Ein Koch, zum Geburtstag! von _Haruka_ ================================================================================ Kapitel 1: Ein Koch, zum Geburtstag! ------------------------------------ Oh Schitt wieso bin ich eigentlich so aufgeregt? Ach ja, weil meine Freunde dachten, es sei eine tolle Idee, mir einen Koch zum Geburtstag zu schenken… Also nicht richtig… Sie haben da so nen Flyer entdeckt „rent a Cook“ und seitdem hat sie die Idee einfach nicht mehr losgelassen… Ich habe wirklich tolle Freunde, oder?! Na ja, auf jeden Fall kam es, wie es kommen musste… Sie schenkten mir einen Abend mit Markus Laux, meinen Lieblingskoch. Nach seinem Burn-out hat er eine eigene Firma aufgemacht; eben diese, deren Flyer meine Freunde gefunden haben und da dachten sie, statt das unser lieber Marvin seinen Geburtstagsabend wieder alleine Zuhause verbringt, schenken wir ihm doch einen Abend mit seinem Schwarm, der sich rein zufällig, gerade erst als Single und schwul geoutet hat… Das ich auch Single und schwul bin, brauch ich wohl nicht erwähnen oder?!   Und da steh ich nun… Es ist Samstag Abend kurz vor 18 Uhr, mein Geburtstag und in weniger als einer Viertelstunde taucht er hier auf… Na ja, zumindest, wenn er pünktlich ist… Auf dem Flyer steht, man bräuchte nichts, der Koch würde alles mitbringen und trotzdem begutachte ich noch einmal mein Messerblock. Ob ich sie nicht noch einmal schärfen sollte…? Man konnte einen Spitzenkoch ja nicht mit stumpfen Messern schneiden lassen… Nicht das ich sie heute nicht schon 2-mal geschärft hätte… Ich muss dazu sagen, meine Küche ist wahrscheinlich besser ausgerüstet als jedes kleine Restaurant. Ich bin immerhin ein kleiner Kochnarr, mit Zugang zum Teleshopping… Dafür habe ich glaub ich aber auch schon jedes von Markus Rezepten, ja der Herr hat auch noch ein Kochbuch geschrieben, bereits nachgekocht und was soll ich sagen, sie waren alle göttlich. Was er wohl heute Abend mit mir kochen wird? Wobei, eigentlich läuft das Ganze ja nicht so… Also normal ist das Ganze eher so eine Art Date-Packet, also für sich und jemand anderes und gemeinsam kann man eben mit dem Koch reden, ihm beim Kochen zu sehen, nur gibt es da ein Problem… Ich habe kein Date…Kunststück, woher auch so schnell… Diese Schweine von Freunden wussten ganz genau, dass ich so schnell keins finde… Michis einziger Kommentar dazu war heute Morgen beim Brunchen nur „Na, umso besser hast du deinen Markus für dich.“ Ja genau, ich wusste erst seit heute Morgen von meinem Glück… Denn von ihrem tollen Plan beziehungsweise Geschenk, haben die Herren mir erst heute Morgen beim Brunchen erzählt… Dass mir das Ganze furchtbar peinlich ist, brauch ich euch sicher nicht sagen und trotzdem, ja scheiße, ich freu mich drauf… Ich mein Hallo, ich darf Markus Laux treffen und er wird in wenigen Minuten in meiner Küche stehen und nur für mich kochen, nur für mich! In meiner Küche! Scheiße, ich habe bestimmt schon wieder Herzchen in den Augen. Schnell eile ich noch einmal ins Bad, spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, lege etwas Eau de Cologne auf, ich habe das, was nach Zitrone riecht, ich liebe denn Duft einfach, auch wenn meine Freunde mich des Öfteren aufziehen, dass Zitrone, wie Klostein riechen würde…Diese Idiotien wussten eindeutig nicht was gut war.   Schnell eile ich noch einmal in die Küche, um Markus Kochbuch auf den Tresen zu legen, vielleicht schreibt er mir ja ein Autogramm hinein, wobei wirkte ich dann nicht noch mehr wie nen durchgeknallter Fan?  