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Die Sonnenprinzessin und der Koboldprinz

Fortsetzung von "Prinzessin Aline und die Groblins"
von

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Kälte

Kapitel 5 - Kälte

 

Die mehr als mürrische Koboldin führt mich wieder aus einem Labyrinth aus Tunnelgängen bis wir uns in einem Raum befanden das wohl als eine Art Badezimmer diente. Ein im Stein gehauenes Becken befand sich in einer Ecke, darüber ein Gargoyle, einem echten Kobold nachempfunden, aus dessen Munde wohl Wasser fließen konnte. Die mies dreinblickende Koboldin führte mich jedoch nicht zu dem großen Becken wie erwartet, sondern in eine dunkle Ecke in der mehrere große Steinbrocken aufeinander gestapelt waren, so das er wohl als Sitzmöglichkeit benutzt werden konnte.

„Zieh dich aus und setz dich“, kam eine gebrummte Anweisung aus ihrer Richtung.

Mit zittrigen Fingern nestelte ich an meinem Kleid, das mehr ein Überwurf war. Wut und Verzweiflung schlugen in meinem Puls und ließen Tränen in meine Augen treten. Noch nie in meinem Leben wurde ich so behandelt und wurde so gedemütigt. Erst jetzt verstand ich dieses Wort wahrhaftig.

Nackt wie ich einst auf diese Welt gefunden hatte stand ich vor ihr und sie konnte sich einen missbilligenden, Nase rümpfenden Blick offensichtlich nicht verkneifen. Kein Wort hatte sie geäußert, jedoch brauchte sie es auch nicht. Wie Gift drang die Scham in mein Herz und fand von da aus in jedes Glied meines Körpers.

So setzte ich mich auf den Stein, blickte stur zu Boden und blinzelte die Tränen weg. Um keinen Preis der Welt sollte sie mich weinen sehen. Versunken in meine düstere Welt in der es kein Entkommen gab wurde ich brutal herausgerissen. Ein Schrei aus meiner Kehle verdeutlichte dies. Hatte diese vermaledeite Koboldin einen eiskalten Eimer Wasser über mich ausgeschüttet. Als wäre das nicht genug schmiss sie mir einen nassen Fetzen Stoff in mein Gesicht und gab nur den Befehl: „Waschen.“

Bibbernd und zitternd, mit klappernden Zähnen, der ganze Körper überzogen mit Gänsehaut wischte ich eilig über meine Haut und kaum hatte ich jedes Glied erreicht, floss die zweite Fuhre Wasser über meinen Körper. Ich konnte mich nicht erinnern jemals Hass in meinem Leben verspürt zu haben, doch jetzt sog mein Herz dieses Gefühl auf, wie ein Schwamm das Wasser. Mit einem neuen, sauberen Überwurf bekleidet, die Haare feucht an meinem Kopf und Rücken klebend folgte ich dem grässlichen Felsenmonster zurück in Froschlippes Schlafgemach. Mein Fell lag noch immer auf seinem Steinbett, welches, wie ich nun sah ein aufgerissenen Schlund eines Kobolds darstellte, wobei die Liegefläche die Zunge darstellte. Ohne ein Wort hatte sich das Wasserbiest wieder verzogen und so setzte ich mich erleichtert auf das Bett und kuschelte mich hinein und dabei den Sirup den Tambelina mir dagelassen hatte. So legte ich mich wieder hin, legte mir das Fell über den Kopf, von dem ich das Gefühl hatte Eiszapfen hätten sich gebildet und floh vor der schrecklichen Realität in der ich lebte.

Nach einer Zeit, deren länge ich auch mit größter Anstrengung nicht bestimmen konnte spürte ich Kälte an meinem Kopf und etwas warmes an meiner Stirn und meiner Wange.

„Prinzessin“, hörte ich eine lispelnde Stimme.

Froschlippe musste wieder da sein, doch konnte ich mich vor Erschöpfung nicht rühren.

„Warum bist du so nass und kalt, was hast du getan?“, kam es deutlich überfordert von ihm, doch ich konnte ihm nicht antworten. „WACHE! TAMBELINA SOLL SOFORT HERKOMMEN!“

Wieder das warme Gefühl an meiner Stirn. Nervöse Schritte und nervöses Seufzen hörte ich unablässig neben mir, doch die Augen wollten sich nicht öffnen. Als wäre ich in einem dunklen Teich aus Treibsand gefangen. Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern bis die Koboldin schnaufend und völlig außer Atem hier angekommen war.

„Tambelina, sie ist kalt und heiß und nass. Sie reagiert auf nichts.“

Wieder warme Hände an meinem Gesicht.

„Prinz, weswegen ist sie nass. Es ist kein Schweiß.“

„Ich weiß nicht, ich hatte sie zum Waschen geschickt.“

„Gerade unwichtig. Ihr Puls geht zu langsam, ihr Körper ist ausgekühlt. Hebt sie hoch, wir benötigen ein trockenes Fell....“

„WACHE! SCHICKT NACH SILKI UND PUCCA. SIE SOLLEN FELLE BRINGEN.“

„UND HANDTÜCHER“, rief Tambelina hinterher.

Unwillig stellte ich fest das an mir gezerrt und gezogen wurde.

