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Daydreaming

von

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Prolog

Völlig entfernt öffnete ich meine Augen und schaltete meinen Wecker aus. Ich streckte mich ersteinmal ausgiebig und stand schlussendlich auf. Noch total übermüdet ging ich in das Badezimmer und nahm erstmal eine dusche um wirklich wach zu werden.
 

Heute war der erste Tag an der neuen Schule, die ich ab sofort besuchen sollte.
 

Übrigens, die dritte neue Schule dieses Jahr und wir hatten gerade einmal Juni!
 

Meinem Vater fiel es definitiv schwer, an nur einem Ort zu leben.
 


 

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genügend Zeit hatte also beschloss ich noch etwas zu Frühstücken.
 

"Morgen." nuschelte ich meinem Vater zu und setzte mich an den Esstisch.
 

Wie gewohnt ignorierte mein Vater mich einfach und trank weiter an seinem Kaffee.
 

Traurig sank ich den Blick und kaute lustlos an meinem Brötchen rum.
 

Warum mein Vater mich ignorierte? Ich wusste es ehrlich gesagt nicht.

Ich wusste nur, dass er seit knapp zwei Jahren kaum ein Wort mit mir wechselte.
 


 

Nach dem Essen ging ich noch einmal schnell in mein Zimmer, kämmte mir meinen langen, rosafarbenen Haare, schnappte mir meine Tasche und verlies das Haus.

Ja, ich hatte tatsächlich von Natur aus rosafarbene Haare und ich liebte sie. Natürlich wurde ich deswegen früher auch gehänselt und oftmals komisch angestarrt, aber mittlerweile liebe ich sie denn sie machen mich zu etwas besonderem.
 


 

Tief atmete ich noch einmal durch bevor ich mich auf den Weg zu meiner neuen Schule machte.
 


 

"Und los geht's..."

First

Da meine neue Schule nur ca. fünf Minuten Fußmarsch von unserer Wohnung entfernt war, war ich schnell an dieser angekommen.
 

Begeistert betrachtete ich das riesige Gebäude und kam aus dem staunen nicht mehr heraus.

Diese Schule war um einiges größer als die letzten die ich besucht hatte und sah auch nicht so altmodisch aus sondern wirklich modern.
 

Völlig in Gedanken versunken merkte ich viel zu spät das ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter , rasend schnell auf mich zugerannt kam, nicht mehr abbremsen konnte und voll gegen mich knallte.
 

"Oh Gott das tut mir Leid, hast du dich verletzt?“

Kopfschüttelnd stand ich vom Boden auf und klopfte mir den Staub von der Kleidung.

"Sag mal, bist du neu hier? Ich habe dich nämlich noch nie hier gesehen." fragte sie mich neugierig und musterte mich.

"Ja, ich bin vor kurzen mit meinem Vater hierher gezogen." antwortete ich ihr und lächle leicht.

"Cool, also ich bin Ino, wenn du willst zeige ich dir die Schule und erkläre dir wie alles hier abläuft. " meinte die blonde und lächelte mich freundlich an.

Ich nickte leicht und zog mir mein T-shirt zurecht als Ino mich schon am Arm packte und in die Schule schleifte.
 

Völlig überfordert stolperte ich ihr hinterher und versuchte alle Informationen in mich aufzunehmen die Ino von sich gab.
 

"Also dort ist unsere Aula, da drüben die Sporthalle und gleich daneben das Schulschwimmbad...."

"Kannst du mir nicht einfach das Sekretariat zeigen? " murmelte ich und war schon etwas genervt.

Das waren für den Anfang etwas zu viele Informationen.

"Klar, also ich warte hier draußen dann bringe ich dich auch gleich in dein neues Klassenzimmer. " trällerte sie fröhlich.

Ich nickte Ino noch einmal zu bevor ich das Sekretariat betrat.
 

"Was kann ich für dich tun, Liebes? " fragte mich eine nette, etwas ältere Dame und kam lächelnd auf mich zu.

"Sakura...Sakura Haruno...ich bin neu hier und wollte fragen wohin ich genau muss und natürlich meinen Stundenplan abholen.“ antwortete ich der netten Dame.

"Ah wir haben dich schon erwartet. Du gehst in die 11c. Hier sind deine Stundenpläne und alle weiteren Informationen."
 

Nickend nahm ich die ganzen Papiere entgegen und verließ den Raum.

Ino wartete schon ungeduldig und kam sofort auf mich zugerast als sie mich sah.

"Yippi du kommst in meine Klasse." kreischte sie und klatschte sich in die Hände als ich ihr meinen Stundenplan zeigte.

"Komm mit, ich stell dich den anderen vor."

Bevor ich auch nur daran denken konnte ihr zu antworten, hatte sie sich wieder meinen Arm geschnappt und zog mich durch die Schulgänge.

Vor einem Klassenzimmer blieben wir stehen und warteten auf den Lehrer.

"Herr Hatake ist wirklich der netteste Lehrer an dieser Schule. Du kannst echt froh sein ihn als Klassenlehrer zu haben."
 

"Danke Ino, soetwas hört man gerne."

Erschrocken drehte ich mich um und musterte den Mann vor mir.

"Ich bin Herr Hatake, Willkommen in unserer Klasse Sakura. " begrüßte mich mein neuer Lehrer und lächelte mich freundlich an.

Er sah wirklich komisch aus denn er trug eine Maske die sein halbes Gesicht verdeckte.

Nur eines seiner Augen war zu sehen.

Er nickte uns zu und forderte uns dann auf die Klasse zu betreten.

"So meine Lieben das ist Sakura.

Sie wird ab sofort in unserer Klasse sein also seit nett zu ihr! Sakura, stell dich doch bitte einmal kurz vor."

Schüchtern stellte ich mich vor die Klasse und betrachtete den Boden.

Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen.

"Ich bin Sakura, bin 17 Jahre alt und vor kurzen zusammen mit meinem Vater hier her gezogen. Ich..."
 

"Hast du einen Freund? " schrie plötzlich einer aus der Klasse und ich schaute erschrocken auf. Die Klasse fing an zu lachen und Ino boxte kopfschüttelnd ihrem Nebensitzer in die Schulter.

"Nein..." murmelte ich beschämt und schüttelte den Kopf.

"Gut, da wir alles wichtige wohl geklärt haben, nimm doch bitte neben Sasuke platz.

Verwirrt sah ich zu Ino die bei dem Namen Sasuke scharf die Luft einzog und mich mitleidig ansah.
 

Herr Hatake zeigte in die Richtung eines Jungen -warscheinlich Sasuke- woraufhin ich neben ihm Platz nahm.

"Hallo." murmelte ich und mustertemeinen Nebensitzer.

Schwarze Haare, blaue Augen und seine Kleidung hauptsächlich in schwarz und grau gehalten.

Sasuke schaute mich nichteinmal an sondern schüttelte nur genervt den Kopf.
 

Fragend zog ich eine Augenbraue in die Höhe und sah zu Ino die ein "nachher" mit ihren Lippen formte woraufhin ich nickte.

Da ich schon immer gut in der Schule war, war es auch dieses mal kein Problem mich dem Schulstoff anzuschließen und mich am Unterricht einigermaßen zu beteiligen.

Als es dann endlich zur Pause klingelte, packte ich meine Sachen zusammen und verließ das Klassenzimmer. Im Gang wartete Ino schon auf mich und kam grinsend auf mich zu.
 

"Komm ich stell dich meinen Freunden vor. " schulterzuckend folgte ich ihr in die Aula.
 

Ich staunte nicht schlecht als ich diese zum ersten Mal betrat.

Sie war wirklich riesig und obwohl sie so groß war, war sie trotzdem überfüllt mit Schülern.
 

Ino zog mich an einen Tisch an dem zwei Mädchen und ein Junge saßen.

"Das sind Hinata und TenTen. Naruto kennst du ja schon. " lachte Ino und zeigte abwechselnd auf die drei.

"Sorry wegen vorhin." verlegen kratzte sich Naruto am Kopf.

Das ist der, der mich gefragt hatte ob ich einen Freund habe...

Ich nickte und setzte mich neben Ino die wie wild auf mich einredete.

Die Hälfte davon bekam ich nicht mit, viel zu sehr bin ich Abgelenkt von Sasuke der gerade die Aula betritt. Seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben und er würdigte niemanden auch nur eines Blickes.

"Was stimmt mit ihm nicht?" fragte ich Ino interessiert und beobachtete wie sie dabei genervt die Augen verdrehte.

"Das weiß keiner. Sasuke ist ein Fall für sich, er redet nie mit einem von uns und wenn doch, dann schnautzt er uns wegen irgendwelchen Kleinigkeiten an. Er ist komisch. "
 

Nickend drehte ich mich wieder in seine Richtung und musste feststellen, dass Sasuke die Aula schon längst wieder verlassen hatte.
 

"Wo ist eigentlich deine Mutter? Du meintest ja das du nur mit deinem Vater hergezogen bist." fragt Tenten und sah mich lächelnd an. Sofort waren alle Blicke am Tisch auf mich gerichtet woraufhin ich mich versteifte. Ich hasste es über dieses Thema zu sprechen.

Selbst nach all der Zeit.

"Sie...also sie.. Meine Eltern sind geschieden."

Ich entschied mich für eine Notlüge. Die Wahrheit kannte in Wirklichkeit niemand ausser mir und meinem Vater.
 

"Achso." meinte Tenten nur und redete wieder mit Hinata.
 

Erleichtert atmete ich aus. Hoffentlich merkten sie nicht, dass das eine Norlüge war.

Second

Tief atmete ich noch einmal durch bevor ich unsere Wohnung betrat.

Ein kurzer Blick in das Wohnzimmer verriet mir, dass mein Vater sich wieder betrunken hatte. Überall auf dem Boden lagen leere Alkoholflaschen verteilt und mein Vater lag schnarchend auf dem Sofa.

Traurig schüttelte ich meinen Kopf und versuchte, so leise wie möglich in mein Zimmer zu kommen.

Seit meine Mutter uns vor einpaar Jahren ohne ein Wort verlassen hatte, war mein Vater nicht mehr der selbe. Er sprach kaum noch ein Wort und betrank sich so gut wie jeden Tag.

Ich seufzte auf und ließ mich dann auf mein großes Bett fallen.

Ein kurzer Blick durch das Zimmer zeigte mir das faulenzen gerade keine gute Idee war.

Überall in meinem Zimmer standen noch verpackte Kartons also entschloß ich kurzerhand alles auszupacken und mein neues Zimmer fertig einzuräumen.
 

