Amnesie von Onlyknow3 (Wo ist Katsuya?) ================================================================================ Kapitel 9: Geteilte Freude -------------------------- Kapitel 09 - Geteilte Freude Otogi öffnete die Tür und blickte Seto überrascht an. Der Moment hielt kurz an, während sie sich stumm gegenseitig musterte. Dann rollte der Schwarzhaarige mit seinen Augen, trat von der Tür weg, so dass Seto herein kommen konnte, während er sich bereits dem Durchgang zum Wohnraum zuwandte. "Hiroto... Besuch für dich", rief Otogi quer durch den Wohnraum, von dem aus man in die Küche schauen konnte. Dort stand Honda, hatte eine Schürze um und blickte überrascht vom Schneidebrett auf, auf dem er gerade wohl die Zutaten für das gemeinsame Abendessen klein schnitt. Als er Seto sah legte er das Messer zur Seite, nahm sich ein Handtuch, um die Hände kurz abzuwischen und kam dann aus der Küche. "Seto?", begrüßte er seinen Besucher. "Ist was geschehen?" Seto stand vor ihm, die Hände in den Manteltaschen und sah Honda mit leicht geröteten Augen an. "Ich ... hab ihn gefunden, Hiroto", kam es mit brüchiger Stimme von dem Brünetten. Erst brauchte Honda einen Moment, bis die Tragweite dieser wenigen Worte ihn erreichte. Dann weiteten sich seine Augen ungläubig. "WAS?", kam es laut von dem anderen Brünetten. "Jonouchi...", war alles was Seto noch rausbrachte, bevor er eine Hand aus seiner Tasche zog und sie sich über die Augen legte, um zu verbergen, dass er die Tränen kaum zurück halten konnte. Honda überwand, was sie trennte und legte seine Hände an Setos Schultern. "Wie? Wo? Ist... er...", Honda wagte nicht seine Frage, ob Jonouchi tot war, fertig zu formulieren. "Er lebt und es geht ihm gut", kam es plötzlich glücklich und erleichtert von Seto, der die Hand von den Augen nahm und in Hondas Augen sah. "Mit der Fähre lebt er etwa 20 Minuten von hier." "Was?", kam es wieder ungläubig von Honda. "Aber... wenn er so nah ist, warum hat er sich nie gemeldet. Er muss doch geahnt haben, dass wir uns Sorgen machen..." "Nein... nein, das konnte er nicht wissen", setzte Seto zu einer Erklärung an, während Otogi heran kam und auf den Kaffeetisch vor dem Sofa zwei Tassen Tee abstellte. Dann legte er kurz seine Hand in Hondas Rücken. Der sah erst zu Otogi, dann zum Tee und lächelte seinen Freund glücklich an, bevor er ihn kurz küsste. Dann lud Honda Seto mit einer Handbewegung ein auf dem Sofa Platz zu nehmen, was dieser gerne annahm. Seto nahm die Tasse sofort auf und nahm einen Schluck, verzog aber kurz das Gesicht, da dieser Tee wie aufgebrühtes Filterpapier schmeckte. Er stellte die Tasse wieder ab. "Er weiß nicht wer er ist oder woher er kommt", meinte er dann etwas ruhiger. "Er hat sein Gedächtnis verloren?", kam es weiterhin ungläubig von Honda. Seto nickte. "Das... ich ihn gefunden habe, war reiner Zufall", meinte Seto. "Oder... und ich glaub nicht, dass ich dieses Wort freiwillig in den Mund nehme: Schicksal?" "Erzähl schon", forderte Honda ihn aufgeregt auf, der langsam realisierte, dass die Zeit der Ungewissheit vorüber war und sich alles scheinbar zum Guten wandte, anstatt zur bitteren Erkenntnis, dass Jonouchi tot war. "Nun ja... ähm...", begann Seto und erzählte ihm von dem Gespräch mit dem Blonden und den Infos, die er von ihm erhalten hatte. "Jonouchi, ein Mechaniker?", kam es am Ende ungläubig von Honda. "Ich mein, klar, in der Oberschule hat er mir hin und wieder zugeschaut, wenn ich an meinem Bike rumgeschraubt hab... aber er schien sich nie wirklich dafür zu interessieren." "Er hat sein künstlerisches Talent aber nicht aufgegeben. In seiner Wohnung gibt es eine ganze Wand voller Skizzen und Zeichnungen. Auch von dir gibt es eine Skizze, nur ohne Gesicht", erzählte Seto. "Von mir? Wie geht das?", fragte Honda verwirrt. "Nun ja, er träumt wohl immer mal wieder unzusammenhängende Bilder und er hat die Tage wohl an einer Honda rumgeschraubt und da hat er wohl in einem Traum dich gesehen. Das war eins zu eins du auf deiner Maschine, aber in seinen Träumen sieht er wohl keine Gesichter", kam es weiterhin aufgeregt von Seto. "Aber... sag mal... wenn er da drüben im Krankenhaus lag, warum hat ihn die Polizei nicht gefunden?", kam es schließlich etwas gedämpfter von dem Brünetten. "Keine Ahnung, aber das werde ich noch rausfinden", meinte Seto ernst. "Irgendwer wird dafür zur Verantwortung gezogen, dass wir dank dessen Unfähigkeit so lange im Ungewissen waren." Honda musste schmunzeln, was Setos Aufmerksamkeit weckte. "Was?", fragte der Geschäftsmann. "Hat mich nur an früher erinnert", meinte Honda ruhig. "An früher?", wiederholte Seto fragend. "Ja, ... als du noch recht unbeherrscht und rigoros warst", erklärte Honda und Seto sah ihn kurz schockiert an, bevor auch er schmunzelte. "Hab ich mich wirklich so verändert?", fragte er ruhiger. "Du bist jetzt wesentlich reflektierter", antwortete Honda ihm. "Aber das ist was Gutes." "Das hoff ich doch, immerhin war es viel Arbeit", meinte Seto und spürte, wie erschöpft er eigentlich war. "Seto, wann kann ich Jonouchi sehen?", fragte Honda ruhig. "Das... kann ich dir nicht beantworten, Honda. Das muss Jonouchi entscheiden, aber ich hab ihm vorhin erzählt, dass er Freunde hat", meinte er schmunzelnd. Er wollte gerade aufstehen und sich verabschieden, als Otogi wieder zu ihnen kam. "Essen ist fertig", meinte der Schwarzhaarige, was Seto als Aufforderung verstand zu gehen. Doch als er endlich aufstand und den Esstisch sah, bemerkte er, dass Otogi für ihn mitgedeckt hatte. "Du weißt ja, wo die Garderobe ist. Geh deinen Mantel aufhängen und dir die Hände waschen", meinte Otogi ohne besondere Schärfe in der Stimme, bevor er sich abwandte und zurück in die Küche ging. Seto sah ungläubig zu Honda, der nur verschmitzt lächelte und mit den Schultern zuckte. "Hoffe du hast Hunger", meinte der andere Brünette nur, bevor er aufstand und zu Otogi in die Küche ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)