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Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

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Part XLII – Eri

Die darauffolgenden Tage vergingen sehr schnell. Dadurch, dass in der Agentur weiterhin viel zu tun war, hatte Izuku keine Zeit an Donnerstag zu denken. Das war nämlich der Tag, an dem er endlich auf die kleine Eri treffen sollte. Mittwochs würde sie aus dem Krankenhaus entlassen werden und danach sollte sie den ersten Tag noch in Ruhe verbringen. Sie war immer noch sehr schwach, zudem sie weiterhin noch sehr verängstigt war. Auf Izuku kam somit eine große Aufgabe zu.
 

Momentan saß der Grünhaarige an seinem PC und ging den Spezialitätenkatalog noch einmal durch. In den letzten zwei Jahren hatte sich die Datenbank von ursprünglich 500 Datensätzen auf über 1.000 vergrößert. Es war schier unmöglich alles im Kopf zu behalten, geschweigedenn jeden Datensatz exakt auf den Punkt genau abrufen zu können. Aus diesem Grund hatte sich Izuku vor mehreren Monaten ein Tablet zugelegt und dieses Dank Shins Hilfe mit dem PC verbunden und gekoppelt. Nun konnte der kleine Omega auch von unterwegs alle erforderlichen Daten abrufen. Das kam ihm schon bei mehreren Einsätzen sehr gelegen. So konnte er während der Razzien schon die eine oder andere Information an die Pro Helden weitergeben. Außerdem konnte Izuku so weiterhin seine Notizen auch von unterwegs an den PC weitergeben. Die Notizbücher hatte er allesamt Zuhause in einem extra Schrank untergebracht und kamen eigentlich nur noch selten zum Einsatz, da der Datenaustausch inzwischen auf elektronischem Weg stattfand.
 

Gedankenversunken sah Izuku auf sein Handy und widmete sich danach dem Tablet. Mehrmals wischte er mit den Fingern auf dem Bildschirm hin und her. Hätte ihm einer vor drei Jahren gesagt, dass er mal so gut mit elektronischen Komponenten umgehen könne – diesen hätte er für verrückt erklärt. Wenn Izuku heute noch an die Anfangszeiten dachte, wirkte es wie aus einem anderen Leben. Die Zeit schritt weiter voran und das digitale Zeitalter entwickelte sich täglich weiter. Während Izuku weiterhin mit seinen Recherchen beschäftigt war, bekam er erst gar nicht mit, dass sich die Tür hinter ihm öffnete.
 

„Oh, du bist ja noch da? Hast du mal auf die Uhr geschaut?“
 

Nach diesen Worten drehte sich der Angesprochene auf seinem Drehstuhl um und blickte in graue Augen.
 

„Sag bloß, du bist überrascht, weil ich mal genauso lange da bin wie du, Katara?“, grinsend wand sich der Omega erneut seinen Unterlagen zu, während die Lilahaarige ergeben ausseufzte und sich neben Izuku stellte. Die zuvor an sie gewidmete Gegenfrage ließ sie unbeantwortet.
 

„Die Sammlung ist echt beachtlich. Was glaubst du, was es noch alles an Spezialitäten geben wird?“, hierbei richtete sich die junge Frau die Brille zurecht und sah dann zu ihrem Schüler runter. Dieser hatte seinen Blick starr auf den Bildschirm gerichtet.
 

„Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass das hier nur ein Teil von etwas ganz Großem ist. Das hier sind nur die Aufzeichnungen für Japan. Die Welt verbirgt noch mehr, davon bin ich überzeugt“, nach diesen Worten zog Izuku seine Brille aus und legte sie behutsam vor seiner Tastatur ab. Daraufhin rieb er sich die Augen. Manchmal bemerkte der Omega, wenn er zulange am PC saß. Seine Augen wurden jedes Mal überstrapaziert. Aus diesem Grund hatte er sich bei seiner neuen Brille auch einen entsprechenden Filter in die Gläser einsetzen lassen. So wurden seine Augen etwas geschont – allerdings gab es immer noch Momente, wo seine Augen sich meldeten, wenn es ihnen zu viel wurde. Katara hingegen stand weiterhin neben Izuku und ließ ihren Blick durch das Büro schweifen.
 