Nach einiger Zeit war ich dann auch endlich fertig und ließ mich erschöpft aber zufrieden wieder auf mein Bett fallen.

Es war eigentlich eine wirklich schöne Wohnung in einer schönen Gegend.

Konoha war zwar keine Großstadt, hatte aber alles was man benötigte zu bieten.

Außerdem gab es auch einige Parks in denen man wohl laut Ino, schöne Nachmittage verbringen könnte.

Ich freute mich in diese Stadt gekommen zu sein und hoffte, das mein Vater sich hier auch wohl fühlen würde und wir diesmal hier bleiben würden.

"Ja?" fragte ich verwirrt als es an der Tür klopfte.

Schwankend betrat mein Vater mein Zimmer und sah mich wütend an.
 

>Oh nein! Er wird doch nicht wieder...< bevor ich meinen Gedanken auch nur zuende denken konnte, kam mein Vater auf mich zugerannt und packte mich an den Armen.

Erschrocken versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien aber er war einfach zu stark.

"Wegen dir isch Mebuki abgehauen! Du bish schuuuld du Mischtstück!" lallte er und keine Sekunde später gab er mir eine so starke Ohrfeige das ich das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel.

Geschockt hielt ich meine Wange.

Es war zwar nicht das erste mal das mein Vater mich schlug, aber er hatte es wirklich schon lange nicht mehr getan und ich dachte er würde es auch nie wieder machen.

Benommen rappelte ich mich vom Boden auf und starrte ihn traurig an.

"Warum?" war alles was ich raus brachte bevor ich leise aufschluchzte und meine Wange hielt. Es pochte ganzschön.

"Wegen dir ist sie weg!" nuschelte er und kam wieder mit gehobener Hand auf mich zu.

Bevor er aber wieder zuschlagen konnte, stürmte ich an ihm vorbei, schnappte mir meine Jacke und verließ schnell die Wohnung.
 

Ich rannte so schnell ich konnte.

Egal wohin, hauptsache weg von hier.

Weg von ihm!

Ich wusste nicht wie lange ich gerannt war aber als ich dann stehen blieb dämmert es bereits und ich war irgendwo im nirgendwo.

Völlig orientierungslos lief ich durch die Gegend als plötzlich eine große Gestalt auf mich zukam.

Durch den Körperbau konnte ich erkennen das es sich um einen Mann handeln musste.

Ängstlich drehte ich mich in die andere Richtung und lief schnellen Schrittes in die Richtung, aus der ich gerade kam.

Geschockt hörte ich, dass auch die Schritte hinter mir schneller wurden und merkte garnicht, das ich bereits anfing zu rennen. Genauso wie der Mann hinter mir.

Ängstlich und vollkommen ausser Atem rannte ich einfach weiter als ich plötzlich in eine Gasse gezogen und gegen die Wand gedrückt wurde.

Tränen bildeten sich in meinen Augen als mein Gegenüber mir den Mund zu hielt.

Ich versuchte mich zu wehren und schlug wild um mich als mein Gegenüber mich ein wenig fester gegen die Wand presste.

"Jetzt sei endlich still, ich will dir doch nur helfen verdammt! " zischte mit der Mann vor mir zu.

Ohne es zu merken hatte ich angefangen zu weinen.

Als mein gegenüber dies zu merken begann lies er mich augenblicklich los.

Nun erkannte ich ihn auch.

"Sasuke...“flüsterte ich und schnappte nach Luft.

"Warum bist du hier?" fuhr er mich scharf an.

Immer noch total ausser Puste starrte ich ihn einfach nur entgegen.

Diese Augen...

"Rede verdammt! "

Wild schüttelte ich mit dem Kopf als ich wieder zu mir kam.

Was sollte das denn?

Wie redete er denn mit mir?

"Dir bin ich bestimmt keine Erklärung schuldig." zischte ich ihm zu.

Keine Ahnung woher dieses Selbstbewusstsein kam, aber ich lasse mich nicht einfach von einem völlig fremden so anschnauzen.

"Hier in der Gegend ist es um diese Uhrzeit gefährlich.

Vor allem für so dumme, kleine Mädchen wie dich." antwortete er verächtlich und fährt sich einmal kurz durch seine schwarzen Haare.

Ohne ein Wort zu sagen lief ich einfach an ihm vorbei. Als ich die Gasse verlassen wollte, packte Sasuke mich am Arm und drehte mich wieder zu sich um.

Da wir nun unter einer Straßenlaterne standen sah er meine schon längst vergessene, gerötete Wange und zog eine Augenbraue in die Höhe.

"Wie ist das passiert? " fragte er und zeigte auf mein Gesicht.

Ich zuckte ertappt zusammen und schüttelte wieder meinen Kopf.

"Lass mich einfach in Ruhe..." murmelte ich, riss mich von ihm los und lief mit gesenktem Kopf wieder Nachhause.
 

Glücklicherweise war mir Sasuke nicht wieder gefolgt sondern war warscheinlich auch nachhause gegangen.

Als ich ankam lief ich schnell in mein Zimmer und schloß dort auch gleich die Türe ab.

Wo sich mein Vater befand wusste ich nicht und es war mir auch herzlich egal.

Ich machte mich Bettfertig und legte mich dann auch schon schlafen.

Es war wirklich ein anstrengender Tag gewesen.
 

>"Versprich mir eines Liebling, egal was ist, du wirst immer bei deinem Vater bleiben und auf ihn aufpassen. Selbst wenn ich irgenwann nicht mehr bin, sei immer für ihn da!"
 

"Aber Mami wieso sagst du sowas?" aufgebracht plusterte ein kleines Mädchen ihre Backen auf woraufhin ihre Mutter kurz lachte.
 

"Wer weiß was die Zukunft bringt.

Versprich es mir, Sakura.“
 

"Na gut Mami..."
 


 

Erschrocken fuhr ich auf.

Dieser Traum...die Erinnerung warum ich noch bei meinem Vater war...ich hatte es ihr versprochen und würde es einhalten, auch wenn ich selber daran früher oder später kaputt gehen würde...
 

Ich schaute auf meinen Wecker und sah das es langsam an der Zeit war aufzustehen.

Genervt krabbelte ich aus meinem gemütlichen Bett und nahm eine kurze dusche. Als ich mich im Spiegel betrachtete weitete ich geschockt meine Augen.

Ein blauer Fleck hatte sich auf meiner Wange gebildet und war wahrscheinlich selbst mit Make-up nicht zu übersehen.

Traurig seufzte ich auf und versuchte es trotzdem wenigstens einwenig abzudecken. Danach zog ich mich an, schnappte mir meine Jacke und meine Tasche und lief zur Schule.

Von meinem Vater war immer noch keine Spur.
 

Dort angekommen wartete auch schon Ino auf mich.

"Guten Morgen Sakura." freundlich lächelte sie mich an und umarmte mich kurz.

Glücklich lächelte ich zurück und betrat dann mit ihr zusammen die Schule.

Ino schien ein wirklich guter Mensch zu sein. Zum Glück hatte ich sie kennengelernt!

Nochmal ein Grund mehr diese Stadt nicht wieder verlassen zu wollen.

"Sag mal, was ist mit deiner Wange?" fragte sie interessiert und musterte mich.

"N-Nichts ich bin gegen eine Tür gelaufen. " stotterte ich und hoffte, dass sie mir auch diese Notlüge glauben würde.

Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, lief Sasuke an uns vorbei und schnaubte ungläubig auf. Er sah mir kurz in die Augen und betrat dann das Klassenzimmer.

"Was ist dem den über die Leber gelaufen?" verwirrt sah Ino ihm hinterher und setzte sich dann auf ihren Platz. Schulterzuckend wollte ich mich gerade auf meinen Platz setzten, als

ich plötzlich Bekanntschaft mit dem Boden mache.

"Sasuke was soll der scheiss? " schrie ich aufgebracht und stand schnell wieder vom Boden auf.

Damit hatte ich dann auch die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf uns gerichtet.

Dieser Idiot hatte mir tatsächlich einfach den Stuhl weggeschoben.

"Gibt es hier irgendein Problem?" wütend drehte ich mich in die Richtung von Herrn Hatake und zeigte auf Sasuke.

"Er hat mir einfach meinen Stuhl weggezogen sodass ich auf den Boden gelandet bin!"

Sasuke sagte dazu einfach garnichts und schaute nur gelangweilt aus dem Fenster.

Ich wurde nur noch wütender.

Wie kann man nur so ein idiot sein.

"Da ihr euch ja so gut versteht macht es euch sicher nichts aus unser Schulprojekt zusammen zu bearbeiten oder?" meinte Herr Hatake monoton und verschränkte seine Arme vor der Brust.

"Ich mach das auf keinen Fall mit dem da!" rief ich und schüttelte wild den Kopf.

"Das war keine Frage. Ihr werdet es zusammen bearbeiten. Ob ihr wollt oder nicht!" sagte er streng und seine Worte duldeten keine Widerworte.

Ich stöhnte genervt auf und setzte mich dann widerwillig auf meinen Platz neben Sasuke.

Ino warf mir nur einen mitleidigen Blick zu bevor der Unterricht auch schon los ging.
 

"Das wird bestimmt lustig. "

Genervt sah ich zu Sasuke der mich einfach nur angrinste.

"Habe ich dir irgendwas getan oder wieso bist du so zu mir?“ zischte ich ihm zu.

Gelangweilt zuckte der schwarzhaarige nur mit den Schultern und schaute wieder in Richtung des Fensters.

"Sasuke, ignorier mich nicht einfach! " fauchte ich ihn an.

Ich hatte es schon immer gehasst wenn man mich ignorierte.

Sasuke aber hörte erst garnicht damit auf sondern sah weiter desinteressiert aus dem Fenster.
 

Womit hatte ich das nur verdient?!
 

„Also in eurem Schulprojekt geht es darum, sich mit Personen auseinander zu setzen, mit denen man normalerweise garnichts zutun hat. Ihr werdet so viel zeit wie möglich mit eurem Projektpartner verbringen und ihn -wenn es den möglich ist- nicht umbringen! " erklärte Herr Hatake und richtete seine letzten Worte an Sasuke und mich.

Beschämt senkte ich meinen Kopf und kritzelte irgendwelche Sachen auf meinen Block.

"Und was genau ist der Sinn dieses Projektes?" meldete sich nun Naruto zu Wort.

Das war doch mal eine gute Frage!

