Dead End von Lichtregen (Endeavor x Hawks) ================================================================================ Kapitel 7: Bad Timing --------------------- Fünfzehn Minuten voll angespannter, da erwartungsvoller Stille später hatten sie ihr Ziel erreicht. Der Hafen lag in der Bucht von Tokyo, die Heimat für die künstlich angelegte Insel Odaiba geworden war, die man über die Rainbow Bridge erreichte. Odaiba beherbergte nicht nur einen der – neben Yokohama – größten Container-Häfen Japans, sondern auch zahlreiche Freizeitangebote wie ein Riesenrad und Onsen sowie touristische Sehenswürdigkeiten wie die Nachbildung der Freiheitsstatue und eine lebensgroße Gundam Figur. Doch für diese Attraktionen hatte sich Enji noch nie begeistern können und schenkte ihnen daher erst recht in Anbetracht des nahenden Einsatzes keine Aufmerksamkeit. Selbst Hawks zeigte – anders als noch beim Tokyo Tower – keinerlei Enthusiasmus, als sie durch Odaiba zum Hafen fuhren. Da Enji nicht glaubte, dass sich Hawks’ Interesse an den Sehenswürdigkeiten Tokyos binnen der letzten Wochen einfach so in Luft aufgelöst hatte, musste dies wohl bedeuten, dass auch der Jüngere seinen Fokus gänzlich auf das vor ihnen Liegende legte. Hawks parkte den Wagen vor einem kleinen Gebäude, das zum Hafenbetrieb gehörte und sie für die heutige Mission beschlagnahmt hatten. Das Gebäude lag etwa 200 Meter vom Wasser entfernt und stellte den perfekten Ausgangspunkt dar, um von hier den Überblick über das Geschehen zu behalten und den Einsatz zu koordinieren, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen und die Zielperson womöglich noch zu warnen. Enji stieg aus dem Fahrzeug und Hawks tat es ihm gleich. Gemeinsam erklommen sie die Treppe an der Außenseite des Gebäudes und betraten den Einsatzraum, dessen Fenster von außen getönt waren. Auf diese Weise konnten sie zwar hinaussehen, von draußen waren jedoch weder Licht noch Personen zu erkennen. „Todoroki-san, Hawks-kun, schön, dass ihr da seid!“, wurden sie direkt freudig begrüßt und Yagi winkte sie mit einer Hand herbei. „Setzt euch, setzt euch! Da jetzt alle da sind, können wir noch einmal kurz den heutigen Ablauf besprechen.“ Enji nickte knapp und ließ kurz den Blick über die Versammelten, die nach und nach an dem elliptischen Tisch Platz nahmen, schweifen, ehe er sich ihnen zusammen mit Hawks anschloss. Yagi setzte sich als Polizeiführer an das Kopfende und darauf folgten die übrigen Mitglieder des Führungsstabs in hierarchischer Reihenfolge. Neben ihm und Hawks hatten sich Yamada, ein missmutig dreinblickender Aizawa und als einziges weibliches Mitglied Sousaki Shino eingefunden. Nachdem alle Platz gefunden hatten, erhob Yagi erneut das Wort: „Nach unseren Informationen werden die ersten Entführten ab ca. 18:30 Uhr hier eintreffen. Da sie nicht alle auf einmal ankommen können, weil sie sonst zu viel Aufmerksamkeit erregen würden, rechnen wir mit zwei bis drei Fahrzeugen mit je zwei bis drei, insgesamt also zwischen sechs und neun Personen. Bis sämtliche Geiseln eingetroffen sind, werden die übrigen in einem Lagerhaus am süd-westlichen Ende der Docks bewacht.“ Yagi zeigte mit dem Finger auf einen Punkt auf der Karte hinter sich. „Da wir nicht wissen, woher und wann genau die Fahrzeuge im Einzelnen eintreffen werden, müssen wir mit dem Zugriff warten, bis sämtliche Geiseln im Lagerhaus sind. Ansonsten wäre das Risiko zu groß, dass wir uns durch einen vorschnellen Zugriff verraten und den Drahtzieher warnen. Dies würde dazu führen, dass nicht nur dieser entkommen, sondern sich auch die Spur zu den fehlenden Geiseln verlieren könnte. Vom Lagerhaus wird die Yakuza schließlich die Entführten zu einem der Container bringen, in dem sie sie, als gegenständliche Ware getarnt, nach Übersee verschiffen wollen. Um sowohl die Zielperson festzunehmen als auch die Opfer zu retten, muss der Zugriff erfolgen, ehe sämtliche Geiseln im Transporter eingeschlossen sind und sich die Zielperson davonstehlen kann. So weit alles klar?“ „Das Ganze zum fünften Mal zu hören, macht es auch nicht spannender“, murrte Aizawa und gähnte dabei herzhaft. Yagi blinzelte kurz irritiert, hatte sich aber schnell wieder gefangen. „Todoroki-san, darf ich dich dann bitten, die jeweiligen Aufgaben zu verteilen?