be mine - Du & Ich von Seiyna-chan (Fortsetzung) ================================================================================ Kapitel 55: Zurück in meine Arme --------------------------------   Katsuki ♫   Das Einrichten ihres gemeinsamen Zimmers konnte man mit nur einem Wort betiteln – anstrengend.   Anstrengend für sein wirklich dünnes Nervenkostüm. Er wollte es perfekt haben, es sollte perfekt für ihn und seinen süßen Freund sein. Etwas anderes würde er niemals akzeptieren können, denn alles, was er hier organisierte und plante, war für einen einzigen Menschen.   Deku.   Es würde ein Ort werden, der nur ihnen beiden gehörte, hier würden sie ihr letztes Schuljahr absolvieren. Hier würden sie in Ruhe ihre Abende ausklingen lassen und hier würde er seinen Freund bedenkenlos ins Nirvana vögeln können. Nacht für Nacht. Oder eben er ihn, das war Ansichtssache. Seiner Meinung nach würde er sich gerne mal wieder von ihm vögeln lassen, doch da war Izuku anderer Meinung. Izuku.. Nur leider hatte ihm sein Liebster da einen Strich durch seinen Plan gemacht. Dieser Abend hätte etwas Besonderes werden sollen. Nur sie beide hätte es hier geben sollen, nur ihre Liebe, Lust und Zuneigung zueinander.   Die vielen Rosenblüten, die er extra in ihrem Raum verteilt hatte, sowie die zahlreichen leuchtenden Kerzen schienen ihn beinahe zu verhöhnen. Dabei hatte er sich so Mühe gegeben, nur um das wundervolle strahlen in seinen Augen erblicken zu können. Die letzten Wochen, Tage hatte er sich so abgerackert nur für diesen Augenblick. Alles hatte er romantisch für ihn organisiert, das Badewasser in der Wanne mit Duftaroma und roten Blüten ausgelegt, wo er ihn mit einen Glas Sekt überraschen wollte. Dies war auch der Grund, warum er Izuku nicht in das Zimmer lassen wollte. Er wollte ihn doch nur überraschen, ihm eine Freude bereiten. Dieser Abend hätte etwas Besonderes werden sollen, was hatte er bitte falsch gemacht? Was war so falsch an seinem Handeln, dass er ihn nun verließ?   Ihrer beider Kleidung hatte er während des Umzuges sorgfältig in ihrem gemeinsamen Schrank verstaut. Im Badezimmer Wasser eingelassen, mit Duftaroma und weiteren Blüten in sämtlichen rot-rosa Tönen versehen nur für seinen Freund Izuku, um den Abend diese einzigartige Bedeutung zu verleihen. Ein romantischer Abend sollte es werden, wo er ihm all seine Gefühle zeigen wollte. Die vergangene Zeit nachholen, wo sie so selten Zeit füreinander hatten, doch all das wurde ihm zunichte gemacht. Der wichtigste Mensch in seinem Leben, fehlte. Er war einfach weg.   Das Badezimmer hatte er von Grund an selbst eingerichtet, architektiert. Nichts in diesem Zimmer ging nicht von ihm aus, er sorgte dafür, dass nichts ohne seine Zustimmung geschah. Der Boden, die Wände, selbst die Vorhänge bestimmte er allein. Das Schlafzimmer wählte er zusammen mit Izuku aus, wobei er eher seine Meinung hierzu wollte, doch sein Geschmack war wirklich grausam. So musste er ihn hierbei raushalten, dass er dabei etwas zu gemein zu ihm war, fiel ihm dabei nicht auf. Katsuki war zu sehr vertieft darin ihr Zimmer zu gestalten, für sie beide atemberaubend zu machen das er dabei Izuku gänzlich vergaß. Nun saß er vor den Trümmern seiner Entscheidung.   