Schatten der Vergangenheit von Niomie ================================================================================ Kapitel 1: Der Unfall --------------------- Wütend warf Asami sein Handy auf den Schreibtisch vor sich. Diese vollkommen nichtsnutzigen Taugenichtse. Vor zwei Wochen war sein Akihito mit seinen zwei besten Freunden in die Schweiz abgereist. Der Fotograf war dort für ein exklusives Fotoshooting engagiert worden und hatte spontan Takato und Kou eingeladen mitzukommen. Anscheinend war Akihito schon zwei Tage nach ihrer Ankunft von den beiden getrennt worden. Dieser Kou hatte irgendetwas von einer scharfen Blondine gefaselt mit der Akihito wohl mitgegangen war. Noch nicht einmal vermisst hatten die beiden Flachpfeifen ihn! Erst als der Fotograf am letzten Tag auch nicht auftauchte um seine Sachen zu packen, hatten die beiden angefangen sich Sorgen zu machen! Asami schäumte vor Wut. Diese Sorge war wohl berechtigt gewesen, wie jetzt auch Kou kleinlaut zugegeben hatte. Akihito lag seit drei Tagen im Krankenhaus. Seine Freunde waren nicht zu ihm vorgelassen worden, da sie keine Angehörigen waren. So konnten sie Asami leider auch nicht sagen was mit dem Fotografen geschehen war. Nur eines wussten sie, es war wirklich sehr ernst, lag Akihito doch noch immer auf der Intensivstation. Mit einer hastig angezündeten Zigarette im Mundwinkel verließ Asami sein Büro im Shion. Sofort kam Kirishima zu ihm. "Lass den Wagen vorfahren, und sorg dafür das der Jet startklar gemacht wird. Leite alles in die Wege das wir ohne Probleme in die Schweiz kommen." Überrascht sah Kirishima auf, fragte jedoch nichts. Er kannte die Laune seines Chefs zu gut, als das er ihn durch unnötige Fragen noch weiter reizen würde. Hastig nickte er und zog sein Handy hervor um die knappen Befehle weiter zu geben. Ohne seinen Leibwächter noch eines Blickes zu würdigen trat Asami an die Bar und ließ sich einen Whiskey einschenken. Es dauerte nicht lange bis der Wagen bereit war und ihn zu seinem Penthouse fuhr. Suoh war bereits dort und hatte alles zu seiner Zufriedenheit vorbereitet. An der Tür standen zwei große Koffer und auch die Tasche von Akihito war gepackt worden. Nur kurz warf Asami einen Blick auf die Sachen bevor er nickte und Suoh die Taschen zum Wagen brachte. Er selber ging noch einmal in den kleinen Panikraum neben seinem Schlafzimmer. Hier bewahrte Asami neben allerlei Spielzeug auch seine gut bestückte Waffensammlung auf. Aus einem Schrank an der Wand holte er einen kleinen Koffer und kontrollierte kurz die beiden Automatikwaffen die darin lagen. Beide waren funktionsfähig und geladen. Zufrieden schloss Asami den Koffer wieder und verließ die Wohnung um in den bereitstehenden Wagen zu steigen. Er wusste nicht was ihn in der Schweiz erwarten würde, doch so war er für alles gerüstet. Kirishima würde in Tokio zurück bleiben, da Asami noch nicht genau wusste wann er zurückkehren würde. Nur Suoh würde ihn begleiten. Vollkommen gerädert stieg Asami aus dem kleinen Jet. Der Flug war lang gewesen und nach über zwölf Stunden in der Luft war er erschöpft. Doch er hatte keine Zeit zu verlieren. Mit Suoh bestieg er die bereit stehende Limousine um nach Davos zu gelangen wo Akihito im Krankenhaus lag. Die fast zweistündige Fahrt verlief vollkommen still. Asami rauchte eine Zigarette nach der anderen. Nur einen kurzen Stopp machten sie, als Suoh starken Kaffee und etwas zu essen besorgte. Endlich erreichten sie das Spital Davos und stiegen aus. Aufmerksam sah Asami sich um, doch viel gab es nicht wirklich zu sehen. Das Krankenhaus war ein unansehnlicher grauer Klotz in der Landschaft. Es war kalt und zu dieser späten Stunde war auch nicht mehr viel los. Immerhin war es beinahe Mitternacht, als Asami die Tür öffnete und auf den Empfang zu ging. Kirishima hatte sich in den letzten Stunden bereits um alles gekümmert, so dass er bereits erwartet wurde. Die junge Frau hinter dem Tresen kicherte albern auf als sie Asami sah. Ihre Augen verfolgten jede seiner Bewegungen und als sein Blick den ihren traf wurde sie rot. Beinahe hätte Asami genervt geknurrt, doch im letzten Moment trat eine Ärztin auf den Tresen zu und verneigte sich respektvoll vor ihm und sprach ihn auf Japanisch an. "Bitte verzeiht meiner jungen Kollegin, Asami-san. In der Nacht ist nicht viel los und dementsprechend lässt sie sich schnell ablenken. Wir freuen uns selbstverständlich das sie so schnell hier her gekommen sind als sie von ihren Neffen erfahren haben." Unwillkürlich versteifte Asami sich. Neffe? Was zum Teufel hatte Kirishima sich dabei gedacht? Er hatte besser einen verdammt guten Grund dafür oder Asami würde ihm jedes Haar an seinem Körper einzeln ausrupfen! Leicht neigte er seinen Kopf und hielt der jungen Ärztin ein Foto Akihitos hin. "Ist er das?" Lange starrte die Frau auf das Bild. Unentschlossen sah sie ihm ins Gesicht bevor sie antwortete. "Ist ihnen bereits mitgeteilt worden, mit welchen Verletzungen ihr Neffe eingeliefert wurde?" Ungehalten davon, das seine Frage nicht beantwortet worden war blitzten die goldenen Augen Asamis auf und die Ärztin senkte schnell wieder den Kopf. "Ich denke schon das der junge Mann in unserer Obhut ihr Neffe ist. Doch so wie auf dem Bild sieht er zur Zeit leider nicht aus." Verdutzt hob Asami eine Augenbraue und sah die Ärztin fragend an. "Am besten ist es wohl wenn sie mir folgen, Asami-san. Die Verletzungen ihres Neffen waren wirklich schwerwiegend und wir mussten ihn bereits zweimal operieren um innere Blutungen zu stoppen. Wir können jedoch nicht wirklich nachvollziehen wie er sich die Verletzungen zugezogen hat." Genervt knurrte Asami auf. "Hören sie auf um den heißen Brei herumzureden. Ich will jetzt sofort wissen was mit Akihito geschehen ist." "Das kann ich nicht genau sagen. Als er hier her kam war er nicht bei Bewusstsein und hat es bisher auch nicht widererlangt. Er hatte schwere Kopfverletzungen, Würge male am Hals, zwei gebrochene Rippen, schwer geprellte Fußgelenke, ein verstauchtes Handgelenk. Eine Schulter war ausgekugelt und sein Kiefer war geprellt. Sein gesamter Körper ist von Prellungen und Striemen übersät. Was uns aber am meisten zu schaffen gemacht hat waren die Verletzungen rund um und in seinem Anus. Er ist dort massiv verletzt worden was uns dazu bringt anzunehmen das ihr Neffe bewusst gequält worden ist. Wir können uns nicht erklären wie er sonst zu solchen massiven Verletzungen gekommen ist, einen Unfall können wir definitiv ausschließen. Hat ihr Neffe irgendwelche Probleme von denen wir wissen sollten?" Wütend fuhr Asami die Ärztin vor sich an . "Akihito ist hier das Opfer, und sie fragen mich ob er irgendwelche Probleme hat?" Hektisch sah die junge Frau in Asamis wütende Augen. "Bitte verstehen sie mich nicht falsch, Asami-san. Natürlich ist ihr Neffe hier das Opfer. Doch die Verletzungen die ihm zugefügt wurden lassen doch sehr auf eine Verbindung zwischen ihm und dem Täter schließen. Niemand würde sich soviel Zeit lassen seinem Opfer solche Schmerzen zuzufügen, wenn sie sich nicht kennen würden. Hat ihr Neffe vielleicht Schulden? Wissen sie ob er Glücksspiele tätigt? Er wäre nicht der erste der dabei wortwörtlich unter die Räder kommt." Nur mühsam konnte Asami sich beherrschen. Die Ärztin hatte ohne es zu wissen einen wunden Punkt getroffen, denn Feinde die Akihito verletzen würden gab es in der Tat wirklich viele. Die Frage war jetzt natürlich nur wer es gewagt hatte sich an dem jungen Fotografen zu vergreifen obwohl dieser doch unter seinem Schutz stand. "Akihito hat keine Feinde und er spielt auch nicht. Jedoch gibt es einige Konkurrenten vom Familiengeschäft, ich werde noch heute prüfen lassen ob so etwas möglich ist. Jetzt aber wäre ich ihnen sehr dankbar wenn sie mich zu meinem Neffen bringen würden. Den kompletten Krankenhausbericht hätte ich gern auch noch, Akihito wird schnellst möglich nach Japan überführt, sein Arzt dort wird die Unterlagen brauchen." Höflich nickte die Ärztin, auch wenn sie die Brauen hochzog, als Asami die Überführung nach Japan erwähnte. "Asami-san, halten sie es wirklich für klug ihren Neffen in seinem Zustand zu verlegen?" "Ich werde warten bis er aufgewacht ist. Danach jedoch wird Akihito sofort nach Japan gebracht. Solange man nicht weiß was hier geschehen ist wird er dort wohl am sichersten sein." Die Kälte in seiner Stimme hielt die junge Frau davon ab, ihm weiter zu widersprechen. Schweigend legten sie den Rest des Weges zurück. Direkt vor der Tür auf die Station hielt die Ärztin an und wies auf einen kleinen Raum daneben. Zusammen mit Asami legte sie die erforderliche Schutzkleidung an. Wortlos nahm Asami den Mundschutz und den Schutzkittel entgegen. Endlich waren sie fertig und gingen auf die Station zu Akihitos Zimmer. Unwillkürlich stockte Asami in der Tür. Er hatte viel erwartet doch Akihito so zu sehen zog ihm den Boden unter den Füßen weg. Sein Kleiner wirkte viel jünger und zarter als beim letzten Mal, wo er ihn gesehen hatte. Die schmale Gestalt im Bett wirkte regelrecht verloren. Ein Beatmungsgerät gab zischende Laute von sich und Akihitos Brust bewegte sich im Takt dazu. Kabel verbanden den Fotografen mit den Maschinen an der Wand und ein gleichmäßiges Piepsen erfüllte den Raum. Jetzt konnte Asami auch verstehen warum die Ärztin so lange auf das Foto geschaut hatte. Wenn er nicht so vertraut gewesen wäre mit Akihito hätte er ihn wahrscheinlich auch kaum wiedererkannt. Das gesamte Gesicht sah aus als wäre es mit einer Wand kollidiert und das auch noch mehrfach. Asami war geschockt. Akihito war schon so einiges passiert seit er mit Asami zusammen war, doch so schwer war er noch nie verletzt worden. Beinahe hilflos stand er an Akihitos Bett und beobachtete den Jüngeren. Am liebsten hätte er seinen Fotografen jetzt in den Arm genommen, doch wusste er nicht was für Akihito derzeit angenehm war. So wie er aussah war es wahrscheinlich am besten das er derzeit nicht bei Bewusstsein war, schien es doch keinen einzigen Millimeter zu geben der nicht verletzt war. Asami musste mühsam schlucken bevor er seine Stimme wieder fand. "Wann wird Akihito wieder aufwachen?" Ratlos zuckte die Ärztin mit den Schultern. "Wir konnten ihn mittlerweile stabilisieren und fangen langsam an die Medikamente herab zu setzen. Eigentlich könnte er jeden Moment aufwachen, doch rechne ich nicht vor morgen damit. Derzeit befindet er sich in einer wohltuenden Ruhephase und liegt nicht mehr im Koma. Die Schwellungen von seinem Gehirn waren bei der letzten Untersuchung deutlich zurück gegangen." "Heute Nacht werde ich bei ihm bleiben, morgen früh wird mein Leibwächter her kommen und auf Akihito aufpassen." "Das tut mir sehr leid, Asami-san. Die Besuchszeiten sind hier sehr streng geregelt und sie dürfen eigentlich nur Nachmittags zwischen vierzehn und siebzehn Uhr hier sein. Bedenken sie bitte das die Patienten hier unbedingt Ruhe brauch-." Wütend sah Asami auf und der Ärztin blieb unwillkürlich das letzte Wort im Halse stecken. "Sie glauben doch nicht ernsthaft das ich Akihito noch einmal in diesem Land aus den Augen lasse. Entweder werden ich oder mein Leibwächter mit Akihito zusammen in diesem Zimmer hier sein oder ich werde noch heute Nacht mit ihm das Land verlassen. Sie haben die Wahl!" Hilflos verneigte die Ärztin sich. "Diese Regeln sind nicht von mir Asami-san, es sind die offiziellen Krankenhaus-Regeln." "Ich glaube ich habe mich gerade deutlich genug ausgedrückt. Zwingen sich mich nicht, mich zu wiederholen, so etwas schätze ich nicht." Mittlerweile schien die Temperatur im Raum um zehn Grad gesunken zu sein. Auch wenn Asami durch den Krankenhauskittel und den Mundschutz beinahe komplett verhüllt war hatte er nichts von seiner Aura eingebüßt. Noch einmal verneigte sich die Frau. "Ich werde sehen was ich tun kann, Asami-san. Wenn sie noch Fragen haben, mein Name ist Sato Aoi. Wenden sie sich bitte direkt an mich. Morgen früh werde ich die Visite bei ihrem Neffen durchführen, falls sie dabei sein wollen." Asami nickte nur knapp und zog sich einen Besucherstuhl neben Akihitos Bett. Beinahe lautlos drehte die junge Ärztin sich um und verließ erleichtert den Raum. Der ältere Mann hatte etwas an sich was ihr unheimlich war, er strahlte eine Gefährlichkeit aus die sie nicht einschätzen konnte. Auf dem ersten Blick hatte sie genau wie ihre Kollegin geglaubt einen normalen besorgten Angehörigen vor sich zu haben, einen sehr gut aussehenden Angehörigen. Doch sein gesamtes Auftreten sprach dagegen. Der Mann war mehr als gefährlich und je länger sie darüber nachdachte desto überzeugter wurde sie das sie gerade mit einem Oyabun geredet hatte. Zwar lebte sie schon seit einigen Jahren nicht mehr in Japan, doch waren ihr die dortigen Machtverhältnisse noch sehr vertraut. Schließlich war das ja auch mit ein Grund gewesen weshalb sie in die Schweiz gegangen war. Und jetzt war ein Yakuza hier. Leise seufzte sie auf und nahm sich vor wenn sie Zuhause war den Namen Asami Ryuichi im Internet zu kontrollieren, vielleicht fand sie ja was über ihn oder seinen Neffen. Asami bekam von diesen Überlegungen nichts mit und wenn wäre ihm das völlig egal gewesen. Nicht einen Moment hatte er seinen Blick von Akihito genommen. Dieser hatte sich nicht einmal bewegt und lag noch immer reglos in dem Bett. Seufzend beugte Asami sich vor und strich mit seiner behandschuhten Hand vorsichtig über die zarte Haut auf Akihitos Handgelenk. Dies würde anscheinend eine sehr lange Nacht werden. Kapitel 2: Erwachen ------------------- Die nächsten beiden Tage verliefen Ereignislos. Kirishima hatte ein Hotel in der Nähe des Spitals gebucht in welches Asami nur zum Schlafen fuhr. Wann immer er sich zurück zog nahm Suoh seinen Platz bei Akihito ein. Die Ärztin hatte kein Wort mehr mit Asami gewechselt, trotzdem bemerkte er den misstrauischen Blick der jungen Frau und die Anspannung in ihrer Haltung wenn er vorbei ging. Ohne Zweifel hatte sie sich über ihn informiert und etwas heraus gefunden. Doch Asami ignorierte sie vollkommen. Das einzige was ihn interessierte war Akihito. Er war erst vor vier Stunden hier gewesen, doch Suoh hatte ihn angerufen und gemeldet das Akihitos Vitalwerte hoch gegangen waren, anscheinend wachte er endlich auf. Hastig legte Asami die inzwischen vertraute Schutzkleidung an und betrat Akihitos Zimmer. Sofort erhob Suoh sich um seinem Chef Platz zu machen. Nur kurz nickte Asami ihm zu. Seine gesamte Aufmerksamkeit lag auf dem vor ihm liegenden Akihito. Deutlich konnte man jetzt sehen das der jüngere sich leicht bewegte und auch seine Augenlider schienen einen Moment zu zittern. Zärtlich nahm Asami eine der zarten Hände in seine und setzte sich neben ihn. Nur kurz blieb Suoh neben ihm stehen, verließ dann jedoch Wortlos das Zimmer um im Flur seinen Posten zu beziehen. Nachdenklich starrte Asami auf den jungen Mann vor sich. Noch immer schaffte Akihito in ihm den Jagdtrieb zu wecken. Selbst jetzt noch wo sie sogar schon zusammen wohnten schaffte es der Fotograf sich seiner Kontrolle zu entziehen. Dazu kam auch noch das Akihito ein Magnet war für die unmöglichsten Schwierigkeiten. Welcher Japaner konnte schon von sich behaupten das Interesse gleich von drei Mafiagrößen geweckt zu haben? Asami wusste das Feilong wie auch Michel ihm heute noch schrieben. Was hatte dieser Junge bloß an sich? Noch immer wusste Asami nicht wie Akihito es geschafft hatte sein Interesse so dauerhaft zu wecken. Doch eigentlich war es ihm auch egal. Akihito gehörte ihm und er würde dafür sorgen das niemand diese Tatsache jemals wieder vergaß. Sein Akihito war angegriffen worden und er wertete dies als einen Angriff gegen sich selbst. Jäh wurden seine Gedanken unterbrochen als ein schrilles Piepsen die Stille zerriss. Hastig erhob Asami sich und beugte sich über Akihito. Die Augenlider flatterten jetzt stärker und sein Atem kam stoßweise. Beruhigend strich Asami über die blonden Haare, als angsterfüllte blaue Augen zu ihm herauf starrten. Zitternd versuchte Akihito sich tiefer in das Kissen unter ihm zu pressen. Ein leises Stöhnen kam aus seinem Mund. "Hey Akihito, alles ist gut. Niemand tut dir hier was, nie wieder." Asami versuchte beruhigend zu klingen, doch der Jüngere reagierte nicht wie gewünscht. Ein leisen Aufschrei ausstoßend setzte er sich auf und entzog sich der Hand auf seinem Kopf. Dabei rutschte er soweit an den Bettrand das Asami berfürchtete er könnte gleich aus dem Bett fallen. Wieder wollte er sich dem Fotografen nähern, doch dieser streckte Abwehrend die Hände aus und rutschte noch ein Stück weiter weg. Sofort blieb Asami wo er war. Panisch flogen die blauen Augen über sein Gesicht, seine Gestalt nur um dann durch das kahle Zimmer zu gleiten. "Wo bin ich hier? Was wollen sie von mir?" "Akihito, du bist im Krankenhaus, ich bin sofort gekommen als ich davon erfahren habe." Wieder wollte Asami sich ihm nähern, blieb jedoch stehen als der Jüngere wieder anfing zu zittern. "Wer sind sie?" Unwillkürlich riss Asami die Augen auf. Hilflos stand er vor dem Fotografen, der sich jeder seiner Berührungen entzog und aussah als stünde er gleich vor einer Panikattacke. ohne das er ihr eintreten bemerkt hätte, tauchte hinter Asami die Ärztin auf und schob ihn unsanft beiseite. Mit einem Handgriff brachte sie die piepsenden Maschinen zum Schweigen und beugte sich dann über ihren Patienten. "Takaba Akihito, wie geht es ihnen?" Noch immer ängstlich blickte dieser zu Asami. "Ich weiß es nicht. Kopfschmerzen hab ich und meine Füße tun weh." Lächelnd sah Sato auf ihn herab. "Das hört sich doch gut an, Takaba-san. Ich werde ihnen gleich ein Schmerzmittel geben, dann wird es ihnen besser gehen. Können sie sich an irgendetwas erinnern, was mit ihnen geschehen ist?" Zögernd und vorsichtig schüttelte Akihito den Kopf. "Mein Kopf fühlt sich so komisch an, wie mit Watte gefüllt." "Es ist alles in Ordnung. Wahrscheinlich wirkt der Schock noch ein wenig nach und sie werden sich bald wieder an alles erinnern können." Unsicher sah Akihito auf. "Ich weiß nicht ob ich mich erinnern will. Ich hab glaube ich Angst." Wieder huschte sein Blick nervös zu Asami. Der Ärztin entging dieser Reflex natürlich nicht. Besorgt sah sie ihren Patienten an. "Wissen sie wer das ist, Takaba-san?", fragte sie und zeigte auf Asami. Ängstlich rutschte Akihito im Bett herum und verschränkte seine Finger ineinander, wurde jedoch sofort durch den Schmerz in seinem Handgelenk und seiner Schulter in der Bewegung gestoppt. Schmerzerfüllt stöhnte Akihito auf. Durch das instinktive zusammenkrümmen wurde ihm jedoch wieder der Schmerz der von seinen Rippen ausstrahlte bewusst. Erschöpft ließ Akihito sich auf das Bett zurück sinken und schloss erschöpft die Augen. "Ich weiß gar nichts mehr. Eigentlich weiß ich noch nicht einmal meinen Namen." Seine Stimme war immer leiser geworden, so dass sich die Ärztin zu ihm herunter beugen musste um ihn zu verstehen. "Nur eines weiß ich noch, ich habe Angst. Der Mann hinter ihnen, ich erkenne ihn nicht, aber ich weiß das er gefährlich ist. Er macht mir Angst. Auch ihnen sollte er Angst machen, Frau Doktor." Unbehaglich richtete die Frau sich wieder auf und sah zu Asami rüber. Dieser hatte sich während des ganzen Gesprächs nicht gerührt und starrte sie jetzt vollkommen kalt an. "Takaba-san, wollen sie mir damit sagen das dieser Mann nicht ihr Onkel ist?" Beinahe zitterte ihre Stimme bei dieser Frage, hatte sie dich das Gefühl das die Luft im Zimmer immer dünner und kälter wurde. "Meine Erinnerungen mögen nicht vollständig sein, doch ich kann mit absoluter Sicherheit sagen das ich nicht mit dem Mann hinter ihnen verwand bin. Ich scheine ihm aber schon einmal begegnet zu sein, denn ich weiß genau das er gefährlicher ist als sie sich überhaupt vorstellen können." Mit blitzenden Augen sah sie dem älteren Mann ins Gesicht. "Sie haben mich angelogen Asami-san! Ich habe mich über sie informiert als sie vor zwei Tagen hier eingetroffen sind. Es gibt einige unschöne Gerüchte über sie und so wie Akihito sie ansieht fange ich an sie zu glauben. Das einzige was mich die letzten Tage davon angehalten hat sie hinauszuwerfen war der winzige Funken Hoffnung das sie wirklich für Takaba-san hier her gekommen sind und es gut mit ihm meinen. Doch jetzt fange ich eher an das Gegenteil zu glauben." Wütend knurrte Asami auf. "Was erlauben sie sich in diesem Ton mit mir zu sprechen? Wenn etwas stimmt, dann das ich ausschließlich für Akihito hier bin, alles andere geht sie nichts an. Ich verlange das sie ihn jetzt sofort reisefertig machen, er wird noch heute nach Japan zurück kehren!" Höhnisch lachte die junge Ärztin auf. "Sie verlangen, Asami-san? Sie sind hier nicht in Japan, hier hat ein Oyabun nichts zu verlangen. Er kann bitten wie alle anderen auch und wenn ich sie als Gefahr für meinen Patienten einstufe wird ihnen nichts anderes übrig bleiben als zu gehen!" Asami bebte vor Zorn. So hatte schon lange niemand mehr zu ihm gesprochen. Gerade wollte er die Ärztin vor sich weiter zurecht weisen, als sein Blick auf den bebenden Akihito fiel. Er machte seinem Kleinem Angst. Zitternd versuchte der Jüngere sich unter der dünnen Decke zu verstecken und hielt dabei schützend seine Arme über den Kopf. Dieser Anblick stach Asami tief ins Herz. Er wollte seinem Fotografen keine Angst machen. Gerade bei ihm sollte er sich doch sicher fühlen. Widerwillig neigte Asami den Kopf und schwieg. Wütend fuhr die Ärztin ihn an. "Gehen sie und nehmen sie ihren Gorilla vor der Tür auch mit. Sie werden kein weiteres Besuchsrecht mehr bei meinem Patienten haben, bis er es sich anders wünscht." Geschlagen sackten Asamis Schultern herab und er verließ das Zimmer. In der Tür schaute er noch einmal zu Akihito zurück, der noch immer völlig verängstigt auf dem Bett lag. "Passen sie gut auf Akihito auf, wenn ihm irgendetwas geschieht werde ich sie persönlich zur Rechenschaft ziehen." Mit diesen Worten drehte er sich endgültig herum und ging. Drei Tage war es jetzt her das Akihito erwacht war und Asami nicht mehr zu ihm vorgelassen