Unlimited von Farbenmaedchen ================================================================================ Kapitel 17 ---------- Meine Brust hebt und senkt sich unregelmäßig unter meinem stoßartigen Atem. Das erste Mal, als ich Victor begegnet war, standen wir fast genauso. Seine Augen liegen direkt auf mir, erbarmungslos. Mein Herz klopft wie damals. »Jetzt bist du ganz still? Du hast Angst dich auszuziehen?«, raunt er dunkel. »Wenn du niederkniest und mich um Verzeihung anflehst, habe ich vielleicht Erbarmen.« Wie betäubt, tasten sich meine Fingerspitzen zum Saum meines Pullovers. Ohne den Blick von Victor zu nehmen, ziehe ich mein Oberteil langsam über meinen Kopf und lasse es auf den Boden fallen. Der Mafiaboss mustert mich misstrauisch. Er schnaubt, bevor er sich von mir löst. Dann läuft er zum Sofa, lässt sich fallen, die Arme wie zuvor über die Lehne schwingend. Seinem auffordernden Nicken nachkommend, öffne ich den Knopf meiner Hose, den Reißverschluss. Mit den Fersen streife ich meine Schuhe ab. Nachdem die Jeans von meinen Beinen gleitet, steige ich heraus. Die Socken ziehe ich mit einem Finger herunter. Victor deutet auf die Mitte des Raumes, weshalb ich mich vor den Tisch stelle. »Alles ausziehen.« Kurz spähe ich zur Tür. Daraufhin erklärt Victor: »Verschlossen. Ohne meine Erlaubnis kann niemand herein… oder heraus.« Diesmal ist es meine Unterhose, an die meine zitternden Finger finden. Ich kann seinem Blick nicht mehr standhalten, als ich das letzte bisschen Stoff über meine Hüften ziehe und es zu meiner Hose werfe. Unwillkürlich presse ich die Beine zusammen, halte meine Hände vor den Schritt. »Habe ich dir erlaubt, dich so zu verstecken? Arme hinter den Rücken!«, kommt Victors schroffer Befehl. Zögerlich tue ich, was er will. Die Scham, völlig entblößt mitten im Raum zu stehen, während er jeden Zentimeter meines Körpers mit seinen kalten Augen überfliegt, vermischt sich mit der Aufregung. Ich will im Boden versinken. Gleichzeitig bin ich völlig im Moment gefesselt. Ich will, dass es aufhört, ohne, dass es vorbei ist. »Komm her.« Ich trete um den Glastisch herum, bis ich direkt vor Victor stehe. Gewaltsam löst er den Knoten seiner Krawatte, bevor er mein Handgelenk packt, um mich herumzudrehen. Hinter meinem Rücken führt er meine Arme wieder zusammen, bindet sie mit seiner Krawatte fest. Diese sitzt so eng, dass ich mich nicht selbst von ihr befreien könnte. Anschließend zerrt er mich wieder herum. »Hinknien.« Mein Blick wandert zum Parkett. Mir wird bewusst, was Victor vorhat. »Was ist?« »Victor…«, beginne ich, stoppe aber, als er die Augen verengt. Verwirrt frage ich mehr, als ich sage: »M-Meister…?« Offensichtlich zufrieden mit meinem Lernprozess, huscht ein kleines Lächeln über seine Lippen. Beiläufig streicht  er mein Bein entlang. Habe ich ihn gerade wirklich Meister genannt? »Knie dich hin«, wiederholt Victor sanfter als zuvor. »Ich weiß aber nicht… wie das geht…« »Deshalb lernst du jetzt.« Meine Lippen fest aufeinander pressend, knie ich mich vor den Mafiaboss, welcher seine Hose öffnet. Ich lasse zu, dass er mir über die Wangen streichelt, mich weiter heranführt. Der Knopf seiner Hose steht offen, lässt zu, dass ich die schwarze Unterhose erkennen kann. Victors Hand fährt meinen Hals hinab, über meine Schulter, wieder hinauf. Über meine Lippen kommt ein Seufzen. »Was… kommt als nächstes?