Dabei hatte er hierbei an alles gedacht, im Wohnzimmer extra eine Glasvitrine organisiert, in welche er die Merchandise Utensilien von Izuku verstaute, sie noch auf Hochglanz poliert hatte, nur um sein erfreutes Gesicht zu sehen. Alles umsonst. Er wartete mit einer Rose in ihrem Wohnzimmer auf seinen Freund, schickte extra seine beiden Freunde vor, um ihn zu holen, damit sie ihm mitteilten, dass sich Izuku in seinem Zimmer eingeschlossen hatte und wohl leises schluchzen aus diesem zu hören waren. Er verstand nicht, was er genau falsch gemacht hatte. Warum Izuku in seinem alten Zimmer weinte, wo er doch auf ihn wartete. Sich sehnsüchtig auf sein schönes Gesicht freute es kaum abwarten konnte, ihn in seine Arme schließen zu können. Hingegen seines Vorhabens beschloss er nach der Rückkehr von Eijiro und seiner schlechten Nachricht, dass er selbst zu Izuku ging. Das Izuku weinte, ging ihm gegen den Strich, da wollte er ihn lieber selbst holen. Er konnte sich vorstellen, dass Izuku sich gekränkt fühlte, da er ihn ausgeschlossen hatte. Gesehen hatten sie sich schließlich auch seit gestern nicht, zudem sie auch noch einen kleinen, für ihn bedeutungslosen Streit hatten, doch Izuku war nun einmal empfindlich und wirklich sehr sensibel. Er bereute es, nicht direkt selbst zu ihm gegangen zu sein, als er dann in dem Zimmer seines Freundes stand, fand er dieses leer vor.   Das Zimmer kahl und leer.   Seine Befürchtung bestätigte sich, er hätte direkt selbst gehen sollen! Er verfluchte sich selbst dafür auf ihn im Zimmer gewartet zu haben. Shoto und Eijiro geschickt hatte, wo er ihn doch so vernachlässigt hatte. Er war so dumm und hätte sich am liebsten selbst geschlagen! Wie konnte er es nur übersehen, dass er seinen Liebsten verletzt hatte? Da kam er endlich mit seiner Eifersucht einigermaßen klar, dann drückte er ihn doch tatsächlich eigenständig von sich. Er hätte ihn gestern Abend nicht so anfahren dürfen, sich entschuldigen und ihm aufklären müssen, dass er ihn mit dem Zimmer überraschen wollte. Mit offenen Karten spielen, denn Izuku ließ er seit geraumer Zeit nicht mehr in sein Zimmer. Er hasste sich gerade selbst dafür. Die letzten 120 Minuten hatte er damit verbracht, das gesamte Wohnhaus auf den Kopf zu stellen. Der Mitfühlende Blick von Shoto erinnerte ihn daran, dass er selbst in solch einer Situation steckte, doch das Izuku bei einem anderen im Bett lag, glaubte er nicht. Er wusste nicht warum, aber das schloss er einfach aus. Izuku liebte ihn doch! Doch wo war sein bezaubernder Freund, von ihm fehlte jede Spur.  Kein Izuku weit und breit. Seine Mühen, seine Arbeit und seine Geduld hatte er aufgebracht, nur um festzustellen, dass der liebste Mensch in seinem Leben verschwunden war. Seinetwegen.   Stunden verbrachte er damit, ihn zu suchen. Vergebens, er war einfach weg. Er rief ihn an, schrieb Nachrichten. Izuku war wie vom Erdboden verschluckt. Mehrfach hatte er seinen Freund angerufen um festzustellen, dass sein Handy nach wie vor ausgeschalten war. War Izuku etwas zugestoßen, wurde er entführt oder schwebte er in Lebensgefahr? Hatte sein Freund ihn verlassen, ohne mit ihm Schluss zu machen? Wollte Izuku Schluss machen? Hatte er die Schnauze nun voll von ihm, da er es einfach nicht auf die Reihe bekam, ihn glücklich zu machen?   Zahlreiche Fragen prasselten auf ihn ein, doch eine Antwort wollte nicht kommen. Schlafen konnte er kaum, essen empfand er für unnötig. Seine Sorge um seinen Freund schien erdrückend zu werden. Keine Sekunde konnte er ruhen, still sitzen. Eijiro und Shoto machten sich ebenso Sorgen - aber auch um ihn. Jeden, den er nach Izuku fragte, gab ihm keine genaue Antwort, selbst in der Schule schien sein Verbleib nicht interessant zu sein, nicht relevant genug. Izuku war doch ein Musterschüler, wie konnten die Lehrer nur so ruhig bleiben! Aizawa sagte ihm im Unterricht lediglich, das der süße Grünhaarige entschuldigt ist.   