Abenteuer in Equestria: Amethyst Quartz von KiraNear ================================================================================ Kapitel 3: Einkaufsbummel ------------------------- Irgendwas hatte ich geträumt, da war ich mir sicher. Irgendwas Wirres, was aber auch gleichzeitig normal für die Art von Träumen wäre, die ich so hatte. Doch so richtig konnte ich mich nicht mehr erinnern, was für ein Traum das gewesen war und wer darin alles vorgekommen war. Nach ein paar Minuten gab ich es schließlich auf, mich daran erinnern zu wollen und öffnete meine Augen. Sonnenstrahlen fielen durch die Vorhanghangspalten in unser Schlafzimmer hinein. Müde rieb ich mir die Augen, zwar fühlte ich mich ausgeschlafen, spürte jedoch eine gewisse Restmüdigkeit in meinem Kopf. Das Übliche halt. Wie immer war ich auf meinem Rücken aufgewacht und es dauerte ein paar Sekunden, bis ich realisierte, was ich war, wo ich war und vor allem, dass ich nicht alleine in diesem Bett lag. Vorsichtig blickte ich zur Seite, doch Thunder Spark schlief noch. Da ich für ein Gespräch noch nicht wach genug bin, wollte ich ihn auch ein wenig weiterschlafen lassen. So verließ ich vorsichtig das Bett, was er aber nicht mitbekam. Er schlief weiterhin tief und fest. Ein leiser, aber zufriedener Seufzer kam aus meinen Nüstern, als sich mein leerer Magen meldete. Auf eine Art, wie ich ihn nicht mehr so schnell ignorieren können würde. Hatten wir was im Haus? Ja, doch, oder? Naja, ich gucke mal. Ich könnte mich ja mal an einem Frühstück versuchen, so als Dankeschön fürs Abendessen gestern. Schiefgehen kann da ja nichts, das habe ich ja schon ein paar Mal gemacht. Wenn auch nicht so oft. So hatte ich ein paar Minuten lang überlegt und auf den Boden gestarrt, doch dank mangelnder Alternatividee fiel mir auch nichts anderes ein. So schlich ich mich vorsichtig aus dem Schlafzimmer heraus, mein Mitteilungsbedürfnis war noch immer gegen null und ich kam mir vor wie ein Teenie, der sich aus dem Haus schleichen wollte.   So ging ich langsam die Treppen hinunter und betrat die Küche, um meinen Plan in die Tat umzusetzen. Nachdem ich mich kurz gestreckt hatte, sah ich mir die Zutaten an, die mir zur Verfügung standen. Überlegte, was ich daraus machen könnte. Am Ende hatte ich mich für Eier, Butter, Milch und Zwiebeln entschieden. Einen kurzen Moment stockte ich, waren doch Zwiebeln mit ihren Dämpfen sehr schnell sehr aggressiv gegenüber meinen empfindlichen Augen, doch hier passierte nichts. Problemlos konnte ich die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden, ohne dass meine Augen tränten oder gar brannten. Solche Zwiebeln könnte ich daheim gebrauchen. Schließlich begann ich, die Pfanne mit der Butter zu erhitzen, briet die Zwiebeln an und gab am Ende die Eier hinzu. Kaum war alles in der Pfanne, begann ich den Inhalt zu verrühren, bis es schließlich zu einem leckeren Rührei wurde. Zufrieden schaltete ich die Herdplatte der Pfanne aus, nahm einen Topf aus dem Schrank und wärmte damit die Milch auf. Schnell warf ich einen zweiten Blick auf die Vorräte, doch schon beim ersten Mal hatten sie mir verraten: Nein, dieser Haushalt besaß keinen Kakao. Grummelig kehrte ich zur Milch zurück und wartete, bis diese erwärmt war. Kurze Zeit später schaltete ich auch hier die Herdplatte aus, um das Überkochen der Milch zu verhindern. Danach begann ich den Tisch mit Geschirr, Tellern und Tassen zu decken, was mit meinen Hufen doch eine zähe Arbeit war. Als ich das Salz in meinen Hufen hatte, bekam ich kurz das Bedürfnis, einen Salzkreis zu ziehen oder zumindest eine Salzlinie an allen Küchenfenstern, doch ich schüttelte das Bedürfnis weg. Das hier ist Ponyville, und nicht eine Stadt in Supernatural, hier gab es keine Geister, vor denen ich mich schützen müsste. Um dem Verlangen noch weniger Futter zu geben, stellte ich den Salzstreuer auf den Tisch und servierte das Essen. So schlimm sah es gar nicht aus und ich hoffte, dass es wenigstens ein wenig schmecken würde. Rührei mit Zwiebeln hatte nicht einmal mein Freund mal gemacht, daher hatte ich keine Ahnung, ob die Kombination überhaupt passen würde. Nun, jetzt ist das Essen gemacht, zur Not würde es auch der Hunger rein treiben. Nickend betrachtete ich das Essen. Jetzt musste ich nur noch meinen Mitbewohner holen.   So ging ich die Treppe wieder hinauf, darauf achtend, ob ich irgendwas von Thunder Spark hörte oder nicht. Letzteres war der Fall. Er schlief noch, als ich das Schlafzimmer betrat und da ich nicht wollte, dass das Essen kalt wird, beschloss ich ihn zu wecken. Gleichzeitig hoffte ich, dass er mir das nicht übelnehmen würde. "Essen ist fertig, sonst wird es kalt", sagte ich, während ich neben dem Bett auf seiner Seite stand und ihn vorsichtig weckte. Thunder Spark gähnte, so wie ich es vorhin getan hatte, dann drehte er den Kopf zu mir hinüber. "Guten Morgen, hast du gut geschlafen?", fragte er mich, lächelte mich müde an und setzte sich dann aufrecht aufs Bett hin. Ich wartete, bis er sich aufgerichtet hatte. "Guten Morgen. Ja, doch, ich fühle mich recht ausgeschlafen und du?" Da ich nicht unhöflich sein wollte, lächelte ich zurück. Anschließend trat ich ein paar Schritte zurück, um ihm fürs Aufstehen Platz zu machen. Was er auch recht schnell tat. "Etwas müde ... dauert immer bis ich wach werde", sagte er schläfrig und ich konnte es verstehen, es ging mir oft genauso. Zumal ich nach dem Aufwachen oft noch eine Stunde brauchte, bis ich richtig wach wurde und Informationen richtig und schnell verarbeiten konnte. "Ja, das kenne ich, ist bei mir auch oft der Fall. Heute ist wohl eher eine Ausnahme, würde ich sagen", erwiderte ich und ging zur Tür zurück. "Ach ja, ich habe fürs Frühstück heute eines der wenigen Dinge gemacht, die ich kann. Wir hatten nur leider keinen Schinken oder Käse da, aber ich denke, es wird trotzdem lecker sein." Dass ich mir über diesen Punkt nach wie vor nicht sicher war, verschwieg ich lieber. Doch anscheinend klang ich ziemlich zuversichtlich in seinen Ohren, denn er meinte: "Danke, da bin ich sehr gespannt", bevor er mir aus dem Schlafzimmer folgte. Kaum sah ich das, ging ich die Treppe hinunter und wartete in der Küche auf ihn, bis er mich aufholte. "Bitte schön, es ist bescheiden, aber das darf auch mal sein", sagte ich und zwinkerte ihn an. Dabei wurde er ein wenig rot, auch wenn ich nicht wusste, warum genau. Er sah zum Tisch und schien sich zu freuen. Entweder darüber, dass ihm ein Frühstück gemacht oder dass er es nicht machen musste. Es war eines von beidem, vermutete ich. So setzten wir uns gemeinsam an den Tisch. "Das sieht ja lecker aus. Kann es kaum erwarten, es zu probieren", sagte Thunder Spark, worüber ich mich ein wenig freute. "Danke, ich bin auch gespannt, wie es schmecken wird." Das war ich wirklich und so fing ich zu Essen an. Thunder Spark begann ebenfalls sein Frühstück zu verdrücken und da er weder sofort aufhörte, noch das Essen angewidert von sich wegschob, deutete ich das als gutes Zeichen. "Die schmecken wirklich gut. Vielen Dank." Dabei konnte ich nicht heraushören, ob er es ehrlich meinte oder nicht, aber ich versuchte die positive Seite der Medaille zu sehen und fasste es als positiv auf. Zumal er mich erneut anlächelte und sich am Essen erfreute, soweit ich es erkennen konnte. Das lies mich ein wenig rot im Gesicht werden, was mir auch gleichzeitig unangenehm war. Obwohl ich kein Teenie mehr war, gab es noch immer Momente, in denen meine Bäckchen rot und warm wurden. Total unangenehm. Ich hoffte, dass er das nicht irgendwie falsch deuten würde. "Danke, das freut mich. Wirklich. Ist eines der wenigen Dinge, die ich kochen kann. Mir schmeckt es auch." Kaum hatte ich das gesagt, nahm ich einen großen Schluck der Milch, welche wie auch bei mir zuhause lecker schmeckte. Es gab mir ein kurzes Gefühl von Zuhause und das fühlte sich gut an. "Die Milch hier ist aber auch ziemlich gut", sagte ich, auch wenn ich dem fehlenden Kakaopulver immer noch ein wenig hinterher weinte. "Das glaube ich dir gern", sagte Thunder Spark. Dann setzte er seine Magie ein, um mir von der Küchentheke eine Serviette zu reichen. Da ich schon lange keinen Tisch mehr gedeckt hatte, seit sehr vielen Jahren nicht mehr, hatte ich nicht mehr an die Servietten gedacht. Außerhalb von Restaurants oder wenn ich mir ‚nen Döner holte oder was von Subway, benutzte ich sie bei mir Zuhause sowieso nicht mehr. Beeindruckt hatte ich zugesehen, wie er die Serviette mit seiner Magie hatte herüberfliegen lassen. "Wow, das ist ja cool!", kommentierte ich das. Dann trank ich die restliche Milch aus und benutzte die Serviette. Erst jetzt viel mir auf, dass ich wohl Milch im Gesicht hatte. Deshalb hatte er mir auch die Serviette gegeben, fiel mir auf. Doch da er nicht weiter darauf einging, beschloss ich, es ebenfalls nicht zu tun. "Um ehrlich zu sein, bei Eiern bin ich etwas eigen. Ich mag zwar keine Spiegeleier, aber dein Rührei ist wirklich gut", sagte Thunder Spark freundlich. "Da hatte ich wohl Glück, denn ich wollte zuerst Spiegeleier machen", erwiderte ich. "Hab mich dann aber doch für Rühreier entschieden. War dann wirklich die bessere Wahl, so wie es aussieht. Hatte auch schon lange keine mehr, vermutlich deshalb." Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wann ich die letzten Spiegeleier hatte, konnte mich aber auf die Schnelle nicht mehr daran erinnern. „Bei mir ist das Problem, dass ich kein Eigelb mag. Wenn es nicht mit etwas vermischt ist, dann mag ich es leider nicht. Ist auch der Grund, warum ich weder Spiegelei noch gekochte Eier esse ...“, erklärte er mir, bevor er selbst die Milch trank. „Ah, das kann ich verstehen. Das Eigelb kannst du dann also ruhig mir überlassen. Da hat doch jeder irgendwas, was er oder sie nicht mag oder nicht gerne essen will. Das ist kein Thema. Ich mag zum Beispiel kein Okra, schmeckt schrecklich, das Zeug.“ Ich sah wieder zu ihm hinüber und bemerkte seinen kleinen Milchbart, den die Milch in seinem Gesicht hinterlassen hatte. Für einen kurzen Moment überlegte ich mir, ob ich das ansprechen sollte, entschied mich kurz dagegen, überlegt es mir dann aber nochmal. Immerhin waren ja bereits Servietten auf dem Tisch und meine Magieskills waren auch noch nicht gut genug, um noch welche auf den Tisch fliegen zu lassen. „Oh, du hast da noch ein wenig Milch im Gesicht“, sagte ich vorsichtig, während ich mich nach einer weiteren Serviette auf dem Tisch umsah. Ich hätte schwören können, es waren vorhin mehr als nur die eine, doch fündig wurde ich nicht. Schließlich fiel eine auf dem Tisch, ich hatte nicht bemerkt, dass er noch eine weitere hatte herüberfliegen lassen. „Oh ja, die habe ich grad gesucht. War mir nicht sicher, wie viele du vorhin hast rüber fliegen lassen.“ Ein wenig lachte ich über die Situation, aber auch, um meine Unsicherheit zu verbergen. Ich hätte schwören, es wären mehrere zusammengelegte Servietten gewesen, aber so kann man sich irren. So reichte ich ihm die Serviette, welche gerade auf den Tisch gefallen war, hinüber. Dabei fiel mir sein Lächeln auf. Doch ich wusste nicht, ob und was ich darauf erwidern sollte, also aß ich einfach stumm den Rest meines Rühreis auf. „Das war sehr lecker“, bedankte sich Thunder Spark bei mir. „Würde mich freuen, wenn wir irgendwann auch zusammen kochen können.“ „Danke, ist auch wie gesagt eines der wenigen Dinge, die ich kann und das ist ehrlich gesagt nicht so viel.“ Trotzdem dachte ich kurz über die Idee nach, die er gerade geäußert hatte. „Ja, das können wir gerne machen, auch wenn ich vermutlich mehr dafür geeignet bin, Dinge klein zu schneiden und zu waschen.“ Dies schien für Thunder Spark kein Problem zu sein, wie er mich auch gleich wissen ließ. „Das ist wirklich kein Problem, selbst eine kleine Hilfe kann viel bewirken und ich wäre dir dafür auch sehr dankbar.“ Wie so oft lächelte er mich an und wie bereits die meiste Zeit wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Doch dann verging das Lächeln wieder, offenbar dachte nun er über irgendetwas nach. „Ja, das stimmt, ein bisschen helfen werde ich auf jeden Fall können“, sagte ich und stand von meinem Stuhl auf. Ich bekam das Bedürfnis, zu stehen und etwas zu tun, auch wenn ich nicht wusste, warum. Das Bedürfnis war einfach da. Daher räumte ich das Geschirr zusammen und trug die Teller mit dem Besteck darauf zum Waschbecken, stellte sie daneben ab. Thunder Spark folgte mir, er trug die leeren Gläser ebenfalls neben das Waschbecken. „Ah, danke schön für die Gläser“, bedankte ich mich bei ihm, da war er auch schon gegangen und räumte das Salz vom Tisch auf. Ich dagegen füllte das Spülbecken erst mit warmem Wasser, dann mit Spülmittel. Aus Erfahrung wusste ich, dass das Wasser dadurch nicht so stark schäumen würde, was beim Abwaschen schon richtig nervig sein konnte. „Bitteschön“, konnte ich ihn reden hören. „Kann ich mit dir reden, während du den Abwasch machst?“ Da ich keinen Grund dagegen wusste, antwortete ich: „Klar, gerne doch. Über was willst du denn reden?“ Gleichzeitig fing ich an, die dreckigen Sachen abzuspülen. „Es geht darum, was wir heute machen müssen“, meinte Thunder Spark. „Wegen unseren Auftrag und noch anderen Sachen, die wir heute gern erledigen würden. Zudem wäre es auch schön, eine Einkaufsliste zu machen, was wir an Lebensmittel benötigen.“ Während er redete, hörte ich nur zu und spülte die Sachen eine nach der anderen ab. Glücklicherweise kam ich recht schnell voran, kaum hatte er fertig gesprochen, war ich bereits bei der Hälfte angekommen. „Ah, verstehe. Ja, das eine oder andere habe ich auch bereits vermisst, das sollten wir wirklich holen. Warte, ich mach das hier noch kurz fertig“, sagte ich und spülte die andere Hälfte des Geschirrs ab, wie auch den Topf und die Pfanne, die ich benutzt hatte. „Vergiss nicht, dass ich dir auch die Magie beibringen wollte. Ich überlasse es dir, womit wir zuerst anfangen wollen“, erinnerte mich Thunder Spark. Was zum einen dafür sorgte, dass ich hellhörig wurde, aber auch gleichzeitig machte mich der Gedanke nervös. „Stimmt, ja stimmt … oh, das wäre Klasse!“ Dann fing ich an, die Teller nacheinander zu trocknen und in den Schrank aufzuräumen. „Ich würde sagen, mit der Magie fangen wir an, so spontan gesagt.“ Naja, bereit bin ich ja dafür grad nicht, aber ich denke nicht, dass es später anders aussehen wird … Thunder Spark nickte mir zu. „Sehr schön. Ich warte im Wohnzimmer, bis du fertig bist.“ Kaum hatte er das gesagt, ging er schon aus der Küche hinaus. „Alles klar!“, rief ich ihm noch hinterher, bevor ich mich wieder meiner Aufgabe widmete. Nach den Tellern trocknete ich die Gläser ab, wie auch das Besteck und die Kochuntensilien, auch das alles räumte ich brav an die ganzen Plätze auf, wo sie jeweils hingehörten. Dann ließ ich das Spülwasser aus dem Becken laufen, machte die Spüle selbst sauber und trocknete mir die Hufe ab. Normal spülte ich mit Handschuhen ab, da meine Hände sich sonst unangenehm anfühlen würden, doch hier schien auch dabei keine Probleme zu haben. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und verließ dann die Küche. Selbst, wenn ich es gewollt hätte, es gab aktuell keine weitere Aufgabe mehr, die für einen längeren Aufenthalt in der Küche gesorgt hätte. „Ok, ich wäre dann fertig mit dem Abwasch“, ließ ich meinen Mitbewohner wissen. Dieser stand mit dem Magie-Buch im Huf an dem Regal und sah zu mir rüber. „Sehr gut, komm hier herüber und wir können anfangen“, sagte er und schien darauf zu warten, dass ich wirklich zu ihm hinüberkam. Nervös schluckte ich überschüssigen Speichel hinunter, welcher sich immer genau dann bildete, wenn ich ihn nicht brauchte. „Ok, dann fangen wir mal an“, sagte ich, beeilte mich jedoch nicht, als ich mich ihm näherte, eher im Gegenteil. Zwar konnte ich es kaum erwarten, ein wenig Magie zu lernen, gleichzeitig war ich aber auch sehr, sehr nervös. Thunder Spark schien das zu bemerken, denn er sagte: „Atme einmal tief durch und entspann dich. Die Magie ist mental mit dir verbunden.“ „Das ist eine gute Idee!“, sagte ich zu ihm. „Und ja, ich denke, ich kann mir vorstellen, wie du das meinst.“ Kaum stand ich neben ihm, stellte ich mich so aufrecht hin wie es mir nur möglich war. Dann atmete ich tief ein und aus, versuchte mich besser zu konzentrieren, mich nicht von meiner Nervosität einlullen zu lassen. Dabei hielt ich meine Augen geschlossen, auch, um mich besser fokussieren zu können. „Gut, wie gesagt ist die Magie mit dir mental verbunden und hat deswegen gewisse Einflüsse, bedeutet wenn es dir nicht gut geht oder du nervös bist, ist es schwieriger diese einzusetzen. Wichtig sind zudem drei Faktoren, damit die Magie effektiv eingesetzt werden kann: Übung, Willenskraft und Durchhaltevermögen. Soweit alles verstanden?“ Da es mir beim Fokussieren half, als auch mich zu beruhigen, ließ ich die Augen geschlossen. Ich nahm an, dass er zu mir hinübersah und nickte ein wenig als Antwort. Doch um sicher zu gehen, sagte ich: „Ja, ich denke, ich habe es verstanden. Ist wie mit allem, was man üben muss, würde ich sagen.“ Langsam kehrte wieder der kleine, neutrale Teil in mir zum Vorschein. „Sehr schön, dann fangen wir mit dem praktischen Teil an. Du musst einen Gegenstand mit deiner Magie umschließen und mittels Willenskraft den Gegenstand anheben. Wir nutzen dafür eines der Zitronenbonbons, weil sie klein und leicht sind. Je größer und schwerer sie sind, desto schwieriger wird es auch für uns.“ Aufmerksam hörte ich seinen Worten zu. „Ok, dann versuche ich es mal ...“, sagte ich und öffnete meine Augen wieder. Da die Bonbons sich auf dem Tisch befanden, ging ich auf diesen zu. Dort angekommen schob ich mit dem Huf eines der Bonbons näher an mich heran, mit diesem wollte ich das Training beginnen. Ich war mir nicht sicher, wie ich es am besten tun könnte, also stellte ich mir vor, wie ich das Bonbon mit einer unsichtbaren Hand hochheben würde. Als wäre ich ein Diclonius und würde versuchen, eine meiner Vektoren zu benutzen, um das Bonbon anzuheben. „Kurze Frage, wie stellst du es dir vor?