„Hast du dir schon einen Plan wegen der Kleinen überlegt?“
 

Daraufhin sah Izuku zu Katara hoch und stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab.
 

„Leider nein. Ich wüsste auch nicht, wie ich überhaupt anfangen soll. Ist es überhaupt taktisch klug sich hier einen Plan zurechtzulegen? Eri ist ein kleines Kind, da wird wohl die Spontanität von einem abverlangt werden. Ich lasse einfach mal alles auf mich zukommen.“
 

„Mich darfst du hier echt nicht fragen, ich kann mit Kindern nichts anfangen..“
 

Die junge Frau sah währenddessen an die Wand und schaute sich die einzelnen Fotos an, die dort hingen. Izuku hatte viele Fotos aufgehängt als er damals zu ihr runtergezogen war. Viele zeigten ihn zusammen mit Shoto. Meistens Selfies, wo sie zusammen in die Kamera lächelten oder sich küssten. Aber auch Toki und Hitoshi waren dort verewigt. Es war ein Gruppenbild, das letztes Jahr auf der Gamer-Expo entstanden war, wo sie zusammen hingegangen waren. Natürlich trafen sie dort auch auf Eijiro und Katsuki. Es existierte auch ein Bild von ihnen allen zusammen. Wobei die blonde Bombe immer einen mürrischen Blick draufhatte, weil er sowas von keinen Bock hatte sich ablichten zu lassen, aber sie alle ließen ihm hier ja keine andere Wahl.
 

Dann gab es noch ein anderes Bild – eines, das Izuku ebenfalls viel bedeutete. Er besaß leider nur dieses eine Foto, aber dennoch wollte er es ebenfalls an der Wand verewigen. Ein trauriges Lächeln zierte Kataras Lippen als sie das Bild entdeckte. Behutsam fuhr sie mit den Fingerkuppen über den Fotorahmen.
 

„Ich denke mal … sie hätte schon längst einen Plan zurechtgelegt.“
 

Izuku sah daraufhin auf und schenkte seine Aufmerksamkeit der Lilahaarigen, die weiterhin das eine spezielle Foto anschaute. Der Grünhaarige erhob sich daraufhin und stellte sich neben die junge Frau. Ein bitterer Beigeschmack blieb, als er nun ebenfalls das Foto anschaute. Das Bild zeigte ihn zusammen mit Valerie. Es war an dem Tag entstanden als sie zusammen im Eis Café waren. Dort hatten sie sich das erste Mal richtig kennengelernt. Damals waren noch Shoto und Tsuchi mit dabei gewesen. Wer hätte auch erahnen können, dass sich nur wenige Tage danach so eine Tragödie ereignen würde?
 

„Ich vermisse ihn …auch heute noch…“, Katara ließ daraufhin ihren Kopf sinken.
 

„Ich auch… aber ich denke, dass er weiterhin von oben über uns alle wacht.“
 

Nach diesen Worten wand sich Katara dem Omega zu und lächelte diesen herzlich an.
 

„Ja, ich denke, dass du da Recht haben könnest…“, danach sah die Lilahaarige wieder auf das Selfie „…..aber vor allem wird er über sie wachen.“
 

Izuku schloss daraufhin seine Augen und ging tief in sich. Ihr Weg würde weitergehen – sie durften nicht stehenbleiben. Aus diesem Grund hatte Valerie auch damals Japan verlassen. Sie wollte keinen Stillstand – genauso wenig wie sie alle stehenbleiben wollten. Sie mussten weiter an sich arbeiten - sich weiterentwickeln und über sich selbst hinauswachsen. Ihnen blieb keine andere Wahl. Das Leben ging weiter. Ein trauriges Lächeln zierte daraufhin Izukus Lippen als er sich wieder seine Brille richtete.
 

