Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 52: Die Aussprache -------------------------- Nachdem der Cappuccino fertig war, nahm Chiaki die beiden Becher und ging zu Maron. Er reichte ihr einen der Becher und sie dankte ihm. Erst dann setzte er sich mit etwas Abstand zu ihr. Denn er wollte sie nicht überfordern mit seiner Nähe. Auch wenn er sich nicht sicher war, was er tun sollte. Schließlich war er noch nie in einer solchen Situation. Zugegeben war es nun auch seine erste richtige Beziehung, die er gerade führte. Einen kräftigen Schluck nahm er zu sich, ehe er zu ihr blickte. Es wirkte fast so als würde er sich gerade Mut antrinken müssen. Nur eben, dass er keinen Alkohol trank. Denselben Gedanken hatte scheinbar auch Maron gehabt, denn sie nippte ebenso an ihrem Becher. Mit beiden Händen hatte sie diesen umgriffen. Sie brauchte einfach diesen Halt. “Chiaki... ich”, begann sie. “Maron... es...”, kam es zeitgleich von ihm. Augenblicklich schmunzelten beide. “Lass mich bitte zuerst, Maron...”, sprach er aus, denn all das war sein Fehler gewesen. “Okay”, stimmte sie zu, nachdem sie ab gewogen hatte. “Es tut mir leid, dass ich dir nicht direkt gesagt habe, was ich vor hatte... und dir nur eine Nachricht geschickt habe”, kam er gleich auf den Punkt und nahm einen weiteren Schluck zu sich. “Ich wollte... all das direkt aus der Welt schaffen, denn ich habe Yashiro nichts davon geglaubt... dazu kenne ich dich dann doch gut genug”, erzählte er weiter und sah nur leicht zu ihr. “Ich weiß... ich habe Mist gebaut, da ich es nicht schon vorher unterbunden habe... aber ich habe ihr noch einmal klar gemacht, was Sache ist... die Bilder alle unwiderruflich gelöscht und Kagura wird sie suspendieren, denn alle Taten haben nun mal ihre Konsequenzen.” Mit großen Augen sah Maron ihn an und schluckte leicht. Er hatte mir tatsächlich geschrieben... er hat mir vertraut... und ich?, wanderten ihre Gedanken ein wenig hin und her. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, denn ihre Reaktion war mindestens genauso schlimm gewesen, wie seine. Daher fasste sie einen Entschluss, den sie ihm auch mitteilen wollte. Ich kann ihm erst verzeihen, wenn er mir auch vergeben kann..., bildete sich dieser. Jedoch kam er ihr erneut zuvor. “Dass du nun sauer bist... verstehe ich voll und ganz... vielleicht... kannst du mir... irgendwann vergeben, dass ich dich nicht gleich aufgeklärt habe”, sprach er und fischte nach ihrem Handy, um es ihr zu geben. “Wo...”, begann sie und blinzelte ihn leicht an. Für den Moment hatte sie vergessen, dass sie ihren Gedanken zuvor nur in ihrem Kopf gesagt hatte und nicht direkt zu ihm. “Kagura hatte es mir vorhin gebracht... es wurde an der Information abgegeben”, erklärte er und sie nickte leicht. “Danke”, sprach sie aus und machte das Handy an. Sofort ploppten all die Nachrichten und Anrufe auf. Blinzelnd sah sie auf das Display und bekam größere Augen. Es war unglaublich zu sehen, wie oft Chiaki versucht hatte sie an zu rufen. Sogar auch Sakura hatte es versucht. “Ich sollte mich wohl bei Sakura melden...”, murmelte sie leicht vor sich hin. Sie hatte gar nicht mit bekommen, dass sie eigentlich noch gar nichts zu seinen Worten gesagt hatte. Obwohl Chiaki gerne wissen würde, ob sie ihm verzeihen könnte, so ließ er ihr die Zeit. Er wollte sie einfach nicht bedrängen. Da das ganze Schlamassel sein Fehler war, stand es ihm nicht zu, eine Antwort von ihr zu verlangen. “Sie weiß, dass du hier bist... aber schreib ihr ruhig”, meinte er und verwundert sah sie auf. “Oh... habe ich zu laut gedacht?”, fragte sie mit roten Wangen. Leicht nickte er und schmunzelte