Reichte es nicht, dass ich gleich alleine mit ihm hier seien würde?! Ich beschließe ja, ich kann das Kochbuch später immer noch einmal rausholen, also zack landet es wieder im Regal, neben meinen anderen Kochbüchern. Plötzlich klingelt es, ein Blick auf die Uhr verrät mir, es ist Punk 18 Uhr, mit weichen Knien gehe ich zu Tür und öffne sie.   „Markus Laux von rent a cook, bin ich hier richtig bei Baumann?“   Ich nicke… Scheiße, ich bin so nervös, dass ich kein Wort herausbringe und einfach nur zur Seite trete und ihn in meine Wohnung lasse. Scheiße, Markus Laux betritt gerade meine Wohnung und sieht dabei umwerfend aus, sein goldblondes Haar ist hinten kurz und vorne etwas länger, sodass es gerade seine Ohren umspielt, seine Armmuskeln sind angespannt, was man trotz der weißen Kochjacke, welche er lässig hochgekrempelt hat, erkennen kann. Bestimmt liegt das an der großen Stapel Kiste, die er bei sich hat, sie ist über voll mit Töpfen, Pfannen, Messern und was man sonst so zum Kochen braucht, vermutlich hätten auch nur die Zutaten gereicht; wie gesagt, meine Küche ist gut ausgestattet und in eben diese geleite ich ihn gerade und zeig ihn, wo er die Kiste abstellen kann. Sofort sehe ich, wie er sich interessiert in meiner Küche umschaut… Oh Mann, Marvin, beruhig dich. Im Gegensatz zu mir ist er vollkommen entspannt, Kunststück er macht das ja auch öfter.   „Wow, sie haben wirklich eine gut ausgestattete Küche, da hätte ich vermutlich die Hälfte Zuhause lassen können.“   Meine Rede, aber man will ja kein Angeber sein. Gott sei Dank, ist meine Stimme auch endlich wieder da… „Für mich reicht es auf jeden Fall, aber sagen sie doch bitte einfach Marvin.“ Ich hoffe, das war jetzt nicht zu forsch, ich hasse es, gesiezt zu werden und anscheinend sieht er das ähnlich, denn nun hält er mir seine inzwischen freie Hand entgegen.  „In Ordnung Marvin, aber nur, wenn du Markus sagst.“ Natürlich habe ich da alles andere als etwas gegen und ergreife seine Hand, Gott, wie warm seine Hände sind… Einen Moment zulange halte ich seine Hand und ziehe meine dann schnell weg. Ihm jedoch scheint es nicht gestört zu haben, denn er lächelt mich noch immer so herrlich an. Gott, wenn er denn ganzen Abend so weiter lächelt, knicken mir noch die Knie weg…   „Also Marvin, wo hast du dein Date versteckt, oder kommt sie noch?“   Bam, da war die erste schreckliche Frage des Abends, dabei war doch klar gewesen das er fragen würde und trotzdem werde ich wieder Nervös…Verlegen spiele ich mit meinen Haaren im Nacken, Mh... Eigentlich müsste ich auch mal wieder zum Friseure… ach Schitt Marvin, konzentrier dich… „Ich also… Ehrlich gesagt, sind das heute Abend nur ... du… und ich… also ich… Ich habe das von meinen Freunden heute zum Geburtstag bekommen und die… die Idiotien haben mir natürlich vorher nichts gesagt…und da habe ich, na ja also…“ Scheiß Marvin, hör auf zu stottern… Markus scheint das nicht zu stören, denn er lächelt nur.   „Also nur wir zwei gut, ist auch mal was anderes und du hast heute also Geburtstag Marvin?“   Oh Gott, hat Markus Laux grade gesagt, dass es gut ist das, dass es nur wir zwei sind… Okay, ich glaub mir, wird schwindlig… Bevor ich hier noch umkippe, setzte ich mich auf einen meiner kleinen Bar Hocker, die an meiner kleinen Kochinsel stehen. Auf Markus frage nicke ich nur und fuck ich glaub, ich bin schon wieder knall rot, Markus scheint das witzig zu finden, denn er lacht und kramt in seiner Kiste.   „Na, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich ein paar Zutaten für eine kleine Torte eingepackt, aber egal, jetzt kochen wir dir erst mal ein Wundervolles 3 Gänge Menü und vielleicht fällt mir ja dann noch eine Kleinigkeit ein.“   Okay, habe ich mir das gerade nur eingebildet, oder hat Markus Laux mir gerade zugezwinkert und… er hat wir gesagt, oder?! Ich habe mich nicht verhört, er hat von wir geredet, ich darf also mit, mit ihm zusammen kochen? Und dann, dann will er sich auch noch meinet wegen extra was überlegen, ich fall gleich echt vom Hocker… „Also darf ich mithelfen?!„Frage, ich liebe noch mal nach, nicht das er damit meinte, er kocht und ich darf dabei zusehen… Wieder lacht er leicht und räumt die Zutaten aus der Kiste, ich kann Spaghetti und ein Paar Muscheln erkennen, genauso wie ein Baguette.   „Du kochst doch gerne oder?!“   Er deutet mit einer kreisenden Bewegung durch meine Küche. Tja, Marvin erwischt, abstreiten bringt wohl nichts, also nicke ich. „Liebend gerne ja, ich glaub, ich habe schon jedes Gericht aus deinem Kochbuch dreimal oder öfter gekocht.“ Bam raus ist die zweite Bombe des Abends, ja, ich besitze sein Kochbuch. Scheiße, hoffentlich hat sich das jetzt nicht wie ein verrückter Fan angehört…   „So?! Jetzt fühle ich mich aber geschmeichelt und zu meinem oder deinem Glück habe ich heute Abend ein paar neue Rezept dabei.“   Oh Gott, wir kochen etwas Neues… Irgendwie freut mich das, andererseits macht mich das total nervös, hoffentlich stelle ich mich dabei nicht allzu dumm an… „Wenn du übrigens möchtest, signiere ich dir nachher dein Kochbuch, oder hast du die Rezepte illegal aus dem Internet geladen?!“   Entsetzt sehe ich ihn, niemals würde ich okay schon, aber nur die, die es nicht im Kochbuch gab, um ihn dies zu beweisen, eile ich schnell an kleines Regal mit den Kochbüchern. Stolz präsentiere ich ihm sein eigenes Kochbuch Erstauflage, ich habe es direkt gekauft, als es rauskam… Ach scheiße, ich gebe es zu, ich hatte es sogar vorbestellt… Kurz mustert er es und grinst dann. „Erstauflage interessant. Gut für mich, wobei die Tantiemen dafür habe ich wohl schon lange ausgegeben.“ Lacht er und widmet sich weiter seinem Korb, eine Flasche Weißwein kommt zum Vorschein.   Ob die Jungs im gesagt haben, dass ich ein Fan von seinen Mittelmeer Rezepten bin? Lächelnd lege ich das Buch wieder zur Seite und gehe wieder auf meinen Platz, den ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich sonst genau tun soll, da ich nicht weiß, was genau wir kochen, kann ich ihm ja schlecht helfen…   „Also Marvin, Hobby massig kochst du also gerne ja?! Darf ich fragen, was du sonst so machst? Also als was du arbeitest und so?!“   Kommt mir das grad nur so vor, oder versucht er, mich mit Small Talk zu beruhigen? Anscheinend und was soll ich sagen, es funktioniert. Ich erzähle ihm also von meinem Job als Programmierer und unserer kleinen Firma, die von mir und meinen Kumpel Mike. Zuerst haben wir beide in einer großen Firma gejobbt, aber ehrlich gesagt hat es uns da keinen Spaß gemacht, der Druck, die Unpersönlichkeit, das waren einfach nicht wir und eines Abends hatte Mike dann die schnaps Idee; wir hatten bestimmt schon die dritte Flasche Limoncello intus, da meinte Mike Weißte, was Marvin, wir machen ne eigene Firma auf.