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Höhen und Tiefen auf Vegeta-Sei

von

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Gebrochenes Herz

Liebe… Verbundenheit…

Was bedeutete das alles?
 

Für manche die Welt. Für ihn? Sein Untergang.
 

Radditz war die meiste Zeit seines Lebens ein kaltherziger Krieger. Gefühle wurden wegeschlossen und hatten keine Bedeutung. Er tat was er wollte, wann er es wollte und mit wem er es wollte. Sein eigener Bruder war kaum mehr als sein persönliches Eigentum. Immer da, wenn er Sex wollte, ansonsten hatte er keinen besonderen Wert.
 

Doch alles änderte sich, als jemand kam, der Tales zeigte, wie es war, wenn man geschätzt wurde. Wie es war, wenn man gut behandelt wurde. Ab da wollte Tales mehr. In Radditz entbrannte die Eifersucht. Ihm wurde klar, dass er Tales wollte. Nicht nur besitzen, sondern ihn auch an seiner Seite zu wissen. Um Tales dieses mehr zu ermöglichen, zertrümmerte Radditz nach und nach die Mauer und ließ Gefühle zu. Er änderte sein Leben schlagartig und fing an um seinen Bruder zu kämpfen.
 

Er gewann den Kampf…
 

Lange Zeit waren sie glücklich. Radditz gab sich ihm vollkommen hin. Doch nach ein paar Monaten kamen die Probleme. Misstrauen und alte Laster stellen ihre Beziehung auf eine harte Probe. Radditz gab nicht auf. Konnte er nicht.
 

Tales wurde schwanger und bekam ein Kind. Doch neue Zweifel kamen auf. Radditz kam nicht mehr dagegen an. Eine Kluft tat sich zwischen ihnen auf und er konnte kaum etwas daran ändern. Der Saiyajin, der Tales einst zeigte, wie schön Sex sein konnte, wenn man geachtet wurde, stand wieder zwischen ihnen.
 

Es war kein geringerer, als ihr lang verschollener Bruder, Kakarott.

Tales Zwilling…
 

Die beiden verband etwas.

Ein Band, das tiefer ging, als die brüderliche Bindung zwischen ihm und Tales je war.

Beide fühlten sich eng verbunden.
 

Radditz spürte, dass er nicht gegen Kakarott ankam und das machte ihm Angst. Ihre Beziehung bröckelte und schließlich zerbrach sie. Er verlor Tales an Kakarott. Tales liebte sie beide auf unterschiedliche Weise. Doch seine Unfähigkeit, dies zu akzeptieren, wie sehr er es auch versuchte, entzweite sie. Tales entschied sich gegen ihn.
 

An diesen Tag verlor Radditz alles. Seinen Bruder, seinen Gefährten und auch seine Tochter.
 

Er konnte nicht mehr auf dem Planeten leben, sehen und spüren, wie glücklich Tales war. Sie waren gebunden und er fühlte es ständig… wann immer die beiden Sex hatten, wusste er es. Also verließ er seine Heimat. Das war nun vor über einem Jahr.
 

Seitdem lebte er auf diesen Planeten.

Weit weg von seiner Heimat.

Ohne jegliches Leben.
 

Er selbst hatte die Bewohner getötet.

Doch der Planet wurde nicht weiterverkauft.

Niemand wollte hier leben.
 

Es war meist den ganzen Tag nicht richtig hell. Dauernd stürmte es und etwa achtzig Prozent bestand nur aus Wasser. Radditz fand den Planeten passend. Er sah so aus, wie er sich fühlte… trostlos.
 

Seine Augen ruhten auf dem Wasser unter seinen Füßen. Es sah gräulich und dunkel aus. Es war tief und kalt. Die Kälte war nie das Problem, da er sich mit seinem Ki warmhalten konnte. Aber wenn er tief genug tauchte, würde er sicher ertrinken, ehe er wieder an Oberfläche kam.
 

Wie oft ihm dieser Gedanke kam, konnte Radditz nicht mehr sagen. Er war abgestumpft und müde. Sein Herz war gebrochen und es gab nichts mehr, was ihn auf dieser Welt hielt. Er wollte durchhalten… für seine Tochter. Doch der Schmerz saß so tief und brachte ihn jeden Tag ein Stück weit mehr um.
 

