Swipe right for love! von Skadii ================================================================================ Kapitel 13: Der Vater --------------------- Ich weiß nicht mehr wann ich das letzte mal so gerannt war. Ich rannte so schnell mich meine beiden Beine tragen konnten. Die Wohnadresse von Rin hatte ich aus ihren persönlichen Daten in der Akte. Sie lebte am obersten Rand von Konoha, dort wo ursprünglich das Uchiha Viertel lag. Da das Viertel einer Geisterstadt glich und die Häuser verlassen waren, beschloss Tsunade diese zum Verkauf zu stellen. Rin musste sich unter diesen Konditionen eines gekauft haben. Ich kann mir daran erinnern das sie diesen Wunsch auch hegte als wir noch zusammen waren, ich mich aber stetig dagegen wehrte Schulden aufzunehmen. Ich wehrte mich gegen so vieles.   Ich kam an dem besagten Gebäude an. Ein kleines Haus im altjapanischen Stiel, einen den sie schon immer bevorzugte erstreckte sich vor mir. An ihrer Türe hing ein Herbstlicher Kranz aus Kastanien und Ahornblättern, mein Blick wanderte zu ihrer Klingel. Ihr Name stand geschrieben und ich zögerte einen Augenblick, bis ich sie schließlich betätigte. Ein schriller Ton ertöte aus dem inneren. Aufgeregt krallte ich mich an dem Strauß Blumen fest, als sich die Türe langsam öffnete und zwei Bernsteinfarbene Augen auf meine trafen. Überraschung stand in ihnen geschrieben. Holprig brachte ich einen ersten Satz über meine Lippen: ,,Rin", ,,Hallo", stockte ich und streckte ihr den Strauß Tulpen entgegen. Sie sah abwechselnd zwischen mir und ihnen auf und ab: ,,Kakashi, was tust du hier?" ,,Die sind für dich", erwiderte ich und drückte ihn ihr schließlich in die Hand, ,,...können wir reden?" Sie sah über ihre Schulter hinweg in die Wohnung: ,,...es is gerade etwas ungünstig."  ,,Oh, naja", hauchte ich unsicher, dabei hatte ich völlig vergessen wie ich dieses Gespräch eigentlich angehen wollte. ,,Worum geht es?", fragte sie und zog die Türe hinter sich weiter zu, sodass sie nur noch einen kleinen Spalt offen war.  In meinem Kopf bildeten sich hunderte von Satz Konstellationen, wie ich es zur Sprache bringen könnte. Sie trug eine Schürze, deren Schleife sie über ihrer leichten Rundung gebunden hatte. Beim Anblick darauf schlug mein Herz schneller und es brach schließlich aus mir heraus: ,,Ist es unseres?", ,,...b...bin ich der Vater?", stotterte ich aufgeregt.  Meine Augen richteten sich Hoffnungsvoll auf sie, als es um uns herum ruhig wurde.  Beinahe Totenstill. Liebevoll legte sie ihre freie Hand auf ihrer Rundung ab und flüsterte: ,,Ich wusste du würdest es früher oder später heraus finden..." Eine Last fiel von mir ab, als ich mich ihr vorsichtig näherte und meine Hand nach ihr ausstreckte, doch sie wich zurück: ,,Du bist nicht der Vater Kakashi."  Ich fror augenblicklich in meiner Bewegung ein, sammelte meine Gedanken und flüstert: ,,Wessen ist es dann?" Schmerz breitet sich in meiner Brust aus, diese wurde schleichend zu Wut. Als die Wut Überhand gewann, wanderte meine Hand zu der Türe und ich schlug sie auf. Rin zog verängstigt den Kopf ein, als sie gegen die Innenwand prallte: ,,Bitte...", winselte sie. Ich zog ungezügelt an ihr vorbei und stürmte in das Haus: ,,Wessen ist es dann?", brüllte ich. Schritte die immer lauter wurden bewegten sich aus dem Nebenzimmer auf mich zu, bis sie mitten im Gang zum stehen kamen. Ein Mann, dessen Hände in seinen Hosentaschen vergraben waren brummten: ,,Beruhige dich Hatake!"  Die lächerliche glänzende Frisur, die dicken Augenbrauen, selbst auf Kilometer weite Entfernung würde ich ihn erkenne. Wie konnte ich nicht, schließlich war er mein Freund. Er war mein Freund, bis er mich hintergangen hatte.  ,,Du?!", preschte ich wütend hervor und ballte meine beiden Hände zu Fäusten.  Nicht er, nicht sie, wie konnten sie mich so hintergehen? Gai?! ,,Zügel deine Faust und wir können darüber reden", warnte er mich.  ,,Darüber wie du meine Freundin gevögelt hast?", meine Sicherungen brannten durch als ich Anlauf nahm und mich auf ihn stürzte. Das kreischen von Rin schallte in meinem Ohr, aber ich hatte meine Faust bereits nach ich ausgeschlagen. Er wich aus, ich schlug zu, er wich wieder aus, meine Hand prallte gegen die Wand im Wohnzimmer und sie hinterließ ein großes Loch.  ,,Du Bastard!", brüllte ich, in meiner Hand sammelte ich eine geballte Menge Elektrizität, Blitze schossen aus ihr hervor. Ich nahm Anlauf, da stellte sich mir Rin mit ausgebreiteten Händen in den Weg, sie schrie: ,,Hör auf damit!", ich stoppte augenblicklich, da ich fürchtete sie anstelle von ihm zu verletzen. Die Energie zog sich zurück und ich schnaufte. Die Wut wandelte sich um in Trauer.  ,,Wie... wie lange geht das schon?", stockte ich und geriet ins Taumeln. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Sie schluchzte, versuchte sie zurückzuhalten, doch den Kampf verlor sie. Auch in mir sammelte sich ein gewaltiger Kloß, der es mir erschwerte zu Atmen. Ich schnappte nach Luft und stöhnte: ,,Ich bin ein Idiot...." ,,Ich hatte etwas getrunken, du warst mit deinen Schülern auf einer Mission, Gai fand mich in einer Bar ich war völlig außer mir, er brachte mich nach Hause und dann ist es passiert...", wimmerte sie schuldbewusst.  Der Kragen um meinen Hals schnürte mich ein, deshalb befreite ich mich davon indem ich ihn herunter zog. Ich lauschte ihren Worten die sich wie ein Albtraum vor meinen Augen abspielten.  ,,Ich wollte sie dir nicht weg nehmen, aber ich würde lügen wenn ich nicht nach ihr begehrte...", knöpfte Gai an und nahm sie schützend in seine Arme auf. Vom Anblick wurde mir schlecht.  ,,Du hast sie nie wirklich geliebt, wieso sonst hast du sie in diese Lage gebracht und ihr nicht gegeben was sie sich so sehr wünschte?", seine Augen blitzten vorwurfsvoll auf.  Nie geliebt?  ,,Wie kannst du so etwas behaupten, wo wir uns doch so lange kennen...", hauchte ich und lehnte mich stützend an der Wand ab, da ich das Gefühl nicht los wurde, dass ich jeden Moment in mich zusammenklappen könnte. Rin vergrub sich in seiner Brust und der Anblick dieser Vertrautheit führte mir vor Augen das es hier nicht mehr um mich ging. Ich war ein Idiot zu glauben es hätte jemals wieder um mich gehen können. Dieses Kind war das Ergebnis meiner Gleichgültigkeit, es konnte nichts dafür. Aber wie konnte er behaupten ich habe sie nie geliebt. Die zwei vertrautesten Menschen meiner Vergangenheit wurden mir gegenwärtig so fremd. Wieso hatte ich das nicht kommen sehen?  ,,Dieses mal hast du mich geschlagen...", flüsterte ich und stieß mich von der Wand ab. Meine Füße fühlten sich weich an und jede Bewegung erforderte Selbstbeherrschung. Ich wollte weg von dort, um jeden Preis.  Hier hatten sie mir deutlich gemacht gab es nichts mehr für mich.  Hier hatte ich nichts mehr zu suchen.  Hier hatte die Suche nach dem Glück ein Ende.  ,,Ich wünsche euch nur das beste...", flüsterte ich und schloss die Türe hinter mir.  Eine Türe durch die ich nie gebeten wurde...   Keuchend und würgend stand ich am Straßenrand, krallte mich an einer Straßenlaterne fest, die soeben an gegangen war. Dunkelheit brach über mich ein. Der Würgereiz in meiner Kehle übermannte mich und ich übergab mich. Der Geruch von Galle stieg mir in die Nase und brachte mich erneut dazu zu würgen. Kontrolliert unterbrach ich den Reiz und drehte mich weg, klopfte mir auf die Brust und schnaufte. Der Kopf dröhnte und mein Herz schlug wild um sich, trotzdem versuchte ich mich in Bewegung zu setzen. Eine ganze Weile lief ich umher, lief im Kreis und fragte mich in welche Richtung ich gehen musste. So weit weg wie möglich wollte ich mich von ihnen entfernen, dabei gab es keinen Platz der Welt der weit genug war.  Wie auch? Ich trug es schließlich im inneren mit mir mit... Ungewollt kam ich an einem Apartment an, welches nicht meins war. Es war Sakuras. Ich stieg die Treppen hinauf und setzte mich nieder. Letztendlich löste sich der Knoten und alles was sich angestaut hatte brach wie eine Lavine über mich ein. Immer wieder wischte ich mir über meine tränenden Augen, wollte nicht zulassen das sie sich lösten. Mein Gesicht in meinen Händen vergraben weinte ich schließlich bitterlich. Gefühlt Stunden waren vergangen als ich mich aufrappelte und am Geländer hoch zog. Ich betätigte die Klingel der Pinkhaarigen und wünschte mir sie würde die Türe öffnen und mich herzlich herein bitten. Anders als ich es eben erlebte. Aber es geschah nichts. Die Lichter waren dunkel und die Rollläden zur hälfte heruntergelassen. Ich brauchte sie jetzt, auch wenn sie genervt und verschlafen öffnen würde so wollte ich meine Arme um sie schlingen und mich in ihrem Haar vergraben. Ich wollte sie fest an mich drücken, sodass sie dazu gezwungen war mir zu erzählen das alles wieder gut werden würde. Ich würde auch nicht los lassen, auch wenn sie noch so kräftig nach mir ausschlagen würde. Hauptsache sie war da, so wie sonst auch. Wir waren immer füreinander da. Erneut klingelte ich, dieses mal etwas länger. Ich glitt an der Türe herunter und wartete. Die Kälte der Nacht kroch durch die Lücken meines Pullovers, breitete sich auf meiner nackten Haut aus und ich frierte. Das Mobiltelefon aus meiner Tasche gezückt öffnete ich den Chat und schrieb:  >Bist du zu Hause? Eine Ewigkeit war verstrichen als sie mir endlich antwortete:  Natürlich bist du es nicht Dummerchen, ich stehe seit gefühlt 20 Minuten vor deiner Wohnung.  Eine Lüge, ein Zeitgefühl hatte ich längst verloren.  Wo bist du?  Fragte ich Sehnsüchtig.  Können wir uns sehen?  Das Telefon gab einen dumpfen Signalton, ich schoss abrupt auf und las:  >Nein.    Enttäuscht stieg ich die Treppen herab, fragte mich was so wichtig sein konnte. Wir ließen einander nie im Stich.  Oder?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)