“ Ehrlich gesagt, habe ich das anfangs auch für eine absolute Schnapsidee gehalten, aber Mike war Feuer und Flamme, innerhalb einer Woche hatten wir einen Businessplan oder besser gesagt er, ich kann es bis heute noch nicht ganz glauben, dass er mich dazu bekommen hat, zu kündigen und mit ihm die kleine Firma aufzumachen. Doch heute bin ich mehr als froh darüber, wir arbeiten viel für kleine Firmen, verwalten ihre Websites, kümmern uns um ihre IT-Probleme und designen ab und an sogar mal ne kleine APP. zugegeben das große Geld machen wir damit nicht, aber wir sind beide glücklicher, damit, keine kleinen Rätschen zu sein, die irgendwelche aufgaben, stur befolgen. Und endlich kann ich programmieren, wie ich will, mein alter Chef hat immer total denn Horror bekommen, wenn er meine Quellcodes gesehen hat, Mike stört es nicht, er lacht sogar immer, wenn er sie sieht, er sagt dann immer, deine Quellcodes sind genauso wüst wie die Locken auf deinem Kopf. Mike sieht das Leben nicht so ernst, genauso wie ich, deswegen sind wir wohl auch beste Freunde. Wobei ich noch nicht sicher bin, ob ich ihm das mit heute Abend nicht doch ein bisschen übel nehme… Etwas, das ich Markus natürlich nicht verrate. Inzwischen ist die Vorspeise fertig und ich durfte immerhin die Tomaten waschen und Teller für die Bruschetta mit Tomaten rausholen und Markus hat sogar meine Messer benutzt, natürlich nicht ohne meine gut ausgestattete Küche noch einmal zu loben. Inzwischen bin ich auch endlich aufgetaut, der Small Talk hat genau gebracht, was er sollte, er hat mich von meiner Nervosität abgelenkt und ich kann denn Abend endlich genießen. Dazu das ich für die Bruschetta zwei Teller rausgeholt habe, hat Markus übrigens nichts gesagt, sondern nur gelächelt, ich weiß nicht, ob er es ahnt, aber wenn wir fertig sind, werde ich ihn fragen, ob er das gute Essen nicht zusammen mit mir genießen will, immerhin wäre das alles viel zu viel für mich und ansonsten eine wahre Verschwendung nicht wahr?! Während wir die Spaghetti Con le cozze in Bianco, zubereiten, erzählt nun Markus etwas von sich, sogar von seinem Burn-out, etwas, das mich doch überrascht. Natürlich geht er ihm Fernsehen und so locker damit um, aber hier in meiner Küche, da ist das doch etwas anderes… Es sind nur wir beide hier und ich habe das Gefühl, das er ehrlicher ist als im Fernsehen, die Geschichte bleibt dieselbe, aber hier und da erfahre ich ein paar Dinge, die eben nicht in der Presse waren. Wie etwa, wie es dazu kam, dass er sich von seinem damaligen Partner Alex trennte, welcher übrigens ursprünglich auch für sein Outing verantwortlich war… Alex, so erzählte er mir, hatte keine Lust mehr, sein schmutziges kleines Geheimnis zu sein, also hatte Markus irgendwann ganz beiläufig erwähnt, dass er und sein Partner Alex demnächst eine kleine Reise machen würden. Die Nachricht schlug natürlich ein wie eine Bombe einheimischer Spitzenkoch offen homosexuell….   Das Lokal, in dem er und Alex arbeiteten, Alex war dort Kellner, wurde regelrecht von der Presse belagert und irgendwann wurde es Markus zu viel und er zog sich für eine Weile mit seinem Freund zurück, aber anscheinend hatte der nun seinerseits wiederum ein Problem mit dem ganzen Rummel um sie beide und machte Schluss. „So ein Idiot…“ Rutsche es mir plötzlich raus, aber anstatt sauer zu sein, lachte Markus.   „Das kannst du laut sagen. Dabei habe ich doch wirklich alles getan, was er wollte, … Aber was soll´s hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr ... und wer weiß wofür es gut war.