Gebrochen von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 5: Plötzlich zum Verbrecher verurteilt ---------------------------------------------- Heiji kam zu Hause an als seine Eltern bereits am Esstisch saßen. Er ging nur vorbei als Heizo aufstand und fragte: „Ist das wahr? Mit dir und Kazuha?“ „Und? Was willst du tun? Mich verprügeln oder mich in meinem Zimmer einsperren bis ich so alt bin wie du?“ „Heiji! Lass deinen Vater zu Wort kommen.“, sagte Shizuka und atmete tief durch. „Empfindest du etwas für das Toyama Mädchen?“ „Wie könnte ich nicht? Glaubst du das war nur ein Spiel oder so eine Laune von mir? Nein, ich habe bereits länger daran gedacht und vor allem an sie gedacht und heute ist es eben passiert. Man kann so etwas doch nicht planen.“ „Wollte sie es auch?“ „Natürlich.“ „Sicher? Oder hast du das nur angenommen und sie …“, da unterbrach Shizuka ihren Mann mit wütenden Worten. „Sprich dieses Wort nicht aus! Das würde unser Sohn niemals tun.“ Heiji erstarrte kurz. Dass sein Vater so etwas von ihm dachte? „Du glaubst ich habe sie gezwungen? Wirklich? Du glaubst ich bin zu ihr und als sie nein sagte habe ich sie einfach aufs Bett gedrückt und es dennoch getan während sie unter mir versuchte zu schreien?“ „Hör auf!“, schrie Shizuka nun und stand auf. „Wir wissen beide, dass du so etwas niemals tun würdest. Dein Vater ist einfach schon zu lange im Polizeidienst. Aber Heiji wie geht es nun weiter?“ „Das musst du unseren 17-jährigen Sohn nicht fragen. Ich habe mit Ginshiro bereits ausgesprochen wie es weitergeht. Bis zum Abschluss werdet ihr euch nicht mehr sehen, sondern von zu Hause unterrichtet. Wir können nicht riskieren, dass ihr mit euren Noten schlechter werdet nur, weil ihr ab jetzt von euren Hormonen geleitet werdet.“ „Das ist nicht dein ernst, Vater.“ „Und ob es mein ernst ist. Und jetzt verschwinde auf dein Zimmer.“, sagte Heizo nun laut und wütend. „Das wird dir noch leidtun.“ „Drohst du mir etwa?“ Heiji kam knapp vor seinen Vater und sagte mit wütender Stimme: „Eine Drohung von mir würde ganz anders aussehen.“ Mit einem Mal fiel Heiji zurück auf den Boden und strich sich etwas Blut von der Lippe. „Heizo! Bist du wahnsinnig?“, fragte Shizuka und kam zu ihrem Sohn welcher bereits aufstand. „So redet man nicht mit seinem Vater.“, antwortete der Polizeipräsident. „Ich habe auch keinen Vater.“ „Aber Heiji…“, sagte seine Mutter und sah nur zu wie ihr Sohn wütend in sein Zimmer hinaufging. „Musste das sein Heizo?“ „Du weißt er lernt es nur auf diese Art. Glaubst du wirklich er war schon reif für diese Sache? Was wenn Kazuha nun schwanger wird? Wenn sich das überall rumspricht und sie deshalb nicht auf eine Uni gehen können?“ „Unser Sohn ist 17. Er weiß doch was alles passieren kann und außerdem glaube ich nicht, dass sie so unvorsichtig sind.“ „Hoffen wir du hast mit deiner naiven Einstellung recht. Ich muss zu Toyama. Wir besprechen wie der Unterricht zu Hause stattfindet.“ „Das ist nicht euer ernst. Sie sollen beide bis zum Abschluss nicht in die Schule?“ „Nein. Bis später Shizuka.“ Heizo’s Frau blieb verwundert stehen und schüttelte fassungslos den Kopf. Anschließend ging sie nach oben ins Zimmer von ihrem Sohn. Sie klopfte vorsichtig und trat herein als sie sah wie er gerade seine Reisetasche packte. „Heiji, was hast du vor?“ „Ich verschwinde aus diesem Irrenhaus.“ „Tu das nicht. Dein Vater beruhigt sich bestimmt wieder.“ „Glaubst du das wirklich Mutter? Ich habe doch eben gehört, dass er zu Kazuha’s Vater fährt und du selbst weißt genau, wenn sich der Polizeipräsident was in den Kopf gesetzt hat wird es auch so passieren.“ „Aber wo willst du denn hin?“ „Keine Ahnung. Aber weg von hier. Dadurch kann Kazuha zumindest wieder ein normales Leben haben und in die Schule gehen.“ Heiji schloss seine Tasche, hing sie um und holte noch seine Brieftasche und seinen Reisepass aus der Schreibtischschublade. Shizuka stellte sich ihm kurz in den Weg als er aus dem Zimmer wollte und fragte: „Du liebst sie, habe ich recht?