“, konnte ich Thunder Spark fragen hören. Ob er Elfen Lied auch kennt? Vermutlich nicht. „Als würde ich versuchen, es mit einer dritten, unsichtbaren Hand aufzuheben. Eine, die ich viel leichter und weiterbewegen kann als meine normalen Arme oder in dem Fall Hufe. Das stelle ich mir vor“, gab ich ihm als Antwort. „Das klingt für mich etwas kompliziert, dies mit der Magie zu zaubern. Vielleicht hilft es dir dies eher so vorzustellen, dass du den Gegenstand mit einer Kugel umschließt. Beim ersten Mal hat es bei mir gekribbelt als ich die Magie einsetzte.“ Ein Kribbeln … ob es wohl das gleiche Kribbeln ist, wie wenn ich Musik höre? Oder ASMR? Hm, mal sehen, ob ich das auch bekomme. „Oh, verstehe, dann versuche ich es mal damit.“ Mit seinen Worten im Hinterkopf fixierte ich das Bonbon und versuchte mir vorstellen, wie ich es mit einer magischen Kugel umhüllte. Thunder Spark dagegen stand neben mir und rührte sich nicht, vermutlich wollte er mich nicht aus der Ruhe bringen. So stellte ich mir weiterhin die Kugel vor, die das Bonbon in sich verschloss. Das Kribbeln blieb leider aus, dagegen spürte ich eine Art Jucken. Reflexartig begann ich mich am Hinterkopf zu kratzen. Dann sah ich kurz zu ihm hinüber, aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass er weiterhin geduldig beobachtete, was ich da versuchte. Also versuchte ich es weiter. Und da, recht leicht, konnte ich etwas spüren. Ein wohlig warmes Gefühl, welches ich nicht kannte, aber weiter erkunden wollte. Es fühlte sich an, als würde mein Horn von ihnen heraus zu kribbeln beginnen, wenn auch leicht. Das Bonbon erhob sich bis zu zwei Zentimeter über den Tisch, bevor es wieder herunterfiel. Es war nicht sonderlich hochgekommen, dennoch riss ich meine Augen weit auf. „Wow, du hast es geschafft. Zwar nicht viel, aber es ist der erste Schritt“, sagte Thunder Spark und lächelte mich an, als ich zu ihm hinübersah. Dieses Mal erwiderte ich das Lächeln. „Ja, das ist doch besser als gar nichts. Als Mensch hätte ich das nie hinbekommen!“ „Wenn du magst, kannst du gern weiterüben“, meinte Thunder Spark zu mir. „Ich werde mich in der Küche umsehen, was wir da noch so alles benötigen.“ Ich nickte ihm zu. „Ja, das klingt gut, wer weiß, was ich noch hinbekommen kann.“ Kaum hatte ich das gesagt, legte er das Buch mit der Einhornmagie auf den Tisch und ging hinüber zur Küche. Ich sah ihm dabei zu, dann konzentrierte ich mich wieder auf das Bonbon vor mir, wie auch um die Kugel, die sich um das Bonbon schließen sollte. Wieder spürte ich das Gefühl, doch das Bonbon blieb auf dem Tisch liegen. Um nicht negativ zu reagieren, egal wie, atmete ich ruhig ein und aus, versuchte mich zu entspannen. Dann versuchte ich es noch einmal. Dieses Mal gelang es mir, das Bonbon schwebte für wenige Sekunden drei Zentimeter über dem Tisch. Überglücklich, was mir gerade gelungen war, sah ich auf das Bonbon, wie es da so auf dem Tisch lag. Was mich dazu motivierte, es immer weiter zu versuchen. Zwar bekam ich mit, dass Thunder Spark ins Wohnzimmer zurückgekehrt war, doch da er nichts sagte oder sonst irgendwas zu tun schien, beachtete ich ihn nicht sehr lange. Recht schnell hatte ich ihn wieder vergessen und konzentrierte mich nur auf das Bonbon, das ich zum Schweben bringen wollte. Dabei betrachtete ich es genau. Wow, hätte nicht gedacht, dass ich das hinbekomme.   Ich überlegte ein wenig, dann versuchte ich es zum dritten Mal. Auch das schien von Erfolg gekrönt zu sein und ich merkte, wie ich immer besser und besser wurde, wenn auch nur Schrittchen weise. Das Bonbon blieb nun für 15 Sekunden vier Zentimeter über dem Tisch in der Luft stehen. Da bemerkte ich, wie sich mir mein Mitbewohner näherte. „Wow, du wirst immer besser“, lobte er mich. Zumindest hörte es sich wie ein Lob an. Als ich versuchte, das Bonbon wieder zurück auf den Tisch zu legen, fiel es mir etwas schwer, am Ende ließ ich es eher fallen, als dass ich das Bonbon hingelegt hätte. Dann sah ich zu meinem Mitbewohner hinüber. „Ah, danke, ja, ein bisschen bekomme ich es schon hin.“ Wieder sah ich zu dem Bonbon hinüber, als wäre es etwas Besonderes. „Danke, dass du es mir beigebracht hast.“ „Schon in Ordnung“, antwortete Thunder Spark. „Ich habe schon mal gesucht, was wir noch einkaufen müssen an Nahrungsmitteln. Fällt dir noch was ein, was wir brauchen oder können wir aufbrechen?“ Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich erkennen, dass er mich freundlich anlächelte. Irgendwann, nahm ich mir vor, würde ich ihn fragen, warum er mich anlächelte. Machte ich etwa einen so nervösen Eindruck und das permanent? Doch ich war im Moment nicht in der Stimmung, so sehr freute ich mich über meinen kleinen, aber feinen Erfolg. Das Bonbon würde ich nun auf dem Tisch liegen lassen. Üben konnte ich auch noch später wieder. „Ich bin mir nicht sicher, ich schau mal, ob mir nicht vielleicht noch was einfällt.“ Daraufhin ging ich in die Küche, sah mich ein wenig hier und da um, bevor ich sie wieder genauso schnell verließ, wie ich sie betreten hatte. „Ja, es wäre klasse, wenn wir irgendein billiges Radio finden würden. Oder irgendwas, was Musik abspielen kann. Das könnte ich mir dann beim Abspülen anhören. Ach ja und Kakaopulver, das brauchen wir auch ganz dringend!“ Thunder Spark stimmte mir zu. „Oh Kakaopulver, eine super Idee. Aber über das Radio haben wir uns auch schon gestern unterhalten, ich werde beides mit auf die Liste setzen. Zudem habe ich auch ein Lesezeichen im Regal gefunden, es in dein Buch mit dem Bonbon ersetzt und ins Regal geräumt, bitte nicht wundern. Fällt dir noch was ein?“ „Ach ja, stimmt, das habe ich total vergessen“, fiel mir auf, in Bezug auf das Radio. Tatsächlich hatte ich vergessen, dass ich das mit dem Radio schon mal erwähnt hatte. Dann sah ich zu dem erwähnten Buch hinüber. „Ah, das ist ja cool, danke. Das habe ich noch gar nicht gesehen, so ist es wirklich viel besser.“ Ein weiteres Mal überlegte ich ein wenig herum, ob mir sonst noch was einfallen würde, was allerdings nicht der Fall war. Was ich durch ein Kopfschütteln äußerte. „Nein, mehr wüsste ich jetzt auch nicht. Und du? Gibt es etwas, was du noch brauchst?“ Doch auch Thunder Spark wusste nichts Weiteres, was er mir gegenüber auch zugab. „Neben den Lebensmitteln, Schreibsachen und Radio wüsste ich nichts. Naja, vielleicht fällt uns unterwegs noch etwas ein.“ Ja, doch, das hörte sich doch bereits gut an. „Ja das klingt gut und ja, das denke ich auch. Jetzt müssen wir nur noch Geld mitnehmen, selbst hier bekommt man die Sachen nicht geschenkt.“ Daraufhin ging ich die Treppe hinauf und holte meinen Geldbeutel aus dem Schrank, welchen ich in meiner roten Mähne verstaute. Kaum war das passiert, verließ ich das Zimmer wieder, ging die Treppe hinunter und ging zu meinem Mitbewohner. „Ich wäre dann soweit. Hast du alles?“ „Ich bin dann soweit, wir können gerne los“, sagte Thunder Spark, ging zur Tür und öffnete sie mit Magie. Dann trat er hinaus und wartete auf mich. Ich nickte ihm kurz zu, um meine Reisebereitschaft zu bestätigen.   „Ok, dann lass uns losgehen!“, sagte ich, und folgte ihm, nachdem ich ihn beobachtet hatte, aus dem Haus heraus. Die Tür hinter mir schloss ich und drehte mich dann wieder zu meinem Mitbewohner um, als mir etwas ins Auge stach. „Oh, sieh mal, wir haben wohl Post! Bestimmt Werbung!“, sprach ich meine Vermutung laut aus. Dabei deutete ich auf den Postkasten, dessen Fähnchen nach oben gestreckt war. Früher war ich nach solchen Briefkästen total verrückt, aber heute ließen sie mich eher kalt. „Oh, jetzt schon Post? Lass uns mal nachsehen“, sagte Thunder Spark und ging zum Briefkasten hinüber. „Ja, aber ich glaube, es wird nur irgendein Werbeprospekt sein. Wer sollte uns schon schreiben wollen?“, fragte ich mich laut und ging nun ebenfalls zum Briefkasten hinüber. Doch da ihn mein Mitbewohner nicht öffnete, tat ich es selbst. Darin befand sich ein weißer Briefumschlag, den ich mit meinem Huf herauszog. Neugierig sah ich ihn von allen Seiten an. Doch ich konnte nichts erkennen, von wem der Brief stammte, lediglich unsere Adresse war darauf zu sehen. „Ein Absender ist schon mal nicht drauf“, stellte ich fest. „Ungewöhnlich, wollen wir nachsehen was drin ist oder erst mal einkaufen?“, fragte mich mein Mitbewohner und sah dabei ein wenig nachdenklich aus. Ich sah zuerst zu ihm hinüber, dann wieder auf den Brief. „Wenn, dann würde ich es jetzt wissen wollen. Sonst mache ich mir die ganze Zeit darüber Gedanken, auch, wenn’s am Ende nur Werbung sein sollte.“ Ohne auf eine Antwort abzuwarten, öffnete ich den Briefumschlag und klappte den Zettel auseinander. Es stand nicht viel darauf, also las ich es schnell durch. „Oh, er ist von Shining Armor!“, stellte ich laut fest. Thunder Spark sah sich schnell nach links und rechts um. „Nicht so laut, wir dürfen nicht auffallen … Warum schreibt er zu uns?“ Nun sah ich mich ebenfalls um, konnte jedoch niemanden sehen. „Denke nicht, dass uns jemand gehört hat, aber du hast recht … warte mal.“ Nur um sicher zu gehen, dass ich den Brief nicht falsch verstand oder etwas trotz des kurzen Textes vergaß, las ich ihn ein weiteres Mal durch. Dann sah ich zu meinem Mitbewohner hinüber. „Er will wissen, welche Decknamen wir benutzen. Und er bittet um eine Rückantwort. Sobald wir was zum Schreiben haben, könnte ich ihm zurückschreiben. Wir müssen uns nur noch Decknamen überlegen … und ich könnte ihm nach dem Doppelbett befragen.