Coup d'Etat von rokugatsu-go ================================================================================ Kapitel 8: Konohas Zukunft -------------------------- „Jun! Jetzt warte doch mal!“ Mit einem großen Satz nach vorne holte Naruto seinen Schüler ein, packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich. Bevor er irgendetwas sagen konnte, aktivierte der Junge seine Fähigkeit und Chakranadeln schossen aus seinem Körper auf Naruto zu. Der Jonin schützte sich mit Kuramas Chakra, das er vorsorglich aktiviert hatte, und ging eilig wieder auf Abstand zu dem Jungen. „Du willst mich doch nicht wirklich töten, Jun. Nein, es ist unmöglich, dass du das tun würdest. Ich weiß das und du weißt das auch.“ „Wieso sind Sie sich das so sicher?“, entgegnete er lautstark und hielt einige seiner Chakrasenbon in der Luft schwebend bereit, um seinen Lehrer zu attackieren. Voller Verblüffung bemerkte Naruto dies. „Jun! Du kannst sie kontrollieren! Sieh doch nur!“ Von Narutos freudigem Ausruf durcheinandergebracht, fielen ihm einige der Nadeln zu Boden. „Was, was machen Sie denn da?! Wieso freuen Sie sich jetzt so??“ Mit einem dicken Grinsen im Gesicht antwortete der Blondschopf ihm: „Weil ich gerade so stolz auf dich bin! Deswegen!“ Die restlichen Nadeln fielen zu Boden und lösten sich mit den zuvor gefallenen auf. „Hören Sie auf damit!“ Aufgebracht zog Jun ein Kunai und ging auf seinen Lehrer los. Er war schnell, doch gegen Naruto mit Kuramas Unterstützung hatte er keine Chance. Naruto schlug ihm das Kunai aus der Hand und mit einer weiteren flinken Handbewegung gelang es ihm, dem Jungen die Maske vom Gesicht zu reißen, was Jun so wütend machte, dass erneut unkontrollierte Senbon durch die Luft flogen. Zornig knirschte Jun mit seinen Zähnen. „Verdammt! Verdammt! Verdammt!“ Immer mehr Senbon schossen aus seinem Körper und auch wenn Naruto sie abfangen konnte, machte er sich Sorgen um seinen Schüler, da dieser gerade viel zu viel Chakra verbrauchte. „Hör bitte auf!“, rief Naruto ihm entgegen. „Du verletzt dich nur selbst!“ „Was kümmert Sie das??“ „ICH bin dein Lehrer! Natürlich sorge ich mich um deine Gesundheit!“ „Die Ne haben gesagt, Sie wollen mich reinlegen!!“ Ein weiterer Schwall Senbon prasselte auf Naruto nieder. „Hey, Naruto“, meldete sich Kurama grummelnd zu Wort, „du weißt schon noch, dass wir auch nicht endlose Chakrareserven haben?“ Naruto war sich dies durchaus bewusst, aber er wollte auf gar keinen Fall gegen seinen Schüler kämpfen. Jun war nicht völlig wie Sasuke, er ließ sich vielleicht so noch retten. Er hatte Angst vor seinen eigenen Fähigkeiten und das hatten diese Mistkerle ausgenutzt. „Du erinnerst dich an das, was der Hokage dir gesagt hat? Wenn wir dich hätten reinlegen wollen, hätten wir nicht all das für dich getan, was wir bisher getan haben. Und ich habe jetzt gemerkt, dass ich noch nicht genug getan habe. Ich hätte viel mehr auf deine Ängste eingehen sollen. Es tut mir leid, Jun! Ich lerne selbst noch und vielleicht hast du wirklich einen besseren Lehrer verdient. Aber ich verspreche dir, ich will mich noch besser um dich kümmern! Ich will dir noch so viel mehr beibringen! Und ich werde deinen Traum wahrmachen, ein richtiger Shinobi zu werden! Mit einem Team und Missionen und allem, was dazu gehört! Wenn du nur einer Sache auf der Welt Glauben schenken kannst, dann der, dass ich zu meinem Wort stehe! Echt jetzt!“ Der Senbon-Regen stoppte. Auch weil Jun offenkundig an die Grenzen seiner Kraft gestoßen war, doch vor allem, weil er den Worten seines Lehrers zugehört hatte und nun in Tränen ausbrach. „Wieso, Sensei? Wieso wollen Sie mir immer noch helfen? Wieso sind Sie immer noch so nett zu mir?