Wie konnte jemand, der einfach verschwunden ist - entschuldigt sein?   Erst nachdem er Toshinori Yagi mehrmals im Schulhof abfing, war dieser von seiner aufdringlichen Art so genervt, dass er ihm zwangsläufig mitteilte, dass sein Freund wohl krank wäre und nach Hause fuhr. Izuku war in Nagato. Eine Erleichterung machte sich in ihm breit, als er endlich wusste, das Izuku halbwegs in Sicherheit war. Doch krank war er bestimmt nicht, das wäre ihm aufgefallen. Izuku wich ihm aus, er hatte es mal wieder vermasselt. Warum konnten sie nicht einfach glücklich miteinander sein? Er musste sich mehr um ihn kümmern, sie mussten mehr miteinander reden, ansonsten würde ihn Izuku für den Nächsten verlassen und das durfte er nicht zulassen!       Tagelang überlegte er, ob er Inko anrufen oder mit Vorwand nach Hause fahren sollte zu seiner Mutter. Doch wie sollte er das machen, wenn er doch in der Schule sein musste? Seine Mutter würde ihn umbringen, wenn sie erfuhr, dass er Izuku gekränkt hatte, ganz gleich, ob er ihn die letzten Stunden verzweifelt gesucht hatte. Sie würde ihn nicht verstehen, ihn für sein Handeln eher umbringen, da sie ihn die Schuld daran gab. Im Grunde war er auch schuld daran, wusste auch gar nicht, ob Izuku ihn überhaupt sehen wollen würde. Wollte Deku ihn überhaupt noch? Es war ihm nicht ganz klar, was genau seinen Freund veranlasste, einfach abzuhauen. Vielleicht lag es auch gar nicht an ihm und er übertrieb mal wieder maßlos. Womöglich war Inko einfach krank und er fuhr deswegen zu ihr. Hals über Kopf. Vergaß dabei vollkommen eine Nachricht zu hinterlassen, vergaß das er auf ihn wartete.   War er nun schuld daran oder nicht? Die Ungewissheit quälte ihn.   Die Tage vergingen, geschlafen hatte er in dem Zimmer von Izuku. Dort verbrachte er seine freie Zeit, eingehüllt in seinem Geruch und wartete, bis er wieder kam. Gegessen hatte er kaum etwas, meist weinte er im Stillen stumme Tränen, die Sehnsucht war kaum zu ertragen. Keinen seiner Freunde ließ er an sich ran, in seinem Zimmer hielt er es nicht aus. Im neuen Zimmer wollte er ohne Izuku nicht sein. Mit seiner Mutter wollte er darüber nicht reden, die Angst vor Vorurteilen hielt ihm davon ab auch Inko wagte er nicht anzurufen. Er wusste schließlich nicht, ob es ihr recht wäre. Ob sie nicht doch krank war, doch die Tatsache, dass Izuku sein Handy ausgeschaltet hatte und für ihn nicht erreichbar sein wollte, sprach eindeutig dagegen. Es war zum Verzweifeln.     Die Schule hatte er seit einigen Tagen nicht mehr besucht, er schaffte es einfach nicht aufzustehen. Inzwischen war Freitag, kurz vor dem Wochenende. Die meisten Schüler waren im Unterricht, seine Nase tief in dem Kissen vergraben, das einst seinem Freund gehörte, gerade als er einen tiefen, sehnsüchtigen Atemzug nehmen wollte, vibrierte sein Handy auf dem Nachttisch. Mit neu gewonnener Euphorie zog er es sofort an sich, in der Hoffnung, den Namen seines Freundes darauf zu erblicken, doch die Enttäuschung zerschmetterte mit einer solchen Wucht seine Euphorie und ließ die Tränen erneut in seine Augen quellen. Schnell wischte er sich über die Augen, holte tief Luft und nahm den Anruf einer ihm unbekannten Nummer entgegen. Auf der anderen Seite der Leitung erklang eine weibliche Stimme, die fähig war, seinen Herzschlag zu beschleunigen. Niemand anderes als Inko hatte ihm angerufen und teilte ihm den Umstand seines verschollenen Freundes mit, bat ihn darum, ob er nicht nach Nagato kommen könnte, da es Izuku wohl sehr schlecht ging. Sie meinte unter leisen schluchzen, dass sie nicht mehr zu ihm durch käme, dass er sich in seinem Zimmer eingeschlossen