Ain't Easy von Mob (ReiMob) ================================================================================ Kapitel 1: -01- --------------- „Sag mal bist du taub?“, ein lautes Murren verließ die Lippen des Blonden. Taub nicht, ignorant traf es eher. Die Augen rollend lief Reigen den gewohnten Weg zu seinem Büro weiter. Das Gespräch mit Ekubo wollte er jetzt nicht auf der Straße führen, vor allem weil ihn keiner außer ihm sehen konnte. Seine Nachbarn waren alle nicht das Gelbe vom Ei und er wollte sich nicht als 'der Spinner der Selbstgespräche führte' jetzt nach all den Jahren einen Namen machen.   „Na gut, dann ignoriere mich halt. Glaubst du irgendwen von diesen Leuten hier kümmert es ob du Selbstgespräche am frühen Morgen führst? Es sind kaum Menschen auf der Straße!“, wetterte der grüne Geist neben ihm weiter. Erneut ein Murren das genug Antwort sein sollte, aber nicht für Ekubo.   „Warum hast du überhaupt einen Auftrag aufgenommen für den wir so früh aus dem Haus müssen? Glaubst du ein Geist braucht keinen Schönheitsschlaf?“, das Gerede würde noch Stunden so gehen. Sicherlich, Arataka hatte in seinem Leben nichts besseres zu tun als um 05:30 Uhr durch die sich langsam füllenden Straßen von Gewürzstadt zu bewegen. Auf einem Samstag morgen.   „Hey, jetzt ignorier' mich nicht Reigen!“, genau das war aber sein Ziel. Für einen Geist der ihn seit über sechs Jahre begleitete schaffte er es fast jeden Tag ihn auf die Palme zu bringen. Tief holte das selbsternannte Medium Luft und wollte ihm jetzt nach den ersten fünf Minuten der Ignoranz antworten als das vibrieren seines Handys seine volle Aufmerksamkeit forderte. Sein erster Gedanke war der Kunde, eine Absage oder eher eine Nachricht darüber das er den Job nicht mehr machen müsste. Bei seinem Glück in den letzten Wochen wäre das nicht verwunderlich. Hanazawa schnappt uns die ganze Kundschaft weg, nur weil er mit seinen Aufträgen mehr Glück hat als ich. Glück.. ha klar. Können trifft es wohl eher. Ohne Serizawa wäre ich auch aufgeschmissen.   Den Display kurzerhand entsperrt landeten seine Augen auf der Nachricht die aufgetaucht war und zog die Augenbrauen kraus. „Shigeo?“, erneut gab er ein lautes Murren vor sich und drehte den Kopf zur Seite. „Wenn du selber lesen kannst warum fragst du eigentlich?“, er wurde aus Ekubo nicht schlau. Würde er sicher auch nie, aber ihn ließ die Nachricht auch stutzen. Es war eine Nachricht mit dem Plan eines Zuges von Kyoto nach Gewürzstadt. Wieso sollte er ihm so etwas um diese Uhrzeit schicken? Sicherlich hat er sich im Chat geirrt und mir die Nachricht nicht mit Absicht geschickt. Die letzte Nachricht war schon wieder fünf Tage alt und er hatte, der Gentleman der er war, einfach nicht mehr geantwortet.   „Frag doch mal nach!“, das konnte ja ein toller Tag werden. Wenn der Geist ihm schon zu so früher Stunde auf die Nerven ging würde es nicht mehr besser werden. „Mach doch selber.. du kommst doch nachher eh richtig mit oder nicht? Wolltest du dir nicht wieder den Körper ausleihen?“, allein die Tatsache das er es seit so vielen Jahren immer noch machte war seltsam. Zwei, drei Mal war er selber schon Opfer dieses fiesen Geistes geworden, aber ohne die Kräfte eines richtigen Espers hatte er nicht viel Chancen gegen ihn.   „Ach Arataka... sei nicht so, sonst frag ich durch dich gleich nach“, triumphierend war das Grinsen in seinem durchsichtigen Gesicht. Erneut rollte der Blonde mit den Augen und schüttelte den Kopf. Gerade wollte er zur Antwort ansetzen als die nächste Nachricht auch schon an ihn gesandt wurde. 'Entschuldige, sollte nicht an dich gehen.'   „So so.. aber heißt das nicht das er auf dem Weg hier her ist? Hast du mal auf das Datum geachtet Reigen?“, nein. Das wichtigste und kleinste Detail hatte er einfach außer Acht gelassen und der Geist sollte Recht haben. Die Zugverbindung war für heute angedacht, der Zug würde in wenigen Minuten in Kyoto abfahren und dann gegen frühen Vormittag hier ankommen. Bei dem kurzen Gedanken Mob endlich wieder in Person zu sehen schlug sein Herz schneller. Bestimmt waren sie sich in den letzten zwei Jahren ab und an beinah über den Weg gelaufen als er zu Besuch bei seinen Eltern war, aber bewusst hatten sie sich nie getroffen oder verabredet. Seit dem plötzlichen Entschluss mit seinem Bruder nach Kyoto zu gehen hatten sie sich nicht gesehen. Zwei Jahre fühlten sich öfter mal an wie zehn oder fünfzehn Jahre wenn man jemanden vermisste dem man es nie gesagt hatte oder sagen würde.   „Na und? Dann ist Mob eben in der Stadt, wir haben keine Zeit für sowas.. die nächsten Tage sind vollgestopft mit Arbeit“, das Telefon wurde wieder in seine Anzugstasche gesteckt. Eine jüngere Frau die an ihm vorbei lief beäugte ihn skeptisch als er die Worte ausgesprochen hatte und schien sich zu wundern mit wem genau er da sprach.   „Sei doch nicht so herzlos! Gib zu, du vermisst den kleinen Shigeo auch.“ Klein. Sehr witzig. Dafür das er den Esper seit seinem 11ten Lebensjahr kannte war er ihm beinah über den Kopf gewachsen in 7 Jahren. Oft hatte Reigen heimlich gehofft das der Junge nicht größer wird als er und es war knapp, aber er behielt die Oberhand schlussendlich. Wenn auch nur um ein paar Zentimeter.   „Schließ' nicht von dir auf Andere. Wieso sollte ich ihn vermissen? Ich spreche fast einmal die Woche mit ihm, da wäre es sinnlos ihn zu vermissen, meinst du nicht?“, die nächsten skeptischen Blicke wurden gekonnt ignoriert als er die Tür zum Treppenhaus seines Büros erreichte. Ein paar Sachen wollte er holen, vor allem den Autoschlüssel und sein Auto und dann ging es auf zu Serizawa.   „Pff'.. das sagst du nur um tough zu wirken, ich kann hinter all das genau schauen und weiß wie es wirklich aussieht“, der Blick der ihm entgegen gebracht wurde ließ dieses mal Ekubo schnauben. „Erzähl keinen Blödsinn. Wo müssen wir gleich vorbei fahren damit du dir deinen Körper besorgen kannst?“, so schnell das Thema auf den Tisch gekommen war, so schnell wollte er es auch wieder runter haben.   „Im Ernst? Was kannst du dir eigentlich merken alter Mann?“, wenn Blicke töten könnten. Warum suchte er sich keine anderen Assistenten als diesen nervigen und aufdringlichen Geist?   ⌜ • ° + ° • ⌝   „Shishou“, der Angesprochene sah auf von seinem Teller und schaute den Jüngeren ihm gegenüber an. Es war den ganzen Tag schon so gewesen. Mob wirkte so unsicher, durcheinander und seltsam. Für seine Verhältnisse noch seltsamer als sonst.   „Was hast du auf dem Herzen?“, zwischen seinem ersten und dem nächsten Bissen folgte Reigens Frage. Für einen Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, eh der Schwarzhaarige herunter in seine Schüssel sah. Seine Nudelsuppe hatte er kaum angerührt.   „Ritsu möchte das ich mit ihm nach Kyoto gehe“, Stille. Augenblicklich breitete sich ein drückendes und unangenehmes Gefühl in seiner Brust aus und der Blonde schluckte den Schwung an Nudeln herunter den er mit seinen Stäbchen aufgenommen hatte. „Willst du das auch Mob?“, so viele verschiedene Gedanken rasten durch seinen Kopf. Nein, er sollte nicht gehen. Was würde er ohne Mob machen? Ohne seinen selbsternannten Schüler hatte er kaum eine Chance mit seiner Arbeit weiterhin so gutes Geld zu verdienen. Ohne Mob wäre die Arbeit nur noch halb so schön. Ohne Shigeo würde er-   „Ich.. ich weiß nicht“, hilfesuchend war der Blick der Reigen entgegen gebracht wurde. Jetzt oder nie. Er könnte es sagen. Einfach so. Dem Jungen ihm gegenüber der gerade erst vor kurzem 19 geworden war und seit einem Jahr die Schule beendet hatte. Ein Jahr hing er bei ihm fest und kam keinen Schritt weiter voran. Sein Bruder hingegen wollte studieren, er wollte was aus seinem Leben machen und wollte Shigeo die Möglichkeit geben ein Teil davon zu sein. Mehr aus sich zu machen als nur der Assistent von einem Schwindler zu sein.   „Was hindert dich?“, Reigen wollte, nein er sollte kein Grund sein. Der Junge vor ihm könnte noch so viel mehr aus sich machen als in seinem Büro herum zu hängen. „Eh-“, die Frage schien den Jüngeren durcheinander zu bringen. Wollte er das Reigen ihm widersprach? Sollte er ihm sagen das er wollte das er blieb? Welches Recht hatte er dazu? Warum sollte er sich in seinen Weg stellen, wenn die Welt da draußen so viel mehr zu bieten hatte.   „Mob, du bist jung. Wenn es dir in Kyoto nicht gefällt kannst du doch immer noch zurück kommen oder?“, seine Worte klangen so viel positiver als er wollte. 'Bist du dumm? Wieso sagst du ihm nicht was du wirklich denkst?', seine innere Stimme sollte lieber mal die Klappe halten.   „Du hast Recht... vielleicht sollte ich es probieren.“   'Nein! Nein und nochmals nein!'   „Alles in Ordnung Reigen?“, besorgt schauten ihn zwei Augen an und er kam aus seiner Trance zurück. Ekubo gab einen genervten Laut von sich als auch er einen Schritt nach hinten wich und zu den anderen beiden Männern herüber schaute.   „Wollt ihr Däumchen drehen oder helfen? Wenn du schon so 'nen schwierigen Job annimmst solltest du mehr tun als nur rumstehen!“, was war passiert? Vor ihnen schwebte der Störenfried. Ein kleiner Junge der ihnen das Leben länger als gewollt schwer machte und sich in diesem verlassenen Bauernhaus niedergelassen hatte.   „Hab ich dir so die Sprache verschlagen?“, frech wurde ihm die Zunge entgegen gestreckt. „Was ist denn passiert?“, der Blonde schüttelte schwach den Kopf. Was auch immer der Kleine mit ihm gemacht hatte, den kurzen Rückblick an dieses unangenehme Gespräch hätte er sich gern erspart. „Da brauchst du mehr als nur solch billige Tricks“, auf die Frage von Katsuya wollte er nicht weiter eingehen. Nicht jeder musste wissen das ihn die Nachricht von seinem ehemaligen Schüler so durcheinander brachte. „Hast du schon eine Idee wie wir ihn loswerden können, wenn wir nicht näher an ihn heran kommen?“, das sie mal solch Probleme mit so einem Rotzlöffel haben würden.   „Eine der Anwohnerinnen sagte doch vorhin das hier irgendwo noch was von ihm zu finden sein muss? Spielzeug oder so etwas in der Art?