etwas. Da war sie wieder seine leicht verpeilte Maron. “Entschuldige”, sprach sie und tippte schnell Sakura eine Antwort, dass es ihr gut ginge und sie eben nur das Handy verloren hatte. Alles andere würde sie mit der Dame später bereden. “Nicht schlimm”, kam es von ihm, ehe er seinen Cappuccino ausgetrunken hatte. Einmal schluckte er und erhob sich schließlich. “Ich... werde mal sehen, ob Kaiki klar kommt”, meinte er, da er gerade nicht wusste, was er tun sollte, ohne sie zu bedrängen. “Was?”, kam es verwirrt von Maron. “Ich sehe mal, ob Kaiki Hilfe braucht mit Kenji...”, wiederholte er sein Anliegen. Augenblicklich wurden ihre Augen größer. Als er tatsächlich auch noch gehen wollte, sprang sie auf und hielt seine Hand fest. “Warte.... wir haben noch gar nicht... richtig gesprochen... ich kann dir nur verzeihen, wenn du mir verzeihst... aber... dazu hattest du nichts gesagt”, sprach sie anfangs energisch aus, doch zum Ende hin wurde sie leiser. “Hä?”, kam es fast schon verdattert von seinen Lippen und erntete einen komplett verwirrteren Blick von ihr. “Du... hattest nichts mehr gesagt... seit ich alles ausgesprochen hatte... Nur wegen Sakura”, klärte er sie nun auf und ihr klappte der Mund auf. Direkt fluchte sie und zog ihn zurück auf den Stuhl direkt neben sich. Überrumpelt sah er sie an und ehe er etwas sagen konnte, legte sie einen Finger an seine Lippen. “Entschuldige... ich habe mal wieder Dinge gedacht, die ich sagen wollte und umgekehrt”, sagte sie und drückte nun seine Hände. “Ich... habe ebenso einen Fehler gemacht... Daher... bitte ich dich mir auch zu vergeben”, fügte sie noch an und man konnte sehen, dass Chiaki nachdachte. “Ich... verstehe nicht ganz. Der... Fehler lag bei mir... nicht bei dir”, sprach er aus, doch sie schüttelte den Kopf. “Nicht nur... hätte ich die Klinik nicht Hals über Kopf verlassen... hätte ich wohl mein Handy nicht dort verloren und hätte die Nachricht gelesen”, erklärte sie ihm und leicht verwundert sah er sie an. “Maron... es... gibt nichts zu verzeihen”, sagte er schnell, denn in seinen Augen war das so. Ihre Reaktion war nun mal das Produkt seiner Aktion. “Das sehe ich anders... denn... ich habe... ich habe... gedacht, dass du ihr hinterher bist, weil du ihr glaubst.” “Oh... mein Engel...”, wisperte er und schüttelte den Kopf. “Ich weiß auch nicht, wieso... aber ich habe es wirklich gedacht... es tut mir so leid”, schniefte sie und biss auf ihre Unterlippe, da sie sich selbst diesen Fehler nicht verzeihen könnte. Schließlich hatte dies etwas mit dem Vertrauen zu tun. “Schon gut, mein Engel... aber bitte erzähl mir, was in dir vor sich ging”, bat er sie, denn er wollte wissen, warum sie dies von ihm dachte. “Ich”, begann sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. Einmal seufzte sie und schloss kurz die Augen, ehe sie zu ihm blickte und wie von selbst zog Chiaki sie an sich. “Ich bin da... du kannst mir alles sagen, Engel”, sprach er sanft aus und küsste ihre Schläfe. Diese einfache Geste ließ sie leicht glücklich seufzen. Dass er dennoch so liebevoll zu ihr war, erleichterte sie ungemein. Auch wenn sie noch etwas Angst hatte, so musste sie nun alles ansprechen. “Als du... sagtest, dass du ihr nicht glaubst, war ich froh darüber. Doch dann rannte sie weinend weg und du bist ihr sofort hinterher... erst dachte ich, dass du gleich wieder zurück kommen würdest”, begann sie zu erklären. “Ich kam aber nicht gleich wieder”, sprach er aus und sie nickte leicht. “Erst war ich wütend... auf mich... auf dich... aber auch auf sie. Ich bin dann direkt los gelaufen, um dich eben zu erreichen. In meiner Tasche suchte ich nach