“, fuhr Yagi an Enji gewandt fort, als keine weiteren Einsprüche erhoben wurden. „Gleiche Aufteilung wie letztes Mal“, brummte Enji nur knapp und beendete damit die Runde. „Hawks, du kümmerst dich um die Aufklärung.“ „Wird gemacht, Chef!“, bestätigte der Jüngere und sprang auf, um sich prompt an den Schreibtisch mit den meisten Kommunikationsgeräten zu begeben, wo er seine Sonnenbrille gegen ein Headset eintauschte. „Wieso muss ich immer Protokoll schreiben?! That’s absolutely not cool!!“ „Beschwer dich nicht, Yamada. Die Ermittlungen bei neuen Erkenntnissen hast du letztens nicht ohne Grund an Aizawa verloren“, erwiderte Sousaki und erhob sich ebenfalls. „Das sagst du nur, weil du die Eingreifskräfte koordinieren darfst...“, maulte Yamada weiter. „Aizawa könnte genauso gut den shitty report schreiben!!“ „Halt mich da raus. Für deine Unfähigkeit kann ich nichts.“ „Jetzt ist aber gut!“, polterte Enji, dem das Treiben langsam auf seine ohnehin schon angespannten Nerven ging, die Hände flach auf den Tisch abgestützt. „An die Arbeit!“ Unter seinem sengenden Blick huschten alle drei an ihre Plätze und es kehrte Ruhe ein. „Wie ich sehe, hast du alles unter Kontrolle“, bemerkte Yagi, der sich neben ihn gestellt hatte und ihm lobend die Hand auf die Schulter legte, überflüssigerweise. Er zog die Hand jedoch sogleich zurück, als hätte er sich verbrannt, kaum dass er in Enjis Augen blickte, in denen Flammen zu lodern schienen. „Nun denn...“, räusperte er sich. „Gebt euer Bestes! Auf einen erfolgreichen Abend!“ Yagi wandte sich von ihm ab und stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor das Fenster, hinter dem es bereits allmählich dunkel wurde. Jetzt hieß es warten... „Da kommen sie!“, rief Hawks nicht einmal anderthalb Stunden später. Von einer Sekunde auf die andere war der Raum mit einer elektrisierenden Spannung erfüllt und im nächsten Augenblick stand Enji bereits hinter Hawks und starrte auf den sich nähernden schwarzen Van, der von der Kamera am Eingang des Hafengeländes eingefangen und auf Hawks‘ Bildschirm abgebildet wurde. Enji warf einen kurzen Blick auf die Uhr. 18:20 Uhr. Sein Herzschlag beschleunigte sich ins schier Unermessliche und auf seiner Stirn bildete sich ein leichter Schweißfilm. Das mussten sie sein. Sie durften jetzt keinen Fehler machen. „Auf eure Positionen!“, bellte er und Aizawa, der eben noch weggedämmert gewesen zu sein schien, schrak kurz auf, ehe er sich wieder auf die Bildschirme vor ihm konzentrierte. „Was gibt die Aufklärung durch?“, richtete Enji seine Frage direkt an Hawks, konnte seine Ungeduld kaum zügeln. Hawks gab die Frage durch das Mikrofon weiter, lauschte und erstattete sodann Bericht: „Der Van ist ohne Umwege zur Lagerhalle gefahren. Zwei Personen, vermutlich erwachsen und weiblich – weitere Einzelheiten sind nicht bekannt, da sie Stoffsäcke über ihren Köpfen trugen – sind ausgestiegen und wurden von zwei schwarz gekleideten Männern ins Lagerhaus gebracht. Der eine ist wieder eingestiegen und mit dem Fahrzeug davongefahren. Der andere wartet drinnen und bewacht die Geiseln.“ „Aussehen?“ „Der Fahrer trug eine Sturmhaube und Sonnenbrille und war von der Statur her unauffällig.“ Enji brummte verstimmt. Damit, dass sich die Entführer vermummen würden, war zu rechnen gewesen... „Der zurückgebliebene Bewacher trägt lediglich eine weiße Maske, schwarze Stiefel und Hose und unter seiner schwarzen Jacke ein rotes Tanktop. Ansonsten ist er auffällig muskulös, mehr als zwei Meter groß und hat kurze blonde Haare“, fuhr Hawks fort und Enji nickte. Damit ließ sich doch schon eher etwas anfangen... „Ich erwarte deine unverzügliche Mitteilung, sobald du etwas zu jemandem gefunden hast, der zu der Beschreibung passt, Aizawa!“, forderte Enji in Befehlston von dem Schwarzhaarigen, der sich, ungewohnt schnell, sogleich an die Recherche begab. „Was machen sie jetzt?“, richtete er das Wort wieder an Hawks. „Der Muskelprotz – nennen wir ihn Muscular – hat die zwei Geiseln an einem Pfahl festgebunden. Sie haben keine Gegenwehr gezeigt und sind derzeit ruhig, tragen aber noch die Stoffsäcke.