Langsam sank Radditz herab. Wild peitschte das Wasser umher und erste Tropfen landeten auf seinem Körper. Er war so müde…

Vielleicht war heute der Tag an dem er es endlich tat. An dem alles einfach aufhörte. Kein Schmerz mehr. Keine Einsamkeit. Nur Dunkelheit.
 

Radditz schloss die Augen und sank tiefer hinab. Er war nun direkt über der Wasseroberfläche. Meist brach er in dem Moment ab. Doch heute sammelte er Energie. Sein Körper spannte sich an und er machte sich bereit für die Kälte. Ernst öffnete er die Augen, bereit um sich jetzt in die Tiefe zu stürzten.
 

Genau in dem Moment, als er tun wollte, packte ihn jemand und er spürte warmen Atem an seinem Ohr.

„Bitte tue es nicht, Sórek“
 

Radditz weitete die Augen. Seine Energie verpuffte regelrecht und regungslos verharrte er in der Umarmung. Dann wurde er umgedreht. Verwirrt sah er in Tales‘ Gesicht. Beinahe ungläubig berührte er seine Wange. Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen über seine Haut bis zu der Bisswunde, auf der rechten Seite seines Halses.

„Was tust du hier?“, fragte Radditz leise.
 

Tales senkte den Blick für einen Augenblick. Dann sah er ihm wieder in die Augen und umarmte ihn stürmisch. Sein Körper bebte und vereinzelt liefen Tränen über seine Wangen.

„Es tut mir leid… Radditz…“, sagte er Tales mit zitternder Stimme.
 

Radditz sah ihm in die Augen und versuchte zu verstehen. Dieses ewige Auf und Ab. Der Kampf um Tales‘ Liebe und die ständigen Rückschläge hatten ihn abgestumpft. Selbst jetzt, nach über einem Jahr, war er einfach nur müde. Tales spürte, dass er nicht darauf reagierte. Zitternd wischte er sich über das Gesicht, ehe er Radditz am Kinn packte und ihn einfach küsste.
 

Radditz blinzelte, erwiderte den Kuss aber nicht. Nein, nicht wieder wollte er die Hoffnung fühlen. Kein hoffen auf eine bessere Zukunft. Kein hoffen, dass Tales ihn bei sich ließ. Das konnte er nicht mehr. Tales hatte Kakarott. Er war besser als er, in vielerlei Hinsicht. Kakarott war stärker, als er. Er konnte Tales beim Sex geben, was er brauchte. Niemals konnte Radditz mit dieser Kraft konkurrieren. Auch konnte er nicht gegen ihre Verbindung ankommen oder Tales das Gefühl geben, vollständig zu sein.
 

Tales löste den Kuss und sah ihn traurig an. Er spürte nur allzu deutlich, dass er alles zwischen ihnen zerstört hatte. Ja, er war es, der Radditz gehen ließ. Geblendet von dem schönen Gefühl, dass Kakarott ihm gab und der Belastung früherer Laster, war es leichter, sich für Kakarott zu entscheiden…

„Radditz… dich zu verlieren. Ich dachte ich wollte das. Aber nein… ich will dich Sórek. Immer nur dich. Ohne dich ist unsere Familie unvollständig. Unsere Tochter verdient es, bei ihrem Bókra zu sein und ich… ich will bei meinem Gefährten sein“, sagte Tales mit brüchiger Stimme. Radditz blinzelte, dann schloss er die Augen.
 

„Tales, ich weiß nicht, was du noch hier willst. Aber wir hatten das alles. Du wolltest Kakarott. Dafür hast du mich fallen gelassen und unsere Familie getrennt“, sagte Radditz ruhig.

Er räusperte sich. Es war lange her, dass er gesprochen hatte. Es gab ja auch niemanden, mit dem er reden konnte. Radditz hatte seinen Scouter nicht mitgenommen. Niemand sollte ihn kontaktieren. Er hatte die Lügen und das gute Zureden einfach satt gehabt.

„Ich weiß das, Radditz. Du weißt, es ging mir nie darum dir weh zu tun. Nie. Aber zwischen uns war so vieles von früher, was uns belastet hat… Dinge, die ich dir nicht verzeihen konnte, selbst nachdem du dich für mich geändert hast…“, sagte Tales bedrückt.
 