„Ja, er ist ihr persönlicher Schutzengel.“

 

 

 
 


 

Als es schließlich Donnertagmorgen war, stand Izuku sehr früh auf. Er konnte die ganze Nacht kein Auge zumachen und wollte auch nicht mehr liegen bleiben. Er war voller Tatendrang. Shoto hingegen lag noch seelenruhig im Bett und bekam nur nebenbei mit, dass der Grünhaarige aufgestanden war und sich fertigmachte. Müde ließ der Alpha seinen Blick über den Körper seines Omegas schweifen, der gerade vor ihm stand und sich das Hemd anzog. Zu gern hätte Shoto ihn hier und jetzt zu sich zurück ins Bett gezogen, aber er spürte, dass sein Mate in heller Aufregung war. Izuku hatte ihm von der Mission erzählt und von daher wusste der Weißrothaarige, dass die Gedanken momentan sonst wo waren – nur nicht bei ihm. Seufzend griff Shoto nach dem Kopfkissen und zog sich dieses über. Er war noch verdammt müde. Gähnend drehte sich der Alpha daraufhin wieder zur Seite. Nachdem Izuku sich angezogen hatte, hauchte er seinem Mate noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er nach seinem Schlüssel griff und das Apartment verließ.
 

Gedankenversunken saß er nun im Zug und schaute aus dem Fenster. Die einzelnen Gebäude zogen an seinem Auge vorbei. Das Waisenhaus lag außerhalb Musutafus. Es war sehr ruhig dort, da sich das Anwesen in einem Naturreservat befand. Zudem sich dort in der Nähe noch ein Park befand, den Izuku noch durchqueren musste. Da Frühling war, musste es dort wunderschön sein. Es hieß, dass die japanische Kirschblüte dort heimisch wäre. Dann müsste ihn bestimmt ein atemberaubendes Bild dort erwarten. Der Omega war Feuer und Flamme. Als er nach 20 Minuten am Stopp ankam, schulterte er noch seine Hängetasche und schritt die Steintreppen hinunter, die zum Park führten.
 

Es war ruhig und friedlich. Die Vögel zwitscherten und sangen ihr Morgenlied. Vereinzelt konnte man auch ihr Balzen hören. Der frische Wind wehte durch die Bäume und brachte die Blüten in Wallung. Einzelne Kirschblütenblätter flogen an dem Omega vorbei. Izukus Herz schlug höher – es war ein wunderschöner Morgen. Er hatte noch zwei Stunden Zeit. Somit konnte er den Anblick, der sich ihm bot, noch länger genießen. Langsam schritt er voran und sah sich aufgeregt um. Es waren noch keine Menschen unterwegs, die Umgebung gehörte nur den Tieren, die hier lebten. Gerade hoppelte ein Feldhase an ihm vorbei und verschwand im Gebüsch. Das Grinsen wollte nicht aus Izukus Gesicht weichen. Schließlich landete ein Spatz auf seiner Schulter.
 

„Oh, hallo mein Kleiner.“
 

Der Vogel sah den Grünhaarigen neugierig an, ehe er schließlich seinen Weg weiter fortsetzte. Izuku sah eine Weile dem Piepmatz hinterher. Plötzlich hörte er eine leise Melodie, weshalb der Omega an Ort und Stelle stehenblieb. Die Klänge strahlten innere Ruhe aus – sie klangen so ruhig und sanft. Aufmerksam suchten seine grünen Augen die Umgebung ab. Die Klänge wurden lauter – stammten diese etwa von einer Gitarre? Neugierig folgte Izuku den Klängen. War er doch nicht allein hier?
 

Schließlich wurde die Musik unterbrochen und ein Fluchen drang an Izukus Ohr.
 

„FUCK!“
 

Als Izuku hinter einem Baum abbog, erstarrte er augenblicklich. Vor ihm befand sich eine Holzbank, auf der niemand geringeres als Katsuki saß, der gerade an einer Gitarre herumschraubte. Seine roten Iriden waren auf das Instrument in seinen Händen fixiert. Ein Grummeln war zu vernehmen.
 