"Ehrlich gesagt wollte ich ursprünglich ein Naturprojekt veranstalten, aber mir ist schon des öfteren aufgefallen, dass sich in dieser Klasse zu viele Gruppen befinden. Ihr seid eine Klasse, eine Gemeinschaft, also benehmt euch auch wie eine und schließt nicht einfach einige Schüler aus. Deshalb hoffe ich, dass nach diesem Projekt selbst Schüler die sonst nie etwas miteinander zutun hatten sich anfreunden und vielleicht dadurch sogar ernsthafte Freundschaften entstehen."

Einige der Schüler nickten anerkennend für diese Idee und wieder andere waren damit überhaupt nicht einverstanden.

Meine Meinung war gespalten. Unter normalen Umständen hätte ich nichts gegen dieses Projekt aber ich musste es mit Sasuke durchführen.

Und das passte mir eben garnicht.

Dem Jungen, der ein totaler Idiot zu sein scheint.

Dem Jungen, der mit niemanden auch nur ein Wort redete.

Gerade mit dem Jungen, der trotz seiner arroganten und idiotischen Art interessant zu wirken schien...

Irgendwas in seinen Augen sagten mir, dass er nicht der arrogante Idiot ist den er vorgibt zu sein.

Genervt fuhr ich mir durch die Haare bevor ich meine Sachen zusammenpackte und das Klassenzimmer verließ als es zur Pause klingelte.

„Sakura du tust mir wirklich leid. Mit Sasuke in einer Gruppe zu sein wird bestimmt nicht einfach." Meinte die blonde bedrückt und setzte sich in der Aula neben mich.

Tenten und Hinata nickten bestätigend.

Schulterzuckend lächelte ich Ino an und stocherte Lustlos in meinem Essen herum.

"Kann schon nicht so schlimm werden..." murmelte ich mehr zu mir selbst woraufhin Ino leicht nickte.
 

Wieso war Sasuke so zu mir? Die anderen ignorierte er doch auch, also warum war er dann so zu mir, und zog mir den Stuhl weg.
 

"Hey, Türläufer?"

Als ich seine Stimme erkannte bildete sich eine Gänsehaut an meinen Armen und ich zuckte leicht zusammen.

Als ich mich in die Richtung seiner Stimme drehte stand -wie sollte es auch anders sein- Sasuke mit verschränkten Armen vor mir und musterte mich kalt mit seinen schwarzen Augen.

"Was willst d-" weiter kam ich nicht da Sasuke mich barsch mitten im Satz unterbrach.

"Hör zu, ich habe nicht vor irgendwelche Freundschaften mit dir zu schließen, will aber auch keine Sechs kassieren. Ich werde heute nach der Schule zu dir kommen und dann besprechen wir, wie wir dieses Projekt am besten hinter uns bringen."

Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sich der schwarzhaarige um und wollte die Aula wieder verlassen.

Geschockt und mit offenem Mund starrte ich ihm hinterher.

"Was sollte das des eben?" fragte Tenten genervt und schüttelte den Kopf.

"Der spinnt doch!" flüsterte Hinata mir zu und sah mich mitleidig an.

Plötzlich wurde mir bewusst was Sasuke da gesagt hatte.

Er wollte heute nach der Schule mit zu mir kommen! Das ging auf keinen Fall!

Third

Wenn mein Vater wieder getrunken hatte, würde die Situation aufjedenfall eskalieren!

"Ich komme gleich." murmelte ich noch bevor ich schnell aufsprang um Sasuke hinterher zu sprinten.

Die verwirrten Blicke der anderen ignorierte ich gekonnt.

Keuchend rannte ich durch die Schule als ich ihn endlich an seinem Spind sah. So schnell ich konnte lief ich zu ihm und packte ihn am Arm. "Was willst du, Türläufer?" fragte er monoton.

"Nenn mich gefälligst nicht so!" antwortete ich genervt und verdrehte meine Augen.

"Wieso den nicht? Du hast doch selbst erzählt das du gegen eine Tür gelaufen bist!"

"Was interessiert dich das überhaupt? " stellte ich nun die Frage die mir schon lange auf der Zunge brannte.

„Tut es nicht.“ zwinkerte er mir zu und drehte sich bereits wieder zum gehen um.

"Wir können heute nicht zu mir!" rief ich schnell damit er stehen blieb.

"Ach und warum nicht?" fragte Sasuke genervt und entledigte sich meiner Hand die ich ihm bevor er wieder gehen konnte auf den Arm gelegt habe.

Ertappt zuckte ich zusammen.  

Was sollte ich darauf antworten?

Ich konnte ihm wohl schlecht die Wahrheit sagen.

Ich blieb eine ganze Weile einfach nur stehen und überlegte mir fieberhaft eine Ausrede, leider fiel mir auf die schnelle keine ein.

"Da du keinen Grund findest, bleibt es so wie ich es gesagt habe. Ich warte nach der Schule auf dich und dann gehen wir zu dir!"

Wieder lies er mich einfach stehen und verschwand im nächsten Klassenzimmer.
 

Als der Unterricht dann vorbei war wurde ich immer angespannter.

'Hoffentlich ist mein Vater nicht zuhause' ist der letzte Gedanke den ich hatte als ich das Schulgelände verließ und ich auch schon Sasuke entdeckte.

Er stand angelehnt an einem schwarzen Auto und zeigte mir mit einer Kopfbewegung das ich zu ihm kommen sollte.

Mit langsamen Schritten lief ich auf ihn zu und wurde immer nervöser.

"Keine Sorge, ich fresse dich schon nicht." meinte Sasuke amüsiert als er meinen nervösen Blick bemerkte.

"Du vielleicht nicht..." murmelte ich geistesabwesend und setzte mich auf die Beifahrerseite seines Autos.

Verwirrt über das eben gesagte nahm Sasuke neben mir Platz und sah mich fragend an.

Ohne weiter darauf einzugehen gab ich ihm meine Adresse woraufhin er losfuhr.

Kurz darauf kamen wir auch schon bei mir Zuhause an und ich knetete nervös meine Hände.

"Kannst du mir mal sagen was mit dir los ist?" fragte Sasuke mich sichtlich genervt und schüttelte den Kopf.

"N-nichts w-was soll schon sein? " stotterte ich und versuchte ein lächeln zustande zu bringen, wobei es warscheinlich eher wie eine Grimasse aussah.

Ohne ein weiteres Wort stieg der schwarzhaarige aus, was ich ihm gleich tat.

Er schulterte sich seine Schultasche auf und lief dann neben mir zu unserer Wohnung.

Dort angekommen atmete ich noch einmal tief durch bevor ich mich an Sasuke wand.

"Bitte versuch keinen Krach zu machen und sei so leise wie möglich!"

Verwirrt zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe -was im übrigen sehr cool aussah- und wollte gerade zu einer Frage ansetzten als ich schnell die Türe aufschloß und mit ihm zusammen die Wohnung betrat.

Sofort stieg mir der Geruch von Alkohol in die Nase woraufhin ich angeekelt die Nase rümpfte.

Wir sollten nicht hier sein...!

Auf leisen Sohlen schlichen wir in mein Zimmer und ich war Sasuke gerade mehr als nur dankbar, dass er sich an meine bitte gehalten hatte.

"Wieso -"

"Bitte frag einfach nicht ich...ich möchte nicht darüber reden." unterbrach ich ihn und lies mich auf mein Bett fallen.

"Weisst du, manchmal hilft es aber darüber zu reden."

Blitzartig fuhr ich hoch und  verschränkte die Arme vor der Brust.

"Und wieso sollte ich mir dich anvertrauen? Gerade dir?!" fragte ich verwirrt und zog eine Augenbraue in die Höhe.

"Man sagt ich sei ein guter Zuhörer! " selbstsicher grinste Sasuke und ich konnte nicht verhindern das ich ebenfalls lächeln musste.

"Du bist komisch" sagte ich und lies mich wieder nach hinten auf mein Bett fallen.

"Das höre ich öfter..."

Hatte ich mir das gerade nur eingebildet oder klang seine Stimme irgendwie traurig.

"Tut mir leid ich wollte nicht..." Sasuke hob seine Hand und brachte mich damit zum schweigen.

"Schon eine Idee wie wir das Projekt bearbeiten?" fragte ich um vom Thema abzulenken.

Sasuke setzte sich kopfschüttelnd auf einen Stuhl gegenüber meines Bettens und schien zu überlegen.

"Wie wäre es mit einem kurzen Theaterstück?"

"Was genau meinst du?" fragte ich interessiert. Diese Idee hörte sich doch gar nicht mal so schlecht an.

"Wenn wir zum Beispiel vorspielen wie es ist in Gruppen geteilt zu sein,  und dennoch die gleichen Interessen zu haben."

Lächelnd nickte ich ihm zu.

Die Idee war wirklich super. Ich merkte garnicht wie die Zeit verging. Wir saßen schon eine halbe Ewigkeit auf meinem Bett und schrieben unzählige Ideen für das Theaterstück auf, kamen nur auf keinen Nenner da wir nicht genau wussten, wie wir die Idee umsetzten sollten.

Als es dann an meiner Zimmertüre klopfte, zuckte ich leicht zusammen und das lächeln in meinem Gesicht verschwand augenblicklich.

Ohne eine Antwort abzuwarten stürmte mein Vater in mein Zimmer und sah mich wütend an.
 

Sasuke, der wieder auf dem Stuhl saß, schien mein Vater nicht bemerkt zu haben.

"Warum hast du dummes Miststück nichts zum essen gemacht? Du weißt ganz genau das wenn ich aufwache, das essen gefälligst fertig sein soll."
 

"Es t-tut mir l-leid ich musste etwas für die Schule erledigen und habe wohl die Z-zeit vergessen" stotterte ich und versuchte nicht ganz so ängstlich auszusehen.

"Kein Wunder das deine Mutter uns verlassen hat sie wusste warscheinlich von Anfang an das du es zu nichts bringen wirst!" schrie mein Vater wütend und kam einen großen Schritt auf mich zu.

Seine Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube und ich schloß gekränkt meine Augen.

Er meinte also wirklich noch immer das ich daran schuld war das meine Mutter uns verlassen hatte...!

"Du nutzloses Ding!" lallte mein Vater noch bevor er schwankend und sturzbesoffen mein Zimmer wieder verließ.

Als er mein Zimmer endlich verlassen hatte und die Türe zugemacht hatte, konnte ich meine Tränen nicht mehr verhindern und schluchzte auf.

"War das...dein Vater?"

Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute aus Tränenverschleierten Augen zu Sasuke der mich besorgt musterte.

Ihn hatte ich total vergessen und nun hatte er alles mitbekommen.

Ausgerechnet er.

Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht und lächelte Sasuke leicht an.

"Du solltest gehen, es ist schon spät. Wir sehen uns morgen..." ich sprang vom Bett auf und fing an, unsere ganzen Ideen zusammen zu sammeln die ich dann ordentlich auf meinen Schreibtisch ablag.

"Hör auf so zu tun als wäre alles in Ordnung verdammt! Warscheinlich ist er auch die Tür gegen die du gelaufen bist oder?" sagte er wütend und zeigte auf den blauen Fleck auf meiner Wange.

Dazu sagte ich nichts sondern machte einfach weiter Ordnung in meinem Zimmer.

"Rede...!“ war alles was er sagte bevor er seine Arme vor seiner Brust verschränkte und mich abwartend ansah.

„Bitte geh einfach Sasuke, ich möchte nicht darüber reden. Noch nicht.“ der letzte Satz war nur ein flüstern aber Sasuke schien ihn gehört zu haben.
 

„Fein, wir machen ab sofort unser Projekt bei mir Zuhause.“ sagte er und fuhr sich noch einmal durch seine Haare.

Ich nickte ihm zu und musste dann herzhaft gähnen.

Ich war schlagartig ziemlich müde und wollte nur noch in mein Bett.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon kurz vor Mitternacht war.

Mir war garnicht aufgefallen wie schnell die Zeit mit Sasuke vergangen war.

„Ich werde dann mal gehen.

Wenn was ist...“ sagte er und drückte mir einen Zettel in die Hand.

„Ruf mich einfach an.“

Geschockt weiteten sich meine Augen.

„Das ist...nett. Danke Sasuke.“ ich lächelte ihn an während er mir zunickte.

Zum Abschied hob er seine Hand und ging dann selbst nachhause.

Einpaar Minuten später lag ich ihm Bett und lies den Tag revue passieren.

Es hatte wirklich Spaß gemacht heute mit ihm an dem Projekt zu arbeiten.

Und das er mir seine Nummer gegeben hatte, damit habe ich im Leben nicht gerechnet.

Machte er sich etwa sorgen?!
 

Mit diesen Gedanken viel ich in einen traumlosen Schlaf.
 

Erzähl, wie war es mit Sasuke bei dir zuhause?"

Lächelnd verdrehte ich die Augen. Eigentlich hätte es mir klar sein sollen das Ino mich sofort nach dem Abend ausfragt.

"Ganz ok." murmelte ich und strich mir eine meiner rosa Strähnen hinter mein Ohr.

"Er hat bestimmt kaum ein Wort mit dir geredet oder? Und wenn doch, dann hat er dich angeschnautzt richtig?" fragte sie weiter und rüttelte gespannt an meinem Arm rum.

"Eigentlich ist er ganz nett. Er hatte sogar eine Idee für das Projekt!" antwortete ich ihr und warf einen kurzen Blick zu Sasuke der in der Aula an einem Tisch alleine saß und etwas aß.

Betrübt seufzte ich auf und legte meinen Kopf auf meinem Arm ab.

Warum war er immer allein? So wie es aussah, hatte er hier keine Freunde aber warum schottete er sich so von den anderen ab?!

Ich seufzte noch einmal auf ehe wir ins auf den Weg in unser Klassenzimmer machten da die nächste Schulstunde begann.

Sasuke setzte sich auf seinen Platz neben mich und nickte mir leicht zu.

Geredet hatte er heute kein Wort mit mir.

Aber er zeigte mir wenigstens das ich für ihr nicht nur Luft bin indem er mir zunickte.
 

Nach der Schule packte ich meine Sachen zusammen und verabschiedete mich von den anderen ehe ich langsam zu Sasuke ging der bereits auf mich vor seinem Auto wartete.

Schüchtern strich ich mir wieder einer meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr als er mir leicht lächelnd die Autotüre aufhielt und sich danach selbst auf den Fahrersitz setzte.

"Wie geht es dir?" fragte der schwarzhaarige mich mit seiner tiefen Stimme woraufhin sich eine Gänsehaut auf meinem Körper bildete.

Er redete also nur außerhalb der Schule mit mir...

„Gut, danke. Und dir?“ antwortete ich etwas enttäuscht über diese Erkenntnis.

"War dein Vater gestern nocheinmal bei dir?" ohne auf meine Frage einzugehen stellte er gleich eine Gegenfrage.

"Nein." murmelte ich und schüttelte den Kopf.

Sasuke nickte zufrieden und fuhr dann weiter als die Ampel von rot auf grün umschaltete.

Als wir bei ihm Zuhause ankamen staunte ich nicht schlecht. Er wohnte in einem riesengroßen Haus mit einem ebenso großen Garten.

"Wow!" flüsterte ich und bestaunte das Gebäude.

"Wenn du es von außen schon gut findest, warte bis du es von innen siehst!"

Grinsend öffnete Sasuke die Tür und hielt mir wieder diese auf.

Ich betrat das Haus und sofort klappte mir der Mund auf.

Es war wunderschön eingerichtet, hell und freundlich.

Kaum zu glauben das gerade Sasuke hier wohnte.

"Meine Mum hat einen fable für große, helle Räume."

"Das sehe ich!" antwortete ich erstaunt und wusste nicht wohin ich zuerst schauen sollte.

"Komm..." Sasuke lief voran einpaar Treppen hoch bevor er vor einem Zimmer stehen blieb und es dann öffnete.

"Schönes Zimmer! " grinsend drehte ich mich zu ihm um und musterte ihn kurz.

Er warf seine Tasche auf sein Bett und fuhr sich durch die Haare ehe er auf einem Stuhl platz nahm und mich abwartend ansah.

"Hast du schon eine Idee für das Stück?"

Nickend nahm ich auf seinem Bett platz.

Fourth

"Wir könnten zum Beispiel vorspielen, wie sich ein reiches, beliebtes Mädchen in einen Jungen verliebt, der ziemlich unscheinbar ist. Damit würden wir zeigen, dass man selbst wenn man in verschiedenen Stufen ist, trotzden zusammenpassen kann..."

Wie ich auf diese Idee gekommen war, wusste ich selbst nicht so genau.

Wahrscheinlich hatte ich sowas mal in einem Film gesehen.

Gespannt musterte ich sein Gesicht. Sasuke sah nachdenklich aus den Fenster und drehte sich dann abrupt zu mir um.

"Die Idee finde ich ganz gut. Könnte man zwar noch etwas ausbauen, aber die Grundlage stimmt schonmal."

Glücklich nickte ich. Das er mit der Idee gleich einverstanden war hätte ich nicht gedacht.

Wir entschieden uns das Stück,  welches wir über den Tag aufgeschrieben und eingeübt hatten, mit einer Kamera aufzunehmen und es so der Klasse zu präsentieren.

Mit knallrotem Kopf schrieben wir die letzen Sätze auf Papier.

Sasuke hatte gerade einfach kurzerhand entschlossen,  dass sich der Junge und das Mädchen am Ende des Stückes küssen sollten.

Nervös stotterte ich bei der ersten Aufnahme den Text herunter.

"Was hast du?" fragte Sasuke und verdrehte seine Augen weil ich immer nervöser wurde.

"N-nichts, was soll sein?"

"Hast du etwa Angst vor dem Kuss?" Plötzlich fing Sasuke an breit zu grinsen und kam mir ein ganzes Stück näher.

"Schw-schwachsinn..." murmelte ich und schnaubte auf.

"Kein Sorge, ich werde schon nicht über dich herfallen."

"Sehr witzig!" lachte ich und schlug ihn mit meinem Block gegen den Arm.

„Also, weiter geht‘s.“ meinte er dann und sagte noch einmal seinen Text auf.

Leider wurde ich nur wieder nervös und verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.

„Also gut, dann belassen wir das heute eben dabei.“ meinte Sasuke irgendwann dann nur und schaltete die Kamera aus.

Erleichtert seufzte ich auf.

„Sag mal, kann es sein das du noch nie einen Jungen geküsst hast?“ fragte er schmunzelnd.

Ich bekam sofort rote Wangen und sah beschämt zu Boden.

Das war wohl Antwort genug für ihn denn er sah mich nur grinsend an.

„Grins nicht so. Wir sind so oft umgezogen, da hatte ich einfach nie die Zeit einen Jungen kennenzulernen.“ antwortete ich ihm und setzte mich wieder auf sein Bett.
 

„Wie lange geht das mit deinem Vater schon so?“ fragte er plötzlich und ich zuckte bei der Frage zusammen.

Ich starrte ihm einfach nur in die Augen und zuckte mit den Schultern.

„Meine Mum hat uns vor einiger Zeit verlassen. Einfach so, ohne ein Wort des Abschieds.

Seitdem ist er so, weil er mir die Schuld dafür gibt.“

„Wieso dir?“

Erneut zuckte ich mit den Schultern und starre wieder auf den Boden.

"Ich bringe dich jetzt nachhause,  es ist schon spät."

Ich nickte Sasuke zu und schnappte mir, ebenso wie er, unsere Jacken und verließen das Haus.

"Wo sind eigentlich deine Eltern? Du wohnst hier doch sicher nicht alleine oder?" Fragte ich neugierig und schaute mich wieder einbisschen um.

"Meine Eltern sind beide auf Geschäftsreise. Und mein Bruder studiert in einer anderen Stadt.

Ich bin für die nächsten 2 Monate alleine hier.“

„Wird dir da nicht schnell langweilig?“ fragte ich und tippte mir an mein Kinn.

„Ich bin schon immer alleine gewesen Sakura, also nein, mir wird nicht langweilig da ich es gewohnt bin.“

Erschrocken weitete ich meine Augen.

„Tut mir leid, ich...vielleicht solltest du auch mal mit jemanden reden, das ständige einsam sein ist auch nicht gut.“

„Ich komm schon klar.“ aufmuntert lächelte er mir zu als wir das Haus verließen und er mich nachhause fuhr.
 

Nachdenklich und aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich Sasuke am nächsten Tag in der Schule.

Gestern schien er so anders, er hatte öfters gelacht und redete auch nun mehr mit mir.

Ich hatte mir in der letzten Nacht vorgenommen ihn in meinen neuen Freundeskreis zu integrieren.

Natürlich würde ich das vorher noch mit Ino absprechen, ich hoffte nur, dass sie dem ganzen zustimmen würde.
 

"Ino hast du vielleicht Lust mit mir heute Abend ins Kino zu gehen?" fragte ich die blondhaarige und hoffte auf ein Ja.

So könnte ich sie schonmal wegen Sasuke aufklären.