„Kakarott war anders, immer lieb und ich dachte, dass er allein mein Glück ist… aber das war nur eine Illusion. Kakarott liebt Broly. Die beiden sind gebunden. Wir beide sind nur Zwillinge mit einer sehr engen Bindung… der Sex war gut, aber dann… es fehlte irgendwann etwas… ich habe lange gebraucht um zu merken was es war“, meinte Tales bedrückt und blickte Radditz direkt in die Augen.
 

Radditz schnaubte und ein trauriges Lächeln umspielte für einen Moment seine Lippen. Ja, Tales wollte ihm nicht weh tun. Er wollte ihm alles was vorher war verzeihen. Das tat er auch. Doch als sie gebunden waren, kam es dann doch etwas anders. Tales hatte ihm unzählige Male weh getan. Immer und immer wieder. Am Ende hatte er ihm das Herz gebrochen. So einfach war das.
 

„Ich kann das nicht mehr. Du weißt, ich habe es versucht. Ich habe um dich gekämpft und wollte, dass wir glücklich sind. Nur das habe ich immer gewollt. Für dich, habe ich mich geändert. Aber du… du hast mir gesagt, dass du Kakarott willst. Selbst nachdem ich dir erlaubt habe, mit ihm zu schlafen, hast du mich einfach abserviert…“, flüsterte Radditz.

Sein Blick glitt zum Meer. Die Wellen brachen immer wieder und es wirkte nach wie vor unruhig. So wie er auch.
 

„Das war dumm. Kakarott und ich, wir schlafen seit zehn Monaten nicht mehr miteinander. Wir sind einfach nur Brüder, eng verbunden“, sagte Tales schnell. Es entsprach der Wahrheit.

„Das ist mehr, als wir sind Tales. Wir sind nicht mal mehr eine Familie. Das Einzige was uns verbindet, ist unsere Tochter…“, sagte Radditz. Es war ihm inzwischen egal ob Tales Sex mit Kakarott hatte. Das war nichts, was ihm noch länger weh tun konnte. Er hatte sich schon lange damit abfinden müssen. Mehr Schmerz ertrug er nicht mehr…
 

„Flieg nach Hause. Kümmere dich um unsere Tochter. Sei mit Kakarott glücklich und genieße dein Leben. Ich weiß nicht was du von mir willst, aber ich bin müde, Tales. Das war genug für ein Leben…“, meinte Radditz emotionslos.

Er würde sich in das Wasser stürzen. Es beenden. Ein für alle Mal…

Dann war endlich Ruhe.
 

„Radditz… ich habe dich gesucht. Seit drei Monaten schon… und davor habe ich immer wieder nach dir gefragt. Es hat ein bisschen gedauert, aber ich weiß jetzt, dass du es bist, den ich will. Die Vergangenheit interessiert mich nicht mehr. Ich liebe dich… ich will morgens neben dir aufwachen. Ich will, dass du mit mir unsere Tochter großziehst…“, sagte Tales eindringlich. Seine Hände packten Radditz an der Rüstung und er sah ihn flehend an.
 

„Tales, das alles spielt doch keine Rolle mehr. Es ist ein Jahr her. Ein Jahr! Vielleicht willst du mich heute, aber morgen vielleicht nicht mehr und das ertrage ich nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr auf dich einlassen und dann wieder weggestoßen werden. Das ist zu viel. Es ist genug!“, sagte Radditz gebrochen.

„Du hast nie aufgehört zu kämpfen, Radditz. Ich weiß, ich habe dir unendlich oft weh getan. Aber bitte… hör nicht jetzt auf. Nicht jetzt, wo ich dich endlich gefunden habe…“, flehte Tales.
 

Radditz knurrte. Es war wie ein letztes Aufbäumen. Seine Energie wurde wieder stärker und er packte Tales. Donnerte ihn mit dem Rücken auf den steinigen Untergrund zu seiner linken. Eine kleine felsige Insel. Dort ließ er ihn los und schoss mit einem Mal ins Wasser.
 