„Verdammte Scheiße, warum gebe ich mir den Stuss hier überhaupt?“
 

Vorsichtig trat der Omega näher und blieb schließlich hinter Katsuki stehen. Dieser bemerkte aber sofort eine fremde Präsenz, griff hinter sich und bekam den Omega an der Krawatte zu fassen. Funkelnde rote Iriden flackerten gefährlich auf.
 

„WELCHER PENNER STÖRT MICH DENN JETZT SCHON WIEDER, ZIEH LEI-“, plötzlich verstummte der Blonde als er in Izukus Augen blickte.
 

„Deku? Was… machst du denn hier? Erschreck mich doch nicht so, du Scheißnerd! Hast dir das etwa von Halb-Halb abgeschaut, oder was?! Irgendwann bekomme ich wegen euch zwei Vollidioten noch einen Herzinfarkt!“
 

„Oh… tut mir leid, Kacchan..“, Izuku wich sofort zurück als Katsuki seine Krawatte wieder losließ und starrte den Alpha entsetzt an. Was war denn hier wieder los? Aufmerksam ließ er daraufhin seinen Blick über sein Gegenüber schweifen und entdeckte mehrere Utensilien, die sich auf der Bank befanden. Stifte und ein aufgeschlagenes Buch lagen vor ihm. Neugierig hob Izuku das Buch auf und blätterte kurz durch. Die Handschrift kam ihm mehr als bekannt vor. Waren das etwa die selbstgeschriebenen Songtexte, von denen Eijiro mal gesprochen hatte?
 

„Darf ich?“
 

Ein genervtes Grummeln folgte als Antwort.
 

„Eigentlich fragt man erst mal nach, bevor man fremdes Eigentum anrührt, aber da du deine Griffel jetzt schon dran hast, tu dir keinen Zwang an! Aber nerv mich nicht!“
 

Nach diesen Worten seufzte der Blondhaarige genervt aus und widmete sich wieder seiner Gitarre. Izuku nutzte die Zeit und las sich einen Text durch und erstarrte an Ort und Stelle. Seit wann war ausgerechnet die Zeitbombe schlechthin in der Lage solche Texte zu formulieren? Die Songs klangen so tiefgründig, so emotional – sie spiegelten das genaue Gegenteil von Katsukis sonstigem Verhalten wider. Wie war sowas möglich?
 

„Hats dir die Sprache verschlagen?“, auf die Frage hin, hob Izuku seinen Kopf und schaute auf Katsuki herunter, der gerade seine Brille richtete und sich einen Bleistift hinter sein Ohr klemmte.
 

„Ich bin einfach nur erstaunt, dass du solche Texte schreiben kannst.“, daraufhin schloss Izuku das Buch zu und sah auf den Einband. Es handelte sich um ein normales rotes Notizbuch. Aber etwas irritierte ihn.
 

//Nr. 2…. Also existiert noch eine Nr. 1?//
 

Fragend hob Izuku daraufhin eine Augenbraue und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Blonden, der gerade seine Fingerkuppen über die Saiten gleiten ließ. Ein ruhiger melodischer Ton klang an Izukus Ohr.
 

//Wow.. der pure Wahnsinn..//
 

„Tsk..nein so wird das nie was!“, sofort machte sich der Alpha wieder an den Saiten zu schaffen und zog sie neu nach.
 

„Was machst du denn eigentlich da, wenn ich fragen darf?“, neugierig sah Izuku über Katsukis Schulter und runzelte die Stirn. Das sah mehr als kompliziert aus und forderte wohl äußerstes Fingerspitzengefühl.
 