“ Thunder Spark dachte nach, das konnte ich ihm ansehen. „Wir haben schon unsere Namen oder nicht?“, meinte er dann schließlich. „Meinst du, das würde funktionieren, als Amethyst Quartz und Thunder Spark? Wegen des Betts kannst du gern nachfragen.“ „Ja, eigentlich haben wir die schon“, stellte ich fest. „Ist nur die Frage, ob die das als unsere normalen Namen ansehen, also die in Canterlot. Auf der anderen Seite, hier kennt uns niemand, also könnten wir das ruhig hernehmen … ja, ich denke schon, dass es passen könnte. Alles klar, dann schreibe ich ihm später zurück. Sprich, eine Briefmarke werden wir dann auch noch brauchen. Und einen Umschlag.“ Thunder Spark machte nun einen besorgten Eindruck. „Aber bitte pass auf, soweit ich weiß arbeitet dort Derpy. Wollen wir dann los? Einkaufen?“ Oh je, die arme Derpy. Auf der anderen Seite, sie ist wirklich ein wenig tollpatschig. „Ach ja, stimmt, ich werde es im Hinterkopf behalten“, war mein einziger Kommentar dazu. Dann lächelte ich ein wenig. „Ja, lass uns losgehen. Wohin zuerst?“ Mein Mitbewohner antwortete mir sofort. „Wir gehen am besten einfach mal ins Dorf, sehen uns um und nehmen dann den ersten Laden, den wir finden.“ Dabei sah er so aus, als würde er auf mich warten. „Das klingt nach einer guten Idee“, sagte ich und ging mit ihm los.   Während wir uns auf dem Weg machten, sah ich mir ein wenig die Häuser an, die wir passierten. Sie sahen genauso aus, wie ich die Häuser bereits schon lange aus der Serie kannte. Friedlich, hell und freundlich. Gleichzeitig sah ich mich nach einem Supermarkt um, konnte aber auch den gelegentlichen Blick in den Himmel nicht unterdrücken. So hell und blau und … dabei fiel mein Blick auf einen verdächtigen Regenbogenschweif auf einer Wolke auf. Ah, das wird Rainbow Dash sein … bestimmt schläft sie dort oben. Wie sich wohl so eine Wolke anfühlt, hier, in dieser Welt? Als ich merkte, dass ich mit meiner Himmelsguckerei keinerlei Hilfe war, guckte ich mir wieder die Häuser an, weiterhin auf der Suche nach einem Supermarkt oder anderer Art von Laden. Schließlich konnte ich etwas entdecken. „Oh, sieh mal, das sieht aus wie ein kleiner, netter Supermarkt, sollen wir dort reingehen?“ Thunder Spark, der sich ebenfalls umgesehen hatte, sah nun auch zu dem Supermarkt hinüber. „Ja, gehen wir mal rein und sehen, was da so alles ist“, schlug er vor und lächelte mich dabei an. Das konnte ich aus dem Augenwinkel heraus sehen. „Ja gerne doch“, erwiderte ich. „Sieht klein und gemütlich aus, sowas mag ich.“ Dann sah ich zu ihm hinüber und erwiderte sein Lächeln. Danach betrat ich den Supermarkt, und wartete auf meinen Mitbewohner, der zeitnah nach mir in den Laden hineinging. Er blieb neben mir stehen und wir beide sahen uns um. Dabei sah ich die Regale und Kühlregale, so wie die vielen verschiedenen Produkte, die hier angeboten wurden – soweit ich sie jedenfalls von meiner Position aus sehen konnte. Hat was von einem Conbini hier … wow. Schnell schnappte ich mir einen Einkaufskorb, welche neben dem Eingang zur Verfügung standen. „Gut, dann fangen wir doch mal mit unseren Erledigungen an. Was holen wir als erstes?“ „Als erstes holen wir uns Brot und Toast. Danach sehen wir in den Kühlregalen nach“, lautete Thunder Sparks Antwort. „Alles klar, dann sehen wir uns mal um, wo das hier ist“, meinte ich und begann mich, im Laden umzusehen. Zwei Reihen später wurde ich schon fündig. „Thunder Spark, ich hab’s gefunden!“, rief ich laut, in der Hoffnung, dass er mich hören würde. Dies war der Fall. Er kam zu mir in die Reihe und sah sich dabei selbst noch ein wenig um. „Sehr schön, ich habe hier Erdbeermarmelade für uns“, sagte er und ließ sie auch schon in den Korb fliegen, den ich mit mir genommen hatte. „Ah, super, dann haben wir den Teil auch schon mal. Ok, was fehlt uns noch?“ Dabei versuchte ich, mit meiner Magie das Brot in den Korb fliegen zu lassen. Zwar bekam ich es nur sehr langsam und wackelig hin, aber es gelang mir immerhin. Beim Toastbrot war es das Gleiche. „Wenn wir noch ein Baguette finden, wäre es super, aber wäre auch nicht schlimm, wenn nicht. Ansonsten brauchen wir noch Obst und Gemüse“, meinte mein Mitbewohner zu mir. „Das Baguette finden wir bestimmt noch, wenn nicht fragen wir einfach. Das Gemüse … glaub, ich hab’s vorne gesehen, recht nahe am Kassenbereich … warte mal, komm mal mit.“ Beflügelt vom kleinen Erfolg von gerade eben, versuchte ich den Korb mit meiner Magie hochzuheben, was mir jedoch nicht gelang. Daher war es Thunder Spark, der den Korb mit seiner Magie trug während wir beiden in die Richtung der Kassen gingen. Und ich hatte richtig gelegen, in der Nähe befand sich wirklich die Obst- und Gemüseabteilung. Das Sortiment dort zeichnete sehr viele verschiedene Arten aus, wie wir erkennen konnten. Daher wurden wir auch recht schnell fündig nach allem, was wir dort gesucht hatten. Nun ging es darum, den Rest zu holen. „Ok, was brauchen wir alles?“, frage ich nach. „Eier, Kakaopulver, Käse und Schinken … Da fällt mir ein, wir brauchen auch Backpapier und Tee. Aufmerksam hörte ich der Aufzählung meines Begleiters zu. „Gut, dann schaue ich nach dem Backpapier und dem Tee. Tee habe ich schon gefunden, willst du eine bestimmte Sorte oder soll ich einfach irgendeine für dich mitnehmen?“, wollte ich von ihm wissen. Doch er schien da keine besonderen Ansprüche zu haben. Ob nur jetzt nicht oder generell, konnte ich nicht sagen. „Mir ist es egal, welche Art von Tee, aber bitte was Fruchtiges. Ich such dann schon mal weiter.“ Ich nickte ihm zu. „Alles klar, dann werde ich das machen!“ Kaum hatte ich das ausgesprochen, ging ich zu dem Regal, in welchem ich die verschiedenen Teesorten gesehen hatte. Dort sah ich mich um, betrachtete die vielen Sorten, die hier angeboten wurden. Er hat bestimmt nichts gegen Beuteltee … hm, ich hätte fragen sollen … Am Ende entschied ich mich dann, mit bestem Wissen und Gewissen, für die Teesorten Zitrone und Apfel. Da Thunder Spark noch immer den Korb bei sich hatte, ging ich zurück in die Obstabteilung, da ich schauen wollte, ob ich ihn dort wiederfinden konnte. Und ich wurde recht schnell fündig, ich sah ihn, wie er mitten in einem anderen Gang mit seiner Magie eine Dose mit Kakaopulver in den Korb hineinlegte. Ich folgte ihm in den Gang hinein. „Dann schauen wir mal wegen dem Baguette, oder?“, sprach ich ihn einfach von hinten an, ohne mir etwas dabei zu denken. „Könnte aber auch sein, dass die hier keins verkaufen … soll ich mal fragen?“ Offenbar war er gerade tief in Gedanken gewesen, denn er sah zwar zu mir, ließ aber auch kurz den Korb mit seiner Magie los. Der Korb fiel in Richtung Boden, blieb jedoch kurz vor dem Aufschlag in der Luft stehen. „Erschreck mich bitte nicht so. Du kannst gern danach fragen und den Tee in den Korb legen.“ Sofort packte mich mein schlechtes Gewissen. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken … ich sollte mich wohl besser ankündigen, beim nächsten Mal.“ Doch Thunder Spark schien mir bereits verziehen zu haben. „Es ist alles in Ordnung, du hast mich nur gerade in einem schlechten Moment erwischt. Ich werde nach Käse und Eiern suchen, vielleicht finde ich auch Schinken.“ Erleichtert legte ich die beiden Teepackungen in den Korb hinein. „Das klingt gut, bis gleich dann!“, meinte ich und begab mich auf die Suche nach dem nächsten freien Mitarbeiter. Überraschenderweise wurde ich recht schnell fündig und nachdem ich dem Pony mein Anliegen erklärt hatte, führte er mich zu dem Regal, in welchem das Baguette vorrätig war. Höflich bedankte ich mich für diese großartige Hilfe, suchte mir ein schönes Baguette aus und ging dann in die Richtung der Kühlregale. Zwischendurch überlegte ich mir, was uns noch alles fehlen würde, aber da ich nicht genau weiß, was mein Mitbewohner noch alles mitnehmen will, fehlte mir schlicht der Überblick dafür. Kaum war ich in der Nähe der Kühlregale, sah ich Thunder Spark, wie er mir erst zuwinkte und dann auf mich wartete. Offenbar wollte er, dass ich zu ihm hinüberging, was ich auch tat. Wie auch die anderen Dinge landete das Baguette im Korb. „Ok, fehlt uns noch was oder haben wir schon alles von unserer Liste?“, fragte ich, auch wenn die Liste nur im Kopf meines Mitbewohners existierte. „Wenn ich mich recht erinnere, fehlt uns noch Backpapier und wenn du willst, auch Frischkäse.“ Frischkäse, ja gerne! Dass ich daran nicht gedacht habe … gut, dass er dran gedacht hat! „Ja, doch, Frischkäse wäre ganz cool. Hoffentlich haben die hier welchen mit Schnittlauch oder Kräutern, den esse ich am liebsten. Den müsste es ja dann hier auch noch geben … ah, da ist er auch schon.“ Da ich es nochmal versuchen wollte, holte ich die kleine Packung Frischkäse ganz langsam mit meiner Magie aus dem Kühlregal heraus. Was mir auch gelang. Und mich auch ein wenig stolz machte. „Gut, dann müssen wir nur noch das Backpapier holen.“ Thunder Spark nickte mir zu. „Du hast gute Fortschritte gemacht, bin stolz auf dich. Wollten wir gemeinsam das Backpapier suchen?