meinem Autoschlüssel und vermutlich fiel mir da mein Handy raus. Als ich auf dem Parkplatz ankam, war dein Wagen schon weg. Meine Wut verpuffte und ich wurde traurig, weshalb mir einfach nur noch die Tränen kamen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte”, sprach sie ehrlich aus. Vorsichtig hatte sie ihren Blick zu ihrem Liebsten erhoben und konnte vieles in seinen Augen sehen. Er sah sie mitfühlend und vor allem entschuldigend an, denn ihm wurde da erneut klar, dass er das alles vermeiden hätte können. Sanft drückte er sie an sich und streichelte über ihren Rücken. Definitiv hätte er ihnen beiden dies ersparen können, wenn er ihr einfach gesagt hätte, was er vor hatte. Aber leider hatte er in dem Moment nicht nach gedacht, sondern lediglich gehandelt. Er wollte Yashiro damit sicher nicht durch kommen lassen und dieses Bild umgehend löschen. Nur eine durfte so etwas von ihm haben und das war die Frau in seinen Armen. “In meinem Kopf haben sich so viele Szenarien gebildet, die mich immer mehr verwirrten und am Ende hatte ich nur noch den Gedanken, was ich machen sollte, wenn sie dich doch weich... kochen könnte. Du ihr glaubst und du mich dann verlassen solltest”, sprach sie weiter und ihr war klar, dass sie ihn vielleicht damit verletzten könnte. Doch sie musste es ihm erklären, denn nur so würde er ihre Ängste verstehen. “Sofort musste ich an Kenji denken, der sich schon sehr darauf gefreut hatte mit dir zu spielen. Ich fühlte mich unglaublich hilflos und irgendwie nutzlos. Daher bin ich schnell zu Sakura gefahren, um den Kleinen zu holen. Ehrlich gesagt wollte ich einfach nur weg. So weit wie möglich”, gestand sie. Obwohl Chiaki es schmerzte die Wahrheit zu hören, so war er ihr unendlich dankbar für diese Ehrlichkeit. “Verstehe... und wieso dachtest du... dass ich dich verlassen könnte?”, wollte er wissen, denn es konnte nur zwei Gründe dafür geben. “Weißt du... du bist... mein zweiter fester Freund... meinen ersten... kannte ich eigentlich sehr lange... und doch... veränderte sich vieles, nachdem wir geheiratet hatten”, sagte sie mit Bedacht, denn alles konnte sie gerade nicht aussprechen. “Er... hat sich verändert?”, hakte Chiaki nach und sie nickte leicht. Für einen Moment war sie in ihren Gedanken versunken und erinnerte sich an die Zeit zurück. “Es... gab so viele Situationen... ich war einfach dumm und naiv und vertraute ihm blind... ich vertraue auch dir... aber...” “Durch die Erfahrung mit ihm... bleibt die Sorge, dass ich genauso sein könnte?”, fragte er nun vorsichtig nach und erneut nickte sie. Chiaki verstand sie nun ein wenig mehr. “Wirst... du mir mehr davon erzählen?” “Ich...”, fing sie an, doch ihre Stimme brach ab. Sie blickte ihm in die Augen und sanft nickte er. “Sobald du... soweit bist... werde ich zuhören”, versprach er ihr und nahm ihr damit auch den Druck weg, ihm alles zu offenbaren, was sie zuvor angedeutet hatte. Schließlich veränderten sich die Menschen immer, weshalb er sie verstand, dass sie dachte, dass auch er anderer Meinung wäre. Doch würde er ihr künftig zeigen, dass er nur sie wollte und zusammen mit Kenji eine Familie wären. “Danke”, sprach sie sanft aus, denn sie war leider noch nicht so weit mit ihm darüber zu sprechen. Aber sie nahm sich vor bald ihm diesen Teil ebenso zu erzählen. “Nicht dafür”, lächelte er sie an. “Darf ich dich fragen... wie du hier bei meinem Vater gelandet bist?”, wollte er von ihr wissen, denn diese Frage spuckte ihm im Kopf. “Oh... das”, meinte sie und schmiegte sich leicht an ihn heran. “Bevor ich Kenji geholt habe, habe ich unsere Tasche schnell gepackt und verließ mit ihm das Gebäude, als