Puppyshipping Adventskalender 2020 von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 21: Türchen Nummer 21 (Tsumikara) ----------------------------------------- Weihnachtswunsch Katsuyas Sicht: Langsam schrieb er den Brief zu Ende, der seinen einzigen Wunsch enthielt, den er hatte. Es war kindisch und dumm zu denken, dass zu Weihnachten dieser tatsächlich erfüllt werden würde, aber er war gebrochen und es seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, hatte ihm gut getan. Die Tinte trocknete schnell und der Blonde faltete den Brief, schob ihn in ein Kuvert und versiegelte ihn. Auf das Kuvert schrieb er: Mein Wunsch zu Weihnachten Sein Weg führte ihn zu einem Schrein. Aber nicht irgendeinem. Es hieß, dass dieser, an Weihnachten Wünsche erfüllte. Ob es wirklich so war, wusste er nicht. Doch da es keine Hoffnung gab, musste es anders gehen. Wenn nicht...wenn es nicht erfüllbar war, was sollte er dann sonst tun? Er seufzte und ging, die Schultern eingezogen, davon. Setos Sicht: Der großgewachsene Mann starrte den Brief an, der von dem blonden Köter, an den Schrein gelegt wurde. Neugierde war keine Tugend, aber aus persönlichem Interesse, wollte er wissen, was Jounouchi sich wünschte. Der Brünette vermutete eine neue Hundehütte, oder einen Jahresvorrat an Burgern. Als der Streuner nicht mehr zu sehen war, löste er sich von der Wand und trat aus dem Schatten. Schritt für Schritt näherte er sich dem Schrein und es wurde immer schwerer, dorthin zu gehen. Als wollte man ihn davon abhalten, des Hundes Geheimnis zu lüften. Doch aufgeben kam nicht infrage und als er angekommen war, hob er den Brief vom Boden auf. Schnell wurde er geöffnet, der Zettel auseinander gefaltet und konzentriert las er... Ich wünsche mir, nicht mehr schwul zu sein! Denn Drachen mit blauen Augen können gefährlich sein! Bitte hilf mir, ihn zu vergessen, wieder hetero zu sein und füge mein gebrochenes Herz zusammen. Wenn du das nicht kannst, hilf mir, zu gehen und diese Stadt für immer zu verlassen. Ich ertrage es nicht mehr, ihn zu sehen, aber ihm nicht nahe sein zu können. Jounochi Katsuya Das Papier war feucht und es schien, als hätte er geweint. Spontan kam nur ein einziger Mann in den Sinn, auf den diese Beschreibung zutraf. Fast hätte Seto aufgelacht. Er beherrschte Jounouchis Gedanken? Der Kleine war schwul? Der Brief wurde wieder sorgsam gefaltet und in das Kuvert zurück gesteckt. Dann steckte er ihn in seine Tasche und ging wieder zurück, in die Seitengasse, durch die Seto ihn verfolgt hatte. ~ Katsuyas Sicht: Die Tage der besinnlichen Zeit rückten in greifbare Nähe und noch immer war nichts passiert...außer, dass Kaiba nicht mehr in die Schule kam. Katsuya wusste nicht, ob es ein Segen oder eine Folter war. Er war auf der einen Seite schon froh, den anderen nicht mehr zu sehen. So konnte er sein Herz auskurieren und weiter machen, ohne ständig an sein Leiden erinnert zu werden. Doch auf der anderen Seite war er auch besorgt. War sein Wunsch etwa in Erfüllung gegangen? Er wusste nicht, ob dem Brünetten eventuell etwas passiert war. Wenn das der Fall wäre, könnte er es sich niemals verzeihen. Immerhin hätte er dadurch Mokubas Leben zerstört. Der Kleine hatte immerhin nur den Brünetten. „Jou-kun? Alles in Ordnung?“, Yugi legte leicht seine Hand auf seinen Arm und riss den Blonden aus seinen Gedanken. „Was? Ja. Ja, klar, alles in Ordnung“, er zwang sich zu einem Lächeln, doch Yugi schüttelte nur leicht den Kopf. Dann seufzte Katsuya und blickte auf seine Hände. „Nicht wirklich. Ich...ich hab mir etwas gewünscht und ich weiß nicht ob...es in Erfüllung gegangen ist.“ „Aber ist das denn nicht etwas gutes? Warum also die Trauermiene?“ Katsuya seufzte und spielte mit einem losen Faden seines Ärmels. Konnte er es Yugi anvertrauen? Er zögerte, doch dann nahm er seinen Mut zusammen. „Ich habe mir gewünscht, dass ich keine Gefühle mehr für...Kaiba…habe. Oder das ich verschwinden kann, damit ich damit nicht mehr konfrontiert werde.