habe, kein Wort mehr gesprochen hatte, er weder etwas aß, noch etwas trank und sie sich große Sorgen um ihren Jungen machte. Katsuki erbleichte während des Telefonats immer mehr, die Sorge um seinen Geliebten war größer als die Wut darauf, dass er einfach vor ihm weggelaufen war. Irgendetwas schien hier verdammt schief zu laufen. Erst verschwand Izuku spurlos, dann rief Inko an, von der er ausging das sie der Grund seines Fernbleibens war und berichtete ihm, dass es seinem Izuku schlecht ging. Was zur verfickten Hölle lief hier schief?   War er der Grund dafür, dass es ihm so schlecht ging? Zumindest beruhte es auf Gegenseitigkeit. Mal wieder kränken sie sich, anstatt miteinander zu reden. Dabei liebte er ihn doch, tat es Izuku nicht auch?   „Ich mach ich auf den Weg“, teilte er der Frau am anderen Ende der Leitung nach kurzer Überlegung mit und legte einfach auf. Sein Herz fühlte sich erdrückend schwer in seiner Brust an. Kurz starrte er einfach still auf den Bildschirm, auf das Hintergrundbild, das seinen wunderschönen Freund zeigte. „Ich bin gleich bei dir“, hauchte er leise in die stille, kaum hatte er seine Worte ausgesprochen fing sein Körper an zu kribbeln. Sie hatten sich nur ein paar Tage nicht gesehen, doch für ihn war es wie eine Ewigkeit. Er wollte ihn endlich wieder in seinen Armen wissen, sich für sein Verhalten entschuldigen. Gleich.. gleich würde er ihn wieder in seinen Armen haben.     Mit neuem Glücksgefühl rannte er die Stockwerke nach oben, schnappte sich seine Umhängetasche, aus welcher er seine Schulsachen förmlich rausschmiss und packte sich etwas Kleidung in diese. Sein Handy und seine Geldtasche stopfte er eilig in seine Hosentaschen, versprach dem Zimmer, das er mit Izuku wiederkommen würde. Sämtliche Kerzen standen noch im Zimmer herum, auch die verwelkten Rosenblätter hatte er nicht weggeräumt, er konnte einfach nicht. Katsuki hoffte das sich Izuku trotzdem freuen würde, es wenigstens etwas schätzte. So machte er sich auf den Weg zum Bahnhof in Musufafu. Noch nie war er mit dem Zug nach Nagato gefahren, doch blieb ihm keine andere Möglichkeit. Seine Mutter zu fragen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, zudem musste sie nicht wissen, was zwischen ihm und Izuku geschehen war. Vorher musste er mit Izuku darüber reden. Die Situation endlich klären.   Die Dame am Schalter der Bahnhofsinformation gab ihm die nötige Auskunft und schrieb ihm sogar genau die Verbindungen auf. Was man nicht alles bekam, wenn man ein Weibsstück etwas verrucht anlächelte, mit seinem Charme spielte und gespielt interessiert flirtete. Das er kein Stück wie eine beschissene Schwuchtel auf andere wirkte, kam ihm immer wieder zugute. Dabei war er sowas von schwul, vor allem wenn er an die vielen Nächte mit Izuku dachte.   Die Zugfahrt kam ihm elend lang vor. Dabei versuchte er immer wieder seinen Freund zu erreichen, falls er das überhaupt noch war. Das würde sich in weniger als einer Stunde zeigen. Je näher er Nagato kam, desto mehr schnürte ihm seine Angst die Kehle zu. Mit dem Zug zu fahren ging wesentlich schneller als mit dem Auto, stellte er fest. Er verstand nun auch, warum Izuku damals so einen Aufstand machte, man ersparte sich tatsächlich die lange Autofahrt. Was nicht hieß, das die Alte ihn künftig nicht mehr abholen brauchte. Er war doch nicht in einem Wohltätigkeitsverein, der seine Mutter entlastet und mit dem Zug fuhr. Die Alte konnte ihn schön abholen kommen, lange Fahrt hin oder her. Was juckte ihm das?   