Freudig klatschte sich die Blondine in die Hände und nickte eifrig.

"Klar, ich habe gehört das ein total cooler Film laufen soll denn müssen wir uns unbedingt anschauen."

Ich lächelte meine Freundin kurz an ehe ich mich auf den weg nachhause machte.

Seufzend kam ich zuhause an und öffnete die Türe. So leise wie möglich ging ich in die Küche und kochte eine Kleinigkeit für meinen Vater, nicht das soetwas wie letztens noch einmal passierte.

Als ich mit dem essen fertig war räumte ich die Küche schnell auf und ging in mein Zimmer. Dort angekommen schnappte ich mir frische Sachen und sprang unter die Dusche.

Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Sasuke ab.

Ich mochte ihn. Das war mir definitiv bewusst geworden.

Auch wenn er sich kühl und resigniert gab, hatte ich das Gefühl das unter seiner harten Schale ein weicher Kern lebte.

Zumindest erhoffte ich mir das.

Dieser Kerl trieb mich noch in den Wahnsinn.

Stöhnend kämmte ich mir die Haare und warf mich fertig angezogen und gerichtet auf mein Bett.

Als ich merkte, das es Zeit war langsam loszugehen schnappte ich mir meine Tasche und verließ die Wohnung.

Als ich am Kino ankam sah ich Ino schon auf mich warten.

"Hi Sakura!“ Lächelnd umarmte sie mich und zusammen betraten wir dann das Kino.

Gute zwei Stunden und viele Lachtränen später liefen wir noch einbisschen durch die Stadt als mich Ino plötzlich angrinste.
 

"Ich glaube wir sollten mal über dich und Sasuke reden."

Sofort wurde ich knallrot und tapste nervös von einem Fuß auf den anderen.

Okay wow, sie kannte mich gerade mal seit einpaar Tagen und wusste schon Bescheid?!

"W-was meinst du?"

"Du weisst genau was ich meine Schätzchen. Als ich dich in der Schule gefragt habe wie es mit Sasuke war am Projekt zu arbeiten bist du ziemlich nervös geworden und hast immer wieder in seine Richtung geschaut. Mir kannst du nichts vormachen. Ich wollte dich nicht vor den anderen fragen deshalb frage ich erst jetzt."

Ino zwinkerte mir zu und lächelte mich wissend an.

„Er ist eigentlich sehr nett. Ich habe das Gefühl, das seine kalte und abweisende Art nur ein Schutzmechanismus ist und er gar nicht so schlimm ist wie alle denken.

Ich mag irgendwie.“ murmelte ich am Ende und hoffte das Ino den letzten Satz nicht gehört hatte.

"Oh süße, dass ist doch toll!

Ich meine, klar Sasuke wirkt immer sehr böse und tötet gut und gerne mit seinen Blicken, aber wenn du sagst er hat auch eine nette Seite , hat er dir eben diese wohl schon gezeigt.

Vielleicht sollten wir ihm eine Chance geben...“ nachdenklich sah Ino gen Himmel als meine Augen sich erfreut weiteten.

„Das wäre fantastisch Ino!“

Kreischend fiel mir die blonde um den Hals und hüpfte auf und ab.

„Dann machen wir das so, ich berede das mit den anderen und schon kann es losgehen.“

Sich selbst zustimmend nickte Ino heftig mit dem Kopf und grinste mich verschmitzt an.

"Danke...für...alles..." murmelte ich wieder und knuffte ihr einmal in die Seite.

Ich war Ino wirklich dankbar. In dieser kurzen Zeit hatte sie sich als sehr gute Freundin bewiesen und ich war froh, dass sie damals in mich rein gerannt ist.

"Sag mal, wie spät ist es eigentlich?" fragte ich plötzlich.

"Gleich Mitternacht, wieso?"

Erschrocken riss ich die Augen auf.

Verdammt,  ich hätte vor einer Stunde zuhause sein sollen!

"Tut mir leid Ino, ich muss gehen. Wir sehen uns in der Schule und danke für den tollen Tag!" ich umarmte sie schnell und bevor sie antworten konnte war ich auch schon los gerannt.

Das wird ärger geben!

Fifth

Wenn mein Vater eins noch mehr hasste als mich, dann war es das wenn ich zu spät komme!

(Ergibt der Satz einen Sinn?)

Eine viertel Stunde später war ich dann endlich zuhause angekommen.
 

Mit zittrigen Fingern öffnete ich die Wohnungstüre und streckte vorsichtig den Kopf hinein.

Absolut nichts war zu hören.

Vielleicht schlief er ja schon?

Ein letztes Mal atmete ich tief durch ehe ich die Wohnung betrat und die Türe leise hinter mir verschloß.

Sofort schaltete sich das Licht an und mein Vater stand mit zu Fäusten geballten Händen vor mir.

Erschrocken weitete ich meine Augen und versuchte auf Abstand zu gehen als mein Vater einen bedrohlichen Schritt auf mich zu machte.

Wo warst du kleines Miststück?" Lallend kam er noch einen Schritt auf mich zu.

"I-ich wa-war mit einer Freundin im Kino und h-hab die Zeit vergessen." Antwortete ich stotternd und begang vor Angst zu zittern.

Das letzte mal als ich zu spät nachhause gekommen war gab es eine ordentliche Tracht Prügel. Und damals waren es nur 10 minuten!

"Du warst bestimmt bei irgendeinem Mann du Nutte!" spuckte er mir entgegen.

Seine Worte liesen mich zusammen zucken und fühlten sich an wie ein Schlag ins Gesicht.

"Nein, ich..."

Kreischend hielt ich mir mein Gesicht als mein Vater mich mit einem Faustschlag zum schweigen brachte.

Erschrocken schnappte ich nach Luft als mein Vater ein weiteres Mal zuschlug, nur dieses mal mit geballter Faust in meinen Magen.

"Papa..." winselte ich und krümmte mich bereits vor Schmerzen auf den Boden als mein Vater auflachte und zutrat.

Keuchend rappelte ich mich etwas auf und spuckte im nächsten Moment Blut.
 

So weit war es bis jetzt noch nie gekommen.

Tränen liefen mir die Wangen runter und ich schrie erneut auf als mich ein weiterer schlag traf.

"Du bist eine Schande...!"

Mein Vater fuhr sich einmal durch seine kurzen Haare und verließ dann den Flur.

Wimmernt krümmte ich mich vor Schmerzen und wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke durch das Gesicht.

Meine Jacke war komplett blutverschmiert.

So gut es ging stand ich auf und versuchte die Wohnung zu verlassen.

Immer wieder musste ich mich übergeben, ab und an war sogar etwas Blut dabei. Meine Glieder schmerzten und ich wollte gerade einfach nur noch sterben.
 

Wie kann ein Mann soetwas seinem eigenen Kind antun. Wie konnte er mir solche schmerzen zufügen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken?!

Ich fischte mein Handy aus meiner Jackentasche und wählte die Nummer von Sasuke.

Ich wusste nicht wieso, aber er war der einzige den ich jetzt sehen wollte.

Als es zweimal klingelte bekam ich plötzlich Panik und legte wieder auf.

Nein.

Das ist allein meine Sache, ich sollte niemanden mit rein ziehen.

Erschrocken zuckte ich zusammen als mein Handy klingelte.

Sasuke rief zurück...

Zuerst überlegte ich nicht ranzugehen aber er würde so oder so merken das etwas nicht stimmte.

Wieso nur musste ich auch seine Nummer wählen.

„Hallo?“ ich versuchte so selbstischer wie möglich zu klingen.

„Du hast angerufen?“ fragte Sasuke mich und gähnte ins Telefon.

„Oh, ja...das war ein Versehen.

Tut mir leid und schlaf gut. Bis dann.“

„Sakura, selbst übers Telefon konnte ich die Lüge hören. Ist etwas passiert?“

Sofort bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen und ich konnte ein aufschluchzen nicht verhindern.

"Wo bist du Sakura?" seine Stimme war auf einmal ganz sanft und vorsichtig.

"Im Park...in der nähe unserer Schule." Flüsterte ich und lies mich auf eine Bank fallen. Sofort durchzuckte mich ein stechender schmerz und ich stöhnte auf.

"Ich bin gleich da. Bleib wo du bist!“ Wieder hatte sich seine Stimme verändert. Diesmal war sie kalt und duldete keine Widerworte.

Nur am Rande nahm ich war, wie sich zehn Minuten später jemand neben mich setzte.

Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte zuckte ich zusammen und bemerkte das Sasuke neben mir saß.

Als ich ihm in die Augen schaute, sah er zum ersten Mal wozu mein Vater eigentlich im Stande war.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er schaute mich aus wütenden Augen an.

"Ich bringe ihn um!" Zischend stand Sasuke auf und drehte sich um.

Ich hatte noch nie zuvor solch hasserfüllte Augen gesehen.

"Wieso bist du nicht zu mir gekommen? Wieso nicht Sakura?" Ich schluchzte unkontrolliert began irgendwann sogar an zu husten.

Wieder krümmte ich mich vor Schmerzen und hielt mir meinen Bauch bevor ich mich ein weiteres Mal übergeben musste.

"Was hat er dir nur angetan..." flüsterte der schwarzhaarige und nahm mich plötzlich in den Arm.

Total überrumpelt versteifte ich mich für einen kurzen Augenblick bevor ich mich an seine Nähe gewöhntt hatte.

Danach entspannte ich mich und krallte mich weinend an ihm fest.

"Du kommst erstmal mit zu mir." war das letzte was ich hörte bevor es anfing in meinen Ohren zu rauschen und alles um mich schwarz wurde.

Meine Beine knickten ein und ich spürte noch wie ich von zwei Armen aufgefangen wurde bevor ich auf dem Boden aufkam.
 

Mein Kopf pochte und mein ganzer Körper fühlte sich taub an als ich wieder zu mir kam.

Ich blinzelte einige Male bis ich mich an die Helligkeit der Sonnenstrahlen die in das Zimmer fielen gewöhnt hatte.

Als ich sah wo ich mich befand riss ich schlagartig die Augen auf und richtete meinen Körper auf.

Stöhnen sackte ich wieder zurück.

Mir tat einfach alles so höllisch weh.

„Sakura, du bist wieder wach!“

Mein Kopf schellte nach rechts.

Sasuke saß auf einem Stuhl neben seinem Bett indem ich gerade lag.

„Was ist passiert?“ ich erschreckte über meine eigene Stimme, diese war so gut wie nicht vorhanden und total brüchig.