“   Wo er recht hat, hat er recht, schließlich ging es mir mit meinem Ex Stefan auch nicht anders. … Eigentlich war das alles von vorne herein zum Scheitern verurteilt. ... Er ging gerne weg und war nur auf Achse und ich hockte gern Zuhause vor dem Fernseher oder kochte. Nicht dass ich ein reiner Stubenhocker bin, im Gegenteil, aber ich ziehe ein ruhiges Leben vor, mal ein Waldspaziergang, hier, eine kleine Wanderung da, aber das reichte auch. Das alles sprudelte einfach aus meinem Mund und Markus lächeln wurde immer breiter.   „Also bist du auch schwul?!“   Ehrlich gesagt, überrumpelte mich die Frage etwas vor allen sein Lächeln dabei, gut, wahrscheinlich freute er sich einfach nur einen netten Abend mit einem gleich gesinnten zu verbringen. Ich sollte da nicht Zuviel hineininterpretieren und doch, doch machte ich mir irgendwie Hoffnungen… Mehr als ein Nicken habe ich dann erst einmal nicht zu strande bekommen… Irgendwo zwischen Haupt und Nachspeise, mit welcher er gerade übrigens angefangen hat, Zabaglione, meine Italienische Lieblings Nachspeise, hat Markus damit begonnen, mich ständig so komisch anzukucken und ehrlich gesagt macht mich das ziemlich nervös… Um meine Nerven zu beruhigen, hole ich zwei kleine Gläschen und eine Flasche meines selbst gemachten Limoncellos aus dem Kühlschrank, eiskalt ist er einfach am besten. Markus nimmt das kleine Glas lächelnd an und riecht daran, ehe er daran nippt. Oh Gott etwas das ich zubereitet hatte berührte diese Heiligen Lippen.   „Wirklich lecker und ich mag die süßsaure Zitronennote.“   Da, da war es schon wieder, er hat mir eindeutig zu gezwinkert, fuck flirtete Markus Laux gerade mit mir?! Nein oder? Gott Marvin dreh jetzt nicht durch… ganz cool bleiben…   „Hast du mal zwei Teller für die Pasta?“   Teller? Pasta? Ach ja, wir kochen ja gerade… Anscheinend ist der Hauptgang ebenfalls fertig, schnell gehe ich an meinen Schrank und hole zwei große Teller raus.   „Ich glaub tiefe währen besser.“   Ich sehe in meine Hand, klasse… Was hol ich Idiot auch zwei flache Teller raus, schnell habe ich sie wieder weggestellt und zwei Tiefe dafür hervorgeholt. Inzwischen schlägt Markus Eigelb und Zucker über einem heißen Topf mit Wasser schaumig und gibt nach und nach Weißwein und Marsala dazu. Ich habe inzwischen die Bruschetta und die Pasta an den kleinen Einstich in meinem Wohnzimmer herübergetragen und zwei Gläser für den Wein bereitgestellt. Irgendwie werde ich immer nervöser, plötzlich steht Markus neben mir und stellt unsere zwei kleinen Gläser und denn Limoncello daneben.   “Jetzt fehlt nur noch die Nachspeise, dafür bräuchte ich allerdings zwei kleine Schalen oder hohe Gläser.“   Gott, ob er ahnt, was ich vorhabe? Immerhin hat er sein Glas Limoncello mit rüber getragen. Och man Marvin dreh ja nicht durch. In der Küche gebe ich Markus schnell die geforderten Schüsseln und die Zabaglione landet schließlich darin mit einer Kugel Vanilleeis, garniert mit einem Blatt Zitronen Melisse… Habe ich schon erwähnt, dass er seine Zabaglione mit meinem Limoncello aromatisiert hat?! Gott ich glaub, ich liebe diesen Mann… Ups, dass klang doch wieder ein bisschen wie verrückter Fan…. Markus hat inzwischen seine wenigen Sachen und seine Schürze in seiner Kiste verstaut. Eigentlich hat er bis auf die Zutaten nichts wirklich etwas ausgeräumt und jetzt stehen wir da, beide etwas unsicher… Normal verschwindet er wohl bei seinen Klienten jetzt, aber da ich denn Tisch für zwei gedeckt habe, wartet er wohl nur darauf, dass ich ihn frage… Also gut, ich atme noch einmal tief durch wage es einfach, nervös lächelnd sehe ich ihn an und nicke Richtung tisch. „Du isst doch mit oder?!