“, fragte er mich und lächelte mich dabei an. „Danke schön, das ist nett von dir“, gab ich höflich zurück. „Ja, ich will meine Fähigkeit verbessern, das gehört halt einfach dazu, zu einem Einhorn. Außerdem ist es eine echt praktische Fähigkeit, also warum nicht nutzen, wenn man sie hat?“ Ich lächelte ein wenig zurück, bevor ich mir nach wenigen Augenblicken das nächste Regal ansah. „Also hier scheint es wohl kein Backpapier zu geben ...“ „Dann sollten wir gemeinsam weitergehen und danach suchen“, meinte mein Mitbewohner. „Ok, dann machen wir das. Vielleicht ist es ja in der Nähe der Backartikel … obwohl, die Baguettes waren ja auch nicht beim Brot, sondern neben den Semmelbröseln. Aber einen Versuch wäre es wert“, meinte ich und so machten wir uns auf den Weg zu den Backartikeln. Hier sah ich wieder ein wenig um und wurde schnell fündig. Offenbar war heute mein Glückstag, was das anging. „Ich habe es, hier ist es!“ Mit meiner Magie holte ich eine kleine Packung aus dem Regal heraus und legte sie in den Korb hinein. „Dann hätten wir alles!“, stellte ich fest, bekam aber auch gleichzeitig eine Idee. „Obwohl … hast du Lust auf Eis? Das könnten wir auch noch holen.“ Thunder Spark schien von meiner Idee genauso zu begeistert zu sein wie ich selbst. „Das ist eine gute Idee, magst es holen und zur Kasse bringen? Dann kann ich schon mal vorgehen“, sagte er, während er mich anlächelte. „Klar, gerne doch, dann hole ich es schnell!“, erwiderte ich. „Hab’s vorhin in der Nähe der Kühlregale gesehen und dachte mir, Eis wäre doch gar nicht mal so schlecht, als Nachspeise zum Beispiel. Ich beeile mich auch!“ Sofort nahm ich meine Beine in die Hand und rannte zum Tiefkühlregal, in welchem ich das Eis gesehen habe. Natürlich gab es auch hier eine ordentliche Auswahl, die es mir nicht einfach machte. Ich überlegte mir, so schnell ich konnte, welche der Sorten wir nehmen könnten. Schließlich blieb mein Blick an einer Packung hängen. Oha, da drin sind 12 Packungen, mit vier verschiedenen Geschmacksrichtungen. Was ist da alles drin? Ah, hier steht es. Schoko, Vanille, Erdbeere und Zitrone … hm, damit kann ich bestimmt nichts falsch machen. Damit hätten wir die Auswahl und können uns aussuchen, was wir davon essen wollen. Von jeder Geschmacksrichtung sind genau drei drin. Ja, doch, das nehme ich. Schnell nahm ich die Packung aus dem Tiefkühlregal und rannte damit zur Kasse. Dort fand ich meinem Mitbewohner, welcher gerade in einer Schlange stand. Sofort zeigte ich ihm, für welches Eis ich mich entschieden hatte. „Hier, ich habe einfach mal das hier genommen, da sind viele kleine verschiedene Eissorten in kleinen Bechern drin, einfach, weil ich nicht wusste, welche Sorte ich nehmen soll. Beziehungsweise vergessen habe zu fragen, hab da im ersten Moment nicht dran gedacht. Passt das so?“ Offenbar passte es. „Das ist wunderbar, du hast dich gut entschieden“, sagte er und kam auch recht bald dran an der Kasse. „Danke schön, das ist nett. So haben wir genug Auswahl und können auch ein wenig probieren, wie verschiedene Eissorten hier in der Gegend so schmecken.“ Er bezahlte den Einkauf aus seiner eigenen Tasche. Ich beobachtete ihn dabei. „Den nächsten Einkauf kann ich ja bezahlen, können uns ja da immer so abwechseln, wenn es dir recht ist.“ Dann half ich ihm, den Einkauf in zwei großen Papiertüten zu verstauen und versuchte, die leichtere mit meiner Magie zu tragen. Es war zwar noch etwas wackelig, aber ich hatte das Gefühl, als würde ich es hinbekommen. Als hätte ich endlich den Dreh raus. Und wenn ich den Symbolen auf der Tüte glauben kann, dann hält sie alles in ihrem Innern frisch und sogar bei Bedarf kalt? Diese Taschen müssen wir auf jeden Fall behalten, die sind ja mal praktisch. Das ist ja wie Magie … oh, es wird Magie sein. Natürlich, hier ist doch Magie Alltag … „Ja, das könnten wir gern so machen“, sagte Thunder Spark und verließ mit mir zusammen den Supermarkt. „Geht‘s?“, wollte er wissen. „Ja, doch“, antwortete ich. „Ich würde es zwar nicht ewig machen können, aber für den Moment geht es ganz gut. Glaub nur, heute Abend werde ich mein Horn dann ein wenig schonen.“ Thunder Spark lächelte mich an. „Eine Satteltasche wäre da schon besser. Sollen wir weitergehen, damit du dich schneller ausruhen kannst?“ Ich erwiderte sein Lächeln höflich, nickte dann ein wenig. „Stimmt, stimmt, das wäre wirklich ziemlich praktisch und wir hätten noch trotz Einkäufe die Hufe, beziehungsweise das Horn frei. Ich könnte Shining Armor fragen, wenn ich ihm nachher den Brief schreibe.“ Für einen kurzen Moment sah ich in eine der verschiedenen Richtungen, in die wir laufen könnten, dann wieder zu meinem Mitbewohner rüber. „Willst du noch irgendwo hingehen? Oder sollen wir heimgehen?“ Thunder Spark wirkte wieder kurz nachdenklich, bevor er mir seine Antwort gab. „Wir brauchen noch ein paar Sachen. Papier, Tinte, Feder und ein Radio ...“ Ach ja, stimmt, wie konnte ich das nur vergessen. Wie unangenehm … Peinlich berührt haute ich mir leicht den Huf an Kopf und lächelte verschmitzt meinen Mitbewohner an. „Ach ja, stimmt, das habe ich total vergessen, wie soll ich denn auch den Brief schreiben, wenn ich kein Schreibzeugs habe? Geht ja schlecht. Dann holen wir uns das noch, möglicherweise bekommen wir das Radio im gleichen Laden wie die anderen Sachen … weißt du, wo der Laden ist? Rein zufällig?“ Dazu sah ich ihn fragend an. „Da fragst du mich was … ein kleiner Moment.“ Offenbar wusste er es auch nicht. Er holte seine Karte hervor und sah sich diese an. Gleichzeitig glich der seine Karte mit der Umgebung ab und wurde dann fündig. Schnell war die Karte auch wieder verstaut. Ich hatte ihn dabei beobachtet, sowohl bei dem Vergleich Karte und Wirklichkeit, also auch, wie er seine Karte wieder eingesteckt hatte. „Komm mit, es ist nicht weit bis zum nächsten Laden.“ Wow, er kann wirklich gut Karten lesen. Ich hätte bestimmt ewig dafür gebraucht. „Ah, super, dann hast du sie gefunden. Auch klasse, dass du die Karte dabeihast, ich hätte sie sicherlich zu Hause vergessen. Gut, dann gehen wir.“ Thunder Spark lächelte mich leicht an, dann folgte ich ihm zu dem Laden namens Sofa und Feder, zu welchem er uns beide direkt hinführte. „Da wären wir“, meinte er, als wir angekommen waren. „Ich hoffe, wir kriegen auch Sachen zum Schreiben hier zu kaufen.“ Ich sah mir den Laden an, er kam mir aus der Serie mehr als bekannt vor. „Ja, das denke ich auch. Papier, Feder, Tinte, das werden die alles hier haben.“ Um keine Zeit zu verlieren, betrat ich den Laden, hielt meinem Mitbewohner die Tür auf und warf schon mal einen ersten Blick durch den Laden selbst, in der Hoffnung, schon die eine oder andere Sache erhaschen zu können. Kaum hatte Thunder Spark das Geschäft betreten, tat er es mir gleich und sah sich ebenfalls um. „Teilen wir uns auf?“, fragte er mich. „Ja, das klingt nach einer guten Idee“, antwortete ich. „Immerhin sind wir hier zum ersten Mal in diesem Laden und wenn wir uns getrennt umsehen, werden wir womöglich schneller fündig.“ Als ersten Gang, in welchem ich mich umsehen wollte, suchte ich mir den zweiten aus. Und wurde wieder schnell fündig. Heute schien wirklich mein Glückstag zu sein. „Ah, ich habe die Tinte gefunden! Die haben hier sogar mehrere Farben, das ist echt sehr praktisch.“ Thunder Spark reagierte schnell und rief mir zurück: „Nimm bitte eine schwarze und komm zu mir, ich habe hier leichte Probleme.“ Leichte Probleme? Was wohl passiert ist? „Keine blaue? Ok, kann ich machen. Komme gleich zu dir!“ Ich nahm ein Tintenfässchen mit schwarzer Tinte darin und trug es zusammen mit meiner Tasche in die Reihe, aus welcher ich die Stimme von Thunder Spark gehört hatte. „Was ist denn passiert?“, fragte ich, denn ich hatte keine Ahnung, welches Problem in der kurzen Zeit aufgetreten sein könnte. Thunder Spark stand vor einem Regal mit verschiedenen Arten von Federn, welche sich alle durch ihre Formen und Farben unterschieden. „Ich habe Probleme damit, eine Feder auszusuchen. Welche gefällt dir am besten?“ Oh, ich hatte gedacht, er hätte sich wehgetan oder so. Wenigstens ist es kein schlimmes Problem, wer weiß, ob ich hier nicht auch ein Problem mit Blut hätte oder nicht. Obwohl, bluten Ponys eigentlich? In Fanvideos ja, aber im Canon … hm, gute Frage. Aber rein logisch betrachtet fließt doch eigentlich auch Blut durch ihre Adern. Da ich nun auch selbst vor dem Regal mit den vielen verschiedenen Federn stand, warf ich selbst einen Blick auf das Sortiment. „Oh, ich verstehe, was du meinst ...“ Die Auswahl war wirklich groß und ich konnte mir vorstellen, dass sich selbst Personen, die sonst keine Probleme mit Entscheidungen hatten, sich hier schwertun würden. Um mir halbwegs eine Art von Urteil bilden zu können, sah ich mir die Federn genauer an. „Hm, mal sehen … wir können ja zwei mittellange Schreibfedern nehmen, jeweils eine in unserer Lieblingsfarbe und dann noch eine als Ersatz. Was meinst du?“ Thunder Spark schien über meine Worte nachzudenken, dann nickte er mir zu. Offenbar gefiel ihm die Idee. „Das ist eine gute Idee ...“ Mit diesen Worten ließ er eine Feder mit rot-gelber Färbung zu mir fliegen. „Ich nehme dann diese, was sagst du dazu?