„Mir ist eine Saite gerissen und ich habe sie nun gegen eine neue ausgetauscht. Ob sie allerdings richtig sitzt, merkt man nur am Ton. So ganz zufrieden bin ich noch nicht. Außerdem komme ich gern hierher. Hier kann ich meine Gedanken besser entfalten.“
 

„Ah, ich verstehe…“
 

Währenddessen nahm Izuku neben Katsuki Platz und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem roten Notizbuch. Sie sprachen kein Wort miteinander. Wobei die Stille zwischen ihnen keinesfalls unangenehm war. So konnte Izuku zumindest noch die Stille der Natur genießen. Nur die Töne der Gitarre unterbrachen diese Ruhe – aber das störte den Omega nicht. Der Grünhaarige war überwältigt von den Texten. Allein, dass Katsuki so viel Fantasie besaß und die Worte auch noch so zu Papier bringen konnte. Er besaß definitiv Talent – es war nicht abzustreiten.
 

Es verging eine weitere viertel Stunde bis Katsuki schließlich mit seinem Werk zufrieden war und stellte das Instrument neben sich ab. Dann sah das rote Augenpaar zu Izuku rüber, der immer noch neben ihm saß und in den Texten vertieft war.
 

„Sag mal, hast du nichts Besseres zu tun, als dir hier meine Songs anzusehen? Was treibst du überhaupt hier in dieser Gegend?“
 

Sofort schreckte Izuku auf und legte das Buch zur Seite.
 

„Ich treffe mich heute mit jemandem aus dem Waisenhaus. Eigentlich bin ich etwas zu früh dran und wollte noch eine Runde hier im Park drehen. Aber das hier fand ich dann doch interessanter.“
 

Katsuki hob daraufhin fragend eine Augenbraue und sah den Omega entsetzt an.
 

„Interessanter? Du hast echt eine Vollmeise. Was ist denn ….“, daraufhin hob der Blonde das Notizbuch hoch “…daran bitte so interessant?“
 

Ein Kichern drang an Katsukis Ohr. Eine Zornader bildete sich daraufhin an seiner linken Schläfe.
 

„Sag mal lachst du mich gerade etwa aus?!“
 

„Nein, nein … nicht doch. Ich bin einfach nur erstaunt, dass du auch eine liebevolle Seite zu besitzen scheinst. Es ist erstaunlich, wie viele Facetten ein Individuum haben kann. Vor allem bei dir… dir hätte man so manches gar nicht zugetraut.“, nach diesen Worten sah Izuku zum Himmel auf. Der Blonde hingegen sah fassungslos den Kleineren an.
 

„Liebevolle Seite? Geht’s noch? Sag das noch einmal und ich hau dir eine rein! Ist ja ekelhaft!“
 

Wieder musste Izuku daraufhin auflachen. Manchmal war sein alter Klassenkamerad einfach zu komisch. Anscheinend hatte dieser immer noch nicht kapiert, dass man ihn durchschaut hatte. Daraufhin erhob sich der Grünhaarige und streckte sich.
 

„Weißt du, Kacchan.. du hast dein Herz am rechten Fleck. Du hast dich sehr verändert und das wird Val auch sehen, sobald sie wieder zurückkehren wird. Vor allem aber wird sie von deinen Texten begeistert sein. Sie liebt die Musik.“
 

Nach diesen Worten sah Izuku zu dem Alpha hinunter, der ihn nur entgeistert anblickte. Dieser war in eine Art Schockstarre verfallen. Wie war das denn bitte passiert?
 

„Ich will dich dann mal nicht weiterstören. Viel Spaß noch. Wir sehen uns“, zum Abschied zwinkerte der Grünhaarige dem Alpha zu und drehte ihm den Rücken zu. Nun hatte sich der Blonde aus seiner Starre gelöst. Sofort sprang der Alpha auf und sah sein Gegenüber mit funkelnden Augen an.
 

„Warte, Deku!“
 

Izuku hielt daraufhin in seiner Bewegung inne.
 