Eisige Kälte umgab ihn, aber Radditz wärmte sich nicht. Immer tiefer glitt er in das Wasser und schließlich umgab ihn nur noch Dunkelheit. Radditz verharrte in der Tiefe. Die Kälte umhüllte ihn vollständig, ebenso wie die Dunkelheit. Nicht mehr lange und ihm ging die Luft aus.
 

Eine Bewegung ließ ihn die Augen öffnen. Nur ganz schwach erkannte er Tales. Er war hier… bei ihm. Seine Hände griffen nach Radditz und er umarmte ihn. Radditz erwartete, dass er mit ihm zurück an die Oberfläche wollte. Doch Tales hielt ihn nur fest.

“Was tust du da?“, fragte Radditz verwirrt. Ihre Blicke trafen sich und Radditz sah den Schmerz, den er nur von sich selbst kannte.

“Ich werde dich nicht mehr verlassen, Radditz. Du bist mein Dázaka… ohne dich, will ich nicht mehr sein…“, antwortete Tales ihm über den Bund.

Radditz stockte, als er diese besondere Bezeichnung hörte. Er hatte kaum mehr Luft und ihm wurde schwindelig. Er dachte an ihre Tochter.

“Tu ihr das nicht an und lass sie nicht ohne ein Elternteil aufwachsen…“, bat Radditz. Sie hatte ihn verloren, da musste sie auch nicht noch Tales verlieren. Ihr kleines Mädchen…
 

Tales reagierte nicht, doch dann umarmte er Radditz fester. Seine Gesicht lehnte er an Radditz Schulter.

“Ich kann nicht damit leben… ihr den Bókra genommen zu haben. Und ich kann nicht ohne dich, Radditz. Du bist mein Leben, mein Gefährte, mein Partner…“, sagte Tales. Sein Körper fing an zu krampfen. Ihm ging die Luft aus.
 

Radditz schloss die Augen. Auch er legte die Arme um Tales. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper. Eine goldene Aura erleuchtete das Wasser. Dann schoss er nach oben in rasender Geschwindigkeit. Sie durchbrachen die Wasseroberfläche. Hustend und zitternd vor Kälte, landete Radditz auf der kleinen Insel.
 

Sie landeten gemeinsam auf dem Boden. Beide schnappten nach Luft und zitterten. Radditz erhöhte sein Ki und wärmte sie beide. Tales hob den Kopf und sah Radditz mit Tränen in den Augen an.

„Bitte… Dázaka… bitte gib mir eine letzte Chance. Ich schwöre dir… ich werde dir nie wieder weh tun“, sagte Tales mit Tränen in den Augen. Seine Hand legte er auf Radditz‘ Herz. Radditz sah ihn lange an. Dann legte er seine Hand auf die von Tales. Er beugte sich hinunter und küsste ihn. Inmitten des tosenden Wassers, was sein Ende hätte sein sollen, gab er dem Leben eine letzte Chance.
 

Ende.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen,

dieser OS ist ziemlich neu.
Ich wurde durch das RPG spielen dazu inspiriert und es hat mich nicht mehr losgelassen.
RPG spielen war in den letzten Monaten das einzige, was ich überhaupt konnte.
Dafür bin ich wirklich dankbar, denn so habe ich nie ganz den Bezug zum Schreiben verloren.

Ich hoffe er hat euch gefallen.
lg Tales. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kakarotto
2021-04-03T12:02:43+00:00 03.04.2021 14:02
Huhu meine Liebe :)

Ich habe mir den OS gerade noch einmal durchgelesen...
Und wieder saß ich mit offenem Mund da und habe nur gehofft... schafft Radditz es? o_O

Du beschreibst Radditz' Gefühlswelt wirklich atemberaubend gut, sodass es nicht kitschig rüberkommt :)
Dieser OS ist wirklich sehr spannend und das Ende dafür umso schöner :3

Ich freue mich sehr für dich, dass dir trotz der etwas längeren Pause am FF-Schreiben dieses sehr schöne Meisterwerk gelungen ist *knuddel*


Antwort von:  Tales_
19.04.2021 05:09
Guten Morgen meine Liebe,

ich habe mich wahnsinnig über den Kommentar von dir gefreut!
Vielen lieben Dank *knuddl

Es freut mich sehr, dass dir dieser OS gefällt.
Er ließ sich auch so wundervoll leicht schreiben.

Vielen Danke *reknuddl


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