kuss. Der Libero versankt in dem Kuss. Kurzzeitlich vergas er, dass sie nicht alleine waren. Auch war es keine Hilfe, dass Hinata ihn noch näher an sich heranzog und immer leidenschaftlicher küsste. Wie sollte Mann auch einen klaren Gedanken fassen können? Sugawara räusperte sich und Hinata brach den Kuss langsam ab. "Hinata wieso bist du so erwachsen?" "Plauderst du das auch herum?" Sugawara seufzte. Hinata hatte wirklich jedes recht sauer zu sein, aber Nishinoya hatte das Gefühl, dass er es bei Sugawara übertrieb. "Nein, natürlich nicht. Hinata, es tut mir leid, dass ich Nishinoya erzählt habe, was du mir gesagt hast." Kurz schwieg Hinata, dann nickte er nur langsam. "Ich hatte ja schon mal eine Beziehung. Und mein Outing bei meiner Familie habe ich hinter mir. Sie stehen zu mir und mehr brauche ich nicht. In meiner alten Schule haben Freunde blöd reagiert und daraufhin ging ich eine Woche nicht zur Schule. Mum baute mich auf, aber als ich in die Schule ging, haben sie alles herumgezählt. Zum Glück war es nicht mehr lange, bis ich dann in die Oberschule kam. Ich hab daraus gelernt. Mir ist es egal was andere von mir denken. Mum und Natsu stehen zu mir." Mit so einer ausführlichen Antwort hatte keiner gerechnet. Nishinoya hatte seinen Freund während der Erzählung beobachtet und den Schmerz gesehen. Hinata wurde wohl schon einmal verletzt und ist daran gewachsen. Der kleine Libero nahm seinen Freund in die Arme. Sugawara entschuldigte sich noch einmal und die Mädchen standen nur traurig daneben. Yachi strich sanft über Hinatas Rücken. "Das waren keine Freunde, Hinata. Ich denke ich spreche für alle anwesenden, wenn ich sage, dass wir dir das niemals antun werden." "Danke, Yachi." ---- Nishinoya saß neben Hinata, als sie zurück fuhren. Unauffällig hatte er Hinatas Hand geschnappt. Jetzt streichelte der Lockvogel mit dem Daumen über seinen Handrücken und machte Nishinoya glücklich. Er schaute aus dem Fenster und lächelte unter der Berührung. Hinata hatte ihm klar und deutlich gezeigt, dass es ihm egal war, ob sie gesehen wurden, so wie jetzt im Bus. Gleichzeitig hielt der Lockvogel aus Respekt ihm gegenüber die Hand unauffällig zwischen sie beide, damit keiner es sah. Nishinoya wollte wirklich genauso stark werden. Vielleicht sollte er damit anfangen, dass er es seinem Großvater erzählte. Und vielleicht sollte er dazu Hinata mitnehmen. Als sie ankamen, hielt Hinata Nishinoya noch kurz im Bus. "Wie wäre es, wenn wir uns Morgen treffen? Bei mir? Meine Mum und Natsu möchten dich unbedingt kennenlernen. Natürlich nur, wenn du es auch willst." Nishinoya sagte zu und verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Wange. Leicht grinste Hinata. Nishinoya taute auf. ---- Nishinoya freute sich riesig auf Tokio. Diesmal würden sie eine ganze Woche dort sein. Wieder saßen er und Hinata nebeneinander und hielten heimlich Händchen. Nishinoya freute sich nicht nur darauf, mit starken Teams zu trainieren, sondern auch auf die Abende mit Hinata. Der Lockvogel hatte ihm versprochen, nach dem Einzeltraining seine komplette Zeit mit ihm zu verbringen und Nishinoya erschauderte vor Freude. Die Beziehung verlief wundervoll, was hauptsächlich an Hinata lag. Er war im Gegensatz zu Nishinoya nie so nervös und unsicher. Hinata zog ihn immer noch damit auf, dass der Libero beim Treffen mit Hinatas Mutter so nervös war, dass er ständig Worte verdrehte oder gar nur gestottert hatte. Natsu war immerhin niedlich. Hinata hatte seine Schwester fast du ganze Zeit auf dem Schoß sitzen. Die beiden waren sich sehr Nahe. Nishinoya wünschte sich in solchen Momenten auch Geschwister. "Na Noooyaaa, alles in Ordnung?" Nishinoya stöhnte leise und frustriert auf. Hinata wusste genau, wie er Nishinoya in den Wahnsinn treiben konnte. Und Nishinoya liebt es. Die Frage musste er nicht beantworten. Der Lockvogel wollte ihn sowieso nur aufziehen und Noya rau und langezogen stöhnen. "Noya sag mal, was tuscheln du und Hinata in letzter Zeit so viel?" Tanaka hatte sich zu ihnen nach hinten gebeugt und blickte beide misstrauisch an. Nishinoya seufzte frustriert, weil Hinata seine Hand losgelassen hatte und jetzt mit Kageyama sprach. Er wusste Hinata tat das nur für ihn und Nishinoya war ihm unendlich dankbar für das Verständnis, aber gerade jetzt in diesem Augenblick hasste Nishinoya sich dafür nicht so selbst sicher zu sein. "Also...äh..." Nishinoya dachte noch einmal nach, bevor er antwortete, dann lächelte er. Der Libero griff nach Hinatas Hand und setzte einen Kuss auf den Handrücken. Hinata lächelte nur und sah dann Tanaka an. "Was Noya damit sagen möchte ist, dass wir zusammen sind. Aber Noya möchte noch nicht dass es alle erfahren." "WAS?!?" "PSST!" Nishinoya sah sich um. Natürlich sahen einige Mitspieler zu ihnen, aber da ausgerechnet sie drei zusammen hier saßen, sahen sie schnell wieder weg. Wahrscheinlich wunderten sie sich, weil es so lange so ruhig geblieben ist. Als der Libero sich sicher war, dass die anderen wieder schliefen oder mit ihren Sitznachbarn beschäftigt war, wandte er sich wieder an seinen besten Freund. "Hinata sagt die Wahrheit." "Aber Hinata hat sich doch gar nicht geoutet." "Ich muss mich auch nicht hinstellen und mit meiner Neigung hausieren gehen. Stattdessen schweige ich aber auch nicht, wenn mich jemand fragt." Darauf sagte Tanaka nichts, sondern zog sich wieder auf seinen Sitz zurück. Hinata gähnte und legte seinen Kopf auf Nishinoyas Schulter ab. Kurz darauf war er eingeschlafen und Nishinoya streichelte ihm sanft über den Handrücken. Dann sah er wieder nach draußen und dachte nach. Wie sollte er die Reaktion von Tanaka bloß bewerten? Würde Tanaka wieder wie beim letzten Mal reagieren? Würde er alles herum erzählen? Oder würde er es tatsächlich akzeptiere? So sehr Nishinoya hoffte, dass es die letzte Möglichkeit war, so sehr fürchtete er die anderen Möglichkeiten. Als der Bus hielt, weckte Nishinoya Hinata sanft. "Also Jungs packt eure Sachen und zieht euch um. Wir treffen uns in einer Stunde in der Halle." --- Nach seinem freiwilligen Zusatztraining begab sich Nishinoya auf die Suche nach Hinata. Unterwegs sah er Kageyama und fragte ihn, aber dieser meckerte nur. Am Ende fand er Hinata draußen, wie er in die Hallen schaute. "Hinata!" "Noya! Ich habe dich gesucht." "Und ich habe genau das selbe gemacht." Beide lachten. Unauffällig sah sich Nishinoya um. Er wollte Hinata so gerne küssen. Scheinbar hatte der Lockvogel gesehen, was der Libero tat, den er begann zu grinsen. "Nach was haltest du Ausschau, Noooyaaa?" "Uh Hinata, du bist fies." "Aber Noooyaaa." Hinata leckte sich über die Lippen, als Nishinoya leise stöhnte. Nishinoya spürte, wie Hinata sich näher an ihn drückte und musste erneut stöhnen. Hinata machte ihn Wahnsinnig und er wusste es. Er wusste ganz genau, wie er Nishinoya in den Wahnsinn treiben konnte und machte es auch noch. Hier Mitten auf dem Gelände stand Nishinoya und stöhnte leise, weil Hinata ihn dazu trieb. "Noooyaaa." "Hinata nicht. Bitte." Sofort zog sich der Jüngere zurück und Nishinoya konnte endlich vernünftig durchatmen. "War das wieder zu viel?" "Nein. Ja. Nein. Wenn du weiter machst kann ich mich nicht mehr kontrollieren." "Geht es nicht genau darum, die Kontrolle zu verlieren? Loszulassen?" "Hinata, ich habe eine persönlich Frage." "Frag einfach." "Hattest du schon Sex mit einem Jungen?" "Ja." Nishinoya erschauderte und war tatsächlich etwas eifersüchtig. Hinata hatte schon jemanden gehabt, obwohl er jünger war. Aber dann dachte Nishinoya daran, dass Hinata ganz anders mit seiner Neigung umging. Offener. "Zeigst du es mir?" "Nicht im Camp, aber ich kann dir andere Dinge zeigen." Hinata hob Nishinoya die Hand hin. Der Libero wusste, dass wenn er diese Hand ergriff ihre Beziehung einen weiteren Schritt machte und er wusste, dass er es wollte. Mit einem breiten Lächeln ergriff er die Hand. Er war sich so sicher, er sah sich nicht mal mehr um, ob sie jemand sah. Hinata hatte sich nie umgesehen und Nishinoya wollte sich auch keine Sorgen machen müssen. ---- Am nächsten Morgen war Nishinoya früh wach. Der Wecker von Sugawara hatte ihn geweckt. Eigentlich wollte er sich noch einmal umdrehen, aber er bemerkte, dass er in einer festen Umarmung war. Sofort versuchte er sich in der Umarmung zu drehen, doch er wurde nur fester an die Person gezogen. "Noya..." Plötzlich wusste Nishinoya, wer es war. Hinata musste sich in der Nacht zu ihm gelegt haben. Leicht zitterte der Libero. Was wenn es jetzt alle erfahren? Er war noch nicht bereit dazu. Scheinbar hatte Hinata bemerkt, dass etwas nicht stimmte und ließ Nishinoya los. Der kleine Libero drehte sich um und sah einen zerknirschten Hinata. "Es tut mir leid." "Es muss dir nicht leid tun. Ich dachte, ich wäre bereit, aber ich bin es nicht. Mir sollte es viel eher leid tun, weil ich dich einschränke." Hinata lächelte leicht, stand dann aber Wortlos auf und ging ins Bad. Frustriert sank Nishinoya zurück auf sein Kopfkissen. Er wusste er würde es irgendwann verbocken, weil er es einfach nicht schaffte, zu Hinata zu stehen. Dabei war der Abend mit dem Lockvogel so schön gewesen. Nishinoya hatte sich am Vorabend auch nicht darum geschert, wer sie sah. Sugawaras Gesicht tauchte in seinem Blickfeld auf.  "Sag nicht, dass du es schon vermasselt hast. Sonst ist das Foto von vorhin umsonst." "Nein, aber ich werde es irgendwann- Warte! Welches FOTO!" Nishinoya war sofort auf den Beinen und sprang einen lachenden Sugawara an. Einige andere Spieler wunderten sich, dass Nishinoya auf Sugawara losging, aber der Zuspieler lachte, also hatte es wohl seine Richtigkeit und sie beachteten die beiden nicht weiter.  "Was für ein Foto?" Nishinoya hatte sich etwas beruhigt und sah Sugawara nur noch etwas misstrauisch an. Der Drittklässler zog sein Handy aus der Tasche und zeigte Nishinoya das Bild. Nishinoya hätte schmelzen können. Hinata sah so süß im Schlaf aus.  "Kannst du mir das schicken?" Sugawara nickte und schickte es auch sofort los. Nishinoya jedoch hatte nicht mal richtig die Antwort mitbekommen. Er war sofort ins Bad gerannt. Vielleicht traf er Hinata dort noch an. Er musste sich entschuldigen. Richtig! Er braucht auch keine Angst mehr haben. Das Team wusste doch, dass er schwul war, also warum sollte er ihnen nicht sagen, dass er sich in Hinata verliebt hatte und mit ihm eine glückliche Beziehung führte? Kurz blieb er steh und seine Augen weiteten sich, dann rannte er noch schneller weiter. Egal wie sehr Nishinoya darüber nachdachte, ihm fiel kein Grund ein, es dem Team nicht zu sagen. Tanaka, Sugawara und die Managerinnen wussten es doch schon. Im Bad angekommen, dankte er allen Göttern, dass Hinata noch hier war. "Hinata, ich muss dir etwas sagen und es kann nicht warten." Hinata zog seine Zahnbürste aus dem Mund, spülte aus und sah dann Nishinoya abwartend an. "Mir tut meine Reaktion wirklich leid. Warte, lass mich ausreden. Ich habe dem Team gesagt, dass ich schwul bin, aber nicht, dass ich mit dir zusammen bin und als mir Sugawara das Bild von uns beiden zeigte, ist mir klar geworden, dass es keinen Grund gibt das zu verschweigen. Ich habe krampfhaft versucht einen Grund zu finden, niemanden zu sagen, dass ich mich in den tollsten Menschen der Welt verliebt habe. Natürlich fand ich keinen und am liebsten würde ich mir selbst in den Hintern treten, dass ich versucht habe es zu verheimlichen. Kannst du mir verzeihen?" Hinata lächelte, nahm Nishinoya in den Arm und nickte dann. "Ich habe mich auch in dich verliebt und muss mich jeden Tag zusammenreißen es nicht in die Welt zu schreien." Nishinoya erschauderte und sah Hinata mit großen Augen an. Hatte der Lockvogel gerade gesagt, dass er sich in ihn verliebt hatte? Nishinoya sah Hinata tief in die Augen. Er hatte es gesagt und in diesem Moment hätte Nishinoya platzen können vor Glück, wenn nicht eine Horde Mitspieler ins Bad gerannt gekommen wäre. "Heute Abend im Schlafsaal." Hinata lief aus dem Bad und streifte dabei mit seiner Hand die von Nishinoya. Der Libero hatte zwar nicht geantwortet, aber Nishinoya war dafür. Seine Hand kribbelte und er starrte ins Leere, bis jemand ihn an der Schulter rüttelte.  "Nishinoya alles in Ordnung?" "Er sagte, dass er sich in mich verliebt hat." Nishinoya sagte das ohne zu sehen, wer überhaupt vor ihm stand. Er war so glücklich.  "Wer hat das gesagt?" Nun sah Nishinoya auf und er kannte das Gesicht von Asahi. Mit großen Augen starrte er das Ass von Karasuno an. Dieser schien noch auf eine Antwort zu warten und der Libero schluckte. Sollte er es sagen? Hinata hatte sicher nichts dagegen. Er atmete noch einmal tief durch. "Hinata." "Hinata? Aber das ist doch toll! Zumindest sah es so aus, weil du gar nicht mehr reagiert hattest." "Ich bin mit ihm seit meinem Outing zusammen. Naja fast. Kurz danach." "Das freut mich für dich." Asahi klopfte Nishinoya auf die Schulter und grinste breit. Es freute ihn wirklich und jetzt verstand er auch, warum die beiden Kleinen in letzter Zeit so viel Zeit miteinander verbrachten. "Du wirst mir später alles erzählen. Jetzt geht es erstmal zum Frühstück." Asahi klopfte Nishinoya noch einmal auf die Schulter und ging zu einem Waschbecken.  ---- Der Tag verlief ähnlich wie der Tag zuvor, nur der Abend sollte sich anders gestalten. Nishinoya hatte Hinata irgendwann in der Mittagspause gesagt, dass er es Asahi gesagt hatte. Hinata hatte darauf nur gelächelt und zu Nishinoya gesagt, dass er da Tempo angehen durfte wie er es wollte, und der Lockvogel gab ihm die Erlaubnis es zu sagen, wem Nishinoya es auch wollte. Der Libero hatte nur mit heute Abend geantwortet und damit Hinata zum strahlen gebracht. Als der Abend endlich angebrochen war, war Nishinoya wirklich nervös. Er musste sich mindestens zehnmal selbst davon überzeugen, dass es das Richtige war. Hinata hatte nach dem letzten Satz die Mannschaft, Trainer Ukai, Herr Takeda und die Managerinnen gebeten noch zu bleiben. Nishinoya war ihm dankbar, da er wusste, dass er selbst wahrscheinlich nicht daran gedacht hätte. Als alle versammelt waren und die Besprechung vorbei war, stellten sich Hinata und Nishinoya vor sie. Leicht beugte sich Hinata zu Nishinoya, damit die anderen nicht mitbekamen, was er zu dem Libero sagte. "Bist du dir wirklich sicher?" "Absolut, aber ich bekomme kein Wort raus." Nishinoya schluckte trocken, sah erst die Mannschaft, dann Hinata an. Er versank in den warmen, braunen Augen und konnte sich einfach nicht zurückhalten. Schnell war die Distanz überbrückt und küsste den süßesten Lockvogel der Welt. In dieser Sekunde stand alles still, bis Nishinoya sich löste, um die Gesichter des Teams zu sehen. Die Reaktionen fielen zwar unterschiedlich aus, doch soweit es Nishinoya beurteilen konnte waren sie positiv. Die Blicke der meisten Spieler ging kurz darauf zu dem Trainer und dem Lehrer. "Trainer? Herr Ukai? Egal was Sie sagen, ich werde mich nicht zwingen lassen, Noya zu verlassen." Hinata hatte sich leicht vor den Libero geschoben und sah die beiden Erwachsenen misstrauisch und kalkulierend an. Das hatte noch niemand aus dem Team bei der kleinen Nummer zehn gesehen. Hinata hatte selten, aber vorkommend kleine, ernste Momente, aber so kannte ihn niemand. Sugawara löste sich von der Gruppe und stellte sich vor die beiden Kleinen. Ihm folgten die Mädchen, dann Asahi. Kurzdarauf stand das ganze Team dem Trainer und dem Lehrer gegenüber. Der Trainer hob die Hände. "Es ist mir egal, was die Beiden in ihrer freien Zeit machen. Sie sollen spielen und ihr bestes geben." "Ich schließe mich der Meinung von Herr Ukai an. Ich muss euch aber loben. So viel Toleranz sieht man selten." Herr Takeda sah die Mannschaft wirklich stolz an. Er war richtig stolz auf die Jungs. Ausnahmslos alle standen den Erwachsenen gegenüber und  standen den beiden zur Seite. Nishinoya war überwältigt. Er hatte sich völlig umsonst sorgen gemacht.  "Geht jetzt unter die Dusche." Trainer Ukai scheuchte sie aus der Halle und bemerkte den Trainer von Nekoma in der Tür.  ---- "Und bist du jetzt erleichtert, ängstlich oder etwas anderes?" "Glücklich. Einfach glücklich." Nishinoya kuschelte sich am Abend, als alle im Bett waren an Hinata und seufzte glücklich. Hinata streichelte seinem Libero sanft über den Rücken und küsste ihn sanft auf den Haarschopf. ---- Am nächsten Tag starrten alle geschockt zu Hinata. Er war richtig aggressiv gegenüber Kageyama, als dieser einen Ball anders zuspielte als gewöhnlich. Tanaka konnte ihn nur mit viel mühe festhalten. Der Trainer bat um eine Auszeit und die hatten alle wohl bitter nötig. Der Streit jedoch endete erst, als Kageyama sich zurück zog. Erst dann konnte Tanaka Hinata loslassen. Als Hinata zum Trainer ging und sich die Standpauke anhörte, strich Nishinoya über Hinatas Rücken. Es schien den den jüngeren tatsächlich zu beruhigen. Nach dem Training übten sie wieder einzeln. So verging die Woche. Beim letzten Spiel wurde Nishinoya zeuge, wie sein Freund den neuen Aufsteiger meisterte.  ---- Nishinoya stand neben Hinata und beide lächelten. Vor ihnen war die Sporthalle, in der sie die zwei Spiele für den Vorentscheid spielen würden. Das erste Spiel war wirklich einfach und Nishinoya hoffte, dass es so einfach bleiben würde, aber als sie erfuhren, dass ihr Gegner zwei Meter groß sei, bekam Hinata Panik. Was auch verständlich war. Sein Freund musste sich mit den großen Spielern am Netz messen und das mit seiner geringeren Größe. Nishinoya beneidete ihn definitiv nicht. Das Spiel war zäh und Nishinoya sah, wie Hinata verzweifelte, aber er sah auch den Ehrgeiz. In einer Auszeit, ging Nishinoya zu Hinata. "Alles in Ordnung?" "Noya, weißt du wie ich mich gegen ihn  wehren kann?" "Leider nicht. Ich habe keine Erfahrung beim Kampf in der Luft. Aber ich weiß, dass du das schaffen wirst." "Danke Noya, zumindest einer glaubt an mich." "Ich glaube, alle glauben dich." Hinata sah Nishinoya lächelnd an und wandte sich nach einer Umarmung an Kageyama und Sugawara, die schon einen Plan schmiedeten. Nishinoya bedauerte es keine Hilfe zu sein. Er war der Libero und kein Angreifer, er war die Verteidigung. Als der Abpfiff ertönte, konnten sie es nicht fassen. Hinata mit seinen 1,60cm hat den zwei Meter Kerl geschlagen. Der kleine Hinata zeigte der ganzen Halle, dass Größe nicht alles war. Nishinoya freute sich riesig für seinen Freund. Im Freudentaumel umschlang er Hinata mit seinen Armen, konnte aber sich gerade so zurückhalten ihn zu küssen.  "Du warst großartig." "Du auch, Noooyaaa." Nishinoya erschauderte und löste sich dann. Hinata war einfach fies. Der Rest der Mannschaft jubelte dann auch mit ihnen und die Bemerkung von Hinata ging unter. Der Tag war geschafft und sie fuhren müde zurück nach Hause. Nishinoya döste etwas auf der Schulter von Hinata, während sein Freund mit Sugawara und Kiyoko sprach. Die beiden hatten auch zugegeben zusammen zu sein.  "Ja und dann stand da einer der Piercings hatte vor Kiyoko und Nishinoya und Tanaka waren nicht da und ich wusste nicht was ich machen sollte." "Du hast das ganz gut gemacht." Kiyoko lächelte ihn an und gab dann Sugawara einen Kuss. "Ich verstehe immer noch nicht, warum Nishinoya Kiyoko noch immer beschützt. Er ist doch jetzt mit dir zusammen?" Hinata lächelte Sugawara nur an und Kiyoko beantwortete die Frage. Leicht streichelte Hinata Nishinoya über die Wange. Er war glücklich mit dem Libero. Langsam fielen ihm die Augen zu und er schlief mit einem Lächeln ein. ---- Der zweite Tag brach an. Hinata deutete auf den Kapitän von der Johzenji. Ihren nächsten Gegner. Dieser winkte Kiyoko zu und hatte die Nerven nach ihrer Nummer zu fragen. Tanaka und Nishinoya sprangen natürlich sofort eifersüchtig darauf an. Plötzlich schob sich jedoch ein süßes Mädchen vor den Typ und sie bremsten ab. Zusammen gingen sie in die Halle und machten sich warm. Schon zu beginn des Spiels bemerkten sie, dass es ein schwieriges Spiel werden würde. Die einzelnen Spieler waren sehr gut. Das glück von Karasuno lag daran, dass Johzenji wohl kaum als Mannschaft trainierte.  