“ „Vermutlich haben sie vorab Drogen verabreicht bekommen, die sie ruhigstellen“, sprach Enji grollend seinen Verdacht aus, mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Gute Arbeit, Hawks“, fügte Enji, einem inneren ungewohnten Drang folgend, ein Lob auszusprechen, hinzu und klopfte dem Jüngeren flüchtig von hinten auf die Schulter. Noch ehe er wahrnehmen konnte, wie sich Hawks ob dieser unerwarteten Geste kurz versteifte, hatte er sich bereits wieder abgewandt und an seinen eigenen Schreibtisch gesetzt. Auch wenn es ihn schier wahnsinnig machte, untätig herumzusitzen, während keine 200 Meter entfernt die Geiseln nicht einmal wussten, dass noch Hoffnung und ihre Rettung kurz bevorstand, konnten sie für diese derzeit nichts tun. Denn sie mussten um der Mission Willen abwarten, bis die übrigen Fahrzeuge nebst Gefangenen ankommen würden... Zehn Minuten später bog ein weiteres Fahrzeug, diesmal ein grauer Kombi, in die Zuwegung zum Hafen ein und hielt schließlich vor der Lagerhalle an. Gespannt fixierte Enji, der erneut hinter Hawks Position bezogen hatte, die Bildschirme, auf denen jedoch nur der Außenbereich zu sehen war. Und da es bereits stockdunkel war, konnte er lediglich die schemenhaften Umrisse der Gestalten erkennen, die zwei weitere Geiseln von der Rückbank zerrten. Ihm stockte der Atem und sein Hals schnürte sich unangenehm zu. Denn obwohl er auf dem Bildschirm keine Details erfassen konnte, war es unverkennbar, dass die beiden Geiseln – „Soeben sind zwei Kinder, Junge und Mädchen, beide höchstens zehn Jahre alt, ausgestiegen!“, bestätigte Hawks im nächsten Moment seinen Verdacht, klammerte sich mit einer Hand an dem Hörer seines Headsets fest. Er wartete auf weitere Informationen, die er von dem Aufklärungstrupp, der sich vor Ort auf die Lauer gelegt hatte und das Geschehen aus unmittelbarer Nähe beobachtete, erhalten würde, und nickte. „Sie sind drin.“ „Gut“, meinte Enji und drehte sich um, um zu seinem Platz zurückzukehren. „Dann müssen wir nur noch auf das letzte Fahrzeug warten und –“ Plötzlich ertönte ein Schuss, der nicht nur Enji, sondern auch alle anderen erschrocken zusammenfahren ließ. Enji wirbelte herum, war kurz davor, Hawks, der mit weit aufgerissenen Augen den Mitteilungen am anderen Ende der Leitung lauschte, durchzuschütteln, um ihm die Informationen abzuringen. „Was ist passiert?!“ „Die Insassen des zweiten Fahrzeugs haben die Geiseln mit dem Blonden zurückgelassen“, sprudelte es aus Hawks hervor, kaum, dass die Stimme aus dem Hörer versiegt war. „Da sich die beiden Kinder nicht so wehrlos an den Pfahl fesseln ließen wie die Erwachsenen, ist es zu einem Handgemenge gekommen, an dessen Ende der Schuss gefallen ist.“ „Nach Angaben der Aufklärung ist keiner verletzt worden“, fügte Hawks rasch hinzu, als er Enjis gequälten Blick auffing. „Der Schuss war lediglich als Warnung gedacht und wurde gen Decke gerichtet. Da sie die Menschen ins Ausland verkaufen wollen, wäre es ja auch geschäftsschädigend, wenn sie die… „Ware“ vorher töten würden.“ Enji schluckte schwer. Hawks‘ Ausführungen ergaben zwar Sinn, doch der blonde Typ machte auf ihn nicht gerade einen besonders intelligenten Eindruck, sodass er sich von derlei Vorgaben seiner Bosse womöglich unbeeindruckt zeigte. Seine dunkle Vorahnung sollte sich nur wenige Augenblicke später bestätigen, als Hawks plötzlich rief: „Der Blonde hat ein Messer gezückt und geht damit auf eine der Geiseln los! Die Aufklärung kann aus ihrer Position nicht genau erkennen, was er tut, aber es sieht so aus, als würde er eine der Frauen mit dem Messer bedrohen!“ Enji war sofort alarmiert. „Haben wir keine Kameras im Innenbereich?!“, polterte er, nicht ohne einen gewissen Vorwurf in der Stimme. „Die Yakuza überprüft regelmäßig ihre Unterschlüpfe auf Wanzen und Kameras. Wir konnten nicht sicher sein, dass wir sie derart unauffällig hätten platzieren können, ohne dass die Yakuza sie mit Leichtigkeit entdeckt hätte“, erklärte Hawks knapp, hörte gleichzeitig dem Funkspruch des Kollegen aus der Aufklärungseinheit zu. „Dann sag den Pfeifen von der Aufklärung, sie sollen sich so positionieren, dass sie besser nach drinnen schauen können!