“ Ein bisschen war er doch wie Sasuke. Der war auch schon immer schwer von Begriff gewesen. „Weil du mein Schüler bist.“ Naruto schickte ein riesiges Lächeln hinterher und Kuramas Chakra löste sich auf, als Naruto auf seinen Schüler zuging. „Sensei!“ Jun heulte lautstark. „Die Ne hatten mir versprochen, sie könnten meine Fähigkeiten unter Kontrolle bekommen. Nach jedem Training mit Ihnen kamen sie auf meinem Nachhauseweg zu mir und sagten mir, dass Sie mir niemals helfen könnten und sie einen ganz sicheren Weg kennen würden, wie man Chakra kontrolliert. Jetzt wollten sie mir diesen nur verraten, wenn ich Sie … wenn ich Sie ...“ Der Rest ging in seinem Schluchzen unter. Naruto legte eine Hand auf Juns Kopf und wuschelte sanft durch seine Haare. „Die Ne wollten Nutzen daraus ziehen, dass du so verunsichert bist. Dass du da mit hineingezogen wurdest, ist wohl meine Schuld. Sie hatten es auf mich und den Hokage abgesehen.“ „Der Hokage! Ich hab … den Hokage … getötet!!“ Narutos Aufmunterungsversuch war fürs Erste nach hinten losgegangen, denn Juns Schluchzen wurde noch lauter. „Ich kann … nie wieder … nach Konoha … haben sie gesagt! Weil ich … weil ich … den Hokage ...“ „Ah ja, stimmt ja!“ Naruto legte seine Hände nun auf Juns Schultern ab, um ihn zu beruhigen. „Mach dir darum mal keinen Kopf. Kakashi lebt.“ „Huh?“ Jun sah ihn mit großen, tränenreichen Augen an. „Das sagen Sie nur, um mich zu beruhigen.“ „Ich lüge dich nicht an. Ich dachte, das hätten wir geklärt.“ Juns Weinkrampf ebbte langsam ab. „Er lebt wirklich?“ „Ja, er ist zwar sehr schwer verletzt, aber er lebt.“ „Dann komme ich nun ins Gefängnis?“ „Waaas?“, entfuhr es Naruto verdattert. „Nein, du hast ihn ja nicht absichtlich angegriffen. Haben die Ne dir das weiß machen wollen?“ Zaghaft nickte Jun. „Sie sagten, jeder Anhänger des Sechsten würde jetzt Rache an mir nehmen wollen und mich entweder töten oder wegsperren.“ „Oh Mann, diese Typen sind unglaublich“, meckerte Naruto. „Dir wird nichts geschehen, Jun. Versprochen.“ Plötzlich schmiss sich der Junge seinem Lehrer um den Hals. „Es tut mir so leid, Sensei! Ich war so dumm! Ich war so verzweifelt, dass ich diesen Betrügern Glauben geschenkt hab.“ „Schon gut. Alles wird wieder gut.“ Naruto hielt seinen Schüler fest im Arm. „Und hey! Was war eben anders als du die Chakrasenbon benutzt hast?“ Jun überlegte kurz. „Ich weiß nicht genau .... Ich war nur völlig darauf konzentriert, Sie anzugreifen und da hat es funktioniert.“ „Konzentration!“, rief Naruto erfreut aus. „Dass ich darauf nicht früher gekommen bin!“   „Bist du zu feige, dich mir im Kampf zu stellen?“ Die Kunoichi ließ weiterhin Strom durch ihr Schwert fahren, sodass es lautstark elektrisch knisterte. „Ich habe noch nie viel von dir gehalten, aber das enttäuscht mich doch jetzt sehr.“ Mit einem weit ausgeholtem und starken Hieb mähte sie einige Bäume nieder. „Ich hatte angenommen, ihr Anhänger des Hokage würdet ihn rächen wollen“, fuhr sie fort, während Yamato in seinem Versteck schnell alle Möglichkeiten durchging, die er hatte. Viele waren es nicht. Seine Ninjutsu würden ihn bei ihr nicht weit bringen und er hatte kein Schwert. So lange sie ihres hatte, würde ihm auch kein Taijutsu helfen. Er musste kreativ werden. „Was ist los, Verräter?“, fragte sie in den Wald hinein. „Willst du die Rache etwa dem Fuchsjungen überlassen?“ „Ihr glaubt, Naruto würde sich rächen wollen?“, antwortete Yamato, ohne sich erkennen zu geben. „Letztlich werdet ihr nur von euren Gefühlen geleitet.“ Das war es also. Sie setzten darauf, dass Naruto sich tatsächlich in einen Kampf mit Jun verwickeln lassen würde. „Da kennt ihr Naruto aber schlecht.