„Ich habe dich, nachdem du gestern zusammengeklappt bist, mit zu mir genommen. Und du wirst hier jetzt auch erstmal eine Weile bleiben.“ er sprach seine Worte mit so einem Nachdruck, dass es keine Widerworte erlaubte, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht hier bleiben, ich habe es meiner Mutter versprochen.“

Wütend sprang Sasuke von seinem Stuhl auf sodass ich ängstlich zusammenzuckte.

Sofort wurde er wieder ruhiger und sah mich mitleidig an.

„Ich denke nicht, dass deine Mutter gewollt hätte das du bei deinem Vater bleibst wenn sie wüsste was er dir antut.“

Diese Worte versetzten mir einen Stich und es liefen stumme Tränen über mein Gesicht.

Der schwarzhaarige setzte sich neben mich und strich mir beruhigend über den Rücken.

„Du weißt das das so aber auch nicht mehr weitergehen kann?“ murmelte er woraufhin ich nickte.

Mein Kopf tat von Sekunde zu Sekunde mehr weh und ich fühlte mich wieder komplett ausgelaugt.

Ich schloss meine Augen und bekam nicht einmal mehr mit das mein Kopf auf Sasuke‘s Schulter sackte als ich auch schon wieder einschlief.

Sixth

Als ich das nächste mal aufwachte, war es draußen bereits am dämmern.

Ich schälte mich aus der Decke und versuchte das Schwindelgefühl zu ignorieren als ich mich aus Sasuke‘s Bett hiefte.

Mein Körper schmerzte so sehr, das ich garnicht wusste, welcher Körperteil am meisten weh tat.

Ich ging in Richtung der Tür und verließ Sasukes Zimmer, da von ihm keine Spur in diesem zu sehen war.

Auf leisen Sohlen tapste ich in Richtung der Küche, die er mir bereits beim einstudieren unseres Textes gezeigt hatte.

Als ich den langen Flur entlang ging, sah ich an der Wand einpaar Bilder seiner Familie hängen. Er hatte eine wirklich hübsche Mutter und einen eher streng wirkenden Vater.

Sein Bruder schien einpaar Jahre älter als er selbst zu sein und sah Sasuke wirklich sehr ähnlich.

Ich betrachtete die Bilder eine Weile und musste lächeln, als ich ein Bild sah auf dem Sasuke wie ein trotziges, kleines Kind seinem Bruder die Zunge rausstreckte, nachdem dieser ihm durch die Haare wuschelte.

Ich schreckte etwas zusammen als ein räuspern mich aus den Gedanken riss.

„Sasuke, du hast mich erschrocken.“

„Tut, mir leid. Wieso bist du aufgestanden?“ fragte er und seine Stimme klang irgendwie kalt.

Genervt zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

„Kannst du mir mal sagen wieso du jetzt wieder so ein Miesepeter bist?“ demonstrativ stemmte ich meine Hände in die Hüften und sah Sasuke streng entgegen.

Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu, nahm mein Handgelenk und führte mich einpaar Schritte weiter zu einem großen Spiegel.

Entsetzt weitete ich meine Augen und hielt mir die Hand vor dem Mund.

Ich sah schrecklich aus!

Ich hatte ein aufgeplatzte Lippe, ein blaues Auge und mehrere blauen Flecken im Gesicht.

„Es geht mich eigentlich nichts an, aber so kann es nicht weitergehen. Und das weißt du! Entweder wirst du zum Jugendamt gehen, oder ich übernehme das für dich, aber das wird dann alles andere als lustig für deinen Vater.“

Ich wollte gerade etwas erwidern als der schwarzhaarige mich unterbrach.

„Keine Widerrede! Er muss für seine Taten bezahlen. Und es ist mir egal was du und deine Mutter für eine Vereinbarung getroffen habt.“

Er sprach diese Worte so monoton und selbstverständlich aus, das ich beinahe schon zustimmte.

Ich sah Sasuke einfach nur in die Augen und wusste das er recht hatte.

Aber er war immer noch mein Vater und trotz allem, liebte ich ihn.

„Kann...kann ich für einpaar Tage hier bleiben?“ stotterte ich und wurde etwas rot um die Nase als Sasuke plötzlich anfing zu grinsen.

„Wir werden später einpaar Sachen von dir holen gehen. Vielleicht solltest du dich noch bei deiner blonden Freundin melden, sie hat bereits einpaar mal versucht dich anzurufen.“

Ich seufzte auf.

Das war ja klar.

Aber so wie ich momentan aussah, konnte ich den Mädels nicht unter die Augen treten.

Beziehungsweise, sollte ich die Schule wohl erstmal meiden.

Sasuke führte mich in die Küche und gab mir etwas von seinem selbstgekochtem essen.

„Wow, das schmeckt echt super.“ sagte ich und schaufelte mir schon die nächste Gabel in den Mund.

„Wieso sagst du das so als wäre das ein Wunder?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß so gut wie nichts über dich. Und das du kochen kannst, hätte ich einfach nicht erwartet.“

Gespielt bestürzt legte sich Sasuke die Hand aufs Herz woraufhin ich schmunzelte.

„Ich rede einfach nicht gerne über mich.“

„Du redest allgemein nicht sehr gerne!“

Sasuke runzelte die Stirn.

„Was haben blondi und die anderen über mich gesagt?“fragte er mich neugierig.

„Nur das du zu niemanden nett bist und nie mit anderen redest. Du isst immer allein und bist nur für dich.

Das ist aber nichts, was mir gesagt wurde, das habe ich selbst schon bemerkt.“

„Und dennoch...bist du hier!“ zwinkerte Sasuke mir zu woraufhin ich leicht nickte.

„Wieso bist du zu mir anders als zu den anderen?“

Der schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und stand auf.

„Du tatst mir leid und...“

„Ich brauche kein Mitleid!“ wütend stand ich nun ebenfalls auf und funkelte Sasuke an.

Mitleid war das was ich am wenigsten gebrauchen konnte.

„Lass mich gefälligst ausreden.“ genervt verdrehte Sasuke die Augen.

„Damit wollte ich nicht sagen, dass ich das aus reinem Mitleid mache. Irgendwie...finde ich dich ganz interessant.“ murmelte Sasuke und fing an den Tisch abzuräumen.

Beschämt senkte ich den Kopf da ich wieder rot wie eine Tomate wurde.

„Ich gebe dir Sachen von mir und du kannst duschen gehen. Danach fahren wir zu dir und holen einpaar Sachen für dich.“ sagte Sasuke und sah mir dabei direkt in die Augen.

Ich schluckte heftig und begann einwenig zu zittern.

Dies schien er sofort zu bemerken.

„Ich werde natürlich mitkommen und dich nicht alleine lassen“ fügte er schließlich hinzu.

Etwas beruhigter nahm ich seine Sachen entgegen und ging ins Bad.

Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel und schüttelte traurig den Kopf.

Das mein Vater derartig ausrasten würde hätte ich wirklich niemals gedacht.

Ich wusste dass Sasuke recht hatte und ich nicht mehr zurück zu ihm gehen sollte, aber leider war das nicht so einfach und ich konnte mein Versprechen nicht brechen.

Sofort bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen als ich an meine Mutter dachte.

Hatte sie gewusst das sie eines Tages verschwinden würde? Wieso wollte sie damals mein Wort haben das ich, egal was kommt, bei meinem Vater bleiben würde.

Ich stieg unter die Dusche und lies meinen Tränen freien lauf, nur unter starken Schmerzen schaffte ich es, mich zu duschen und stieg erschöpft wieder aus dieser heraus.

Ich trocknete mich ab und zog die Sachen des schwarzhaarigen an.

Als ich mir seinen Pullover überzog, stieg mir sofort Sasukes Duft in die Nase und ich seufzte wohlig auf.

Genervt über mich selbst schüttelte ich erneut den Kopf und verließ das Badezimmer.

Sasuke stand bereits an der Gegenüberliegenden Wand und schien auf mich zu warten.

Er runzelte die Stirn und kam einen Schritt auf mich zu.

„Du hast geweint.“ stellte er trocken fest und sah mir dabei direkt in die Augen.

„Das hab ich wohl.“ murmelte ich und quetschte mich an ihm vorbei um in sein Zimmer zu gehen und meine Jacke zu holen.

Als ich diese anhatte gingen Sasuke und ich zu seinem Auto und fuhren auch schon los.

Einpaar Minuten später waren wir auch schon bei mir zuhause angekommen und ein mulmiges Gefühl bereitete sich in mir aus.

Zu meiner Überraschung nahm Sasuke für einen kurzen Augenblick meine Hand und drückte diese kurz.

Ich lächelte ihn daraufhin dankbar an.

Als ich die Tür so leise wie möglich aufschloss und in den Flur ging seufzte ich erleichtert auf.

Mein Vater war zum Glück nicht da!

Ich wollte mir gerade Sasukes Arm schnappen und mit ihm auf mein Zimmer gehen, als ich sah wie er wie in Tance auf den Boden starrte.

Ich folgte seinem Blick und weitete meine Augen.

Mein Vater hatte wohl nachdem er mich schlug noch nicht aufgeräumt, denn der Boden war mit einigen Spritzern Blut versehen.

Ich senkte wieder den Kopf und atmete tief ein.

„Komm...“ murmelte ich und zog leicht an seiner Jacke in der Hoffnung das er mir folgen würde.

Tatsächlich lief er mir dann auch nach und setzte sich auf mein Bett als wir in meinem Zimmer ankamen.

Als ich einen kurzen Blick zu ihm wagte, sah ich das Sasuke seinen Kiefer anspannt und wahrscheinlich mit sich rang, nicht auszurasten.

Ich zog meinen kleinen Koffer aus meinem Kleiderschrank und fing an alles wichtige einzupacken.

Natürlich auch meine Schulsachen.

Ich war im momentan total froh darüber, dass es Wochenende war und wir nicht in die Schule gehen mussten.

Zumal ich nicht wusste, ob ich am Montag wieder gehen sollte.

Das würde wahrscheinlich nur fragen aufwerfen.

Nachdem ich meine Sachen fertig gepackt hatte, hörte ich wie sich die Haustüre unten öffnete.

Sofort versteifte ich mich und sah erschrocken zu Sasuke.

Dieser änderte seinen Blick plötzlich in pure Wut und stand blitzartig vom Bett auf um in Richtung Türe zu laufen.

Er würde doch nicht?!

Schnell lief ich im hinterher.

Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn von hinten umklammern, seine Hand war bereits am Türknauf.

„Bitte...nicht...“ stotterte ich und war überfordert mit der gesamten Situation.