wurde. Kirishima hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt um ein erneutes Besuchsrecht durchzusetzen doch bisher hatte sich die Ärztin als ernstzunehmende Gegnerin erwiesen. Alle Versuche waren Fehlgeschlagen und Asami konnte von Glück reden das er überhaupt noch das Krankenhausgelände betreten durfte. Da er jedoch alle Rechnungen bezahlte wurde er zumindest über die Behandlung die Therapien informiert die Akihito brauchte. Natürlich stimmte er allem zu was dem jungen Fotografen half. Zur Zeit konnte er nichts anderes als darauf zu warten das Akihito sich erinnerte und den Irrtum aufklärte. Doch er konnte warten. Wie jeden Morgen wechselte er sich mit Suoh im Empfangsbereich ab. Die Überwachung Akihitos hatten sie keinen Moment vernachlässigt, wussten sie doch noch immer nicht was geschehen war und wer dahinter steckte. Zu groß war das Risiko das dem Jüngeren wieder etwas geschah. Gewohnheitsmäßig schlenderte Asami zum Tresen um sich über Akihito zu informieren. Zum Glück war ihm die junge Frau die dahinter saß deutlich zugeneigter als die widerspenstige Ärztin. Leicht kicherte sie, als der gut aussehende Mann auf sie zukam und sie anlächelte. Sie wurde sofort rot, als Asami sich leicht vorbeugte und einen kleinen Blick in den Ausschnitt ihrer Bluse warf. Dieser war eindeutig tiefer als gewöhnlich und er konnte sogar etwas weiße Spitze hervor blitzen sehen. Charmant lächelte er sie an und strich wie zufällig mit den Fingerspitzen über den Tresen vor sich. Die junge Frau reagierte sofort und bekam eine Gänsehaut. Amüsiert beobachtete Asami ihre Reaktion. So naiv und so einfach zu lenken. Es hatte ihn nur einen Tag gekostet die Frau vor sich zu manipulieren. Natürlich wusste er wie er auf andere wirken konnte und setzte es in diesem Fall ja auch gezielt ein, doch so einfach wurde es ihm selten gemacht. Immerhin sprachen sie ja noch nicht einmal die selbe Sprache. Doch musste man der jungen Dame zugutehalten das sie erfinderisch war. Hastig zog sie ihr Smartphone hervor und startete die Übersetzer App. Schüchtern lächelte sie ihn wieder an und versank beinahe in den goldenen Augen in denen sie so viel Wärme zu sehen glaubte. Er fragte wie jeden Morgen das gleiche, wollte er doch eigentlich nur wissen wie es seinem Akihito ging. Doch bevor er diesmal sprechen konnte fiel sie ihm schon ins Wort. "Es tut mir sehr leid Asami-san. Heute kommen sie umsonst zu mir. Ihr Neffe hat heute früh das Krankenhaus verlassen." Entsetzt sah Asami die Frau vor sich an. Wie konnte es sein, das er nicht informiert worden war? Sofort blitze das Bild von einer kleinen widerspenstigen Ärztin vor seinem Augen auf. Ohne die Frau vor sich noch eines Blickes zu würdigen stürmte Asami auf die Aufzüge zu und fuhr zur Intensivstation rauf wo Akihito bis heute Morgen noch gelegen hatte. Alarmiert hatte Suoh sich ihm angeschlossen und folgte seinem Boss unauffällig. Direkt vor dem Schwesternzimmer traf er auf Dr. Sato. Noch bevor sie sich wehren konnte hatte Asami sie am Hals gepackt und an die nächste Wand gepresst. Verzweifelt versuchte sie den Griff um ihren Hals zu lösen. Davon unbeeindruckt hob Asami sie ein Stück an, so dass ihre Füße frei in der Luft baumelten. "Wo ist Akihito?" Erst als er nur ein Röcheln zur Antwort bekam ließ er sie ein wenig runter, nur um erneut zu fragen. "Wo ist Akihito?" Mit weit aufgerissenen Augen starrte die Frau ihn an. "Er ist weg, sein Partner hat ihn heute Morgen in Sicherheit gebracht, damit sie ihn nicht in die Finger bekommen!" Alarmiert sah Asami sie an. "Welcher Partner?" Verächtlich schnaubte die Ärztin. "Sie geben sich als seinen Onkel aus und wissen noch nicht einmal das ihr angeblicher Neffe schwul ist? Eigentlich doch echt erbärmlich, wenn man bedenkt das sie doch angeblich so intelligent und allen überlegen sein sollen. Anscheinend werden sie ihrem Ruf noch nicht einmal annähernd gerecht, Asami-san." Bei diesen verächtlichen Worten zuckte sogar Suoh zusammen und wäre am liebsten in Deckung gegangen. Selten hatte dieser seinen Chef so wütend gesehen und es hätte ihn nicht gewundert wenn dieser die Ärztin sofort erschossen hätte. Leicht beugte Asami sich nach vorne und berührte mit den Lippen beinahe das Ohr der Frau vor sich. "Sie haben da etwas vollkommen missverstanden, Sato-san. ICH bin der Partner Akihitos und SIE haben ihn gerade wahrscheinlich in Lebensgefahr gebracht weil sie ihn mit einem wildfremden Mann fortgeschickt haben. Habe ich ihnen nicht gesagt das ich sie zur Rechenschaft ziehen werde, wenn sie Akihito in Gefahr bringen? Sie haben Glück das ich sie zur Zeit noch brauche, ansonsten könnte man sie hier und jetzt nur noch vom Boden aufwischen. Jetzt tun sie das einzige was ihr erbärmliches Leben noch verlängern wird und geben mir alle Informationen die sie von Akihito haben." Die Ärztin war immer blasser geworden und zitterte zum Schluss am ganzen Leib. "Das kann aber nicht sein, Takaba-san fühlte sich doch so wohl in der Gegenwart des Mannes. Er ist richtigaufgeblüht und hat gelacht. Die beiden wirkten so vertraut miteinander." Mit Tränen in den Augen sah sie in die eiskalten goldenen Augen. "Niemals hätte ich etwas getan was meine Patienten in Gefahr bringt." Wortlos zog Asami sein Handy hervor und öffnete die Fotogalerie. Es waren nicht viele Bilder darauf enthalten, doch eines zeigte ihn und Akihito auf dem Jahrmarkt. Das Bild hatte Akihito gemacht und ihm zugeschickt. Glücklich lächelte der Jüngere in die Kamera, in einem Arm ein gigantisches Stofftier, welches Asami gerade beim Schießen auf Dosen gewonnen hatte, den anderen Arm hatte er um die Hüfte des Yakuza geschlungen. "Denken sie wirklich, ich hätte solche Bilder, wenn Akihito Angst vor mir hätte?" Nachdenklich biss die Ärztin sich auf die Lippen, als sie plötzlich nickte, sich aus Asamis Griff wandt und in das Schwesternzimmer verschwand. Es dauerte nur einen Moment bis sie wieder raus kam, in der Hand Akihitos Patientenakte. "Hier steht alles drin, inklusive einiger Notizen über Akihitos derzeitigen Zustand seiner Amnesie. Außerdem ist hier der Zettel zu seiner vorzeitigen Entlassung mit der Unterschrift seines Partners. Ich hoffe sie können damit etwas anfangen." So schnell sie konnte drehte sich Dr. Sato herum und floh regelrecht in den gesperrten Bereich der Intensivstation. Asami würdigte sie keines Blickes mehr und blätterte konzentriert durch die Akte bis er das Entlassungsformular gefunden hatte. Hastig überflog er den Zettel und blieb schließlich an der Unterschrift ganz unten links hängen. Akihitos Schrift erkannte er sofort und auch die zweite Unterschrift war ihm nur zu bekannt, genau wie der Name. Kobari Ryotaro. Einen Moment lang glaubte Asami das ihm schwarz vor Augen wurde, doch dann flammte eine unglaubliche Wut in ihm auf. Mit einem Aufschrei ließ er die Akte fallen und rammte seine Faust gegen die Wand vor sich. Erschrocken sprang Suoh ein Stück zurück. Ohne auf seine schmerzende Hand zu achten drehte Asami sich herum und verließ die Station. Hastig hob Suoh die Patientenakte auf und folgte ihm mit einem Sicherheitsabstand. Ohne ihn aus den Augen zu lassen zog er sein Telefon hervor und ordnete an den Jet startklar zu machen. Noch immer bebte Asami vor Wut. Dieser Name. Er hatte nicht erwartet ihn noch einmal irgendwo zu lesen, außer auf einem Grabstein. Doch jetzt war er wieder da und er hätte es besser wissen sollen. Immerhin ging es um ihn. Er hätte sich damals vergewissern sollen, doch es hatte ihn schlichtweg nicht interessiert. Nun schlug die Vergangenheit erbarmungslos zurück und hatte ihm Akihito genommen. Bruder, was hast du mit Akihito vor? Kapitel 3: Auf Abwegen ---------------------- Erleichtert ließ Akihito sich in das weiche Polster des Privatjets sinken. Endlich konnte er das furchtbare Krankenhaus verlassen. Er hatte das Gefühl gerade noch so einer drohenden Gefahr entkommen zu sein. Erleichtert hatte Akihito bemerkt das dieser Asami nach seinem ersten Besuch nicht mehr zu ihm gelassen worden war. Noch immer konnte er sich an nichts vor seinem Unfall erinnern, wenn es denn ein Unfall gewesen war. Irgendetwas hatte dieser Mann an sich gehabt, das er sich sofort bedroht gefühlt hatte. Seufzend schloss Akihito die Augen. Jetzt würde alles wieder gut werden, er wusste es genau. Ryotaro passte immerhin auf ihn auf. Er war einen Tag nach Asami gekommen und hatte ihm alles erklärt. Auch seine Augen waren golden, doch strahlten sie so eine Wärme aus wenn sie auf Akihito gerichtet waren das ihm jedes Mal die Luft weg blieb. Ohne jeden Zweifel musste er diesen Mann kennen und das sehr vertraut. Die Hände auf seiner Haut wenn er ihn trug, wie gerade eben in den Jet, schienen ihn in regelrecht zu verbrennen. Er hätte sich ewig tragen lassen können. Immer schien er genau zu wissen was Akihito gerade brauchte ohne dabei aufdringlich zu sein. Akihito genoss diese Momente der Sicherheit, hatte er doch das Gefühl der Rest seines Lebens bestände nur aus tückischem Treibsand. Eine warme Hand strich über sein Haar und Akihito sah auf. Die goldenen Augen sahen so vertraut aus, das er sofort einen Laut des Wohlbefindens von sich gab. Lächelnd sah Ryotaro auf den Jüngeren herab und streichelte ihn weiter bis er sich vollkommen entspannt hatte. "Wir werden gleich starten, der Pilot hat gerade eben Bescheid gesagt." Lächelnd nickte Akihito und schmiegte sich enger in die Berührung. Endlich ging es nach Hause, dort würde ihm bestimmt wieder alles einfallen, hatte er doch jetzt Ryotaro an seiner Seite. Unbehaglich sah Suoh zu seinem Chef. Dieser hatte kein Wort mehr gesprochen seit sie das Krankenhaus verlassen hatten. Der Flug war in eisigem Schweigen verlaufen. Nur die Geräusche des Feuerzeugs und das Knistern wenn eine neue Zigarette angezündet wurde hatte die Stille unterbrochen. Noch immer wusste Suoh nicht warum Asami auf diesen Namen so heftig reagiert hatte, doch hatte er bereits alle Informationen an Kirishima weiter gegeben und ihn um Nachforschungen gebeten. Sobald sie in Japan waren würden sie sofort alles zu hören bekommen was dieser heraus gefunden hatte. Noch einmal blickte Suoh zu seinem Chef. Erst jetzt fiel ihm auf das dieser seine Zigarette in der linken Hand hielt. Die rechte war mittlerweile ziemlich angeschwollen und färbte sich langsam blau. Suoh konnte nur hoffen das Asami sich mit seinem Faustschlag nur die Hand geprellt hatte, ein Bruch würde deutlich länger zum heilen brauchen. Noch einmal schaute er auf die Uhr und stellte fest das sie noch etwa 6 Stunden Flug vor sich hatten. Normalerweise wusste er was sein Chef von ihm erwartete doch jetzt war keine normale Situation und er fühlte sich unwohl. Unruhig rutschte Suoh auf seinem Sitz herum und versuchte an gar nichts zu denken. Anscheinen war er nicht besonders gut darin, denn nur einen Moment später sah Asami genervt zu ihm. Unwillkürlich schreckte Suoh zurück, als er die ungebändigte Wut in den goldenen Augen erblickte. "Was willst du, Suoh?" So heiß das Feuer auch in dem Blick loderte, so eiskalt war die Stimme. "Verzeiht, Asami-sama. Soll ein Arzt informiert werden wenn wir gelandet sind?" Ein eisiges Schweigen machte sich breit und Asami zündete sich ungerührt eine weitere Zigarette an. Nachdenklich sah er auf seine mittlerweile ziemlich blau angelaufene Hand. Nur kurz sah Suoh wie die Finger zuckten als sein Chef versuchte sie zu bewegen. "Das wird wohl das Beste sein, Suoh." Erleichtert atmete Suoh auf und entspannte sich mühsam wieder. Fest nahm er sich in diesem Moment vor sich während dem Rest des Fluges vollkommen ruhig da zu sitzen und sich nicht mehr zu bewegen. Zwar wirkte Asami jetzt deutlich ruhiger, doch Suoh hatte das ungute Gefühl das sein Boss nicht viel Grund brauchen würde um an die Decke zu gehen. In einem solchen Fall zog er es vor sehr weit weg zu sein und nicht allein mit Asami in einer kleinen Blechbüchse über den Wolken festzusitzen. Wieder dachte er über den Namen nach, der seinen Chef so aus der Fassung gebracht hatte. Er hoffte inständig das Akihito bald nach Hause kam und alles wieder wurde wie vorher. Mit großen Augen sah Akihito auf das Anwesen auf das die Limousine zufuhr. Es war in typisch japanischen Stil erbaut und ragte majestätisch vor ihnen auf. Zögernd ließ er sich von einem der Leibwächter in den Rollstuhl helfen und sah sich weiter um. Eine hohe Mauer umschloss das weitläufige Gelände welches einen traditionellen japanischen Garten beherbergte. Mit einem Lächeln schob Ryotaro ihn über die Einfahrt in das Innere des Hauses. Zögernd blickte Akihito zu ihm auf. Wieder einmal verschlug ihm die natürliche Anmut Ryotaros die Sprache. Dieser bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze obwohl er den unhandlichen Rollstuhl vor sich her schob. Akihito konnte sich ein leises Aufseufzen nicht verkneifen als er das perfekte Zusammenspiel der ausgeprägten Muskeln verfolgte. In solchen Momenten konnte er einfach nicht anders als sich zu fragen was ein solcher Mann nur mit ihm wollte. Bisher hatte Akihito an sich selbst nichts besonderes feststellen können. Weder war er besonders groß, noch überragend gut aussehend und zur Zeit hatte er noch nicht einmal mehr Erinnerungen an den Mann hinter sich. Akihito wollte sich gar nicht vorstellen wie sehr es Ryotaro doch verletzen musste, das er sich noch immer nicht an ihn erinnern konnte. In einem großen Raum blieb der Rollstuhl auf einmal stehen und Akihito erkannte das sie in einem Schlafzimmer standen. Der Raum wurde von einem großen Bett dominiert welches mittig im Raum stand. Das vergleichsweise dunkle Mobiliar wurde durch die cremefarbenen Decken und Kissen jedoch angenehm aufgehellt und Akihito fühlte sich sofort wohl. Sanft hob der Ältere ihn aus dem Rollstuhl und legte ihn auf die weiche Matratze. Akihito musste leise kichern als die dunklen Haare über sein Gesicht strichen und ihn kitzelten. Sanfte Hände begannen ihn zu streicheln, fuhren begehrlich unter sein Shirt und erkundeten die warme Haut darunter. Unwillkürlich entfuhr Akihito ein Stöhnen und er presste sich den warmen Händen entgegen. Doch dieser Moment der Vertrautheit entglitt ihm zu schnelle und er zuckte zurück, noch bevor er es verhindern konnte. Deutlich konnte Akihito die Enttäuschung auf dem Gesicht des Größeren sehen, als dieser sich zurück zog und den Rollstuhl ein Stück beiseiteschob. Unwohl fuhr Akihito sich über das Gesicht und wisperte leise: "Es tut mir leid." Sofort war Ryotaro wieder bei ihm und strich sachte über das blonde Haar. "Es muss dir nicht leid tun, Akihito. Irgendwann wirst du dich wieder erinnern und dann werden wir alles nachholen was. Ich habe Zeit und kann warten, denn ich warte immerhin auf dich." Gerührt sah Akihito in die goldenen Augen und ließ es zu das der Ältere ihn zu sich heranzog und ihn sanft in seinen Armen wiegte bis er eingeschlafen war. Scheinbar ungerührt nahm Asami die Berichte entgegen und legte sie auf seinem Schreibtisch ab. Zwei Wochen war es jetzt her das er ohne Akihito aus der Schweiz zurück gekehrt war. Nur noch die Hand, die tatsächlich gebrochen war, erinnerte an Asamis Ausraster. Zurück in Tokio hatte er seine Geschäfte wieder aufgenommen als wäre nichts geschehen. Vollkommen beherrscht war er wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten und hatte neue Kontakte geknüpft. Zuerst hatten seine Untergebenen es für ein gutes Zeichen gehalten das ihr Chef es so gut aufzunehmen schien das Akihito fort war. Doch mit der Zeit machten sie sich immer mehr Sorgen. Es war nicht das erste Mal das Akihito fort war, doch es hatte jedes Mal hatte es tiefe Spuren bei dem Yakuza hinterlassen. Dass es diesmal anders sein würde glaubte Kirishima nicht wirklich. Es musste einen Grund geben für das anscheinend normale Verhalten seines Chefs. Erst jetzt bemerkte er das die goldenen Augen Asamis auf ihn gerichtet waren, anscheinend erwartete er eine Reaktion von ihm. Hastig verbeugte er sich und hoffte das dies die richtige Geste war. Sein Chef konnte sehr unbarmherzig reagieren wenn er sich ignoriert fühlte. Doch Asami schien zufrieden und entließ ihn. Aufatmend verließ Kirishima das Büro und atmete tief ein, erst jetzt bemerkte er wie drückend die Atmosphäre rund um Asami geworden war. Nachdenklich starrte Asami auf sein Handy. Zwei lange Wochen schon hatte er jetzt still gehalten. Selbst Suoh und Kirishima hatten nichts von seinem Zwiespalt bemerkt der ihn zu zerreißen drohte. Am liebsten hätte er um sich geschlagen und seine Feinde direkt angegriffen um sie zu vernichten und um seinen Akihito wieder zu bekommen. Denn das war er noch immer, selbst wenn er sich an nichts erinnerte. Er gehörte ihm und nichts würde daran jemals etwas ändern. Bei diesem Gegner jedoch war größte Umsicht von Nöten. Auf seine Art schätzte Asami ihn fast gefährlicher als Feilong ein. Nichts würde ihn davon abhalten Akihito etwas an zu tun, wenn er sich bedroht sehen würde. Ryotaro. Asami seufzte und legte das Handy auf dem Schreibtisch. Ein schlimmeres Erbe hätte sein Vater ihm nicht hinterlassen können. Müde erinnerte Asami sich an den letzten gemeinsamen Abend mit seinem Halbbruder. Das kleine Zimmer war schnell ausgeräumt gewesen und Asami trug gerade die letzte Tasche mit seinen Büchern auf den Flur. Die wenigen Möbel die er besaß würde er zurücklassen, genauso wie seine Familie. Er hatte die Schnauze voll von seiner Mutter die wann immer sein Vater mal vorbei kam die Beine für ihn breit machte und danach wochenlang nur am heulen war. Selber schuld, was musste sie sich auch auf diesen Idioten einlassen. Sie wusste doch ganz genau das sie nicht die einzige war. Schließlich gab er sich nicht einmal Mühe es geheim zu halten, wohnte doch eine weitere Frau mit seinem Sohn hier im Haus. In letzter Zeit wurde es jedoch immer schlimmer, trank sie doch schon morgens und am Abend war sie kaum noch in der Lage zu stehen. Sobald er den Raum betrat keifte sie herum und beschimpfte ihren Sohn, aus dem einzigen Grund das er seinem Vater so ähnlich sah. Heute Morgen hatte Asami ihr anstatt eine gleich drei volle Flaschen auf den klapprigen Küchentisch gestellt. Die angenehme Stille war anscheinend die Belohnung dafür. Er hatte gerade nach seiner Mutter gesehen. Sie lag vollkommen weggetreten in der Küchenecke mit noch einer vollen Flasche und schnarchte leise. So sah sie beinahe liebenswert aus. Doch Asami kannte sie auch anders. Sie war eine wunderschöne Frau gewesen, doch sein Vater hatte sie durch sein rücksichtsloses Verhalten langsam zerstört. Noch immer konnte er sich an die warmherzige, freundliche Art seiner Mutter erinnern. Immer hatte sie gelächelt, besonders für ihn. Doch dann war das immer weniger geworden, immer häufiger hatte sie geweint. Als sie eines Tages Ryotaro sah war sie zusammengebrochen. Sofort hatte sie erkannt wer sein Vater sein musste. Die Jungs waren beinahe gleich Alt und sahen sich so ähnlich als wären sie Brüder. Was sie ja auch waren, schließlich waren sie Halbbrüder. Auch sonst waren die beiden sich sehr ähnlich. Beide hatten das gute Aussehen von ihrem Vater sowie eine überragende Intelligenz geerbt. Doch wo Ryuichi beherrscht und kühl agierte war Ryotaro aufbrausend, wild und unbeherrscht. Das war jetzt auch der Grund warum Asami allein von hier fortging. Wie alle Schüler hatte auch Ryotaro die Schule die vorgeschriebenen neun Jahre besucht, doch im letzten Jahr an der Oberschule war er schließlich ausgeflippt und hatte erst seinen Lehrer angegriffen, der ihn maßregeln wollte, anschließend auch noch dem Direktor eine verpasst. Danach war er von der Schule verwiesen worden und hatte sich auch keine Mühe mehr gegeben an einer anderen aufgenommen zu werden. Wenn er es gewollt hätte wäre dies bei seinen Noten mit Sicherheit möglich gewesen, doch er wollte nicht. Immer häufiger gelang es Ryotaro nicht mehr sich zu beherrschen, in immer kürzeren Abständen flippte er aus. Mittlerweile gab es nicht mehr viele die ihn bändigen konnten oder es sich auch nur noch trauten etwas gegen ihn zu sagen. Einzig Ryuichi schaffte es noch ihn zu bändigen. Doch auch bei ihm verlor der andere immer häufiger die Fassung, besonders seit er die Oberschule abgeschlossen hatte und mit einem Stipendium an die Hochschule gehen würde. Es klopfte leise an der Tür und mit einem Seufzen öffnete Ryuichi sie, wusste er doch wer dort stand. Mit einem breiten Grinsen kam Ryotaro rein und umarmte seinen Bruder. "Du wolltest doch nicht etwa gehen ohne dich zu verabschieden?" Die goldenen Augen die seinen so ähnlich sahen blickten vorwurfsvoll auf ihn. Deutlich konnte Asami den kaum kontrollierten Wahnsinn darin erkennen, der sich gerade noch bändigen ließ. Genervt atmete er aus und schob seinen Bruder von sich. "Natürlich wäre ich gegangen ohne mich zu verabschieden oder glaubst du irgendetwas hält mich noch in diesem Drecksloch?" Provozierend stemmte Ryotaro seine Hände in die Hüften und drückte den Rücken durch. Nur zu genau wusste er wie sehr Ryuichi diese Pose hasste, sah er so doch seinem Vater noch ähnlicher. "Früher hast du immer davon gesprochen das wir gemeinsam gehen und heute kommst du noch nicht einmal mehr vorbei. Bin ich etwa so eine große Enttäuschung für dich, kleiner Bruder?" Mit zusammen gebissenen Zähnen gelang es Asami ruhig zu antworten. "Du weißt genau warum ich nicht mehr zu dir komme." Lachend legte Ryotaro den Kopf in den Nacken. "Du schmollst doch nicht etwa wegen der kleinen Hure damals. Glaub mir der Dreckskerl hat einfach jeden dran gelassen. Ich habe es doch nur für dich getan." Wütend verengten Asamis Augen sich zu Schlitzen. "Du hast es also nur für mich getan? Man hat seine Einzelteile über drei Wohnblocks hinweg verteilt gefunden. Korrigiere mich wenn ich Falsch liege, aber normalerweise reden ältere Brüder mit einem und weisen den jüngeren auf seinen Fehler hin und zerteilen nicht einfach den Partner des Bruders." "Jetzt sei doch nicht so verdammt verbiestert, Ryuichi. Ich bin dein älterer Bruder, ich wollte dich doch nur beschützen. Sei nicht mehr böse auf mich, ich habe sogar ein