Immer wieder stießen sie fast aneinander. Am Ende des ersten Satzes versuchten sie sogar einen Synchronangriff, der völlig in die Hose ging. Der zweite Satz lief deutlich besser, aber als der halbe Satz rum war, verlangte der Trainer eine Auszeit. Und nach dieser Auszeit war das Spiel wieder richtig schwierig, aber sie hatten es geschafft. Sie setzten sich danach auf die Tribüne und schaute sich das Match zwischen Aoba Johsai und Dateko an. Es war ein intensives und spannendes Spiel. Nishinoya wusste nicht für wen er sein sollte. Dateko wäre ihm wahrscheinlich lieber, gegen sie hatten sie auch schon gewonnen, aber die waren auch wirklich stark, mit ihrem neuen Zuspieler. Gegen Oikawa hatten sie schon einmal gespielt und verloren, aber es war relativ knapp gewesen, jedoch könnten sie Rache nehmen. Nishinoya tendierte zu Dateko, aber genau in diesem Moment gewann Aoba Johsai. "Das ist Oikawa unser nächster Gegner." "Ja, lass uns den großen König schlagen." ---- Sie standen wie erstarrt da, als der Ball von Hinata wirklich punktete. Und plötzlich brach es aus ihnen heraus. Es war der Wahnsinn! Sie hatten Aoba Johsai aus dem Turnier geworfen! Nishinoya rannte sofort zu Hinata und umarmte ihn kräftig. "Ich würde dich so gerne küssen, aber ich traue mich nicht." Hinata lächelte Nishinoya an. "Irgendwann wirst du breit sein. Solange kann ich warten." Nishinoya kamen fast die Tränen. Hinata war einfach so verständnisvoll. Wieder dachte er nach und wieder fiel ihm kein Grund ein, warum er es verheimlichen sollte. Ihm war es egal, was andere, fremde Menschen dachten, immerhin war er mit Hinata zusammen und nur dessen Meinung sollte zählen. Zudem stand die ganze Mannschaft hinter ihnen, also was sollte ihn die Meinung anderer auch interessieren? Nichts! Es war sein Leben. Kurz dacht Nishinoya noch einmal darüber nach. Es gab keinen einzigen Grund, warum er es nicht wagen sollte. Tief atmete er durch, bevor er entschlossen Hinata ansah.  "Noya?" Nishinoya reagierte nicht, sondern war gefangen in dem Blick von seinem Freund. Er vergaß alles um sich herum und beugte sich vor. Kurz bevor er Hinata wirklich küssen konnte hielt ihn der Mittelblocker auf.  "Willst du das wirklich?" "Nichts will ich mehr, Shoooyooo." Hinatas Augen weiteten sich, dann begann er zu lächeln und beugte sich vor. In der Halle wurde es plötzlich ganz still und das hatte auch das Team bemerkt und schaute sich um. Sie begannen Beifall zu klatschen. Nach und nach stimmte auch das Publikum mit ein. Oikawa kam auf die beiden kleine Spieler zu. Er wartete, bis sie sich wieder getrennt hatten. "Meinen Respekt. Ich würde mich das nicht trauen." Er gab beiden die Hand und ging dann davon.  "Hey kommt ihr." Das Team stand bereit und wartete auf sie. Nishinoya nahm Hinata an der Hand und zog ihn lachend zum Team. Beide sprangen und wurden von den anderen Jungs gefangen. Sie landeten auf einem Haufen auf dem Boden. Die meisten lachten, nur Kageyama meckerte. --- Im Bus saßen Nishinoya und Hinata natürlich nebeneinander. Beide schliefen eng aneinander gekuschelt. Sugawara und Kiyoko konnten nicht anders und machten einige Bilder, die sie den beiden Kleinen auch gleich schickten. Sugawara und Kiyoko wussten, wie gerne Nishinoya Bilder von Hinata hatte. Irgendwann wurde der Lockvogel wach und blinzelte in die Kamera. Kiyoko konnte nicht anders und schoss genau in diesem noch ein Foto. "Kiyoko!" Lachend ging sie zurück zu ihrem Platz. Ihr folgte Sugawara. "Schick mir das!" Nishinoya grinste Hinata an. Er hatte es gerade noch so mitbekommen. Kurz darauf vibrierte sein Handy und er sah die ganzen Nachrichten. Seine Augen weiteten sich, als er die ganzen Bilder von Hinata sah. Auch der Lockvogel sah nun die Nachrichten auf seinem Handy. Dort waren auch einige Nachrichten mit Bildern auf dem Display. Nishinoya blitze über die Schulter seines Freundes und sah, dass Hinata sofort eins der Bilder als Hintergrund einstellte. "Nimm doch wenigstens ein anderes Bild, Shoyo." "Sagst ausgerechnet du, der seit Wochen ein Bild von mir im Schlaf als Hintergrund hat?" "Aber Shoooyooo!" Nishinoya sah seinem Freund genau an, dass er mit sich kämpfte. Die Reaktion vorhin in der Halle, war genau die selbe, die der Libero auch immer hatte, wenn der Lockvogel seinen Namen auf diese ganz bestimmte Weise in die Länge zog. Und Nishinoya gefiel es, dass er Hinata die selbe Reaktion entlocken konnte. Er würde das nutzen. ---- Nishinoya dachte erst, der Sieg gegen Aoba Johsai wäre phänomenal, aber als der Libero zwar an den Ball kam, aber ihn nicht annehmen konnte, platzte es förmlich aus den Drittklässlern. Sie begannen zu weinen und fielen sich in die Arme. Nishinoya sah auch, dass der Trainer sich Tränen verdrücken musste. Nishinoya rannte zu seinem Freund der den letzten Punkt mit einem Hinterfeldangriff geholt hatte. "SHOOOYOOO DU WARST DER WAHNSINN!" "NOOOOYAAAA" Nishinoya warf sich in Hinatas Arme. "Die beiden Annahmen waren der Wahnsinn, Noya. Du bist einfach der Abwehrgott." Hinata grinste, da er nun wusste, wie sehr Nishinoya diese Bezeichnung liebte. Und Hinata wurde mit einem verlegenen Strahlen belohnt. Nishinoya küsste ihn. Auch diesmal wurde die Halle still, aber nicht so sehr. Immerhin war ein Teil der Zuschauer aus Karasuno und wusste mittlerweile, dass sie beide ein Paar waren. Schnell kam der Applaus von ihren Klassenkameraden. Von Shiratorizawa schloss sich zwar keiner an, aber nur wenige Gesichter zeigten Ekel und diese waren Nishinoya egal. Er war verdammt nochmal glücklich mit Hinata. Kapitel 7: Oikawa X Hinata -------------------------- Er rannte und rannte, einfach immer weiter, so weit weg wie möglich. Er wollte nicht mehr dort sein, nicht mehr bei den Leuten, die Fremden mehr glauben schenkten, als ihm. Durch Tränen in den Augen fast blind bog er nach rechts ab, weil er dort viel grün sah. Möglicherweise ein Wald oder ein Park, genau wusste er es nicht. Er war zu lange und zu weit gerannt und hatte die Orientierung verloren. Plötzlich verlor er sein Gleichgewicht und stürzte. Es war egal. Kraftlos blieb er einfach liegen und ließ den Tränen freien Lauf. Mit mühe und not kroch er in ein Gebüsch. Er wollte nicht gesehen oder gefunden werden. ---- Iwaizumi ging mit seinem Hund Akira und seinem Anhang Oikawa im Park spazieren. Immerhin musste er den Hund nicht führen, das machte der Kapitän ganz gut und er konnte mit seiner Freundin schreiben. Plötzlich zog Akira und rannte in die Richtung des Gebüsches. "Akira aus! Hör auf zu ziehen!" Iwaizumi sah auf und erkannte, dass etwas im Gebüsch war auf das Akira zu rannte. Er nahm Akiras Leine und zog sie kurz. Erst dann sah er nach, was in dem Gebüsch war. Das erste was er erkannte, waren Schuhe und ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er wollte definitiv keine Leiche finden. Oikawa versteckte sich leicht hinter ihm und keuchte, als er die Beine einer Person sah. "Sollen wir wirklich nachschauen?" "Wir müssen. Was, wenn diese Person Hilfe braucht?" "Na gut." Oikawa lief an Iwaizumi vorbei und erschrak heftig, als er die Person erkannte. Er sank auf die Knie. "Sei bloß nicht Tot!" Nun sah auch Iwaizumi nach und auch er erschrak heftig. Das war doch jetzt nicht wahr. Sofort kniete er sich neben Oikawa. "Er scheint nicht verletzt zu sein." Oikawa sah selbst noch einmal genau nach und legte seinen Kopf auf die Brust des Jungen. Das Gesicht war schmutzig und verweint. Leicht hörte er einen Herzschlag. "Er lebt." Plötzlich regte sich der Junge und öffnete seine Augen. "Großer König?" "Hey Chibi-Chan, was machst du hier?" Bevor er antworten konnte, hatte er eine Hundezunge im Gesicht und kicherte, weil es kitzelte. Dann wurde sein Gesichtsausdruck traurig, während er den Hund kraulte erzählte er, was passiert war. "Wir haben einen neuen im Team und er ist gut, aber... Naja und er hat behauptet, dass ich ihn schlagen und mobben würde. Scheinbar hatte es ihm am Anfang keiner geglaubt, aber jetzt tun sie es. Daichi meinte, dass Minoru immer wieder erwähnt hatte, dass ich ihn körperlich und verbal angriff und er sich nicht wehren könne. Sie haben mich aus dem Team geworfen." Hinata begann wieder zu weinen. Bitterlich rannen die Tränen seinen Wangen entlang und tropften auf seinen Schoss. "Kags...er hat... er hat sich von mit getrennt..." Die Tränen wurden stärker und Oikawa und Iwaizumi waren geschockt. Sanft nahm Oikawa Hinata in den Arm und fragte sich, ob die von Karasuno völlig durchgedreht waren. Der kleine Chibi-Chan sollte jemand geschlagen und gemobbt haben? Ausgerechnet jemand der wegen seiner geringen Größe in einem Sport für große Menschen immer benachteiligt und verspottet wurden? Ausgerechnet Chibi-Chan, der sich ständig hinter seinen großen Teamkameraden versteckte soll jemanden geschlagen haben? Um auf den Blödsinn zu kommen muss man schon mächtig gesoffen haben oder einem fehlten alle Gehirnzellen. Dass Tobio aufgrund eines Gerüchtes sich von dem kleinen trennte war auch nicht normal, sollte Tobio, als sein Freund, nicht wissen, dass Chibi-Chan so etwas niemals tun würde? "Du kommst jetzt mal mit und dann sehen wir weiter." "Ihr glaubt mir?" "Scheinbar kennen wir dich besser, als die Menschen, die jeden Tag mit dir trainieren." Oikawa und Iwaizumi standen auf und der Kapitän hob ihm die Hand hin. "Na komm Chibi-Chan, bringen wir dich erstmal ins Warme, dann rufst du zu Hause an und bleibst bei mir." Hinata nahm die Hand, aber schüttelte den Kopf. "Ich muss nach Hause. Meine kleine Schwester wird auf mich warten. Mutter ist nicht zu Hause." Kurz sahen sich Oikawa und Iwaizumi an, dann legte Oikawa den Kopf schief. "Gut, dann kommst du trotzdem mit und ich fahre dich dann nach Hause." Hinata versuchte alles um das überaus großzügige Angebot abzulehnen, aber er hatte keine Chance. Er konnte sich auch nicht mal dagegen wehren, dass Oikawa seine Koffer packte und quasi bei Hinata einzog. Hinata war irgendwie nervös, weil der große König bei ihm übernachten wollte. Als Hinata die Tür öffnete und in den Flur trat, sprang ihm schon seine kleine Schwester in die Arme. "ENDLICH SHOYO! Du warst lange weg. Hab mir sorgen gemacht." Das schlechte Gewissen nagte an ihm und Hinata war sich plötzlich bewusst, was er getan hatte. Er hätte fast seine Schwester im Stich gelassen und das war untragbar. Sein Blick drückte plötzlich unendliche Entschlossenheit aus. Soll ihn doch die ganze Welt verachten, seine Schwester zählte nur noch für ihn. Er würde für sie da sein und niemand würde ihn mehr so weit treiben, dass er seine Schwester vergaß. Niemals mehr. "Wer ist das?" "Ich habe dir doch mal vom großen König erzählt? Das ist er, aber er möchte nicht König genannt werden." Verschwörerisch sah Hinata seine Schwester an. "Oikawa, das ist Natsu meine Schwester. Natsu, das ist Oikawa." Oikawa nahm Hinata seine Schwester ab und ließ sich durch das gar nicht so kleine Haus führen. Während er mit Natsu spielte, kochte Hinata etwas und Oikawa war wirklich verwundert, dass der Kleine das so gut konnte. Und als das Essen endlich fertig war, konnte sich der Kapitän von Aoba Johsai davon überzeugen, dass es auch noch so gut schmeckte, wie es roch. "Natsu, du brauchst nicht aufzuräumen, aber dafür gehst du jetzt ins Bett." Das Mädchen wägte ab und entschied, dass es die bessere Variante war. Sie verabschiedete sich von ihrem Bruder, umarmte Oikawa und ging ins Bett. Als sie in ihrem Zimmer war, wandte sich der Zuspieler an Hinata und sah dabei nicht ganz so freundlich aus. "Du hast beinahe deine kleine Schwester im Stich gelassen." Hinata sah auf den Tisch und nickte nur. Er ließ die Standpauke über sich ergehen und schwor Oikawa dasselbe, was er sich auch schon geschworen hatte. "Ich werde sie nie wieder im Stich lassen, das schwöre ich." Dem Blick entnahm Oikawa, dass es Hinata todernst war. Leicht nickte der Zuspieler und stand dann auf. "Also wo ist deine Couch?" Hinata fuchtelte mit den Armen und machte Oikawa klar, das er als Gast natürlich das Bett bekäme und Hinata auf der Couch schlief. Der kleine Lockvogel zeigte Oikawa sein Zimmer. "Das ist dein Bett?" "Ja?" Oikawa zog eine Augenbraue hoch. "Das Bett ist riesig, du wirst sicherlich nicht auf der Couch schlafen. Wir passen da locker zu zweit mit noch zwei weiteren rein." "Aber-" Hinata wollte darauf anspielen, dass er schwul war und Oikawa das wohl übersehen haben könnte, aber der Kapitän von Aoba Johsai schüttelte den Kopf und hielt ihm einen Finger vor den Mund, damit er still war. "Es ist mir völlig egal, ob du schwul bist. Jeder sieht wie niedlich du bist und jeder schwule Mann wird eifersüchtig werden, weil ich dich heute Nacht in den Armen halten darf." "Äh...Was?" "Wir werden kuscheln, dass wirst du sicherlich sogar brauchen. Man hat dich schwer verletzt und du hast geweint." Hinata sah auf den Boden und spürte wieder, wie seine Augen begannen zu brennen. Oikawa nahm den Jungen in den Arm und schob ihn sanft ins Bett. Schnell machte er das Licht aus und schlüpfte selbst unter die Decke. Sofort kuschelte sich der Kleine an ihn. ---- Am nächsten Tag rannte Natsu laut durch das Haus und wollte ihren Bruder wecken, als sie ihn zusammen mit Oikawa im Bett kuscheln sah. "ICH WILL AUCH!" Bevor einer der Beiden wach genug war, sprang auch schon ein kleines Mädchen ins Bett und drückte sich zwischen die Beiden. Hinata legte einen Arm um seine Schwester und war irgendwie froh, dass sie nun Abstand zwischen sich und Oikawa schaffte. "Natsu, das nächste Mal wecke mich sanfter." "Aber SHOYO! Ich will kuscheln." "Dagegen habe ich auch nichts, aber spring nicht einfach so ins Bett. Du könntest dich oder mich verletzen und heute auch Oikawa." Entschuldigend sah Natsu Oikawa an und murmelte fast unhörbar eine Entschuldigung und vergrub dann ihr Gesicht verlegen in Hinatas Shirt. Oikawa legte seinen Arm einfach um die Beiden und schloss dann wieder die Augen. "Da das geklärt ist und wir Wochenende haben können wir sicherlich noch eine Stunde schlafen." "Hm" Natsu gab gar keine Antwort, da sie schon wieder eingeschlafen war. Zufrieden schlief auch Oikawa wieder ein. ---- Nach einer Weile öffnete Oikawa seine Augen und stellte fest, dass nur noch Natsu neben ihm lag. Der leckere Duft von frischen Brötchen lag in der Luft. Sanft rüttelte er an der Schulter des Mädchens. "Hey guten Morgen Sweetie. Ich glaube dein Bruder hat Frühstück gemacht." "Shoyo hat Frühstück gemacht?" So schnell konnte Oikawa gar nicht schauen, da sprang die kleine aus dem Bett und zerrte an seinem Arm. "Komm schon. Shoyo will immer, dass alle zusammen essen und er macht leckeres Essen!" Lachend erhob sich der Zuspieler, packte Natsu und nahm sie auf den Arm. Zusammen betraten sie die Küche. Hinata hatte wirklich ein leckeres Frühstück gemacht. Oikawa setzte Natsu ab und half Hinata alles auf den Tisch zu stellen. "Trinkst du Kaffee?" "Für gewöhnlich ja." "Dann mache ich dir welchen." Oikawa wollte Hinata davon abhalten, aber hatte keine Chance. Er setzte sich und wartete die 10 Minuten, bis der Kaffee fertig war. Erstaunlicherweise blieb Natsu auch ganz ruhig und wartete, bis ihr Bruder saß. Erst dann griff sie nach einem Brötchen und wünschte einen guten Appetit. Oikawa und Hinata erwiderten die Floskel und begannen dann auch mit dem Frühstück. "Natsu, wir gehen heute einkaufen. Überlege dir bitte schon mal, was du möchtest." Das Mädchen nickte und aß weiter. ---- Nach dem Frühstück machten sich die Geschwister und Oikawa fertig. "Ich geh noch kurz tanken, dann fahren wir weiter." "Du brauchst uns nicht zu fahren." Oikawa winkte nur ab, schrieb schnell eine Nachricht an Iwaizumi und wartete, bis die Beiden eingestiegen sind. Natsu setzte sich hinter den Sitz ihres Bruder, der auf dem Beifahrersitz saß. "Alle angeschnallt? Dann geht's los." ---- Als die drei wieder zurück kamen, sah Hinata eine Versammlung vor der Tür. Er kannte die Menschen, aber wusste nicht, was die hier wollten. Oikawa parkte das Auto und Iwaizumi und Kindaichi holten die Sachen aus dem Kofferraum. Als Natsu aus dem Auto stieg, packte Matsukawa sie und knuddelte sie durch. "Oikawa, du hast eindeutig vergessen zu erwähnen, dass Hinata eine so süße Schwester hat, dann hätte ich meine auch mitgebracht." Oikawa drückte Matsukawa seinen Autoschlüssel in die Hand und nahm ihm Natsu ab. "Hol sie doch. Im Haus ist genug Platz." Hinata ließ erstmal die Spieler von Aoba Johsai eintreten, bevor er sich Oikawa schnappte. Der Zuspieler ließ Natsu runter die sofort zu den anderen rannte und sich hochnehmen ließ. Immerhin waren sie alle so schön groß. "Oikawa, was wird das?" "Du brauchst eine Ablenkung und ich habe Iwaizumi nach eine Ablenkung gefragt. Iwaizumi hat darauf geachtet, dass nur vernünftige dabei sind. Es wird auch keine wirkliche Party." "Nun gut. Aber ihr helft am Ende beim aufräumen." "Oh, das wird Morgen geschehen. Die werden alle hier schlafen." Oikawa musste lachen, als er Hinatas empörtes Gesicht sah, aber konnte es auch verstehen. Er schlang einen Arm um Hinata und zog ihn ins Haus. Die Jungs hatten sich schon um den Kotatsu versammelt und ein paar Spiele rausgekramt. Natsu saß bei Takahiro auf dem Schoß und wurde gekitzelt. Hinata setzte sich einfach an einen freien Platz und Oikawa setzte sich daneben. Der Besitzer des Hauses, welcher immer noch nicht begeistert von der Belagerung war, sah auf dem Tisch schon ein Spiel aufgebaut liegen. "Monopoly? Fliegt da nicht früher oder später das Brett?" Yahaba lachte und stimmte ihm zu. "Da hast du recht." "Und das wollt ihr spielen?" Hinata sah der Reihe nach in die Gesichter. Die Meisten zuckten mit den Schultern. "Hat Hanamaki halt mitgebracht." Hinata zuckte dann auch mit den Schultern, holte Schüsseln für Knabberzeug, sah noch schnell nach ob die Jungs alles richtig eingeräumt haben und setzte sich wie der neben Oikawa. Mitten im Spiel tauchten dann auch Matsukawa und seine Schwester auf. Natsu war natürlich völlig begeistert, weil sie ein Mädchen in ihrem Alter zum spielen hatte. Schnell verzogen sich die beiden Mädchen in Natsus Zimmer und spielten mit ihren Puppen. Kaum waren die Mädchen verschwunden, zog Oikawa eine Flasche Alkohol hervor. Hinata sah Oikawa entrüstet an. "Du hast gesagt es wird keine Party!" "Du wirst davon auch nichts trinken. Ich wette Matsukawa hat etwas für dich geholt." Der angesprochene grinste und holte ein Sixpack Bier und Gläser aus der Küche. Yahaba war ihm gefolgt und trug verschiedene Limos zum mischen. Schnell hatten Iwaizumi und Oikawa die Getränke verteilt. Hinata war zwar leicht beleidigt, aber trank das Bier trotzdem. Sie saßen fast zwei Stunden zusammen und hatten zwischen durch mehrere Spiele gespielt und die Mädchen ins Bett gebracht, als Hinatas Handy plötzlich klingelte und dort Kageyama auf dem Display stand. Sofort bereitete sich Panik in dem kleinen Lockvogel aus. "Was soll ich jetzt machen?" "Geh dran und mach auf Laut." Hinata schluckte noch einmal und nahm dann den Anruf an. Er vertraute Oikawa, der einen Arm um ihn gelegt hatte. "Hallo Kags?" "Du sollst mich doch nicht mehr so nennen. Ich rufe auch nur an, um dir zu sagen, dass du deinen Schrank heute noch ausräumen solltest. Wir entsorgen sonst alles Morgen. Achja und du solltest aus der Schule fern bleiben. Minoru traut sich sonst nicht mehr in die Schule und wir brauchen ihn. Hast du verstanden?" Oikawa übernahm die Antwort, weil Hinata zu sehr zitterte. Die Stimme von Kageyama war auch richtig eisig. Selbst die ehemaligen Mitspieler kannten den Ton nicht. Zuerst drückte er noch den Aufnahmeknopf. "Hallo Tobio, Hinata wird seine Sachen aus dem Schrank holen und wird dann natürlich die Schule wechseln. In Seijoh wird ihn keiner für Gerüchte fallen lassen." "Was macht der Idiot bei dir? Brauchst du ein neues Spielzeug? Kannst ihn haben, aber er ist leider schon gebraucht." Jetzt tobten auch die anderen im Raum und diesmal antwortet Iwaizumi. "Hör zu Kageyama, solltest du Hinata noch ein einziges Mal in meiner Gegenwart beleidigen, wird dich niemand mehr finden!" Kageyama lachte bloß, erinnerte Hinata daran, dass Zeug aus dem Schrank zu räumen und legte dann auf. Oikawa ballte seine Hand zur Faust und sah das Handy wütend an. Iwaizumi war bereit Kageyama ins Krankenhaus zu bringen und allgemein sah die Stimmung so aus, als hätte Kageyama ein Problem. Irgendwann standen Oikawa und Iwaizumi auf. "Komm, Chibi-Chan wir holen deine Sachen. Iwalein