„Du sollst nur so viel wissen - ich habe ihr ein Versprechen gegeben und das werde ich halten.“
 

Nach diesen Worten drehte sich Izuku um und sah in Katsukis Augen. Die roten Iriden hatten ihre Aura verändert. Sie strahlten regelrecht. Zudem der Klang seiner Stimme einen unbekannten Unterton hatte – diesen kannte der Grünhaarige bislang noch gar nicht. Die Hand des Blonden befand sich zudem auf seiner linken Brust. Was genau wollte der Alpha ihm damit bloß mitteilen? Anstatt jedoch weiter darüber nachzudenken, schenkte Izuku dem Blonden wieder ein Lächeln.
 

„Ich lass mich überraschen, Kacchan.“
 

 

 
 


 

Nun war es soweit. Gedankenversunken saß Izuku im Wartezimmer und schaute auf die Uhr, die genau gegenüber von ihm an der Wand hing. Kindergelächter drang an seine Ohren. Es waren schon einige Kinder an ihm vorbeigelaufen. Ihr Lachen ließ sein Herz höher schlagen. Sie wirkten unbekümmert und glücklich – obwohl sie Waisen waren. Auf der einen Seite stimmte es den Omega traurig, aber auf der anderen Seite strahlten sie Hoffnung aus. Wieder musste der Grünhaarige an die Worte seines Mates denken. Shoto und er würden auch bald eine eigene Familie haben. Sie hatten sich darauf geeinigt noch ein Jahr abzuwarten. Schließlich war ihre Schulzeit in weniger als drei Monaten zu Ende. Danach sollte sich jeder erst mal seinem eigentlichen Job widmen. Aber dennoch stimmte der Gedanke ihn glücklich. Ein zärtliches Lächeln zierte Izukus Lippen.
 

„Herr Midoriya?“
 

Der Omega wurde augenblicklich aus seinen Gedanken gerissen und sah zu der jungen Frau hoch, die im Türrahmen stand. Sie trug eine weiße Schütze und ihre Haare waren mit einem Band zusammengebunden.
 

„Folgen Sie mir bitte.“
 

Nach diesen Worten erhob sich der Omega und folgte der Mitarbeiterin. Ihnen kamen wieder Kinder entgegen, die sie daraufhin freundlich grüßten. Izuku sah den Kindern nach und das blieb der jungen Frau, die ihm einen seitlichen Blick schenkte, nicht verborgen.
 

„Sie sind herzallerliebst, nicht wahr?“
 

„Oh ja, das sind sie. Es freut mich, dass sie trotz ihrer Lage noch so lachen können.“
 

„Da gebe ich Ihnen Recht. Es ist unsere Aufgabe den Kindern hier Halt zu bieten. Viele kommen aus schlechten familiären Verhältnissen, andere wiederrum haben sehr schlimme Erfahrungen gesammelt und sind verstört. Wir versuchen alles um ihnen hier ein neues Leben zu ermöglichen - Stabilität und ein soziales Umfeld zu bieten. Schließlich sollen so ihre Chancen erhöht werden, dass sie eines Tages eine neue Familie finden.“
 

Izuku hörte der jungen Frau aufmerksam zu. Sie schien ihren Job echt zu lieben. Man merkte sofort, dass sie mit vollem Elan bei der Sache war. Schließlich stiegen sie eine alte Holztreppe hinauf. Der Grünhaarige ließ währenddessen seinen Blick schweifen. Es handelte sich zwar um ein sehr altes Anwesen, aber dennoch war alles herzlich eingerichtet und lud Besucher regelrecht ein vorbeizukommen. Izuku blieb vor Erstaunen der Mund offenstehen. Schließlich blieben sie vor einer Holztür stehen.
 

„So da wären wir, Herr Midoriya.“
 

Daraufhin klopfte die Mitarbeiterin an der Tür an und öffnete diese.
 

„Eri-Chan, du hast Besuch~“
 

Nach diesen Worten schritt die junge Frau zur Seite und gewährte dem Omega den Eintritt. Vorsichtig trat Izuku über die Türschwelle und hielt augenblicklich inne.
 