Geschenk für dich. Komm, heute ist doch wahrscheinlich unser letzter gemeinsamer Abend. Schenk ihn mir, den letzten Abend mit dir." Seufzend gab Asami nach, obwohl er es eigentlich besser wissen sollte. Sofort grinste Ryotaro wieder und griff in eine Tasche die er über seiner Schulter trug und beförderte eine Flasche Whiskey ans Licht. Ein leises klirren war zu hören als die dazu passenden Gläser raus geholt wurden. Noch einmal seufzte Asami, dann nahm er seinem Bruder die Flasche ab und öffnete sie um die Gläser zu füllen. Ryotaro mochte nicht immer zurechnungsfähig sein, doch er hatte einen exzellenten Geschmack wenn es um Whiskey ging. Doch bevor er nach seinem Glas greifen konnte hatte sein Bruder sich lachen herum gedreht und hatte die Wohnung verlassen. "Erst siehst du mein Geschenk, dann trinken wir. Glaub mir es lohnt sich." Mit hochgezogenen Augenbrauchen folgte Ryuichi ihm zu der kleinen Wohnung am anderen Ende des Flures in der Ryotaro mit seiner Mutter lebte. Direkt an der Tür blieb Asami stehen. Ein schwerer kupferartiger Geruch schlug ihm entgegen. Es war schwer ihn nicht zu erkennen. Widerwillig betrat er den Flur und sah sich um. Sofort sah er die blutigen Handabdrücke die an der Tapete verschmiert waren. Mit einem mehr als unguten Gefühl folgte Asami seinem Bruder in das schäbige Wohnzimmer oder besser gesagt in das was davon übrig war. Mit weit aufgerissenen Augen sah er auf das Blut das von dem Teppich aufgesogen wurde und bis an die Decke gespritzt war. Der kleine Wohnzimmertisch lag in Trümmern, genauso wie die Kommode die in der Ecke gestanden hatte. Über die Couch ausgebreitet lag ihr Vater und starrte ihn aus leeren Augen an. Seine Hände waren gefesselt und weit über den Kopf gestreckt fest gebunden worden. Aus unzähligen Wunden sickerte noch immer ein wenig Blut, der Mund war in einem qualvollen Schrei erstarrt. Auf dem Boden lag Ryotaros Mutter. Auch sie war gefesselt worden, doch konnte man sehen das man ihr das Genick gebrochen hatte. Mit einem selbstzufriedenem Grinsen trat Ryotaro zu seiner Mutter und zog an der Leiche bis sie mit den Füßen zur Couch lag, dann spreizte er ihre Beine. Kritisch blickte er noch einmal auf die Szene vor sich und sah dann auf. "So passt es glaube ich besser zu ihr, oder was meinst du Bruder?" In diesem Moment sah Asami rot. Nicht weil die beiden toten Menschen ihm irgendetwas bedeuteten, sondern weil sein Bruder das getan hatte. Sein gottverdammter Bruder hatte seine Eltern ermordet und es schien ihn nichts auszumachen. Mit keiner Reaktion zeigte Ryotaro irgendetwas wie Trauer oder Schuldgefühle. Im Gegenteil. Mit der Begeisterung eines Kleinkindes fing er jetzt an mit dem Blut obszöne Wörter an die Wand zu schreiben. Mit einem Wutschrei stürzte er sich auf den Älteren und warf ihn zu Boden. Beide kamen hart auf und Asami stöhnte kurz schmerzerfüllt auf, als sein Bruder es schaffte sein Knie in seinen Bauch zu rammen. Ryotaro war verdammt schnell und wendig. Ryuichi wusste das er diesen Kampf kurz halten musste wenn er gewinnen wollte, war sein Bruder ihm doch sonst überlegen. Wild schlug dieser jetzt um sich und traf ihn ein weiteres Mal. Asami wusste er hatte nur diese eine Chance das Monster zu stoppen das sein Bruder geworden war. Hart griff er nach oben und bekam den schlanken Hals zu fassen. Mit aller Kraft begann er Ryotaro die Luft abzudrücken, während dieser sich weiter wandt und neue Schläge auf ihn niederprasselten. Doch Ryuichi ließ nicht los. Egal wie viel er einstecken musste, sein Griff löste sich nicht und langsam wurden die Bewegungen des anderen schwächer. Noch lange nachdem Ryotaro aufgehört hatte sich zu bewegen löste er den Griff nicht, zu groß war seine Sorge das Ryotaro noch bei Bewusstsein war. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er endlich los und erhob sich. Im ersten Moment glaubte Asami nicht daran das er noch stehen konnte. Einfach alles schien zu schmerzen, Ryotaro hatte ihn etliche Male getroffen ohne das er ihn abgewehrt hatte. Doch dann knurrte er verärgert auf und machte mühsam einen Schritt nach dem anderen bis er die Wohnung endlich verlassen hatte. Beinahe fühlte er sich als würde sein Kopf in einer Blase stecken. Ohne lange darüber nachzudenken betrat er die Wohnung seiner Mutter und wühlte in der kleinen Abstellkammer herum bis er die Flasche mit dem Spiritus gefunden hatte. Mit der Flasche in der Hand lief er zurück zu Ryotaro und verteilte den Inhalt in der gesamten Wohnung. In der Küche öffnete Asami die Hähne vom Gasherd und verließ hastig den Raum. Nach einer gefühlten Ewigkeit griff Ryuichi nach dem Feuerzeug das er immer bei sich trug und entzündete die dünne Spur aus Spiritus. Nur kurz beobachtete er die hungrige Spur der Flammen, drehte sich dann hastig herum und lief zurück zu seiner Mutter, welche noch immer seelig in der Küche schlief. Sie hatte von dem ganzen Drama das sich ganz in ihrer Nähe abgespielt hatte nichts mitbekommen. Mühelos hob der den viel zu leichten Körper auf und rannte mit ihr nach draußen. Ein lauter Knall war zu hören, dann schien für einen Moment die Welt unter zugehen. Ein großer Feuerball war zu sehen und Asami rannte mit seiner Mutter noch weiter, erst als sie mehrere Straßen zwischen sich und dem Inferno gebracht hatten ließ Ryuichi sie zu Boden gleiten und lehnte sie sanft an eine kühle Hauswand. Noch immer hielt sie die Flasche billigen Fusel fest an sich gedrückt und schlief. Liebevoll drückte er ihr einen Kuss auf das glatte Haar und stand auf. Ohne noch einmal zu ihr zurück zu schauen ging er und sah sie nie wieder. Nur mühsam fand Asami sich in der Gegenwart wieder. Kopfschüttelnd griff er erneut nach dem Telefon auf seinem Tisch. Ohne Zweifel war sein Bruder sehr gefährlich. Doch er war nicht mehr nur der jüngere Bruder. Er war Asami Ryuichi, der heimliche Herrscher von Tokio. Entschlossen wählte er die Nummer und wartete darauf das der andere abnahm. "Feilong? Ich brauche deine Hilfe." Kapitel 4: Getrennt ------------------- Feilong spürte wie er Kopfschmerzen bekam. Stöhnend rieb er sich mit einer Hand über die Schläfe, mit der anderen hielt er das Telefon. Akihito war weg. Schon wieder. Konnte Asami denn nicht einmal auf ihn aufpassen? Wie oft sollte der kleine Fotograf denn noch abhanden kommen? Entweder wurde er entführt oder er sprang aus dem Schlafzimmerfenster. So ganz normal war das wirklich nicht mehr. Doch die nächsten Sätze sorgten für seine volle Aufmerksamkeit. "Was soll das heißen, er kann sich nicht an nichts erinnern? Was ist in der Schweiz geschehen?" Das gereizte Gemurmel Asamis ließ ihn gegen seinen Willen Grinsen. Diese Ärztin die dem Yakuza die Stirn geboten hatte wollte er unbedingt persönlich kennen lernen. Doch als er von der Schwere von Akihitos Verletzungen hörte verblasste sein Grinsen sofort wieder. Dieses Gespräch entwickelte sich für ihn immer mehr zu einer Achterbahn der Gefühle. Doch so war es schon immer mit Akihito. Der kleine Fotograf zog das Unglück magisch an und kam immer wieder in die merkwürdigsten Situationen. Noch einmal strich Feilong sich über die schmerzenden Schläfen, er wusste er würde den nächsten Satz mit Sicherheit bereuen, doch es ging immerhin um Akihito. "Was soll ich für dich tun?" "Finde Akihito," kam es wie aus der Pistole geschossen aus dem Hörer. "Warum suchst du ihn nicht einfach selbst. Du scheinst ja zu wissen wer dieser Kobari ist. Damit dürfte es doch auch kein Problem mehr für dich sein ihn zu finden. Vor allem da der Name japanisch klingt. Oder verfügst du doch nicht über so viel Macht wie du mir immer weißmachen willst?" Ein frustriertes Knurren war zu hören und es dauert eine ganze Zeit bis Asami schließlich leise antwortet. "Ich kann ihn nicht suchen. Ryotaro würde es merken und ich fürchte das Akihito dann in Gefahr gerät. Zumindest solange ich völlig still halte, kann ich hoffen das er sicher ist." Misstrauisch kniff Feilong die Augen zusammen. Ihm war die vertrauliche Anrede nicht entgangen. Was hätte er dafür gegeben Asami direkt vor sich zu haben. Auch so war es schon schwer genug den Yakuza zu lesen, doch am Telefon gab dieser so gut wie nichts von sich preis. "Asami, ich soll dir helfen, entweder du rückst jetzt mit der Sprache raus oder ich werde hier und jetzt auflegen." Deutlich war der Widerwille in der Stimme zu hören als Asami antwortete. "Er ist mein großer Bruder." Für einen Moment blieb Feilong die Luft weg. "Fei, bitte. Du musst Akihito retten. Du glaubst nicht wie gefährlich Ryotaro ist, bitte unterschätze ihn nicht. Spätestens wenn Akihito sich an alles wieder erinnert wird er ihm etwas antun. Wahrscheinlich ist er auch für den Angriff in der Schweiz verantwortlich." Deutlich war das flehen in der sonst so beherrschten Stimme zu hören. "Verstehe ich das also richtig. Dein älterer Bruder hat Akihito angegriffen und lebensgefährlich verletzt und jetzt hält er ihn irgendwo in Japan bei sich fest. Du kannst nichts unternehmen, weil du befürchten musst das er dich beobachtet und Akihito etwas antun könnte wenn du ihm zu nahe kommst. Du weißt das in China deine Bitte kein Problem wäre. Doch gerade Japan, ohne eine genaue Position wird nicht ganz einfach." Ein Poltern war zu hören. Irritiert blickte Feilong auf das Telefon, doch das Geräusch wiederholte sich nicht. Stattdessen vibrierte es und kündigte eine neue Nachricht an. Anscheinend kam sie von Kirishimas Handy. Ohne das Gespräch zu unterbrechen öffnete er die kleine Mediendatei. Im nächsten Moment fiel seine Welt auseinander. Anscheinend war das kurze Video gerade aufgenommen worden, denn Asami war mit seinem Telefon am Ohr zu sehen. Der durchdringende Blick der goldenen Augen, verlor nichts von seiner Intensität als Asami den Hörer sinken ließ und ungebremst auf die Knie ging, das war also das Geräusch von gerade eben gewesen, und sich vor der Kamera verneigte. Asami so unterwürfig niederknien zu sehen raubte Feilong für einen Moment den Atem. Hastig hob er den Hörer wieder an sein Ohr. "Ich werde sehen was ich tun kann, aber wie gesagt gesamt Japan wird nicht ganz einfach. Da werde ich mir Hilfe dazu holen müssen." "Tu alles was du für richtig hälst. Rette Akihito für mich." Mit diesen Worten wurde die Verbindung unterbrochen. Nachdenklich starrte Feilong aus dem Fenster in den Garten. Noch immer hatte er nicht wirklich viele Informationen, doch sie sollten ausreichen. Erst als Tao ihn sachte am Ärmel berührte, bemerkte Feilong wie lange er jetzt schon nach draußen gestarrt hatte. Draußen war kaum noch etwas zu erkennen und auch der Raum in dem er stand war mittlerweile vollkommen Dunkel. "Feilong-sama, ist etwas geschehen?" Unschuldige braune Augen blickten zu ihm auf. Zum ersten Mal bemerkte Feilong wie groß Tao mittlerweile geworden war. Noch musste er zu ihm aufblicken, doch schon bald würde Tao genauso groß wie sein Vater sein, dann wären sie beinahe gleich groß. Bedauernd schüttelte er seine sentimentalen Gefühle ab. Jetzt war nicht die Zeit dafür. "Es ist etwas geschehen, Tao. Asami hat uns gebeten Akihito zu finden." Ein untypisches Aufstöhnen kam von dem Jüngeren. "Schon wieder?" Beinahe hätte Feilong gegrinst. Nur Tao schaffte es ihn dazu zu bringen seine Gefühle zu zeigen, nur ihm vertraute er genug. "Schon wieder, doch diesmal ist es wirklich ernst. Akihito ist in wirklich großer Gefahr und wahrscheinlich weiß er es noch nicht einmal." Sofort erstarrte Tao. "Wenn Akihito in Gefahr ist müssen wir ihm sofort helfen. Was können wir tun, Feilong-sama?" Sanft strich der Ältere über das dunkle Haar und beruhigte Tao damit ein wenig. "Wir werden erst mal Informationen sammeln und dann werden wir einen Freund anrufen. Erst dann können wir entscheiden was wir tun, denn wenn wir überstürzt handeln wird Akihito den Preis dafür bezahlen." Mit einem Lächeln blickte Akihito auf und sah in die stolzen Augen Ryotaros. Zum ersten Mal seit er hier war stand er alleine mitten im Schlafzimmer. Zwei Wochen hatte er im Bett liegen müssen und auch wenn es ihm so angenehm wie möglich gemacht worden war, so war es ihm schon bald wie in einem Gefängnis vorgekommen. Er hatte es kaum erwarten können als der Arzt es endlich erlaubt hatte mit der Physiotherapie zu beginnen. Zwar war er nicht so schwer an den Beinen verletzt worden und auch die Hand war mittlerweile wieder hergestellt, doch inzwischen hatte er fast vier Wochen ausschließlich nur gelegen. Nur unterbrochen von den kurzen Momente in denen Ryotaro ihn in den Rollstuhl gesetzt hatte. Noch immer war ihm leicht schwindlig und wenn Akihito sich zu stark konzentrierte bekam er schnell Kopfschmerzen, doch endlich konnte er sich wieder bewegen. Glücklich kam Ryotaro auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig. Doch Akihito war das nicht genug. Ein starkes Glücksgefühl durchströmte ihn und er wollte den anderen unbedingt daran teil haben lassen. Fest schlang er die Arme um den breiten Rücken und schmiegte sich an die warme Brust vor sich. Lachend drückte Ryotaro ihn fester an sich und küsste vorsichtig den blonden Haarschopf. Ein zufriedenes Seufzen war von Akihito zu hören. Vorsichtig knabberte Ryotaro an einem Ohrläppchen. "Ich habe eine Überraschung für dich, Akihito." Mit glänzenden Augen sah der Jüngere auf. Zwar konnte er sich noch immer an nichts erinnern, doch die Freude und die Wärme die ihn bei Ryotaros Anblick durchströmten waren echt. Immer weniger zuckte er zusammen wenn dieser ihn berührte, im Gegenteil immer mehr begann Akihito sich nach den Berührungen zu verzehren und konnte es kaum noch erwarten wenn dieser endlich nach Hause kam. Zu ihm. "Womit habe ich es verdient?" "Einfach weil du es bist." Mit diesen Worten beugte er sich vor und legte seine Lippen sanft auf Akihitos, zögernd als hätte er Angst zurückgewiesen zu werden. Dieser Moment schmerzte Akihito mehr als er es für möglich gehalten hätte. Der Mann vor ihm hatte das nicht verdient. Entschlossen hob Akihito seine Hände und umschlang das Genick vor ihm und presste sich an den warmen Körper. Einladend öffnete er seine Lippen und nahm mit einem begeisterten Seufzen die Zunge des anderen in sich auf. Nur am Rande spürte er wie die Hände Ryotaros tiefer wanderten bis sie schließlich auf seinem Hintern landeten. Mit einem bestimmten Ruck hob Ryotaro den kleineren hoch und trug ihn zum Bett. Zusammen ließ er sie darauf fallen, drehte sich aber im letzten Moment, damit Akihito auf ihm landete anstatt unter seinem Gewicht begraben zu werden. Noch immer schmiegte der Fotograf sich glücklich an ihn und nahm sofort den unterbrochenen Kuss wieder auf. Warme Hände fuhren unter sein Shirt und Akihito schnurrte bei dieser Berührung beinahe. Ein lautes Klopfen an der Tür unterbrach sie und nur einen Sekundenbruchteil später stand Ryotaros Sekretär im Raum. Zum ersten Mal sah Akihito wie sich die goldenen Augen zornig verengten und kalt wurden. Hastig zog er sich zurück und wollte aus dem Bett verschwinden als starke Hände nach ihm griffen und ihn zurückzogen. Noch immer fühlte Akihito sich mehr als unwohl, besonders als er den abschätzenden Blick des Sekretärs auf der entblößten Haut spürte, war sein Shirt doch noch immer völlig verrutscht. "Was gibt es Akira?" Die Stimme Ryotaros war kühl, doch auch Akihito konnte die Verärgerung des Älteren deutlich hören. Im Gegensatz zu ihm ließ der Sekretär davon jedoch nichts stören. "Er hat Kontakt mit China aufgenommen." "Und warum kommst du dann hier her? Ich habe doch gesagt das ich nicht gestört werden will." Entschuldigend senkte der Mann den Kopf. "Verzeiht mir, Kobari-sama. Doch sie sagten das sie sofort benachrichtigt werden wollten wenn so etwas geschieht." "Ist das so? Dann kannst du jetzt wieder gehen." Zustimmend nickte Akira, sah jedoch mit so einem kalten Blick zu Akihito das dieser unwillkürlich fröstelte. Erst als der Mann den Raum verlassen hatte atmete er erleichtert auf. Hastig stand Akihito wieder auf und richtete seine Klamotten. Diesmal ließ Ryotaro ihn, konnte er doch deutlich spüren das der Fotograf gerade nicht zugänglich war. Seufzend folgte er dem Jüngeren und griff sanft nach einer Hand. "Ich habe dir doch gesagt das ich eine Überraschung für dich habe." Sofort kehrte das leuchten in die blauen Augen zurück und Akihito lächelte wieder. Lächelnd zog der Ältere ihn aus den Raum, froh darüber das der naive Fotograf sich so leicht ablenken ließ. Natürlich hatte er es nicht anders erwartet, beobachtete er Akihito schon lange. Trotzdem würde er mit seinem Sekretär ein ernstes Wörtchen reden müssen. Er hatte noch so viel vor mit dem Blonden, wäre doch schade wenn er darauf verzichten müsste. Doch es war interessant, der Drache begann sich also zu rühren. Genau wie er es erwartet hatte. Sein kleiner Bruder versuchte also aktiv zu werden und hatte seinen einzigen Vertrauten zur Hilfe gerufen. Damit konnte das eigentliche Spiel beginnen. Akihito sah das diabolische Grinsen des Älteren nicht, als er vertrauensvoll seine Hand in die des anderen legte und ihm zur Limousine folgte. Schon bald hatte er die unangenehme Episode vergessen und freute sich nur noch auf seine Überraschung. Schweigend saß Asami in seiner Limousine. Vor zwei Stunden war ein Umschlag im Shion abgegeben worden und bisher hatte er es nicht gewagt ihn zu öffnen. Er fühlte sich glatt und schwer an. Deutlich konnte man das teure Papier spüren, das jetzt durch seine permanente Berührung warm geworden war. Eine Zigarette qualmte unbeachtet im Aschenbecher vor sich hin und noch immer rührte er sich nicht. Kirishima bewegte sich unbehaglich, seit er den Umschlag entgegengenommen hatte war sein Chef wie versteinert. Den Namen des Absenders hatte er zwar sofort erkannt, doch noch immer wusste er nicht wer sich dahinter verbarg. Asami hatte jegliche Nachforschungen in diese Richtungen verboten und so war nach außen hin alles normal verlaufen seit sie vor einem Monat aus der Schweiz zurückgekommen waren. Fast normal natürlich, denn bisher war Akihito nicht zurück nach Tokio gekommen. Seltsamerweise reagierte Asami nicht darauf. Jeden Tag ließ er sich ins Shion bringen, nahm Geschäftstermine wahr und kehrte erst spät ins Penthouse zurück. Beinahe war es als hätte es den jungen Fotografen nie gegeben. Dann wieder gab es Momente wie jetzt. In denen Asami auf nichts und niemanden reagierte. Beinahe wie eine Statue saß er jetzt da und nur sein Blick verriet das noch Leben in ihm wahr. Geistesabwesend fuhr Asami mit dem Daumen über das dicke Papier. Am liebsten hätte Kirishima ihn jetzt geschüttelt und aufgefordert endlich diesen verdammten Umschlag zu öffnen. Doch etwas hielt ihn davon ab. Vielleicht war es der Blick, in dem das Feuer der Hölle zu lodern schien, vielleicht aber auch die Sehnen am Hals die immer deutlicher hervor traten. Und von einem Moment auf den anderen war es wieder vorbei. Der Körper wurde schlaff, der Blick stumpf. Erleichtert atmete Kirishima auf, als sie endlich das Penthouse erreichten. Früher hätte er seinen Chef ohne zu Zögern nach oben begleitet, heute war er froh das er beim Wagen bleiben konnte und das dieser den Aufzug allein betrat. Egal was, es musste schnell etwas passieren, denn so konnte es nicht weitergehen. Asami hatte das Unbehagen Kirishimas durchaus bemerkt, doch er konnte es nicht ändern. Es lag nicht in seiner Natur abzuwarten und gar nichts zu tun. Selbst wenn er auf etwas wartete war er doch sonst immer derjenige der das Zepter in der Hand hielt, niemals war er der passive. Doch alles hatte sich geändert. So lange Ryotaro seinen Akihito in seiner Gewalt hatte konnte er nichts unternehmen. Er durfte nicht zeigen wie sehr es ihn belastete das Akihito nicht bei ihm war, wie sehr er ihn vermisste. Das tat er mehr als er es selbst für möglich gehalten hätte. Schon früher war der freche Fotograf für einige Zeit fortgewesen. Manchmal nur für wenige Tage wenn er einem Auftrag nachging oder wieder einmal vor ihm geflohen war, andere Male war er auch länger fort, meistens dann wenn irgendjemand auf die Idee kam Akihito zu entführen. Dann verschwand er für mehrere Monate. Jetzt war gerade mal ein Monat vergangen und er kam schon an seine Grenzen. Bei sich musste Asami zugeben das es eigentlich erbärmlich war das er nicht länger durch hielt. Andererseits war der Entführer auch noch nie so gefährlich gewesen. Natürlich waren Feilong und Eury keine Kuschelteddys, doch sie beide mochten den jungen Fotografen und bisher war wirklich jeder dem Jungen verfallen. Ryotaro hingegen war da anders. Asami hatte den Wahnsinn in jener Nacht gesehen der in den goldenen Augen seines Bruders hauste. Er würde keine Sekunde zögern Akihito etwas anzutun. Immerhin hatte er das auch schon getan. Er zweifelte keine Sekunde das es Ryotaro gewesen war der Akihito in der Schweiz angegriffen hatte. Den ersten Zusammenstoß hatte dieser gerade noch überlebt, bei einem zweiten hatte er keine Chance. Ryotaro machte keinen Fehler zweimal. Auch ihn würde sein Bruder nicht ein weiteres Mal unterschätzen. Wahrscheinlich beobachtete er ihn schon seit Jahren und wusste wozu er mittlerweile fähig war. Endlich gab ein leises Ping bekannt das Asami an seinem Ziel angekommen war und stieg aus. Müde öffnete er die Tür zu seinem leeren Penthouse und zog im Flur die Schuhe aus und hängte seinen Mantel aus. Den Umschlag legte er auf den Tisch. Lange würde er das Öffnen nicht mehr aufschieben können. Doch erst mal füllte Asami sich ein Glas mit Whiskey und zündete sich eine neue Zigarette an. Wieder fuhren seine Finger sanft über das edle Papier und endlich überwand er sich und öffnete den Umschlag. Ein ganzer Stapel Bilder fiel heraus und Asami fing sie hastig auf. Auf den meisten war ein strahlender Akihito zu sehen. Diese Fotos mussten erst vor kurzem aufgenommen worden sein, sah Asami doch wie blass der Fotograf noch war. Auf einigen Bildern wirkte er auch noch ein wenig wackelig auf den Beinen. Doch was ihm am allermeisten aufstieß war das glückliche Lächeln Akihitos wenn dieser den Mann neben sich ansah. Der Mann hatte zwar ebenfalls goldenen