“ „Ja. Und ich hatte nicht einmal die Möglichkeit es ihr zu sagen.“, antwortete er mit trauriger Stimme. Shizuka ging einen Schritt zur Seite und ließ ihren Sohn vorbei als sie noch sagte: „Auf dem Esstisch steht meine Tasche. Nimm dir das Geld aus meiner Brieftasche. Es ist nicht so viel aber es sollte für ein Flugticket ausreichen.“ Heiji drehte sich um und kam kurz zu seiner Mutter zurück als er diese umarmte und sagte: „Danke Mama. Ich hab‘ dich lieb.“ „Ich hab‘ dich auch lieb mein Sohn. Und wenn du Hilfe brauchst, ruf an. Bitte.“ Er nickte kurz als er nach unten ging, das Geld nahm und einsteckte. Bei der Haustüre nahm er noch sein Cappy von der Garderobe, setzte es sich auf und verschwand hinaus. Shizuka bekam Tränen in die Augen und wusste nicht wann sie ihren Sohn je wiedersehen würde. Doch sie wusste auch, dass das notwendig war um Heizo endlich mal die Augen zu öffnen, dass sein Sohn erwachsen geworden war. Heiji sah das Auto seines Vaters vor dem Haus der Toyama’s stehen und zog sein Cappy tiefer ins Gesicht als er vorbeieilte. Er kam an die Rückseite des Hauses und sah Kazuha an ihrem Fenster sitzen. Er sah zu ihr und hoffte noch einmal in ihre Augen sehen zu können. Und wirklich, Kazuha sah nach unten und erkannte Heiji. Sofort lächelte sie und nahm ihr Handy als sie ihn anrief. Heiji nahm ab und sagte: „Hey du. Wie läuft‘s?“ „Nicht gut. Mein Vater hat mich eingeschlossen und sucht bereits nach einer Lehrerin. Dein Vater ist auch hier und sie entscheiden wie es weitergeht.“ „Ich habe seit heute keinen Vater mehr Kazuha. Das habe ich ihm auch gesagt. Eigentlich hatte ich gehofft dich noch einmal zu sehen, denn … ich muss mich verabschieden.“ „Was? Was redest du da?“ „Kazuha ich möchte nicht, dass du dein Leben aufgeben musst wegen mir.“ „Aber Heiji ich habe doch angefangen und dich sozusagen überredet. Bitte … was auch immer du vor hast, lass es. Wir finden einen Weg.“ „Heizo dachte ich hätte dich vergewaltigt.“, sagte Heiji und man erkannte den Schmerz in seiner Stimme. Kazuha war geschockt. Sie bekam Tränen in die Augen welche ihr sofort über die Wangen rannen als sie leise sagte: „Was?“ „Ja. Er dachte es für einen kurzen Moment und bevor er es aussprechen konnte hat meine Mutter ihn unterbrochen. Dann habe ich es für ihn ausgesprochen und man sah das er es wirklich glaubte. Als ob ich je so etwas tun würde? Schon gar nicht bei der Frau die ich …“ „Was Heiji?“ „Leb wohl Kazuha. Es tut mir leid, aber nur so hast du eine Chance nicht zum Stadtgespräch zu werden.“ „Heiji … bitte … ich …“, doch sie konnte nicht mehr weitersprechen denn er hatte schon aufgelegt. Sie sah zu ihm als er sein Cappy wieder tiefer ins Gesicht zog und in einer Seitengasse verschwand. Kazuha war traurig und wütend zu gleich. Sie sah zur Zimmertür und ging zu ihr. Sie versuchte am Türknopf zu rütteln doch es war abgeschlossen. Sofort ging sie ein paar Schritte zurück und lief mit voller Kraft dagegen. Mehr als einen Knall und Schmerzen in der Schulter machte es nicht. Doch sie gab nicht auf. Selbst wenn die Tür nach innen geöffnet wurde musste es doch einen Weg geben. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und holte zwei Stück Haarnadeln hervor und kniete sich vor ihre Zimmertür. Heiji hatte ihr vor längerer Zeit mal gezeigt wie das ginge als sie an einem Fall gearbeitet haben. Und tatsächlich. Mit dem richtigen Dreh schaffte Kazuha es das Schloss zu öffnen. Sofort öffnete sie die Zimmertür und rannte wütend hinunter. „Kazuha?“, erklang es aus Ginshiro als diese wütend auf Heizo zukam und ihr kräftig nach hinten schubste. Da er unvorbereitet war musste er tatsächlich ein paar Schritte zurück machen. „Kazuha benimm dich!“, sagte ihr Vater laut. Doch die Abschlussschülerin hörte nicht. Als sie ein zweites Mal Heizo Hattori einen kräftigen Schubs gab schrie sie ihn an: „Sie haben tatsächlich geglaubt, dass Heiji mich vergewaltigt hatte? Dreht ihr beide deshalb so durch und wollt uns einsperren?“ „Kazuha beruhige dich.