und ich kommen natürlich mit." Hinata ließ sich von Oikawa aufhelfen und die drei machten sich fertig. "Falls Natsu aufwacht, kann jemand ihr sagen, dass ich gleich komme?" Matsukawa nickte und scheuchte die drei dann raus. Schnell waren sie im Auto und auf dem Weg zur Karasuno Oberschule. "Wie soll ich das mit dem Schulwechsel machen? Mum ist doch gar nicht da. Und überhaupt zu welcher Schule soll ich gehen." Hinata begann zu weinen und wusste einfach nicht mehr weiter. Zum Glück hatte sich Oikawa mit Hinata auf die Rückbank gesetzt, während Iwaizumi fuhr. "Alles wird gut. Du brauchst gar nichts machen. Du kommst auf unsere Schule. Wir rufen Morgen deine Mutter an und erklären es ihr. Die Schule schickt ein Fax, deine Mutter unterschreibt es und faxt es zurück." "Meine Mum wird die Schule nicht erlauben. Es ist zu teuer." "Lass das unsere Sorge sein. Wir machen das schon." Hinata wollte ihm glauben, aber ihm war das irgendwie nicht möglich. Als sie ankamen schlich Hinata Oikawa und Iwaizumi hinterher. Er lotste sie zwar, aber versteckte sich gleichzeitig hinter den zwei großen Spielern. Sie liefen an der Sporthalle vorbei und hörten Stimmen. Oikawa wollte eigentlich lauschen, aber Hinata wollte die Menschen in dieser Halle bestenfalls nie wieder sehen. Also gingen sie nur zum Spint, Hinata räumte ihn aus und dann wollten sie gehen. "Wenn das nicht der kleine Schläger ist. Hast du Hure neue Besitzer gefunden?" Hinata sah mit großen Augen auf Minoru. Der neue Spieler war gerade aus der Halle gekommen und hatte sie gesehen. Oikawa und Iwaizumi wollten sofort auf ihn losgehen, ließen es Hinata zu liebe aber bleiben. Minoru rief die anderen, damit sie sahen, dass Hinata da war. Oikawa wandte sich derweil schnell an Hinata "Ist er das?" "Ja..." "Wie sollst du den schlagen? Der ist doch sicher 1,85m." Hinata sah Oikawa nur hilflos an, zog die Schultern langsam hoch und wollte auch eigentlich nur hier weg. Derweil kamen die Spieler und die beiden Managerinnen von Karasuno aus der Halle. Yachi rannte sofort zu Hinata und umarmte ihn. "Es tut mir so Leid, was gerade passiert. Ich glaube dem Minoru kein Wort, aber ich stehe damit so ziemlich alleine da." "Wenigstens eine hat hier Hirn." Oikawa lächelte sie freundlich an und Iwaizumi nickte zustimmend, behielt aber die anderen im Blick. Yachi wurde leicht rot. Sie hatte Oikawa und Iwaizumi einfach ignoriert. Wie unhöflich. "Hey Hinata, du hast dich ja tatsächlich her getraut." Kageyama grinste ihn fies an und Hinata zerbrach. Er hatte den Zuspieler wirklich geliebt und nun wurde er von jenem verspottet? Warum? Er hatte nichts gemacht. Das Zittern wurde stärker, so stark, dass es Oikawa und Iwaizumi auffiel. Das Ass von Seijoh schnappte sich den kleinen Lockvogel und hob ihn hoch, sonst würde er noch zusammenklappen. Ohne weiter auf die lachenden zu achten gingen die drei. Diesmal saß Iwaizumi mit Hinata auf der Rückbank und versuchte ihn zu beruhigen. Es gelang ihm nur mäßig. Oikawa schaffte das deutlich besser. Als sie bei Hinata angekommen sind, steckte Oikawa ihn ins Bett und legte sich dazu. Der Rest, machte sich dann, nachdem Iwaizumi alles erzählt hatte, auch fertig. ---- Der nächste Tag war kein guter Tag für Hinata. Er weinte fast die ganze Zeit und das teilweise so sehr, dass Natsu es mitbekam und schlussendlich mit ihrem Bruder zusammen weinte. Er verheimlichte es ihr auch nicht, was geschehen war, sondern erzählte ihr alles, so wie seiner Mutter, die er gegen Mittag anrief und ihr die Situation unter Tränen erklärte. Natürlich stimmte sie dem Wechsel der Schule zu, aber erst nachdem Oikawa ein ausführliches Gespräch mit ihr geführt hatte. Hinata wollte zwar wissen, was Oikawa zu seiner Mutter gesagt hatte, aber dieser schwieg. "Wieso tust du das für mich, Oikawa?" "Weil ich es so möchte." Hinata war mit dieser Antwort definitiv nicht zufrieden, bekam aber keine andere. An diesem Abend gingen alle bis auf Oikawa nach Hause. ---- Am nächsten Morgen begleitete Oikawa Hinata ins Sekretariat seiner Schule. Bei der Sekretärin lief alles gut. Naja, Hinata hatte gestottert und dann hatte Oikawa übernommen und dann lief alles gut, aber immerhin bekamen sie was sie wollten. Während Oikawa im Unterricht saß, spielte Hinata sich selbst den Ball in der Halle zu. Gegen Mittag kamen die Drittklässler und Hinata wurde von Oikawa umarmt. Irgendwie war es peinlich für Hinata, aber er mochte gleichzeitig die Berührungen von dem Älteren. Sie waren sanft und warm. "Also Leute, wie ihr sehen könnt passt Karasuno nicht so gut auf ihre Krähen auf und Oikawa hat sich eins der Küken geschnappt." Hinata wurde rot, aber Oikawa ließ ihn einfach nicht los, sondern stimmte Matsukawa zu, der Hinata durch das Haar wuschelte. Der Rest der Mannschaft wollte natürlich genau wissen, was passiert war. Hinata brachte kein Wort heraus und so erzählte es Yahaba. Hinata ließ sich lieber den Ball ein bisschen zuspielen. Jedoch spielte Oikawa ihn nicht so schnell zu. Lag aber auch daran, dass Hinata sich erst an ihn gewöhnen sollte. Plötzlich betrat Kyotani die Halle und als Hinata ihn ansah, war es für den Lockvogel, als müsste er schnell rennen, bevor er erwischt werden würde. "Ah der 'Tollwütige Hund'." Oikawa sprach kurz auf den neuen ein, dann sprang der Kerl plötzlich zurück und musterte Hinata komplett. Als Kyotani auf Hinata zu lief versteckte sich dieser hinter Oikawa. Statt irgendetwas zu sagen, brummte er nur und schmiss seine Tasche in die Ecke. Das Training startete, aber ohne Hinata. Dieser schaute nur zu. ---- Oikawa brachte ihn am Abend nach Hause und ging dann selbst mal wieder zu sich in seine Wohnung. Hinata war irgendwie froh das Haus mal wieder für sich und Natsu hatte. Auch wenn seine Schwester den Trubel mochte, wollte Hinata auch mal seine Ruhe. Nach dem Abendessen brachte er Natsu ins Bett und rief seine Mutter wegen dem Fax an. Als er das unterschriebene Dokument in den Händen hielt, fragte er sich, warum er es zuerst Oikawa geben sollte. Er zuckte mit den Schultern und ging selbst ins Bett. Am nächsten Tag würde er es Oikawa geben und dann konnte er vielleicht nächste Woche schon die Schule wechseln. ---- In der Halle der Schule von Aoba Johsai gab Hinata das Dokument Oikawa, der noch etwas eintrug und es selbst einsteckte. "Nach dem Training fahren wir in deine alte Schule und geben das ab. Gleichzeitig werde ich ein Trainingsspiel gegen Karasuno ausmachen. Die ganze Mannschaft ist dafür. Sie wollen dich rächen. Alle. Auch der 'Tollwütige Hund'." "Solltet ihr euch das Spiel nicht für den Vorentscheid aufheben?" Oikawa wuschelte grinsend durch Hinatas Haare. "Es sollte dann heißen 'Wir' und 'Uns' bis zum Vorentscheid wirst du in unsere Mannschaft integriert werden." Hinata strahlte Oikawa an und konnte es kaum erwarten ein Teil des Teams zu sein. In Karasuno hatte er Blut geleckt. Ein Team schafft gemeinsam alles und Hinata wäre gerne auf den Spuren des 'Kleinen Titan' gewandelt, aber die Mannschaft von Karasuno wollte das wohl nicht. Leicht war Hinata deshalb sauer auf sie, aber die Trauer überwog das doch etwas. "Hatte Aoba Johsai schon mal einen 'Kleinen Titan'?" "Nein, du wirst der erste sein." Das munterte den kleinen Lockvogel etwas auf, jedoch mangelte es bei ihm noch an allem. Oikawa wuschelte ihm durch die Haare. Dann gab er ihm eine Jacke. "Wir bekommen dich schon so hin, dass du so gut wirst, wie es einst der 'Kleine Titan' von Karasuno war. Die Jacke ist schon ein Anfang. Es ist meine vom ersten Jahr. Ich schenke sie dir." Hinata nickte, zog die Jacke an und sah dann beim Training zu. Es kribbelte in seinen Fingern und er wollte auch endlich wieder trainieren. Hibbelig hatte er sich einen Ball geschnappt, nur damit er ihn berühren konnte. Als er Oikawa beim Zuspiel beobachtete, drückte er den Ball fester. Er wollte die Bälle schlagen. Dass er beobachtet wurde, wie er völlig fixiert auf Oikawa starrte bemerkte er nicht. Nach dem Training wartete Hinata draußen. Es dauerte etwas länger, als Hinata dachte, bis Oikawa und Iwaizumi kamen. ---- "Oikawa, wir reden!" "Aber Chibi-Chan wartet." "Genau über ihn sprechen wir jetzt." Oikawa legte den Kopf schief und wartete darauf, was sein bester Freund wollte. "Ich habe den Kleinen beobachtet. Er hängt richtig an dir, aber gleichzeitig trauert er. Oikawa, wenn du Hinata verletzt, wirst du verletzt und zwar von mir. Spiel nicht mit ihm." "Ich weiß nicht was du meinst?" "Du weißt es genau. Für den Kleinen bist du ein Held und er scheint sich in dich zu verlieben. Entweder du stellst von beginn an klar, dass er keine Chance hat oder du wirst ihn nicht verletzten." Oikawa verzog das Gesicht, aber nickte dann. "Ich werde dich nicht aus den Augen lassen, Shittykawa. Nicht so lange du nicht für klare Verhältnisse sorgst. Du willst ihn in der Mannschaft haben, jeder will das, aber das geht nicht, solange du mit ihm spielen willst." "Ich habe es verstanden. Dann komm jetzt, wir müssen wieder zu Karasuno." ---- "Komm Chibi-Chan, befreien wir dich aus den Fängen der Karasuno Oberschule." Langsam nickte Hinata und setzte sich ins Auto. Kurz war er verwundert, dass Iwaizumi auch einstieg, aber zuckte dann nur mit den Schultern. Die Fahrt war ruhig. Keiner wollte die Stille durchbrechen. Hinata auf der Rückbank hatte das Gefühl, dass er etwas verpasst hatte und schwieg deshalb. Iwaizumi schien Oikawa völlig zu ignorieren, jedoch sah Oikawa auch nicht aus, als würde er den Zustand ändern wollen. Bei der Schule angekommen, gingen sie zuerst ins Sekretariat. Schnell hatten Oikawa und Iwaizumi alles geklärt, während sich Hinata hinter ihnen versteckte. Die Sekretärin war zwar etwas überrascht, dass Drittklässler einer anderen Schule einen Schüler dieser Schule abmeldeten und nicht die Eltern, aber die Dokumente waren alle richtig ausgefüllt und von der Mutter unterschrieben worden. "So, jetzt noch kurz ins Lehrerzimmer, damit wir euren Lehrer nach dem Trainingsspiel fragen können." Hinata wies ihnen wieder den Weg und versteckte sich hinter ihnen, als sie das Lehrerzimmer erreichten. Herr Takeda sprang sofort auf, als er die Schüler aus Aoba Johsai erkannte. "Oikawa, Iwaizumi, was machen Sie beide hier?" Oikawa lächelte auf seine charmante, freundliche und gleichzeitig gefährliche Art, als er antwortete. "Wir waren gerade hier um Hinata abzumelden und unser Trainer wusste das und beauftragte uns ein Trainingsspiel aus zu machen. Hätten Sie dafür kurz Zeit?" Oikawa fixierte den Lehrer mit seinem Blick. Während er gesprochen hatte, hatte er sich im Lehrerzimmer umgesehen, aber zum Schluss hin, hatte er sich wieder voll auf den Lehrer konzentriert. Herr Takeda nickte, aber dann fiel ihm auf, was Oikawa genau gesagt hatte. Hinter Oikawa sah er dann auch einen orangenen Wuschelkopf hervorblitzen. "Ihr habt Hinata abgemeldet?" "Nun ja, nachdem Tobio sagte, dass Hinata sich nicht mehr in der Schule blicken lassen soll, weil der neue Typ angst vor ihm hätte, schlug ich Hinata vor die Schule zu wechseln." Iwaizumi stellte sich etwas näher an Oikawa und schirmte Hinata nun gänzlich von dem Lehrer ab. Takeda versuchte dennoch irgendwie einen Blick auf Hinata zu erhaschen. "Hat Kageyama das wirklich gesagt?" Hinata lehnte sich mit dem Rücken an Oikawa und versuchte nicht daran zu denken, was Kageyama gesagt hatte. Krampfhaft versuchte er die Tränen zurück zuhalten, aber hatte keine Chance. Iwaizumi hatte das gesehen und stieß Oikawa an, damit dieser sich um Hinata kümmerte, während er selbst das Gespräch weiter führte. "Neben vielen anderen weniger netten Sachen, ja." "Ich habe von keinem Streit oder ähnlichen erfahren. Nur, dass Hinata das Training schwänzen würde." Natürlich fiel dem Lehrer auf, dass Hinata von Oikawa getröstet wurde und fragte sich, was wirklich vorgefallen war. Die kleine Nummer Zehn war völlig verstört, aber so ganz konnte er die Geschichte nicht glauben. Zudem wäre ein Schulwechsel seiner Meinung nach völlig überzogen. "Hat er das erzählt?" "Wir waren dabei." Oikawa hatte über seine Schulter hinweg den Lehrer angeschaut und der Gesichtsausdruck war definitiv nicht mehr so freundlich, wie zu beginn. "Hören Sie, wir sind hier, weil wir ein Trainingsspiel ausmachen sollen, sonst wären wir schon wieder weg." Der Lehrer entschuldigte sich, als er endlich einen Blick auf das Gesicht von Hinata erhaschen konnte und ihn Tränenüberströmt sah und sich dabei in die Arme von Oikawa warf. Herr Takeda erkannte in diesem Moment, dass etwas ganz gravierendes vorgefallen sein muss, etwas, was Hinata zum Schulwechsel zwang. Er schaute in den Kalender, während er überlegte, wie er mit der Mannschaft darüber reden sollte. "Am Freitag hätten wir Zeit." "Das passt bei uns auch, komm Oikawa, der Kleine muss nach Hause." Eigentlich wollte der Lehrer noch einmal selbst mit seinem jetzt nun ehemaligen Schüler sprechen, aber Oikawa nahm ihn hoch und ging einfach ohne Gruß mit Iwaizumi aus dem Zimmer. Herr Takeda wusste, dass er dem nachgehen musste. Hinata sollte jemanden Angst machen? Wie denn? Er war fast der kleinste gewesen und dann sollte Minoru angst haben? Unmöglich. Wenn Hinata nicht zufällig Waffen benutzte, dann war das völliger Blödsinn. Minoru konnte Hinata doch sicherlich von körperlicher Gewalt abhalten. Herr Takeda seufzte und begab sich in die Halle. Als er ankam, rief er alle zusammen. "Ich habe zwei Ankündigungen. Zuerst, wir haben Freitag ein Trainingsspiel gegen Seijoh und das zweite wäre, dass Hinata soeben die Schule verlassen hat und zukünftig in eine andere Schule gehen wird." Die Reaktion war nicht wie erhofft, aber genauso, wie er es nach den Neuigkeiten erwartet hatte. Bis auf Yachi, Kiyoko und Nishinoya war keiner von der Nachricht geschockt, dass Hinata die Schule verlassen hatte. Viel mehr freuten sie sich auf das Spiel gegen Seijoh. Takeda nahm sich vor mit den drei zu sprechen. ---- Oikawa trug Hinata bis zum Auto, während Iwaizumi ihren Trainer kontaktierte. "Iwalein, ich fahre dich zuerst nach Hause. Chibi-Chan hat noch sein Fahrrad in der Schule, also fahre ich ihn Morgenfrüh hin." Iwaizumi blitzte Oikawa warnend an, bevor er ganz leicht nickte. ---- Als Oikawa bei Hinata ankam, war der Kleine schon eingeschlafen. Der Zuspieler lächelte leicht, schnappte sich den Jungen und brachte ihn ins Haus. Natsu wollte natürlich sofort auf sie zuspringen, als sie sah, dass ihr Bruder schlief. "Gleich Sweetie. Ich werde deinen Bruder nur schnell ins Bett bringen." "Okay." Natsu lief Oikawa nach und sah ihren Bruder traurig an, als sie sein Gesicht sah. Sie erkannte, dass er geweint hatte. "Hast du Shoyo verletzt?" "Nein. Wir waren in seiner alten Schule." "Oh." Oikawa nahm Natsu auf den Arm und brachte sie in die Küche. Dort setzte er sie ab und machte etwas zu Essen. Auch kochte er eine Portion für Hinata mit, obwohl er nicht wusste, ob der Jüngere Heute noch einmal erwachte. Natsu grinste nach dem Essen Oikawa an. "Shoyo kocht besser." "Duuu, sicher, dass du kein Satansbraten bist?" Spielerisch jagte Oikawa Natsu und als er sie gefangen hatte kitzelte er sie und brachte sie dann ins Bett. "Es ist Zeit fürs Bett, Sweetie. Gute Nacht." "Gute Nacht Bruder Oikawa." Bevor Oikawa es richtig realisiert hatte, war er aus der Tür raus, dann fiel ihm erst auf, was Natsu da gesagt hatte. Sie nannte ihn Bruder. Leicht machte es ihn stolz, dass das kleine Mädchen ihn mochte, aber dann erinnerte er sich dran, was Iwaizumi gesagt hatte und Oikawa musste sich eingestehen, dass sein bester Freund recht hatte. Oikawa musste sich entscheiden, ob er Hinata nur als Mitspieler oder für mehr haben wollte und er musste sich dem bald bewusst sein. Er ging in die Küche und räumte auf. Als er fertig war, saß er einfach weiter am Kotatsu und dachte nach. Er bemerkte nicht, dass Hinata ins Zimmer gekommen war und ihn besorgt musterte. "Oikawa?" "Chibi-Chan?" Hinata umarmte ihn von hinten und bedankte sich dafür, dass der ältere ihn nach Hause gebracht hatte und auch dafür, dass er sich um Natsu gekümmert hatte. Oikawa legte seine Hand auf die verschränkten Hände von Hinata und schloss die Augen. Nur ein kurzen Moment, dann öffnete er sie wieder und hatte einen entschlossenen Blick. "Wir müssen reden." Hinata zog seine Hände zurück, als hätte er sich verbrannt. Diese drei Worte verhießen nie etwas gutes und Hinata begann deshalb zu zittern. Oikawa bemerkte es sofort und nahm Hinata in den Arm. "Keine Angst." Es dauerte eine Weile, dann hatte sich der kleine Lockvogel beruhigt und gegenüber gesetzt. "Wenn ich dir auf die Nerven gehe, sag mir bitte bescheid, dann werde ich dich nicht mehr belästigen." "Hinata, bitte lass mich ausreden. Es ist nicht so einfach." Oikawa wartete, bis Hinata genickt hatte. "Also, Iwaizumi wollte, dass ich mich entscheide, ob ich dich nur als Mitspieler in die Mannschaft hole oder dich für mehr will. Du bist süß und ich würde wahrscheinlich sofort dein Freund sein wollen, aber Iwaizumi kennt mich besser und würde es verbieten. Ich spiele gerne und lasse meine Partner oft schnell fallen. Er will, dass ich es entweder ehrlich meine oder dir das von Anfang an sage, dass zwischen uns nichts laufen wird." Oikawa knetete nervös seine Hände, während er seine Worte sacken ließ. Hinata schwieg, bevor er nach einer Weile begann zu lächeln. "Ich habe gerade eine böse Trennung hinter mir und momentan bin ich nicht an einer Beziehung interessiert. Irgendwann ja und dann könnte ich mir durchaus auch eine Beziehung mit dir vorstellen, aber jetzt nicht. Aber ich mag dich und mag es von dir umarmt zu werden. Aber eine Beziehung schaffe ich nicht." Oikawa wirkte sehr erleichtert. Vor allem, als er das Grinsen von Hinata sah. Oikawa stand auf und gab Hinata das restliche Essen, dass er für ihn gekocht hatte. ---- Am nächsten Tag brachte Oikawa die Dokumente ins Sekretariat. "Jetzt darfst du offiziell mit uns trainieren und ab nächste Woche darfst du in den Unterricht." Hinata war absolut glücklich und fiel Oikawa um den Hals. Schnell flitzte er in die Halle. Dass er schlussendlich mehrere Stunden warten musste, war ihm egal, weil er endlich wieder mit einer Mannschaft trainieren durfte. Als er den ersten richtigen Ball von Oikawa schlagen durfte, war Hinata völlig zufrieden. ---- "Danke, dass Sie drei gekommen sind. Ich habe euch rufen lassen, weil mir etwas aufgefallen war. Ihr ward nicht wirklich glücklich, dass Hinata gegangen ist. Ich wollte der Mannschaft eigentlich erzählen wer vor kurzem hier war und mir seltsame Dinge erzählt hat, aber ich ließ es. Ihr wisst sicher warum." Nishinoya nickte und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte absolut kein Verständnis dafür, was die Mannschaft mit Shoyo gemacht hatte. An dieser Situation zerbrach sogar die Freundschaft zu Tanaka. Der Idiot glaubte Minoru, obwohl er ihn nicht kannte. Nishinoya hatte so oft versucht seinen besten Freund davon zu überzeugen, aber hatte keine Chance und so war die Freundschaft zerbrochen. Kiyokos Handy klingelte, sie entschuldigte sich und ging dran. "Die anderen sind froh, dass Shoyo weg ist. Er soll den neuen geschlagen und gemobbt haben. Niemals kann das stimmen. Hinata kann das nicht getan haben, das macht keinen Sinn." Yachi legte sanft ihre Hand an seine Wange und versuchte ihn zu beruhigen. Nishinoya schlang seine Arme um das Mädchen und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Kiyoko steckte ihr Handy wieder weg und wandte sich an den Lehrer. "Herr Takeda, als die Jungs Hinata aus dem Team geworfen haben, hat Kageyama sich von ihm getrennt. Man hat Hinata in einem Busch im Wald gefunden. Hinata war zwar unverletzt, aber hat seine Schwester vernachlässigt und das ist etwas, was er noch nie gemacht hatte. Ich erzählte dem Team das und fragte ob sie stolz wären, sie waren jedenfalls nicht bestürzt. Jetzt geht er auf die Aoba Johsai und hat Oikawa und Iwaizumi als Beschützer und der Rest des Teams will Rache für Hinata." Herr Takeda sah das Mädchen erstaunt an und nickte. "Woher weißt du das alles?" "Iwaizumi, Hajime ist mein Freund und hat mir alles erzählt." "Und du hast es Yachi und Nishinoya erzählt?" Kiyoko nickte und lächelte leicht. "Dann wisst ihr ja alles." ---- "Oikawa, der Lehrer fragte gerade