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Two Worlds - My little in-laws talk

von

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parents-in-law?

Es gab Tage im Leben, die hasste man einfach. Tage, vor denen man sich fürchtete. Heute war für Son Goten eben solch ein Tag gekommen. Ein Tag, an dem er sich fragte, wieso er eigentlich aufgestanden war.

„Bist du fertig?“, hörte er die Worte seiner Freundin in sein Ohr dringen, während er sich gerade nervös die Krawatte band und dabei selbst im Spiegel anblickte. Sein Spiegelbild bewies ihm zumindest, dass er vom Äußeren sein Innerstes wiederspiegelte. Angst.

„Müssen wir das wirklich machen?“ Er wusste, dass er keinerlei Chance besaß, sich aus dieser Situation herauszuwinden. Dass sie jeglichen Versuch seinerseits im Keim ersticken würde, doch sein innerer Schutzinstinkt sagte ihm, dass er es wenigstens probieren sollte. Musste.

Er hörte die Schritte Bras und nur kurze Zeit später erblickte er sie durch den Spiegel, schmunzelnd hinter sich. Mit ihren schmalen und zarten Fingern griff sie nach seiner Krawatte, die sie ihm richtete. Sie musste gemerkt haben, dass er es nicht richtig hinbekam und schlussendlich auch auf Zeit spielte. Für den Wink einer Sekunde erhoffte er sich tatsächlich, dass sie ihn mit dieser erwürgen würde.

„Du weißt, dass es kein Aufschub mehr duldet. Außerdem so schlimm wird es gar nicht. Mutter wusste es von Anfang an, schließlich gab sie mir damals frei für unsere ersten Treffen. Und Trunks weiß doch auch mittlerweile über uns Bescheid.“ Sanft drehte sie ihn, an den Schultern packend, zu sich herum, ehe sie ihn in eine Umarmung zog. Ja, es stimmte. Trunks wusste nun auch über die Beziehung zwischen Goten und Bra Bescheid. Vor gut zwei Wochen hatte sich Goten tatsächlich getraut, es seinem besten Freund zu beichten. Für diesen war es erst einmal ein herber Schock, und so still hatte Goten seinen Sandkastenfreund noch nie erlebt, zumindest nicht, dass er sich daran erinnern könnte, doch er wurde nicht handgreiflich. Ganz im Gegenteil, sie saßen ganz ruhig nebeneinander und Trunks hatte sich daraufhin erst einmal ein Bier geöffnet. Er versicherte ihm, dass er nicht auf ihn sauer sein würde, schließlich konnte sich niemand aussuchen, in wen er sich verliebte, doch er bat um Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Und diese wollte er ihm geben. Wenn es nach Goten gehen würde, gäbe er ihm heute auch noch Zeit, doch Bulma musste ja Gotens Glück im Wege stehen. Diese hatte schließlich für dieses Abendessen heute gesorgt, nachdem es Goten die letzten Wochen immer wieder geschafft hatte, eine Ausrede zu finden. Wobei beim letzten Mal war er tatsächlich krank, was ihm in diesem Moment auch lieber wäre.

„Dein Bruder und Bulma sind es auch nicht, worüber ich mir Gedanken mache.“ Leise hörte er sie kichern. Natürlich hatte sie jedes Mal den Braten gerochen, dass Gotens Hauptproblem der Vollblutsaiyajin war. Vegeta. Der Mann, der Trunks fast seine komplette Kindheit hinweg ignorierte, und diese verpasste Zeit auf Bras übertrug. Bra, die seine kleine Prinzessin war und die er immer schon beschützte. Seien es damals noch Paparazzi oder Verehrer gewesen, Vegeta hatte sie auf seine ganz eigene Art verscheucht. Und Goten wusste, dass Vegeta ihm gegenüber nicht so sanft sein würde, schließlich wusste dieser, dass Goten ein Halbsaiyajin war. Und genau das bedeutete, dass er nicht so einfach sterben konnte, wie es die normalen Menschen taten. Dass seine außerirdische Herkunft mal dafür sorgen würde, dass er umso mehr den Arsch versohlt bekommen würde, daran hätte er sicherlich nie gedacht. Nie, bevor ihn Bra den Gedanken in den Kopf hämmerte, dass er sich auch mal offiziell mit ihr bei seinen, vermutlich, späteren Schwiegereltern melden musste.
 

Natürlich kannte er Bulma und Vegeta schon, seit er ein Kleinkind war. Er hatte oft schon in ihrem Haus übernachtet und Bulma war schon immer wie eine Tante für ihn gewesen, und Vegeta wie der griesgrämige Onkel, der auf Feiern da war, weil es eben Pflicht war, sich aber mit niemandem abgab. Doch ihnen nun entgegenzutreten, während sie wussten, dass er mit ihrer Tochter zusammen war, das war eine ganz andere Sache. Andere Hausnummer.

„Ach, es wird alles gut gehen. Daddy will für mich nur das allerbeste. Und für mich ist das allerbeste, wenn ich mit dir zusammen sein kann.“

Sie war zwar diejenige mit der psychologischen Ausbildung, doch Goten war nicht auf den Kopf gefallen. Sie wollte ihm Mut machen, da sie seine Furcht bemerkte. Natürlich dachte sie, dass ihr Dad ihm nichts allzu Schlimmes antun würde, schließlich hatte sie nur gesehen, wie Vegeta Leute verprügelte, nicht mehr. Doch er wusste, dass Vegeta auch brutal, wenn nicht sogar sadistisch sein konnte. Er hatte andere Seiten von Vegeta gesehen. Seiten, die fast den Erzählungen seines großen Bruders Gohan glichen.