Sasuke spannte sich an und warf mir einen kalten Seitenblick zu den ich aber gekonnt ignorierte und mich stattdessen noch fester an ihn klammerte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der wir einfach nur so dastanden lies er den Türgriff los und ich entfernte mich einwenig von ihm.

Wir hörten wie mein Vater ins Bad ging und eine Dusche zu nehmen schien.

Schnell schnappte ich mir meinen Koffer den Sasuke mir aber sofort wieder abnahm und wir verließen die Wohnung.

Als wir in sein Auto stiegen seufzte ich erleichtert aus und bemerkte dann erst, dass ich am ganzen Körper zitterte.

Sasuke hatte seine Hände auf das Lenkrad gelegt und ich sah, das er angespannt war.

„Irgendwann Sakura, da werde ich ihm begegnen.

Und du wirst nicht dabei sein um mich aufzuhalten!“

Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen und ignorierte die Worte des schwarzhaarigen stillschweigend.
 

„Du solltest lieber noch einpaar Tage warten bevor du wieder in die Schule gehst.“

Meinte Sasuke als er mir half einpaar meiner Sachen in den Kleiderschrank des Gästezimmers einzuräumen.

„Das sollte ich wohl. Und Ino werde ich auch gleich anrufen müssen.“

Sasuke nickte daraufhin nur.

„Ich mache uns nochmal eine Kleinigkeit zu essen, solange kannst du blondi..“

„Ino.“ unterbrach ich ihn barsch.

„Ino anrufen...“

Ich nickte zufrieden und schon verließ Sasuke das Zimmer.

Seufzend schnappte ich mir mein Handy.

6 Anrufe in Abwesenheit.

Alle von Ino.

Ich lächelte leicht als ich ihre Nummer auswählte und es klingelte.

„Sakura? Na endlich!! Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung? Wieso rufst du jetzt erst zurück?!“ Brabbelte sie direkt drauf los woraufhin ich etwas kichern musste.

„Tut mir leid Ino, ich hatte Ärger mit meinem Vater weil ich gestern Abend zu spät gekommen bin und konnte mich deshalb noch nicht melden“

Das war wenigstens nicht gelogen.

„Puh, und ich dachte schon, dir wäre etwas zugestossen.“ seufzte Ino erleichtert auf.

„Ich freue mich schon auf Montag, ich muss dir wenn wir uns sehen unbedingt etwas erzählen!“ kicherte die blondhaarige ins Telefon woraufhin ich leise aufseufzte.

„Naja..also eigentlich...bin ich etwas erkältet und werde deshalb wohl am Montag nicht in die Schule kommen. Nicht das ich jemanden anstecke.“ versuchte ich mich rauszureden und zwang mich ein gespieltes Husten rauszupressen.

„Oh, das kann ich natürlich verstehen! Ich wollte mich nochmal für den tollen Abend bedanken Sakura, ich freue mich, das wir Freundinnen geworden sind.“

Ich lächelte glücklich und erwiderte Ino das selbe.

Wie redeten noch eine gute halbe Stunde über Gott und die Welt als wir dann auflegten.

Nachdem ich meine restlichen Sachen ausgepackt hatte ging ich in die Küche aus der schon ein lecker riechender Geruch kam.

Sasuke grinste mir entgegen und füllte meinen Teller mit seinem selbstgemachten essen welches ich auch sofort verschlang.

„Sag mal, kann es sein das du schon lange nichts gescheites mehr gegessen hast?“ fragte er amüsiert über mein Essverhalten.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Für mich alleine hat es sich nicht wirklich gelohnt. Und wenn ich für meinen Vater gekocht habe, gab es meistens nur das selbe da er nie was neues ausprobieren wollte.“ antwortete ich ihm ehrlich und zuckte mit den Schultern.

Nickend aß Sasuke seinen Teller zuende.

Nachdem wir aufgegessen hatten half ich ihm noch schnell beim aufräumen der Küche, danach schauten wir im Wohnzimmer noch einen Actionfilm und gingen hinterher auch schon ins Bett.

Es war ein sehr anstrengender Tag, ich war Sasuke sehr dankbar das ich hier sein durfte und gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meinem Vater.

Was sollte ich nur tun?

Seventh

Am nächsten Morgen wachte ich bereits um 8 Uhr auf, nachdem ich die halbe Nacht lang wach im Bett lag und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Ich beschloss Sasuke etwas gutes zu tun und machte mich leise auf den Weg in die Küche.

Ich bereitete einen Kaffee vor und zauberte aus Brötchen, die wir gestern noch schnell besorgt hatten, Aufschnitt und Obst ein leckeres Frühstück.

Zufrieden deckte ich den Tisch und ging danach den langen Flur entlang in Richtung Sasukes Zimmer um ihn zu wecken.

Ich klopfte vorsichtig an seiner Zimmertüre, erhielt aber keine Antwort.

Ich öffnete leise die Tür und schlich in das dunkle Zimmer, in der Hoffnung, nirgendwo anzustoßen.

Ans einem Bett angekommen betrachtete ich den schlafenden einen Augenblick.

Leider konnte ich durch die Dunkelheit nur seine Umrisse sehen.

„Sasuke...“ flüsterte ich und rüttelte leicht an seiner Decke.

Keine Reaktion.

„Sasuke!“ mit etwas mehr Nachdruck versuchte ich ihn nocheinmal zu wecken.

Diesmal wachte er tatsächlich auf und schreckte hoch.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe Frühstück gemacht und wollte dich nur wecken.“ murmelte ich und lächelte zackhaft.

„Geb mir fünf Minuten.“ murmelte der schwarzhaarige und lies sich nach hinten auf sein Kissen fallen.

Ich ging zurück in die Küche, schenkte uns einen Kaffee ein und nahm Platz. Einpaar Minuten später kam Sasuke ebenfalls in die Küche und staunte nicht schlecht.

„Das ist jetzt genau das was ich brauche.“ meinte er und schlürfte an seiner Tasse Kaffee.

Ich lächelte ihn leicht an und aß stillschweigend mein Essen.

„Wann kommen deine Eltern genau wieder?“ fragte ich und runzelte die Stirn als Sasuke bei der Frage leicht zusammenzuckte.

„Hör zu, ich habe dir damals vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt“ fing er an woraufhin ich ihn verwirrt anstarrte.

„Ich lebe hier mit meinem Bruder alleine. Meine Eltern leben beide nicht mehr.“

Erschrocken weitete ich meine Augen und hielt meine Hand vor dem Mund.

„Ich möchte darüber auch nicht reden, also bitte Versuch es erst garnicht.“ fügte er noch hinzu bevor ich auch nur daran denken konnte ihn zu fragen was passiert sei.

„Aber...“

„Ich habe dir das jetzt auch nur gesagt, damit keine Fragen aufkommen weil meine Eltern nicht nachhause kommen. Belass es bitte einfach dabei.“ unterbrach er mich und seine Stimme klang dabei so kalt das es mir eiskalt den Rücken runter lief.

Ich nickte, war aber trotzdem total neugierig und hoffte das Sasuke es mir trotzdem erzählen würde.

Nach dem Essen räumten wir gemeinsam den Tisch an und machten die Küche sauber.

Den restlichen Sonntag verbrachten wir damit einpaar Filme anzuschauen.

Sasuke war nach dem Gespräch morgens über seine Eltern überhaupt nicht mehr gesprächig und wirkte sehr bedrückt.

„Tut mir leid das ich das mit deinen Eltern angesprochen habe.“ murmelte ich entschuldigend.

„Schon gut, du konntest es ja nicht wissen.“ antwortete er schulterzuckend und schaute wieder in den Fernseher.

Ich nickte und beobachtete Sasuke unauffällig von der Seite.

Der schwarzhaarige sah wirklich toll aus. Mich wunderte es einwenig das er nicht zu den beliebten Schülern gehörte sondern eher zu den Außenseitern.

Das lag wohl daran, das er mit niemanden sprach und für die meisten kein gutes Wort übrig hatte.

Leider war ich nicht unauffällig genug denn als er plötzlich zu mir rüber sah zuckte ich ertappt zusammen.

„Tschuldige.“ murmelte ich wieder und und sah rotwerdent zu Boden.

Das Sasuke mich belustigt angrinste bekam ich dadurch nicht mit.

„Erzähl mir wieso du immer alleine bist Sasuke.“ platzte es plötzlich aus mir heraus woraufhin Sasuke mich nur Stirnrunzelnd ansah.

„Das habe ich bereits.“

„Das lasse ich als Antwort aber nicht durchgehen.“ antwortete ich und sah ihn erwartungsvoll an.

Sasuke seufzte ergeben auf woraufhin ich innerlich bereits einen Luftsprung machte.

„Ich komme selbst ebenfalls nicht aus dieser Stadt sondern bin wie du hier her gezogen.

Ich hatte in meiner alten Heimat viele Freunde, leider stellte sich mit der Zeit heraus das ich keinen von ihnen hätte trauen sollen.

Also beschloss ich, sobald ich hier her ziehe, ich mich mit niemanden abgeben will.

Und das hat bisher auch recht gut geklappt.“

Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich abwartend an.

„Was genau ist mit deinen Freunden von damals geschehen?“ fragte ich neugierig und kam ihm ein Stück näher da mich das ganze wirklich sehr interessierte.

„Ich möchte darüber nicht reden, Sakura.“

„Aber ich habe dir auch alles erzählt.“ schmollte ich und sah ihn bittend an.

„Das hättest du nicht müssen!“ zischte er mich an woraufhin ich erschrocken zurückwich.

Ich senkte traurig den Kopf und stand auf.

„Ich gehe auf mein Zimmer.“ sagte ich und wollte gerade loslaufen als ich sanft am Handgelenk gepackt und zurückgezogen wurde.

Ich landete direkt neben Sasuke auf der Couch und sah ihn fragend in die Augen.

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren. Das ist nur ein Thema über das ich nicht gerne spreche.“ flüsterte er und strich mir sanft über die Hand die er immer noch hielt.

Mein Herz fing automatisch an schneller zu schlagen und mein Gesicht müsste dem einer Tomate gleichen.

„Ich danke dir dafür, das du mir vertraust und mir das mit deinem Vater erzählt hast. Dennoch bin ich nicht bereit über das zu reden, was mit meiner Familie war.

Ich hoffe du verstehst das.“ flüsterte er weiter woraufhin ich nickte und meinen Kopf senkte. Ich wollte nicht das Sasuke sah wie rot ich im Moment war.

Er war mir so nah und das er noch immer meine Hand hielt machte die Situation auch nicht unbedingt besser.