Augen, doch war es nicht Asami. Anscheinend wurden die Bilder auf einem Jahrmarkt aufgenommen. Asami kannte ihn nicht, doch auf einigen hatte Akihito eine Zuckerwatte in der Hand und auf einem anderen hielt er einen riesigen kitschigen Bären im Arm. Auf allen Bildern war Ryotaro mit drauf und berührte Akihito auf die eine oder andere Weise. Das vorletzte Foto hielt er besonders lange in der Hand. Unwillkürlich spürte Asami wie die Wut durch seine Venen schoss. Hier in seinem eigenen Reich musste er sich nicht beherrschen und so schrie er frustriert und verletzt auf und schmetterte das Whiskeyglas an die nächste Wand. Der Aschenbecher und der kleine Couchtisch folgten nur Sekunden später. Nur mühsam brachte Asami sich wieder zur Ruhe und trank einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Natürlich wusste er das Akihito auch schon mit anderen außer ihm geschlafen hatte, doch der Kuss auf dem Foto zwischen ihm und Ryotaro war zu viel. Der kleine Fotograf wirkte so glücklich und zufrieden in den Armen des Älteren. Asami ertrug es nicht mehr. Sein Bruder hatte das was ihm gehörte. Akihito würde nicht zu ihm zurück kehren so lange er sich nicht erinnerte, er würde glauben das er zu Ryotaro gehörte. Bei allem was bisher passiert war hatte der kleine Fotograf immer gewusst wo er hin gehörte, jetzt war es nicht mehr so. Er hatte alles vergessen. Nichts erinnerte ihn mehr an Tokio, nichts an Asami der hier auf ihn wartete. Noch nicht einmal kämpfen konnte er um seinen Kleinen. Das letzte Bild war eine deutliche Warnung in seine Richtung. Es war als einziges nicht auf dem Jahrmarkt aufgenommen worden und auf diesem lächelte Akihito nicht. Im Gegenteil, sein Kleiner war nackt, der Körper übersät mit Prellungen. Die blauen Augen wirkten beinahe leblos, noch nicht völlig erloschen doch bereits ohne Hoffnung. Ein Knebel verschloss den Mund und die Hände waren auf den Rücken gefesselt. Die Qual in den Augen Akihitos verschlug Asami beinahe den Atem. Dieses Foto musste kurz bevor Akihito ins Krankenhaus gekommen war aufgenommen worden sein. Deutlich konnte er die Verletzungen erkennen die, die Ärztin aufgezählt hatte. Die Warnung hinter diesem Bild war zu präsent als das er sie einfach ignorieren konnte. Er musste weiterhin still halten, auch wenn er daran zu zerbrechen drohte. Seine ganze Hoffnung ruhte jetzt auf Feilong. Mit einem unzufriedenem Knurren warf Feilong sein Telefon zurück auf den Schreibtisch. Er hatte alles was es zu finden gab über Kobari Ryotaro heraus gefunden. Viel war es nicht gewesen doch es reichte ihm um sich ein Bild von diesem Mann zu machen. Anscheinend war Asamis Sorge berechtigt gewesen. Seit drei Wochen schon versuchte Feilong jetzt schon diesen Mann zu observieren, etwas was ihm normalerweise bei Asami auch gelang, wenn auch dieser nicht immer begeistert darüber war. Doch Ryotaro entzog sich ihm immer wieder und mittlerweile verlor er immer mehr Männer. Gerade war er informiert worden das man schon wieder einen aus dem Hafenbecken gezogen hatte. Noch nicht einmal auf den Jahrmarkt hatte er ihm folgen können. Über diese Bilder verfügte er nur weil Asami sie ihm geschickt hatte. Akihito so Glücklich in den Armen seines Entführers zu sehen war auch für ihn wie ein Schlag wie ins Gesicht. Doch immerhin schien es dem jungen Fotografen gut zu gehen. Was jedoch geschehen würde wenn dieser sich wieder erinnerte das wagte noch nicht er sich auszumalen. Die Zeit lief ihnen weg und noch war er keinen Schritt weiter gekommen. Widerstrebend zog Feilong das Telefon wieder zu sich. Eigentlich hatte er das nicht gewollt, doch er hatte keine andere Wahl. Die Nummer die er jetzt eingab kannte er auswendig. Es klingelte nur kurz bis sich eine männliche Stimme meldete. "Yoh, ich benötige deine Hilfe. Du musst mit mir zusammen nach Osaka reisen. Und bevor du jetzt absagst weil du Baishe keine Loyalität mehr schuldest, es geht nicht um Baishe." Die Stille am anderen Ende der Leitung machte Feilong nervös. Seit sie in Taiwan miteinander geschlafen hatten war es irgendwie anders zwischen ihnen, auch wenn sie es meist schafften es zu überspielen. Doch wann immer sie aufeinander trafen war es trotzdem präsent und machte es Feilong schwer in seine kühle Rolle zu schlüpfen, wusste er doch zu genau das Yoh ihn mühelos durchschaute. Noch immer schwieg der andere und Feilong schaffte es endlich zu Ende zu sprechen. "Wir müssen Akihito retten." Endlich kam eine Reaktion aus dem Hörer und Feilong musste unwillkürlich grinsen. "Schon wieder? Kann Asami denn nicht einmal auf seinen Kleinen aufpassen? Hat er vielleicht mal über einen Peilsender nachgedacht?" "Entspann dich Yoh, wir wissen wo er ist. Das ist diesmal nicht das Problem. Vielmehr wer ihn diesmal hat. Ich schicke dir alle Informationen zu sobald du im Jet sitzt, bei der Zwischenlandung in Hongkong steige ich dann zu." Ein ergebenes Seufzen war zu hören und Feilong wusste das er gewonnen hatte. Eigentlich hatte er auch mit nichts anderem gerechnet, wenn er eine persönliche Bitte an seinen ehemaligen Leibwächter richtete. Yoh mochte nicht mehr für Baishe arbeiten, doch seine Loyalität für Feilong war ungebrochen. Jetzt musste er nur seine Angelegenheiten in Hongkong regeln, damit er für eine Weile fort bleiben konnte. Kapitel 5: Abgründe ------------------- Amüsiert las Ryotaro sich die Berichte der letzten Tage durch. Das ganze entwickelte sich zu einfach. Natürlich hatte sein kleiner Bruder sofort Feilong angerufen und der Drache hatte sich wie erwartet gerührt und versucht ihn auszuspähen. Beinahe bedauerte Ryotaro es nicht selbst die lästigen Spitzel zur Strecke gebracht zu haben. Doch als er aufsah und den blonden Fotografen erblickte der sich ihm zaghaft näherte verflog das Gefühl schnell. Das hier war einfach noch besser. Niemals hätte er erwartet das Akihito so lange ohne Gedächtnis sein würde. Erst hatte er es nur amüsant gefunden, doch je länger das Spielchen anhielt um so mehr Spaß machte es ihm. Akihito vertraute ihm mittlerweile vollkommen und zuckte auch bei intimeren Berührungen nicht mehr zurück. Was würde sein kleiner Bruder wohl von weiteren Bildern halten? Vielleicht würde ihn das ja aus der Reserve locken. Doch bisher hatte Ryuichi sich beherrscht und nichts in die Richtung unternommen, er musste den Kleinen wirklich lieben wenn er so vollkommen untypisch handelte. Normalerweise war er kein Mann der sich einfach demütigen ließ. Ohne den Blick von Akihito zu lösen schaltete er den Bildschirm seines Computers, auf dem etliche Bilder von Akihito zu sehen waren, ab. Leicht lächelte der Blonde und ließ sich auf den Schoß des Älteren ziehen. Mittlerweile genoss er es immer mehr von ihm berührt zu werden und er ertappte sich immer häufiger bei dem Gedanken sich intimere Berührungen zu wünschen. Der andere war immer so liebevoll und vorsichtig mit ihm umgegangen das er sich nur wohl fühlen konnte wenn Ryotaro im Raum war. Zwar hatte er schnell begriffen in welchen Kreisen der Ältere sich bewegte und das er ein bedeutender Oyabun war, doch anscheinend hatte ihn das in der Vergangenheit auch nicht gestört. Akihito hatte schnell bemerkt das es nicht in seiner Natur lag lange über vergangenes nachzudenken und hatte einfach die Natur seines Liebhabers akzeptiert. Zumindest glaubte er das Ryotaro einst sein Liebhaber gewesen war, konnte er sich doch manchmal an einen großen Körper über sich erinnern, an das Gewicht welches ihn in die Matratze presste und an goldene Augen die jede seiner hilflosen Bewegungen beobachteten. Manchmal waren seine Träume so intensiv das er Nachts wach wurde und noch immer meinte den anderen in sich zu spüren und seinen Geruch einzuatmen. Es war mehr als Wohlbefinden wenn er dem anderen so nahe war. Immer stärker spürte Akihito die Hitze die sich in ihm sammelte wenn er Ryotaros Berührungen spürte. Doch so intensiv wie gerade war es noch nie gewesen. Nur mühsam konnte er ein Aufstöhnen unterdrücken als der Ältere einen Arm um seine Hüfte schlang und ihn in einen intensiven Kuss verwickelte. Langsam wanderte die zweite Hand unter Akihitos Shirt und fuhr über die nackte Haut. Nun stöhnte Akihito wirklich und drückte unwillkürlich den Rücken durch. Deutlich konnte er das raubtierhafte Grinsen Ryotaros auf seinen Lippen spüren. Doch Akihito war zu gefangen in seiner aufkommenden Leidenschaft um groß darauf zu achten. Wimmernd presste er sich an Ryotaro als dieser aufstand und ihn mühelos mit hoch hob. Fest umfasste er den Hintern des Fotografen und verließ hastig das Büro um ihn in sein Schlafzimmer zu tragen. Nicht einmal unterbrachen sie dafür ihren Kuss der immer wilder wurde. Erst als Akihito die Matratze in seinem Rücken spürte löste er sich keuchend von dem Älteren. Noch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte hatte dieser ihn schon aus seiner Hose befreit und schob das Shirt über seinen Kopf. Es dauerte nur wenige Momente und Akihito lag vollkommen nackt unter ihm. Einen kurzen Moment fühlte der Jüngere sich unwohl als er die hungrigen Augen spürte die über seine nackte Haut wanderten, doch er verdrängte das Gefühl schnell und zog Ryotaro zu sich herunter. Hände fuhren über die jetzt zugängliche Haut und fuhren seine Arme hinauf. Erstaunt sah Akihito auf als er Ledermanschetten an seinen Handgelenken spürte. Das Gefühl war nicht unangenehm, so hieß er es willkommen. Er mochte das Gefühl wie sich das weiche Futter an seine Haut schmiegte, wie das harte Leder seine Bewegungsfreiheit einschränkte. Auch die Manschetten an seinen Beinen störten ihn nicht, fühlten sie sich doch erstaunlich vertraut an. Ohne Gegenwehr streckte Akihito seine Arme über den Kopf aus als Ryotaro ihn dazu aufforderte. Ein leises klirren war zu hören und Akihito schreckte auf. Das Geräusch passte nicht. Ohne das er wusste warum war ihm klar das dieses Geräusch nicht sein sollte. Doch es war zu spät. Seine Manschetten waren bereits eingehakt und er lag vollkommen hilflos auf dem Bett. Akihitos Leidenschaft war von einem Moment auf den anderen vollkommen erloschen. Bittend zog er an der Kette und sah zu Ryotaro auf. Doch dieser sah ihn nur mit einem seltsam hungrigen Blick an und ging auf keine seiner Bewegungen ein. Stattdessen beugte er sich vor und hielt Akihito einen Knebel mit einer Beißstange vor den Mund. Noch bevor er den Kopf weg drehen konnte hatte Ryotaro sie ihm bereits in den Mund geschoben und verschloss den Knebel hinter seinem Kopf. Wieder klirrte die Kette als Akihito versuchte die Arme runter zu nehmen. In diesem Moment zerriss der Schleier der sich vor seinen Erinnerungen befunden hatte. Der einzige Gedanke der vollkommen klar durch seinen Geist schrillte wiederholte sich immer wieder und wurde immer Ohrenbetäubender. Asami verwendet keine Ketten!! Er mag sie nicht weil sie ihm zu laut und zu unelegant sind. Und dann sah Akihito sich selbst beim Sex, gebunden mit Manschetten, hilflos verschnürt mit Seilen, auf dem Bett, im geheimen Panikraum auf dem Schreibtisch. Immer wieder sahen ihn dabei goldene Augen an, doch es waren nicht die Augen die ihn gerade musterten. Wild schrie er auf und riss panisch an seinen Fesseln. Deutlich konnte er jetzt sehen wie die Fassade die Ryotaro bis dahin aufrecht erhalten hatte zusammen fiel. Keinerlei Wärme war mehr in dem Blick der ihn musterte. Im Gegenteil, zum ersten Mal konnte Akihito den Wahnsinn sehen der bisher vor ihm verborgen geblieben war. Je mehr er sich gegen seine Fesseln wehrte um so besser schien es Ryotaro zu gefallen. "Sch, mein Kleiner. Wie ich sehe kannst du dich erinnern. Ich würde ja sagen bleib ruhig und entspann dich, doch wenn ich ehrlich bin gefällst du mir so am besten." Täuschend sanft fuhren warme Hände über jetzt vollkommen erkaltete Haut. Unwillkürlich bekam Akihito eine Gänsehaut und am liebsten hätte er laut aufgeschrien, doch mehr als ein entwürdigendes Brummeln brachte er nicht heraus. Jeder Muskel hatte sich in seinem Körper verspannt als die Hände langsam tiefer wanderten und Akihito biss vor lauter Panik fest auf das Mundstück. Lächelnd strich der Ältere mit seinen Fingern über die angespannten Muskeln an Akihitos Kiefer, bevor er sich mit einem festen Ruck in ihm versenkte. Tränen liefen Akihito übers Gesicht, während Ryotaro sich bereits rücksichtslos in ihm bewegte. Wieder wünschte er sich laut schreien zu können. "So mag ich dich, mein Liebling. Wir werden heute noch viel Spaß miteinander haben." Ergeben schloss Akihito die Augen, er hatte verloren. Wer sollte ihn auch schon retten? Wahrscheinlich noch nicht einmal Asami. Warum auch, immerhin hatte er ohne ihn das Krankenhaus verlassen. Woher sollte er wissen wer Ryotaro war und wo Akihito sich gerade aufhielt. Es gab keinen Grund für den mächtigen Yakuza nach all dem noch nach ihm zu suchen. Beinahe dankbar spürte Akihito wie der Schmerz zunahm und seine Sinne langsam zu schwinden begannen. Jetzt konnte er wahrscheinlich den Schmerz fühlen den er Asami zugefügt hatte als er einfach verschwand. Der nächste Morgen kam viel zu früh und Akihito öffnete stöhnend die Augen als ihm jemand unsanft an den Haaren zog. Noch immer waren seine Arme nach oben gebunden und auch seine Beine waren durch die Manschetten angewinkelt. Die Pein an seinem Kopf war jedoch schnell vergessen als er sich bewegte und einem bis dahin in seiner Intensität vollkommen unbekannter Schmerz durch seinen gesamten Körper raste. Akihito wurde schwarz vor Augen und er konnte spüren wie sein Magen sich umdrehte. Der andere schien es auch zu bemerken, denn er fluchte und löste hastig den Knebel den Akihito noch immer trug. Mit einem festen Griff wurde er auf die Seite gedreht und der Kopf über die Kante des Bettes geschoben. Röchelnd übergab Akihito sich bis nichts mehr kam und sein Magen nur noch schmerzhaft auf und ab zu hüpfen schien. Tränen liefen ihm dabei übers Gesicht und immer neue Wellen der Agonie durchliefen seinen Körper. So beschissen hatte er sich noch nicht einmal nach seinem ersten Zusammenstoß mit Asami gefühlt. Doch Ryotaro hatte es geschafft ihn mehr als die halbe Nacht zu nehmen und dabei jeden kleinsten Anflug von Erregung bei Akihito brutal zerschlagen, teilweise im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab wohl keinen Millimeter an seinen Körper der nicht von blauen Flecken, Striemen oder Bissspuren gezeichnet war. Außerdem stank er nach Sperma und Sex. Erleichtert spürte Akihito wie endlich seine Beine gelöst wurden und er streckte sich. Grobe Hände fuhren über die kalte Haut und massierten sie hart. Leise wimmerte Akihito als er spüren konnte wie das Leben in die tauben Gliedmaßen zurückkehrte. Auch seine Hände wurden von der Kette befreit. Nach einer kurzen Pause wurde Akihito auf die Beine gestellt und er humpelte mühsam hinter dem unbekannten Mann her. Zu dankbar dafür das es nicht Ryotaro war, folgte Akihito ihm widerstandslos in das Bad. Ohne auf seine Abwehrende Haltung einzugehen begann der Fremde ihn unsanft zu waschen und entfernte effizient alle Spuren der letzten Nacht. Zum Schluss ließ er eiskaltes Wasser auf den Fotografen prasseln bis dieser zitterte, erst dann erlaubte er ihm die Dusche zu verlassen. Mit geübten Handgriffen trocknete er Akihito ab, setzte ihn anschließend auf den Toilettendeckel und holte einen Tiegel mit Salbe hervor. Ohne etwas zu sagen begann er sie sorgfältig auf die Striemen zu streichen. Noch immer vor Kälte zitternd hielt Akihito vollkommen still. Erleichtert keuchte er auf als ihm endlich frische Kleidung hingehalten wurde und er sich selber anziehen durfte. In diesem Moment kam Ryotaro herein. Sofort begann der Jüngere zu wimmern. Zufrieden mit der Reaktion strich er über das jetzt blau angelaufene Genick und küsste sanft die Ohrmuschel. Akihito stöhnte auf, als hätten die Finger ihn verbrannt. Sofort gruben sich die Fingernägel unbarmherzig in die malträtierte Haut. "Wie ich sehe hast du gelernt wo dein Platz ist, Akihito. Doch so gerne ich mit dir weiter spielen würde, so hat es doch heute ein Ende." Panisch sah Akihito in die goldenen Augen in denen der Wahnsinn loderte. "Natürlich wirst du nicht sterben, zumindest nicht physisch. Doch ich muss dir leider mitteilen das mein Bruder ein ziemlich unartiger Junge gewesen ist. Bisher hat er so brav still gehalten, doch jetzt musste ich erfahren das ihm an deiner Sicherheit doch nicht so viel zu liegen scheint. Immerhin hat er seinen einzigen wirklichen Freund, wenn man ihn denn so nennen kann, eingeweiht. Und jetzt ist er gerade in Osaka gelandet. Das bedeutet das ich unsere Beziehung leider beenden muss, auch wenn es gerade so gut läuft mit uns beiden." Mit einem Stöhnen ging Akihito zu Boden, doch Ryotaro ließ ihn noch immer nicht los und zog ihn mühelos zu sich heran. Harte Finger vergruben sich in seine Haare und bogen den Kopf weit genug zurück das Akihitos Kehle ungeschützt offen lag. Weiche Lippen legten sich auf die weiche Haut und saugten erst spielerisch, dann biss er hart genug zu das Akihito aufschrie. Mit einem Ruck warf Ryotaro ihn zu Boden. Ein Tritt in die Rippen brachte Akihito dazu sich auf den Rücken zu drehen und zu dem Mann über sich aufzusehen. "Natürlich kann ich dich jetzt nicht mehr hier behalten. Die Gefahr das Feilong dich findet ist viel zu groß. Ich freue mich deshalb, dir sagen zu können das es mir gelungen ist ein neues Zuhause zu finden." Für einen Moment kam Akihito sich vor wie ein Haustier im Tierheim. Doch noch bevor die Wut sich in seinem Bauch sammeln konnte, ließ ein weiterer Tritt ihn laut aufschreien. Jede Bewegung tat weh und dann auch noch das ruckartige Ausweichen war einfach zu viel. Unaufhaltsam bahnten sich seine Tränen ihren Weg. "Natürlich konnte ich dich nach letzter Nacht nur noch als beschädigte Ware anbieten, doch du wärst erstaunt wie viele dazu bereit waren für Ryuichis Jungen zu zahlen. Es waren wirklich exorbitant hohe Summen die da für dich geflossen sind." Nur mühsam schaffte Akihito es sich leicht aufzurichten und dem anderen ins Gesicht zu blicken. Ein einziges Wort kam ihm über die schmerzverzerrten Lippen: "Warum?" "Du willst wissen warum das alles?" Hastig nickte Akihito bevor ihn der Mut verließ. Hasserfüllte Augen blickten auf ihn herab und instinktiv versuchte der kleine Fotograf sich zusammen zu rollen, doch die erwarteten Tritte kamen nicht. Stattdessen nickte der Ältere verständnisvoll. "Gerade du hättest wohl eine Erklärung verdient. Ich werde mich für dich sehr kurz fassen, Akihito. Dein geliebter Ryuichi hat versucht seinen Bruder umzubringen, gerade als dieser ihm ein wirklich großes Geschenk gemacht hatte. Du musst doch wohl selber zugeben das, das mehr als undankbar gewesen ist. Deshalb habe ich dich ihm weg genommen und er wird dich niemals wieder finden, dafür habe ich gesorgt. Weißt du eigentlich wie sehr er dich liebt? Ich habe ihn beobachtet, jedes Mal wenn du verschwunden warst hat es Spuren bei ihm hinterlassen. Doch du bist immer wieder zu ihm zurück gekehrt und er hatte Zeit sich zu erholen. Diesmal wird es nicht so sein und ich werde dabei zusehen wie es ihn zerstört. Um mich musst du dir dabei keine Sorgen machen, kleiner Akihito. Mein neuestes Spielzeug ist bereits auf dem Weg zu mir. Ich habe dir doch erzählt das Feilong heute Morgen in Osaka gelandet ist." Die hasserfüllte Stimme war wieder samtig weich geworden. Unwillkürlich zog Akihitos Bauchmuskulatur sich zusammen bei diesem Stimmungsumschwung. Am liebsten hätte er den Älteren angeschrien oder sich gewehrt, doch nach der letzten Nacht fühlte er sich dazu nicht mehr in der Lage. Zu stark spürte er noch die Schmerzen die der Ältere ihm zugefügt hatte, zu frisch war noch die Erinnerung an die qualvollen Stunden. Gedemütigt und geschlagen sank Akihitos Kopf auf den Boden und er schloss die Augen. Fast liebevoll legten sich die weichen Lippen an die empfindliche Ohrmuschel als sie die nächsten Worte hinein flüsterten. "Kannst du dir vorstellen das er seinen kleinen Tao dabei ganz allein in Hongkong zurückgelassen hat? Der sicherste Ort für seinen Jungen wäre direkt bei ihm gewesen, da wäre es sogar mir schwer gefallen seiner habhaft zu werden, doch er hat ihn zurück gelassen. Ich muss zugeben es war nicht besonders schwer in das Baishe-Hauptquartier einzudringen. Der Junge hat sich ein wenig gewehrt, doch genutzt hat es ihm nichts. Schon bald wird er hier sein und deinen Platz einnehmen. Dann werden wir mal sehen ob der Drache vielleicht fügsamer ist als mein undankbarer Bruder." Hasserfüllt wollte Akihito aufschreien, doch anscheinend hatte der Ältere nur darauf gewartet das sich der Kopf hob. Noch bevor Akihito begriffen hatte legte sich festes Leder um seinen Kiefer und ein fester Riemen wurde über seine Stirn gezogen und hinter seinem Kopf fest gemacht. Etwas hartes presste sich gegen seine Lippen, vergebens versuchte Akihito den Mund geschlossen zu halten. Fest kniff Ryotaro in die empfindliche Haut am Hals und Akihito schrie überrascht auf. Sofort nutzte der Ältere den Moment und schob ihm den Gegenstand in den Mund und schloss die restlichen Riemen. Akihito fühlte sich vollkommen gedemütigt. Seine tastende Zunge hatte den großen Gegenstand in seinem Mund mittlerweile als einen Penisförmigen Knebel erkannt. Nur ein leises Wimmern war noch zu hören, alles andere wurde durch den Maulkorb unterbunden. Zufrieden beobachtete Ryotaro den Jüngeren dabei wie er versuchte den Maulkorb wieder los zu werden, doch hatte er die Schnallen bereits mit Schlössern gesichert und ein Entkommen war unmöglich. "Aber, aber, Akihito, jetzt sei doch nicht so undankbar. Weißt du eigentlich was so ein qualitativ hochwertiger Maulkorb kostet?" Wieder wimmerte der Fotograf auf, doch es half alles nichts der Maulkorb blieb wo er war. "Da fällt mir ein das ich ja noch was für dich habe." Angsterfüllt blickte Akihito auf, doch bevor er reagieren konnte hatte Ryotaro ihm bereits am Gurt der über seinen Kopf verlief gepackt und zu Boden gedrückt. Der andere Mann schien nur darauf gewartet zu haben und zog Akihito die Hose und auch seine frische Short