“ Moment, Naruto! Gerade noch rechtzeitig kam ihm eine Idee, bevor die Ne zu einem erneuten Schlag mit ihrem mit Blitzchakra-gestärktem Schwert ausholte und einen weiteren Baum zerteilte. In letzter Sekunde konnte Yamato sich aus diesem in Sicherheit bringen und griff seine Gegnerin sofort mit einem Erdjutsu an, worauf sich die Erde um sie erhob und sie in einer Kugel einschloss. Die Zeit, die er dadurch gewonnen hatte, betrug nur wenige Sekunden, denn in Nullkommanichts zuckten Blitze durch den Erdwall und er krachte wieder in sich zusammen. „Enttäuschend“, wiederholte sie. „Dabei hat Danzou dich immer für so vielversprechend gehalten.“ „Tja“, antwortete Yamato, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, „leider hat Danzou mit vielem nicht richtig gelegen.“ „Jemand wie du sollte seinen Namen gar nicht in den Mund nehmen!“ Blitzschnell nach vorne stürmend, schaffte sie es, ihm eine Wunde an der linken Schulter zuzufügen. Mit einem aus seinem rechten Arm schießenden Holzbalken konnte Yamato sie davon abhalten, ihr Schwert tiefer in seine Schulter zu schlagen und es gelang ihm, sie samt ihres Schwertes wegzustoßen. Ihm blieb gerade genug Zeit, einmal kurz durchzuatmen, ehe sie unbeeindruckt sagte: „Das wird dir leider nicht helfen.“ Im nächsten Moment durchfuhr ihn in seiner Schulterwunde ein höllischer Schmerz. Elektrizität entlud sich in seinem Körper und er sank krampfartig zuckend zu Boden. „Sobald mein Chakra über meine Waffe in den Körper des Feindes eingedrungen ist“, erklärte sie, „kann es dort machen, was es will.“ Sie näherte sich ihm wieder. „Nichts kann unseren Plan, Konoha in eine bessere Zukunft zu führen, mehr aufhalten. Wir werden Danzou endlich die Ehre erweisen, die ihm zusteht.“ „Konohas Zukunft ...“, presste Yamato schmerzerfüllt hervor, „liegt in … den Händen derer, die … nicht die Fehler der Vergangenheit … wiederholen wollen.“ „Es birgt schon eine gewisse Ironie in sich“, erwiderte sie. „Wenn du dich damals nicht Kakashi Hatake angeschlossen hättest, würdest du ihm jetzt nicht ins Jenseits folgen, sondern zu den siegreichen Reformern Konohas gehören!“ Sie setzte zum finalen Schlag an, als sie Yamatos siegessicheres Lächeln bemerkte. „Ich … gehöre zu den … Reformern Konohas.“ „Aah!“ Die Kunoichi schrie auf und senkte ihren Kopf zu ihrem Brustkorb. Ein spitzer Holzpfeiler hatte sich durch diesen gebohrt. Mit letzter Kraft drehte sie ihren Kopf und blickte hinter sich. Einige Meter von ihr entfernt stand ein weiterer Yamato, dessen rechter Arm zu dem Pflock geworden war, der sie durchbohrt hatte. „Ein … Doppelgänger? Wann ...?“ Entgeistert sah sie zum echten Yamato zurück. „Meister … Danzous … Vision ….“ Ihren letzten Atem aushauchend, fiel sie leblos zu Boden. Beim Aufprall löste sich ihre Maske und wie sich Yamato ihr Gesicht betrachtete, das er nun zum ersten Mal sah, obwohl sie damals zusammen Missionen bestritten hatten, flüsterte er leise: „Kein Name, keine Gefühle, keine Vergangenheit, keine Zukunft.“ Danzous Weg hatte schon immer in eine Sackgasse geführt. Niemals wieder sollte jemand dazu gezwungen werden, nach diesem unmenschlichen Dogma leben zu müssen. Erschöpft, aber erleichtert, dass der Stromfluss in seinem Körper nachließ, rollte Yamato sich auf den Rücken. Die wenigen Sekunden, die er durch das Erdwalljutsu gewonnen hatte, hatten genügt, um einen Doppelgänger zu erschaffen und diesen im Hinterhalt auf die richtige Gelegenheit warten zu lassen. Und zum Glück wirkte das Jutsu seiner Gegnerin nur so lange, wie sie selbst lebte. Sobald er sich wieder bewegen konnte, musste er zu Sai zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)