«, frage ich unbeholfen, wie ein Kind, welches das folgende Schulfach vergessen hat. »Als nächstes legst du deine schönen Lippen…« Victor zieht seine Unterhose soweit herunter, dass sich sein bereits halb erregtes Glied nun direkt vor meinem Gesicht befindet. »I-Ich weiß nicht… Was, wenn ich etwas Seltsames mache? Wenn niemand sowas machen würde?« »Dann bist du der Erste«, ist Victors Antwort, bevor er sich zu mir beugt, um in mein Ohr zu hauchen: »Oder bevorzugst du lieber ein schmerzhaftere Strafe?« Als ich den Kopf schüttele, lehnt er sich wieder zurück. Diesmal findet seine Hand an meine Hinterkopf. Einen letzten Blick werfe ich hoch zu Victor, dann schließe ich die Augen und lege meine zitternden Lippen an die Spitze seines Glieds. Weil ich keinen blassen Schimmer habe, was ich als nächstes tun soll, halte ich kurz inne. Mit den Lippen folge ich Victors Glied bis nach unten, nur um danach das gleiche Spiel nach oben zu treiben. Ich bilde mir ein, Victor tief durchatmen zu hören, aber ich traue mich nicht aufzusehen. Deshalb weiß ich nicht, was der Mafiaboss gerade für ein Gesicht macht. Um einen Schritt weiterzugehen, nehme ich jetzt die Spitze seines Glieds in meinen Mund. Ab und zu scheitere ich am Versuch, meine Hände auf seinen Beinen abzulegen, weil ich vergesse, dass sie mir hinter dem Rücken zusammengebunden wurden. Meine Lippen bewegen sich zögerlich tiefer, wieder höher… Bevor ich fortfahre, löse ich mich nun doch. Ich spähe zu Victor auf. »R-Richtig…?« Seine Stimme klingt rau. »Richtig.« Erleichtert, nicht schon am Anfang versagt zu haben, mache ich mit meiner Aufgabe weiter. Diesmal traue ich mich, Victors Glied tiefer in meinen Mund aufzunehmen. Mir wird ganz heiß. Ich schließe meine Lippen fester, beginne mich auf und ab zu bewegen. Mit jedem Mal, das ich sein Glied ein Stück weiter aufnehme, muss ich den Drang unterdrücken, zu seufzen. Nervös rutsche ich auf meinen Knien, beschleunige das Tempo. »Mehr…«, fordert Victor seufzend, »…mit der Zunge.« Ich folge seinen Anweisungen, fahre mit der Zunge herab, wenn ich meinen Kopf senke. Victors Finger graben sich in meine Haare. Gedämpft beginnt er zu stöhnen. Ob er sich gut fühlt? Ob jedes Mal diese Hitze durch seinen Körper schieß?, geht es mir durch den Kopf. Während ich Victor mit dem Mund verwöhne, schießen die Bilder unserer letzten Nächste durch meine Erinnerungen. Würden wir danach weitermachen? Ist es dann schon vorbei? Ich presse meine Knie zusammen, bewege unruhig meine Hüfte. Langsam werde ich auch hart.  Es ist unangenehm. Es zieht. Ich will mehr. Keuchend löse ich mich von Victor, dessen glasige Augen sich sofort auf mich legen. Ehe er mir den Befehl zum Weitermachen geben kann, stehe ich taumelig auf. Direkt über den Mafiaboss knie mich auf die Couch. »Mach mich los…«, bitte ich heiser. Zähnefletschend bedenkt mich Victor mit einem dunklen Grummeln, weil ich nicht tue, was er will. Trotzdem lässt er es zu, dass ich jetzt auf ihm sitze, ihn von oben herab betrachte. Er reißt mich mit einem brutalen Ruck an sich, um mich stürmisch zu küssen. Aus Leidenschaft? Aus Ärger? Wenn er will, könnte er mich zu allem zwingen. Dazu, dass ich weitermache, dass ich nicht mehr so arrogant auf ihm sitze… Stattdessen öffnet er tatsächlich den Knoten um meine Handgelenke. Kaum bin ich befreit, schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und erwidere unseren heftigen Kuss. So gut…, hallt es in meinen überforderten Gedanken. Ich will mehr, ihm noch näher sein… Will er das auch? Will er auch alles von mir wissen, mich berühren und küssen und festhalten? »Lass uns…«, stöhne ich in unseren Kuss. Gleich darauf fängt mich Victor wieder mit seinen Lippen ein. Inzwischen tastet er mit einer Hand in seiner Hosentasche herum, mit der anderen greift er grob meinen Hintern.  