Als er meine Hand losließ setzte mich mit etwas Abstand wieder neben ihn und starrte in den Fernseher.

Ich konnte mich überhaupt nicht auf den Film konzentrieren sondern hing meinen Gedanken nach.

Obwohl ich Sasuke noch nicht lange kannte fühlte ich mich mit ihm verbunden und zu ihm hingezogen. Und ausgerechnet hier würde ich jetzt auf unbestimmte Zeit leben.

Leise seufzte ich auf.

Sasuke schien für mir nicht den Eindruck zu machen als wäre er an engeren Freundschaften oder gar Beziehungen interessiert.

Klar, er hatte mich in gewisser Weise bereits an sich rangelassen aber reichte das aus?

Erneut seufzte ich und hätte am liebsten laut aufgestöhnt.

Als der Film nach einer gefühlten Ewigkeit zu Ende ging, aßen der schwarzhaarige und ich noch eine Kleinigkeit und machten uns danach auch schon auf den Weg in unsere Schlafzimmer.

Ich hing noch eine ganze Weile meinen Gedanken nach bis ich endlich in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

Am nächsten Morgen wachte ich gegen halb neun auf.

Heute war Montag, das hieß das wir wieder Schule hatten in der sich Sasuke vermutlich gerade befand.

Ich beschloss also schnell unter die Dusche zu hüpfen und mich danach etwas in dem Haus umzusehen.

Nach der Dusche betrachtete ich mich im Spiegel.

Ich sah immer noch schlimm aus und würde wohl oder übel die ganze restliche Woche noch zuhause bleiben müssen.

Bei dem Gedanken an meinem Vater lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Er war bestimmt stinksauer weil ich seit einpaar Tagen nicht mehr nachhause gekommen bin.

Plötzlich bekam ich es mit der Angst zutun und begann hektisch zu atmen.

Es war gar keine gute Idee meinen Vater zu verlassen. Sollte er herausfinden wo ich mich befand, würde er vielleicht Sasuke auch etwas antun.

Ich rannte so schnell ich konnte in Richtung der Haustüre und wollte das Haus verlassen um wieder nachhause zu gehen.

Es war mir egal was er mir antat, aber nicht was er möglicherweise mit Sasuke vorhatte.

Bevor ich an der Tür ankam lief ich plötzlich gegen etwas und knallte auf den Boden.

„Sakura?“ erschrocken starrte ich auf.

Vor mir stand Sasuke und sah mich besorgt an.

„Wieso bist du hier?“ fragte ich und atmete schwer.

„Freistunde.“ war alles was er sagte als er mir auf die Beine half.

Plötzlich fand ich mich in seinen Armen wieder.

„Was ist passiert?“ fragte er leise und strich mir beruhigend über den Rücken.

Mein Atem ging immer noch sehr unkontrolliert und ich krallte mich am Tshirt des schwarzhaarigen fest.

„I-Ich sollte nicht h-hier sein Sasuke. Wenn er rausfindet wo ich bin...er wird dir etwas antun.“ stotterte ich und zitterte am ganzen Körper.

Sasuke aber lachte leise auf.

„Ich habe aber keine Angst vor ihm. Du brauchst ebenfalls keine Angst mehr haben, ich werde dich vor ihm beschützen.“ sagte er mir fester Stimme und drückte mich noch näher an sich heran woraufhin mein Herz schneller schlug.

„Wenn ich später von der Schule komme, möchte ich das du noch da bist, verstanden?!“ Ich nickte und lies ihn langsam los.

Sasuke blieb noch einpaar Minuten bei mir und ermahnte mich nocheinmal hier zu bleiben solange er in der Schule war.

Er verabschiedete sich und schon war ich wieder alleine.

Ich beschloss meinen Plan von vorhin fortzusetzen und erkundete das riesige Haus.

Es hatte wirklich viele Zimmer, die meisten davon standen leer und wirkten eher als Abstellraum.

Irgendwann kam ich an einem Zimmer an, das früher wohl das Schlafzimmer von Sasukes Eltern war.

Ich ging langsam hinein und bekam sofort ein beklemmtes Gefühl.

Seine Eltern waren tot und ich schlich mich durch deren Haus.

Ich seufzte und verließ das Schlafzimmer.

Sasuke würde sicher darüber mit mir reden wenn er soweit war.

Ich ging ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher an und versuchte die Zeit bis Sasuke wieder kam mit einer Sitcom zu überbrücken.

Es verging einige Zeit bis ich hörte wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Freudig sprang ich auf und machte mich auf den Weg zu dieser.

Als ich sah mit wem Sasuke dort stand stockte mir der Atem.

„Oh mein Gott, Sakura!“

Ich weitete erschrocken die Augen als Ino sich in meine Arme warf und mich fest in eine Umarmung zog.

Ich starrte verwirrt und überfordert zu Sasuke der mich entschuldigend ansah.

„Was tust du hier, Ino?“ fragte ich vorsichtig und drückte die blonde etwas weg von mir.

„Ich bin vorhin in unserer Mittagspause zu Sasuke gegangen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich dir die Sache mit der Erkältung nicht abgenommen, wusste aber das ich am Telefon auf Granit beißen würde.

Und nachdem ich Sasuke über mehrere Stunden genervt habe, hat er mir gesagt das du momentan bei ihm untergekommen bist und bat ihn, mich heute zu dir zu bringen.“ lächelte sie woraufhin ich ebenfalls lächeln musste.

„Sie war wirklich nervig. Tut mir leid das ich geredet habe.“ sagte der schwarzhaarige und fuhr sich durch die Haare.

„Was ist mit deinem Gesicht passiert?“ fragte Ino und zeigte auf mich.

Leise seufzte ich auf.

Ich beschloss Ino zu erzählen was passiert war, ich konnte ihr trauen, da war ich mir sicher.

Also erzählte ich ihr von meinem Vater, meiner Mutter und das Versprechen welches ich ihr damals gab.

Nach beenden meiner Erzählung stand Ino wütend auf und schlug mit der Faust gegen den Tisch.

„Wie konnte er es wagen dir soetwas anzutun?“

Ich zuckte mit den Schultern und warf Sasuke einen Seitenblick zu. Er schien angespannt zu sein und nippte an seinem Kaffee.

Ino blieb noch einwenig bei uns und wir redeten über Gott und die Welt.

Als sie sich verabschiedete was es draußen bereits am dämmern also beschlossen Sasuke und ich etwas zu essen.

„Ich hoffe du bist mir nicht böse das ich Ino hergebracht habe.“ murmelte der schwarzhaarige und kratzte sich am Hinterkopf.

„Ich denke es ist schon in Ordnung.“ antwortete ich lächelnd und deckte den Tisch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen lieben Dank für die bisher so positive Resonanz! Ihr macht mich wirklich glücklich 🥰🥰 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  MissBlackBloodSakura
2022-03-17T17:04:31+00:00 17.03.2022 18:04
Schreibst du noch weiter??🥰😇
Von:  LikeParadise
2020-12-20T19:22:51+00:00 20.12.2020 20:22
Hey schön dass du weiter gemacht hast. Ich freue mich mich immer wenn es weiter geht. Ich bin schon neugierig zu erfahren was ihm seine alten Freunde angetan haben. :)
Mach weiter so.
Von:  Scorbion1984
2020-12-19T20:23:04+00:00 19.12.2020 21:23
Nun bin ich auch neugierig geworden, was ist mit seinen Eltern passiert und warum haben ihn seine alten Freunde verraten?
Er ist wirklich sehr verschlossen.
Na vielleicht erzählt er es doch mal .
Wünsche Dir noch einen schönen 4.Advent.
Von:  Scorbion1984
2020-12-02T20:00:21+00:00 02.12.2020 21:00
Sakura sollte auf keinen Fall zu ihrem Vater zurück ,der hat sich nicht unter Kontrolle ,man könnte meinen das es ihm egal ist ob sie lebt oder nicht .
Wie kommt er auf die Idee das sie Schuld hätte ,das die Mutter weg ist?
Tolle Geschichte ,sehr emotional, freu mich auf die Fortsetzung.
Von:  LikeParadise
2020-12-02T15:27:37+00:00 02.12.2020 16:27
Huhu.. super, dass du weiter gemacht hast. Ich freue mich immer sehr darüber. :)))
Nein, Sakura sollte auf gar keinen Fall zu ihrem Vater zurück. Wenn ihre Mutter wüsste, was er ihr antut dann würde sie nicht wollen, dass sie bleibt, da bin ich mir sicher. Es wird in solchen Fällen nämlich nicht besser, sondern eher immer schlimmer. Manchmal endet sowas auch mit dem Tod... Soll sie erst im Krankenhaus landen, bis sie es versteht?
Sasuke hat vollkommen Recht..sie sollte ihm da vertrauen. Gut dass er da ist ;))
Jedenfalls freue ich mich, dass du so schnell weiter gemacht hast und ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten. Toller Verlauf bisher :D
Von:  Scorbion1984
2020-11-30T20:23:09+00:00 30.11.2020 21:23
Sie sollte ihren Vater beim Jugendamt anzeigen, dem ist nicht mehr zu helfen .Sasuke sein Verhalten ist einfach toll.
Antwort von:  Luanataio
02.12.2020 15:08
Da geb ich dir recht, so kann es für Sakura nicht weitergehen.
Das ist er 🥰
Vielen Dank für dein Kommentar ☺️
Von:  MissBlackBloodSakura
2020-11-30T20:22:00+00:00 30.11.2020 21:22
Tolles Kapitel 😘
Freue mich schon auf die Fortsetzung 😘😘🥰
Antwort von:  Luanataio
02.12.2020 15:08
Vielen Dank 🤩🥰
Bald geht es schon weiter ☺️
Von:  LikeParadise
2020-11-30T16:35:22+00:00 30.11.2020 17:35
Huhu, toll dass du wieder weiter gemacht hast. Ich würde mich echt freuen mehr zu lesen. Mach weiter so!

Antwort von:  Luanataio
02.12.2020 15:09
Bald geht es schon weiter 🥰
Danke dir 😘
Von:  Scorbion1984
2020-11-20T07:10:19+00:00 20.11.2020 08:10
Oh man ,Sakuras Vater liegt hoffentlich im Suffkoma ,damit er nicht ihr heimkommen bemerkt.
Aber ich denke dieses Glück hat sie wohl nicht ,oder ?
Von:  LikeParadise
2020-11-20T05:16:52+00:00 20.11.2020 06:16
Gutes Kapitel. Oh Oh sakuras Vater wird bestimmt ausrasten... Ich bin gespannt wie es weiter geht. :)


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