“, es wäre so viel einfacher wenn sein geistlicher Freund freie Hand hätte. Aber in der Vergangenheit mussten sie öfter feststellen das sie ohne jemanden wie Mob an ihre Grenzen kamen, gerade wenn es um Geister ging die keine Ruhe fanden weil ihnen etwas fehlte. „Jetzt hör mal zu du Knirps“, Reigen richtete seinen Blick auf den schwebenden Geister. Der Junge schien Blicke mit ihrem Geist auszutauschen eh seine Aufmerksamkeit auf den Blonden gezogen wurde. „Wenn wir finden was du suchst, verschwindest du dann?“, es war immer eine Frage von Verhandlung. Mit erwachsenen Geistern war es durchaus leichter, man konnte vernünftiger mit ihnen reden aber auch solch ein Geist würde sicherlich irgendwo eine Grenze haben. Er schien zu überlegen, kam mit jeder Kopfbewegung etwas näher an ihn heran und machte auch bei Serizawa keinen Halt um nur wenige Zentimeter vor Arataka zum Stehen zu kommen. „Hmmh... aber nur wenn ihr auch Momo findet! Ohne Momo verlasse ich diesen Ort nicht.. sie ist vor einiger Zeit raus gelaufen und nicht wieder gekommen“, der Blick des Jungen senkte sich. Ahh. Daher wehte also der Wind. Nicht nur das er sein Spielzeug hier drin verloren hatte, nein. Der Junge war nicht umsonst hier geblieben. Leider erinnerte er sich nicht ganz an die Geschichte der alten Dame, nachdem sie den Preis genannt hatte den sie für den erfüllten Auftrag erhalten würden. „Wir finden dein Stofftier und auch Momo“, ihm wurde ein wütender Blick geschenkt. „Ich hab kein Stofftier hier verloren sondern mein Papier-Boot! Mit Momo zusammen wollte ich es in den Fluss lassen und schauen wie weit es kommt!“   Fast daneben war auch vorbei. Leicht zuckte er mit den Schultern und schaute herüber zu Ekubo. „Ich such den Hund.“ Gesagt, getan. Die Treppe knarrte laut unter seinen Schritten als er den ersten Stock des Hauses verließ. „Wo hast du denn dein Boot zuletzt gesehen?“, der Gefragte zuckte mit den Schultern. „Vielleicht oben als ich Momo gefolgt bin? Weiß es nicht mehr so genau.“ Ein kurzer Blick auf sein Handy verriet ihm das sie schon viel zu lange mit diesem Blödsinn verschwendet hatten, aber es nützte nichts. Wenn sie ihn nicht exorzieren konnten würden sie ihn zum Gehen bringen und wenn das hieß er müsste das Papier-Boot des Jungen finden, dann auch das. Hauptsache sie würden das Geld bekommen. „Serizawa... warte hier falls Ekubo wieder kommt. Ich schaue mir das oben mal genauer an.“   Das gesamte Haus auf den Kopf stellend waren mittlerweile drei ein-halb Stunden vergangen, den zweiten Stock bis auf den kleinen Fleck untersucht hatte er noch keine Spur von dem Faltboot gefunden. Ihm waren nach nur einer Stunde suchen die Worte der Frau wieder eingefallen. Seit vier Jahren spukte es in diesem Haus. Es war vielleicht unmöglich so ein Papier-Boot wieder zu finden. Wie lange brauchte Papier bis es sich auflöste? Wenn es nass geworden war sicherlich nicht so lange wie er es sich wünschen würde. Seine letzte Hoffnung war der Dachboden. Wenn sie diesen Geist nicht heute noch los werden würden dann müsste er auch noch eine Nacht in einem Hotel bezahlen von Geld das er nicht hatte. Der Monat war gerade erst angefangen und die Miete hatte ein großes Loch in seine Kasse gerissen das er nicht weiter einreißen wollte sondern füllen wollte.   