Als er ein Kondom aus seiner Tasche kramt, verkneife ich mir einen zynischen Kommentar. Herzlos reißt er es auf, zieht es über sein hartes Glied. Alles während unseres wilden Kusses. Ein Stück drückt er mich von sich. Nach Luft ringend betrachten wir uns. Ich frage mich, was er gerade denkt. Ob er mich einfach nur nehmen will… Ob er gerade nur mich will… Victor streicht meinen Hals hinauf. Bereitwillig öffne ich meinen Mund, als sein Finger sich zwischen meine Lippen drängt. Wie zuvor bei deinem Glied schleicht meine Zunge seinen Finger hinab. Diesmal muss ich ihm in die Augen sehen. Ein Schauer fährt über meinen Rücken. Ich fühle mich vollkommen entblößt.  Er zieht seinen Finger aus mir zurück, den er sofort zu meinem Hintern führt und in mich eindringt. Hastig beginnt er mich zu dehnen, lässt sich kaum Zeit dafür. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ein paar Mal habe ich dieses Gefühl schon mit Victor erlebt. Jetzt tut es nicht mehr weh. Jetzt ist da nur dieses Kribbeln, das sich von meinem Hintern, über meinen Bauch kämpft. Ich kann kaum stillhalten. Nach seinem zweiten Finger will Victor mich mit einem dritten Dehnen, doch ich drücke ihn an der Brust zurück. Er fällt nach hinten, packt meine Hüfte. »Ich will’s endlich tun.« »Dann mach es selbst«, bestimmt er dunkel. Erst beiße ich mir auf die Lippe. Noch ein Stück krabbele ich vor, hebe mein Becken an und führe sein Glied ungeschickt zu meinem Hintern. Einmal schlucke ich noch. Anschließend lasse ich mich langsam nieder. Weil ich zu ungeduldig beim Dehnen war und wir diesmal kein Gleitgel benutzen, reißt es nun doch, sodass ich Victors Glied kaum in mich aufnehmen kann. Meine Hilflosigkeit scheint er zu merken. Sein Griff wird an meinen Seiten stärker. Bestimmend gibt er die Richtung an, rückt mich langsam herunter, bis ich ihn vollkommen in mir aufgenommen habe. Ich lehne mich wieder gegen Victor, hole kurz Luft. »Du bist so hart, dabei habe ich dich noch gar nicht hier berührt…«, flüstert er mir verschwörerisch ins Ohr, als sich seine Hand um mein Glied schlingt. »Wenn du willst, dass ich dich massiere, solltest du dich bewegen. Jetzt.« Wie mir aufgetragen, hebe ich meine Hüfte, um mich daraufhin zu senken. Bei jeder Bewegung folgt Victor mit seiner Hand an meinem Glied. Es fühlt sich zu berauschend an, um mich richtig bewegen zu können. Meine Beine zittern. Meine Muskeln verkrampfen. Diese Position erlaubt Victor so tief in mich vorzudringen wie noch nie. Weil ich diesmal den aktiven Part übernehme, fühlt es sich wie Stunden an, in denen wir Sex haben. Irgendwann scheint es Victor zu langsam zu gehen, weshalb er beginnt, das Tempo vorzugeben, indem er von unten in mich stößt. Meine Arme drücken mich steif an die Brust des trainierten Mannes. Gegen seine heiße Haut prallt mein hektisches Stöhnen. Auf meiner Stirn bildet sich der Schweiß. Im Raum herrschen gefühlt vierzig Grad. Victors erregte Stimme klingt neben meinem Ohr. Seine Hand massiert mich kräftig.  