“ „Du hast...Gefühle für Kaiba-kun?“ Katsuya nickte zaghaft, bekam dann aber ein aufmunterndes Lächeln von dem Kleineren. „Warum hast du nie was gesagt? Ich hätte dich aufgemuntert, wann immer du es gebraucht hättest!“ Katsuya merkte, dass sich Tränen an die Oberfläche kämpften. Dann drückte er den anderen an sich und murmelte immer wieder ein ‚danke‘. Es ging ihm etwas besser, auch wenn er nicht sicher war, ob das was gutes war. Setos Sicht: Er konnte noch immer nicht glauben, dass er das tatsächlich durchziehen würde. Mokuba hatte ihn doch tatsächlich um den kleinen Finger gewickelt und nun gab es keine Möglichkeit mehr, da herauszukommen. Nachdenklich starrte er auf seinen Bildschirm im Büro der Kaiba Corporation. Den Brief des Blonden hatte er vorsorglich in seiner Schublade hier im Büro deponiert. Niemand würde hier nach diesem Suchen, außer seinem Bruder. Doch dieser wusste nicht, dass er diesen Brief hatte. Woher auch? Das einzige was dieser wusste, war, dass der Blonde eine Gier in ihm auslöste, die er selber nicht wirklich erklären konnte. Zumindest am Anfang. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, doch dieses war schneller verschwunden, als es aufgetaucht war. Die Worte von seinem Bruder hallten immer noch in seinen Gedanken wider. „Seid wann bist du so ein Angsthase? Sag es ihm, bevor es zu spät ist!“ „Warum sollte ich?“ „Wenn du es nicht tust, dann werde ich es ihm eben sagen! Und zwar, dass du zu feige bist, es selber zu sagen.“ Mokuba verschränkte die Arme vor der Brust und Seto konnte ganz deutlich das Grinsen sehen. In diesem Moment war er nicht nur wütend auf Mokuba, sondern auch auf sich selber gewesen. Denn sein Bruder hatte ja Recht. Er war ein Feigling. Er drehte sich um und stapfte nach draußen. Ein wenig kühle Luft, würde ihm sicher gut tun. Er hätte niemals seinem Bruder sagen sollen, dass er den Blonden mochte und ihn deswegen immer aufzog. Er hätte vielleicht auch keinen Alkohol trinken sollen, aber das war an dem Abend, an welchem er mit der Neuigkeit herausgeplatzt war, unausweichlich. Erstens war er auf einem Geschäftsessen gewesen und er konnte unmöglich einfach ablehnen. Zweitens hatte er zuvor den Blonden mit dieser Mai gesehen. Und ja, er gab es zu, er war eifersüchtig geworden. Nicht mal einen Tag später hatte er dann den Blonden beobachtet und den Brief gefunden. Er seufzte und überlegte. Sein Bruder hatte ihm nur eine Möglichkeit überlassen. Also musste er einen Weg finden, es selbst zu tun. Doch er wusste nicht wirklich wie. Es war bekannt, dass der Blonde nicht viel hatte und das sein Vater Schulden hatte. Deswegen hatte er auch die Erlaubnis von der Schule arbeiten zu gehen. Er konnte sich vorstellen, dass alles Wertvolle direkt verkauft werden würde, damit Geld da war. Seto konnte sich zwar nicht vorstellen, dass dies der Blonde tat, aber seinem Vater konnte er es zutrauen. Es klopfte und ließ die Person vor der Tür eintreten. Er würde später noch mal genauer darüber nachdenken. Später entpuppte sich als viel zu spät. Es war kurz vor Mitternacht als der Brünette in das Anwesen trat und vollkommen erledigt seine Jacke aufhing und seine Schuhe ordentlich wegstellte. Wenn er noch ein wenig Schlaf haben wollte, dann musste er es definitiv auf später verschieben. ~ Sein Wecker riss ihn viel zu früh aus dem Schlaf. Völlig übermüdet schaltete er diesen aus, hievte sich aus dem Bett und trat in das angrenzende Badezimmer. Er duschte schnell und erledigte seine morgendliche Routine viel schneller als sonst. Und das, obwohl er noch nicht richtig wach war. Unten am Küchentisch saß bereits Mokuba gut gelaunt und summte vor sich hin. „Ohayou Ni-sama!“ „Ohayo Ototo.“ Erstaunt über die Müdigkeit hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue. „Wann bist du gestern nach Hause gekommen?“ „Kurz vor Mitternacht. Irgendein Idiot hat es für spaßig gefunden, einen gesamten Bericht verschlüsselt einzureichen. Einen Bericht, der an unseren Partner gehen sollte und ich nur durch Zufall noch einmal durchlesen wollte.