„Wollen wir hoffen, dass Vegeta auch daran denkt“, entwich es ihm nervös, während sich die Türkishaarige an seinen Arm kuschelte. Er würde drei Kreuze in seinen Kalender machen, wenn er diesen Abend überstanden hatte.
 

Unangenehm.

Dieses Wort war es, das wohl am ehesten in diesem Moment die Szenerie beherrschte. Er selbst saß neben seiner Freundin, die seelenruhig von ihrem Teller aß und lächelte. Sorglos. Vergnügt. Sie hatte scheinbar Spaß an seinem Leid. Er wusste, dass sie ihn gerne neckte, doch das hier glich einer Folter.

Schräg links neben Goten saß Trunks. Ab und an hatte der Präsident der Capsule Corporation mal aufgeschaut, doch sein Teller schien seine Aufmerksamkeit bei weitem mehr zu beanspruchen, als es die Anwesenden taten, dabei war es egal, ob dieser befüllt war oder dessen Oberfläche frei war.

Bulma hingegen schien die Szenerie nichts auszumachen. Wie ein Löwe, der sein Reich überblickte, sah sie auf jeden der Anwesenden und grinste über beide Backen. Sie schien die schlechte Stimmung entweder nicht wahrzunehmen oder, was viel wahrscheinlicher war, sie ignorierte sie einfach bewusst.

Und dann war da noch Vegeta. Mit verschränkten Armen saß er Goten gegenüber und blickte ihn bereits eine ganze Weile an. Ob dies sein wütender Blick war oder sein normaler, vermochte Goten selbst nach so vielen Jahren der Bekanntschaft nicht zu sagen, glichen sie sich viel zu sehr. Hatte Vegeta in den letzten zehn Minuten überhaupt geblinzelt? Er wusste es nicht. Es war zumindest ein positives Zeichen, dass er noch hier sitzen konnte und jegliche seiner Gliedmaßen ohne Schmerzen spürte, doch der Tag war ja noch jung.

„Hast du Angst, Son Goten?“, fragte ihn Vegeta. Nun, Goten wollte zwar, das irgendetwas geschieht, um die Szenerie zu verändern, doch dass es ausgerechnet Vegeta war mit diesen Worten, das war dann doch etwas unglücklich. Und dass Vegeta seinen vollen Namen sagte, trug seinem Empfinden nicht sonderlich positiv bei.

„Ja, Sir.“ Er wusste nicht, wo dieses Sir auf einmal herkam, das ihm so einfach herausgerutscht war, doch es spiegelte eben seine Angst wider, die er vor dem Saiyajin besaß. Hatte Gohan nicht einmal erwähnt, dass er einst Planeten eroberte und deren gesamte Bevölkerung auslöschte?

Vegeta beugte sich auf seinen Stuhl nach vorne, während er ihn amüsiert anblickte. Wie ein Tier, das wusste, dass seine Beute in der Falle saß und nicht fliehen konnte.

„Gut“, schwang in dessen Stimme ein Hauch von Zufriedenheit mit bei, ehe sie der Kälte wich, als er noch ein: „Vergiss das nie!“ hinzufügte.

Goten konnte nicht anders, er musste schlucken, während er zögerlich nickte.

Ein lautes Auflachen war zu vernehmen, das so plötzlich die Szenerie veränderte, als wäre er soeben geschlagen worden. Das war er doch nicht, oder?

„Vegeta, lass den armen Jungen in Ruhe.“

Bulma hatte lachend ihren Mann zurückgepfiffen, der noch immer mit diesem triumphierendem Lächeln dasaß, sich aber nun wieder zurücklehnte. Nun, wenn es jemand schaffte, den reinblütigen Saiyajin zu zähmen, dann war es die Erfinderin Bulma Briefs.

„Ich muss gestehen…“, fing die Türkishaarige an, als ihr Lachen erlosch und sie abwechselnd zu ihrer Tochter und dann zu dem Schwarzhaarigen blickte. „… es ist ungewohnt, euch so zu sehen, kenne ich euch doch beide als Kinder. Und jetzt seid ihr erwachsen. Sogar ein Paar. Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet, gerade da du ein liebenswerter, junger Mann bist, Goten.“

Sie lächelte ihn so ehrlich und freundlich an, was Goten die Situation fast schon vergessen ließ, denn es steckte ihn an und auch auf seinem Gesicht zeichnete sich recht schnell ein Lächeln ab.

„Aber ich hoffe, ihr versteht, wenn man sich eben noch daran gewöhnen muss. Die einen akzeptieren es eben schneller, andere wiederum…“ Sie blickte abwechselnd zwischen ihrem Gatten und ihrem ältesten Kind hin und her. „…brauchen ein bisschen Zeit. Aber das Wichtigste ist, dass IHR euch habt. Ihr müsst es niemandem recht machen. Ich freue mich ja so für euch.“

Die beste Freundin seines Vaters erhob ihr Glas und prostete ihnen beiden zu. Fast synchron erhob auch das junge Paar ihre Gläser und erwiderte die Geste, ehe sie sich beide in die Augen blickten und ebenfalls miteinander anstießen.

Als Gotens schwarze Augen seinen besten Freund trafen, erkannte er, dass dieser ihn ebenfalls anblickte. Ein leichtes Schmunzeln hatte sich auf seine feinen Züge geschlichen, und er zwinkerte ihm mit einem seiner blauen Augen zu, was Goten einen Stein vom Herzen legte. Trunks versuchte die beiden zu akzeptieren.

Ja, vielleicht war dieser Tag doch nicht so schlecht, wie er zunächst angenommen hatte.



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