Kaiki vor mir stand. Erst dachte ich, dass du ihn geschickt hast. Doch da er meinte, dass ich erstmal mit zu ihm sollte, um zu reden, wusste ich, dass er nicht auf deinem Wunsch da war.” Verstehend nickte Chiaki und überlegte. “Also bin ich mit ihm her gefahren. Kenji hatte er mit einem Videospiel abgelenkt und wir beide kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihm, was war und er hörte mir bis zum Ende zu.” “Und... was hat er dazu gesagt?”, fragte Chiaki neugierig nach, denn er wollte wissen, wie sein Vater es schaffen konnte, sie vom Gehen ab zu halten. “Er war erst verwirrt, doch dann sagte er etwas, was mich einmal mehr zum Grübeln gebracht hatte”, sprach sie und blickte zu ihm auf. “Er sagte mir, dass du Yashiro sicher nur auf den Zahn fühlen willst und ihr weiß machen, wie falsch sie gehandelt hatte. Immerhin kennt ihr euch schon einige Jahre und für dich war sie so etwas wie eine Freundin”, erzählte sie weiter und er war leicht überrascht, dass sein Vater das so ausgedrückt hatte. “Er hat gleich gesagt, dass du sicher nichts von ihr willst und es nur um die Richtigstellung ging.” “Er... hat mich verteidigt?”, kam es verwundert über seine Lippen und sie nickte leicht. Einmal mehr erkannte er, dass sein Vater anders handelte, als er vermutet hatte. “Ja das hatte er... und dann merkte er an, ob ich dich schon angerufen hätte, um zu erfahren, wo du wärst”, fügte sie an. “Und da hast du gemerkt, dass dein Handy nicht bei dir war?”, wollte er wissen und beschämt nickte sie. Direkt kaute sie auf ihrer Unterlippe. Das sah so niedlich aus. “Das ist mir so richtig peinlich geworden, dass er einfach nur lachen musste und ich dann auch. Danach habe ich ihm gesagt, dass er dich informieren soll... ich wollte mit dir reden und das alles eben klären”, sprach sie mit roten Wangen weiter. Jedoch ließ sie einen Teil des Gespräches mit Kaiki aus, denn sie konnte es sich nicht nehmen, ihre Neugier zu stillen. “Es ist gut... dass wir das ausgesprochen haben”, sagte er sanft und streichelte über ihren Rücken. “Ja das ist es... und ich kann dir jetzt schon versprechen, dass ich dir alles erzählen werden, sobald ich soweit bin”, versprach sie ihm und er sah sie liebevoll an. “Zwinge dich nicht... denn so wie du es vorhin erwähnt hattest, waren es keine schönen Dinge... daher nimm dir die Zeit”, erklärte er ihr lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dankend schmiegte sie sich in seine Arme und atmete einmal mehr seinen Duft ein. “Ich danke dir, Romeo”, wisperte sie und er drückte sie an sich. Sie war unendlich froh, dass Kaiki ihr vermutlich gefolgt war. Anders hätte sie einen unverzeihlichen Fehler begangen. “Und ich verspreche dir, dass ich dich immer auf Händen tragen werde... Kenji und du... ihr seid meine Familie und ich will euch bei mir haben”, gestand er ihr und sie sah ihn mit großen Augen an. “Du... meinst... wir?”, hakte sie nach und er nickte. “Wir drei... wir leben doch schon wie eine Familie zusammen... ich will, dass dies so bleibt... auf ewig”, bestärkte er seine vorherige Aussage. “Wirklich?”, fragte sie und schluckte schwerer. Solche Worte hatte sie noch nie gehört, klar hatte Chiaki ihr immer wieder gezeigt, wie sehr er sie liebte, doch das nun zu hören. “Natürlich... Ich will nur dich an meiner Seite haben... und Kenji ist für mich schon wie ein Sohn... ich mag ihn und das nicht nur, weil er dein Sohn ist”, erklärte er ihr und sah ihr tiefer in die Augen. “Oh... ich... liebe dich so sehr, mein Romeo”, hauchte sie, schlang ihre Arme um seinen Hals und legte ihre Lippen auf seine. Voller Liebe küsste sie ihn und seufzte glücklich