“ „Das heißt, du hast dir keine Gedanken gemacht?“ Der mahnende Unterton ignorierte der Brünette gekonnt und er goss sich erst einmal eine Tasse Kaffee ein. Genießerisch schloss er bei dem ersten Schluck die Augen und lehnte sich zurück. „Ni-sama. Du hast nicht viel Zeit, das weißt du. Sonst werde ich es ihm sagen.“ „Mokuba, ich werde es machen, aber ich kann die Firma nicht einfach fallen lassen. Das gestern hätte die Partnerschaft beenden können und wir wären mitten in der Produktion zum Stillstand gekommen. Das hätte nicht nur einen Geldverlust bedeutet, sondern auch sicherlich einige Arbeitsplätze, damit ich das verlorene Einkommen ausgleichen könnte. So etwas kann ich nun Mal nicht ignorieren!“ „Ich weiß das doch, aber du hast dir jetzt schon über eine Woche Zeit gelassen. So kenne ich dich nicht.“ Dann schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren. „Oder hast du etwa Angst davor?“ Seto verschluckte sich an seinem Kaffee. „Wie bitte?“ „Du hast Angst. Davor, dass er dich vielleicht abweist.“ Seto schwieg und Mokuba traute seinen Ohren nicht. Sein Bruder schwieg nur, wenn er voll ins Schwarze getroffen hatte. „Das ist nicht dein ernst!“ „Es wird nicht geschrien.“ „Oh Seto. Bitte, mach es einfach.“ Seto schwieg wieder. Er war in seinen Gedanken so vertieft, dass er nicht mal bemerkte, dass es Zeit war in die Schule zu fahren. Erst als Mokuba ihn am Arm schüttelte, fuhr er erschrocken nach oben und eilte zusammen mit dem Jüngeren aus dem Haus. ~ Katsuyas Sicht: Kaiba war wieder in der Schule. Doch er wurde von diesem ignoriert. Jedoch verwirrte es ihn dermaßen, dass es ihn gleichzeitig direkt wieder wütend machte. Selbst wenn er seine Ruhe vor dem anderen hatte, so hatte der Brünette es geschafft, ihn dennoch vollkommen einzunehmen. Honda schlug ihm auf den Rücken und Otogi lachte. Anzu schüttelte den Kopf und Yugi blickte ihn entschuldigend an. Verwirrt über die Aktion legte er den Kopf schief, bis einer aus seiner Klasse anfing zu lachen. „Was zur Hölle ist so witzig?!“, er war sofort auf hundertachtzig, dann wurde er aufgeklärt und rannte Honda hinterher. Doch bevor er diesen erreicht hatte, wurde er von einem Lehrer aufgehalten und musste eine Strafpredigt über das Verbot im Flur zu rennen über sich ergehen lassen. Mit den Zähnen knirschend wartete er ab, doch der Brünette war verschwunden. Nicht mal im Unterricht war er und den Zettel, welcher auf seinem Rücken geklebt hatte, ließ er zerknüllt auf dem Tisch des anderen. In der Stunde danach war Honda wieder da und entschuldigte sich bei ihm. „Alter, mach das einfach nicht noch mal, ja?“ „Mensch Jou, jetzt sei doch kein Spielverderber. Ein bisschen Spaß muss sein!“ Der Blonde verdrehte die Augen und bemerkte einen Brief auf seinem Tisch. „Hey, ist der von einem von euch?“ Neugierig versammelten sich die anderen um seinen Tisch, schüttelten aber ihre Köpfe. Katsuya öffnete den Brief, ein kleines Lächeln war bei ihm zu sehen und es wurde größer. Anzu quietschte erfreut auf und umarmte ihn. „Das ist ja so romantisch!“, hauchte sie und schmiedete direkt Pläne, was der Blonde anziehen sollte. Setos Sicht: Er hatte den perfekten Plan entworfen. Phase eins war sogar schon abgeschlossen. Es hatte sich also gelohnt zu lauschen und sich Gedanken über mögliche Geschenke zu machen. Und es war ihm sichtlich schwer gefallen nicht zu lachen, als der Blonde ganz verwirrt, aber auch irgendwie glücklich seine Freunde gefragt hatte, ob einer von ihnen ihm diese Nachricht übermittelt hatte. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass bei ihm alles reibungslos verlief und es konnte einfach nichts mehr schiefgehen. „Ni-sama? Alles in Ordnung? Du grinst schon die ganze Zeit über.“ „Natürlich Mokuba. Iss dein Essen und dann schauen wir uns noch den einen Film an, den du unbedingt schauen wolltest.“ „Wirklich?“ „Ganz genau.“ „Mega!