“ Er lächelt sofort zurück und gemeinsam vernichten wir das wundervolle essen, genauso wie die Flasche Weißwein und im Nachhinein sogar noch die restliche Flasche Limoncello. Ich brauch euch, glaub ich nicht sagen, dass wir derweil beide einen leichten Schwips haben, oder?! Inzwischen haben wir uns über alles Mögliche unterhalten, darüber, dass wir beide eine Vorliebe für italienische Küche haben und beide gerne einmal nach Korfu fliegen würden. Achtung peinlich, genauso wie darüber, dass wir beide Fans von den Sissi filmen sind. … Dabei habe ich das noch nie jemanden gegenüber zugegeben… ein Mann, der auf Sissi Filme steht, ... Nein, das klang doch einfach zu schwul, um wahr zu sein. Und jetzt, jetzt saß ich hier mit meinem Lieblingskoch, der meine geheime Leidenschaft mit mir teilte, genauso wie die Vorliebe für Männer und dieser flirtete inzwischen ganz offen mit mir und nein das bilde ich mir ganz bestimmt nicht nur ein.   Mittlerweile haben wir es uns mit der zweiten Flasche Limoncello auf dem Sofa gemütlich gemacht und kucken Sissi, die junge Kaiserin, ich habe natürlich alle Teile auf DVD; genauso wie Markus, wie er mir gesteht, was ich unheimlich süß finde. Wie Markus wohl in einer Latzhose aussehe, würde? Bestimmt besser als Sissis Vater Max… Wobei noch besser sähe er bestimmt ohne aus… Oh, oh Marvin, halt deine Fantasy im Zaun… Nur wie… Markus und ich reden nicht mehr, vermutlich sind wir beide dafür auch zu angeheitert… Dafür hat sich seine Hand in meinen Nacken gestohlen und hat begonnen, mich zärtlich zu kraulen, ein wunderbares Gefühl, nur leider habe ich ein Problem, so wundervoll und aufregend das hier ist, der Tag war unheimlich lang, dann das gute, aber reichliche Essen und der ganze Limoncello, machen mich unglaublich müde… Verdammt vielleicht hätte ich nicht so viel trinken sollen, denke ich noch, bevor ich einschlafe.     Am nächsten Morgen wache ich mit einem ziemlichen Schädel auf meinem Sofa auf. Kurz wundere ich mich, wieso mir nicht kalt ist, aber über mir liegt fein säuberlich meine Wolldecke, die sonst über der lehne liegt, habe ich mir die selber übergezogen? Moment, scheiße, ich bin eingepennt?! Hektisch sehe ich mich in meinem Wohnzimmer um keine Spur von Markus… Kurz frage ich mich, ob ich das alles nur geträumt habe, ich springe auf und laufe in die Küche, da stehen zwei leere Flaschen meines Limoncellos und, und daneben eine leere Weinflasche und mein Kochbuch von Markus. Ein Blick auf die erste Seite verrät mir, das Ganze war kein Traum. Markus Laux war in meiner Küche und hat nicht nur mit mir gekocht, sondern auch Sissi gekuckt… Gott ist das peinlich… Und, und wundervoll.   Lieber Marvin, du bist ein super Koch, oh und übrigens ich liebe Zitronen ; ) Auch wenn dein Limoncello mir morgen ziemliche Kopfschmerzen bereiten wird, ich hoffe du nicht, ruf mich doch einfach mal an. ; )  Daneben steht seine Telefonnummer… quere über die zweite Seite. Ich glaub, ich muss meine bescheuerten Freunde heute alle zum Essen einladen und mich für das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten bedanken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)