“ Ich sah mir zuerst die Feder an, dann meinen Mitbewohner. „Ja, nimm die, die passt ziemlich gut zu deinen Farben deiner Mähne!“ Dann sah ich mir wieder die Federn an und zog mir eine in Hellrosa aus. War zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber ich fand sie trotzdem sehr schön. „Dann nehme ich die hier. Die sieht doch auch gut aus“, sagte ich und nickte zufrieden. „Dann nur noch eine Ersatzfeder“, erwiderte Thunder Spark und holte mit seiner Magie eine hellrosa-rote Feder aus dem Regal, die er mir auch gleich zeigte. Diese nahm ich auch gleich mit meiner Magie entgegen. „Stimmt, aber vergiss deine eigene Feder nicht, also Ersatzfeder.“ Nach kurzem Suchen nahm ich eine grüne Feder aus dem Sortiment heraus. „Was hältst du von der hier, so als Ersatzfeder?“ Dankbar nahm Thunder Spark die Feder entgegen. „Die gefällt mir, danke. Zudem finde ich es auch sehr schön, dass deine Federn auch zu deiner Mähne und deinen Augen passen.“ Zustimmend nickte ich ein wenig. „Ja, stimmt, das ist wirklich sehr passend. Und so wissen wir immer, wem welche Feder gehört.“ Zufrieden sah ich meine beiden Federn an. Sie gefielen mir wirklich sehr gut. „Dann fehlt nur noch das Schreibpapier. Dann müssten wir alles haben, was uns bisher gefehlt hat.“ Mein Mitbewohner nickte zustimmend. „Wahrscheinlich haben sie hier auch eine flexible Auswahl davon. Wir sollten zusammenbleiben und gemeinsamen suchen und entscheiden. Hast du dir auch eine extra Tinte eingepackt? Wir sollten zumindest drei haben.“ Gute Idee, wer weiß, wie schnell uns die Tinte ausgehen wird. „Ja, das denke ich auch“, sagte ich. „Und nein, habe ich nicht, aber ich hol sie mal eben schnell.“ Mit eiligen Schritten ging ich zurück zum Regal mit der Tinte und holte noch zwei weitere Fässchen. Dann ging ich zum Regal mit den Pergamenten, wo Thunder Spark bereits auf mich wartete. Zum Glück hatte ich ihn recht schnell gefunden. „Gut, dann gehen wir das Papier suchen. Und, hast du schon was Gutes gefunden?“ „Nein, noch nicht“, antwortete Thunder Spark. „Ich habe eher auf dich gewartet um mit dir gemeinsam was auszusuchen. Aber ich glaube, normales Pergament reicht, wenn wir unseren Bericht schreiben. Wenn du noch Papier möchtest, dann such dir was aus.“ Wieder lächelte er mich an. Ich dagegen versuchte seinem Gedankenganz zu folgen und nickte dann. „Ja, stimmt, Pergament sieht dann auch höflicher und besser aus, das ist eine gute Idee. Aber normales Papier würde ich für uns dann mitnehmen, dann können wir alles Mögliche aufschreiben, was auch immer wir aufschreiben wollen.“ Nach ein paar kurzen Blicken zog ich sowohl eine kleine Rolle Pergamentpapier, als auch eine Packung mit normalem Papier heraus. „Denke, das dürfte für uns erst mal reichen, wenn nicht, können wir ja immer noch hierherkommen.“ Thunder Spark stimmte mir zu: „Da gebe ich dir recht. Dann wären wir mit diesem Laden auch durch. Möchtest du bezahlen?“ „Ja, gerne, das wäre nur fair“, meinte ich aufrichtig. Dann ging ich mit den neuen Waren zur Kasse und kam auch sofort dran, weil sonst außer uns beiden kein weiterer Kunde im Laden war. Ich bezahlte fix aus meinem Geldbeutel und kam dann wieder zu meinem Mitbewohner zurück. „Erledigt, lass uns weitergehen!“ Fix verteilte ich die neuen Waren so gerecht wie möglich zwischen unseren Taschen auf, dann verließ ich den Laden und wartete auf ihn. Er kam recht schnell heraus und so standen wir beide nun vor dem Geschäft. „So … uns fehlt nur noch das Radio. Oder habe ich da was vergessen?“ Ich dachte kurz nach, ob mir noch etwas einfallen würde, was uns sonst noch fehlen würde. Doch mir fiel nichts mehr ein. „Nein, ich denke, es ist wirklich nur noch das Radio, das uns fehlt. Das dürfte es wohl in einem Elektroladen geben oder eins mit Haushaltswaren. Sehen wir uns um, dann werden wir bestimmt fündig.“   Nach ein paar kurzen Minuten hatten wir dann irgendwie die Einkaufsstraße erreicht, vermutlich hatte Thunder Spark sie zuvor auf seiner Karte gesehen. Recht schnell sah ich einen interessant aussehenden Laden, einen Spielzeugladen, der durch seine kunterbunten Auslagen in den Schaufenstern, dem netten Ladenschild und den fröhlichen Fohlen mehr als interessant aussah. Schneck guckte ich zu dem Laden hinüber, sprach es jedoch nicht an. Traute mich nicht. Was würde er sonst von mir denken, wenn ich unbedingt in einem Spielzeugladen stöbern möchte? Immerhin bin ich ja schon 28 und er ist nicht mein Freund, so gut kennt er mich nicht, dass für mich ein Besuch im Spielzeugladen komplett normal war. „Schon was gefunden?“, konnte ich ihn fragen hören. Ich blickte zu ihm hinüber. „Nein, bisher noch nichts und du?“, wollte ich von ihm wissen. Doch auch er war bisher noch nicht fündig geworden. „Nein, noch nicht. Ich dachte, du hättest was gefunden, weil du zu dem Laden rüber gesehen hast“, sagte er, während er sich umsah. Ich dagegen fühlte mich ertappt. Hatte ich doch gehofft, dass er meinen kurzen Blick zum Spielzeugladen rüber nicht mitbekommen hatte. Offenbar war ich doch die einzige von uns beiden, die mit Scheuklappen durch die Welt rannte. Peinlich berührt wurde ich ein wenig rosa im Gesicht. „Ach so, nein, ich dachte nur grad, dass der Laden interessant aussieht, aber da werden wir nicht finden, was wir suchen … denke ich jedenfalls. Es ist ein Spielzeugladen, die haben bestimmt kein Radio.“ Ich würde zwar gerne hineinschauen, aber ich habe grad nicht so die Lust, mich dafür zu rechtfertigen. Zumal ich keinen richtig guten Grund dafür angeben kann, außer, dass ich mal reingucken will. Aber wenn ich das Thema schnell genug auf das Radio lenke, dann wird er es hoffentlich bald wieder vergessen und ich tue dann einfach so, als wäre nichts gewesen … Doch so schnell schien mein Plan nicht aufzugehen. Er sah zu mir rüber und blieb stehen. „Du bist ein wenig rot im Gesicht … Was ist los?“, wollte er von mir erfahren. Ich zwang mich dazu, seinen Blick zu erwidern, grad wieder war einer der Momente, wo es mir noch schwerer fiel als normal. „Ach, es ist nichts, ich habe nur kurz überlegt, ob ich da mal reinschauen soll … aber nein, wir suchen ja das Radio, also hat der Vorrang.“ Nein, warum kann er das jetzt nicht einfach auf sich ruhen lassen und uns einfach weiter nach dem Radio suchen lassen? Dann beschleunigte ich meine Schritte, ich wollte das so schnell wie möglich hinter mich bringen und einfach nur noch nach Hause. Oder zumindest in das Haus, in dem wir derzeit wohl leben würden. „Komm zurück“, konnte ich ihn hören und sah, dass er an der gleichen Stelle stehen geblieben war. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck ging ich zu ihm zurück. „Ja, was ist denn?“, versuchte ich so zu tun, als wäre nichts und als hätte ich keine Vermutung, welches Thema er nun weiterhin anschneiden wollte. „Hast du einen Laden gefunden, in welchem wir ein Radio kaufen können?“ Ich hatte gehofft, dass es so wäre, aber mein Gefühl sagte mir, dass es nicht das war, was er mir sagen wollte. Leider hatte mein Gefühl recht. Mal wieder. Wie so oft, wenn ich nicht darauf hören wollte. „Nein, es ist nur … Wir haben doch im Zug besprochen, dass wir ehrlich zueinander sein sollen. Lebensmittel sind wichtig, Schreibsachen für unseren Auftrag auch. Aber ein Radio? Geh ruhig in den Laden, ich werde nach dem Radio weitersuchen.“ Oh je, warum denkt er immer gleich, dass ich ihn anlüge, wie kommt er nur immer gleich auf die Idee? Nur, weil ich über etwas nicht reden möchte, heißt das doch nicht gleich, dass ich lüge. Oh Mann … das muss ich wohl jetzt irgendwie geradebiegen, auch wenn es total anstrengend und schwer ist. Er lächelte mich sanft an und senkte seine Augen leicht zum Boden. Doch nicht lange, denn er begann sich wieder umzusehen, offenbar wollte er wohl wirklich alleine auf die Suche gehen. Ich dagegen sah ihn nur verwundert an, die ganze Zeit über. „Ja, daran kann ich mich erinnern. Aber ich habe jetzt auch nicht gelogen, würde ich sagen. Denke nur, dass wir erst mal das holen sollen, was wir alles abgesprochen haben, alles andere können wir uns ja immer noch holen oder ansehen. Will nur nicht, dass wir es nicht vergessen. Der Laden rennt uns ja nicht davon.“ Dass andere Personen immer so … schwierig und kompliziert sein müssen. Warum verstehen andere Leute es nie, wenn ich ein Thema nicht weiterverfolgen möchte? Oder bin ich es, die so kompliziert ist? Ach, ich habe keine Ahnung … Sein Lächeln hatte Mitleid in mir geweckt, ebenso auch die Tatsache, dass er sich nun alleine auf die Suche begeben wollte. Und wie immer konnte ich mich nicht entscheiden. Sollte ich ihm helfen oder in den Laden gehen? Was war richtig, was wäre die richtige Entscheidung? Was würden Menschen mit einem höheren EQ in meiner Situation tun? Was nochmal tun Charaktere aus Animes in dieser Situation? Wie geht da normalerweise die Story an dieser Stelle weiter? Unentschieden sah ich zwischen meinem Begleiter und dem Spielzeugladen hin und her. Schließlich traf ich eine Entscheidung und ging ebenfalls wieder auf die Suche. Recht schnell sah ich einen Laden auf der anderen Gehwegseite der Einkaufsstraße und rannte zu Thunder Spark hinüber, um ihn über meinen Fund zu unterrichten. „Warte, ich glaub, ich habe ihn gefunden!