auf, als er diese Liebkosung sofort erwidert hatte. “Mmmh... ich dich auch, mein Engel”, hauchte er an ihren Lippen. “Wollen wir... nach unserem Kleinen sehen?”, fragte er sie und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. “Ja... lass uns zu ihm gehen”, stimmte sie ihm sofort zu und freute sich sehr, dass er Kenji so gern hatte. Nachdem Maron sich von ihm gelöst hatte, erhob sich Chiaki und reichte ihr seine Hand. Sofort nahm sie diese an und drückte diese, ehe er seine Finger mit ihren verschränkte. Zusammen gingen sie in den Wohnbereich, wo Kenji mit Kaiki wieder spielte. Direkt hatte Chiaki eine Erinnerung, wie er mit seinem Vater zusammen abends spielte, während seine Mutter in ihrem Buch las. Wie von selbst sah er zu der Leseecke, die immer noch genauso aussah wie damals. Leicht legte er den Kopf schief, löste sich von Maron und ging dorthin. Verwirrt wollte sie ihn ansprechen, doch sie hielt inne, als sie bemerkte wohin er gerade hin wollte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen. Da sie mit Kaiki auch über die damalige Situation gesprochen. Sie war neugierig gewesen und hatte dabei so einiges erfahren. Daher ließ sie Chiaki erst einmal machen. Vielleicht würde er sich danach dazu durchdringen mit seinem Vater noch einmal zu sprechen. Die Dinge waren ganz anders, als Chiaki glaubte... Kaiki war nicht so wie mein Liebster es dachte., kam ihr in den Sinn. Unweigerlich dachte sie an das Gespräch zurück, welches sie mit dem älteren Mann hatte. Er gestand ihr einen Fehler begangen zu haben. Erst dachte sie, er würde ihr von den Frauen erzählen, doch es kam ganz anders. Denn der einzige Fehler, den sich Kaiki geleistet hatte, war nur dieser gewesen, dass er den Wunsch seiner kranken Frau entsprochen hatte. Sie wollte damals nicht, dass er sie so geschwächt sah und sie als starke und lebensfrohe Person in Gedanken behalten würde. Beide wussten, dass sie nur noch wenige Monate haben würde und in dieser Zeit zu schnell abbauen würde. Anfangs dachte sie, dass er ihr nur einen Bären aufbinden wollte, doch sie konnte genau die Ehrlichkeit und vor allem die Reue in seiner Stimme hören. Ebenso erkannte sie es an seinen Augen. Daher hatte sie weiter gefragt und allerhand heraus gefunden. Hauptsächlich die Tatsache, dass alles in seinem Haus noch genauso war wie es vor dem Tod der Hausherrin war. Kaiki konnte es einfach nicht tun, denn er wollte nicht noch mehr von seiner geliebten Frau aufgeben. Die Zeit nach Chiakis Auszug war für ihn am schwersten, da sein Sohn ihn sehr an seine liebste Midori erinnerte. Egal wie es noch zwischen Chiaki und Maron weiter gehen würde, sie würde alles dafür tun, damit sich die beiden aussprechen. Denn sie glaubte fest daran, dass Chiaki nun soweit wäre seinem Vater richtig zu zu hören. Besonders jetzt, wo sie wusste, wie es damals abgelaufen war, konnte sie sich umso mehr für eine Aussprache einsetzten. Diese war wichtig, damit beide dieses Kapitel abschließen konnten, um nach vorne blicken zu können. Schließlich wollte sie eine gemeinsame Zukunft mit ihrem liebsten Romeo haben. Dazu gehören aber auch die Menschen, die ihm wichtig waren und nach wie vor sind. Denn diese waren ein Teil seiner Familie und würden demnach auch zu ihrer gehören, sobald sie mit Chiaki den Schritt in Sachen Beziehung weiter führen würde. Dabei würde sie sicher nicht ausschließen können, eines Tages mit ihm den Bund ebenfalls ein zu gehen. Doch zuvor musste sie ihm alles aus ihrer Vergangenheit offenbaren. Das wäre der nächste logische Schritt, sobald sich Vater und Sohn ausgesprochen hätten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)