“, grollte Enji, den langsam ein aufkeimendes Gefühl der Panik und Ohnmacht überkam, zornig. „Ich will wissen, was da drin passiert! Sofort!“ Hawks wandte sich an seine Verbindungsperson und gab den Befehl weiter. Es verging keine Minute, ehe er die Antwort bekam. „Die Aufklärung gibt durch, dass Muscular dazu übergegangen ist, der Frau, die er gerade noch bedroht hat, in den Unterarm zu schneiden. Die Wunde ist nicht tief, sie blutet nur leicht, aber –“ Hawks hielt inne, hörte der plötzlich wieder einsetzenden Stimme am anderen Ende der Leitung zu. Selbst durch das Headset konnte Enji die Hektik aus den gesprochenen Worten heraushören. Das war kein gutes Zeichen... „Der Junge hat sich aus seinen Fesseln befreien können und ist auf Muscular losgegangen, um die Frau zu beschützen!“, rief Hawks angestrengt, offensichtlich bemüht, in der hitzigen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. „Als der Junge ihn angegriffen hat, hat der Blonde ihm mit seiner tellergroßen Hand einen Schlag gegen den Kopf verpasst! Der Junge ist – scheinbar ohnmächtig – auf dem Boden aufgeschlagen, wo Muscular... weiter auf ihn eintritt!“ Enjis Herz setzte einen Schlag aus. Der blonde Aufpasser vergriff sich an den Geiseln, an einem Kind! Er konnte nicht tatenlos hier herumstehen, nicht, wenn es um die Gesundheit... das Leben dieses Jungen ging! Er musste handeln, koste es, was es wolle. „Zugriff!“, brüllte er in Richtung Sousaki, die sogleich zum Funkgerät griff. „Nein!“ Yagi war neben ihn getreten und strahlte eine derartige Autorität aus, dass alle Anwesenden augenblicklich verstummten und in ihren Tätigkeiten innehielten. „Wir werden nichts dergleichen tun“, sagte Yagi bestimmt und ließ durch seinen Befehlston keinen Zweifel an der Endgültigkeit seiner Entscheidung. „Aber Yagi, der Junge –“ „... wird den Ausbruch des Bewachers schon überleben“, schnitt Yagi ihm das Wort ab. „Momentan schwebt er nicht in Lebensgefahr. Ich kann deine Gefühle verstehen, Todoroki-san, aber wir dürfen jetzt nichts überstürzen. Wenn wir uns in diesem Moment zu erkennen geben und den Jungen und die drei weiblichen Geiseln retten, sind die Geiseln aus dem dritten Auto womöglich für immer verloren. Zudem bietet das Gebäude viele Versteckmöglichkeiten, die es uns unmöglich machen könnten, den Entführer ohne Verluste in den eigenen Reihen festzunehmen. Ganz davon abgesehen, dass er in Panik geraten und die Entführten tatsächlich als Geisel nehmen und umbringen könnte, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Wir warten.“ Enjis Kiefer mahlte und er schluckte nur schwer eine Erwiderung herunter. Yagi war der Polizeiführer und als solcher traf er die Entscheidungen. Er selbst war nur der Führungsgruppenleiter, der die Aufgaben an die übrigen Anwesenden verteilte, den Einsatz überwachte und seine Ideen einbringen konnte, aber das letzte Wort hatte stets Yagi. „In Ordnung“, quetschte er mühsam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Yagi nickte, offensichtlich zufrieden, dass Enji so schnell kapituliert hatte. „Muscular hat von dem Jungen abgelassen und sämtliche Geiseln wieder an dem Pfahl festgebunden. Außer Prellungen scheint der Junge keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen zu haben“, schnitt Hawks‘ Stimme wenige Sekunden später durch die zum Zerreißen gespannte Stille und Enji spürte, wie sich die Anspannung in ihm ein wenig löste. Jetzt, wo die brenzlige Situation vorbei war, kochte in ihm der Ärger über sich selbst hoch. Er hätte nicht die Beherrschung und das Ziel der Mission aus den Augen verlieren dürfen. Das war mehr als unprofessionell gewesen. Er hatte sich von seinen Emotionen überwältigen lassen und eine unentschuldbare Entscheidung getroffen, die das Leben sämtlicher Geiseln gefährdet hätte. Und das nur, weil er seine Gefühle... seine Vergangenheit die Kontrolle hatte übernehmen lassen. Es war eine lahme Entschuldigung, aber als der Junge im Visier des brutalen Blonden gestanden hatte, hatte er einfach Rot gesehen. So etwas durfte ihm nicht noch einmal