“ Mokuba strahlte über das ganze Gesicht und verschlang sein Abendessen im Nu. Seto musste daraufhin schmunzeln. Mitten im Film vibrierte das Handy von Mokuba und dieser hob überrascht eine Augenbraue, bevor er die Nachricht las. Dann blickte er ungläubig zu seinem Bruder und fing an zu Grinsen. „Du hast ihn zum essen eingeladen?“ „Das soll bekanntermaßen die beste Möglichkeit sein, eine Beziehung zu beginnen.“ „Und du hast ihm nicht gesagt, dass du es bist?“ „Es...“, er seufzte, dann pausierte er den Film. „Vielleicht wollte ich es ihm als Weihnachtsgeschenk übergeben. Ich habe zufällig mitangehört, dass er sich schon seid längerem wünscht, dort einmal Essen zu gehen.“ Mokuba pfiff anerkennend und tippte nur schnell etwas als Antwort. „Wehe du versaust es Ni-sama.“ „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich nicht alles genauestens geplant hätte.“ „Und genau deswegen sage ich es dir.“ Danach konzentrierten sie sich auf den Film und gingen danach ins Bett. „Mokuba, geh schlafen und lass dein Handy in Ruhe.“ „Gleich, ich schreibe noch kurz mit Jou.“ Der Brünette nickte widerwillig, dann betrat er sein Schlafzimmer und legte sich in sein Bett. Doch schlafen konnte er nicht wirklich, da er immer wieder über die Bedeutung des Satzes nachdachte. Jedoch konnte er Mokuba nicht nachvollziehen. Warum sollte er es trotz Planung versauen? ~ Nervös strich sich der Brünette durch sein Haar, nur um es direkt wieder zu richten. Er hatte sich für eine schwarze Jeans und einen roten Rollkragenpullover entschieden. Er saß bereits an dem reservierten Tisch und er wartete nur noch auf das Erscheinen des Blonden. Er hatte sich absichtlich so gesetzt, dass man ihn vom Eingang nicht erkennen konnte. Es sollte bis zur letzten Sekunde eine Überraschung bleiben und gerade das machte ihn nervös. Was wenn der Blonde es für einen Witz hielt? „Sorry für die Verspätung.“ Seto schreckte leicht hoch, als er die Stimme des Blonden hörte. Dieser hatte anscheinend noch nicht bemerkt, dass es der brünette CEO war, der ihm gegenüber saß. Dieser räusperte sich, dann wappnete er sich für das unausweichliche. „Kein Problem. Ich war auch zu früh da.“ Der Kopf von Katsuya schoss nach oben und die Augen waren vor entsetzen aufgerissen. „Kaiba?!“ „Jounouchi“, Kaiba nickte und blickte dem Blonden in die Augen. „Ist das hier ein Streich von Mokuba?“ „Streich? Wie kommst du darauf?“ „Ich habe Mokuba gefragt. Und ihm gesagt, dass ich...“ Der Blonde senkte den Kopf und Seto konnte sehen, dass dieser geschlagen wirkte. „Ja, ich weiß davon. Aber es ist nicht so wie du wahrscheinlich glaubst.“ „Ach und was glaube ich?“, Wut mischte sich in die Stimme mit ein und Seto seufzte kurz. „Das ich mich über dich lächerlich mache. Das ich deine Gefühle für einen schlechten Witz halte und ich dich damit demütigen möchte.“ „Und das willst du nicht?“ Ein Kellner trat an den Tisch, doch Seto bedeutete ihm ihnen noch ein paar Minuten zu geben. Erst als dieser weg war, begann er erneut. „Nein, ich möchte das nicht. Um ehrlich mit dir zu sein, ich möchte diese Gefühle, die du für mich hast, erweitern.“ „Erweitern? Warum habe ich gerade das Gefühl, dass du einen Vertrag mit mir abschließen möchtest?“ Seto lachte kurz auf, dann schüttelte er den Kopf. „Ich denke, ein Vertrag wäre nicht wirklich passend. Eher eine Partnerschaft auf unbestimmte Zeit.“ „Wa-?“ Verwirrt starrte der Blonde den anderen an und dieser lächelte. „Laut Volksglauben in einigen Ländern, soll Santa Wünsche erfüllen und ich habe hier mit gehofft, dir deinen zu erfüllen.“ „Du bist also mein Secret Santa? Moment. Das heißt...du...du….ich“, stammelte der Blonde. „Ja, genau. Du und ich. Also möchtest du es jetzt probieren oder nicht?“ „Erstens, das war wirklich die mieseste Version von ‚Willst du mit mir eine Beziehung eingehen‘, die man wahrscheinlich bekommen kann. Zweitens, ja! Ja, verdammt, ich will!“, Katsuya beugte sich über den Tisch und küsste den Brünetten stürmisch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)