Bald habe ich das Zeitgefühl verloren. Deshalb kann ich nicht sagen, wie lange wir so verbleiben.  Ich komme als erstes, nachdem Victor wieder diesen besonderen Punkt in mir trifft, der mich wimmern lässt. Kurz darauf vergraben sich Victors Finger fest in meine Hüfte, als auch er stöhnend zum Orgasmus kommt. Nachdem wir für einige Augenblicke die letzten Wellen unseres Orgasmus’ ausklingen lassen, krabbele ich zittrig von Victor herunter. Er entsorgt das Kondom und säubert uns, bevor er wieder zu mir auf das Sofa zurückfällt. Kaum sitzt er, schnappe ich mir eines der Kissen. Ich bugsiere es auf seinen Beinen. Frech lege ich mich mit dem Kopf auf seinen Schoß. Obwohl Victor missbilligend die Stirn runzelt, bleibt er still. Ich nutzte die Ruhe aus, um mit meiner Fingerspitze gedankenverloren seinen Bizeps nachzufahren. »Jetzt hast du deine Strafe für mich gehabt.« »Was soll das für eine Strafe gewesen sein?«, fragt er knurrend. »Du wirst Adrian nichts mehr tun, oder?« Mein Finger stoppt, damit ich ihm eindringlich ansehen kann. »Ihn umbringen… oder ihn tagelang foltern… oder seine Familie mit Benzin verbrennen…« »Willst du mich davon abhalten oder mir neue Ideen für Möglichkeiten zum Leiden liefern?« Er verdreht die Augen. »Adrian hat schon Schlimmeres verbockt.« »Warum warst du dann vorhin so schroff?« »Was glaubst du, ist die signifikanteste menschliche Eigenschaft?«, fragt er. Ich will über eine Antwort nachdenken, doch soweit kommt es nicht. Victor packt mich plötzlich an den Haaren und zieht meinen Kopf zurück. Erschrocken zucken meine Hände nach oben. Er beugt sich zu mir herab, flüstert leise, aber deutlich: »Angst.« Als er mich loslässt, schlucke ich. Seine Aktion eben hat nicht wehgetan, dafür umso anschaulicher seine Worte untermalt. Um die Stimmung nicht herunterzuziehen, wechselte ich schnell das Thema: »Gehört der Club dir?« »Ja.« »Wollen wir dann vielleicht… zusammen tanzen?« »Nein. Etwas besseres.« Victor steht auf. Er weist mir an, mich anzuziehen, was ich verwirrt tue. Als wir beide Kleidung tragen, führt er mich aus seinem privaten Abteil – sogar aus dem ganzen Club – heraus. Neben dem Küchenbereich liegt ein Fahrstuhl, der uns nach oben bringt. Ich weiß noch nicht, wo wir uns befinden, als sich die metallenen Türen öffnen und Sicht auf einen sternenklaren Nachhimmel bieten. Mit offenem Mund betrete ich die Dachterrasse. Sonnenliegen und Bett-ähnlichen Polsterecken stehen auf dem Lounge-artigen Geschoss. Steinerne Laternen ragen aus dem Betonboden, verteilen orangenes Licht. Dahinter heben sich die Hochhäuser der Stadt schier bis zum Mond. In manchen Fenstern brennt Licht. Manch eines der Gebäude ist mit einer enormen Werbetafel behangen. Als ich zum Geländer laufe, nehme ich die schwindelerregende Höhe wahr, die mich von den winzig scheinenden Autos trennt. »Gefällt es dir?« Victor lehnt sich neben mich. Er holt eine Zigarre hervor, die er anzünden. Einen kräftigen Zug kostet er von ihr. »Du könntest eine eigene Wohnung mit solcher Aussicht haben. Ein eigenes Haus. Es genügt ein Wort.« Matt sinken meine Schultern herab. »Was bin ich für dich? Du sagst, ich bin kein Gegenstand. Du sagst aber auch, dass du keine Gefühle außer Hass kennst… Also was bin ich?« »Mein Geschäftspartner«, antwortet Victor völlig trocken, pustet den Rauch aus. »Du gibst dich mir hin und dafür erfülle ich dir deine Wünsche, ganz gleich was es kosten mag.