passieren. Verbissen, aber auch entschlossen ballte Enji seine Hand zur Faust. So etwas würde ihm nicht noch einmal passieren. Punkt 19 Uhr rollte das dritte und letzte Fahrzeug auf das Lagerhaus zu. Gebannt von den Bildern der Außenkameras und mit zum Zerreißen gespannten Nerven beobachteten Enji, Hawks und Yagi, wie drei weitere Personen – diesmal eine Frau und zwei Mädchen – von zwei Männern ins Innere gebracht wurden. Einer der Männer mit schwarzem Haar verblieb dort, während der andere wenige Minuten später mit dem Wagen davonfuhr. Sämtliche Akteure des heutigen Abends waren versammelt. Es konnte losgehen... endlich. „Sousaki-san, die Eingreifskräfte sollen sich für den Zugriff bereithalten“, sagte Yagi und wandte sich dann an Aizawa. „Haben wir schon Informationen zu unserem blonden Freund, Aizawa-san?“ „Da es nur wenige Personen mit seiner Statur und Haarfarbe gibt, habe ich eine starke Vermutung hinsichtlich seiner Identität. Er ist ein Kleinkrimineller, der häufiger mal über die Stränge schlägt. Kleinere Gewalt- und Sexualdelikte, hin und wieder Betrügereien und Kneipenschlägereien. Eigentlich nichts Besonderes“, führte Aizawa aus und klang von seinem eigenen Vortrag gelangweilt. „Was mich jedoch zum Stutzen brachte, ist, dass dieser... Muscular unter mindestens sieben verschiedenen Namen auftaucht und dadurch bislang jeder Verhaftung entgehen konnte.“ „Mmh, sehr ungewöhnlich“, stimmte Yagi nachdenklich zu. „Jedenfalls gute Arbeit in der kurzen Zeit, Aizawa-san!“ Der Schwarzhaarige schnaubte nur und wandte sich, ohne auf das gutgemeinte Lob einzugehen, wieder seinem Bildschirm zu. Yagis Blick nahm für den Bruchteil einer Sekunde einen merkwürdigen, für Enji nicht zu deutenden Ausdruck an. Im nächsten Augenblick hatte sein Chef aber wieder sein gewohntes gewinnendes Lächeln aufgesetzt und sagte in die Runde: „Wir gehen davon aus, dass einer der Entführer bei den Geiseln bleibt, während der andere die Entführten nicht zusammen, sondern in kleinen Gruppen zu dem Überseecontainer bringen wird. Auf diese Weise haben sie sämtliche Geiseln unter Kontrolle, während sie gleichzeitig weniger Aufmerksamkeit erregen, als wenn sie alle sieben Geiseln auf einmal zum Ziel überführen. Der Zugriff wird erfolgen, sobald die letzten Geiseln das Lagerhaus verlassen, aber den Container noch nicht erreicht haben. Denn zum einen kann sich der zurückbleibende Entführer dann nicht mehr im Lagerhaus verschanzen, da er seinem Kompagnon helfen wird, die letzten Geiseln zu verstauen und mit Sicherheit vor der Überfahrt noch einmal zu sedieren. Zum anderen müssen wir damit rechnen, dass sich die Entführer aus dem Staub machen werden, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt haben; die Überwachung des Containers werden Leute aus der Ferne übernehmen.“ Nachdem alle Anwesenden zu verstehen gegeben hatten, dass sie Yagis Ausführungen verstanden hatten, kehrte für wenige Minuten Ruhe ein, in denen Hawks sie über den Fortgang vor Ort auf dem Laufenden hielt. Nachdem der zweite Entführer die ersten fünf Geiseln in insgesamt drei Durchgängen zum ca. 50 Meter entfernten Container gebracht und Muscular in der Zwischenzeit auf die übrigen zwei Personen, den Jungen und das Mädchen, aufgepasst hatte, ging alles sehr schnell. Yagi rief „Zugriff!“, als sich der zweite Entführer zusammen mit Muscular und den Kindern etwa zwanzig Meter vom Lagerhaus entfernt hatten, und Sousaki gab den Befehl prompt weiter. Sie verfolgten auf der Außenkamera, wie überfallartig und wie aus dem Nichts von allen Seiten schwer uniformierte und bewaffnete Kräfte auf die kleine Gruppe zustürmten, die Gewehre im Anschlag. Zwar konnten sie das Gesprochene nicht hören, doch anhand seiner Gestik und Mimik war zu erkennen, dass der polizeiliche Kommandoführer die Entführer zur Aufgabe und Herausgabe der Kinder aufforderte. Während der Schwarzhaarige sofort die Waffe, die er in den Händen hielt, und das Mädchen losließ, setzte Enjis Herz ein zweites Mal an diesem Abend aus, als er sah, wie Muscular den zappelnden und sich wehrenden Jungen noch näher an sich heranzog und ihm die Pistole an die Schläfe hielt. Der Kommandoführer hob beschwichtigend die Hände, doch es war offensichtlich, dass sich der Hüne nicht beruhigen, geschweige denn überzeugen lassen würde, sich friedlich zu ergeben. Das Ganze war ein Alptraum und nur wie aus weiter Ferne hörte er Yagi „Nicht schießen!