Die Stufen der Leiter nach oben gaben einen stöhnenden Laut von sich als er sie einzeln bestieg und hoffte das sie unter seinem Gewicht nicht nachgeben würden. Staub und Spinnweben waren hier oben noch mehr vertreten als in den anderen Räumen. Ab und zu schienen noch Jugendliche oder andere Halbstarke herzukommen um sich einer Mutprobe zu stellen, aber keiner kam bis hier oben. Das Mobiltelefon aus seiner Anzugstasche ziehend öffnete er es für mehr Licht, die Uhr auf dem Display zeigte auch schon 16:34 Uhr an und damit sollte ihr Tag bald beendet sein. Scheiße. Langsame, vorsichtige Schritte trugen ihn über das knarrende Holz und am Ende, durch ein kleines Fenster leuchtend konnte er es sehen. Wie in einem Videospiel lag dieses alte und zerknautschte Papier-Boot nur wenige Meter von ihm entfernt auf dem Boden.   Ihm kamen die Worte der Dorfbewohner in den Kopf. Der Junge sei gestürzt. In einem der Zimmer unter ihm hatte er ein Loch in der Decke gesehen und den alten Steinofen der dort an passender Stelle stand. Ein mulmiges, unbehagliches Gefühl durchzog den Körper des Mediums aber er schüttelte die Gedanken ab. Noch ein paar Schritte und er hatte sein Ziel erreicht, griff nach dem Stück Papier und wollte den Rückweg antreten als mit einem Mal der feste Untergrund unter seinen Füßen nachgab. Das laute und Ohre betäubende Krachen halte durch das Haus, sein Rücken gab einen gefährlichen und unangenehmen Laut in seinen eigenen Ohren als er auf dem Holzboden im Zimmer unter ihm landete. „Verdammt“, der Schmerz der durch ihn fuhr war nicht so schlimm wie erwartet. Die Schritte die penetranter über den Flur halten ließen ihn die Augen zusammen kneifen.   „Scheiße.. Reigen bist du in Ordnung?“, die Stimme seines längsten Partners drang an seine Ohren und er verzog das Gesicht. „Sieht so aus oder?“, mühevoll und sich nichts anmerken lassend richtete er sich auf. Die beiden Männer schauten sich in dem Raum um, erblickten augenblicklich die zwei Löcher in der Decke, das hintere am Steinofen und dem Älteren entwich ein schockierter Laut. „Du hast es gefunden!“, ein aufgeregte und freudige Stimme zog alle paar Augen auf sich. Die rechte Hand anhebend hielt Reigen das leicht kaputte und fragile Boot dem Jungen entgegen. „Sicher, was hast du gedacht? Hat er Momo gefunden?“, just als die Frage seine Lippen verließ tauchte der kleine Geist auf. Ein Hund, vielleicht gerade mal ein Welpe der mit freudig wedelndem Schwanz zu dem Jungen kam.   „Vielen Dank.. ihr habt wirklich alles gefunden!“, das Papier wurde an den durchsichtigen Körper gedrückt. „Jetzt können Momo und ich endlich gehen“, ein Glück. Schmerzerfüllt richtete sich der Blonde weiter auf, war durchaus dankbar für den stützenden Arm der ihm dabei half und das schwache, aber schiefe Grinsen welches Ekubo ihm schenkte. „Würdet.. ihr euch bei den Anderen für mein Verhalten entschuldigen? Ich wollte nie was böses.. aber ich hab Momo so vermisst.“ Wie konnte er da jetzt noch böse sein? Der Schmerz an seinem Rücken war halb so wild und der Junge erinnerte ihn stark an jemand anderen als er in diesem Alter war.   „Mach dir mal keinen Kopf Kleiner, wir kümmern uns da drum. Versprich uns nur das du jetzt gehen wirst, klar?“, der Geist im fremden Körper sah den Jüngsten der Runde eindringlich an. „Aber klar! Vielen Dank!“   ⌜ • ° + ° • ⌝   „Soll ich dich nicht lieber nach Hause fahren?