Kiyoko, Nishinoya und Yachi aus. Du solltest dem Kleine vielleicht sagen, dass es noch Menschen in der Schule gibt, die ihm glauben." "Das mache ich später. Lass uns jetzt erstmal richtig trainieren. Der Kleine ist schon ganz heiß." Oikawa spielte ihm einen richtigen Ball zu und lächelte fast schon besessen, als Hinata unheimlich hoch für seine Größe sprang und den Ball an Matsukawa vorbei ins Feld schlug. Diese athletischen Leistung konnte Oikawa den ganzen Tag beobachten. Seine Teamkameraden tuschelten über Oikawa, während er und Hinata trainierten. "Oikawa hat es echt erwischt." "Ich habe dem Idioten gesagt, dass er es ruhig angehen lassen soll, wenn er an Hinata interessiert ist." Yahaba lacht und fragte das Ass, wann Oikawa das letzte Mal auf ihn gehört hatte. "Als er Angst hatte, dass ich ihn schlage." Diesmal lachten alle und zogen so die Aufmerksamkeit von Oikawa und Hinata auf sich, die sich aber schnell wieder den Training widmeten. "Das Lächeln von Hinata wirkt nicht ganz richtig." "Worauf achtest du denn, Kunimi?" "Kageyama hat ihn zerstört, natürlich hat sein Lächeln noch einen traurigen Glanz." "Wir rächen ihn in zwei Tagen am Freitag." Alle stimmten dem Ass zu und widmeten sich wieder dem Training zu. ---- Der Freitag kam schneller, als Hinata dacht und er war nervös. Irgendwie freute er sich auch, weil Oikawa ihm erzählt hatte, dass er noch Freunde in Karasuno hatte. Zwar nur drei, aber diese standen noch immer zu ihm. Gut, bei Yachi wusste er es, aber Kiyoko und Nishinoya freute ihn. Es erstaunte ihn auch, als er davon hörte, dass Kiyoko und Iwaizumi eine Beziehung führten. Er betrat das Schulgelände mit Oikawa an seiner Seite. Kurz bevor er die Halle betrat, in die er die letzten Monate zum Training gegangen war, atmete er tief durch. Als er die Halle betrat, strömten so viele Erinnerungen auf ihn ein, dass es ihn fast überwältigt hätte, wenn Yahaba ihn nicht gestützt hätte. "Immer langsam Kurzer." "Danke." "Nicht dafür. Dank uns erst, wenn wir mit den Idioten den Boden aufgewischt haben." Hinata nickte nur, stellte sich neben Oikawa und begrüßte mit seiner neuen Mannschaft seine alten Kameraden. Nachdem die Formalitäten vorüber waren, begrüßte Yachi Hinata mit einer Umarmung. "Ich bin so froh, dass es dir jetzt besser geht. Es tat so weh, dich so zu sehen." "Danke, es ist zwar noch nicht besser, aber ich arbeite daran." "Hey Shoyo, schön dich zu sehen. Ich habe versucht denen zu erklären, dass es niemals der Wahrheit entspricht, was Minoru erzählt, aber sie glauben ihm einfach mehr." Nishinoya legte einen Arm um Yachi und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Hinata bekam große Augen. "Seid Ihr?" "Ein Paar? Ja." Hinata umarmte die Beiden und beglückwünschte sie. Es freute ihn wirklich, aber gleichzeitig erinnerte es ihn auch daran, dass er jetzt alleine war. Alle machten sich warm. Trainer Ukai sah zwar nicht ganz so glücklich aus, dass Hinata nun bei einer anderen Schule spielte, hatte aber keine Wahl. Er hoffte bloß, dass Oikawa es nicht schaffte Hinata den Ball so schnell zuzuspielen, wie es Kageyama tat. Als das Spiel begann war der Trainer einigermaßen beruhigt, als Hinata nur auf der Ersatzbank saß. Wahrscheinlich war der Kleine noch nicht ganz in die Mannschaft integriert worden, was ein Punkt für Karasuno war. Das Problem auf der anderen Seite war, dass sie mit den 'Schrägen Aufsteiger' schon erheblich Probleme hatten, Aoba Johsai zu schlagen und ohne wurde es definitiv nicht leichter. Die Technik von Minoru war zwar stabil, aber er war langsamer und konnte nicht so Hoch springen, wie es Hinata konnte. ---- Deutlich war der Schock auf den Gesichtern zu erkennen. Die Spieler von Karasuno konnten es nicht fassen. Hinata und Oikawa waren zusammen auf dem Platz unschlagbar. Der erste Satz war noch knapp gewesen und Karasuno dachte, dass sie sich an Aoba Johsai gewöhnt haben, da haben sie Hinata eingewechselt. Das Tempo von den Beiden übertrumpfte das von Kageyama um einiges. Tsukishima hatte keine Chance, bei dem Tempo zu blocken. Hinata war einfach zu schnell und die Zuspiele von Oikawa waren zu präzise. Den zweiten Satz holten die Spieler von Seijoh mit Leichtigkeit. Man sah den Spielern von Aoba Johsai an, dass sie noch lange nicht fertig waren. Das bestätigte die Frage nach einem weiteren Satz von Oikawa. "Immerhin ist das hier Training." Iwaizumi grinste Minoru an, während er sich bei Oikawa abstützte. Sugawara mischte sich diesmal ein. "Ihr wollt doch nicht wirklich spielen. Ihr wollt doch nur Rache für den Schläger. Er hat euch sicher den Kopf verdreht!" Die Trainer waren von dem Disput etwas verwirrt. Zwar wussten sie Beide um die Umstände des Wechsels, dachten aber nicht, dass die Spieler sich deshalb stritten. Oikawa beugte sich leicht vor mit einem riesigen Grinsen im Gesicht. "Sollte Mamakrähe nicht aufpassen, dass ihr nicht noch mehr Küken abhanden kommen." Sugawara wollte sich auf Oikawa stürzen, wurde aber von Daichi aufgehalten. "Im nächsten Satz schlagen wir euch." ---- Insgesamt haben sie fünf Sätze gespielt und Karasuno hatte alle verloren. Hinata hatte nur zwei gespielt, aber es war deutlich, dass Hinata Aoba Johsai deutlich verstärkte. Nachdem fünften und letzten Satz wollten die Spieler von Karasuno nicht mehr und die Trainer riefen die Mannschaften zusammen. Wie es die Tradition verlangte, sprachen die Trainer kurz mit den Spielern der anderen Mannschaft. "Hinata, ich bin wirklich froh, dass es dir gut geht. Auch wenn ich es schade finde, dass du nicht mehr bei uns bist." Hinata hatte den Kopf gesenkt und knetete nervös seine Hände. "Hinata, ich meine das sicher nicht böse. Herr Takeda hat mir erzählt, was passiert ist, ich werde noch mit den Jungs sprechen, auch wenn es für dich zu spät ist." Mit gesenktem Kopf nickte Hinata und ließ sich nach der Ansprache an die Mannschaft zu seinem neuen Trainer führen. Dort holten sie sich ihr Lob ab, dann gingen sie sich umziehen. "Hinata, ich fahre dich Heim." Das hatte Yahaba gehört und fragte gleich nach einer Party. "Also...ähm...am Sonntag muss alles aufgeräumt sein, da kommt meine Mutter zurück." Die Spieler versicherten ihm, dass alles aufgeräumt sein würde und planten schon, wer mit wem fuhr. "Ich bringe meine Schwester wieder mit, damit Natsu auch jemanden zum spielen hat." "Wie alt ist Natsu?" "Acht." Hinata sah Watari verwundert an. "Dann nehme ich Yuki mit. Sie ist sieben." Hinata nickte bloß und ließ sich dann von Oikawa zum Auto bringen und Heim fahren. ---- Es war wirklich voll bei Hinata, aber jeder fand seinen Platz. Vor allem Natsu hatte ihren Spaß mit den Beiden Mädchen. Plötzlich klingelte es. "Das wird Iwaizumi sein." Matsukawa stand gerade und öffnete die Tür. Tatsächlich kam Iwaizumi, aber nicht alleine. Er hatte drei Leute mitgebracht und Hinata freute sich, als er sie sah. "Es gibt keine gute Partys ohne Mädchen." Hinata begrüßte erst Kiyoko und Yachi, bevor er Nishinoya umarmte. "Nur das die Ladys vergeben sind." Oikawa begrüßte die Mädchen mit einem Handkuss und nickte Nishinoya lediglich zu. "Setzt euch doch irgendwo hin." Hinata und Oikawa setzten sich wieder auf ihre Plätze und ließen damit die Party beginnen. ---- Am nächsten Morgen wurden Oikawa und Hinata sehr früh geweckt. Ebenso Matsukawa und Watari, weil die Mädchen Frühstück wollten. Völlig übermüdet stand Hinata in der Küche und machte Pfannkuchen für die Mädchen und kochte Kaffee für die älteren Gäste. Nach dem Frühstück scheucht Hinata die Mädchen in den Garten zum spielen. Als der Lockvogel sich einen Tee aufgebrüht hatte, setzte er sich auch. "Was ist Gestern passiert?" Oikawa schüttelte nur den Kopf und starrte in seine Tasse. Von Matsukawa und Watari bekam er auch keine Antwort. "Ich wäre euch sehr verbunden, wenn wir einfach nur leise sind." Dem Vorschlag von Matsukawa stimmten die anderen drei ohne Worte zu. Die Ruhe währte aber nicht lange, da wachten die anderen nach und nach auf und Hinata machte für alle Frühstück. Nachdem alle fertig waren wollte er abspülen, aber das nahmen ihm Nishinoya und Yahaba ab. Hinata hatte schon genug gemacht. Als Yahaba den letzten Teller abgespült hatte, wandte er sich um und erkannt etwas an Oikawas Hals. "Oikawa, hast du einen Knutschfleck?" Sofort langte sich der Zuspieler erschrocken an den Hals. "Sag bloß, dass du das nicht mehr wusstest?" Oikawa schüttelte nur den Kopf. Er wusste wirklich nichts mehr von dem Knutschfleck. Er wusste auch nicht von wem der war und das machte ihm wirkliche Sorgen. Was wenn es Hinata war und dieser sich erinnerte und beleidigt war. "Das ist beim Flaschendrehen passiert. Sag mal Oikawa, wie viel hast du getrunken, dass du nicht mehr weißt, dass Takahiro dir den verpasst hat?" Oikawa dankte seinem besten Freund innerlich auf Knien, dass er ihm auf die Sprünge geholfen hatte. Es erleichterte ihn, dass er nicht von Hinata war und er selbst das vergessen hatte. Bei Hanamaki war es nicht so wichtig. Zwischen den Drittklässlern gab es immer solche Späße. Hinata hatte ihn die ganze Zeit nicht angesehen, sondern leicht in seine Tasse gegrinst. "Ich muss eindeutig zu viel getrunken haben." "Ja. Eindeutig." Nishinoya grinste und packte sein Handy aus und zeigte Oikawa ein Foto davon. Sofort lief der Kapitän rot an. Takahiro saß auf seinem Schoss, saugte an seinem Hals und Oikawa hatte die Hände in der Hose des Angreifers. Sein Blick schweifte zu Hinata, aber dieser sah nicht traurig aus, sondern amüsiert. "Himmel, wie betrunken war ich denn?" "Sehr." "Scheinbar." Oikawa zog das Gelächter auf sich, als er sein Gesicht in seinen Händen vergrub und leise vor sich hin murmelte. "Shoyo!!!" Hinata kannte den Ton von seiner Schwester und war sofort alarmiert. Schnell sprang er auf die Füße und rannte raus. Dort standen die Schwestern von Matsukawa und Watari und starrten ängstlich auf eine Gestalt, die Natsu festhielt. "Yuki, Shizuoka, kommt und geht ins Haus." Die beiden Mädchen rannten weinend in die Arme ihrer Brüder, die natürlich sofort Hinata gefolgt waren. "Minoru, lass meine Schwester los!" "Du hast meine Stellung im Team und bei dem Lehrer in Verruf gebracht. Herr Takeda schnüffelt und Trainer Ukai sieht mich immer so seltsam an. Du musst dafür bezahlen, dass du den Beiden weißgemacht hast, dass dich keine Schuld trifft." "Du darfst mit mir machen was du willst, aber lass meine Schwester daraus." Minoru akzeptierte und zwang Hinata näher zu kommen, bis er ihn packen konnte. Natsu rannte sofort los, als sie losgelassen wurde. Sie versteckte sich hinter Oikawa und zitterte. Erschrockenes keuchen ging durch die Reihe, als Minoru ein Messer zog. "Du wirst mir nie wieder in die Quere kommen." Oikawa machte einen Schritt auf die Beiden zu. Plötzlich drehte Minoru Hinata um und hielt das Messer an dessen Hals. "Keinen Schritt weiter oder er ist sofort Tod." Oikawa biss die Zähne wütend zusammen, blieb aber stehen. "Ihr werdet alle dort stehen bleiben, während das Spielzeug und ich gehen." Hinata begann zu weinen und sah Oikawa dabei an. Minoru zog ihn beständig rückwärts. "Oikawa, pass auf Natsu auf!" Ein paar Minuten später waren die Beiden nicht mehr zu sehen und Oikawa sank geschockt in die Knie. Natsu lief weinend auf ihn zu und er legte seine Arme um das Mädchen. Nishinoya legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Oikawa, die Polizei wird gleich hier sein." "Die Polizei wird nicht rechtzeitig da sein." "Du musst trotzdem mit ihnen reden." ---- Oikawa schloss geknickt die Haustür. Die Polizei hatte ihre Aussage aufgenommen und sich dann verabschiedet. Immerhin hatte Yachi den Polizisten ein Video von der Tat zeigen können. Dennoch machte die Polizei einen zu ruhigen Eindruck. Als Oikawa das Wohnzimmer betrat, sah er, wie die beiden Mädchen und einige der Jungs auf räumten. Ihm war nicht zum aufräumen zu mute, aber er wusste, dass Hinata es ihnen danken würde, wenn er da war. "Was meint ihr, finden sie ihn?" "Bestimmt." Den Optimismus von Kiyoko hätte Oikawa auch gerne, aber er konnte ihn nicht teilen. Er machte sich riesige vorwürfe. Immerhin hatte er Hinata verloren und Natsu musste seinetwegen bitterlich weinen. Es war alles seine Schuld. Er drückte Natsu fester an sich, vergrub sein Gesicht in ihren Haar und begann selbst zu weinen. Viele seiner Teamkameraden erschraken, sie haben Oikawa nie so weinen sehen. Iwaizumi jedoch sah das nicht zum ersten Mal. Er klopfte Oikawa auf die Schulter und atmete tief durch. Yachi vergrub ihr Gesicht in Nishinoyas Halsbeuge und hatte schwer mit den Tränen zu kämpfen. Nishinoya selbst setzte sich zitternd und zog seine Freundin auf seinen Schoß. Als Iwaizumi das sah, machte er es Nishinoya nach und zog seine Freundin zu sich auf den Schoß und strich ihr sanft über den Rücken. Jeder hing seinen Gedanken nach und hoffte endlich eine Nachricht von der Polizei zu erhalten oder das Hinata durch die Tür kam. Stundenlang jedoch geschah nichts. Alle hatten Hunger, aber keiner bewegte sich und wollte etwas machen. Alle wollten auf Hinata warten. Plötzlich klingelte es und alle erschreckten sich. Oikawa erhob sich mit Natsu auf den Arm und ging mit einem mulmigen Gefühl zur Tür. Er betete zu allen Göttern, dass es Hinata sei oder die Polizei, die ihm gleich sagen würde, dass es Hinata gut ging. Als er nach der Türklinke griff sah er, dass seine Hand zitterte. Es kostete ihn unheimlich viel Überwindung die Tür zu öffnen, doch schlussendlich schwang die Tür auf. Als die Tür offen war, erkannte er zwei Polizisten. Er hatte angst. Große angst. "Guten Tag. Sind Sie Oikawa Toru?" "Ja?" "Sie haben Hinata Shoyo als entführt gemeldet?" "Ja." Oikawa begann zu zittern. Was sollten diese Fragen und wieso war Hinata nicht hier? Hatte Minoru ihn getötet? "Wir haben den Vermissten gefunden. Unverletzt. Aber er wird die Nacht auf dem Revier verbringen. Wir müssen seine Aussage auf nehmen." Man konnte förmlich hören, wir ein ganzes Gebirge von Oikawas Herzen fiel. Hinata ging es gut und dass ist alles, was zählte. Langsam sank er in die Knie und weinte diesmal vor Freude und Glück. Da Oikawa nicht im Stande war zu sprechen, übernahm Iwaizumi die Formalitäten mit der Polizei und organisierte Kleidung. "Hinata wird Morgenfrüh definitiv entlassen. Wir sollen noch ein Video sicherstellen?" Yachi nickte und zeigte das Video den Polizisten, daraufhin musste sie ihr Handy abgeben. "Sie bekommen es zurück, wenn alles gesichtet und extrahiert wurde." Iwaizumi bedankte sich und zog Oikawa auf die Füße. "Ich glaube, dass nicht Hinata das Problem bei euch beiden sein wird. Er verliebt sich zwar langsam in dich, aber du liebst ihn bereits." Oikawa antwortete nicht, sondern ging mit Natsu einfach in Hinatas Zimmer und legte sich schlafen. Der Tag hatte ihn völlig fertig gemacht. Die anderen Jungs und die beiden Mädchen setzten sich um den Kotatsu und sprachen noch etwas, bevor aus sie nach und nach einschliefen. ---- Am nächsten Morgen schnappte Oikawa sich Natsu und setzte sie in sein Auto. "Iwaizumi, ihr könnt ruhig nach Hause gehen. Hinatas Mutter dürfte heute auch Heim kommen. Ich weiß nicht wann und wie sie reagiert wenn das Haus belagert wird. Und es ihr erzählen wird auch keine gute Idee sein." "Geht klar. Ich schmeiße die Jungs raus." "Bis Morgen in der Schule." "Bleib daheim Shittykawa. Du bist am Ende." Oikawa brummte nur und fuhr los. "Bruder Oikawa, werden wir Shoyo endlich wiedersehen?" "Ja Sweetie. Wir holen ihn jetzt ab und deine Mama wird ja auch bald kommen." "JAAAA!" Oikawa sah Natsu im Rückspiegel und lächelte. Das Lächeln von dem Mädchen ließ ihm das Herz aufgehen. Jedoch wusste der Zuspieler, dass sich das ändern würde, wenn Hinata im Auto war. Er glaubte nämlich nicht, dass Minoru dem kleinen Lockvogel nichts angetan hatte. Beim Revier angekommen nahm Oikawa Natsu an die Hand. Es gab jedoch kein halten mehr, als sie ihren Bruder erkannte und er ließ sie mit einem Lächeln los. "Oikawa?" "Bringen wir dich nach Hause Chibi-Chan" Hinata umarmte erst seine Schwester, dann Oikawa und nickte dann. ---- Am nächsten Tag hoffte Oikawa, dass Hinata in die Schule kam, doch war er sich sicher, dass dies nicht passieren dürfte. Der Kleine war am Vortag völlig verstört gewesen und der Zuspieler bezweifelte, dass der Kleine heute klarere Gedanken hatte. "Er wird Heute nicht kommen. Er war auch nicht im Unterricht." Kunimi sah Oikawa an, dass dieser auf Hinata wartete. Oikawa nickte. So verging eine ganze Woche und dann Montags eine Woche später als geplant trat Hinata durch die Türen der Halle in seiner Aoba Johsai Uniform. Oikawa hätte schmelzen können, das war so niedlich. Plötzlich klopfte ihm jemand auf die Schulter und Oikawa wusste genau, dass es das Ass von Seijoh war. "Du sabberst." "Da kann man auch nur sabbern." "Ich dachte echt, dass das Problem bei ihm liegen würde, aber er hat dich wirklich um den Finger gewickelt." Der Zuspieler ignorierte seinen besten Freund, weil Hinata zu ihm kam und er den kleineren unbedingt in den Armen halten wollte. "Natsu fragt jeden Tag nach Bruder Oikawa." Oikawa lachte nur und sog den Duft von Hinata auf. Der Junge roch nach einem Sommertag. "Dann sollte sich mal wieder vorbei kommen." Hinata nickte lächelnd und wandte sich dann an die anderen Mitglieder der Mannschaft. Nachdem er alle begrüßt hatte, kam der betreuende Lehrer auf sie zu und machte eine Ankündigung. "Also heute Morgen kam Hinata zu mir und erzählte mir von dem Fukurodani Bündnis und rief einen Spieler von Nekoma an. Nach einigem hin und her rief mich dann der Trainer von Fukurodani an. Das Ende der Geschichte ist, dass wir ein Trainingscamp in Tokio haben werden, vor dem Vorentscheid. Das alles ist nur Hinatas guten Beziehungen zu verdanken." ---- Das Trainingscamp fand schon eine Woche nach der Ankündigung statt. Im Bus saß Hinata neben Oikawa und hatte an ihn gelehnt geschlafen. Der Kapitän konnte sein Glück kaum fassen. Es war mittlerweile nicht mehr zu leugnen, dass er sich Hals über Kopf in Hinata verliebt hatte. Jedoch machte Hinata nicht wirklich Anstalten, ihre Freundschaft zu vertiefen oder eine Beziehung zu beginnen. Als sie ausstiegen, wurde Hinata herzlich von Bokuto und Kuroo begrüßt und dabei umarmt. Oikawa konnte in diesem Moment nichts gegen den schmerzenden Stachel der Eifersucht machen. Kurz darauf kam Bokuto überschwänglich zu ihm. "Du musst Oikawa sein. Unteranderem der beste Zuspieler von Miyagi. Ich bin Bokuto Kotaro und eins der fünf besten Asse Japans. Während dem Camp möchte ich einen deiner Bälle schlagen." "Sicher, das wird sich einrichten lassen." Kuroo zog Oikawa auf die Seite, als Kenma und Lev Hinata beschäftigten. "Ist es wahr, dass Karasuno ihn aus dem Team geworfen hatte und einer der Spieler ihn dann entführte?" Oikawa nickte nur, weil Hinata wieder auf sie zu kam. Kuroo wuschelte dem kleinen Mittelblocker durch die Haare. Leicht bedauerte er, dass die Schlacht vom Müllplatz nicht wahr wurde, aber unter diesen Umständen hatten die Krähen es auch nicht verdient. Als Kenma alles von Hinata erfahren hatte, war er sofort zu Kuroo gegangen, der den Trainer informiert hatte und Karasuno wurde daraufhin aus dem Bündnis geworfen. Da Kenma aber einen Narren an Hinata gefressen hatte, wurde Aoba Johsai aufgenommen. Naja Kuroo musste zugeben, der Kleine war schon etwas besonderes und auch Bokuto sah das. Der Kapitän von Fukurodani hatte Hinata praktisch adoptiert. Das neue Team von dem Zwerg machte jedenfalls einen deutlich professionelleren Eindruck. Sie strahlten eine andere stärke aus. Karasuno hatte sich immer von anderen Mannschaften hier und da was heraus gepickt. Seijoh kam hier aber mit einem System und Plan an. Kuroo besah sich das ganze Team, bevor er sich wieder an Hinata wandte. "Hey Chibi-Chan, zeig deinem Team doch den Weg. Wir sehen uns gleich in der Halle." Oikawa hätte explodieren können. Es gab noch jemand der Hinata Chibi-Chan nannte? Eine Hand auf seiner Schulter hielt ihn ab irgendetwas dummes zu machen. Stattdessen folgten sie Hinata und zogen sich dann um. In der Halle waren sie dann wieder alle in ihrem Element und spielten gegeneinander. "Die Teams hier sind alle wirklich sehr stark. Wir können uns glücklich schätzen zu sehen, wie stark die Gegner beim