“ rufen. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie Muscular mit dem Polizisten diskutierte, sich schließlich in der polizeilichen Umstellung eine Lücke auftat, auf die sich der blonde Riese zusammen mit dem Jungen rückwärts zu bewegte. Die Polizisten, denen er sich näherte, wichen vor den beiden zurück, als Muscular drohend mit der Pistole fuchtelte. Als sie sich etwa zwanzig Meter von dem Kreis aus Eingreifskräften entfernt hatten, stieß Muscular den Jungen, der hart auf dem Boden aufschlug, von sich, drehte sich um und verschwand hinter dem nächsten Container in der Dunkelheit. Verfluchter... „Hinterher!“, rief Yagi, der sich zuerst von dem Schock erholt hatte. „Die Truppe soll sich aufteilen und das Containerdorf absuchen, jeden Winkel! Der Rest soll sich um die Geiseln und den Schwarzhaarigen kümmern!“ Sousaki gab Yagis Anweisungen an die Kräfte vor Ort weiter, von denen ein Teil nach einem Kommando des Anführers in Kleingruppen in alle Richtungen davonstob, während sich die übrigen Polizisten der Geiseln annahmen und den zurückgebliebenen Entführer festnahmen. Fünf Minuten lang warteten sie gespannt auf die positive Meldung, dass sie Muscular geschnappt hatten, doch vergeblich. Enji wurde bereits ungeduldig, als sich plötzlich doch noch der Kommandoführer meldete. „Wir haben jeden Winkel zwischen den Containern abgesucht, doch keine Spur von dem Blonden. Das letzte Anzeichen von ihm war –“ Doch wo sie Muscular zuletzt gesehen oder vermutet hatten, drang nicht mehr zu ihnen durch. Die Leitung war tot. „Was ist los?“, blaffte Enji und trat neben Yagi, der sich hinter Sousaki aufgestellt hatte. „Warum ist der Funk weg?“ „Keine Ahnung“, erwiderte diese mit aufsteigender Verzweiflung in der Stimme, während sie hektisch mehrere Knöpfe betätigte und auch das Handy zur Hand nahm. „Das Mobilfunknetz funktioniert in dem Gebiet hier auch nicht...“ „Zum Teufel nochmal! Ausgerechnet jetzt?!“, bellte Enji und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Wir können doch jetzt nicht so weit gekommen sein und diesen Typen entkommen lassen! Soll das alles umsonst gewesen sein?!“ „So schnell, wie der andere Gehilfe das Handtuch geworfen hat, wird er wohl kaum wichtig genug sein, um brauchbare Informationen zu haben...“, pflichtete ihm Aizawa bei. „Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden“, ermahnte Yagi die beiden und versuchte sich, wenn auch etwas kläglich, an einem Grinsen. „Immerhin haben wir sämtliche Geiseln retten und die Überfahrt ins Ausland verhindern können. Ist das denn nichts?“ „Natürlich...“, gab Enji widerwillig murrend von sich. „Aber jetzt stehen wir, was unsere Ermittlungen angeht, wieder am Anfang.“ „Nicht unbedingt...“, warf Hawks gedehnt ein und sämtliche Augenpaare richteten sich schlagartig auf ihn. „Was meinst du damit?!“, polterte Enji und kämpfte nur mühsam den Drang hinunter, Hawks am Kragen zu packen. Doch er zwang sich, sich zu beruhigen. Gewalt würde den Blonden auch nicht schneller zum Reden bringen. Und wenn Hawks tatsächlich noch ein Ass im Ärmel hatte, woher auch immer, dann... „Wenn sich Muscular nicht mehr zwischen den Containern herumtreibt, wird er höchstwahrscheinlich einen Schutzort der Yakuza aufgesucht haben, in dem er warten wird, bis wir den Hafen verlassen haben und die Luft rein ist.“ „Da kannst du Gift drauf nehmen“, spuckte Enji aus und konnte den Hohn in seiner Stimme nicht verbergen. „Aber solange wir nicht wissen, wo dieser Schutzort ist, bringt uns dieses Wissen auch nichts. Denn Muscular wird sich nicht eher zeigen, sondern von dort seine Kumpanen kontaktieren, bis wir abgezogen sind. Es sei denn, du weißt, wo dieses Versteck ist, aber das –“ „Tatsächlich“, unterbrach ihn Hawks bestimmt und zuckte mit den Achseln, „habe ich eine ziemlich gute Ahnung, wo es sich befinden könnte.“ „Was? Wo? Woher?