“, ließ ich ihn wissen. Er drehte sich zu mir um und wunderte sich. Offensichtlich hatte er nicht mit mir gerechnet. „Ich dachte, du wolltest in den anderen Laden gehen ...“ Naja, genauer gesagt wolltest du, dass ich reingehe. Ich habe nie gesagt, dass ich reingehe, sondern habe ich ja vorerst dagegen entschieden. Egal, lassen wir das. „Ja, aber es eilt nicht. Ganz nach dem Sprichwort, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Und die Arbeit haben wir noch nicht ganz getan.“ Mit diesen Worten zwinkerte ich ihm zu, dann ging ich auf den Laden zu, den ich gefunden und gemeint hatte. Thunder Spark folgte mir dorthin, ging hinein und hielt mir die Tür auf. Gleichzeitig sah nun er sich im Einkaufsbereich um. Ich folgte ihm durch die offene Tür hinein und wagte ebenfalls einen ersten Rundumblick. „Hier haben die viele Haushaltsgeräte...“, stellte ich fest. „Ah, da hinten, das sieht nach Radios aus!“ Dabei deutete ich auf ein Regal in der Nähe. „Ah, sehr schön, dann ist das auch auf unserer Liste erledigt. Wollen wir uns noch umsehen oder reicht das?“ Thunder Spark ging zum Regal hin und suchte sich ein kleines, dunkelblaues Radio heraus. Kurz sah ich mich um, doch ich konnte nichts weiteres Interessantes sehen. „Nein, ich denke, für heute haben wir es hier. Und das ist ein hübsches Radio, hat eine hübsche Farbe.“ Ich nickte ihm zu, um meiner Zustimmung Ausdruck zu verleihen. Dann sah ich das Preisschildchen am Radio selbst. „Scheint auch nicht so teuer zu sein.“ „Da hast du recht“, stellte Thunder Spark fest. „Magst du draußen warten, während ich bezahlen gehe?“ Ich nickte erneut. „Klar, kann ich machen, bis gleich dann!“, sagte ich und verließ den Laden. Prompt hatte ich nix zu tun und so sah ich mich in der Gegend um, ohne aber irgendwas Bestimmtes anzusehen oder zu suchen. Ich sah mich einfach nur um. Bis Thunder Spark aus dem Laden herauskam. „So, wir haben jetzt glaube ich alles.“ Wie bereits des Öfteren an diesem Tag überlegte ich ein wenig, nur für ein paar Sekunden, ob wir nun wirklich alles haben würden. Zwar traute ich meinem Gedächtnis nicht zu 100%, aber ich gab trotzdem eine Antwort. „Ja, ich denke, wir haben jetzt wirklich alles, was wir kaufen wollten“, sagte ich davon überzeugt, dass es wirklich so ist. „Dann schauen wir noch kurz in den kleinen Laden da vorne und dann gehen wir nach Hause. Klingt das ok für dich?“, fragte ich ihn. Nahm ihm das Thema vorweg, von dem ich mir sicher war, dass er es wieder aufgreifen würde. „Ja, das ist okay für mich. Darf ich fragen, warum du dich für den Laden so interessierst?“ Weil ich im Grunde meines Herzens noch immer ein Kind bin. Und weil die Stofftiere einfach so weich und süß aussahen in den Schaufenstern. Wie könnte ich da nein sagen? Und vor allem, was sage ich ihm jetzt? Nachdenklich legte ich meinen Huf an mein Kinn, dann blickte ich nachdenklich zum Boden. „Gute Fragen … er sah so bunt aus und die Stofftiere in den Schaufenstern so kuschelig, da bin ich einfach neugierig geworden, schätze ich. Ich bin aber auch neugierig, was es hier so alles an Spielsachen gibt. Irgendwie bin ich das immer, wenn ich einen Laden sehe, das war schon immer so.“ Bravo, Kira, die Antwort klingt halbwegs nachvollziehbar und ist trotzdem aufrichtig so gemeint. Immerhin komme jetzt nicht ganz so wie ein Weirdo rüber und das will ich ja verhindern … Kaum hatte ich fertig gesprochen, nahm ich wieder den Huf von meinem Kinn. Doch für ihn schien das kein Problem darzustellen. Vermutete ich jedenfalls. „Alles gut, wir gehen jetzt da rein und du kannst dich gern darin umsehen“, sagte er und lächelte mich wie so oft an. Ich lächelte zurück. „Ja, das wird bestimmt interessant dort drin werden. Und keine Angst, ich werde mich auch beeilen, mir wird die Tasche auch langsam etwas schwer.“ Und schon ging ich in die Richtung des Spielzeugladens. Thunder Spark folgte mir und öffnete mir die Türe. Ich nickte ihm dankbar zu, und bedankte mich bei ihm. „Danke schön“, sagte ich, betrat den Laden und sah mich sofort um. „Wow! Hier drin ist es ja noch bunter!“, sagte ich begeistert und begann mich noch weiter und intensiver im Laden umzusehen. Dabei sah ich mir die vielen verschiedenen Spielsachen an. Brettspiele, Kartenspiele, Würfelspiele, Figuren, Puppen, Poster und vieles mehr. Die meisten Dinge davon waren Anlehnungen an Spielsachen, die ich aus meiner Welt kannte. Andere dagegen kannte ich noch gar nicht. Nach einer Weile blieb dann mein Blick an einem bestimmten, großen Regal hängen. Auf diesem befanden sich sehr viele und verschiedene Plüschtiere, ein paar davon hatte ich auch bereits im Schaufenster sehen können. Recht schnell hatte ich mir drei davon rausgesucht und sah sie mir genauer an. Mein Blick wechselte immer wieder zwischen einem großen Hai, einem genauso großen Golden Retriever und einem großen Dino hin und her. Ich fand sie einfach alle fantastisch, cool und süß. Dazu berührte ich sie auch hin und wieder mit meinen Hufen, genoss es, dass sie so weich waren. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. „Ah, da bist du, was machst du gerade?“, konnte ich Thunder Spark hören. Ich sah zu ihm hinüber, er kam gerade zu mir rüber und lächelte mich an. „Ich schau mir gerade diese großen Stofftiere hier an. Hier, berühr mal eins, die sind total weich und knuddelig!“ Dabei zog ich mit meiner Magie den Hund in seine Richtung und lächelte dabei. Thunder Spark stupste den Hund mit seinem Huf an. „Oh wow, da hast du recht. Möchtest du eins für dich haben?“ Schnell biss ich mir unsicher auf die Lippe, dann blickte ich wieder auf die Plüschtiere. Naja, jetzt sind wir hier schon drin und es ist mehr als mega-offensichtlich, dass ich gerne eins hätte. Also gut, dann ziehen wir das durch, bis zum Ende! „Ja, irgendwie wäre das schon cool, so eins zu haben. Das könnte mir auch beim Einschlafen helfen, ich muss einfach was irgendwas umarmen und drücken. Aber sich dazu entscheiden ist nicht ganz einfach. Die sehen alle so niedlich aus ...“ Als würde es mir bei einer Entscheidung helfen, sah ich mir alle drei nochmal mal und knuddelte sie zum Test nacheinander ein wenig. Leider … half es überhaupt nicht. „Wenn es dir schwer fällt dich für eins zu entscheiden … soll ich einen für dich aussuchen?“ Ich dachte über das Angebot nach, für ein paar Augenblicke stand ich einfach nur da und rührte mich nicht, das bekam sogar ich mit. Dann sah ich zu ihm hinüber. „Ja, gerne. Du hast die Auswahl zwischen einem T-Rex, einem Hai und einem Golden Retriever. Hat was von Pokémon, nur dass die Starter hier niedlich und ausgewachsen sind“, sagte ich und grinste ein wenig. Doch Thunder Spark ging nicht darauf ein. Stattdessen ging er näher an die Stofftiere heran und sah sie sich genauer an. „Ich weiß schon, welches ich aussuche …. schließ mal bitte deine Augen.“ Ui, eine Überraschung! Ich liebe Überraschungen. „Alles klar, dann mache ich das mal“, schloss ich die Augen und bekam einen neutralen Gesichtsausdruck. Das war jedoch nur äußerlich. Innerlich platzte ich schon vor Neugier. „Kannst die Augen aufmachen, ich glaub, da mag dich einer“, sagte er. Als ich die Augen öffnete, sah ich den Plüschhai vor mir schweben. Yes, der Hai! Das wird dann genauso wie zuhause sein! „Ja, das denke ich auch, danke dir für die Entscheidungshilfe.“ Aus purer Freude heraus lächelte ich ihn an. „Kein Problem“, meinte er. „Jetzt nur noch bezahlen und dann ab nach Hause.“ Natürlich erwiderte er mein Lächeln, was anderes hätte ich auch gar nicht erwartet. „Das erledige ich schnell, wird also nicht lange dauern!“, sagte ich und rannte schon mit dem Hai zur Kasse, wo ich ihn recht schnell bezahlte. Nach wenigen Minuten kehrte ich zu meinem Mitbewohner zurück, dort nahm ich dann mit viel Mühe per Magie sowohl die Tasche hoch, als auch den Hai. „Ok, dann lass uns gehen.“ „Ein Moment noch...“, bremste er mich aus. „Das sieht etwas zu viel für dich aus, sollte ich dir nicht lieber etwas abnehmen?“ Dankbar für diesen Vorschlag nahm ich die Tasche ein wenig herunter. „Das wäre nett, danke. Langsam aber sicher erschöpft es meine Magie dann doch noch, außerdem muss ich mich die ganze Zeit darauf konzentrieren, was auch nicht einfacher macht … du kannst dir gerne ein paar Teil rausnehmen, dann sollte es gehen.“ Gesagt, getan, nahm er sich ein paar Teile heraus und packte sie in seine Tüte hinein. „Ich hoffe, es geht besser so, was meinst du?“ Sofort versuchte ich wieder, Tasche und Hai mit meiner Magie hochzuheben, was mir nun viel einfacher fiel. „Danke dir nochmal, ja, jetzt geht es viel einfacher.“   Daraufhin verließ ich den Laden, hielt Thunder Spark die Tür auf. Dieser sagte kurz „Danke dir“, als er aus dem Laden herauskam. Ich schloss hinter ihm die Tür, bevor ich mich zu ihm umdrehte. „Ok, dann sollten wir mal wieder zurückgehen, oder? Jetzt haben wir ja wirklich alles, was wir brauchen, zusammengekauft.“ Thunder Spark stimmte mir wieder zu. „Ja, ich denke auch, dass wir alles haben und die Taschen werden auch nicht leichter. Weißt du noch den Weg zurück oder soll ich dieses Mal vorausgehen?