wieder runter. Verzweifelt bäumte Akihito sich in dem Griff des Älteren auf, doch er konnte nicht verhindern das ihm ein ledernes Geschirr übergestreift wurde. Ein heftiger Schlag in den Magen brachte ihn dazu nicht mehr mit den Beinen zu strampeln und er lag jetzt vollkommen still in dem unbarmherzigen Griff seines Peinigers. Panisch versuchte Akihito genügend Luft durch die Nase einzuatmen während er vergeblich versuchte sich zu einem Ball zusammenzurollen. Er konnte routinierte Hände an seinem Schwanz fühlen die ihn durch metallene Penisringe zogen. Das Gurtzeug lag jetzt fest um seine Hüften und ließ sich nicht mehr weg strampeln. Unsanft wurden Akihitos Beine nach oben gedrückt und wieder spürte er die ruhigen Hände auf seiner Haut. Erneut konnte Akihito nur aufwimmern als sich die Finger unsanft an seinem Eingang zu schaffen machten. Kühle Gleitcreme wurde großzügig verteilt bevor die Finger wieder verschwanden. Akihitos Atem kam nur noch stoßweise und er hatte das Gefühl jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren, doch es gab nichts was er hätte tun können. Nur einen Moment später spürte Akihito wie sich etwas hartes in ihn bohrte. Zwar war er dieses Mal vorbereitet worden, doch die Verletzungen der letzten Nacht waren noch zu frisch. Verzweifelt versuchte Akihito laut aufzuschreien, doch der Maulkorb verhinderte es. Stück für Stück wurde der Analplug unbarmherzig in ihn eingeführt bis er ihn komplett auszufüllen schien. Kaum war der Mann mit dem Sitz des Plugs zufrieden schloss er das Gurtzeug über Akihitos Hintern und fixierte ihn so an Ort und Stelle. Akihito zitterte vor Erschöpfung als ihn die beiden Männer endlich los ließen. Er war kaum noch in der Lage nach seiner Hose zu greifen und er brauchte tatsächlich die Hilfe des anderen um sie auch zu schließen. Bei jeder Bewegung konnte Akihito den Plug unangenehm in sich spüren, ein normales gehen würde so auf jeden Fall schwierig für ihn werden. Nur am Rande bekam er mit wie eine kleine Fernbedienung weiter gegeben wurde als der Fremde ihn aus dem Raum zog um ihn wie er sagte Reisefertig zu machen. Ein letztes Mal blickte Akihito zu dem Mann der ihm unaussprechliches angetan hatte. Hass blitzte in den blauen Augen auf, doch hielten sie dem Wahnsinn im Blick des Älteren nicht stand. Humpelnd folgte Akihito dem Unbekannten und versuchte den Zug von der Leine die an seinem Maulkorb befestigt worden war nicht zu stark werden zu lassen. Er hatte einfach keine Kraft mehr für eine weitere Konfrontation. Kapitel 6: Gebrochen -------------------- Der Nachmittag verging quälend langsam. Akihito versuchte immer wieder eine annähernd bequeme Position einzunehmen, doch es gelang ihm nicht. Noch immer trug er die Spuren der letzten Nacht an seinem Körper und der Maulkorb zusammen mit dem Gurtzeug taten ihr übriges. Akihitos Magen knurrte nachdrücklich und sein Mund fühlte sich mittlerweile staubtrocken an. Zum Glück waren zumindest seine Arme nicht gefesselt worden, nicht das es nötig gewesen wäre, eine dicke Lederleine führte von seinem Maulkorb zu seinem Bewacher der ihn keine Sekunde aus den Augen ließ. Bisher hatte dieser sich nicht einmal bewegt, aber im Gegensatz zu Akihito der ihm zu Füßen auf dem Boden hockte, saß er ja auch bequem in einem Sessel. Das Schlagen der Tür beendete die Stille. Plötzlich war es laut im Flur. Tritte und Schläge waren zu hören, dann schrie jemand auf. Akihito erkannte die Stimme sofort und versuchte zu antworten, was durch den Knebel erfolgreich unterbunden wurde. Panisch sprang er auf um zur Tür zu gelangen, doch sein Bewacher riss ihn brutal an der Leine zurück. Im ersten Moment reagierte Akihito nicht auf den Mann und versuchte weiterhin sich zu widersetzen. Er nahm nur noch Taos Stimme wahr die er dort auf dem Flur hören konnte. Nichts anderes zählte mehr für ihn. Erst als er hart auf dem Boden landete und der Plug sich schmerzhaft in seine Prostata bohrte kam er wieder zu sich. Die Schläge mit der schweren Lederleine prasselten jetzt auf seinen ungeschützten Körper nieder. Wann immer Akihito versuchte die Arme zu heben um sich zu schützen trat sein Peiniger fest gegen den Plug. Schließlich blieb Akihito wimmernd liegen und wehrte sich nicht mehr. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und wurden vom Futter seines Maulkorbes aufgenommen. Mittlerweile biss er so fest in den Knebel das sein Kiefer sich fast verkrampfte. "Sei froh das der Kunde dich heute schon haben wollte, so habe ich leider keine Zeit mehr dich richtig zu disziplinieren." Die kleine Fernbedienung wurde hoch gehalten und für einen Moment war Akihito abgelenkt. Sie sah eigentlich recht unscheinbar aus und war wirklich klein in der großen Hand. Zärtlich fuhr der Fremde mit seinem Daumen über die kaum sichtbaren Tasten und Akihito hatte mit einmal ein verdammt schlechtes Gefühl. Mit einem aufdringlichem Brummen erwachte der Plug in seinem Inneren mit einem Mal zum Leben und begann heftig zu vibrieren. Stöhnend bog Akihito den Rücken durch. Blut schoß in seinen Schwanz und der Ring war jetzt beinahe schmerzhaft zu spüren. Dann von einem Moment auf den anderen hörte es auf. Erschöpft sackte Akihito in sich zusammen und sah zu seinem Peiniger auf. Dieser beugte sich zu ihm herunter und griff in das dichte Haar. "Warte nur ab, ich habe gleich noch etwas richtig feines für dich. Wir wollen doch das du dem Kunden Freude machst." Akihito hörte nicht mehr zu. Er lag einfach nur auf der Seite und versuchte seine aufgewühlten Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Seine größte Sorge galt dabei nicht sich selbst, sondern dem jungen Tao. Das Telefon flog durch die Luft und verfehlte nur knapp Asami, der sich hastig duckte. Noch hatte er seine Waffe nicht gezogen, doch so wie Feilong gerade hoch ging war das nur noch eine Frage der Zeit. Ohne Mühe warf er gerade Kirishima zu Boden, der den Fehler gemacht hatte ihn beruhigen zu wollen und traf Suoh mit einem hohen Tritt an der Schläfe. Noch nie hatte Asami den sonst so beherrschten Feilong so die Beherrschung verlieren sehen. Vor allem das dieser ohne größere Mühe seine beiden besten Leibwächter außer Gefecht setzte machte ihm ernsthaft Sorgen. Vor Wut schnaubend baute der jüngere sich jetzt vor dem Schreibtisch auf und zeigte anklagend auf ihn. "DU! Das alles ist nur deine Schuld. Nicht einmal schaffst du es auf Akihito aufzupassen! Und was ist jetzt? Andere dürfen jetzt den Preis für deine Inkompetenz zahlen!" Irritiert runzelte Asami die Stirn. "Fei, was ist den passiert das du so die Fassung verlierst?" "Ich verliere niemals meine Fassung!", brüllte der andere und zeigte wieder anklagend auf Asami. In diesem Moment versuchte Kirishima wieder auf die Füße zu kommen, was sich jedoch als Fehler erwies. Ohne groß hinzusehen wirbelte Feilong herum und setzte ihn mit einem kräftigen Tritt außer Gefecht. Jetzt reichte es. Es knallte Laut im Raum und Feilong ging instinktiv in Deckung als Putz von der Decke rieselte. Noch immer hielt Asami seine Waffe in der Hand und zielte weiter auf die Decke. "Kommst du jetzt runter oder muss ich noch mal schießen?" Noch immer sah Feilong alles andere als entspannt aus doch schien er nicht mehr Asami angreifen zu wollen. Widerwillig nickte der Jüngere und setzte sich, als wäre nichts geschehen, auf den Besucherstuhl vor den Schreibtisch. Seufzend steckte Asami die Waffe zurück ins Holster und holte die Flasche Whiskey aus der Bar. Während er zwei Gläser einschenkte, meinte er vollkommen ruhig. "Jetzt erklärst du mir erst mal was passiert ist und dann sehen wir was wir tun können. Doch solltest du versuchen mich anzugreifen, werde ich schießen." Ergeben nickte Feilong und nahm das Glas entgegen. Mit einem Schluck stürzte er es hinunter und hielt es dem Älteren sofort noch einmal hin. Irritiert sah Asami auf das leere Glas, füllte es jedoch kommentarlos wieder auf, nur um zu sehen wie Feilong auch dieses auf ex leerte. Nur zu gut wusste er wie schlecht der Chinese Alkohol vertrug. Allmählich fing er jetzt doch an sich Sorgen zu machen. Erst nach dem fünften Glas hörte Feilong auf und sah seinen Gegenüber mit leicht glasigen Augen an. "Das ist alles deine Schuld, nur weil du mal wieder Akihito verbummelt hast, haben sie jetzt meinen Tao gefangen genommen. Anscheinend haben sie nur darauf gewartet das ich Hongkong verlasse. Kaum war ich weg sind sie in das Baishe-Hauptquartier eingedrungen und haben Tao mitgenommen." Entsetzt starrte Asami den Mann vor sich an. Deutlich konnte er sehen wie der Alkohol seine Wirkung entfaltete und Feilong sich endlich wieder entspannte. Er hatte immer gewusst das Feilong sehr an Tao hing. Das dieser jedoch so die Fassung verlieren würde wenn ihm etwas geschah war ihm neu. Feilong wirkte um Jahre jünger wie er so auf dem Stuhl saß. Durch den Alkohol hatten seine Wangen sich gerötet und der Blick wirkte mehr als nur ein wenig glasig. Das lange Haar lag wild um seine Schultern, immer wieder strich Feilong es zur Seite, doch es fiel jedes Mal zurück. Schließlich gab er es auf und ließ den Kopf ergeben sinken. "Glaub nicht das ich deinen Blick nicht bemerkt habe. Ich weiß doch das ich keinen Alkohol vertrage und das ich so Tao erst recht nicht helfen kann. Denk was du willst, auch wenn ich in deiner Achtung nicht mehr tiefer sinken kann, es ist mir egal." Seufzend stand Asami auf. Vorsichtig näherte er sich dem Jüngeren und achtete auf jede Abwehrbewegung. Feilong mochte schon gut alkoholisiert sein, gefährlich war er noch immer. Doch er machte nichts. Auch nicht als Asami seine Hand in das dichte Haar versenkte und sanft darüber strich. "Du wirst immer meinen Respekt haben, Fei. Was ist es was dich so aus der Bahn wirft, das du dich lieber betrinkst als das du in deinem Zorn halb Japan in Schutt und Asche legst?" Mühsam fummelte Feilong an seiner Tasche herum bis er es endlich schaffte sein Telefon heraus zu bekommen. Nach mehreren Anläufen war es endlich entsperrt und er startete ein Video. Asami erstarrte. Akihito war zu sehen. Er war bis auf seine Shorts nackt, seine Hände waren auf den Rücken gebunden und er hatte einen festen Knebel im Mund. Tränen liefen ihm übers Gesicht während er in die Kamera blickte. Nackte Panik war in seinem Gesicht zu lesen als sich jemand hinter der Kamera bewegte. Trotzdem schüttelte er entschlossen den Kopf und versuchte zurück zu weichen. Sank jedoch wimmernd zurück als seine Beine den Boden berührten. Wieder schüttelte er den Kopf, sah jedoch nicht mehr zu der Kamera. Ein Unbekannter trat vor ihn und sah gehässig in die Linse. Sich seiner Wirkung vollauf bewusst richtete er sich zu seiner vollen Größe vor Akihito auf und schlug ihn hart ins Gesicht. Hinter der Kamera schien noch jemand zu sein, denn es raschelte dann wurde eine Gerte in das Bild gereicht. Mittlerweile zitterte Akihito unbeherrscht, doch er versuchte nicht mehr zurück zu weichen. Er sah auch nicht mehr zu dem Mann vor sich. Jeglicher Widerstand schien ihn verlassen zu haben. Nicht einen Moment ließ er die Person hinter der Kamera aus den Augen, während die Gerte ihn wieder und wieder traf. Jedes Mal wenn eine Pause gemacht wurde, schüttelte Akihito wieder den Kopf und es ging sofort weiter. Am Ende lag ein vollkommen fertiger Akihito auf den Boden und schluchzte haltlos. Doch das war es nicht was Asami so schockierte. Er kannte diese Verletzungen, er wusste genau wie die Haut ausgesehen hatte, er hatte sie schließlich im Krankenhaus gesehen. Das schlimmste für ihn waren Akihitos Augen die immer so voller Leben waren, dieses unverwüstliche das er immer ausgestrahlt hatte egal was ihm widerfahren war. Jetzt waren sie vollkommen leer und stumpf. Nichts schien in diesem Moment mehr von dem frechen Fotografen übrig zu sein. Hastig pausierte Asami das Video und Akihitos Bild erstarrte. Jetzt konnte Asami auch den kurzen Text lesen der unter dem Video stand. Verhalte dich ruhig, oder mit Tao mache ich das selbe! "Warum bist du nicht sofort damit zu mir gekommen?" Nur mühsam schaffte Feilong es den Kopf zu heben während sein Blick unsicher durch den Raum glitt. Keine Frage, der Alkohol wirkte. "Was hätte das denn geändert? Tao ist weg, er hat ihn... mein Tao ist nicht so wie Akihito... er wird daran zerbrechen...und ich habe es nicht kommen sehen." Nur mühsam konnte Asami dem betrunkenen Genuschel folgen. Zum Ende hin war es immer undeutlicher geworden, doch er konnte sich denken was der Jüngere sagen wollte. Er wusste was dieser jetzt brauchte, doch in diesem Moment fiel es ihm selber so schwer zu geben. Die Bilder hatten sich in seine Netzhaut eingebrannt, dieser leere, willenlose Blick ließ ihn nicht mehr los. Sein Akihito war gebrochen worden, seinetwegen. Nichts konnte ihn von dieser Schuld erlösen, nichts konnte es wieder gut machen. Die Qualen die der Fotograf hatte erleiden müssen waren allein seine Schuld. Nur mühsam schaffte er es sich auf Feilong zu konzentrieren. Überrascht bemerkte er das seine Hand noch immer in dem dicken, langen Haar vergraben war. Flehend sah er jetzt zu ihm auf. Deutlich konnte Asami den Wunsch nach Trost in den dunklen Augen erkennen. Nur am Rande bekam er mit wie Kirishima und Suoh versuchten unauffällig aus dem Raum zu kommen. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen wandte er sich an Kirishima. "Lass den Wagen vor fahren und sorg dafür das wir ungesehen das Shion verlassen." Noch immer ein wenig angeschlagen nickte der Sekretär und verließ so schnell wie möglich das Büro. Suoh folgte ihm, wenn auch etwas langsamer. Anscheinend hatte Feilong ihn deutlich härter erwischt. Sanft strich Asami durch das dichte Haar und beugte sich dann zu Feilong herab. Warme Lippen gaben ihm den Trost den brauchte. Deutlich konnte er die Sehnsucht des anderen spüren, als dieser willig den Mund für ihn öffnete und seine Zunge willkommen hieß. Feilong stöhnte leise in den Kuss und begann langsam sich zu entspannen. Akihito hatte er nicht beschützen können, doch vielleicht würde es ihm gelingen einen seiner wenigen wahren Freunde für den Moment ein wenig Trost zu spenden. Zumindest dazu sollte er in der Lage sein. Akihito war heiß. Sein Aufpasser hatte ihm einen Schal umgebunden, welcher den unteren Teil seines Gesichts abdeckte und so den Maulkorb verbarg. Eine dicke Mütze war so tief wie möglich herunter gezogen worden, so das jetzt nur noch der Riemen quer über sein Gesicht zu sehen war. Noch immer waren seine Hände frei, doch nutzte das Akihito recht wenig, da noch immer die Leine an dem Halsband vom Maulkorb befestigt war. Am schlimmsten war mittlerweile aber die Hitze. Wobei Akihito nicht sagen konnte ob sie von seinem Outfit kam oder doch von dem Zeug das sein Aufpasser ihm gespritzt hatte bevor sie aufgebrochen waren. Von Tao hatte Akihito nichts mehr gehört und er konnte nur hoffen das es ein gutes Zeichen war. Je mehr Zeit vergangen war umso schwerer war es Akihito gefallen sich zu konzentrieren. Mittlerweile kochte das Blut in seinen Adern und sein Schwanz wurde unangenehm fest von dem Ring umschlossen. Mit trockenen Mund röchelte Akihito leise, was den Mann der ihm gegenüber im Wagen saß zum Grinsen brachte. Immer mal wieder hatte er in den vergangenen Stunden den Plug aktiviert und Akihito so an den Rand des Wahnsinns getrieben ohne ihn jedoch zu erlösen. Endlich hielt der Wagen und Akihito wurde herausgezogen. Überrascht bemerkte er das sie auf dem Rollfeld eines privaten Flughafens standen. Der Jet vor ihnen war deutlich größer als der den Akihito von Asami gewohnt war. Bevor er sich weiter umsehen konnte, packte sein Aufpasser ihn grob und stieß ihn in Richtung Gangway. Nur mühsam konnte Akihito dem größeren folgen und stolperte beinahe auf den Stufen. Oben angekommen ging es auf einmal schnell. Ein Koffer wurde nach draußen gereicht, kaum dass sein Aufpasser nach diesem gegriffen hatte, bekam Akihito einen Stoß in den Rücken und stolperte in das Innere des Jets und fiel zu Boden. Die Mütze rutschte über seine Augen und für einen Moment sah er nichts. Ungebremst kam er auf und der Plug bohrte sich tief in seine Prostata. Akihito schrie qualvollauf wurde jedoch von dem Knebel behindert, so dass nur ein undeutliches Wimmern zu hören war. Große Hände griffen nach ihm und stellten den Fotografen wieder auf die Füße. Hecktisch sah Akihito sich um und sein Blick fiel auf einen älteren Mann der vor ihm in einem bequemen Sessel saß. Dieser schien ihn neugierig zu beobachten, sagte aber nichts. Eine kurze Durchsage war zu hören, dann setzte der Jet sich in Bewegung. Bei der Ansage hob Akihito den Kopf. War das Russisch? Er wusste es nicht genau, noch immer konnte er sich nicht konzentrieren, all sein Blut schien unaufhaltsam in seine Mitte zu fließen, daran konnte auch seine immer größer werdende Angst nichts ändern. Die Motoren donnerten und die Maschine wurde immer schneller. Noch immer stand Akihito, gehalten von der großen Hand hinter sich. Panisch brach er den Blickkontakt und sah die Landschaft am Fenster vorbei ziehen. Ein flatterndes Gefühl im Magen sagte ihm das sie abgehoben hatten. Wieder wurde er gezwungen Japan zu verlassen. Dieses Mal war seine Rückkehr mehr als ungewiss. Woher sollte Asami wissen wo er suchen sollte? Würde er überhaupt kommen um ihn zu retten? Es wurde alles zu viel für ihn. Die Angst, die Hitze, die begrenzte Luftzufuhr. Alles begann sich vor seinen Augen zu drehen und dann wurde es schwarz. Kurz bevor er das Bewusstsein endgültig verlor glaubte Akihito blondes Haar zu sehen, doch genau wusste er es nicht mehr. Kapitel 7: Durcheinander ------------------------ Nachdenklich strich Asami über die warme Haut und beobachtete Feilong beim schlafen. Es hatte nicht lange gedauert bis der Jüngere eingeschlafen war. Sie hatten es gerade noch so ins Penthouse geschafft. Jetzt lagen sie nebeneinander im großen Bett. Asami wusste nicht genau was ihn dazu bewogen hatte den anderen einfach zu sich mitzunehmen. Er hätte ihn auch einfach in sein Hotel bringen können. Doch etwas an Feilong hatte ihn davon abgehalten. Er kannte diese Verletzlichkeit an dem Chinesen, hatte er sich doch damals schon gesehen als sie das erste Mal aufeinander getroffen waren. Damals war er selber noch unangreifbar gewesen. Keine Schwachstelle hatte es gegeben. Jetzt war alles anders. In diesem Moment hätte Asami alles dafür gegeben selber getröstet zu werden, derjenige zu sein der schlief und alles für den Moment vergessen durfte. Familie. Dieses Wort hatte ihm nie etwas bedeutet. Auch jetzt tat es das nicht. Trotzdem hatte seine Familie ihm alles genommen, zumindest alles was von Wert war. Natürlich war er immer noch der heimliche Herrscher von Tokio, doch was war das jetzt noch wenn kein Akihito mehr auf ihn warten würde? Selbst wenn er ihn wieder retten würde, gab es den frechen Fotografen überhaupt noch? In der Schweiz war Akihito schon vollkommen verängstigt gewesen, wie würde es ihm jetzt nach beinahe einem Monat bei Ryotaro gehen? Sanft fuhr Asami mit den Fingerspitzen über den breiten Rücken und schob sachte das lange Haar bei Seite. Nur für einen Moment wollte auch er alles vergessen können. In diesem Moment drehte Feilong sich auf die Seite, weg von ihm. Seufzend stand der Ältere auf und verließ leise das Schlafzimmer. In der kleinen Bar im Wohnzimmer fand Asami was er suchte. Die Flasche mit dem edlen Whiskey war noch halb voll. Mehr als genug um zu vergessen. Mit einer Zigarette im Mundwinkel und der Flasche in der Hand, setzte Asami sich vor die bodentiefen Fenster und starrte auf die Lichter von Tokio. Ohne den Blick von der Skyline abzuwenden setzte er die Flasche an die Lippen an und trank. Dabei schwor er sich das er nur heute Nacht seinen Gefühlen nachgeben würde. Nur in dieser einen Nacht würde er über das Trauern was er verloren hatte. Morgen früh würde er alles tief in sich vergraben und dort weitermachen wo er gewesen war bevor er Akihito getroffen hatte. Er musste sein Herz verschließen und nicht nur äußerlich zu Eis werden. Diesmal reichte es nicht, diesmal musste er auch sein Innerstes opfern um zu überleben. Asami wusste das er es schaffen würde, doch fragte ihn eine hartnäckige Stimme in seinem Inneren warum er dann überhaupt überleben wollte. Ein weiterer großer Zug aus der Flasche brachte endlich die ersehnte Stille und sein Kopf sank langsam gegen die Scheibe. Die Zigarette brannte unbeachtet herunter und fiel auf den teuren Teppich um dort einen Brandfleck zu hinterlassen. Ein leichter Tritt in die Seite weckte ihn und Asami stöhnte leise auf. Nur mühsam schaffte er es den Kopf zur Seite zu drehen. Sein Genick war die Hölle und im Mund hatte er noch den dumpfen Nachgeschmack von Alkohol. Neben ihm stand Yoh und sah spöttisch zu ihm herunter. Wortlos reichte er Asami ein Glas mit Wasser. "Hier, das wird deinem Kopf gut tun." Dankbar nahm Asami einen großen Schluck und stand dann mühsam auf. Jeder einzelne Knochen im Leib schien ihm weh zu tun. Er hatte eindeutig schon bessere Einfälle gehabt, als sitzend auf dem Fußboden zu schlafen. Sich des Blicks Yohs sicher versuchte Asami so viel von seiner Würde zusammen zu kratzen wie noch möglich war. Möglichst ungerührt richtete er sich auf und streckte sich etwas. Dabei stieß er mit dem Fuß gegen die nun leere Flasche Whiskey. Amüsiert hob Yoh eine Augenbraue und beobachtete die vergebliche Mühe seines ehemaligen Chefs. Er war jedoch zu klug um Asami auf irgendeine Weise zu reizen, zu gut wusste er das die Laune von ihm auch sehr schnell umschlagen konnte. Auf keinen Fall wollte Yoh dann noch in Japan sein wenn dies geschehen sollte. "Wo ist Fei?" "Im Schlafzimmer in meinem Bett", brummelte Asami leise und trank den Rest aus dem Glas. "In deinem Bett?" Asami wusste nicht wie er den Gesichtsausdruck Yohs deuten sollte, der jetzt wieder vollkommen stoisch war. Nur für einen Moment war ein Ausdruck über das sonst verschlossene Gesicht gehuscht, so kurz das jemand anderes wahrscheinlich nicht bemerkt hätte. Dann verstand Asami. "Er hat zu viel getrunken gestern, deshalb habe ich ihn mitgenommen. Du kannst mir glauben Yoh, Fei hat allein in meinem Bett gelegen. Wo ich geschlafen habe hast du ja gesehen." "Das habe ich in der Tat." Wieder grinste Yoh amüsiert, doch dann wurde sein Gesicht ernst. "Was ist los, das zwei bekannte Mafiagrößen sich lieber besaufen und selbst bemitleiden als endlich ihren Arsch hoch zu bekommen um zu verteidigen was ihnen gehört?" Unwillig runzelte Asami die Stirn. "Ich kann mich nicht daran erinnern dir jemals erlaubt zu haben derart Respektlos mit mir zu reden." "Dann wird es Zeit das es jemand tut. Du und Fei, ihr benehmt euch wie dreijährige denen man zum ersten Mal den Lolli geklaut hat. Reißt euch endlich zusammen und unternehmt was, ansonsten sind Akihito und Tao nur der Anfang." Jetzt wurde Asami ärgerlich und seine Augen verengten sich zu schlitzen als er sich Yoh näherte. Dieser blieb vollkommen entspannt stehen und sah ihm entgegen. "Du weißt nichts, Yoh. Also rede nicht als würdest du mich verstehen." "Geht das ganze vielleicht auch ein wenig leiser?" Ein ziemlich verkartet aussehender Feilong schleppte sich in das Wohnzimmer und nahm Kurs auf die offene Küche. Noch immer grinsend folgte Yoh dem Chinesen und reichte diesem ebenfalls ein Wasserglas und machte sich dann an der Kaffeemaschine zu schaffen. "Nachdem ihr jetzt beide wach seid, erzählt doch mal was ihr jetzt vorhabt um die beiden Jungen zu befreien." Nur widerwillig kam Akihito wieder zu sich. Starke Arme hielten ihn und hatten anscheinend dafür gesorgt das er nicht zu Boden gegangen war. Stöhnend versuchte der kleine Fotograf sich zu bewegen. Keine gute Idee wie er nur ein paar Sekunden später feststellte. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen und sein Sichtfeld verkleinerte sich sofort wieder. Mühsam holte Akihito durch die Nase Luft und versuchte angestrengt sich zu beruhigen, doch sein Kreislauf war mehr als schwach. Mittlerweile konnte er sich noch nicht einmal mehr daran erinnern wann er das letzte Mal was gegessen oder auch getrunken hatte. Anscheinend war das keine besonders gute Mischung mit dem Zeug was ihm der Typ gespritzt hatte. Wieder tauchte der ältere Mann in seinem Blickfeld auf. Unwirsch zeigte dieser auf Akihito und schien einen gereizten Befehl zu geben, denn der Mann hinter ihm zog ihm die Mütze vom Kopf und begann den Schal von seinem Gesicht zu ziehen. Die Augen des Mannes wurden groß, als er Akihitos Maulkorb sah. Fragend blickte er neben Akihito und dieser bemerkte erst jetzt das neben ihm jemand saß. Wieder sah er blonde Haare. Der Fotograf brauchte einen Moment bis sein Gehirn das Gesicht darunter erkannte. Eisig blaue Augen musterten ihn besorgt, große Hände streckten sich ihm entgegen als Akihito sich mit Tränen in den Augen ihm entgegen fallen ließ. Wieder entkam ihm ein Wimmern als der Plug gegen seine Prostata stieß, trotzdem landete er beinahe ungebremst auf Eurys Schoß. Bettelnd schmiegte er seinen Kopf an die breite Brust und der Russe verstand die unausgesprochene Bitte und begann am Maulkorb herum zu fummeln. Es dauerte einen Moment. Da die Riemen mit Schlössern gesichert worden waren blieb schließlich nichts anderes als sie aufzuschneiden. Zwar zitterte Akihito ein wenig hielt ansonsten aber vollkommen still als der Mann neben Eury sein Messer hervor zog um das stabile Leder zu durchtrennen. Dankbar stöhnte Akihito auf als endlich der große Knebel aus seinem Mund gezogen wurde und er endlich seinen Kiefer wieder bewegen konnte. Ein großes Glas Wasser wurde ihm hingehalten und er trank gierig. Beinahe glaubte Akihito er hätte noch nie etwas besseres getrunken. Beinahe bedauernd sah er schließlich auf das leere Glas und stellte es auf den kleinen Tisch vor sich. Nur zu deutlich war er sich der Blicke der beiden Russen bewusst als er sich wieder gerade hinsetzte und versuchte jede unnötige Bewegung zu vermeiden um den Plug in sich nicht noch weiter zu bewegen. Auch so spürte er ihn schon mehr als deutlich. Sanft strich Eury ihm über die rote Wange. Sofort keuchte Akihito auf, hatte er doch das Gefühl der Russe würde seine Haut in Brand setzen. Überrascht von der Reaktion wechselte Eury einen Blick mit dem Älteren und strich sanft über Akihitos Bauch und glitt sachte tiefer. Diesmal konnte Akihito ein Stöhnen nicht unterdrücken, genauso wenig das er sich bedürftig gegen die Hand presste. Ein leichter Schweißfilm hatte sich auf seinem Gesicht gebildet und ein unkontrolliertes Wimmern entkam ihm. Entschuldigend blickte Eury zu dem Älteren dann hob er den Japaner hoch und trug ihn in den hinteren Teil des Jets. Erst jetzt sah Akihito das dort eine Tür war, welche Eury jetzt öffnete und ihn in den Raum dahinter brachte. Ein erstaunlich großes Bett beherrschte den Raum und Eury legte ihn darauf. Wimmernd streckte Akihito seine Hände nach dem Größeren aus. Eine wohlige Wärme machte sich in ihm breit als Eury seiner unausgesprochenen Bitte nachkam und sich neben ihm legte. Schnell war Akihito entkleidet und lag, bis auf das Geschirr das um seine Hüften befestigt war, nackt auf dem Bett. Die Augen des Älteren glitten über den malträtierten Körper und Akihito wollte sich nicht vorstellen was dieser gerade sah. Er wusste nur zu gut das der Russe nicht gerade auf Blümchen-Sex stand, doch selbst diesen jetzt zischend einatmen zu hören , machte ihm klar wie er aussehen musste. Mit einem wimmern presste Akihito sich gegen den warmen Körper neben sich und konnte ein Stöhnen dabei nicht unterdrücken. Bittend sah er in die eiskalten blauen Augen während er seine Hüften an dem anderen rieb. Mit dem Daumen strich Eury über den zarten Wangenknochen und legte seine Lippen an die empfindliche Ohrmuschel. "Noch ein wenig Geduld, mein Kleiner. Erst muss ich dich noch was fragen." Frustriert schnaufte Akihito, lag dann jedoch vollkommen still im Bett. Noch immer war ihm heiß und kleine Schweißperlen liefen ihm über die Stirn. "Was haben sie dir gegeben?" Akihito konnte nur mit den Schultern zucken, stöhnte jedoch sofort wieder auf als Eurys Hand über seinen angespannten Bauch strich. Wieder konnte er seine Hüften nicht still halten und stieß sich Eury entgegen. Hilflos wimmernd sah Akihito auf. Er hatte das Gefühl als würde flüssiges Feuer durch seine Adern jagen. Nur langsam bewegte Eury seine Hand tiefer und endlich löste er das Geschirr. Sanft befreite er Akihitos harte Erregung aus dem einengenden Ring und strich langsam über die Länge. "Sie haben dir was gegeben, habe ich recht?" Diesmal nickte der Jüngere. Zitternd presst er sich erwartungsvoll der großen Hand entgegen die gerade über den Plug strich der noch immer an seinem Platz war. Schauer liefen über Akihitos Körper während er jede leichte Berührung bis tief in seinem Innersten spürte. Ein wildes Stöhnen entkam ihm als Eury begann den Plug in ihm zu bewegen und gleichzeitig seine harte Erregung umfasste. Mit einem heiseren Aufschrei bäumte Akihito sich auf und ergoss sich in Eurys Hand. Doch noch immer stand sein Schwanz wie eine eins und schmiegte sich fest in die große Hand. Sein Herz schlug schnell und der Atem kam nur noch keuchend über seine Lippen. Die blauen Augen, die Akihito an einen eiskalten Gletscher erinnerten, verdunkelten sich. Mit einem festen Ruck entzog Eury ihm den Plug, was ihn leise aufschreien ließ. Dann fühlte Akihito sich leer und kalt. Der Russe zog sich von ihm zurück und ließ ihn allein, vollkommen nackt und innerlich wie äußerlich entblößt. Leise wimmerte Akihito und rollte sich zu einem Ball zusammen. Nicht mehr in der Lage seine Gefühle zu kontrollieren. Noch immer tobte die Erregung durch seinen Körper, so stark das er kaum Luft holen konnte. Schmerzhaft hatte das Blut seinen Weg in seine Mitte gefunden und sammelte sich wieder in seinem pochendem Schwanz. Dann war Eury wieder bei ihm. Jetzt ebenfalls nackt drängte er sich an den zarten Körper und griff nach dem schmalen Genick. Leise flüsterte er dem Jüngeren ins Ohr: "Ich werde dir jetzt helfen Akihito, doch es wird weh tun. Hälst du das aus?" Hilflos nickte Akihito und ließ sich an das Kopfende schieben. "Nimm mich. Befreie mich von seinen Berührungen, gib mir deine. Zeichne meine Haut mit deinen Berührungen." Laut knurrte der Russe auf und schob den Körper der ihm so willig angeboten wurde gegen die Wand. Akihito wusste was jetzt kommen würde und stützte sich so gut es ging ab. Harte Hände fuhren über die weiche Haut, kratzten über seine Seiten, Zähne vergruben sich in dem weichen Genick. Akihito spürte wie Eurys Hüfte etwas nach hinten bewegte, dann drang er mit einem harten Ruck in ihn ein und er schrie laut auf. Sterne tanzten einen Moment vor seinen Augen, während der Russe sich hart in ihm bewegte. Eury hatte recht gehabt, es tat weh. Sehr sogar. Doch es war ein anderer Schmerz als bei Ryotaro. Schon bald konnte Akihito die Grenze zwischen Lust und Schmerz nicht mehr unterscheiden. Alles verschwamm vor seinen Augen, während Eury ihn so hart nahm wie noch nie zuvor. Das klatschen von Haut auf Haut erfüllte den Raum und wurde nur von dem rauen Stöhnen der beiden Männer unterbrochen. Mit einem erstickten Aufschrei kam Akihito ein weiteres Mal, doch Eury hörte nicht auf. Selbst als Akihito ächzend unter ihm zusammen sackte, bewegt er sich noch immer fordernd in dem Jüngeren bis der sich wieder aufrichtete und gegen den Russen presste. Trotz der aufkommenden Erschöpfung ließ die Erregung nicht nach. Noch immer jagte das flüssige Feuer durch Akihitos Adern und brachte ihn zum japsen. Noch fester presste er sich gegen den größeren und drückte ihn langsam zurück bis er auf den Knien hinter ihm saß und Akihito auf seinem Schoß hatte. Diese Position war neu für sie. Bisher hatte immer Eury die Kontrolle gehabt und den Kleineren genommen. Jetzt saß Akihito frei auf seinem Schoß und zeigte das auch in ihm genug Feuer steckte um den Älteren zu bändigen. Hart ließ er sich immer wieder auf Eurys steil aufgerichtete Erregung fallen. Laut stöhnend ließ der Russe sich nach hinten fallen und beobachtete die blonde Sirene auf seinem Schoß. Jeder Muskel in dem zarten Körper war bis zum zerreißen angespannt, der Rücken durchgedrückt, während Akihito das Tempo noch einmal erhöhte um ihn noch härter in sich aufzunehmen. Mit einem kehligen Aufschrei ergoss Eury sich tief in den Jüngeren und griff nach den schmalen Hüften. Auch Akihito warf den Kopf in den Nacken und ergab sich dem dritten Orgasmus. Seine Hüften zuckten nach vorn während er sich auf das bereits vollgespritzte Laken ergoss. Doch noch immer konnte er nicht aufhören. Nur minimal fühlte er sich bisher erleichtert. Mit einem Lächeln sah er hinter sich auf den liegenden Russen. Nicht einen Moment hatte er die Bewegung seiner Hüften unterbrochen und nahm jetzt langsam wieder an Tempo auf. Er genoss die großen Hände die hart über seinen Rücken kratzten. Keuchend ließ Akihito sich nach vorne fallen und stützte sich auf Eurys Oberschenkeln ab. Noch hatte er das vorherige Tempo nicht erreicht und Eury genoss den Anblick wie er sich immer wieder tief in dem zarten Körper versenkte. Akihito war mittlerweile schweißüberströmt und seine Haut glänzte in dem matten Licht. Seine Muskeln zitterten und doch konnte er nicht aufhören. Immer wieder nahm er den anderen in sich auf. Fingernägel bohrten sich in seine Hüften und nahmen ihm etwas von seinem Tempo, pressten ihn dafür aber härter runter. Laut stöhnte Akihito auf, wieder spannten sich seine Muskeln an. Doch bevor er kommen konnte drosselte Eury das Tempo weiter und bewegte sich jetzt beinahe sanft in dem Jüngeren. Seufzend entspannte Akihito sich wieder und passte sich den vorgegeben Bewegungen an. Doch auch so konnte er spüren wie sich die Spannung in seinem Unterleib wieder aufbaute. Mit einem erschöpften Aufschrei ergoss er sich ein letztes Mal und brach dann auf dem größeren zusammen. Auch Eury kam noch einmal in ihm, dann zog er den zierlichen Körper zu sich heran und strich sanft über die weiche Haut am Rücken. "Geht es dir jetzt besser?" Akihito war so erschöpft das er auf der Stelle hätte einschlafen können. Trotzdem richtete er sich auf und stützte sich dabei auf der breiten Brust unter ihm ab. Seine Stimme war rau und matt, deutlich war die Müdigkeit zu hören. "Wo fliegen wir hin?" Dunkel lachte Eury auf und spielte mit den kurzen Haaren in Akihitos Nacken. "Wir fliegen nach Hause." Misstrauisch legte Akihito den Kopf auf die Seite. "Was bedeutet nach Hause, wir haben Japan verlassen." "Natürlich, wir fliegen zu uns nach Hause. Du kannst zur Zeit nicht zurück nach Tokio, die Gefahr ist einfach zu groß." Der Jüngere wurde blass und setzte sich vollkommen auf. Zitternd begann er aus dem Bett zu klettern. Hastig griff Eury nach ihm, bevor er auf seinen vollkommen tauben Beinen zu Boden ging. "Das geht nicht! Ich muss sofort zurück." "Akihito beruhige dich. Weißt du eigentlich was in Japans Unterwelt gerade los ist? Mit deiner Versteigerung ist bekannt geworden das es einen größeren Hai im Becken gibt und das dieser deinen Asami gewaltig an den Eiern hat. So ungefähr niemand wird zur Zeit Respekt vor ihm haben. Wenn du da einfach so auftauchst bist du in größter Gefahr." Unwirsch löste Akihito den Griff und stand wackelig auf. Schmerzerfüllt begann er seine Sachen zusammen zu suchen und kleidete sich leise fluchend an. "Das ist mir vollkommen egal. Er hat Tao! Ich muss sofort wieder zurück." Seufzend erhob der Russe sich und zog sein Hemd wieder an. "Sei nicht so unvernünftig. Komm mit nach Russland und warte einfach mal ab. Asami und Feilong werden das ganze schon regeln." Abrupt blieb Akihito stehen und blickte zurück. "Feilong ist in Japan?" "Natürlich ist er das. Er war es der uns auf dich angesetzt hat. Nur deshalb haben wir auch die Auktion bemerkt." Angestrengt runzelte Akihito die Stirn, während er weiter zu Eury sah der gerade die Hose hoch zog und sie schloss. "Du sprichst immer von wir. Wen meinst du?" Grinsend blickte Eury auf. "Du hast ihn gerade kennen gelernt. Mein Vater hat mir geholfen, das hier ist sein Privatjet. Nur durch ihn konnte ich so viel Geld in so kurzer Zeit locker machen um dich zu kaufen." Akihito wurde noch blasser und wich unwillkürlich von der Tür zurück. "Dein Vater?" "Ja, er sitzt neben an und wartet darauf das wir wieder kommen. Und nur nebenbei gesagt hast du wohl seinen Traum von vielen kleinen, blonden Enkelkindern gründlich zerstört." Als er die Panik in Akihitos Gesicht sah musste Eury lachen. "Keine Sorge, Akihito. Er ist dir nicht böse, auch wenn es ihm doch ziemlich schwer fällt solche Beziehungen zu tolerieren, besonders bei seinen Söhnen." Warme Arme legten sich um den schlanken Körper und zogen ihn sanft von der Tür zurück. "Warum ist es dir so wichtig zurück nach Japan zu kommen?" "Ryotaro hat Tao, wer weiß was er ihm gerade antut. Er ist mein Freund, ich muss ihm einfach helfen!" Bedauernd strich Eury über das geschundene Genick. "Selbst wenn du zu Schaden kommst?" Traurig lächelte Akihito zu dem Größeren hoch. "Das bin ich doch schon längst. Vor Ryotaro konnte mich noch nicht einmal Asami beschützen. Um so wichtiger ist es das ich Tao rette, zumindest er ist noch vollkommen unschuldig und so sollte es auch bleiben." Noch einmal drückte Eury den Jüngeren an sich, dann öffnete er die Tür. "Dann wird es Zeit das du meinen Vater kennen lernst." Unsicher trat Akihito hinter Eury aus dem Schlafzimmer und verneigte sich respektvoll vor dem Älteren. Lächelnd zog der Blonde ihn näher heran und stellte sie vor, wobei er vom japanischen ins russische wechselte. Anscheinend sprach Jefim Albatof kein Japanisch, musterte den Jüngeren allerdings interessiert. Unbehaglich ließ Akihito seinen Blick durch den Jet wandern. Erst jetzt bemerkte er die Leibwächter die weiter vorne saßen und die Szene genau beobachteten. Ein leises Räuspern brachte ihn wieder zurück und er sah zurück zu Jefim. Der Blick des Alten war hart geworden und die hellen blauen Augen erinnerten Akihito wieder an Gletscher. Jetzt wusste er von wem Eury den Blick geerbt hatte. Sanft strich Eury ihm über den Kopf. "Mein Vater hat zugestimmt, er wird dich zurück bringen, allerdings nur unter der Voraussetzung das Asami für die Unkosten aufkommt." Jetzt musste Akihito grinsen, doch es wirkte nicht fröhlich. "Das wird er." Besorgt sah Eury dem Jüngeren ins Gesicht. Etwas düsteres war jetzt in Akihitos Blick und ließ ihn beinahe unheimlich wirken. "Bist du dir sicher? Es war ziemlich viel was wir geboten haben." Wild lachte Akihito auf, pures Feuer schien jetzt in seinen Augen zu tanzen. "Egal wie viel ihr bezahlt habt, Asami wird jede Summe bezahlen. Ich gehöre ihm und nichts auf dieser Welt wird daran jemals was ändern, noch nicht einmal der Tod, denn er wird mir bis auf den Grund der Hölle folgen." Unbehaglich übersetzte Eury die Antwort für seinen Vater und dieser nickte nur. Einen Moment später spürte Akihito wie der Jet seinen Kurs änderte, er war auf dem Weg nach Hause. Kapitel 8: Schmerz ------------------ Nachdenklich starrte Asami auf Feilong der noch immer sein Wasserglas in der Hand hielt. Bis auf das Wasser hatte dieser bis jetzt noch nichts zu sich genommen und so wie er auf das von Yoh zubereitete Mittagessen reagiert hatte würde er noch eine ganze Zeit nichts essen. Amüsiert hatten sie beobachtet wie der Chinese hastig aufgesprungen war um sich im Bad zu erleichtern während sie selber die Suppe aßen. Vollkommen bleich und fertig war Feilong schließlich zurückgekehrt und saß seitdem zusammen gekauert auf dem Stuhl. Viel hatten sie bisher nicht getan. Yoh hatte es bisher nicht geschafft Tao ausfindig zu machen. Deshalb hatte Asami Kirishima und Suoh ausgeschickt um den Untergrund auszuhorchen. Es sollte eigentlich nicht allzu schwer sein einen so mächtigen Oyabun wie Ryotaro ausfindig zu machen. Asami hatte genug davon in der Deckung zu bleiben, er würde jetzt handeln und sich seinem Bruder stellen. Plötzlich horchte Asami auf. Schritte waren auf dem Flur zu hören. Zu hastig und zu schnell näherte sich jemand der Tür. Hastig sprang Asami auf und packte Feilong an der Schulter. Ohne etwas zu erklären schob er den Jüngeren in den geheimen Panikraum und öffnete einen der Schränke. Hinter ihm schloss Yoh die Tür und lauschte auf die Geräusche in der Wohnung. Noch war niemand eingedrungen, doch es konnte nicht mehr lange dauern. Routiniert lud Asami zwei Waffen, eine gab er Feilong, die andere behielt er in der Hand. Das Splittern von Holz war zu hören, laute Schritte dröhnten durch den Flur in Richtung des Schlafzimmers. Türen knallten gegen die Wände und innerhalb weniger Minuten war das komplette Penthouse eingenommen. Vollkommen lautlos näherte Asami sich der Tür und lauschte. Im Schlafzimmer wurde anscheinend alles auseinander genommen. Deutlich waren die Schranktüren zu hören die aufgerissen wurden und immer wieder klopfte es an den Wänden. Anscheinend wussten die Eindringlinge von dem geheimen Raum und suchten diesen jetzt. Vorsichtig zog Asami sich wieder zurück. "Ihr bleibt hier. Ich werde dafür sorgen das der Weg frei wird, doch dann müsst ihr schnell sein. Yoh, ich verlasse mich darauf das ihr Akihito in Sicherheit bringt." Ernst nickte der Jüngere und kontrollierte noch einmal kurz seine Waffe. Doch Feilong griff nach dem Arm des Japaners. "Was hast du vor?" Entschlossen schüttelte Asami ihn ab und schlich wieder zurück um zu lauschen. Noch einmal blickte er auf seine beiden Begleiter zurück, dann nickte er und öffnete die Tür. Hastig warf er sie hinter sich wieder zu. Dann waren Schüsse zu hören. Der Lärm entfernte sich und Feilong stürmte selber zur Tür und sprang mit erhobener Waffe in das Schlafzimmer. Das Zimmer sah aus als wäre eine Bombe eingeschlagen, alle Türen des Einbauschränke waren aufgerissen, die Gardinen waren herunter gerissen worden und die Matratze des Bettes lag aufgeschlitzt auf dem Boden. Kleine Federn flogen durch die Luft und machten die Situation ein wenig surreal. Schritte waren zu hören, doch bevor Feilong reagieren konnte, war Yoh vorgesprungen und rang den Unbekannten zu Boden. Lautlos bewegte Feilong sich zur Tür und betrat den Flur. Schnell hatte er die Wohnung gesichert und kehrte in das Schlafzimmer zurück. Yoh hatte den Fremden an die Überreste vom Bett gefesselt und wartete auf seine Rückkehr. Mit ernstem Gesicht sah Feilong zu ihm und zeigte ihm seine blutigen Fingerspitzen. Zwar konnte er nicht genau sagen ob das Blut von Asami war, doch es gab Grund zur Sorge. Mit einem bösartigen Blick sah der Chinese auf den Gefangenen. Es wurde Zeit wieder er selbst zu sein. Der Jet war nur gelandet um Akihito von Bord gehen zu lassen. Direkt als er wieder heimischen Boden unter den Füßen hatte, drehte die Maschine wieder ab und rollte auf die Startbahn zu. Allein stand Akihito auf dem Rollfeld und sah dem russischen Jet hinterher der immer schneller wurde und schließlich im Himmel verschwand. Jetzt war er auf sich gestellt. Jefim hatte zwar zugestimmt Akihito zurück nach Japan zu bringen, jedoch hatte er seinem Sohn nicht erlaubt sich in die internen Streitigkeiten der Yakuza einzumischen. Blinklichter machten ihn darauf aufmerksam das die Landung nicht unbemerkt geblieben war. Hastig humpelte Akihito auf die dunklen Hallen in seinem Rücken zu und machte sich daran den Flughafen möglichst unauffällig zu verlassen. Zum Glück war er durch seinen Job recht gut darin sich zu verstecken. Nachdem er etwa zwei Stunden ausgeharrt hatte traute Akihito sich langsam wieder hervor und schlich sich in das moderne Terminal. Das Geld, welches Eury ihm hastig zugesteckt hatte, hielt Akihito fest umklammert und steuerte ein Taxi an. Erleichtert nicht mehr laufen zu müssen ließ er sich in das weiche Polster sinken und nannte die Adresse vom Penthouse. Vollkommen erschöpft konnte er gerade noch verhindern einzuschlafen. Noch immer tat ihm jeder Zentimeter seines Körpers weh. Eury hatte nicht zu viel versprochen, sein Unterleib brannte wie Feuer und doch war es das wert gewesen. Der Geruch des Russen auf seinem Körper war ihm tausend Mal lieber als der