Angekommen in seiner Heimat atmete er teils erleichtert durch. Hier kannte er sich blind aus. Er stieg in den nächsten Bus und an der bekannten Haltestelle aus, die genau gegenüber vom Wohnhaus von Izuku war. Wie oft war er hier schon ausgestiegen und hatte das große Gebäude betrachtet, ohne zu wissen, welch schöner Mensch in diesem wohnte. Das seine große Liebe in diesem Gebäude war und nur auf ihn wartete. Ein schweres Lächeln schlich sich auf seine Züge.   Angekommen vor der Wohnungstür der Midoriyas hielt er einen Moment inne, nicht sicher, ob er wirklich klingeln sollte. Seit Tagen hatte er seinen Süßen nicht mehr gesehen, ihn gesucht und gesucht, doch konnte er ihn nicht auffinden. Sich sorgen und Vorwürfe gemacht, nun stand er kurz davor, seinen liebsten wieder in die Arme zu schließen. Seine von Nervosität schwitzenden Hände rieb er an seiner Jeans trocken und klingelte tief durchatmend an der Tür. Ob Izuku ihn öffnen und reinbitten würde? Oder ob er ihm die Tür vor der Nase zuknallen würde? Doch zu seinem Leid öffnete nicht Izuku ihm die Tür, sondern Inko.   Er lächelte der grünhaarigen Frau schwach entgegen. „Hallo Inko“, grüßte der die ältere Dame höflich. Sie lächelte schwach und deutete ihm mit einer Handbewegung, das er eintreten soll. Katsuki kam ihrer Aufforderung nach und betrat dem ihm nur allzu bekannten Raum. Er zog seine Schuhe aus und hängte seine Lederjacke neben der Jacke seines Freundes auf. Ein Zeichen, das Izuku tatsächlich hier war. Eine Erleichterung für sein Herz und doch drückte es ihm die Luft zum Atmen ab zu wissen, dass der Kleine vor ihm geflüchtet war. Als er seine Jacke aufhing fiel ihm auf, dass das Handy von Izuku in der Jacke steckte. Daher erreichte er den Kleinen wohl auch nicht. Tief durchatmend wandte er sich an Inko, die ihm in eine kurze Umarmung zog. „Katsuki mein Junge. So schnell hab ich gar nicht mit dir gerechnet“, flüsterte sie ihm zu und drückte ihn etwas von sich, eine Armelänge entfernt, so konnte er auch in ihr Gesicht sehen, wo er ein ehrliches Lächeln erkennen konnte. „Gut das du da bist“, fügte sie bekräftigend hinzu. „Wenn es um Izuku geht, lass ich alles liegen und stehen. Was ist denn los mit ihm? Ich wusste bis zu deinem Anruf gar nicht, wo er ist. Inko er ist einfach abgehauen“, mit aller Kraft versuchte er seine Tränen zurück zu halten, doch nach ihrem Blick zu urteilen scheitere er daran kläglich. „Das tut mir sehr leid Katsuki. Izuku kam einfach in der Nacht nachhause, ich weiß auch nicht, was er hat“, klärte sie ihm auf. Also in derselben Nacht, wo er auf ihn im Zimmer gewartet hatte, flüchtete er einfach nach Nagato, ihm wurde nur nicht recht klar - warum. Warum fuhr Izuku nachhause. Hatte er etwas gemacht, was ihn dazu veranlasste? Kränkte ihm sein Verhalten etwa so sehr, dass er nicht mehr bei ihm sein wollte? Liebte er ihn eventuell nicht mehr und verschwand deswegen? Tausende Fragen huschten durch seinen Kopf, eines bedrückender als das andere. Bevor ihm sein Unmut gänzlich ins schwarze riss, wandte er sich wieder an Inko.    „Kann ich zu ihm?“, kam es gehaucht über seine Lippen. Inko nickte „Natürlich. Du weißt doch, wo du ihn findest“, sie lächelte ihm aufmunternd entgegen. Katsuki ging in Richtung des Zimmers und hielt vor seiner Tür an. Wusste nicht recht, was er tun sollte. Was ihn dort drin wohl erwartete? Sein Herzschlag war so freudig und panisch zugleich.   