“, stammelte Enji, der seinen Ohren nicht trauen wollte. Woher hatte Hawks diese Information und, was noch viel wichtiger war, wieso hatte er sie im Zuge ihrer Vorbereitungen nicht mit ihnen geteilt? „Mein Informant – du weißt schon wer – hat beiläufig einen Schlupfwinkel in der Nähe erwähnt, der jedoch seit mehreren Jahren nicht mehr von der Yakuza genutzt wird, da er vor geraumer Zeit mal überflutet wurde. Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch existiert oder betreten werden kann, weshalb ich ihn bisher nicht für erwähnenswert hielt. Aber einen Versuch ist es wert.“ „Wo ist dieser Ort?“ „In der Nähe vom Wasser in einem Park an der nord-östlichen Seite, aber die genaue Stelle kenne ich auch nicht, nur die ungefähre Lage. Ich müsste ihn wohl sehen, um ihn der Beschreibung nach wiedererkenn –“ „Wir gehen, du und ich!“, sagte Enji sofort. „Wenn wir die Kräfte draußen nicht erreichen können, müssen wir die Arbeit eben erledigen.“ „Aber Todoroki-san, zu zweit ist das viel zu gefährlich!“, wandte Yagi ein. „Ihr habt weder die richtige Ausrüstung noch entsprechende Bewaffnung bei euch. Ihr solltet lieber ein paar Kollegen mitnehmen, um –“ „Dafür ist keine Zeit!“, fuhr ihm Enji über den Mund. „Je länger wir warten, desto wahrscheinlicher ist es, dass er den Schutzraum verlässt, bevor wir diesen erreichen. Und die Zugriffskräfte sind über das ganze Containerdorf verstreut, das genau in der entgegengesetzten Richtung liegt. Zudem sind wir die Einzigen unter uns, die Waffen und eine Weste tragen. Wir gehen, jetzt!“ „Nun gut“, lenkte Yagi ein und nickte widerstrebend. „Wir werden hier die Stellung halten für den Fall, dass der Funk wieder funktioniert, und euch unverzüglich Verstärkung schicken. Passt auf euch auf!“ „Hawks.“ „Es kann losgehen!“, erwiderte dieser, sprang von seinem Stuhl auf und zusammen stürmten sie aus der Einsatzzentrale und die Treppe hinunter. Sie rannten, als sei der Teufel persönlich hinter ihnen her. Hawks, der den Weg kannte, gab das Tempo vor und obwohl er deutlich kürzere Schritte machte als er selbst, hatte Enji einige Mühe, mit dem Jüngeren Schritt zu halten. In wenigen Minuten hatten sie den Gebäudekomplex durchquert und einen großen Parkplatz hinter sich gelassen, waren auf ihrem Weg weder Freund noch Feind begegnet. Schließlich kamen sie am Eingang zum Akatsuki Futo Park, der direkt am Wasser lag, zum Stehen. Während Enji ein wenig nach Atem rang und sich seine stechende Seite hielt – er war auch schon einmal fitter gewesen –, schien Hawks die Anstrengung nicht im Geringsten etwas auszumachen. Die mehr als zwanzig Jahre Altersunterschied machten sich an dieser Stelle wohl tatsächlich bemerkbar... „Der Schutzort müsste hier irgendwo sein“, murmelte Hawks vor sich und ließ den Blick aufmerksam durch die Gegend schweifen. „Wonach suchen wir?“ „Nach einem unterirdischen Raum, der als nicht funktionstüchtiger Abwasserschacht getarnt ist...“ „Gut.“ Enji schritt voran und betrat den kleinen Park, der nach Tokyos Maßstäben diesen Namen im Grunde gar nicht verdient hatte. Sie wandten sich zunächst nach links und folgten dem erdigen Pfad entlang des Wassers zu ihrer rechten Hand. Hinter der nächsten Baumgruppe, versteckt durch eine Hecke, nahm Enji vage eine Bewegung zwischen den Büschen wahr und zögerte keine Sekunde. „Stehen bleiben!!“, donnerte er und sprintete gleichzeitig los, als der großgewachsene Mann ihr Erscheinen im nächsten Augenblick bemerkte und für einen Sekundenbruchteil innegehalten hatte. Diese Zeit war alles, was Enji brauchte, um die letzten Meter zu ihm aufzuschließen und den anderen mit einem gekonnten Tackle zu Boden zu werfen. „Verdammte Scheiße!!“, stieß Muscular stöhnend aus, als er auf dem Boden aufschlug. Der blonde Riese, der einen längeren Weg als sie beide aus dem Containerdorf, in dem er sich wahrscheinlich zunächst versteckt hatte, bis zum Park hatte, war wohl erst einige Augenblicke vor ihnen dort eingetroffen und hatte versucht, in den Schutzraum zu gelangen. Obwohl er offensichtlich im ersten Moment von ihrem plötzlichen Auftauchen noch überrumpelt gewesen war, fasste er sich schnell wieder und wehrte sich nach Leibeskräften. Enji spürte die Faust des anderen in seiner Magengrube und spuckte Galle. Er selbst teilte jedoch ebenso kräftig aus, verpasste Muscular einen Kinnhaken und versuchte, ihm den muskelbepackten Arm auf den Rücken zu drehen. „Endeavor-san!