Frühlingsturnier sein werden." "Eine wirklich großartige Möglichkeit und alles dank Chibi-Chan." "Ja Oikawa, alles dank DEINEM Chibi-Chan." Oikawa blitzte seinen besten Freund an, nickte aber dann. Hinata gehörte ihm und der Kleine wusste das sicherlich noch. ---- Am Abend spielte Oikawa Bokuto ein paar Bälle zu. Es hatte nicht wirklich lange gedauert, bis sich Oikawa an den leicht verrückten Kapitän angepasst hatte. Nach den paar Bällen, wollten Kuroo und Lev die Schläge blocken. Plötzlich hörte Oikawa Schritte. Sie wurden schneller und Oikawa wusste ganz genau, wohin der Ball musste. Hinata war im Sprung, als der Ball vor ihm hielt und er gegen die Fingerspitzen von Lev schlug. Kuroo und Lev sahen geschockt nach hinten, während Oikawa dieses verlangende Lächeln auf den Lippen hatte. Er wollte diesen Jungen. Er wollte ihn sofort. Hier und jetzt. Oikawa war sich sicher, dass er es nicht mehr lange aushalten würde. Lev lenkte Hinata ab und Kuroo kam unter dem Netz durch zu Oikawa. "Man sollte den Kleinen wohl vor dir verstecken. Du sabberst." "Er wird irgendwann mein sein." Plötzlich wandte sich Hinata zu Oikawa um, um ihm für den Ball zu danken. Jedoch wurde er von dem Blick gefesselt. Für einen Moment stand die Welt still. Hinata hörte nichts anderes, als sein eigenes Herz schlagen und seinen Atem in der Lunge rasseln. Oikawa sah ihn mit einem Verlangen an, dass kannte der kleine Mittelblocker nicht. Kageyama hatte ihn immer wieder verachtend und als etwas minderwertiges angesehen. Oikawa erkannte den Blick von Hinata. Es war das selbe Verlangen, welches er selbst verspürte. Langsam streckte er seine Hand aus und wusste sofort, dass er einen Fehler begangen hatte. Hinata schreckte zurück. Es war noch zu früh. Drei Wochen nach Kageyama war es einfach zu früh. Hinata wandte sich um und rannte aus der Halle. Der letzte Blick sagte Oikawa deutlich, dass Hinata ihn wollte, aber jetzt noch nicht bereit war. Keine fünf Sekunden nachdem Hinata die Halle verlassen hatte, stürmte Iwaizumi herein und Oikawa versteckte sich hinter Kuroo. "Shittykawa! Ich sagte dir, dass du die Finger von ihm lassen sollst! Warum hatte Hinata Tränen in den Augen, als er vor dir davon rannte?" "Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe. Er ist wundervoll, aber ich habe ihn nicht angefasst oder ähnliches gemacht." Kuroo trat einen Schritt auf die Seite. Sicherlich wollte er nicht ins Kreuzfeuer geraten, weil er im Weg war. Bokuto jedoch schien das nicht zu interessieren. "Du hast fast gesabbert, als Hinata den Ball geschlagen hatte. Und ich glaube deine Hose dürfte enger geworden sein." Oikawa blitzte Bokuto wütend an und sah dann ängstlich zu seinem besten Freund. Man konnte sehen, wie die Ader auf dessen Stirn pulsierte. "Du gehst jetzt unter die Dusche! Kalt! Und hältst dich von Hinata fern bis er sich dir nähert." Iwaizumi wandte sich um und verließ die Halle. Sofort wandte Oikawa sich zu Bokuto um und fragte, was das sollte. "Hinata ist mein Schüler und wenn du ihn verletzt, verletze ich dich. Für Kuroo gilt das selbe. Kenma hängt an Hinata und Kuroo an Kenma. Der 'Große König'. Hinata sprach schon beim letzten Mal sehr viel und gut von dir." Plötzlich blickte Bokuto Oikawa mit einem Blick an, der eine deutliche Warnung enthielt und Oikawa wollte um nichts auf der Welt wissen, was passierte, wenn er die Warnung ignorierte. "Ich glaube dir sogar, dass Chibi-Chan irgendwann dir gehören wird, aber noch ist er nicht die Königin des Königs." Bokuto hielt sich den Bauch vor Lachen. Die Königin! Das war Mega! "Das passt richtig. Wenn Hinata an der Seite des Königs ist, ist er die Königin!" Oikawa schüttelte nur den Kopf und ging unter die Dusche. ---- Hinata rannte. Ihm liefen die Tränen über die Wangen. Es war nicht so, dass er weinte, weil er Angst vor Oikawa hatte. Hinata weinte, weil er Oikawa mit der Ablehnung sicher enttäuschte. Seit drei Wochen half der Zuspieler ihm und Hinata wusste, dass der einzige Dank, den Oikawa wollte eine Beziehung war. Es ließ Hinata verzweifeln. Er wollte so gerne mit Oikawa zusammen sein, aber jedes Mal, wenn Hinata zu sehr darüber nachdachte, tauchte ein Bild von Kageyama auf und Hinata wurde an den Schmerz erinnert. Und diesen Schmerz wollte Hinata nie wieder spüren. Klar, Oikawa war nicht Kageyama, aber Kageyama hatte bei Oikawa gelernt. "Alles in Ordnung Hinata?" Hinata sah auf und erkannte Kenma und Lev. Sie schienen auf dem Weg zum Abendessen zu sein. "Ja." "Okay. Kommst du mit zum Abendessen?" Hinata nickte. Duschen konnte er auch nach dem Essen. ---- Oikawa rieb sich die Hände. Das nächste Spiel würde gegen Karasuno sein. Die hatten es wie auch immer geschafft eine Mannschaft mit einem Zwei-Meter-Mann zu schlagen. Er hatte die Krähen auf der Tribüne gesehen, als sie gegen Datekou gewonnen hatten. Jetzt mussten sie gegen die Krähen gewinnen und mit Hinata war das sicherlich kein Problem. Nachdem Minoru verhaftet wurde, hatte Karasuno es nicht geschafft einen Angreifer, der die Qualität ausglich, gefunden. Keiner Kam an diesem Minoru heran und sicherlich kam niemand an Hinata ran. Der kleine Lockvogel war einfach zu gut. Und seit er bei ihnen war, war er auch in den Standarttechniken ein sehr sicherer Spieler geworden. "Wischen wir mit den Krähen den Boden." Alle stimmten Yahaba zu und einige klopften Hinata auf den Rücken. Hinata nickte. Mittlerweile war es schon fast zwei Monate her, dass Karasuno ihn verraten hatte und es wurde auch mit Oikawa besser. "Diesmal, Chibi-Chan, darfst du dich rächen. Von Anfang an. Du und der 'Tollwütige Hund' werdet euch die Einsatzzeit teilen, jeder einen Satz und du wirst den zweiten Satz nehmen." Oikawa lächelte leicht. Das Team hatte ihm einen Vorschlag gemacht und diesen konnte er nur umsetzen, wenn der Kleine Lockvogel den zweiten Satz spielte. Mit Kyotani war auch alles abgesprochen. Hinata würde in diesem Spiel seine Rache bekommen. ---- Hinata sah seine ehemaligen Teamkameraden an und empfand so etwas wie Genugtuung. Er hatte den Punkt zum Sieg gemacht. Seine Hand ballte er zur Faust, wandte sich um und bejubelte mit seinem neuen Team den Sieg. Sofort rannte er auf Oikawa zu und sprang ihn an. Der Zuspieler hielt Hinata fest, während der Jüngere seine Beine um Oikawas Hüfte schlang. "Danke!" "Alles für dich, mein kleiner Chibi-Chan." Es dauerte keine fünf Sekunden, da hatte Hinata sich entschieden. "Küss mich." "Hier und jetzt?" "Ja." "Alles was du willst, mein Chibi-Chan." Oikawa senkte seinen Kopf und küsste Hinata. Das Gefühl der weichen Lippen auf seinen eigenen raubte ihm den Atem. In seinem Bauch veranstalteten tausende Schmetterlinge eine Party und Oikawa wollte nicht, dass es endete. Er vertiefte sich so sehr in den Kuss, dass er erst, als er wirklich zu ersticken drohte, sich löste. Hinata sah ihn mit dem selben Verlangen an, welches er auch verspürte. "Ich bin mir sicher, dass ich bereit bin." Das Team pfiff und schlug den beiden beglückwünschend auf den Rücken. Iwaizumi schoss den Vogel ab, als er Oikawa an das erinnerte, was Kuroo sagte. "Hinata ist dann jetzt offiziell die Queen?" "Wo hast du das her?" "Glaubst du ich habe das im Camp nicht gehört?" Hinata lief rot an, als Oikawa ihn ansah. "Chibi-Chan ist und bleibt Chibi-Chan oder mein Prinz. " ---- Nishinoya sah, wie Hinata und Oikawa sich küssten und freute sich für die Beiden. Er hatte oft Nachts mit Hinata telefoniert, weil dieser Liebeskummer hatte. Jedes Mal hatte er versucht ihn zu ermutigen. Jetzt schien es geklappt zu haben. Er rannte unter dem Netz durch und umarmte seinen mittlerweile besten Freund. Seit Minoru verhaftet wurde war die Stimmung in der Mannschaft Hinata gegenüber noch feindseliger geworden. Tatsächlich hatte Kageyama es geschafft einige davon zu überzeugen, dass Hinata das alles inszeniert hatte. Nishinoya, Kiyoko und Yachi konnten nur den Kopf schütteln. Lieber glaubten einige den Mist, anstatt sich einen Fehler einzugestehen. Es war echt traurig, dass dies aus dieser potentiell guten Mannschaft geworden ist. Sie hätten bloß einem Freund vertrauen müssen und alles wäre in Ordnung gewesen. Jetzt waren sie am Boden. Yachi und Kiyoko folgten Nishinoya. "Heißt das dann Prinz Chibi-Chan?" Nishinoya umarmte Hinata und beglückwünschte ihn. Oikawa lachte nur und wuschelte Nishinoya durch die Haare. Während Hinata von Yachi und Kiyoko geherzt wurde. Die beiden Mädchen freuten sich richtig. Immerhin hatte von allen Menschen Hinata Glück am meisten verdient. Kageyama rief den Zweitklässler und die beiden Mädchen zurück. Sie sollten nicht bei dem Verräter abhängen und ihn auch noch für den Sieg gegen sie selbst beglückwünschen. Hinata gehörte verachtet dafür, dass er die Seite gewechselt hatte und sie verraten hatte. Ohne Hinata wäre Minoru nie verhaftet worden. Es dauerte, dann kamen die drei zurück, alle verbeugten sich und verließen die Halle. Als die Spieler von Karasuno aus der Halle waren und ihre Sachen zusammen packten, verbeugte sich Nishinoya. "Es tut mir Leid, aber ich werde heute mit dem Volleyball aufhören. Ich finde es nicht okay, wie ihr mit Hinata umgegangen seid und teilweise geht. Danke, dass ich mit euch spielen durfte." Yachi und Kiyoko sahen sich kurz an, dann verbeugten sie sich auch und traten aus der Mannschaft aus. Schock war das, was sie als erstes sahen, bevor bei Kageyama die Wut überhand nahm. "Seid ihr auch Verräter?!?" Nishinoya sah Kageyama einfach nur an und schüttelte dann den Kopf. Der Zuspieler hatte den Verstand verloren. Nishinoya nahm Yachi bei der Hand und wandte sich einfach um. Kiyoko folgte den beiden Kleinen, jedoch statt sich auf den Weg nach Hause zu machen, wartete sie auf ihren Freund. ---- Am nächsten Tag war für Oikawa der Tag der Rache gekommen. Nie hatte er gegen Ushijima Wakatoshi gewonnen und das sollte sich endlich ändern. Diesmal hatte er seinen Chibi-Chan bei sich und dieser würde ihn zum Sieg verhelfen, da war sich Oikawa absolut sicher. Hinata hatte ihm in der Nacht versprochen, dass er alles tun würde um ihm, Oikawa, zu helfen und der Kleine sagte es mit einem Blick, der entschlossener war, als sich Oikawa es selbst fühlte. "Hinata Shoyo vom Asphalt. Du bist nicht mehr beim Asphalt. Nichtsdestotrotz kann nur ein Team zum Frühlingsturnier." "Mir wird es nicht Leid tun euch aus dem Turnier zu werfen." Hinata und Ushiwaka führten ein kleines Blickduell, dass von Oikawa unterbrochen wurde. "Chibi-Chan komm. Wir machen ihn auf dem Feld fertig." "Oikawa Toru, du hättest zu Shiratorizawa kommen sollen. Jetzt gibst du dich schon mit Pflanzen vom Asphalt zufrieden." Oikawa und Iwaizumi wollten so gerne auf das Ass von Shiratorizawa los gehen, aber hielten sich zurück. Sie konnten es einfach nicht fassen, dass Wakatoshi einfach so davon ausgehen konnte, dass sie gewannen. ---- Oikawa sah den Block von Shiratorizawa und sah ganz genau, wo der rothaarige Verrückte stand. Ihm genügte ein kurzer Blick und Oikawa wusste, dass nur eine Person den Ball sicher versenken konnte. Er musste nur das Timing abpassen. Oikawa spielte den Ball. Hinata lächelte, und schlug zu. Nur um sofort zu bemerken, dass er den Ball verfehlte. War er nicht hoch genug gesprungen? Doch, fünf Schritte weiter Sprang Iwaizumi und versenkte den Ball im Feld. Der Ball war für das Ass bestimmt. Hinata und der 'Tollwütige Hund' Kyotani hatten den Block so sehr abgelenkt, dass das Ass von Aoba Johsai völlig übersehen wurde. Laut knallte der Ball auf dem Hallenboden auf. Die Stille danach war ohrenbetäubend. Bis es bei den Spielern von Seijoh sackte. Sie hatten gewonnen! Die Jubelrufe danach ließen fast die Ohren platzen. Oikawa und Iwaizumi hatten endlich Shiratorizawa geschlagen. Die beiden Drittklässler klatschten sich ab, dann packte Oikawa Hinata und gab ihm einen Kuss. ---- Es wurde groß gefeiert. Die Halle von Aoba Johsai wurde kurzerhand zum Partyraum. Hinata hatte Nishinoya und Yachi auch eingeladen, während Iwaizumi Kiyoko eingeladen hatte. Die Spieler aus dem dritten Jahr hatten irgendwoher Alkohol besorgt und schon einiges getrunken. Hinata lächelte Oikawa an. Der Zuspieler hatte auch einiges getrunken und lallte hier und da bisschen, war aber noch relativ nüchtern, im Gegensatz zu Matsukawa. Hanamaki hatte ihn auf einen Futon gesetzt und ihm den Alkohol weggenommen. Seitdem schlief Matsukawa friedlich und das bei der Lautstärke die in der Halle herrschte. Leicht wankend kam Oikawa auf ihn zu. Hinata hatte seinen Freund nur ein paar Minuten aus den Augen gelassen und dieser war fast betrunken. "Oikawa, es ist besser, wenn wir jetzt gehen. Du wohnst nicht weit weg." Oikawa hob mahnend seinen Finger und wollte etwas sagen. Mitten in der Überlegung schien er es jedoch vergessen zu haben und nickte bloß. Hinata schnappte sich Oikawa und kämpfte sich durch die feiernden Schüler zum Ausgang. Als er Oikawa nach Hause geschafft hatte, musste er den älteren umziehen. Innerlich fragte sich Hinata, wie Oikawa in den paar Minuten nur hatte so viel trinken können. "Schibi-Schaaan, komm Bett." Hinata hielt Oikawas Hände auf, die versuchten ihn ins Bett zu ziehen. Er wollte sich erst umziehen und hoffte irgendwie, dass Oikawa bis dahin schlief, ansonsten könnte das eine anstrengende Nacht werden. Als Hinata sich umgezogen hatte, war Oikawa zwar noch wach, aber nicht mehr so aufgedreht. Im Bett nahm Oikawa Hinata in den Arm und war sofort darauf eingeschlafen. Mit einem Lächeln schlief auch Hinata ein. In diesem Moment war Hinata völlig glücklich. Kapitel 8: Tendou x Hinata -------------------------- ---- Tendou lief Ziellos durch die Stadt. Eigentlich war er mit Wakatoshi zum Mittagessen verabredet gewesen, aber der hatte kurzfristig abgesagt. Daraufhin hatte Tendou beschlossen, dass er einfach durch die Stadt bummelte und andere Leute beobachtete. Plötzlich rückte ein bekannter Haarschopf in sein Sichtfeld. Die Nummer Zehn von Karasuno mit einem kleinen Mädchen? Vielleicht war es seine Schwester. Der kleine Mittelblocker winkte in eine andere Richtung und Tendou folgte dem Blick. Eins der Mädchen von Karasuno kam auf den kleinen zu gerannt. Nahm der seine Schwester zu einem Date mit? Tendou rechnete mit einem Kuss, aber die Beiden umarmten sich nur und es sah so aus, als würde das Mädchen Hinata trösten. Leicht grinste er, jetzt hatte er zumindest etwas zu tun. Leute beobachten war sein Hobby und einen niedlichen Mittelblocker konnte man ruhig mal verfolgen. Vor allem, wenn es so aussah, als wäre er traurig und müsse getröstet werden. Langsam folgte er den dreien. Als sie in einen Eissalon verschwanden ging er grinsend hinterher. Dieser Eissalon war perfekt zum lauschen. Hier gab es statt Tische verspiegelte Buchten und deshalb war er auch so beliebt. Schnell nahm sich Tendou eine Bucht neben der kleinen Gruppe und bestellte sich dann einen Kaffee. "Wieso hat er das gemacht?" "Das kann ich dir nicht beantworten, Hinata." "Wenn der gruselige Junge Shoyo noch einmal verletzt trete ich ihn." Tendou hörte Hinata lachen und er liebte das Lachen jetzt schon. "Natsu, du bist die beste kleine Schwester, die es gibt." Das Gespräch ging gefühlt ewig, aber Tendou bekam immerhin raus, dass Kageyama, der Zuspieler, eine Beziehung mit Hinata geführt hatte und schlussendlich erfuhr er, wie sich der kleine trennen musste, weil Kageyama ihn betrogen hatte. Damit hatte Tendou auch schlechte Erfahrungen gemacht. Sein Ex hatte ihn auch betrogen und er konnte den Schmerz von der kleinen Nummer Zehn nachempfinden. Es war Tendous erster Freund gewesen und hatte doppelt geschmerzt. Er hatte sich für den anderen geoutet und wurde mit Betrug belohnt. Leicht schüttelte Tendou den Kopf und hörte wieder dem Gespräch zu. Gerade bestellten sie sich noch eine Heiße Schokolade. Sie wollten also noch bleiben. Langsam spielte Tendou mit dem Löffel in seiner Tasse und dachte nach. Irgendwann gab er sich einen ruck, nahm seine Tasse und stand auf. Als er einen Blick um die Ecke warf, sah er nur den Hinterkopf von der kleinen Nummer Zehn. Das Mädchen jedoch sah ihn erschrocken an. "Eine kleine Nummer Zehn." "Tendou?" Tendou grinste nur und schob Hinata etwas an, damit dieser zur Seite rutschte. Kurz darauf konnte er sich setzen. Die kleine Schwester sah ihn mit großen Augen an, löffelte jedoch nach einem Schulterzucken ihr Eis weiter. Das Mädchen von Karasuno sah aus, als würde sie in Ohnmacht fallen. "Euer Gespräch war nicht zu überhören." Hinata starrte in seine Tasse und ignorierte den Neuankömmling. Tendou stieß ihn an. "Ich wollte dir nicht weh tun. Ich kann ganz genau nachempfinden, wie du dich fühlst. Mein Ex betrog mich auch. Fast ein Jahr lang, bevor Ushijima ihn mit einem anderen sah und es mir sagte. Für ihn hatte ich mich geoutet und bin Zuhause rausgeflogen, weil ich schwul bin." Hinata sah ihn mit großen Augen an. "Kageyama hat mich mit jemanden aus der Mannschaft betrogen. Ich habe sie erwischt. Ich weiß nicht, ob ich mit ihnen weiterspielen möchte." Tendou nickte und winkte den Kellner zu ihnen. Schnell klärte er, dass er sich umgesetzt hatte und bestellte einen neuen Kaffee und für die kleine Schwester der Nummer Zehn eine Schokolade. "Ich kann mir dein Dilemma vorstellen. Die beiden Arschlöcher müssen sich nicht mehr verstecken und können fröhlich vor dir ihre Beziehung ausleben. Jeder Blick tut weh." Hinata nickte bloß und nahm dann seine Schwester in den Arm, um sie zu knuddeln. Die Kleine war zu ihm gerutscht und hatte an seinem Ärmel gezogen. Natsu sah dann Tendou nochmal mit großen Augen an. Er lächelte sie an. "War dein Freund auch böse zu dir?" "Er ist nicht mehr mein Freund, aber ja Sweetie, er war böse." "Sweetie? Ich heiße doch Natsu." "Na du bist doch süß." Tendou stupste Natsu an ihrer Nase an und das Mädchen begann zu lachen. ---- Ein paar Stunden später lief Tendou lächelnd ins Internat zurück. Er hatte tatsächlich fast den ganzen restlichen Tag mit den dreien im Eissalon gesessen. Es war wirklich lustig und entspannend gewesen. Erstrecht, als Yachi endlich ihre Sprache zurückgefunden hatte. Die Leute von Karasuno waren wirklich erfrischend. Für diese paar Stunden konnte er der kleinen Nummer Zehn das Lächeln zurückgeben und auch sich selbst. Jedoch wusste Tendou ganz genau, dass Hinata nicht mehr Lächeln würde, wenn er den Arsch wieder sah. "Tendou, du bist zurück?" "Ja. Wakatoshi, du wirst nicht glauben, wen ich getroffen habe." Ushijima zuckte mit den Schultern und Tendou sah dies als Anlass seinem besten Freund alles zu erzählen. Das Ass von Shiratorizawa war wirklich überrascht. "Du hast Hinata Shoyo von Akira Yamato erzählt?" "Ja, Wakatoshi, das habe ich gemacht und es hat dem Kleinen etwas geholfen." "Du magst ihn." Tendou sagte darauf gar nichts, weil er es selber nicht wusste. Er hatte den Tag genossen und hatte sich die Nummer geben lassen, aber ob da mehr war konnte er beim besten Willen nicht sagen. Niedlich war er ja schon und Tendou konnte es sich durchaus vorstellen den kleineren in den Armen zu halten. "Ich hatte einen schönen Tag mit ihm. Nicht mehr und nicht weniger." Tendou tänzelte in sein Zimmer und summte leise vor sich hin. In seinem Zimmer zog er sich um und legte sich ins Bett. Es war zwar nicht spät und schlafen wollte er auch nicht, aber er wollte sich gerade auch nicht mit einem anderen auseinandersetzen. Er schaltete Musik an seinem Handy an und schloss lächelnd die Augen. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, da piepte das Handy und signalisierte, dass er eine Nachricht bekommen hatte. Es brauchte eine Weile, bis er sich entschloss die Nachricht zu lesen. 'Hey, danke für den Tag.' 'Kein Problem. Falls du jemals jemanden zum reden brauchst, dann kannst du zu mir kommen. Oder solltest du einen Babysitter für Sweetie brauchen, kannst du dich auch melden.' Tendou grinste, als er die Nachricht abschickte. Er wusste ganz genau, dass dies Hinata wieder zum lachen brachte und er stellte sich das melodische Lachen vor. 