Er klopfte vorsichtig gegen das Holz der Tür, doch eine Reaktion blieb aus. Nunja das hatte er erwartet. Vorsichtig öffnete er die Tür, eine schwere Luft drang sofort durch seine Nase. Eine abgestandene Luft, die vom Schweiß geschwängert war. Immerhin konnte er keinen Geruch nach Sex oder dergleichen wahrnehmen. Sein Freund war wohl nicht abgehauen, um mit einen anderen durchzubrennen, das erleichterte ihn. Klar war er lockerer geworden, aber ein wenig Angst hatte er dennoch. Ganz ausschließen konnte er so etwas auch nicht. An der Raumluft konnte er erkennen, dass hier wohl länger nicht gelüftet wurde, dem Schweiß nach sah er auch länger keine Dusche mehr, doch das störte ihn nicht. Hinter seinem Rücken drückte er die Tür zurück ins Schloss und schritt durch das verdunkelte Zimmer. Die Vorhänge waren zugezogen und auch das wenige Mondlicht warf wenig Licht in das Zimmer. Dennoch schlug sein Herz so laut, das es in seinen Ohren rauschte.   Langsam schritt er durch den Raum und konnte seinen hübschen Freund eingerollt auf seinem Bett liegend erkennen. Die Decke bedeckte seinen Körper nur bis zu seiner Hüfte, wo er eindeutig erkennen konnte, dass dieser nur mit Shorts und Shirt im Bett lag. Das Shirt war hochgerutscht und entblößte seine verlockende Haut. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er ihn sah. Er war wirklich hier, er hatte Izuku gefunden.   Seinen wunderschönen Deku.   Er trat ans Bett und konnte es nicht verhindern, dass seine Hand sich auf seinen Kopf legte, als hätte er Angst, das es sich doch nur um einen Traum handelte. Dem war aber nicht so, mit leichten Tränen der Freude in den Augen, setzte er sich neben Izuku ins Bett. Seine Haare waren leicht schmierig, was seine Vermutung, das dieser sein Zimmer wirklich nie verließ, vertiefte. Doch dieser Umstand war ihm egal, er war hier. Izuku war wirklich hier. Er hat Izuku wieder, das war wichtig. Nur das zählte. „Hey Baby“, durchbrach er die Stille, doch sein Freund reagierte nicht auf ihn. „Izu.. was ist den los?“, fragte er weiter in die Stille. Doch sein Freund schien ihn nicht einmal bemerkt zu haben. So beschloss er sich zu ihm zu legen, vielleicht merkte er ja dann, dass er hier war. Hier bei ihm.   Katsuki wollte ihm Sicherheit geben, zeigen dass er ihn nie verlassen würde auch wenn er es aus einer Kurzschlussreaktion heraus tat. Katsuki würde immer für ihn da sein.   Vorsichtig schmiegte er sich an den Rücken seines Freundes und drückte ihn sanft an sich. Seine Hand streichelte über seinen Bauch, während seine zweite seine Haare zwischen seinen Fingern drehte. Diesen Körperkontakt brauchte er einfach. Dann erzitterte Izuku plötzlich, ein jammerndes Geräusch erklang in der Stille des Raumes und ließ ihn verschreckt wegzucken. Wollte Izuku seine Nähe wirklich nicht mehr? Eine unfassbare Angst der Zurückweisung erfasste seinen Körper. Er begann unkontrolliert zu zittern und Panik schien seinen Körper zu reagieren. Er zögerte einen Moment und blickte starr auf die Wand neben dem Bett. Die Luft schien immer dünner zu werden und er spürte, wie ihm das Atmen immer schwerer fiel. Er musste weg, weg von hier, bevor sein Herz brechen würde. Doch eines brauchte er, Gewissheit. Gewissheit darüber, dass der Kleine ihn wirklich nicht mehr bei sich wollte. Er musste es einfach aus seinem Mund hören, vorher würde er nicht aufgeben.   War das alles so aussichtslos?   Sein Kopf senkte sich, ein letztes Mal wollte er den einzigartigen Geruch von Izuku riechen, ihn einspeichern für immer. Seine Nase strich kaum spürbar über seine Halsbeuge, sein Atmen berührte die zarte Haut und ließ eine Gänsehaut entstehen. „Deku.. liebst du mich nicht mehr?“, fragte er schließlich. Seine Stimme klang nach wie vor krächzend und gebrochen. Eine Antwort blieb aus. Doch er spürte wie Izuku leicht zuckte, was ihn dazu brachte weiter zu sprechen. Izuku hörte ihm zu, da war er sich sicher.    „Deku.. warum verlässt du mich?“, fuhr er fort und war erstaunt, wie fest sich seine Stimme plötzlich anhörte „Ich dachte alles wäre gut zwischen uns? Ich dachte.. wir können für immer zusammen sein?“, ließ er sein Herz einfach sprechen. Womöglich waren seine Worte übertrieben, gleich an seiner Liebe zu zweifeln, doch was blieb ihm noch für eine Möglichkeit? Er sagte ihm all das, was ihm auf dem Herzen lag. Er spürte wie er zitterte, seine Augen mal wieder feucht wurden, aus Angst diesen Menschen endgültig zu verlieren.     „Deku.. ich hab dich überall gesucht! Als du nicht in deinem Zimmer warst, ist meine Welt zusammen gebrochen. Ich konnte dich nicht erreichen, ich hatte so Angst um dich“, je mehr er sprach, desto mehr Tränen flossen unaufhaltsam aus seinen Augen. Doch dieser Umstand war ihm egal, er wollte Izuku wieder. „Niemand sagte mir, wo du bist. Dabei wollte ich dich doch nur überraschen. Das ist doch unser Zimmer, es sollte eine Überraschung für dich sein“, vorsichtig fuhr er den Arm von Izuku entlang und spürte unter seinen Fingerkuppen, wie schnell sein Puls schlug. Katsuki wusste nicht, wie er das interpretieren sollte, er fühlte sich einen Schritt vom Abgrund entfernt. Mit seinen nächsten Worten setzte er alles auf eine Karte.   „Izuku.. willst du Schluss machen?“, fragte er letztendlich. Eine simple und doch so schwer tragende Frage. Auch hier kam keine Antwort von seinem Freund. Keine Reaktion, kein Wort, nichts. Eine Reaktion die einem Nein glich. Izuku wollte ihn nicht mehr und tat es wohl schon länger nicht mehr. Ob er deshalb lieber mit Shoto und Eijiro Zeit verbrachte als mit ihm? Immer wenn er zu ihm ins Zimmer kam, war einer der beiden vor Ort, damals hatte er sich nichts dabei gedacht. Nie hatte er Zeit mit seinem Freund alleine, jetzt wo ihr Zimmer fertig war und er ihn ständig bei sich haben konnte, machte Izuku einen Schlussstrich? Es tat unsagbar weh.   Mit tragender Last seines verletzten Herzens löste er sich von seinem Freund und beschloss, das es besser wäre zu gehen. Eine geschlagene Schlacht, deren Verlust er akzeptierte. Er wird daran zerbrechen, es aber wie ein Mann hinnehmen.   Doch kaum das er seinen Fuß auf den Boden stellen konnte, wurde er davon abgehalten zu gehen, indem er eine fast kaum hörbare, krächzende Stimme vernahm. Er verstand keinen Ton, aber drehte sich sofort wieder zu ihm um. Zarte Finger griffen nach seinem Arm und hielten ihn schwach vom Gehen ab. Er blickte zu Izuku und konnte sehen, wie er ihn verzweifelt aus seinen geschwollenen Augen ansah. Sein Herz wurde schwer bei dem Anblick seines Geliebten. Sein Gesicht weiß wie Schnee, die Wangen eingefallen und fahl. Seine Augen so leer, wie er sie noch nie gesehen hatte, umrundet von tiefen Schatten. „Geh nicht“, erklang heiser seine Stimme an sein Ohr und ließ ihn endgültig innehalten. Er blickte nur den Jungen an, der scheinbar doch nicht wollte, dass er ging. Izuku rutschte näher, untertauchte seine Worte indem er sich schwach an ihn schmiegte. Vorsichtig, aus Angst er könnte ihn von sich drücken, klammerte sich Izuku an ihn. Eine Wärme an seiner Brust, die sein Herz höher schlagen ließ. Seine Hände strichen über seine Brust, seine Seiten nach hinten zu seinem Rücken, wo sie sich auf seinen Schulterblättern ablegten. Das Gesicht vergrub er an seiner Brust und ließ seine Tränen das Stück Stoff durchnässen. „Ich dachte.. ich dachte“, versuchte Worte zu formen, die nicht recht über seine Lippen wollten. „Ich dachte du magst mich nicht mehr. Du warst so abweisend zu mir, hast mich nicht teilhaben lassen. Ich.. ich..