Vor ihm auf der Fensterbank saß ein kleines Mädchen. Ihre Haare waren zu einem seitlichen Zopf zusammengebunden. Eine blaue Schleife schmückte ihre Haare. Des Weiteren trug sie ein hellblaues Rüschenkleid. In ihren Armen hielt sie einen großen Teddybären, der wohl ein Panda darstellen sollte. Er war fast so groß wie sie selbst. Sie rührte sich nicht vom Fleck – sah ihn nicht einmal an. Das Fenster war geöffnet, sodass ein Windhauch durch ihre schneeweißen Haare wehte. Schließlich drehte sie sich zu Izuku um. Rote Iriden blickten in das wiesengrüne Augenpaar. Izuku lief daraufhin ein eiskalter Schauer über den Rücken.
 

Ihre Präsenz – wie ist das möglich? Ihn überkam das selbe Gefühl wie damals in der Mensa als er Valerie das erste Mal gesehen hat. Es war die selbe Aura. Dabei soll sie doch gerade erst fünf Jahre alt sein. Aber dennoch – wie sie da saß – sie war ein wunderschönes Mädchen.
 

Vorsichtig betrat Izuku das Zimmer und ging vor dem kleinen Mädchen auf die Knie. Er musste behutsam mit ihr umgehen, das wusste er. So waren sie zumindest fast auf Augenhöhe. Ein zärtliches Lächeln zierte Izukus Lippen.
 

„Hallo Eri, mein Name ist Izuku. Schön dich kennenzulernen.“
 

Die Angesprochene verweilte an Ort und Stelle. Sie sagte kein Wort. Irritiert hob der Omega daraufhin den Kopf und sah zu ihr hoch. Angst spiegelte sich in ihren Augen wider. Als Izuku sich erheben wollte, sprang Eri plötzlich von der Fensterbank hinunter und versteckte sich unter dem Tisch. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Izuku wusste in diesem Moment nicht was los war. Warum lief sie vor ihm weg?
 

„Keine Sorge, ich tue dir nichts…“, als der Omega seine Hand nach ihr ausstrecken wollte, bildeten sich Tränen in Eris Augen. Ihr ganzer Körper begann zu zittern. Ängstlich wich sie immer weiter vor Izuku zurück und rannte schließlich auf ihr Bett zu. Dort angekommen kroch sie unter den Bettkasten und zog ihren Teddy noch näher an sich heran.
 

Izukus Herz blieb fast stehen – es zog sich schmerzhaft zusammen. Warum hatte sie bloß Angst vor ihm? Er war doch der Letzte auf dieser Welt, der ihr etwas antuen könnte. Als er schließlich ihr Weinen und Wimmern hörte, sackte er zu Boden. Der Kloß, der sich in seinem Hals bildete, drückte ihm die Luft zum Atmen ab.
 

Seine gute Laune und sein Enthusiasmus von eben waren wie weggeblasen – innerhalb weniger Sekunden. Izuku fühlte sich verloren. So hatte er sich das erste Aufeinandertreffen nicht vorgestellt. Langsam kamen die ersten Zweifel in ihm auf.
 


 


 

Was hatte er bloß falsch gemacht?
 

Was konnte er bloß tun, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst vor ihm haben musste?
 

War er überhaupt der Richtige für diese Mission?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuna_musume_satan
2021-05-03T09:24:37+00:00 03.05.2021 11:24
OMG das ist sooo verdammt traurig wie Eri reagiert und ich hoffe das es bald schon besser wird. Ich bin sooo neugierig wie es weitergehen wird und ob die beiden es schaffen sich anzunähern und das Rei sich Izu öffnet
Antwort von:  Yuna_musume_satan
03.05.2021 11:24
Eri nicht rei
Antwort von:  Mina_Tara
03.05.2021 22:32
Da haben die Beiden noch einen langen Weg vor sich. Aber Izu wird nicht aufgeben :3
Das käme für unseren Omega gar nicht in den Sinn. Er wird weiterhin sein Bestes geben.
*lächel*


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