“, hörte er Hawks‘ Stimme wie aus weiter Ferne rufen. Er war so sehr auf den Kampf fokussiert, dass er nur am Rande wahrnahm, wie Hawks, der einige Meter hinter ihm gelaufen war, den Kampfplatz erreichte und die Waffe zog. Er selbst hatte weder die Zeit dafür gehabt noch wäre es die richtige Reaktion gewesen, als er Muscular über dem Schacht kauern gesehen hatte. Denn wenn er das Überraschungsmoment nicht genutzt und dadurch den Riesen mit körperlicher Kraft zu Fall gebracht hätte, wäre dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit geflohen; und auf einen Flüchtenden, der niemanden gefährdete, durfte nicht geschossen werden. Hawks hingegen stand, die Waffe im Anschlag, wenige Meter vom Geschehen entfernt, offensichtlich unschlüssig, ob er schießen und dabei auch seinen Kollegen gefährden oder selbst in den Kampf eingreifen sollte. Enji teilte unterdessen ebenso viele Schläge aus, wie er einsteckte, und obwohl er sämtliche Eingriffstechniken beherrschte und fast genauso groß war wie sein Gegner, gelang es ihm nicht, gegen den Hünen die Oberhand zu gewinnen. „Scheiß Bulle, krepier endlich!“, brüllte der Blonde ihm ins Ohr, als es ihm gelang, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Enji, dem langsam die Luft wegblieb, befürchtete, seine Rippen würden brechen, und nur mit einem geübten Griff und unter gewaltiger Kraftanstrengung konnte er sich aus der Notlage befreien. Seine Lungen brannten, seine Rippen schmerzten und er spürte, wie seine Unterlippe von einem der letzten Schläge taub wurde und seine Fingerknöchel anschwollen, doch er dachte nicht daran, jetzt aufzugeben. Nicht so kurz vor dem Ziel, endlich ein Mitglied der Yakuza festzunehmen, von dem sie sich erhofften, dass es ihnen wertvolle Informationen über die Liga der Schurken und insbesondere ihre Betätigung im Menschenhandel liefern konnte. Mit einer geschickten Drehung seiner Beine und einer letzten Kraftanstrengung schaffte es Enji schließlich, sich über den auf dem Rücken liegenden Muscular zu schwingen und dessen Beine sowie einen Arm am Boden zu fixieren. Mit der noch freien Hand schlug der Blonde abermals nach ihm, doch Enji hatte damit gerechnet und konterte mit einem gezielten Faustschlag unter dessen Kinn, durch den dem Blonden seine Maske vom Kopf flog und er ausgeknockt wurde. Enji erstarrte, als er in das Gesicht des Mannes blickte, das, genauso wie sein eigenes, von einer langen Narbe über der linken Gesichtshälfte gezeichnet war. Doch schon im nächsten Moment hatte er sich bereits wieder gefasst und griff nach hinten an seine Koppel. Er löste die Handfesseln und ließ sie mit geübten Handgriffen zuerst um das eine und, nachdem er dem kurzzeitig ohnmächtigen Hünen den Arm umgedreht und dadurch auf den Bauch gezwungen hatte, dann um das andere Handgelenk schnappen. Im nächsten Moment war Hawks an seiner Seite, stützte sich mit einem Knie auf den Rücken des Blonden, um ihn am Boden zu halten. Erschöpft, aber zufrieden mit sich selbst, und dankbar dafür, dass Hawks nun für ihn einsprang, ließ sich Enji zurückfallen und setzte sich neben die beiden ins Gras. Nach ein paar Seitenhieben von Hawks, präzise platziert auf dessen Nieren, gab Muscular schließlich seine Gegenwehr auf und erschlaffte in den Fesseln, was Hawks ein triumphierendes Grinsen entlockte. „Wir haben es geschafft!“ „Allerdings“, entgegnete Enji und er kam nicht umhin, dass auch seine Mundwinkel ein wenig nach oben zuckten. „Du solltest öfter lächeln, Endeavor-san. Steht dir“, meinte Hawks augenzwinkernd und noch ehe Enji darauf etwas Schroffes erwidern konnte, piepte sein Funkgerät. Er griff danach und nahm den Funkspruch entgegen. Nach dem schlechten Timing des ausgefallenen Funks vorhin kam dieser nun wie gerufen. Er wollte zwar nicht prahlen, aber es würde ihm schon einige Genugtuung verschaffen, Yagi ihren Erfolg unter die Nase reiben zu können... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)