“, begann sein Liebster nun seinen Kummer auszusprechen. Mit jedem Wort wurde sein Herz schwerer. Hatte er ihn wirklich so stark vernachlässigt und nicht gemerkt, wie sein Freund darunter litt? Was war er bloß für ein schrecklicher Freund, seine Vermutung bestätigte sich hiermit.  Sanft fuhr seine Hand über den Rücken seines Freundes und drückte ihn sanft an sich. „Du dachtest ich liebe dich weniger, wenn ich dir ein schönes Zimmer einrichten will? Du bist so ein Dummkopf“, dabei legte er seine Hand an seinen Hinterkopf und streichelte sanft über seinen Kopf. „Ich würde dich nie weniger lieben! Du bist alles für mich. Es tut mir so leid, dass ich dich vernachlässigt hab. Izuku.. warum sagst du denn nichts?“, fügte er leicht vorwurfsvoll hinzu “Wer vertraut hier wen nicht?“   Das Izukus Mundwinkel sich zu einem schüchternen Lächeln formten, konnte er an seiner Brust spüren. „Ach Baby. Es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gegeben hab dich nicht zu lieben. Aber verschwinde doch bitte nicht einfach!“, merkte er weiter an und meinte es auch so. Izuku zu verlieren ist das Letzte was er verkraften würde. Ein Nicken von seinem Freund, was den gewaltigen Stein auf seiner Brust zu Fall brachte. Eine Weile lagen sie dicht aneinander gekuschelt im Bett. Katsuki würde lügen, wenn er behauptete, dass es ihm nicht gefallen würde.   „Wie hast du herausgefunden, wo ich bin?“, fragte Izuku in die Stille hinein. „Deine Mutter hat mich angerufen und um Hilfe gebeten. Da wusste ich sofort, wo du bist und hab mich sofort auf den Weg gemacht. Nicht mal meine Alte weiß, das ich hier bin“, meinte er belustigt und schmunzelte bei dem Gedanken seine Mutter würde hiervon erfahren. Dass er schon länger davon wusste, wo er war behielt er lieber für sich.   Eine Weile kehrte Stille zwischen ihnen ein, in der sie die Nähe des anderen genossen „Ich liebe dich“, hauchte Katsuki gegen seinen Haarschopf und drückte einen langen Kuss auf seinen Kopf. Unerwartet hob Izuku seinen Kopf wieder von seiner Brust und blickte ihn aus seinen schönen großen Augen hoffnungsvoll entgegen. Izuku kam ihm immer näher, ohne es zu merken, kam Katsuki ihm entgegen. Kurz vor seinen Lippen hielt der Grünhaarige inne „Ich liebe dich auch, Kacchan“, hauchte er leise und legte vorsichtig seine Lippen auf Katsukis. Ein vorsichtiger Kuss, der seiner Meinung nach viel zu schnell endete. Sanft kraulte Katsuki durch seine Nackenhaare, sah ihn einfach nur an. Diese Liebe die er in seinen Augen erkennen konnte, ließ ihn alles vergessen. Er beugte sich wieder nach unten und schmiegte seine Lippen wieder sanft über die des anderen. Ein zärtlicher, liebevoller Kuss entstand, in dem er seine Hand kreisend unter sein Shirt bewegte und dem Grünhaarigen ein erlösendes seufzten entlockte. Dies nutze Katsuki um in seine Mundhöhle vorzudringen, ihre Zungen kollidierten miteinander, umspielten sich sanft. Er hatte nicht vor, den Kuss zu vertiefen, wollte ihn nur spüren. Es begreifen, das er ihn nie verloren hatte, ihn nie verlieren würde.   „Mhm“, entkam es dem Grünhaarigen seufzend. Katsuki bewegte sich, vertieft in dem Kuss weiter ihm entgegen, drückte ihn dabei zurück ins Bett. Sinnlich wurde Izuku ins Bett zurückgedrückt, dabei schob sich der Blonde zwischen seine Beine und küsste ihn zärtlich um den Verstand. Izuku klammerte seine Beine um sein Becken, hielt ihn an sich gedrückt als würde er wieder gehen wollen. Doch alles was Katsuki wollte, war Izuku.   ~°~•♥•~°~           Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)