'Danke' Tendou legte lächelnd das Handy bei Seite und legte sich dann wirklich schlafen. ---- Seit diesem Tag vor drei Wochen schrieben sich die Beiden immer wieder. "Tendou, du verhältst dich wie ein verliebtes Mädchen. Wer ist der Prinz?" Semi sah den Mittelblocker mit hochgezogener Augenbraue an. Tendou grinste Semi an und legte einen Finger an die Lippen. Er würde es nicht verraten. Nicht, weil er sich schämte, nein. Er sagte es nicht, weil er sich erstens selbst nicht sicher war und zweitens er die Leute in seinem Team kannte. Das waren alle samt Stalker. Nur Wakatoshi würde sich nicht dafür interessieren. "Komm schon Tendou. Der Kerl muss erst überprüft werden. Der letzte war ein Schwein." "Ich verrate mein Little Paradise doch nicht. Und er würde niemals jemanden so verletzen, weil er selbst so verletzt wurde." "Little Paradise? So so." Semi wandte sich ab und ging zu Shirabu und Kawanishi um ihnen das zu erzählen. Tendou schaute lieber wieder auf sein Handy. Leicht schlug sein Herz schneller, als er sah, dass eine Nachricht von Hinata eingegangen war. Sofort öffnete er sie. 'Wie wäre es, wenn wir mal wieder zusammen in die Stadt gehen? Natsu möchte unbedingt mal wieder das nette Tori-Monster sehen.' Tendou lachte. Nettes Tori-Monster hatte sie im Eissalon zu ihm gesagt, als er erzählt hatte, dass einige ihn als Monster ansahen. Sie hatte mit dem Fuß aufgestampft und geschimpft. Dann hatte sie ihn angesehen und gesagt 'Wieso glauben die Menschen, dass du ein Monster bist? Du bist höchstens ein Nettes Tori-Monster und voll lieb.' Seitdem hatte er sie nur noch einmal gesehen in der Stadt. Jedoch war sich Tendou sicher, dass auch Hinata ihn wiedersehen wollte. Natsu war nur eine Ausrede. "Tori-Monster?" Erschrocken wandte sich Tendou um, nur um einen Semi zu sehen, der ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. "Naja, so nennt mich seine Schwester." "Satori, wir wollen dich doch nur beschützen. Und ich habe den Namen gelesen. Du bist total in die Nummer Zehn von Karasuno verschossen." Tendou verzog das Gesicht und erzählte Semi alles. Wie er Hinata getroffen hatte und von den Nachrichten und von Natsu. Auch erzählte er, dass Hinata von Kageyama betrogen wurde. "Seitdem weiß er nicht, ob er weiter spielen soll. Ich habe ihn danach auch nur einmal gesehen." "Dich hat es wirklich erwischt. Schreib ihm, dass wir am Wochenende eine Party schmeißen und er eingeladen ist. Das Mädchen darf dann leider nicht dabei sein." Tendou ließ es sich durch den Kopf gehen und nickte langsam. Er schrieb Hinata, dass sie sich nach der Schule treffen konnten. Dann würde er ihm von der Party erzählen und ihn einladen. Natsu wäre dann auch glücklich. Tendou mochte die kleine einfach. ---- Tendou war etwas früher losgefahren, damit er noch kurz Natsu etwas geben konnte. Danach würde er Hinata mit zur Party mitnehmen. Als er dort ankam, lernte er auch gleich Hinatas Mutter kennen. Sie war eine sehr nette Frau. Sie bat ihn lediglich darum, dass er ihren Sohn nicht so verletzen würde, wie es der andere Junge getan hatte. "Mum! Ich bin noch gar nicht mit Tendou zusammen!" "Aber ich bin deine Mutter, da kann ich ihn auch vorwarnen." Tendous Herz raste. Hinata hatte 'noch nicht' gesagt. Hieß das, dass er es sich in Zukunft vorstellen konnte? "Mum..." "Wie auch immer. Habt spaß auf der Party." Hinatas Mutter schob die beiden Jungs einfach nach draußen, winkte noch einmal und schloss dann ohne ein weiteres Wort die Tür. Hinata sah verlegen auf den Boden. Er wusste, dass er sich versprochen hatte. "Noch nicht? Hast du Interesse?" Hinata antwortete nicht, sondern starrte nur weiter auf den Boden. Tendou legte zwei Finger unter Hinatas Kinn und zwang den kleineren ihn anzusehen. Deutlich erkannte er die roten Wangen und den beschleunigten Atem. "Ich würde nämlich gerne wissen, ob ich eine Chance habe." Hinatas Augen weiteten sich. Jedoch sagte er noch immer nichts und Tendou fühlte sich leicht, als würde er Selbstgespräche führen. "Und? Habe ich eine Chance?" Diesmal gab es von Hinata eine Reaktion. Er nickte schwach und zog sich dann völlig verlegen zurück und ging zum Auto. Tendou leckte sich über die Lippen und folgte ihm dann. Schnell hatte er das Auto entsperrt und saß neben Hinata. "Ich werde dich nicht überfallen, keine Sorge." Tendou lächelte und fuhr los. "Eigentlich können wir uns die Party jetzt auch sparen. Semi wollte die Party nur machen, um herauszubekommen, ob du mich auch magst und er wollte dich beobachten." "Eh?" "Du kannst ja doch sprechen, aber ja es stimmt die Party findet zwar statt, war aber gleichzeitig eine Finte." Hinata schmollte und Tendou war froh, dass sie gerade an einer Ampel standen, weil er sonst das süße schmollen nicht gesehen hätte. Als die Ampel grün anzeigte, fuhr er weiter und schwieg bis sie im Internat waren. Im Internat führte Tendou Hinata zu den Unterkünften. "Den Drittklässlern sind am Wochenende einige Freiheiten zugeschrieben worden. Ich gehe mich schnell umziehen, dann geht es zu Semi. Der wohnt um die Ecke. Du kannst mitkommen und deinen Rucksack hier deponieren." Hinata nickte und lief Tendou einfach hinterher. Als sie im Zimmer angekommen waren, stellte Hinata seinen Rucksack auf den Boden und setzte sich auf das Bett. Tendou zog derweil verschiedene Kleidungsstücke aus dem Schrank. "Warte einfach hier, ich gehe mich schnell umziehen und bin in fünf Minuten wieder da." Tatsächlich beeilte sich Tendou wirklich, damit Hinata nicht so lange warten musste. Die Reaktion des Kleinen war phänomenal, als er zurück ins Zimmer kam. Dabei hatte er nicht mal wirklich etwas besonderes angezogen. Schwarze Hose, schwarzes Shirt und ein weißes Hemd drüber. Gut, das Hemd war offen und die Hose und das Shirt waren Figurbetont, aber der kleine sah fast genauso aus. Nur war sein Shirt weiß und er hatte ein rotes, kariertes Hemd an. "Wir können." Hinata stand auf. Tendou packte seinen Schlüssel und schloss die Tür hinter ihnen. "Es sind etwa fünf Minuten Fußweg." ---- Semi öffnete ihnen die Tür. Er grinste und Tendou wusste, egal was jetzt kam, es war nicht gut für ihn. "Das Monster und sein Paradise." Tendou presste die Lippen aufeinander, als er den verlegenen Hinata sah. "Geh doch schon mal rein, Hinata." Als der kleine Mittelblocker ins Haus gegangen war, packte Tendou Semi und drückte ihn gegen den Türrahmen. Wütend funkelte er den Zuspieler an. "Er hat mir vorhin gestanden, dass ich tatsächlich eine Chance bei ihm habe, versau es mir nicht!" Leicht grinste Semi und griff Tendou an den Handgelenken. Sanft drückte er die Hände runter und schlang einen Arm um den Rothaarigen. "Dann schnapp dir dein Paradise." Im Haus suchte er Hinata und fand ihn umzingelt von seinen Teamkameraden vor. Schnell zog er den schüchternen Jungen zu sich und scheuchte die Meute auseinander. "Verzeih, dass ich dich alleine gelassen habe, aber Semi musste erst einmal daran erinnert werden, dass er sich nicht alles erlauben kann." Hinata lächelte ihn gequält an und nickte dann. Tendou schob den kleineren dann zur Bar und schenkte ihnen Beiden etwas ein. Sich selbst gönnte er etwas Alkohol, aber Hinata lehnte von selbst ab. Schnell drückte Tendou Hinata auf die Couch und setzte sich daneben. Shirabu setzte sich auf die andere Seite der Krähe. "So Hinata, nachdem Tendou dir etwas zu trinken besorgt hat, kannst du uns ja alles erzählen." "Äh, was?" "Fangen wir doch mal mit etwas einfachem an. Wie bereitet ihr euch auf das Frühlingsturnier vor? Das beginnt in zwei Monaten." Tendou schloss die Augen und lauschte Hinatas Erzählungen. Volleyball war ein Thema, mit dem man Hinata immer zum reden bekam. "Nächste Woche fahren wir für eine Woche nach Tokio und haben dort mit Nekoma, Fukurodani, Shinzen und Ubugawa ein Trainingscamp." Das interessierte die Spieler von Shiratorizawa wirklich und sie vergaßen, dass sie Hinata eigentlich wegen Tendou ausfragen wollten. Er lehnte sich zurück und legte einen Arm auf die Couchlehne. Irgendwann lehnte sich auch Hinata zurück und spürte den Arm. Kurz sah er Tendou an, lächelte und wandte sich wieder an die anderen. Semi gab Tendou einen neuen Drink. Tendou wusste nicht wie viele er schon getrunken hatte, aber er war ziemlich sicher, dass dieser sein letzter sein sollte. Gedankenverloren begann er Hinata am Nacken zu kraulen. Da der Junge weder zusammen gezuckt war, noch sich irgendwie zurückzog, machte Tendou weiter. Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Knie. Als er runter sah, erkannte er Hinatas Hand. Der Jüngere hatte sich aufgestützt, um sich anders hinzusetzen. So sah es jedenfalls aus. Tendou spürte, wie Hinata bevor er die Hand zurückzog noch einmal leicht zu drückte. "Semi, die Party ist öde, lass uns etwas spielen!" Tendou schüttelte nur mit dem Kopf, als Semi ihm noch einen Drink in die Hand drücken wollte und gleichzeitig wollte er nichts spielen. Semi jedoch drückte den Drink einfach Hinata in die Hand und überlegte, was man so spielen könnte. Tendou nahm Hinata den Drink weg. "Danke." "Nicht dafür Little Paradise." Tendou lächelte den Kleineren an, bis ihm auffiel, wie er Hinata genannt hatte. Er wollte sich dafür entschuldigen, aber die kleine Nummer Zehn schüttelte nur lächelnd den Kopf. ---- Tendou wachte am nächsten Morgen auf und hatte leichte Kopfschmerzen. Leicht stöhnte er und bemerkte dann, dass er jemanden im Arm hielt. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah nur orange. Als nächstes spürte er, dass sie beide keine Shirts mehr trugen und betete, dass sie keinen sex gehabt hatten. In diesem Moment regte sich Hinata. Er wandte sich um und sah Tendou mit einem strahlenden Lächeln an. "Guten Morgen, Tendou." "Guten Morgen, Hinata." "Du warst sehr betrunken gestern." "Wirklich?" Hinata begann zu lachen und erzählte, wie schwierig es gewesen war, Tendou nach Hause zu bringen. "Und wieso haben wir keine Shirts an?" "Schau dir mal deinen Boden an, dann weißt du es." Tendou wandte sich um und sah eine riesige Pfütze auf dem Boden. Verdammt, was war den hier passiert? Hinata schien ihn zu verstehen. "Wir haben uns umgezogen und plötzlich kamst du auf die Idee, duschen zu wollen. Das war nicht das Problem. Ich brachte dich zur Dusche und kam zurück. Du hast aber nicht in der Dusche geduscht. Oder doch, das weiß ich gar nicht. Du kamst jedenfalls klatschnass hier an und hattest einen Eimer Wasser dabei und hast den über mich gekippt. Nachdem ich dich aus deinen Klamotten wieder draußen hatte, hab ich dich einfach ins Bett verfrachtet. Wir haben beide noch unsere Shorts an. Die du mir heute Nacht auch ausziehen wolltest." Tendou fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und hoffte, dass das alles nur ein Albtraum war. Das war so peinlich, aber ihm fiel auf, dass Hinata gar nicht mehr so schüchtern war. "Sag mir bitte, dass wir dann schlafen gegangen sind." "Nachdem wir uns geküsst haben, sind wir eingeschlafen." "WAS? Wir haben uns geküsst? Und ich weiß nichts mehr?" Hinata lachte, als Tendou sich immer weiter bemitleidete und gleichzeitig Hinata mit Entschuldigungen überhäufte. Der ältere Mittelblocker wurde irgendwann misstrauisch, als Hinata nicht aufhörte zu lachen. "Das mit den Kuss war ein Scherz. Also du hast es tatsächlich probiert, aber ich lehnte ab, damit ich einen nüchternen Kuss bekomme. An den du dich auch erinnerst. Du hast sogar zugestimmt, dass ich sagen kann wir hätten uns geküsst, um dich zu verarschen." "Duuuu!" Tendou packte Hinata und kitzelte ihn durch. Hinata lachte und versuchte die Hände einzufangen. Irgendwann war Tendou über dem Kleineren und blickte ihm tief in die Augen. Für einen kurzen Moment schien die Zeit still zu stehen. Hinata atmete noch etwas schneller, aber beruhigte sich. Langsam hob der Jüngere seine Hände und fuhr sachte über den nackten Körper von Tendou. Unter den Fingerspitzen spürte Hinata eine leichte Gänsehaut. Sanft fuhr er die Muskeln ab. Tendou versuchte still zu halten, jedoch erzitterte er unter den sanften Berührungen. Er begann zu keuchen, als Hinata über seine Nippel fuhr. "Du machst mich wahnsinnig, Little Paradise." "Küss mich mein roter Teufel." Leise stöhnte Tendou, bevor er den Kopf senkte und seine Lippen auf die von dem Kleineren legte. Seine Welt explodierte in allen Farben und er fühlte sich, als würde er fliegen. Tendou hatte so etwas noch nie gefühlt. Hinata drückte sich näher an den warmen Körper. Plötzlich spürte er eine Zunge, die über seine Lippen fuhr. Sofort öffnete er den Mund und ließ seine Zunge mit der Fremden tanzen. Leise stöhnten die Beiden. Ihre Körper schienen zu brennen. Tendou brach den Kuss ab und küsste sanft Hinatas Kinn entlang. Spielerisch stupste er das Ohrläppchen mit seiner Zunge an. Nur um sofort danach eine feuchte und heiße Spur mit der Zunge zum Nacken zu ziehen. Hinata unter ihm stöhnte und bog sich, nur um mehr zu bekommen. Tendou liebte die Töne jetzt schon. Es war wie Musik in seinen Ohren und er wollte diese leidenschaftliche Symphonie noch viel öfters hören. Tendou fuhr mit seiner Hand an Hinatas Seite entlang und saugte gleichzeitig an dessen Halsbeuge. Sanft biss er die kleine Nummer Zehn und leckte danach entschuldigend darüber. "Kein Sex beim ersten Date." Tendou hatte Hinata kaum verstanden, weil dieser so keuchte. "Ich werde dich nur verwöhnen." Hinata konnte nicht antworten, weil er stöhnen musste. Tendou hatte sanft in seinen Nippel gebissen und spielte mit der Hand an dem anderen Nippel. Hinata fühlte sich wie heißes Wachs unter Tendous Händen. Er kam aus dem keuchen und stöhnen nicht mehr raus. Es fühlte sich so gut und intensiv an. Hinata wollte mehr, viel mehr, aber dennoch wollte er keinen Sex. Plötzlich spürte Hinata eine Hand, die am Saum seiner Shorts entlang fuhr. Spielerisch zog Tendou daran und ließ einen Finger in der Shorts verschwinden. Hinata stöhnte lauter. Langsam fuhr der ältere mit der Zunge hinunter zum Bauchnabel und umkreiste ihn. Der warme Atem und die heiße, feuchte Zunge brachten Hinata beinahe um den Verstand. Er stupste mit der Zunge in den Bauchnabel und setzte dann seinen Weg nach unten fort. Als ihn ein Stück Stoff aufhielt sah Tendou noch einmal nach Oben. Hinata keuchte und stöhnte und hatte die Augen geschlossen. Vorsichtig griff er nach dem Bund der Shorts und schob sie nach unten. Hinatas Erregung sprang aus der Shorts und Tendou leckte sich über die Lippen. Sanft strich er mit den Händen die Hüfte entlang und ignorierte die Erregung. Stattdessen leckte er erst über den Hoden, bevor er daran saugte. Hinata stöhnte lauter und Tendou saugte härter. Eine Hand glitt zwischen Hinatas Beine und fuhr sanft an der empfindlichen Haut entlang hoch zu seinem Hintern. Mit einem Finger umspielte Tendou den Eingang, während er mit der Zunge langsam den Schaft hinauf leckte. Hinata war nur noch ein stöhnendes etwas. Tendou hörte einen leisen Schrei, als er Hinatas Eichel mit seinen Lippen umschloss. Sanft saugte er daran, umspielte die Eichel mit seiner Zunge und machte leichte Schluckbewegungen. Hinata war nicht mehr wirklich ansprechbar. Er fühlte nur noch den heißen Mund an seinem Schwanz und stöhnte. Tendou machte ihn wahnsinnig und Hinata wollte wirklich mehr von dem roten Teufel. Der ältere saugte stärker und griff mit einer Hand nach Oben, um weiter mit den Nippeln zu spielen. Hinata stöhnte leise seinen Namen und das wollte Tendou so oft wie möglich hören. Er spürte, wie Hinatas Erregung in seinem Mund pulsierte und wusste, der Kleine kam gleich. Das Stöhnen wurde lauter und Tendou saugte noch härter. Hinata begann zu zittern und mit einem lauten Schrei kam er. Tendou schluckte alles, bevor er sich neben Hinata legte. Völlig außer Atem sah Hinata Tendou an. "Das...Das war...Wow. Jetzt bist du dran." Tendou schüttelte nur den Kopf und zog seine Hand aus seiner eigenen Shorts. Daran klebte sein Sperma. "Du kannst nicht so geil abgehen, ohne dass es keine Folgen bei mir hat." Hinata zog Tendous Hand zu sich und leckte langsam das Sperma ab. Tendou erschauderte, erst recht, als Hinata begann an seinem Finger zu saugen. "Uh, Little Paradise, lass das bitte. Du warst derjenige, der keinen sex wollte." "Ich will auch keinen sex, aber ich bin scharf auf dich." "Du glaubst gar nicht, wie scharf ich auf dich bin." ---- Schlussendlich sind die Beiden aus dem Bett gekrochen, hatten mit Handtüchern den Boden getrocknet und waren dann unter die Dusche gehüpft. "Ich muss dann langsam Heim. Mum fliegt Heute noch nach Wien." "Ich fahre dich natürlich." Hinata wollte Tendou sagen, dass der ältere das nicht musste, aber dieser gab ihm nur einen Kuss und grinste dann. "Du bist mein Little Paradise." "Und du bist mein roter Teufel." "Das heißt wir sind jetzt offiziell zusammen?" "Hochoffiziell." Diesmal gab Hinata Tendou einen Kuss. ---- Als Hinata Zuhause ankam, grinst ihn seine Mutter an. "Seid ihr jetzt zusammen?" "Wie kommst du darauf?" "Du strahlst so und er hat dich Heim gefahren und der Knutschfleck an deinem Hals." Erschrocken griff sich Hinata an den Hals. Das hatte er nicht mitbekommen. Verfluchter Teufel. "Ja Mum, wir sind zusammen." "Das freut mich. Er macht einen ordentlichen Eindruck. Will er nicht mit rein kommen oder gehst du gleich wieder?" Hinata blickte aus dem Fenster und sah dort Tendous Auto stehen. War der ältere noch nicht gegangen? "Komm Shoyo, hol ihn rein." Hinata nickte seiner Mutter zu und verließ das Haus erneut, nur um an der Scheibe des Autos zu klopfen. Tendou erschrak, aber ließ die Scheibe runter. "Möchtest du rein kommen, um von meiner Mum ausgefragt zu werden? Oder warum stehst du noch hier?" "Ich habe nur Semi geschrieben, dass ich es auch ohne seine zweifelhafte Hilfe geschafft habe. Aber wenn du willst, kann ich ruhig mit rein kommen." Hinata lächelte verlegen und nickte dann. Er wollte Tendou definitiv noch ein Weilchen bei sich haben. "Aber eines sollte klar sein. Kein sex! Und keine Knutschflecken mehr. Wie soll ich das am Montag erklären?" Tendou stieg aus und wuschelte lächelnd durch Hinatas Haar. "Das sollen die beiden Arschlöcher sehen und eifersüchtig werden. Du brauchst nichts zu erklären. Es ist deine Angelegenheit und nicht die, der anderen." Hinata nickte bloß und küsste Tendou. Zusammen gingen sie ins Haus und Hinatas Mutter fragte Tendou tatsächlich nur, ob dieser auf ihre beiden Schätze aufpassen konnte. "Natürlich passe ich auf sie auf." "Danke. Natsu wird Morgen ohnehin von ihrer Tante abgeholt. Sie kann keine Woche alleine hier bleiben. Shoyo und ich sind beide die nächste Woche nicht da." Tendou nickte und hob Natsu hoch. Die kleine war davon richtig begeistert. Er war so schön groß und nahm sie sogar hoch. "Spielst du später mit mir, Tori-Monster?" "Natürlich, Sweetie." Hinatas Mutter erkannte, dass Natsu den Jungen schon kannte und musste natürlich ihren Sohn darüber ausfragen. Wie konnte das kleine Mädchen den Freund ihres Bruders so vertraulich ansprechen, wenn sie ihn nicht kannte? Oder anders, warum kannte Natsu den Freund ihres Bruders bevor sie, seine Mutter, ihn kannte. Mit einem Lächeln erzählte ihr Shoyo, wie sie sich im Eissalon getroffen hatten. An den roten Wangen und dem beschleunigten Atem er kannte sie, dass Shoyo aufgeregt war. So ein Verhalten hatte er bei dem anderen Jungen nicht gezeigt. "So Jungs und Natsu, ich werde jetzt gehen. Habt Spaß, aber treibt es nicht zu wild." Lachend verschwand die Frau und ließ ihren Sohn völlig verlegen zurück. Tendou lachte nur und beugte sich vor, weil er einen Kuss wollte. Hinata jedoch gab ihm lediglich einen Kuss auf die Wange, mit dem Hinweis, dass noch ein Kind anwesend war. Natsu klatschte begeistert und gab Tendou auch einen Kuss auf die Wange. Kurz waren die beiden Jungs verblüfft, aber lachten dann. Der Tag und der Abend wurden lustig. ---- Am nächsten Tag wachte Tendou von Getrampel auf. Sofort spürte er, dass er alleine im Bett lag und fragte sich, wo der Jüngere war. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Natsu sprang ins Bett. "Ich will kuscheln und Shoyo hat keine Zeit!" Sie schien zu schmollen und gleichzeitig abzuwarten. Tendou hob einfach mal die Decke an und wusste, dass er richtig reagiert hatte. Natsu krabbelte glücklich unter die Decke und kuschelte sich an ihn. Er schloss die Augen und döste noch etwas mit Natsu, bis er einen Blitz durch seine Augenlider wahr nahm. Erst wollte er es ignorieren, doch dann hörte er ein Lachen. Ein Lachen, dass er kannte und liebte. Tendou öffnete die Augen und sah Hinata mit seinem Handy. "Ihr seid so süß zusammen." Tendou realisierte was passiert war und gähnte einfach. Leicht grinste er und weckte Natsu. "Sweetie, schau mal, dein Bruder ist da und macht Fotos." Natsu dachte jedoch nicht an Fotos, sondern daran, dass Shoyo sie nicht zum Frühstück geweckt hatte. Das Geschrei war nur für ein Paar Sekunden so groß, bis Hinata seiner Schwester klar gemacht hatte, dass er sie genau jetzt wecken wollte. "Das, mein roter Teufel, war fies." "Ach Little Paradise, die Fotos hätte ich aber gerne." Hinata lächelte und nickte ganz leicht. Danach entschuldigte er sich, weil er einfach seine Schwester zu ihm geschickt hatte, aber Tendou winkte nur ab. "Ich schrieb dir doch, dass ich gerne Babysitter für die Kleine spiele. Sie hat ja auch noch geschlafen." Tendou beugte sich zu seinem Freund runter und gab ihm einen Kuss. ---- Gegen Mittag wurde Natsu von seiner Tante abgeholt und Hinata war irgendwie erleichtert. Er liebte seine Schwester, aber er wollte unbedingt Zeit alleine mit Tendou verbringen. Immerhin fuhr Hinata nach Tokio und sah Tendou erst in einer Woche wieder. Das war eine verdammt lange Zeit, wenn man frisch verliebt war. Nachdem seine Tante weg war, wandte sich Hinata um und sah das Grinsen von Tendou. "Zählt das Heute immer noch als 'Erstes Date'?" Diesmal grinste Hinata und nickte. "Immerhin haben wir das Date irgendwie noch nicht beendet." "Morgenfrüh wird es jedoch für eine ganze Woche beendet." "Dann haben wir in einer Woche unser zweites Date." Hinata gab Tendou lächelnd einen Kuss und nahm ihn bei seiner Hand, um ihn ins Haus zu ziehen. ---- Hinata und Tendou saßen völlig übermüdet im Auto und Tendou hatte wirklich große Mühe die Augen offen zu halten. Als sie an der Karasuno angekommen waren, gab Hinata Tendou einen Kuss und wollte aussteigen, doch Tendou hielt ihn fest. "So Little Paradise, lass dich nicht unterkriegen und melde dich, wenn ihr angekommen seid." "Ich werde dich vermissen, mein roter Teufel." Hinata fiel es in diesem Moment unheimlich schwer auszusteigen, aber ihm blieb keine Wahl. Tendou sah seinem Freund nach, bis dieser im Bus war und fuhr dann los. Er wollte sich noch eine Stunde aufs Ohr hauen. Im Internat schlich er sich in sein Zimmer, zog seine Hose aus und schlief schnell ein. ---- "Tendou! Mach die Tür auf, du verschläfst!" Tendou wurde von Klopfen und Geschrei geweckt und sah sich erstmal um. Dann erst sackten die Worte und plötzlich war er hellwach. Schnell zog er sich seine Hose an und öffnete die Tür. Ein grinsender Semi kam ins Zimmer. "Nettes Wochenende gehabt? Hast du deinen Prinzen bekommen?" "Ja und ja und jetzt kannst du wieder gehen." Tendou hob Semi die Tür auf, aber dieser setzte sich bloß auf das Bett und stellte Fragen nach Details. Er wollte dem Zuspieler jedoch keine Frage beantworten. Semi war eine Tratschtante und Tendou konnte das jetzt gar nicht gebrauchen. Hinata würde eine Woche unerreichbar sein und er vermisste den Lockvogel jetzt schon. Als Semi noch immer keine Anstalten machte zu gehen schloss Tendou einfach die Tür und packte wortlos seine Sachen. "Komm schon, Tendou. erzähl was. Der Kleine hat definitiv Freitag auf Samstag hier geschlafen. Sein Geschrei mitten in der Nacht war kaum zu überhören gewesen, meinte Shirabu." "Ja er hat hier geschlafen und vorweg, nein wir hatten keinen Sex. Der Schrei kam, weil ich ihn betrunken mit einem Eimer kalten Wasser geduscht habe. Hier im Zimmer." Semi prustete laut los und fragte sich, wie Hinata mit ihrem verrückten Mittelblocker zusammen bleiben konnte nach so einer Aktion. Jedoch lächelte Semi dann, weil er bemerkte, dass Tendou ja doch mit Details rausrückte und dabei glücklich lächelte. "Und ihr seid wirklich noch zusammen?" "Ja. My Little Paradise sah das nicht so schlimm. Er hat mich dann ins Bett gesteckt und sich am nächsten Morgen gerächt. Er sagte mir, dass wir uns geküsst haben und ich war so erschrocken, dass ich es vergessen hatte. Fast Zehn Minuten habe ich mich entschuldigt. Dann erst hat er mich erlöst und wirklich geküsst. Es ist danach nicht viel passiert. wir haben auf seine Schwester aufgepasst und Heute morgen habe ich ihn zur Schule gefahren. Ich sehe ihn erst wieder nächsten Samstag." Das Lächeln verschwand und Semi sah, dass dies Tendou wohl schmerzte. Es hatte den verrückten Mittelblocker voll erwischt. ---- Tendou machte gerade Hausaufgaben, als sein Handy klingelte. Sofort waren die Aufgaben vergessen, als er sah, dass es Hinata war. 'Little Paradise?' 'Ja roter Teufel. Wir sind sicher angekommen.' 'Das ist gut. Hab spaß im Camp.' 'Ich vermisse dich schrecklich. Ist das normal?' 'Ich vermisse dich auch. Ich weiß nicht ob das normal ist, aber ich weiß, dass das als verliebt sein gilt.' Tendou hörte Hinata leise keuchen und hoffte der andere legte jetzt nicht einfach auf. Dann jedoch hörte er die Worte, die er niemals erwartet hatte. 'Ich habe mich auch in dich verliebt.' Tendous Herz schlug schneller. 'Warum musst du ausgerechnet diese Worte sagen und dich gleichzeitig in Tokio verstecken?' 'Ich verstecke mich nicht, aber ich vermisse dich so heftig, dass mir klar geworden ist, dass ich mich schon längst in dich verliebt habe.' Tendou stöhnte leise. Hinata quälte ihn und der Ältere war kurz davor einfach nach Tokio zu fahren und Hinata zu überfallen. Das sagte er dem Jüngeren auch und bekam nur ein 'Mach doch' zur Antwort. Diesmal knurrte er. 'Treib es nicht zu weit Little Paradise. Nicht, wenn du nicht mit den Konsequenzen umgehen kannst.' 'Sollte die Konsequenz sein, dass ich am Ende in deinen Armen liegen kann, kann ich damit umgehen.' "Hinata, kommst du?" 'Ich muss los. Ich rufe dich heute Abend nochmal an. Bokuto möchte mir noch ein paar Sachen beibringen.' Sie verabschiedeten sich und Tendou spürte wieder diese Leere. Er wollte Hinata so sehr. Er begehrte ihn so sehr. Tendou war ihm an nur einem Wochenende völlig verfallen. Das war totaler Wahnsinn, aber Tendou wollte sich diesem Wahnsinn hingeben und er wusste, auch Hinata war ein wahnsinniges Monster. Immerhin ließ sich der Junge beim ersten Date mit einem Eimer Wasser übergießen und kümmerte sich um einen völlig betrunkenen. ---- Tendou saß im Auto auf dem Parkplatz der Karasuno. Endlich war es so weit und Hinata kam zurück. Der Bus sollte jeden Moment auf den Parkplatz rollen und dann würde er Hinata mit sich nehmen und erstmal ans Bett fesseln. Der Junge hatte es doch tatsächlich jeden Tag geschafft, dass Tendou abends immer völlig scharf in die Dusche gegangen war. Hinata würde den Rest des Wochenendes spüren, was die Konsequenzen waren. Als er den Bus sah, stieg Tendou aus und lehnte sich an sein Auto. Er beobachtete, wie die Spieler von Karasuno ausstiegen und dann sah er den niedlichsten Mittelblocker der Welt und ihre Blicke verfingen sich. Es war zu weit weg, als das Tendou sagen konnte, was in Hinatas Blick lag, aber er würde es auch gleich erfahren. Hinata holte seine Tasche aus der Gepäckablage unten im Bus und kam dann auf ihn zu gerannt. Die Spieler hatten Tendou bis dahin noch nicht bemerkt gehabt, aber es war Tendou auch egal, weil genau in diesem Moment Hinata in seine Arme sprang. Der Ältere drehte sich, um den Schwung zu bremsen und setzte Hinata auf die Motorhaube. Leidenschaftlich küssten sie sich. "Weißt du, was du mit mir gemacht hast, Little Paradise?" "Dich in den Wahnsinn getrieben?" "Ja und du wirst die Konsequenzen den Rest des Wochenendes spüren. Ich lasse dich sicherlich nicht mehr aus dem Bett." "Ich bitte darum. Tante Shiori passt bis morgen Mittag auf Natsu auf und Mum kommt erst Montag." Tendou knurrte und gab Hinata einen weiteren Leidenschaftlichen Kuss. "HINATA DU IDIOT! WAS GLAUBST DU, WAS DU DA MACHST!" Sie unterbrachen den Kuss und Tendou seufzte, tief sah er Hinata in die Augen. "Ist das eins der Arschlöcher." Hinata nickte bloß. Tendou löste sich und wandte sich um. Nun erkannte er auch den Zuspieler aus dem ersten Jahr. Kageyama. Er war jedoch nicht alleine. Das blonde Mädchen kam auch auf sie zu und zwei weitere Jungs. Das Mädchen wollte wahrscheinlich bloß Hallo sagen, weil sie die einzige war, die sich nicht erschreckte, sie hatten vorher sein Gesicht nicht erkannt. "Hallo Tendou, Hinata hat mir erzählt, dass ihr jetzt zusammen seid. Wenn du ihm weh tust, tu ich dir weh!" Tendou hob nur abwehrend die Hände und versicherte, dass er Hinata nicht verletzen wollte. Die drei Jungs hatten sich wohl gefangen, denn sie kamen weiter auf ihn zu. Er hatte sich nun so platziert, dass er zwischen Hinatas Beinen an das Auto gelehnt da stand. So kam keiner an den Kleineren dran. Er sah die drei mit hochgezogener Augenbraue an. "Egal, was ihr wollt, fasst euch kurz. Ich habe meinen Freund eine Woche nicht gesehen und würde ihn gerne mitnehmen." Kageyama wollte tatsächlich um Tendou herum greifen, aber ließ es, als er den eisigen Blick sah. Den einen kannte Tendou nicht und der andere war der Zuspieler aus dem dritten Jahr. Der war wohl auch nur da und wollte ihn warnen, dass er Hinata nicht verletzte. Dieser krallte sich an seinen Pullover fest und lehnte sich richtig an ihn. Tendou sollte Hinata hier schleunigst wegbringen. "Kageyama lass mich gehen. Du bist fremd gegangen und nicht ich. Nimm Yamaguchi und geh." Kageyama dachte jedoch nicht daran. "Hinata, bist du eine Hure geworden oder warum wirfst du dich dem nächstbesten an den Hals?" Tendou war kurz davor Kageyama zu verprügeln, ließ es aber, als er spürte, dass Hinata nach ihm griff. Sanft stieß der Jüngere ihn zur Seite und rutschte von der Motorhaube. Tendou wollte Hinata aufhalten, als dieser auf den Zuspieler zu ging, aber Hinata ließ das nicht zu. Vor Kageyama stand der kleine Lockvogel und sah ihn wütend an. Plötzlich holte der Kleine aus und gab Kageyama eine Ohrfeige. Tendou war unheimlich stolz auf seinen Freund, aber als er das Gesicht von Kageyama sah, fand er es besser Hinata zurück zu ziehen. "Wie kannst du es wagen mich zu schlagen?" "Kageyama es reicht jetzt. Hinata ist nicht dein Eigentum und soweit ich weiß bist du doch jetzt mit Yamaguchi zusammen." Der ältere Zuspieler hatte sich eingemischt und Tendou war beruhigt. Immerhin würde dieses Arschloch niemals auf ihn hören. Der zweite Junge neben Kageyama legte eine Hand auf dessen Arm und wollte den Zuspieler zurück ziehen. Das musste dieser Yamaguchi sein. Die Beiden zogen sich langsam zurück und nur noch der Junge aus dem dritten Jahr war da. "Von dir ist also der Knutschfleck?" Tendou legte erst einen Arm um Hinata und versicherte sich dass dieser in Ordnung war, dann nickte er dem Zuspieler zu. Sein kleiner Freund nahm seine Hand, drückte kurz zu und wandte sich dann an den Zuspieler. "Sugawara, eigentlich wollten wir gehen." "Natürlich, ich will ihn nur warnen, dass er sicher nicht mehr ruhig schlafen wird, wenn er dich verletzt." Tendou hob eine Augenbraue und schickte Hinata ins Auto, bevor er etwas sagte. "Aber lass Sugawara am Leben, mein roter Teufel. Yachi komm, du wohnst auf dem Weg. Wir nehmen dich mit." Tendou nickte dem Mädchen nur zu. Wenn sein kleiner das so wollte, dann wurde das so gemacht. Als die Beiden im Auto waren, wandte er sich wieder an Sugawara. "Der Kleine war vor etwa vier Wochen völlig verletzt, weil sein Freund ihn betrogen hat und du willst mir wehtun, wenn ich ihn verletze? Kümmere dich erstmal um die, die ihn verletzt haben. Ich sammle hier noch die Scherben auf." Tendou ließ Sugawara gar nicht die Chance zu antworten, sondern setzte sich einfach ins Auto und fuhr los. ---- Hinata schloss die Tür hinter ihnen und sah Tendou dann mit einem hungrigen Blick an. Tendou erschauderte und packte den Kleineren. Er wusste, dass der kleine Streit Hinata nicht so sehr aus der Bahn geworfen hatte. Der Blick sagte alles. "Du wolltest nicht hören, jetzt bekommst du die Konsequenzen zu spüren." Tendou warf Hinata ins Bett und war blitzschnell über dem Jüngeren. Ein böses grinsen umschmeichelte seine Lippen, als er seinen Kopf senkte und seinen Freund leidenschaftlich küsste. Mit einer Hand fuhr er unter Hinatas Shirt und mit der anderen zog er etwas aus seiner Tasche. Vorsichtig legte er es auf das Bett und widmete sich Hinata völlig. Dieser nestelte schon an seinem Pullover. Tendou tat ihm den Gefallen und zog ihn aus. Hinata zog währenddessen auch sein Shirt aus. Er zog Tendou wieder an sich ran und küsste ihn. Leicht bog er sich dem warmen Körper entgegen. Der ältere Mittelblocker leckte über Hinatas Lippen. Sofort öffnete sich der Mund und ihre Zungen tanzten miteinander. Sanft fuhr Tendou mit seinen Händen die Seiten hinab. Er brach den Kuss ab und küsste das Kinn entlang. Leichte Schmetterlingsküsse verteilte er im Nacken und auf dem Schlüsselbein. Mit Genugtuung sah er die Gänsehaut und in seinen Ohren erklang wieder diese wunderschöne Symphonie. Hinata bog sich weiter den Berührungen entgegen und stöhnte. Er wollte mehr und heute bekam er alles. Tendou biss sanft in den rechten Nippel. Hinata schrie. Das hatte er nicht erwartet. Mit der rechten Hand drückte Tendou Hinatas Arm über dessen Kopf auf das Bett, dann fuhr er mit der Zunge eine heiße, feuchte Spur zum linken Nippel. Sanft saugte er daran und biss auch hier leicht zu. Hinata quittierte alles mit einem Stöhnen. Tendou schnappte sich auch den linken Arm und hielt mit einer Hand beide Arme von Hinata über dessen Kopf fest. Leicht löste er sich und grinste den Kleineren fies an. Schnell hatte er mit der rechten Hand die Handschellen gegriffen, die er vorher aus seiner Tasche geholt hatte und legte sie Hinata an, dann zog er zweit Tücher aus seiner Tasche. Das eine Tuch band er an die Handschellen und ans Bett. So konnte Hinata seine Arme nicht mehr runter nehmen. Mit dem Grinsen beugte er sich zu Hinata runter, leckte über das Ohrläppchen, bevor er etwas sagte. "Konsequenzen, Little Paradise." Hinata stöhnte und spürte dann ein Stück Stoff in seinem Gesicht. Tendou verband ihm die Augen. "Wenn du irgendein Problem hast, sag es mir und wir stoppen." "Fick mich!" "So vulgär und so ungeduldig." Tendou beugte sich runter und küsste seinen Freund. Hinata war erst erschrocken und japste, was Tendou nutzte, um mit seiner Zunge Hinatas Mundraum zu erkunden. Der Kleine fing sich schnell und forderte Tendous Zunge zum Tanz. Er löste den Kuss erst, als sie keine Luft mehr bekamen. Atemlos legte Tendou seine Stirn an Hinatas und ließ seine Hände wandern. Hinata erzitterte, als Tendou langsam an dessen Seiten entlang nach unten fuhr und mit dem Fingernägeln leichte, rote Spuren hinterließ. "Mehr." "Wir haben doch noch so viel Zeit." Hinata versuchte sich näher an Tendou zu drücken, aber er konnte sich durch die Handschellen nicht richtig abstützen und der Ältere lehnte sich auch noch zurück. Hinata spürte plötzlich den warmen Atem an seinem Bauch. Tendou stieß mit seiner Zunge in den Bauchnabel und pustete danach auf die erhitzte Haut. Natürlich stöhnte und keuchte Hinata darauf wieder und bog sich ihm entgegen. Langsam ließ er seine Hände am Bund der Hose entlang fahren. Mit seiner Zunge folgte er seinen Händen und leckte langsam den Hüftknochen nach, während er den Gürtel und die Hose öffnete. Hinata hob die Hüfte an und konnte es nicht erwarten, dass er endlich das störende und beengende Stück Stoff los wurde. Tendou tat ihm den Gefallen und streifte die Hose samt Shorts runter. Erleichtert keuchte Hinata, bevor er einen lauten Schrei von sich gab. Tendou hatte ohne Vorwarnung seine Lippen um die Eichel gelegt und daran gesaugt. Plötzlich spürte Hinata Finger über seine Lippen streichen und öffnete den Mund. Die Finger glitten in seinen Mund und Hinata leckte sie brav feucht. Tendou fuhr mit dem feuchten Finger an Hinatas Hintern entlang und umkreiste den After. Gleichzeitig saugte er etwas stärker. Als er sich sicher war, dass Hinata wieder völlig in der Lust gefangen war, führte er einen Finger sanft ein. Hinata schien keine Probleme zu haben, deshalb bewegte Tendou den Finger. Hinata bewegte sich ziemlich schnell darauf im Rhythmus des Fingers. Der Ältere saugte wieder etwas mehr und führte den zweiten Finger ein. Kurz ließ er Hinata sich daran gewöhnen, bevor er langsam und sanft mit beiden Fingern Stoßbewegungen machte. Mit leichten Scherenbewegungen dehnte er Hinata, der ihn wiederum mit lauten und lustvollen Stöhnen belohnte. "Mach endlich. Ich halte das nicht mehr aus." "Nana Little Paradise. Du hast mich gequält und jetzt quäle ich dich." "Bitte." Tendou ignorierte Hinata und führte erstmal den dritten Finger ein. Langsam dehnte er Hinata und leckte dabei den Schaft von unten bis zur Spitze hinauf. "Bitte, Tendou." "Hast du das verdient?" "Satori, wenn du mich jetzt nicht fickst, wirst du mich nie wieder ficken dürfen." Tendou lachte leise, zog die Finger zurück und entledigte sich seiner Hose. Hinata konnte ja richtig biestig sein. Schnell holte er eine Flasche Gleitgel aus seiner Hose. Er behielt die Flasche in der Hand und beugte sich vor. Frech pustete er Hinata ins Ohr. "Dreh dich um." Bevor er sich löste, leckte er noch einmal über die Ohrmuschel. Hinata bog sich und zerrte an den Handschellen, aber Tendou dachte nicht daran sie zu lösen. Auch die Augenbinde sollte an Ort und Stelle bleiben. Er half Hinata beim umdrehen und zog ihn in eine leicht kniende Position. Schnell positionierte er sich zwischen Hinatas Beinen. Tendou beugte sich vor und küsste das Genick des Kleineren, während er wieder seine Finger einführte. "Bitte..." Hinata bettelte förmlich und drückte seinen Hintern Tendou weiter entgegen. Der Ältere blieb jedoch standhaft und streichelte lieber sanft mit seiner linken Hand Hinatas Seite entlang, während er dem Kleineren leicht in die Schulter biss. Er griff um die Hüfte von Hinata und massierte seinen Schwanz ganz sanft. Der kleine Mittelblocker drückte sich verlangend an den Größeren, aber auch das half nicht. Tendou quälte Hinata. Der Ältere spielte diese Spiel gefühlt unendlich, bis er Hinata seine Finger entzog. Großzügig tat Tendou das Gleitgel auf seiner Hand und wärmte es etwas vor, bevor er es auf seinem Glied verteilte. Als er genug Gleitgel hatte, positionierte er sein Glied an Hinatas Hintern. Der Jüngere keuchte, als er spürte, wie etwas verdammt großes in ihn eindrang. Ein leiser Schrei entkam seinen Lippen und Tendou stoppte. Ließ Hinata sich daran gewöhnen und massierte gleichzeitig das Glied des Jüngeren. Sanft verteilte er leicht küsse auf den Schulterblättern. Erst als Hinata nickte schob er sich tiefer in die heiße Enge. Es raubte ihm fast den Verstand. Nur mit Mühe und Not konnte er sich beherrschen und auf Hinata achten. Nach einer gefühlten Ewigkeit war Tendou ganz in Hinata. Beide stöhnten und mussten sich daran gewöhnen. "Du bist so heiß, Little Paradise." Hinata keuchte und stöhnte und brachte einfach kein Wort heraus. Tendou spürte, wie sich der Kleinere langsam bewegte und folgte dem Rhythmus. Ihre Bewegungen wurden leidenschaftlicher und ihr Stöhnen wurde lauter. Die heiße Enge trieb Tendou in den Wahnsinn und mit seinen Stößen trieb er Hinata in den Wahnsinn. Als er bemerkte, dass er gleich kam, langte er nach vorne und massierte Hinatas Glied. Hinata schrie immer lauter. "Tendou...ich...ich komme...gleich..." "Komm für mich. Komm laut, Little Paradise." Hinata ließ sich nicht zwei Mal bitten, sondern stöhnte lauter, seine Bewegungen wurden unkontrollierter und er kam mit Tendous Namen auf den Lippen. Tendou stieß heftiger zu, Hinata war plötzlich noch enger. Es raubte ihm den Verstand und nach nur ein paar Stößen kam er tief in seinem Freund. Erschöpft brachen die Beiden auf dem Bett zusammen. Tendou löste noch die Handschellen, dann glitt er aus Hinata und legte sich neben ihn. Hinata riss sich die Augenbinde vom Kopf und starrte atemlos an die Decke. "Das war...Wow...So etwas...geiles...habe ich...noch nie...erlebt." "Ich auch nicht." Eigentlich wollte Hinata schlafen, aber lieber wollte er duschen gehen. Das sagte er auch Tendou. "Gleich. Dann trage ich dich in die Dusche." ---- Am nächsten Morgen wachte Tendou als erstes auf. Lange beobachtete er seinen kleinen Freund, bis er aufstand um Frühstück für sie Beide zu machen. Hinata würde heute nicht wirklich aus dem Bett kommen können. Tendou