„Wir müssen ihr Kleid ausziehen, es ist ebenfalls feucht und kalt.“

„Ähm... das....“

„Keine Zeit für Scham, mein Prinz. Sie wird ohnehin Eure Königin. Wenn sie nicht sterben soll müsst ihr nun handeln.“

Nach kurzem Zögern riss und zog man weiter an mir. Am liebsten hätte ich um mich geschlagen, doch fand ich keine Kraft dazu. Nun sah Froschlippe mich nackt. Schlimmer konnte es nicht werden. Warum ließen sie mich nicht liegen.

„Mein Prinz, was?“, sprach eine mir unbekannte Stimme. Wohl einer der Dienerinnen.

„Handtücher hierher und bringt das nasse Fell weg. Bereitet ein warmes Bett.“

In aller Schnelle und Eile wuselten die Dienerinnen umeinander und taten was ihnen aufgetragen wurde.

„Hier, rubbeln sie sie trocken und warm. Ihr Kreislauf muss angeregt werden.“

Au, das tat so weh, warum wollten sie mich nicht endlich in Frieden lassen. Ich möchte ungestört in meinem dunklen Sumpf bleiben, wo es keine Schmerzen und keine Angst gab. Unentwegt drückten, schoben und wischten über jeden Zentimeter meines Körpers. Schwindel stieg in mir auf, mein Herz begann schneller zu schlagen, die Ruhe floss dahin. Übelkeit stieg in mir auf, ich glaubte keine Luft mehr zu bekommen.

„Hier Liebes, in die Handtücher hinein“, sagte die sympathische Stimme neben meinem Ohr. Plötzlich wurde mein Oberkörper aufgerichtet und die Übelkeit fand ihren Höhepunkt. Mit kläglichen Stöhnen stieß mein Magen seinen Inhalt durch meinen Hals zurück nach draußen und ließ meinen Körper erbeben. „Sehr gut machst du das.“

Kaum erschlaffte mein Körper wieder, zog und rubbelte jemand an meinem Kopf, als wollte man die Eiszapfen in meine Haut einmassieren. Jeder kleinste Bereich meines Körpers schmerzte als man endlich von mir abließ.

„Mmh-mmh, der Puls ist kräftiger geworden. Nun kommt das wichtigste. Prinz Froschlippe hebt sie bitte ins Bett, sie muss nun gut gewärmt werden.“

Ohne Widerrede tat Froschlippe wie ihm geheißen und legte mich ins trockene, warme Fell und legte ein weites über mich.

„Wird sie wieder...?“

„Das kann ich noch nicht sicher sagen, mein Prinz. Wir müssen warten.“

„WAS GEHT HIER VOR?“, kreischte eine schrille Stimme plötzlich in den Raum hinein.

„Der Prinzessin geht es nicht gut....“, begann Tambelina, doch wurde sie je unterbrochen.

„WAS HAT DIESES SCHWACHE SONNENWESEN NUN WIEDER?“

„MUTTER NICHT JETZT.“

„WAS SOLL DAS HEIßEN? TAMBELINA, SIE ZU DAS DU SIE WIEDER HINBEKOMMST, SIE MUSS DEN MONAT BIS ZUR HOCHZEIT ÜBERSTEHEN.“

„ICH GEBE MEIN BESTES.“

„WAGE ES NICHT WENIGER ZU TUN, DIESES SÜßE, EKLIGE DING MUSS MEINEN SOHN HEIRATEN. WIR HABEN SCHON ANWEISUNGEN AN IHREM VATER GESCHRIEBEN. WENN ER HÖREN SOLLTE DAS SIE UNS WEG GESTORBEN IST WIRD ES KRIEG GEBEN.“

„Natürlich...“

„GENUG! VERSCHWINDE MUTTER.“

„Wie sprichst du mit mir?“

„Ich weiß selbst was auf dem Spiel steht, du musst mich nicht belehren. ICH BIN DER SONNEN- UND SCHATTENKÖNIG!“

„Noch bist du es nicht. Noch immer bin ich die Königin. Dein Vater mag alt geworden sein, doch ich bin es noch lange nicht.“

„Geh einfach.“

„Ts, kaum strecken sie einen Fuß durch die Tür und glauben alles über das Leben zu wissen. Undankbares Gör,“ schimpfte sie und ich hörte das schleifende Schlurfen ihrer Steinschuhe sich entfernen.

Kurz darauf musste ich kurz weggedöst sein, denn eine Stimme hatte mich aus dem Dösen, Traum oder Schlaf, das vermochte ich nicht zu erkennen, zu reißen.

„Ihr Körper ist noch immer zu kalt, sie wärmt sich nicht auf.“

„Was heißt das, was machen wir jetzt?“, drängte Froschlippe.

„Es gibt nur noch eines was wir tun können.“

„Was ist es?“

„Versprecht mich nicht zu treten“, keuchte Tambelina wimmernd.

„WAS, TAMBELINA, WAS?“

„Legt Euch zu ihr und wärmt sie.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2020-08-13T09:43:52+00:00 13.08.2020 11:43
Legt euch zu ihr und wärmt sie <3<3<3

Ich liebe dieses Ende *~*


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