« »Aber ich hatte bisher keine Wünsche«, sage ich. Unsere Blicke treffen sich. Irgendwas in Victors Blick regt sich, als würde er tief grübeln. »Also gibt es auch keinen Vertrag. Wir haben niemals die Konditionen festgelegt.« Victor lacht. Nicht lange, aber ehrlich. Doch mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. Meine Augen weiten sich unter dem schönen Gesicht, das lachend warmes Kribbeln durch meinen Körper schickt. Obwohl wir uns nicht lange kennen, fühlt es sich besonders an. Als wäre ich der Einzige, der ihn jemals lachen gesehen hat. Er verschränkt die Arme auf dem Geländer, schaut in weite Ferne. »Und deine Forderungen lauten?« Mein Herz macht einen Satz. »Ich weiß nicht. Vielleicht will ich gar nichts…« In Gedanken setze ich meinen Satz fort: Oder einfach nur bei dir sein. Ich beiße mir schmerzhaft fest auf die Lippe. Das ist falsch. Falsch. Falsch.  Einige Minuten verstreichen schweigsam. Allmählich spüre ich den Wind hier oben durch meine Jacke hindurch. Darum schlinge ich die Arme um meinen fröstelnden Körper. Victor mustert mich, bevor er seine Zigarre einfach in einem der Aschenbecher ausdrückt. Dann streift er seinen Mantel ab. Ich verkrampfe, als er hinter mich tritt, um den dicken Stoff über meine Schultern zu legen. Stutzend ziehe ich den langen Mantel vor mir zusammen.  »Seit wann bist du ein Gentlemen?« Ich drehe mich herum. »Das bin ich schon immer gewesen.« Unentschlossen streiche ich über Victors Arm. »Lass uns lieber reingehen. Sonst erkältet du dich noch.« Erneut lacht Victor. Für mich sieht es perfekt aus. Hör nicht auf. Lass es nicht verschwinden… »Greif in die linke Jackentasche«, fordert er. Als ich dem nachkomme, ertaste ich eine Box. Zu Tage befördert, drehe ich das handbreite Kästchen in alle Richtungen. »Was ist das?« »Deswegen war ich eben verabredet gewesen. Eine Spezialanfertigung. Mach es auf.« Also ziehe ich das weiße Seidenband ab, klappe den Deckel auf. Als ich sehe, was sich darin befindet, muss ich ein paarmal blinzeln. In der Polsterung liegt ein schwarzes Lederhalsband, dem Stück gleich, das ich gestern getragen habe. Dieses ist es allerdings mit goldenen Nähten und einem kaum sichtbaren Drachenmuster verziert. »Ich will, dass du es immer trägst«, fordert Victor rau. »Überall? Zu jeder Zeit?« Dominant reißt er mich an sich. »Beim Schlafen, beim Waschen, beim Ausgehen und beim Sex. Jede Sekunde deines Lebens gehört jetzt mir.« »Das ist verrückt! Was, wenn es jemand sieht?« Er schmunzelt. »Was denkst du, ist der Sinn der Sache?« Weiter kann ich mich nicht beklagen, da er mir die Schachtel abnimmt. Er klappt sie zusammen und steckt sie in die Tasche meiner Jacke. »Zeige deinem Meister, wem du gehörst.« Auf einmal erstirbt Victors ausgelassenes Gesicht, als wäre er auf Knopfdruck jemand anderes. Mehrere Falten legen sich auf seine Stirn, während er tiefer in meine Tasche rutscht. Dann zieht er seine Hand hervor. Ich lege den Kopf irritiert zur Seite. Etwas etwas graues ruht zwischen seinen Fingern. Victors Blick, der nun eiskalt ist, wandert von dem daumenbreiten Teil zu mir auf. Er lässt mich augenblicklich los, nimmt Abstand. Mich überkommt Gänsehaut. »W-Was ist das…?« Sein gesamter Ausdruck schreit plötzlich danach, mich erwürgen zu wollen. Mit drohender Stimme raunt er: »Eine Wanze.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)