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Das Versprechen

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie immer gilt: Wem Rechtschreib-, Zeichensetzungs- oder Grammatikfehler auffallen, darf mir das gerne mitteilen :) Komplett anzeigen

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Das Versprechen

„Hallo, mein Süßer!“ River begrüßt den Doctor mit ihrem gewohnten kecken Grinsen, als er die Tür seiner gerade materialisierten TARDIS öffnet und ihre karge Gefängniszelle betritt. Wie so oft ist der Zeitreisende dabei in sein Tweedjackett gehüllt.

„River“, erwidert er erfreut und spürt, wie sich seine Mundwinkel im Gegenzug fast automatisch anheben. Einladend tritt er bei Seite und River zögert nicht, ihre ungemütliche Zelle gegen die Wärme der TARDIS einzutauschen. Selbstbewusst betritt die Archäologin die blaue Box und lehnt sich gegen die Konsole der Zeitmaschine.

„Also, wohin geht es diesmal?“, fragt sie gespannt und beobachtet, wie der Time Lord mehr springend als gehend zu ihr hinüber eilt und hastig einige Koordinaten in die Steuerungskonsole eingibt.

„Ist eine Überraschung“, schmunzelt er und Rivers Augenbrauen schießen überrascht nach oben, während sich gleichzeitig ein vorfreudiges Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitet.

„Oh!“, entfährt es der Zeitreisenden und ihre Augen strahlen ihn begeistert an. „Darf ich einen Tipp abgeben?“, fragt sie und der Doctor sieht ihr an, dass sie sich nur mühsam davon abhält, mit ihrer Idee herauszuplatzen.

„Immer“, versichert er sofort und späht neugierig zu ihr hinüber, während seine Finger inne halten, um ihre Antwort abzuwarten.

„Darillium“, ist ihre entschiedene Antwort und der Doctor bemüht sich eilig um einen neutralen Gesichtsausdruck, ehe er abrupt den Starthebel der TARDIS nach unten zieht. Dröhnend dematerialisiert die Zeitmaschine und lässt die Mauern von Stormcage hinter sich, während sie durch die Tiefen des Vortex fliegt.

„Darillium?“, fragt der Time Lord betont gelassen, während er angelegentlich Rivers Blick ausweicht und stattdessen vorgibt, einen prüfenden Blick auf den Bildschirm vor ihm zu werfen. Das Blut scheint schneller durch seine Adern zu fließen und der Doctor unterdrückt nur mühsam den nervösen Impuls, sich hektisch über den Mund zu fahren. Er will nicht, dass River ihm ansieht, wie sehr sie ihn mit dieser Antwort erschüttert hat.

„Hm“, ertönt es bestätigend hinter ihm. Der Doctor schluckt und dreht sich zu River herum, die ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht. „Du hast mir mal gesagt, dass es eine Überraschung wäre“, meint sie, während sie ihm so nahe kommt, dass ihre Locken seine Wange streifen. River mustert ihm mit leicht schräg gelegten Kopf, aber der Doctor tut ihr nicht den Gefallen, eine Reaktion zu zeigen.

„Habe ich das?“, murmelt er leise, auch wenn er sich sehr genau daran erinnert.

„Hast du“, bestätigt River triumphierend, während sie seine rote Fliege sorgfältig gerade rückt. „Und ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Die berühmten Singenden Türme von Darillium“, murmelt sie versonnen und lässt ihre Hände über seine Schultern gleiten. „Wer hätte gedacht, dass du mich eines Tages ausgerechnet dorthin bringen würdest? Außerdem hat das Restaurant dort wirklich einen fantastischen Ruf - auch wenn du mir damals etwas anders weis machen wolltest.“ Sie sieht lächerlich glücklich aus und angesichts ihrer guten Laune fällt es dem Time Lord doppelt schwer, seine wahren Gefühle nicht zu zeigen. „Allerdings sollte ich mich dann wohl doch besser umziehen“, murmelt sie nachdenklich und schenkt ihm ein kokettes Augenzwinkern. Reflexartig gleiten die Augen des Doctors zu Rivers heutigem Outfit. Ein knappes, ärmelloses Oberteil, das über einer sehr eng anliegenden Jeans sitzt. Für Rivers Verhältnisse also fast schon konservativ.

„Einen Ausflug zu den Singenden Türmen hatte ich eigentlich nicht geplant“, entgegnet der Time Lord. Er bemüht sich um einen entschuldigenden Tonfall, muss aber trotzdem beobachten, wie Rivers strahlendes Grinsen sichtlich in sich zusammenfällt.

„Nicht?“, flüstert sie sichtlich aus dem Konzept gebracht. „Oh... Ich dachte...“ Sie ringt sich ein flüchtiges Lächeln ab, das ihre Augen nicht ganz erreicht, während ihre Hände langsam herabsinken. „Dann beim nächsten Mal?“, hakt sie nach und der Doctor mustert sie erstaunt.

„Warum sind sie dir so wichtig?“, fragt er verwundert, aber auch etwas misstrauisch. River verdreht erst kopfschüttelnd die Augen, ehe sie ihm einen nachsichtigen Blick zuwirft, als sie seinen ahnungslosen Gesichtsausdruck registriert.

„Ich bin Archäologin“, lacht sie. „Dir ist schon klar, dass die Singenden Türme absolut einmalig sind, oder? Es ist immer noch nicht klar, ob sie auf natürliche Art und Weise entstanden sind oder vielleicht doch erbaut wurden. Natürlich will ich sie sehen.“ Den letzten Satz sagt mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass es dem Doctor kurzzeitig die Sprache verschlägt.

„Natürlich“, murmelt er tonlos, während die TARDIS sich just in diesem Moment an ihrem Bestimmungsort materialisiert. Dankbar für diese Ablenkung wendet er sich dem Monitor vor ihm zu, ohne dabei wirklich etwas von den Werten, die ihm angezeigt werden, wahrzunehmen.

„Doctor?“, fragt River in seinem Rücken und er dreht sich fast widerwillig zu ihr um, nur um wieder einmal von ihren katzengleichen Augen in den Bann gezogen zu werden. „Es wäre außerdem wirklich ein schöner Ort für ein gemeinsames Essen“, sagt sie leise, während ihre Finger sachte über die Steuerungskonsole der TARDIS streichen. „Nur du und ich.“ Vielsagend zieht sie eine Augenbraue nach oben und der Time Lord kämpft einmal mehr gegen das Verlangen an, sich nervös durch das Gesicht zu fahren.

„Vermutlich“, meint er nichtssagend, aber jetzt reckt River kämpferisch ihr Kinn empor.

„Versprich es“, fordert sie entschieden. „Versprich mir, dass du mich eines Tages zu den Singenden Türmen von Darillium bringen wirst. Bitte.“ Das letzte Wort haucht sie fast. Sie sieht ihn auffordernd an und der Doctor schluckt, während er sich in sein unvermeidliches Schicksal fügt. Vorsichtig greift er nach Rivers zierlichen Hände und verflicht ihre Finger miteinander.

„Versprochen“, sagt er ernst und sieht ihr tief in die Augen. Während River ihn dankbar anstrahlt, breitet sich gleichzeitig ein dumpfer Schmerz in seinem Brustkorb aus.



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