“, erneut schüttelte der Blonde den Kopf. Gut, sein Rücken tat immer noch weh und er würde es bevorzugen mit dem Auto zu fahren, aber er hatte keine Chance das Auto an seinem Apartment stehen zu lassen. „Nein, ich denke es reicht wenn Ekubo mich begleitet“, das er eh sein Dauermitbewohner war wusste Katsuya nicht. Er sollte es auch nicht wissen. „Vielen Dank für deine Arbeit heute“, wie gewohnt versuchte er zu lächeln, bekam es aber nur halb so gut hin. „Gib auf ihn Acht Ekubo! Bis übermorgen!“, die Schlüssel für das Auto händigte er an Reigen und ließ die anderen Beiden stehen.   „Dann leih ich mir den Körper wohl noch etwas länger aus, was?“, ein breites Grinsen zierte das Gesicht des Schwarzhaarigen. Genervt rollte der Andere die Augen und steckte die Schlüssel in seine Tasche, den würde er jetzt bis morgen bei sich behalten. War auch egal wo der Schlüssel lag. Zögerlich setzte er zum ersten Schritt an und murrte. Der Schmerz an seinem Rücken hatte noch nicht sonderlich nachgelassen, aber erst Zuhause würde sein unfreiwilliger Mitbewohner einen Blick darauf werfen können. Keine 100 Meter von seinem Büro entfernt meinte es nun das Wetter auch nicht mehr gut mit ihnen. Prasselnder Regen fiel im Eiltempo herunter und das erste Mal seit all den Jahren in denen er sein Auto besaß ärgerte er sich das er keinerlei Parkmöglichkeiten an seiner Wohnung hatte. Schweigend liefen die Beiden durch die Straßen, sich künstlich über das Wetter, den Job oder den ganzen Tag aufzuregen würde rein gar nichts ändern. Es war auch nicht Reigen's Art.   „Geht's? Oder soll ich-“, abrupt blieb der Größere stehen und drehte sich um. „Was ist los?“, das erste Mal in den letzten Stunden das sich der Geist so sonderbar verhielt. „Ich.. es fühlt sich so vertraut an“, bitte? Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief er in die entgegen gesetzte Richtung, plötzlich wieder in Richtung des Büros. „Ekubo!“, langsamer als gewollt ging Arataka ihm hinter her. Nicht reagierend lief er weiter, bog einmal ab und hielt mit einem Mal inne bevor er um die nächste Ecke in die Seitenstraße lief. „Was-“ „Shigeo!“, die Stimme halte durch die Gasse und ließ die beiden Männer gänzlich verstummen. Verstohlen und vorsichtig linste erst der Geist und dann das Medium in die kleine Gasse. „Jetzt bleib endlich stehen, ich rede mit dir!“, unabsichtlich kippte mit einem lauten Rumpsen eine Tonne um. Die kleinen Lichter an den Häusern war das einzige Licht und sie konnten Ritsu deutlich erkennen, ein paar Schritte vor ihm sein Bruder. „Warum gehst du nicht einfach nach Hause?“, die Stimme so deutlich, klar und real zu hören ließ Reigen in seiner Position erstarren. Unabsichtlich wurden sie zu unerwünschten Zuhörern und am liebsten wäre er wieder los gegangen, aber irgendwas hielt ihn fest.   „Was bringt es dir jetzt dahin zu gehen?“, die Schritte in der Gasse kamen zum verstummen. „Er ist eh nicht mehr da. Du hättest ihm vorher Bescheid geben sollen. Willst du im Regen warten?“, das Klirren von Glas sorgte dafür das die Beiden zusammen zuckte. Ekubo war es der einen weiteren Blick auf den Schauplatz des Geschehens warf. Die Aura die die beiden Brüder umgab konnte er sofort erkennen, aber er verstand kein einziges Wort. Warum stritten sie so? „Was weißt du schon“, die Stimme des Älteren zitterte. Das konnten sie deutlich hören und das schwere und unbekannte Gefühl in Reigen stieg an bis ins unermessliche. „Ich vermisse ihn.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)