“ Unsicher blickte ich erst nach links, dann nach rechts. Wir waren noch nicht weit gegangen und ich fühlte mich schon komplett verloren. Ich guckte mir die Häuser um uns herum an, doch das half mir nicht. Vor allem, da ich die Häuser zuvor nicht wirklich beachtet hatte. „Kannst du bitte vorgehen? Ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, ob ich den Weg zurückfinden werde ...“ Thunder Spark überlegte kurz, dann nickte er. „Komm mit, wir haben es zumindest nicht allzu weit.“ Er lächelte mich ein weiteres Mal an und ging voran. „Alles klar, danke!“, sagte ich und folgte ihm auf den Heimweg. Thunder Spark führte mich durch eine Gasse, welche wir dann nach wenigen Minuten durchquert hatten. Da er voran ging, konnte ich zuerst nicht sehen, ob uns jemand entgegenkam. Auch, als er die Gasse verließ, sah ich erst mal niemanden. Schließlich sah ich, dass wir uns einem Pony näherten und ich erkannte sofort, dass es nicht irgendein NPC-Pony war. Es war Rarity. Sie trug eine große, braune Tasche, aus welcher diverse Dinge wie Stofffetzen und Edelsteine herausschauten. Sie bemerkte uns ebenfalls und kam zu uns herüber, genauer gesagt ging sie uns entgegen. „Oh, hallo, ihr müsst neu sein, nicht wahr? Mein Name ist Rarity, und wie heißt ihr beiden?“, wurden wir von der Einhorndame freundlich begrüßt. „Schön, dich kennen zu lernen, Rarity. Mein Name ist Thunder Spark.“ „Und mein Name ist Amethyst Quarz. Ebenfalls erfreut dich kennenzulernen“, sagte ich und nickte Rarity an. „Das sind aber schöne Namen und die Freude ist auf meiner Seite!“, sagte Rarity. Dann guckte sie ihre Tasche an. „Aber so gerne ich euch näher kennenlernen würde, ich muss leider, leider weiter, ich habe noch einen wichtigen Kundenauftrag zu erledigen und musste dafür noch ein paar Materialien besorgen. Wir können das ja bei Gelegenheit nachholen … auf Wiedersehen!“ Ohne auf eine Antwort von uns zu warten, trabte Rarity davon, kam jedoch wieder zurück. „Oh, Moment, Liebes, hier habe noch etwas für dich, das passt farblich gut zu deinem Schönheitsfleck“, sagte sie und steckte mir eine kleine Haarspange ins Haar. Ich hatte sie kaum erkennen können, nur die Farbe hatte ich kurz gesehen und musste ihr im Geiste recht geben. Dann verabschiedete Rarity sich wieder von uns und rannte davon, ohne ein weiteres Mal zurückzukommen. „Die Haarspange steht dir wirklich gut“, sagte Thunder Spark. „Danke schön“, sagte ich erfreut. „Sah auch ganz hübsch aus, soweit ich sehen konnte.“ Noch immer blickte ich in die Richtung, in die Rarity gelaufen war. „Ich muss mich bei ihr beim nächsten Mal auf jeden Fall bedanken.“ Nun sah zu wieder zu meinem Begleiter hinüber. „Ok, dann lass uns weiter gehen. Sonst werden uns die Taschen am Ende noch zu schwer.“ Wieder sah Thunder Spark nachdenklich aus. „Ja, aber noch ein kleiner Moment.“ Mit seiner Magie zog er zwei Bonbons hervor. „Ich habe sie mitgenommen für uns. Magst ein haben?“ Ich sah mir die Bonbons an, schüttelte aber mit dem Kopf. „Danke, das ist nett, aber im Moment möchte ich keins. Vielleicht später, wenn wir was gegessen haben.“ Thunder Spark nickte: „Ist in Ordnung, dann lass uns schnell zurückgehen und die Sachen verstauen.“ „Ja, das klingt gut“, sagte ich und folgte ihm den restlichen Weg bis nach Hause.   Zuhause angekommen, öffnete ich ihm die Türe und hielt sie ihm offen. „Danke schön“, sagte er und ging in das Haus hinein. Ich selbst folgte ihm recht schnell und verschloss die Tür dann auch wieder. Dann ging ich die Küche, verstaute alles, was irgendwie gekühlt werden musste, im Kühlschrank, den Rest in den verschiedenen Schränken. Am Ende verstaute ich meine Tasche unter der Spüle. Am Ende hielt ich nur noch meinen Plüschhai mit meiner Magie fest. Thunder Spark hatte es mir gleichgetan und ebenfalls die Einkäufe, wie auch die Tasche aufgeräumt. „Wie sieht es bei dir aus? Hast du Hunger?“, fragte er mich. Ich überlegte kurz, fühlte ich mich hinein und spürte nun zum ersten Mal seit heute Morgen ein wenig Hunger. „Ja, doch, ein wenig und du?“ „Ja, ich habe auch Hunger, haben aber auch viel geschafft heute“, sagte Thunder Spark. Ich nickte zustimmend. „Da hast du allerdings recht. Hast du eine Idee, was wir essen könnten?“, dabei sah ich ihn fragend an. Er überlegte kurz, bevor er meinte: „Willst du dich überraschen lassen oder dieses Mal mitentscheiden, was wir heute essen wollen?“ Nun überlegte ich ebenfalls, ging in Gedanken durch, was wir alles gekauft hatten, doch hier zeigte sich wie immer meine Koch-Unkreativität. Wie immer hatte ich nicht viele Ideen. Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß nicht, vielleicht irgendwas mit Nudeln? Aber wir haben da keine Saucen dazu … wie wäre es mit Nudeln mit Butter und Käse? Habe ich zumindest mal gelesen, glaub, in ‚nem Buch, dass es sowas gibt. Soll angeblich ziemlich lecker sein.“ Nun sah Thunder Spark sehr nachdenklich aus. „Eine sehr interessante Idee. Ich guck mal im Kochbuch und wir werden sehen, was daraus dann wird. Du wirst heute bestimmt deine Nudeln bekommen.“ Er lächelte mich an. „Kannst du bitte die anderen Einkäufe schon mal verstauen? Ich sage dir Bescheid, wenn ich fertig bin. Ach ja, die Federn usw. Klar, die müssen wir ja auch noch aufräumen. „Ja, klar, kann ich machen. Und ich lass mich einfach überraschen, ob du das mit den Nudeln nimmst oder was aus dem Kochbuch.“ Ich lächelte zurück, dann legte ich kurz den Hai auf der Seite am Boden ab, stellte das Radio neben die Spüle und hob zum einen wieder den Hai, als auch die ganzen Schreibuntensilien mit meiner Magie hoch. Da fällt mir ein, ich muss noch den Brief schreiben. Dann mache ich das …. ist nur die Frage, welche Decknamen sollten wir denn da jetzt nehmen? Die, die wir schon haben oder andere?“ Thunder Spark antwortete mir sehr schnell. „Wir haben uns hier schon vorgestellt mit Thunder Spark und Amethyst Quartz. Wenn wir jetzt andere Decknamen verwenden, fällt es auf, zudem haben wir das doch auch vor dem Einkaufen besprochen, dass wir diese Namen nehmen.“ Kurz dachte ich darüber nach, dann fasste ich mir an die Stirn. „Ach ja, ich erinnere mich. Gut, dann werde ich das Shining Armor so in den Brief schreiben. Bis später dann!“ Ich verließ die Küche und ging die Treppe hinauf, gleich in das Arbeitszimmer hinein. Ich verstaute die Sachen gleichmäßig auf den Tischen, bis auf die Federn, die teilte ich nach den jeweiligen Farben und Besitzern auf. Auch die Tinte konnte ich nicht richtig aufteilen, aber da ich davon ausging, dass ich mehr Briefe schreiben werde, nahm ich zwei und stellte Thunder Spark eine auf seinen Tisch. Schnell trug ich den Hai ins Schlafzimmer und legte ihn auf dem Bett ab. Danach setzte ich mich an meinen Schreibtisch und überlegte mir, wie ich den Brief an Shining Armor schreiben könnte. Ich entschied mich, wie ein Soldat zu handeln, oder so wie ich es zumindest vermutete und beschloss, den Brief kurz und direkt zu halten.   Sehr geehrter Shining Armor,   vielen Dank für Ihre Nachfrage, mein Partner und ich sind sicher in Ponyville angekommen und konnten uns bereits ein erstes Bild vom Dorf machen. Für die Nutzung der Decknamen haben wir uns entschieden, unsere normalen Namen zu verwenden. Weder Amethyst Quartz, noch Thunder Spark scheinen den Ponys hier etwas zu sagen, so wie wir es bisher mitbekommen haben und auch vermuten. Anschließend erlaube ich mir, Ihnen zwei Fragen zu stellen. Zum einen wurde uns nur ein Doppelbett zugeteilt. Da Thunder Spark und ich weder verwandt, verschwägert oder sonst in irgendeiner Art von Beziehung befinden, ist ein Doppelbett doch etwas unpassend. Gibt es hierfür einen Grund und könnten wir bitte das Doppelbett gegen zwei Einzelbetten umtauschen lassen? Zum anderen benötigen wir für unser tägliches Leben, allein schon für unsere Einkäufe Satteltaschen, diese würden uns das Leben hier deutlich vereinfachen. Könnten Sie uns bitte zwei dafür zusenden? Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Gesundheit, wie auch Glück!   Mit freundlichen Grüßen, Amethyst Quartz   Zufrieden las ich meinen Brief durch, dann legte ich ihn auf die Seite. Würde ihn Thunder Spark zeigen, mal sehen, was er dazu sagen würde. Kurz horchte ich, doch da ich ihn nach wie vor nicht rufen hörte, beschloss ich, mir ein wenig die Zeit zu vertreiben. Recht schnell kam mir die Idee auf einen Destiel One-Shot und so schrieb ich mir die Idee schnell auf. Die Ideen flossen wie ein Fluss, immer mehr und mehr Details kamen dazu und ich versuchte auch, es so zu machen, dass auch Sam eine wichtige Rolle spielen würde, dass er nicht einfach nur das dritte Rad am Wagen wäre. Kaum hatte ich auch das beendete, faltete ich den Zettel zusammen und legte ihn auf meinem Schreibtisch ab. Da konnte ich auch schon Thunder Sparks Stimme hören. Was für ein Timing. „Amethyst, das Essen ist fertig.“ „Ich komme gleich, ich kontrolliere nur nochmal den Brief!“, sagte ich und las ihn mir noch ein letztes Mal durch. Ja, doch, er gefiel mir. Kurz und prägnant, wie er sein sollte. Dann erhob ich mich von meinem Stuhl, verließ den Raum und ging die Treppe hinunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)