“, sagte Ginshiro wieder und zog seine Tochter zurück. Diese riss sich wieder los und drehte sich nun wütend zu ihrem Vater als sie laut und mit Tränen in den Augen sagte: „Fass mich nicht an! Hast du es auch geglaubt? Dass Heiji zu so etwas in der Lage wäre?“ Ihr Vater brachte keine Antwort heraus. Noch nie hatte er seine Tochter so wütend gesehen. Doch sein Blick sagte mehr als er aussprechen konnte. Kazuha schüttelte kurz den Kopf als sie traurig sagte: „Ihr beide … ihr beide seit diejenigen die eingesperrt gehören. So etwas auch nur zu denken! Dieser Polizeijob macht euch doch komplett verrückt.“ „Kazuha beruhige dich. Ihr beide habt nie auch nur angedeutet ein Paar zu sein und plötzlich ist das passiert. Wir wussten nicht ob du das wolltest?“, sagte Ginshiro wieder und kam einen Schritt auf seine Tochter zu. „Soll ich euch mal etwas sagen? Ich bin diejenige gewesen die angefangen hat. Ich war es, die auf Heiji zu ging und ihn küsste während er eigentlich schon gehen wollte. Ich war es die angefangen hat ihn ausziehen und ich war es, als er aufhören wollte und sagte wir sollten warten, die ihn überredet hat und ihn sozusagen verführt hat. Und von mir aus könnt‘ ihr mir gern einen Lügendetektortest unterziehen um auch Beweise zu haben, dass ich die Wahrheit sage.“ „Seid ihr ein Paar?“, fragte Heizo nach und kam auch einen Schritt auf die Schülerin zu. „Dank euch beiden nicht. Ich konnte ihm nicht mal sagen wie sehr ich ihn liebe. Und vermutlich werde ich es ihm auch niemals sagen können.“, antwortete sie und begann wieder zu weinen. „Was meinst du damit?“ „Er ist abgehauen. Keine Ahnung wohin aber er hat mich nur kurz angerufen um sich von mir zu verabschieden. Dank euch zwei, die sich Polizisten nennen und für das Gute stehen, ist Heiji weg und ihr habt unsere Zukunft versaut.“ „Kazuha … ich wollte dich nur beschützen. Du bist meine Tochter.“ „Ich hab‘ dir heute schon einmal gesagt, dass du keine Tochter mehr hast. Und das wird sich auch nicht ändern. Du hast mein Leben ruiniert!“ Die beiden Männer sahen sich erschrocken an. Erst jetzt erkannten sie, dass sie zu weit gegangen waren. Anstatt mit ihren Kindern zu reden und sich zusammen zu setzen mussten sie, wie bei einem Verbrecher, die harte Tour aufziehen und haben nun vermutlich alles kaputt gemacht. Heizo und Ginshiro kamen im Haus der Hattori’s an und sahen Shizuka in der Küche stehen. „Wo ist Heiji? Wo ist unser Sohn?“ „Jetzt ist er wieder dein Sohn?“, gab sie wütend zurück und sah ihren Mann enttäuscht an. „Shizuka das können wir ein anderes Mal besprechen. Wo ist er?“ „Weg. Er hat seine Sachen gepackt und ist abgehauen. Das Kazuha zumindest ein normales Leben führen kann und wieder zu Schule gehen kann.“ „Wo kann er sein Heizo?“, fragte Ginshiro beunruhigt. „Tut doch nicht so als würdet ihr euch jetzt Sorgen machen. Ihr zwei habt ihn doch zu einem Verbrecher verurteilt. Wenn ihm etwas passieren sollte, geht das auf euer Konto.“, gab Shizuka zurück und verließ das Haus. Heizo überlegte kurz als er mit Ginshiro ebenfalls das Haus verließ und mit dem Auto zum Polizeipräsidium zurückfuhr. Jeder Streifenpolizist sollte die Meldung bekommen nach Heiji Hattori zu suchen und ihn sofort festzunehmen, wenn sie ihn finden sollten. Ginshiro sah seinen Freund besorgt an als er fragte: „Er soll festgenommen werden? Heizo, dein Sohn ist kein Verbrecher.“ „Wenn ich ihn nicht festnehmen lasse, wird er nur wieder abhauen.“ „Und wie sieht das aus, wenn er mitten in der Stadt plötzlich von Polizisten in Handschellen ins Polizeiauto gesetzt wird?“ Heizo überlegte kurz als er sein Funkgerät nahm und eine neue Meldung rausgab: „An alle Einsatzkräfte. Heiji Hattori wird vermisst. Sollten Sie ihn sehen, keine Verhaftung! Versuchen Sie mit ihm zu reden und sollte er nicht kooperieren lassen Sie ihn gehen. Aber behalten Sie ihn im Auge.“ Ginshiro nickte Heizo zu und setzte sich ebenfalls als beide tief durchatmeten. Nun konnte man nur hoffen Heiji bald wieder zurück zu haben und dann in Ruhe alles aussprechen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)