wusste, dass er es übertrieben hatte, aber Hinata hatte so sehr gebettelt und Tendou gab nach. Er hatte Hinata in der Dusche noch einmal gevögelt. In der Küche sah er sich erstmal um, was überhaupt da war. Am Ende entschied er sich für Omelett. Die konnte er und es waren genug Eier dafür da. Als er fertig war, verteilte er sie auf Tellern und brachte es ins Schlafzimmer. Hinata war gerade am Erwachen und lächelte ihn an. "Guten Morgen, Little Paradise." "Guten Morgen mein roter Teufel." Hinata richtete sich auf und plötzlich zog ein Schmerz seinen Rücken hoch. Tendou stellte sofort die Teller ab und setzte sich zu Hinata an die Bettkante. "Langsam." "Wir haben es wohl übertrieben." "Es tut mir Leid." "Es war nicht deine Schuld. Das in der Dusche wollte ich ja auch." "Immerhin hatte ich recht. Du kommst nicht mehr aus dem Bett den Rest des Wochenendes." Tendou wich lachend einem Kissen aus, dass versuchte ihn zu treffen. Hinata schmollte genau so lange, bis Tendou ihm den Teller mit Omelett vor die Nase hob. Schweigend aßen sie und saßen dabei aneinander gelehnt in Hinatas Bett. Auch nach dem Essen blieben sie so sitzen, aber hatten die Teller weggestellt. "Meine Tante bringt Natsu gegen Mittag. Also bald." "Dann haben wir ja noch Zeit für Spaß." "Du bleibst weg von meinem Hintern!" "Uh, aber das ist nicht der einzige Spaß." Hinata sah seinen Freund misstrauisch an, doch bevor er etwas sagen konnte, drückte Tendou ihn ins Bett zurück. ---- Tendou hatte Hinata wirklich nicht Flachgelegt, sondern ihm lediglich einen geblasen. Natürlich hatte sich der Kleinere revanchiert. Jetzt jedoch wartete er auf seine Tante und Natsu. Shiori hatte ihm geschrieben, dass es nur noch etwa Zehn Minuten dauerte, daraufhin war er mit Tendous Hilfe aus dem Bett gekommen und nach draußen gegangen. Leicht stand Hinata an Tendou gelehnt vor dem Haus, als er auch schon das Auto seiner Tante sah. Shiori parkte und fast sofort sprang Natsu aus dem Auto und rannte auf ihren Bruder zu. Tendou staunte nicht schlecht, als Natsu plötzlich sprang. Die Kleine konnte für ihr Alter und ihre Größe auch hoch springen. Schnell stützte er seinen Freund ab, damit dieser das Gleichgewicht nicht verlor. "SHOYO!" Lachend drückte Hinata seine Schwester an sich und knuddelte sie durch. Tendou lächelte leicht bei dem Anblick. Er bekam Hinata wohl nur im Doppelpack mit seiner Schwester. Vorsichtig griff er nach Natsu, um Hinata zu entlasten. Dieser konzentrierte sich ohnehin auf seine Tante. "War Natsu brav?" "Wie immer ein Engel." Natsu strahlte ihren Bruder an und verlangte nach ihrem Eis. "Weißt du, Tori-Monster, immer wenn ich brav bin, bekomme ich von Shoyo ein Eis." "Das hast du dir auch verdient. Komm, Sweetie, ich gebe dir dein Eis, während Shoyo noch plaudert." Natsu klatschte begeistert und gab Tendou einen Kuss auf die Wange. Hinata und seine Tante beobachteten das. "Er ist deutlich besser als der andere. Und er geht auf die Schule, auf der ich dich auch gerne gesehen hätte." "Nur weil du auf die Shiratorizawa gegangen bist. Der 'Kleine Titan' ging nun mal auf die Karasuno. Aber woher weißt du in welche Schule Tendou geht?" "Ich wohne dort und habe ihn diverse Male gesehen. Er ist ein wirklich netter Kerl. Ich sehe ihn manchmal jüngeren Schülern helfen. Er wird wirklich gut auf dich aufpassen." Shiori wuschelte ihrem Neffen durch die Haare und stieg dann wieder in ihr Auto und fuhr los. Hinata dachte noch kurz über ihre Worte nach und lief dann ins Haus zurück. Leicht ziepte es noch, aber es ging beim laufen zumindest soweit, dass er selbst laufen konnte. Als er in der Küche ankam, lehnte er sich lächelnd an den Türrahmen und saugte das Bild in sich auf. Tendou hatte Natsu auf dem Schoß und hielt ihr eine Schüssel mit Eis, während die Kleine ziemlich lebhaft von der Woche bei ihrer Tante berichtete. Schnell zog er sein Handy aus der Tasche und machte ein Foto. Den Schnappschuss schickte er seiner Tante. 'Natsu liebt ihn auch schon.' "Hey Natsu schau mal." Hinata sah auf und lächelte seiner Schwester entgegen, die ihn jetzt angrinste. Wahrscheinlich hatte sie Tendou überredet ihr mehr Eis zugeben, als es er selbst gemacht hätte. "Hey Natsu, was möchtest du heute machen?" Das Mädchen dachte scharf nach, zumindest sah es so aus. Am Ende wollte das Mädchen nur kuscheln. Tendou fand das Verhalten wirklich niedlich. Die Kleine liebte ihren großen Bruder abgöttisch und Hinata vergötterte Natsu genauso. Zu dritt saßen sie auf der Couch und kuschelten miteinander oder spielten Brettspiele. Am Abend verabschiedete sich Tendou, in dem er Natsu mit Hinata ins Bett brachte und seinem Freund danach einem leidenschaftlichen Kuss gab. ---- Als Tendou im Internat angekommen war, sah er auf sein Handy. Sein Little Paradise hatte ihm das Foto aus der Küche geschickt. "Du siehst Glücklich aus." Ushijima sah das Foto an und dann seinen besten Freund. Tendou wusste, dass Wakatoshi oftmals unfähig war eine emotionale Regung von sich zu geben, aber er konnte sie durchaus erkennen. Das größte Problem war einfach, dass Wakatoshi zu direkt war. "Ich bin glücklich." "Mit ihm?" "Mit ihm." Ushijima nickte und fragte Tendou dann, ob sie noch etwas Volleyball spielen wollten. Tendou sagte zu. ---- Kageyama hatte es zu weit getrieben. Hinata musste sich seit einem Monat anhören, dass er sich von Tendou trennen sollte und zu ihm zurück kehren. Er hatte es ertragen, hatte Kageyama immer wieder gesagt, dass er das nicht machen würde und Hinata hatte das auch nicht vor. Niemals. Zitternd zog er sein Handy aus der Tasche. Er hatte Tendou natürlich schnell gefunden und rief ihn an. "Hey Little Paradise." "Satori..." Sofort hörte Tendou, dass etwas nicht stimmte. Hinata nahm sonst nie seinen Vornamen. "Was ist passiert?" Hinata begann zu weinen und erzählte Tendou, was Kageyama gemacht hatte. "Kageyama hat mir wieder gesagt, dass ich mich von dir trennen soll. Natürlich habe ich ihm gesagt, dass ich das niemals machen würde, aber diesmal hat er mich gepackt und..." Hinata begann zu schluchzen und Tendou war alarmiert. Sofort sprang Tendou auf, packte seine Schlüssel und war auf dem Weg. "Wo bist du?" "Bei Sugawara. Er hat schlimmeres verhindert. Kageyama hat mich im Geräteraum an die Wand gedrückt und mich geküsst und... Tendou seine Hände...sie waren überall. Ich wollte das nicht." "Bleib da Little Paradise, ich komme. Gib mir schnell Sugawara." Tendou klopfte ungeduldig auf seinem Lenkrad herum und wartete, bis Sugawara das Handy genommen hatte. Schnell ließ er sich die Adresse geben und fuhr los. Etwa 20 Minuten später kam er an. Sugawara hatte ihn schon erwartet. "Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast." "Du sagtest doch, dass ich ihn vor Kageyama beschützen soll. Das habe ich getan. Nur heute...Daichi hat mit mir gesprochen und mich abgelenkt." "Es ist in Ordnung. Du hast dein bestes getan." Tendou lief Sugawara hinter her und fand einen Hinata vor, der sich weinend unter einer Decke versteckte. Es brach ihm das Herz und Tendou schwor sich, dass er Kageyama dafür bezahlen lassen würde. Egal wie, Kageyama würde bezahlen. Langsam ging er auf seinen Freund zu. Sanft legte er eine Hand auf dessen Schulter, nur um zu spüren, wie der Kleinere zusammen zuckte. "Ich bin jetzt da, Little Paradise." Hinata warf sich seinem Freund in die Arme. Immer wieder entschuldigte er sich und Tendou versicherte ihm, dass alles in Ordnung war. Es dauerte eine Ewigkeit, bis Hinata erschöpft eingeschlafen war. Sanft hob Tendou ihn hoch. "Danke, dass wir dein Bett belagern durften. Ich nehme ihn mit. Seine Mutter wird sich sorgen. Was passiert mit diesem Individuum?" "Ich spreche mit Daichi und werde für den Rauswurf aus der Schule stimmen." Tendou nickte und verabschiedete sich. Vorsichtig setzte er Hinata ins Auto und fuhr den Jungen nach Hause. Hinatas Mutter wollte natürlich wissen, was passiert war. Ihr waren die Tränenspuren sofort aufgefallen. Tendou brachte seinen Freund erst ins Bett und erzählte dann dessen Mutter, was er wusste. Sie seufzte tief. "Ich denke es wird Zeit über seinen sturen Kopf hinweg zu entscheiden." "Wie meinen Sie das?" "Shiori wollte Shoyo schon von Anfang an auf die Shiratorizawa schicken. Shoyo würde bei ihr wohnen können. Sie wohnt dort. Shiori ging selbst auf diese Schule." Tendous Herz schlug höher. Hinata bei ihm auf der Schule? Er war sich sicher, dass er sich dann nie wieder konzentrieren konnte. Jedoch sagte er Hinatas Mutter, dass er den Kleineren nicht einfach an einer anderen Schule anmelden würde, sondern wollte, dass er es selbst entscheiden konnte. Als er und Hinatas Mutter sich entschieden hatten, dem Kleinen die Entscheidung zu überlassen, ging Tendou zurück zu seinem Freund und legte sich zu ihm ins Bett. Sofort kuschelte sich Hinata an ihn. Der ältere Mittelblocker lächelte und nahm sein Little Paradise feste in den Arm. ---- Am nächsten Morgen erwachte Tendou völlig erschlagen. Sein kleiner Liebling hatte in der Nacht immer wieder Albträume gehabt und der Ältere war kurz davor Kageyama für jeden einzelnen Albtraum einen Knochen zu brechen. Sanft strich Tendou Hinata eine Strähne aus dem Gesicht. Es tat ihm weh die Tränenspuren zu sehen. Langsam flackerten Hinatas Augenlider und er öffnete seine Augen. "Guten Morgen, Little Paradise." "Guten Morgen, mein roter Teufel." Hinata beugte sich vor und wollte Tendou einen Kuss geben, aber stoppte mitten in der Bewegung. Durfte er das noch? Tendou sah das Dilemma und verfluchte Kageyama erneut. Sofort beugte er sich zu Hinata runter und küsste ihn leidenschaftlich. "Du gehörst mir und das ändert sich nicht, weil jemand sich dir aufzwängt. Du bist daran nicht schuld." Langsam nickte der Kleinere und kuschelte sich an seinen Freund. Tendou streichelte ihn sanft und schwieg eine Weile, bis er sich einen Ruck gab und Hinata von dem Vorhaben von dessen Mutter berichtete. "Ich weiß, du möchtest wie der 'Kleine Titan' sein, aber das wird in Karasuno nicht mehr funktionieren. Du musst natürlich nicht in die Shiratorizawa gehen, aber in die Karasuno kannst du möglicherweise auch nicht mehr gehen." Traurig sah Hinata seinen Freund an. Er wusste, dass Tendou recht hatte, aber gleichzeitig hatte er auch das Gefühl zu fliehen und er wollte Kageyama definitiv nicht die Genugtuung geben, ihn vertrieben zu haben. Dies sagte er Tendou. Dieser gab ihm recht, aber sprach auch seine Sorge aus. Hinata war für Kageyama greifbar und das wollte Tendou verhindern. "Was würdest du machen?" "Ihn ins Krankenhaus befördern." "Das würde ich gerne steht aber nicht zur Debatte." "Ich würde gehen und mir den Stress sparen." Hinata nickte, aber dachte eine Weile darüber nach. Tendou gab ihm die Zeit und beschäftigte sich mit Natsu, damit sie auch ihren Bruder in Ruhe ließ. In der Küche stand Hinatas Mutter und Tendou zuckte nur mit den Schultern, als sie ihn fragend ansah. Er ging zum Kühlschrank und holte etwas zu Trinken für Natsu und sich. Erst gegen Mittag schlich eine kleine Nummer Zehn in die Küche. Natsu war begeistert und sprang ihren Bruder an. Hinata lächelte sie leicht an, doch dieses Lächeln erreichte seine Augen nicht. "Mum, kannst du mit Tante Shiori sprechen? Ich würde gerne auf die Shiratorizawa wechseln." Seine Mutter schlug die Hände vor den Mund und ihr liefen die Tränen über die Wangen. "Alles, was dich glücklich macht, mein Schatz." "Mum, alles gut, aber Tendou hat recht. Kageyama könnte mich jederzeit angreifen. Ich möchte keine Angst haben, dass er hinter einer Ecke auf mich lauert." Hinatas Mutter nahm ihren Sohn in den Arm und beteuerte noch einmal, dass es alleine seine Entscheidung sei. Nach dem Mittagessen rief sie ihre Schwester an und diese kam natürlich sofort. Die beiden Frauen besprachen alles zusammen mit dem Jungen. ---- Hinata lief neben seiner Tante und Tendou durch die Shiratorizawa. Leicht versteckte er sich hinter den Beiden. Er wollte nicht wirklich erkannt werden, auch wenn es laut Tendou einige sogar freuen würde. Es sollte erst sicher sein, dass er wechselte, bevor er erkannt werden wollte. Im Sekretariat lief alles gut. Die Dame schien Shiori zu kennen und übergab die gewünschten Papiere. Schnell waren sie wieder aus dem Gebäude. "Shoyo, ich bringe dich Heim, deine Mum muss das noch unterschreiben, dann bringe ich das in die Karasuno." Hinata nickte einfach nur und ließ alles über sich ergehen. Er gab seiner Tante noch seinen Spintschlüssel. Sie würde den Spint und alles ausräumen, damit er nicht mehr in die Schule musste. Tendou verabschiedete sich mit einem Kuss, den Shiori unterbrach, als die beiden Jungs ihre Hände wandern ließen. Der ältere Mittelblocker winkte den Beiden hinterher und begab sich dann in die Sporthalle. "Wo ist Hinata? Ich dachte er schaut zu?" Semi kam auf ihn zu und legte den Kopf schief, als er Tendous Gesichtsausdruck sah. Tendou wirkte besorgt und das kannte Semi nicht. "Hast du es vermasselt?" "Nein, es gab einen Vorfall in seiner Schule und...Semi, Shirabu, ihr solltet schleunigst den 'Schrägen Aufsteiger' üben. My Little Paradise kommt zu uns." Tendou grinste schief, als er die Bombe platzen ließ. Sofort wollten alle alles wissen, aber Tendou verlor kein Wort über den Vorfall, sondern bestätigte nur, dass Hinata in die Schule wechselte. ---- Drei Monate später war der Vorentscheid zum Frühlingsturnier. Tendou und Hinata sahen sich die Spiele im Internet an, weil Shiratorizawa die ersten beiden Tage aussetzen durfte. Die letzten drei Monate auf der Shiratorizawa waren anstrengend gewesen, aber Hinata war alles in allem froh diesen Schritt gegangen zu sein. Alle im Team waren nett und Hinata hatte sich deutlich verbessert. Mittlerweile konnte er die Bälle richtig gut annehmen. Am nächsten Tag würden sie auch ins Turnier einsteigen. "Komm Little Paradise, es ist Zeit zum schlafen." Hinata nickte Tendou zu und legte den Laptop zur Seite. Er hatte sich nochmal den Gegner angeschaut, doch jetzt kuschelte er sich an seinen Freund und schlief mit einem glücklichen Lächeln ein. ---- Hinata war so froh, dass er die Schule gewechselt hatte, als er seinem ehemaligen Team begegnete und diese gar nicht mehr so freundlich waren. Nur Sugawara und die beiden Mädchen behandelten ihn normal. Für den Rest war er ein Verräter. Es schmerzte, aber er hatte es auch irgendwie erwartet. Vor allem, als er Kageyama mit diesem Grinsen sah. Sein ehemaliges Team musste erstmal Aoba Johsai schlagen und Tendou und Ushijima glaubten nicht daran und auch Hinata zweifelte, dass er im Finale gegen Karasuno spielte. Aoba Johsai war viel wahrscheinlicher. Sie saßen auf der Tribüne und sahen sich das Spiel zwischen Seijoh und Karasuno an. Es sah wirklich nicht gut für die Krähen aus. Oikawa war einfach der bessere Zuspieler und Karasuno hatte keine richtige Waffe mehr. Das Ergebnis war unausweichlich. Karasuno verlor gegen Aoba Johsai. Kageyama verlor gegen Oikawa. Tendou stand auf und zog Hinata mit sich. Sie würden Morgen gegen Oikawa spielen und da brauchten sie Ruhe. Auf dem Gang trafen sie das Team von der Aoba Johsai. Oikawa legte den Kopf schief, als er Hinata sah. "Chibi-Chan, es war äußerst klug, die Krähen zu verlassen. Nur wirst du Morgen auch aus dem Turnier ausscheiden." Oikawa beugte sich leicht vor. Tendou zog Hinata zurück und legte einen Arm um seinen Freund. Er schaute Oikawa herausfordernd an. "Du musst Farbenblind sein, My Little Paradise ist nicht bei Seijoh." "Dann ist dein Little Paradise ja noch klüger, wenn er sich gleich einen Stammspieler schnappt, um in die Mannschaft zu kommen." Tendou war kurz davor Oikawa zu verprügeln, als Semi ihn und Hinata wegzog. Sie würden am nächsten Tag dem Zuspieler und Kapitän zeigen, wie gut Hinata wirklich war und sie würden in die Hauptrunde einziehen, um in Tokio zu spielen. ---- Das Spiel war wirklich hart. Seijoh hatte sich den zweiten Satz geholt und der dritte ging schon in die Verlängerung. Hinata stand gerade neben Semi und feuerte sein Team an. Und dann war es soweit. Tendou blockte Iwaizumi ab und machte einen Punkt. Jetzt brauchten sie nur noch einen Punkt und Ushijima hatte den Aufschlag. Hinata krallte sich in Semis Arm, als Ushijima anlief. Das war so spannend. Der Ball wechselte immer wieder die Seite und wurde irgendwie immer angenommen. Hinata hinterließ sicherlich schon Striemen auf Semis Arm, aber er konnte nicht anders.  "Tendou will schlagen?" "Dein roter Teufel kann durchaus angreifen, wenn es sein muss." "Ich habe das noch nie gesehen." "Dann genieße es." Hinata nickte, aber wusste nicht, ob der Zuspieler das auch gesehen hatte. Immerhin konnte der Mittelblocker seinen Blick nicht von seinem Freund abwenden. Tendou sprang hoch und Hinata erkannte die perfekte Form. Shirabu spielte ihm den Ball zu, weil Matsukawa Ushijima blockte und Tendou frei war. Der Ball schlug laut auf dem Hallenboden auf. Alle hielten den Atem an. War der Ball noch drin gewesen? Hinata hatte es von seinem Standort nicht gesehen. Es war definitiv knapp gewesen. Und dann regte sich der Linienrichter und deutete auf die Linie. Der Ball war drin. Er gab kein halten mehr für die Mannschaft von Shiratorizawa. Bist auf Ushijima jubelten alle, der Kapitän hatte mit dem Sieg gerechnet und war deshalb nicht überrascht. "Das war so geil, mein roter Teufel. Ich habe dich noch nie einen Ball schlagen sehen."  "Ich mache das auch nicht wirklich gerne, aber können tu ich es schon. Wakatoshi würde mir sonst nicht erlauben an seiner Seite zu spielen." Tendou nahm seinen Freund in den Arm und hob ihn dann hoch.  "Hey ihr zwei Turteltauben, aufstellen." Tendou ließ Hinata wieder runter und schlang einen Arm um ihr. Sie ließen die Formalitäten über sich ergehen und verließen dann die Halle. Oikawa tat Hinata zwar leid, aber er freute sich umso mehr, selbst nach Tokio fahren zu dürfen. "SHOYO!" Hinata sah sich um, als er seinen Namen hörte und suchte seine Schwester. Natürlich hatte er sie gehört, nur sah er sich nicht. Plötzlich keuchte Tendou hinter ihm. Schnell wandte er sich um. Sein freund hatte seine Schwester auf dem Arm und seine Tante kam auf ihn zu. "Hey Natsu." "Shoyo du warst toll und Tori-Monster war auch toll." Hinata lachte und wuschelte seiner Schwester durch die Haare. Hinata sprach etwas mit seiner Tante, während Die Mannschaft sich mit Natsu beschäftigte. Tendou stellte dem Mädchen alle vor und sie wurde von jedem mal durchgeknuddelt. Selbst Ushijima wuschelte der Kleinen einmal durch die Haare und hob ihr dann einen Volleyball hin. "Man Wakatoshi, was soll die Kleine jetzt mit dem Ball?" "Spielen?" Tendou gab auf und lachte einfach nur. Das Ass war wirklich eine Nummer für sich.  "Little Paradise? Ich packe mal unsere Sachen. Ich nehme Sweetie mit." Hinata wandte sich um, nickte und gab Tendou einen Kuss.  "Tendou, kann es sein, dass du schon ein Teil dieser Familie bist?" "Dazu würde eine Hochzeit fehlen." Diesmal hatte der Mittelblocker die ganze Aufmerksamkeit und wurde gefragt, ob er Hinata je heiraten wollte. Tendou hatte gar nicht die Möglichkeit zu antworten, da sprach auch schon Natsu. "Shoyo möchte Tori auch irgendwann mal heiraten. Hat er letztens zu Mama gesagt. Mama meinte nur, ob er sich der Schwierigkeiten bewusst war und Shoyo hat gesagt-" "Dass mir die Schwierigkeiten egal sind, wenn Tendou der Preis ist." Hinata war unbemerkt hinter Tendou getreten. Dieser ließ Natsu runter, die sofort zu ihrer Tante rannte. Die beiden Mittelblocker sahen sich tief in die Augen und keiner wagte es sie zu stören. Das war einer dieser kleinen Momente zwischen Paaren, die den weiteren Verlauf der Beziehung beeinflussten. "Ich liebe dich Tendou Satori." Tendous Herz schlug schneller und er starrte seinen kleinen Freund an. Er war so glücklich, diese Worte hatte er niemals gehört. Sein Ex hatte das Wort Liebe nicht mal gedacht und Tendou hatte immer gedacht, dass er es nicht Wert war diese Worte zu hören. Immerhin galt er als Monster und Monster hatten keine Liebe verdient. Semi schubste Tendou leicht, damit dieser wieder aus seinen Gedanken auftauchte. Er griff nach Hinata, umarmte ihn und holte noch einmal tief Luft. "Ich liebe dich auch, Hinata Shoyo." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)