Ryotaros. Mit einem schmerzhaften Winseln kletterte Akihito schließlich aus dem Wagen und schleppte sich auf den Aufzug zu der ihn zum Penthouse bringen würde. Er konnte nur hoffen das Asami Zuhause war, denn er hatte keinen Schlüssel mehr. Wenn dieser jedoch im Shion war, würde es eine verdammt lange Nacht vor der Tür werden, denn noch eine Tour würde er heute nicht mehr schaffen. Schon jetzt konnte Akihito sich kaum noch auf den Beinen halten. Endlich war er ganz oben angekommen und stieg aus. Ein Blick auf die Tür reichte aus, das Akihito alles um sich herum vergaß. Sie war nicht etwa aufgebrochen worden, es hingen nur noch klägliche Reste an den Angeln. Panisch schleppte Akihito sich in die Wohnung und sah die Einschusslöcher in den Wänden und das Blut auf dem Boden. So schnell er konnte erkundete Akihito die restlichen Zimmer, doch überall bot sich ihm das gleiche Bild. Schränke waren umgeworfen worden, der Inhalt rücksichtslos auf dem Boden verteilt. Das große Bett Asamis war aufgeschlitzt worden und überall flogen Federn herum. Einzig der Panikraum war unangetastet. Hektisch lief Akihito auf den unscheinbaren Schrank zu in dem Asami den Großteil seiner Waffensammlung aufbewahrte. Es fehlten nur zwei Waffen der Rest war noch da. Unschlüssig runzelte Akihito die Stirn. War das jetzt gut oder doch eher schlecht. Nichts im gesamten Penthouse verriet ihm irgendetwas über den Verbleib Asamis. Die Worte Eurys über Asamis anscheinende Schwäche gingen ihm wieder durch den Kopf. Frustriert trat er gegen den Schrank und wendete sich ab. Nur ein schmales Messer steckte Akihito ein, bevor er die Wohnung wieder verließ. Sein nächstes Ziel ging er diesmal zu Fuß an und er bereute es schon nach wenigen Metern. Trotz der späten Stunde waren noch genügend Menschen unterwegs, das er zumindest halbwegs das Gefühl hatte sich unauffällig zu bewegen. Noch immer konnte er Ryotaro nicht genau einschätzen, er wusste wie gefährlich dieser Mann war, jedoch nicht wie mächtig. War er in der Lage ihn hier mitten auf den Straßen Tokios zu finden? Akihito konnte nur hoffen das dies nicht der Fall war. Seine trüben Gedanken wurden jäh unterbrochen als er einen Feuerschein wahr nahm. Er brauchte einen Moment bis er begriff. Das Shion brannte. Die Feuerwehr war bereits vor Ort und die Polizei versuchte die Schaulustigen auf Abstand zu halten. Adrenalin durchströmte Akihito und er rannte auf einen der Polizisten zu. Er wusste das dieser auf Asamis Gehaltsliste stand und er somit gute Chancen hatte Antworten zu bekommen. Panisch griff er nach dem Mann und schrie ihn beinahe an. "Wo ist Asami?" Im ersten Moment wollte der Beamte ihn einfach zurück stoßen doch dann erkannte er Akihito. Bedauernd schüttelte er den Kopf und schob ihn sachte zurück. "Keiner weiß wo Asami ist. Niemand hat ihn gesehen seit hier die Hölle ausgebrochen ist. Geh nach Hause." Verzweifelt klammerte Akihito sich an die Uniform. "Ich kann nicht nach Hause, das Penthouse ist ein Schlachtfeld." "Geh, verlass Tokio. Die Herrschaft von Asami wurde anscheinend heute Nacht brutal beendet. Verlass die Stadt solange du noch kannst, Kleiner" Wie betäubt blieb Akihito stehen und starrte in die Flammen die aus dem Gebäude schlugen. Asami war fort. Mit tauben Fingern griff er nach dem kleinen Handy das er mitgenommen hatte und wählte blind eine Nummer. Es dauerte nicht lange bis eine tiefe Stimme zu hören war. "Ryotaro? Du hast gewonnen. Lass Tao gehen und du bekommst von mir was du willst." Die Kälte in seinem Inneren war so übermächtig geworden das er nichts mehr spürte. Selbst der Stimme im Hörer konnte er nur noch bedingt folgen. Gerade noch so erkannte er das ihm ein Treffpunkt mitgeteilt wurde, dann legte er auf. Mit schweren Bewegungen drehte er dem Feuer den Rücken zu und verschwand in der Dunkelheit. Er sah den Schatten nicht der sich sofort zurück zog. Die goldenen Augen die aufblitzten und ihm dann folgten. Akihitos Welt lag in Trümmern. Vollkommen erschöpft schleppte er sich durch die dunklen Straßen Tokios. Er wusste nicht mehr genau wann er das letzte Mal richtig geschlafen hatte. War es wirklich erst gestern gewesen das Ryotaro ihn verkauft hatte? Zeit schien eine vollkommen neue Bedeutung zu bekommen und zog sich wie Kaugummi. Jede Sekunde, jeder Atemzug schien Stunden anzudauern. Mit einem schmerzerfülltem Wimmern lehnte Akihito sich an eine Hauswand. Er konnte nicht mehr. Jede Faser in seinem Körper schmerzte. Mit jedem Moment der verging spürte Akihito wie sein Wille bröckelte. Nichts machte mehr wirklich Sinn. Jetzt wo Asami fort war, was sollte er dann noch? Tränen liefen ihm über die Wangen als er an die goldenen Augen mit dem unbändigen Willen denkt. Doch dann verschieben sich seine Gedanken. Wieder sind es goldene Augen, doch diesmal sind es nicht Asamis. Vor seinem inneren Auge sieht er Gold mit der Kälte des Eises ohne jede menschliche Wärme. Geschwungene Lippen die sich zu einem sadistischem Grinsen verziehen und das schöne Gesicht in eine Maske des Wahnsinns verwandeln. Ryotaro. Entschlossen richtet Akihito sich wieder auf und humpelt weiter. Vor einem unscheinbaren Hochhaus bleibt er schließlich stehen und drückt auf den Klingelknopf. Nichts rührt sich. Eigentlich auch nicht allzu verwunderlich, immerhin ist es mitten in der Nacht. Mit einem leisen Knurren presst Akihito den Finger wieder auf den Knop und klingelt Sturm. Endlich ist ein Knacken in der Leitung und eine verschlafene Stimme ist zu hören. "Ja?" "Hey Kou. Ich bins, Akihito. Kann ich kurz hoch kommen?" Die Antwort hört Akihito schon nicht mehr, doch die Tür wird mit einem Summen geöffnet. Erleichtert schiebt Akihito sie auf und steigt in den kleinen Aufzug. Keine zwei Minuten später steht Akihito seinem Freund gegenüber und wird von diesem in seine Wohnung gelassen. Verschlafen streicht Kou sich die Haare aus dem Gesicht. "Mensch, Akihito. Wo warst du die ganze Zeit? Ich hab dich seit einem Monat nicht mehr gesehen. Erst lädst du uns in die Schweiz ein, dann dampfst du mit dieser blonden Schnalle ab und dann bekommen wir die Nachricht das du im Krankenhaus liegst. Wir wurden noch nicht einmal zu dir vorgelassen weil du auf der Intensivstation warst. Weißt du eigentlich was für Sorgen wir uns gemacht haben?" Schuldbewusst blickte Akihito zu Boden. Irritiert sah er jedoch schnell wieder auf, als er hörte wie Kou scharf einatmete. "Verdammte Scheiße, wer hat dir das denn angetan?" Erst dann begriff Akihito. Noch immer war sein Genick blau, und um seinen Hals herum konnte man sogar so etwas wie Fingerabdrücke erahnen. Der erste Impuls war den Kopf zu schütteln, doch dann überwand er sich und zuckte nur leicht mit den Schultern. "Hör zu Kou, ich habe nicht viel Zeit, ich muss gleich wieder los. Kannst du mir einen Gefallen tun und zu dem Penthouse gehen um meine Kamera zu holen." Misstrauisch wanderte Kous Blick über sein Gesicht und blieb wieder an seinem Genick hängen. "Was ist los? War er das?" Kou nannte keinen Namen, doch Akihito wusste sofort das er Asami meinte. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen während er den Kopf schüttelte. "Er ist es nicht gewesen. Ich bin da in etwas verdammt großes verwickelt, bitte frag nicht. Es ist viel zu gefährlich." "Du bist in etwas großes verwickelt? Weißt du eigentlich wie du da redest, Akihito? Du bewegst dich als hättest du einen Zusammenstoß mit einem Güterzug hinter dir. Seit einem Monat warten wir auf eine Nachricht von dir, selbst für deine Verhältnisse ist das lang. Und jetzt bittest du mich deine Kamera aus einen fremden Penthouse zu holen. Verdammt Akihito, was ist hier los?" Der andere hatte sich in Rage geredet und deutete anklagend mit dem Finger auf Akihitos Brust. "Dieser Asami hat uns die Hölle heiß gemacht weil wir ihn nicht sofort benachrichtigt hatten das du fort warst. Er hätte Takato beinahe den Kopf abgerissen als dieser meinte das du eine Ische klar gemacht hast. Kaum das wir in Tokio zurück waren schienen wir andauernd von Testosteronbolzen in Anzügen verfolgt zu werden. Ernsthaft, an jeder Ecke stand einer. Und du sagst alles ist wie immer und dich soll nicht fragen?" Nur mit Mühe konnte Akihito ein Stöhnen unterdrücken als der Finger auf seine geschundene Haut tippte. "Bitte Kou, es ist wichtig. Glaub mir Asami war nie eine Gefahr für mich. Es tut mir Leid wenn ich euch so viel Sorge bereitet habe. Bitte tu mir diesen letzten Gefallen und hol meine Kamera aus dem Penthouse, am besten sofort. Ich weiß nicht wie lange man es noch einfach betreten kann. Einen Schlüssel wirst du nicht brauchen, die Tür ist offen." Hastig schrieb Akihito die Adresse auf einen kleinen Zettel und gab ihn Kou. "Was macht deine Kamera in einer Wohnung im Shinjuku? Warum hast du sie zurück gelassen?" Müde senkte Akihito den Kopf. Am liebsten wäre er jetzt einfach gegangen, doch sein Freund verdiente Antworten und ein wenig Zeit konnte er noch erübrigen bis er sich mit Ryotaro traf. "Ich habe sie nicht zurückgelassen. Asami hat sie für mich aus der Schweiz nach Hause geholt. Sie liegt wahrscheinlich in meinem Zimmer in einem Glasschrank. Sollte dieser noch verschlossen sein, schlag einfach die Tür ein und nimm sie dann mit." Jetzt stand Kou der Mund offen. "Dein Zimmer. In einem Penthouse. In Shinjuku. Aber deine Wohnung ist doch in-" Hastig unterbrach Akihito ihn. "Ich weiß. Doch seit ich in Hongkong gewesen bin habe ich auch ein Zimmer dort und wenn ich wirklich ehrlich bin habe ich die meiste Zeit in Asamis Penthouse gelebt. Ich kann es dir nicht wirklich erklären, doch er hat mir Halt gegeben. Er war es der mir geholfen hat mit allem was mir geschehen ist fertig zu werden." Akihito musste nicht erklären wen er mit meinte. Es war nicht nötig einen Namen zu nennen. Verständnis glomm in den dunklen Augen von Kou dann presste er seinen Freund fest an sich. "Natürlich hole ich die Kamera. Aber irgendwann wirst du mir alles ganz genau erklären müssen." In dem festen Griff versteifte Akihito sich sofort und er konnte nur hoffen das Kou es nicht etwa auf sich bezog. Verdammter Ryotaro. Verdammter Eury. Konnte er nicht einmal auf einen Yakuza, Mafiosi oder sonst was treffen der auf Blümchen-Sex stand. Nur mühsam schaffte Akihito es das ehrliche Lächeln seines Freundes zu erwidern, während er möglichst unauffällig versuchte die Tränen aus seinen Augenwinkeln weg zu blinzeln. Endlich ließ Kou ihn los und Akihito konnte einen Schritt zurück treten. Mit einem Mal wurden Kous Augen groß. "Scheiße noch mal, Akihito. Ist das etwa eine Waffe in deinem Hosenbund?" Verlegen griff Akihito nach der Automatik und schob sie etwas tiefer, damit sie nicht so stark auffiel. Eigentlich hatte er sie in seinem Rücken in den Bund stecken wollen, doch dann hatte er zu große Angst gehabt sie könnte herausfallen ohne das er es bemerkte. "Willst du dich etwa selbst kastrieren? Was denkst du was passiert wenn die einfach los geht?" Müde lächelnd winkte Akihito ab und drehte sich zur Tür um. "Sie wird nicht einfach los gehen, Kou. Die Sicherung ist noch drinnen. Vergiss einfach was du gesehen hast und hol die Kamera. Bitte." Ratlos blieb sein Freund in der stehen als Akihito den Aufzug betrat. "Bis bald Akihito, dann wirst du mir alles erklären müssen." Doch Akihito hob nur die Hand und winkte ab. Der andere war schon eine ganze Weile verschwunden, als ihm klar wurde das Akihito mit keiner Silbe erwähnt hatte das er die Kamera bei ihm abholen würde. Kapitel 9: Verloren ------------------- Lautlos schlich Asami durch das vollkommen leere Bürogebäude und blieb vor einer unscheinbaren Tür stehen. Noch einmal sah er sich genau um, dann zog er hastig einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete sie. Drinnen ließ er hastig sein Jackett auf den Boden fallen, entledigte sich der Weste und schlüpfte schnell aus dem Halfter. Leise fluchend knöpfte Asami das Hemd auf und schob es vorsichtig von seinem verletzten Arm. Die Blutung hatte fast aufgehört und der Stoff klebte jetzt schmerzhaft auf der Wunde. Mit zusammengebissenen Zähnen zog er den widerspenstigen Stoff herunter und drückte ihn sofort wieder fester auf die Wunde. Vorsichtig befeuchtete Asami einen Lappen und begann die Wunde zu reinigen. Aus einer Schublade vom Schreibtisch holte er Verbandszeug heraus und versorgte seinen Arm. Er hatte Glück, es war nur ein Streifschuss. So gut es ging schälte Asami sich aus seiner restlichen Kleidung. Aus einem unscheinbaren Aktenschrank holte er sich Wechselkleidung und schlüpfte schnell in die ausgeblichene Jeans und den Hoodie mit Kapuze. Anstatt seine bevorzugten handgearbeiteten Lederschuhe trug Asami jetzt abgetragene Sneakers. Ein prüfender Blick in den Spiegel zeigte ihm das nichts mehr an den verletzten Mann erinnerte der vor wenigen Minuten das Gebäude betreten hatte. Die blutige Kleidung stopfte er nachlässig in den jetzt leeren Aktenschrank und schloss die Tür. Seufzend setzte er sich auf den abgewetzten Bürostuhl hinter dem Schreibtisch. Anders als der in seinem eigentlichen Büro war dieser billig und aus dünnen Pressholz. Asami hatte in der ganzen Stadt verteilt Räume wie diesen hier. Rückzugsorte an denen er sich mit allem versorgen konnte was er brauchte. Vorsichtig bewegte er den Arm, es schmerzte doch es würde gehen. Aus einer weiteren Schublade holte Asami ein kleines Prepaid Handy und legte die Karte ein. Es waren keinerlei Nummern eingespeichert, doch das brauchte er auch nicht. Die wichtigsten Nummern kannte Asami auswendig. Die Frage war jetzt nur bei wem er sich zuerst melden würde. In erster Linie musste er erst mal wieder Tokio unter seine Kontrolle bekommen. Das er Akihito am Shion gesehen hatte machte es jetzt nicht einfacher. Zu gern wäre er zu ihm gegangen und hätte ihn in Sicherheit gebracht. Doch der sicherste Ort derzeit war einfach so weit wie möglich fern von ihm. Feilong würde sich seiner annehmen müssen. Asami konnte nur hoffen das dieser schnell genug war. Nicht auszudenken wenn ihn jetzt jemand in seine Finger bekommen würde. Deutlich hatte er den hinkenden Gang des Fotografen gesehen. Hatte bemerkt wie viel Kraft es den Jüngeren kostete sich überhaupt zu bewegen. Er wusste nicht wie Akihito es geschafft hatte nach Tokio zurück zu kehren, doch er war erleichtert gewesen ihn zu Kou gehen zu sehen. Jetzt konnte er nur darauf hoffen das dieser auch dort blieb. Allerdings kannte er den Charakter Akihitos nur zu gut. Der Junge zog Ärger einfach magisch an und wenn dieser ihn nicht fand lief er ihm selber entgegen. Seine Entscheidung war gefallen und er hob das Handy hoch um zu wählen. Es klingelte nur kurz, dann hatte er Feilong dran. "Akihito ist hier." Draußen war es kalt. Akihito wusste nicht ob es an den tatsächlich gefallenen Temperaturen lag oder daran das er so müde war. Trotzdem blieb er keine Sekunde still stehen. Zu groß war seine Angst einfach zusammen zu brechen wenn er der Erschöpfung nur einmal nachgeben sollte. Die Zeit schien zwischen seinen Fingern zu zerrinnen während Akihito sich mühsam zum Treffpunkt schleppte. Zu gern hätte er auch jetzt wieder ein Taxi genommen, doch er wusste nur zu gut das er es dann nicht mehr schaffen würde aufzustehen. Die Strecke bis zur Kachidoki Bücke kam ihm endlos vor. Es wurde bereits langsam hell am Horizont als Akihito sie endlich erreichte. Schon von weitem konnte er die dunkle Limousine sehen die dort am Rand stand. Wie gern hätte Akihito jetzt sein Handy gehabt und Feilong angerufen, oder noch besser Asami. Doch er war allein. Eine Gänsehaut die nichts mit der Kälte zu tun hatte kroch Akihito den Rücken hinauf. Direkt vor der großen Limousine blieb er stehen. Die hintere Tür öffnete sich und Ryotaro stieg langsam aus. Goldene Augen blitzten belustigt auf. Einen Moment glaubte Akihito so etwas wie Verlangen zu sehen, doch er musste sich geirrt haben. Nur mühsam konnte Akihito sich überwinden noch einen Schritt näher zu kommen. "Wo ist Tao?" "Vertraust du mir etwa nicht?" Theatralisch seufzte er auf und griff in den Wagen. Eine kleine zarte Gestalt kam zum Vorschein. Ein dickes schwarzes Halsband lag um den schlanken Hals und war über eine Leine mit Ryotaros Hand verbunden. "Hier ist dein wertvoller Tao. Hälst du dich denn auch an deinen Teil des Geschäfts?" Einen Moment lang zögerte Akihito als er einen Wagen mit ziemlich hoher Geschwindigkeit bemerkte, der sich der Brücke näherte. Dann trat er direkt vor Ryotaro und griff nach Taos Leine. Der Junge hatte geweint, wirkte ansonsten aber unversehrt. Sanft strich Akihito über die feuchte Wange und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Deutlich war er sich dabei der Gegenwart des Älteren bewusst, besonders sein amüsiertes Grinsen brannte auf der Haut. "Jetzt wo wir das geklärt haben, leg das hier an." Der amüsierte Ton war eiskalt geworden und Akihito wusste das seine Schonfrist vorbei war. Er kannte den Gegenstand den Ryotaro in der Hand hielt nur zu gut. Widerstrebend nickte Akihito und griff nach dem festen Leder. Seine Finger zitterten als er sich selbst den Maulkorb anlegte, diesmal immerhin nur mit einem kleinen Knebel, und die Schnallen schloss. Dann blickte er in die kalten Augen vor sich und er zog an der Leine Taos. Neugierig legte Ryotaro den Kopf auf die Seite und ließ los. Akihito nahm Tao das Halsband ab und schob ihn außerhalb der Reichweite des Älteren. Da er nicht mehr sprechen konnte schmiegte er nur kurz seine Wange an die des Jüngeren. Keine Sekunde ließ er dabei die Straße aus den Augen und wie er es erwartet hatte tauchte der Wagen den er gerade eben schon bemerkt hatte auf der Brücke auf. Nur noch wenige Meter trennten sie noch. Mit einem dumpfen Laut stieß er Tao von sich, als er Yoh erkannte der den Wagen lenkte. Er sah wie auch Ryotaro das Fahrzeug bemerkte und hechtete auf ihn zu. Dieser schien damit nicht gerechnet zu haben und war eine Sekunde überrumpelt. Das reichte Akihito. Er warf sich mit seinem kompletten Gewicht auf den Größeren und warf ihn gegen die Brüstung. Eine schreckliche Sekunde spürte Akihito wie der Ältere es schaffte sein Gleichgewicht zu halten dann gab er endlich nach und beide stürzten über das Geländer der Brücke. Mit quietschenden Bremsen kam der Wagen zum Stehen und Feilong sprang heraus. Sofort packte er den vollkommen verängstigten Tao und presste ihn fest an sich. Tao schrie und wehrte sich. Er wollte unbedingt zum Brückengeländer über das sein Freund verschwunden war. Nur mit Mühe gelang Feilong es den Jüngeren zu bändigen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er wie Yoh sich dem anderen Wagen mit gezogener Waffe näherte. Ein Schuss ertönte und er steckte die Waffe ein um an das Brückengeländer zu laufen. Hastig suchte der frühere Leibwächter die Wasseroberfläche ab. Unwillkürlich versteifte Feilong sich und seine Finger gruben sich tief in Taos Arme. Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte Yoh sich um und schüttelte den Kopf. In diesem Moment hatte Feilong das Gefühl seine Welt würde zusammenbrechen. Für einen kurzen Moment lockerte sich sein Griff um Tao und dieser befreite sich. So schnell er konnte lief er zu dem Brückengeländer und schrie laut Akihitos Namen. Panisch beugte er sich über die Brüstung während seine Augen die Wasseroberfläche absuchten. Doch weder Akihito noch Ryotaro waren wieder aufgetaucht. Nur mit Mühe gelang es ihm den Jüngeren vom Geländer weg zu ziehen, doch endlich gelang es ihm Tao in den Wagen zu setzen. Kaum das er selber eingestiegen war fuhr Yoh auch schon los. Sie waren gerade von der Brücke runter als sie auch schon das verräterische Flackern der Polizeilichter sahen. Erleichtert atmete Feilong auf und presste den vollkommen apathisch wirkenden Tao an sich. Seit er auf der Sitzbank saß hatte der Jüngere keinen Laut mehr von sich gegeben. Nur ein leichtes Zittern verriet die Gefühle die in ihm tobten. Geistesabwesend griff Tao nach seiner Wange an der Akihito ihn berührt hatte, sein Blick ging dabei vollkommen ins Leere. Besorgt beobachtete Feilong Taos Bewegungen, wusste jedoch nicht wie er den Jüngeren in diesem Moment trösten sollte. Es war nicht zum ersten Mal das er selber jemanden sterben sah, doch für Tao musste es eine unheimlich schwere Erfahrung gerade sein hatte er den anderen bisher genau davor immer beschützt. Und jetzt musste er es ausgerechnet bei dem lieben Akihito erleben. Feilong freute sich überhaupt nicht auf den Anruf den er gleich tätigen musste, doch Asami musste benachrichtigt werden. Nachdenklich zog er sein Handy aus der Tasche und starrte darauf. "Das würde ich noch nicht tun." Ertappt zuckte Feilong zusammen und starrte nach vorne zu Yoh. "Aber er muss es erfahren." "Das wird er auch, doch du hast gesagt das er sich gerade eben schon so merkwürdig angehört hat. Was denkst du wie Asami reagieren wird wenn er von Akihitos Tod erfährt. Wenn ich daran erinnern darf, Tokio brennt jetzt schon." Hilflos presste Feilong Tao fester an sich. "Wir können es aber auch nicht einfach verheimlichen. Was ist wenn er es von jemand anderen erfährt?" "Und wer soll es Asami sagen? Nur wir waren auf der Brücke und der Fahrer des anderen Wagens lebt nicht mehr." "Es gibt immer Zeugen, vergiss nicht das auch Kobari mit runter gestürzt ist." "Er ist nicht gestürzt, Akihito hat ihn gestoßen um mich zu retten!" Überrascht senkte Feilong den Kopf und begegnete dem entschlossenen Blick Taos. "Das ist nichts was man verheimlichen muss. Akihito hat mich gerettet." Kalte Finger griffen nach dem Telefon in Feilongs Fingern und nahmen es ihm ab. Ohne den Blickkontakt zum Älteren zu unterbrechen wählte Tao die Nummer die als letztes im Speicher aufgeführt wurde. Während er darauf wartete das abgenommen wurde brannte der letzte Kuss Akihitos heiß auf seiner Stirn. Asami war schon lange nicht mehr auf den Straßen Tokios gewesen. In seiner Position war da eigentlich auch nicht nötig. Doch heute Nacht war alles anders. Es gab nicht viele die es wagten gegen ihn zu rebellieren, doch die wenigen die es doch taten reichten vollkommen um ein heilloses Chaos auf den Straßen anzurichten. Seine Clubs brannten, sein Penthouse war gestürmt worden, Asami war abgetaucht. Viele fragten sich wie lange Asami sich noch an der Macht halten konnte. Ein böses Grinsen schlich sich auf seine Züge. Auf jeden Fall gab es schon einige Zweifler weniger, dafür hatte er persönlich gesorgt. Doch den einen den er suchte hatte er noch immer nicht gefunden. Ein Gefühl sagte ihm das sein Bruder in der Nähe sein musste wenn Akihito wieder in der Stadt war. Außerdem konnte er nicht glauben das Ryotaro nicht vor Ort sein würde, wenn sein jüngerer Bruder unterging. Lautlos öffnete Asami die Tür vor sich und betrat einen langen Flur. Nur gedämpft waren Geräusche zu hören während er so leise wie möglich weiter lief. Sein Ziel lag im dritten Stock, dort wo die Büros dieses Etablissements waren. So schäbig wie es unten wirkte, so elegant war es hier oben. Ein dicker Teppich lag auf dem Boden und dämpfte jedem seiner Schritte. Anstatt eines schmalen Flurs gab es hier oben eine große Empfangshalle mit geschmackvollen Sitzgelegenheiten die strategisch günstig im Raum verteilt waren. Hier oben gab es nur eine Tür auf die er sich hastig zubewegte. Jeden Moment rechnete Asami damit das jemand vor ihm auftauchte und den Weg versperrte, doch nichts geschah. Ohne zu zögern griff er nach seiner Automatik und öffnete die Tür. Das Büro war um einiges pompöser als man es erwartete und deutlich zu edel um zu dem schäbigen Freudenhaus darunter zu passen. Asami schenkte der Ausstattung des Büros jedoch keine Aufmerksamkeit, sein Blick galt einzig der Waffe die genau auf ihn gerichtet war. "Ich habe dich schon erwartet, Asami." Verärgert zogen Asamis Augen zusammen und wurden schmal. "So respektlos heute, Akaya?" Unwillkürlich zuckte der Ältere hinterm Schreibtisch zusammen als er derart vertraulich mit seinem Vornamen angesprochen wurde. Er brauchte einen Moment bis sich seine Schultern wieder strafften und er selbstsicher grinste. Asami hörte das leise Klicken als die Waffe vor ihm entsichert wurde. "Warum sollte ich vor einem toten Mann Respekt haben, der alles verloren hat?" "Habe ich das?" Kühl drehte Asami sich herum und schloss die Tür hinter sich. Leise drehte er den Schlüssel im Schloss, bevor er sich wieder dem Mann hinter dem breiten Schreibtisch zuwandte. "Wann hast du das letzte Mal mit deinen Freunden telefoniert?" Langsam wurde das breite Gesicht blass. "Das ist nicht möglich. Er hat uns seinen Schutz versprochen." Böse lachte Asami auf. "Er? Glaubst du wirklich Ryotaro macht sich irgendetwas aus Verrätern? Von ihm kannst du keinen Schutz erwarten." Langsam näherte Asami sich dem Mann hinter dem Schreibtisch, seine Hand mit der Waffe noch immer in der Bauchtasche des Hoodies vergraben. Erschrocken zuckte der Ältere zusammen als er bemerkte das Asami sich ihm trotz Waffe näherte. Hastig legte er seinen Finger wieder an den Abzug und drückte ab. Ein lauter Knall ertönte und Asami zuckte zusammen als die Kugel knapp an ihm vorbei ging und in die Wand einschlug. Ohne zu zögern riss Asami seine Hand aus der Tasche und richtete seine eigene Waffe auf seinen Gegenüber. Ein zweiter Schuss war zu hören und der ältere sackte mit einem Ächzen zusammen. Verzweifelt versuchte er seine Hand auf die blutende Wunde zu pressen, bemerkte jedoch überrascht das er dazu keine Kraft mehr hatte und er stattdessen langsam vom Stuhl auf den Boden rutschte. Über ihm tauchte Asami mit einem ausdruckslosen Gesicht auf, noch immer die Waffe auf ihn gerichtet. Obwohl er spüren konnte wie das Leben ihn verließ musste Akaya auflachen. "Du magst für heute deine Macht behalten, Asami. Doch das was dir am allerwichtigsten war hast du schon längst verloren." Blut lief aus seinem Mundwinkel und für einen kurzen Moment genoss er noch einmal das Gefühl von Macht. Noch immer gab Asamis Gesichtsausdruck nichts von seinen Gefühlen preis, doch seine Augen wirkten für einen Sekundenbruchteil unsicher bevor der Blick wieder hart wurde. "Was meinst du," fragte er mit ausdrucksloser Stimme. "Ich meine das dein kleiner Goldjunge, der den unter deinen persönlichen Schutz gestellt hast, nicht mehr am Leben ist. Meine Leute haben mir gerade berichtet das er von der Kachidoki-Brücke gestürzt ist, zusammen mit jemand anderen. Bisher ist keiner von beiden wieder aufgetaucht, obwohl sofort das Flussufer abgesucht wurde." Rau lachte der Ältere und spuckte etwas Blut aus. "Der mächtige Asami Ryuichi, kann noch nicht einmal einen Jungen beschützen. Wer soll dir-" Der Schuss hallte unnatürlich Laut in Asamis Ohren. Gefühllos sah er auf den anderen herab als der Kopf leblos zu Boden fiel. Asami brauchte einen Moment bis es bemerkte das sein Handy klingelte. Nur einer hatte diese Nummer, mit einem unguten Gefühl nahm er den Anruf entgegen. Zu seiner Überraschung war jedoch nicht Feilong am anderen Ende. Im ersten Moment hatte Asami Probleme die Worte zwischen den herzzerreißenden Schluchzern zu verstehen, doch dann begriff er den Sinn darin. Akaya hatte die Wahrheit gesagt. Akihito war tatsächlich von der Brücke gestürzt. Es dauerte bis Tao in der Lage war ganze Sätze zu sprechen und bis Asami alles erfahren hatte was er wissen musste. Ohne den Toten noch eines Blickes zu würdigen verließ Asami das Büro und machte sich auf den Weg nach draußen. Es gab jetzt nur noch einen Ort wo er sein wollte. Noch war Akihito nicht gefunden worden. Er würde den Fotografen nicht eher aufgeben bis er seine Leiche gefunden hatte, zumindest das war er dem Jüngeren schuldig. Anscheinend hatte dieser sein Leben gegeben um Tao vor seinem Bruder zu retten. Akihito verdiente es gefunden zu werden. Kapitel 10: Das Ende -------------------- Der Aufprall auf die Oberfläche war hart und Akihito schrie erschrocken auf. Sofort schoss ihm Wasser in Mund und Nase. Verzweifelt strampelte er und spürte wie seine Gliedmaßen durch das kalte Wasser taub wurden. Schon jetzt wusste er nicht mehr wo oben und unten war. Immer schwerer fiel es Akihito sich überhaupt zu bewegen. Seine Klamotten hatten sich vollgesogen und hingen als zusätzliches Gewicht an ihm. Der Kampf hatte nur Sekunden gedauert und doch kam es ihm vor als wäre er schon ewig im Wasser. Durch den Maulkorb war es Akihito nicht mehr gelungen tief Luft zu holen bevor er in das Wasser gestürzt war. Seine Lunge brannte, sein gesamter Körper verlangte nach Sauerstoff. Ein letztes Mal versuchte Akihito nach oben zu gelangen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Sein Blickfeld verkleinerte sich und er nahm nur noch die eisige Kälte um sich herum wahr. Eine Hand griff nach ihm und zerrte ihn grob nach oben. Sekunden später durchbrach Akihitos Kopf die Wasseroberfläche und er hechelte mühsam nach Luft, während er unsanft auf das Ufer zugeschoben wurde. Unsicher griff Akihito nach den großen Steinen vor sich und mit Hilfe schaffte er es auf einen hinauf. Noch immer röchelte er hilflos und versuchte verzweifelt das Wasser in seinem Hals los zu werden. Alles verschwamm vor seinen Augen als sein Körper vergeblich versuchte sich von dem Wasser in seiner Luftröhre zu befreien. Grob wurde Akihito am Kopf gepackt und der dicke Lederriemen gelöst. Kaum war der Knebel aus seinem Mund verschwunden krümmte Akihito sich zusammen und würgte mühsam das eingeatmete Wasser hervor. Fest wurde über seinen Rücken gestrichen und langsam beruhigte Akihitos Atmung sich wieder. Vollkommen erschöpft ließ Akihito sich auf den Rücken fallen und sah zu seinem Retter auf. Unwillkürlich erstarrte er. Direkt neben ihm saß Ryotaro. Genauso nass wie er selber, starrte der Ältere auf ihn herab. In der Hand hielt er noch immer den Lederriemen des Maulkorbes. Ohne auf Akihitos schwache Gegenwehr zu achten, zog er den Jüngeren auf die Beine und zerrte ihn unsanft hinter sich her, weg vom Ufer. Sie mussten ein gutes Stück von der Brücke abgetrieben worden sein, denn Akihito erkannte das sie sich jetzt Hamarikyu-Park befanden. Zu dieser frühen Stunde war allerdings niemand im Park unterwegs. Selbst die üblichen Nachtschwärmer waren nirgends zu sehen und hatten es vorgezogen den Unruhen auf Tokios Straßen in dieser Nacht fern zu bleiben. Noch immer keuchend folgte Akihito dem Älteren. Etwas anderes blieb ihm auch nicht übrig, spürte er doch den Schraubstockartigen Griff um sein Handgelenk. Erst auf einer Wiese unter einem großen Baum blieb Ryotaro stehen und ließ Akihito los, bevor er sich am Baumstamm niederließ. Zähneklappernd blieb Akihito stehe und schlang die Arme um sich. Ihm war vorher schon kalt gewesen, doch jetzt fror er erbärmlich. Auch dem anderen schien kalt zu sein, deutlich konnte er die Gänsehaut im Nacken Ryotaros sehen. Eine gefühlte Ewigkeit stand Akihito vollkommen still und beobachtete den anderen. Dieser knurrte schließlich unzufrieden auf und zog den Jüngeren zu sich herab. Grob zog er Akihito die Jacke von dem Schultern und schob den dünnen Pullover darunter hoch. Vor Schreck machte der Fotograf sich steif und versuchte hastig aus der Reichweite des Älteren zu kommen, doch dieser zog ihn mühelos zurück. Einen Moment später saß Akihito nur noch mit seiner Unterwäsche bekleidet auf dem Schoß des Älteren. Noch einmal versuchte der Jüngere Abstand zwischen sich und den anderen zu bekommen. Frustriert knurrte Ryotaro auf und gab Akihito eine schallende Ohrfeige. "Jetzt halt endlich still, oder willst du dir in der Kälte etwa den Tod holen?" Geschockt hielt Akihito tatsächlich einen Moment still. In dieser Zeit schälte auch Ryotaro sich aus den nassen Klamotten und zog dann den halbnackten Fotografen an sich. Die Haut unter Akihito war eiskalt, begann sich aber bei dem erzwungenen Körperkontakt zu erwärmen. Unwillkürlich schlang Akihito seine Arme um die breiten Schultern und presste mit seinem gesamten Körper an den Mann unter sich. Er wusste nicht wie lange sie so da gesessen hatten. Nur langsam kehrte die Wärme in ihre Glieder zurück. Gedankenverloren zeichnete Ryotaro Kreise auf Akihitos helle Haut. An dem Bissabdruck unterhalb des Genicks verharrten seine Finger. "Der ist nicht von mir," stellte er vollkommen ruhig fest. "Nein, das ist er nicht." Noch immer presste Akihito sein Gesicht fest in die Halsbeuge des Älteren und suchte dort verzweifelt den Schutz den er bei diesem Mann nicht finden würde. "Von wem?" Noch immer war die Stimme ruhig, doch Akihito konnte die Kälte dahinter spüren. Er kannte diese Stimme und die Gefahr darin. Asami war in gewissen Momenten genauso, doch niemals hatte seine Aggression sich gegen den kleinen Fotografen gerichtet. Vorsichtig versuchte Akihito sich von dem anderen zu lösen, doch dieser hielt ihn fest, während die Finger den Biss weiter umkreisten. "Eury Albatof. Du warst es doch der mich zu ihm geschickt hat." "Eury? Nein, du wurdest an einen Jefim Albatof verkauft." "Eury ist sein Sohn." Der Griff um Akihito wurde fester, war aber noch nicht unangenehm. "Warum hat dieser Eury dich zurück nach Tokio gebracht?" Wimmernd versuchte Akihito sich aus dem Griff zu lösen. Zu deutlich konnte er spüren wie die Ruhe in dem Älteren schwand und etwas anderem Platz machte. "Ich habe ihn darum gebeten." "Macht Eury immer das worum du ihn bittest?" "Manchmal." Rau lachte Ryotaro und fuhr mit den Fingern tiefer über Akihitos Rücken. "Manchmal. Sag mir kleiner Akihito, was hast du an dir das alle Mafiagrößen denen du begegnest nach deiner Pfeife tanzen?" Erschrocken versuchte Akihito sich aufzurichten und bog unwillkürlich den Rücken durch als die Finger in seiner Short verschwanden und schamlos durch die Ritze in Richtung seines Eingangs strichen. Als hätte Ryotaro darauf gewartet zog er prompt die ihn störende Short runter. Jetzt saß Akihito vollkommen nackt auf seinem Schoß und konnte jetzt auch die große Erregung von Ryotaro spüren. Leise wimmerte Akihito als Ältere seinen harten Schwanz aus seinem Gefängnis befreite und ihn sachte an der Kehrseite des Jüngeren rieb. Ein tiefes Stöhnen kam aus der Kehle des anderen. Noch einmal versuchte Akihito den Älteren von sich weg zu schieben, spürte stattdessen jedoch nur wie er angehoben wurde und Ryotaro sich in Position brachte. Langsam wurde der Kleinere herunter gelassen. Beinahe hätte Akihito aufgeschrien, während Ryotaro immer tiefer in ihn eindrang. Im letzten Moment schaffte er es seinen Arm hochzureißen und vor seinen Mund zu pressen. Schon fast sanft bewegte der Ältere sich in ihm und auch Akihito konnte die aufkommende Wärme in seinem Inneren nicht leugnen. Keuchend ließ er sich gegen die breite Brust sinken und atmete den Geruch des anderen ein. Seine Hüften wurden fest gepackt und im vorgegeben Takt fest an den Älteren gepresst. Immer wieder. Schon bald spürte Akihito keine Kälte mehr. Schweiß lief ihm über den Rücken. Ryotaro füllte ihn vollkommen aus und gab seinem Körper die Wärme die ihm fehlte. Ohne es zu wollen reagierte Akihitos Körper auf den Älteren und begann selbstständig sich gegen den Größeren zu bewegen. Der letzte Rest von Vernunft hatte sich tief in der hintersten Ecke seines Verstandes verzogen und konnte es nicht fassen was gerade geschah. Schon wieder ein Yakuza und schon wieder gab er sich ihm hin. So ganz normal konnte er auch nicht mehr sein. Je schlimmer die Männer zu ihm waren um so mehr fuhr er auf sie ab. Vielleicht sollte er mal einen Psychologen aufsuchen wenn er das hier überleben sollte. Schaden konnte das auf jeden Fall nicht. War nur die Frage wie er das hier erklären sollte. Er konnte ja schlecht sagen: "Hallo, mein Name ist Akihito und ich schlafe mit jedem Mafiaboss der mich entführt." Dann war ihm ein Platz in der Klapsmühle auf jeden Fall sicher. Mit einem lauten Stöhnen kommt Ryotaro in ihm und presst den schlanken Körper fest an sich. Ein leises Winseln entkommt Akihito und sofort lässt der Ältere ein wenig nach. Nach Luft japsend lehnt der Kleinere sich an die breite Brust. Seine eigene Erregung presst sich dabei schmerzhaft zwischen sie. Ängstlich weicht Akihito zurück als er eine Hand an seinem harten Schwanz spürt, doch Ryotaro fährt nur damit fort an der harten Länge auf und ab zu streichen. Verlangend schmiegt Akihito sich noch fester in die Hand des Größeren, ein raues Stöhnen kam über seine Lippen als auch endlich kam und sich über die Hand des Älteren ergoss. Schwer Atmend lehnte Akihito seinen Kopf gegen die breite Schulter und schloss die Augen. Große Hände strichen über seinen Rücken und entspannten ihn zusätzlich. Ein verzweifeltes Lachen bahnte sich seinen Weg durch Akihitos Brustkorb und brach schließlich aus seinem Mund hervor. Stirnrunzelnd sah der Ältere auf ihn herab. Noch immer schwer atmend versuchte der Kleinere zu erklären. "Wenn ich vorher gewusst hätte das man dich nur von einer Brücke schmeißen muss damit du sanft zu einem bist, hätte ich es schon vor zwei Tagen getan." Jetzt musste auch Ryotaro grinsen. "Da kann ich dir nur zur Vorsicht raten, das funktioniert wohl nicht immer. Doch so langsam kann ich verstehen was die anderen in dir gesehen haben und ich muss sagen es gefällt mir." Unsicher blickte Akihito in die goldenen Augen. "Was meinst du damit?" "Ich denke das ich auf dein Angebot eingehe und dich wieder mitnehmen werde." Nervös biss der Jüngere sich auf die Lippen. "Ich weiß was ich dir zugesagt habe und ich werde auch dazu stehen, wenn du dein Wort hälst und Tao sicher ist. Doch eines muss ich wissen bevor wir gehen." "Und das wäre?" Die Stimme klang dunkel und entspannt, doch Akihito konnte deutlich spüren wie die Erregung des anderen in ihm zuckte. "Auch auf die Gefahr hin das ich dich jetzt gerade total verärgere, muss ich es dennoch wissen. Ist Asami noch am Leben?" Das Zucken in ihm war diesmal noch stärker und die Augen die auf ihn herab sahen wurden merklich kühler, trotzdem brach Akihito keine Sekunde den Blickkontakt. "Warum willst du das wissen, kleiner Akihito." Noch immer klang die Stimme samtig und dick wie Honig, doch der Wahnsinn schien langsam in die goldenen Augen zurück zu kehren. Nervös leckte Akihito sich über die Lippen und lehnte seinen Kopf gegen die breite Brust vor sich. "Er ist der eine, der mir folgen wird bis auf den Grund der Hölle. Nur zu ihm kann ich gehören, denn er hat als erstes Anspruch auf mich erhoben." Flüsterte er leise, fast ängstlich. "Trotzdem werde ich mich an mein Wort halten. Es wird nicht mehr nötig sein mir Fesseln anzulegen, denn du hast Tao gehen lassen." Harte Finger gruben sich in Akihitos malträtierten Nacken und der Jüngere wimmerte leise auf. "Er ist noch am Leben." Gerade als Akihito erleichtert aufatmen wollte spürte er die Finger noch fester in seiner Haut. Diesmal konnte er ein Schmerzenschrei nicht unterdrücken. "Dank dir werde ich ihm auch nicht weiter nachstellen, denn allein dein Verlust wird ihn vernichten. Ich brauche jetzt nichts weiter als mich zurück zu lehnen und ihn zu beobachten. Und weißt du was das beste dabei ist, kleiner Akihito?" Zitternd schüttelte Akihito den Kopf, immer bewusster wurde ihm das sie noch immer vollkommen nackt, in einem Park unter einem Baum saßen. Der Schweiß trocknete auf seiner Haut und hinterließ eine unangenehme Kühle. "Während Ryuichi untergeht werde ich den Grund dafür in meinem Bett haben. Du wirst mir gehorchen und für mich die Beine breit machen wann immer ich es will und es gibt nichts was mein kleiner Bruder dagegen tun kann. Denn so wie ich das sehe, wird er glauben das du Tod bist. Wir sind ziemlich weit abgetrieben worden. Selbst wenn er sofort wieder die Kontrolle über Tokios Straßen an sich reißen sollte, wird er uns hier nicht mehr rechtzeitig finden. Diesmal wird er dich nicht wieder zurück holen, Akihito. Du wirst bei mir bleiben und jeder meiner Launen gehorchen, so wie du es versprochen hast." Grob wurde Akihito zu Boden geschubst und bevor er aufstehen konnte hielt Ryotaro ihm den Maulkorb entgegen. Resigniert schloss Akihito die Augen, während ihm eine Träne über die Wange lief. Trotzdem nahm er ihn entgegen und legte ihn ohne Widerspruch an. Nur kurz kontrollierte der Ältere die Riemen und zog anschließend den in seinem Genick noch ein wenig fester. Ohne auf die nassen Sachen zu achten die noch auf dem Boden lagen zog er Akihito hinter sich her. Jetzt war der Jüngere doch froh dem Maulkorb zu tragen, konnte man ihn doch so nicht sofort erkennen. Ohne sich um die Passanten zu kümmern die langsam immer zahlreicher wurden verließ er den Hamarikyu-Park und zerrte Akihito zu einem Hotel das direkt neben an war. Leider war der Eingang zum Hotel auf der anderen Seite, so das sie eine ordentliche Strecke vollkommen Nackt zurück legen mussten. Mittlerweile war der Kopf vom Fotografen feuerrot und er sah nur noch auf den Boden. Zu peinlich war es ihm in die Augen der Leute zu sehen. Was mussten sie nur von ihm denken, so wie er herum lief, nackt und nur mit einem Maulkorb bekleidet. In der Hotellobby war es angenehm warm, trotzdem zitterte Akihito vor Kälte. Noch immer sah er nicht auf, ließ sich stattdessen von dem Größeren einfach hinterher ziehen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern ging Ryotaro auf den Empfangstresen zu und verlangte ein Zimmer auf seinen Namen. Zu Akihitos Überraschung, denn er hatte eher damit gerechnet hochkant gleich wieder raus zu fliegen, wurde der abschätzende Blick des Mannes hinter dem Tresen sofort ganz aufgeregt und unter mehrmaligen Verbeugungen wurden sie schließlich in einen kleinen privaten Aufzug geschoben. Ein junger Page kam sogar noch schnell zu ihnen und legte ihnen zwei kuschelige Decken um die Schultern. Irritiert sah Akihito auf und begegnete dem spöttischen Blick des Älteren. Da er nicht sprechen konnte, verlegte der Fotograf sich darauf fragend zu gucken. Ryotaro zuckte nur mit den Schultern und meinte daraufhin: "Das Hotel gehört mir." Akihito nickte und senkte dann wieder den Blick. Ganz oben hielt der Aufzug schließlich und der Jüngere sah das sie direkt in einer Suite angekommen waren. Mitten im Raum blieb er stehen und beobachtete wie Ryotaro zu den Schränken ging und begann sich anzuziehen. Nur zögernd wagte er es sich dem Mann zu nähern. Obwohl es hier im Raum angenehm warm war zitterte Akihito noch immer. Beiläufig sah der Größere auf ihn herab und bemerkte wie jämmerlich der kleine Fotograf mittlerweile aussah. Am ganzen Körper schien es keinen Fleck mehr zu geben der noch unversehrt war, dunkle Schatten lagen unter seinen Augen und er zitterte am ganzen Leib. Sachte griff er nach Akihitos Maulkorb und zwang ihn so auf zu sehen. "Du gehst jetzt duschen, dafür darfst du den Maulkorb kurz ablegen. Danach legst du dich ins Bett bis ich dich wieder abhole oder dir andere Anweisungen gebe. Hast du mich verstanden?" Unbeholfen nickte Akihito, da der Ältere ihn noch immer fest hielt. Gleich als dieser ihn los ließ steuerte Akihito die Tür an hinter der er das Badezimmer vermutete. Zu seiner Überraschung hatte er jedoch nicht das Bad gefunden, sondern ein großes Büro mit einer grandiosen Aussicht über Tokio. Unter anderen Umständen wäre Akihito wahrscheinlich hingerissen gewesen, jetzt jedoch schnaubte er nur kurz frustriert auf und ging zur nächsten Tür. Erst hinter der dritten Tür wurde er fündig und betrat erleichtert das Badezimmer. Hastig öffnete er schweren Schnallen und legte den Maulkorb ab. Eine heiße Dusche war in seinem jetzigen Zustand einfach himmlisch. Noch immer war ihm eiskalt und jetzt konnte er auch spüren wie das Sperma Ryotaros ihm am Bein hinab lief, wobei er nur hoffen konnte das es wirklich erst jetzt zu sehen war. Mit einem wohligen Laut trat Akihito unter den heißen Wasserstrahl und genoss die belebende Wärme. Nach einer gefühlten Ewigkeit erst konnte Akihito sich von der Dusche los reißen. Widerwillig trocknete er sich ab und legte dann das schwere Leder wieder an. Sofort wurde seine Laune wieder schlechter als er den unangenehmen Knebel zwischen seinen Lippen spürte. Noch immer grummelnd kehrte er in das große Schlafzimmer zurück und steuerte sofort auf das Bett zu. Ryotaro hatte nichts von Kleidung erwähnt und Akihito hatte beschlossen den Älteren nicht unnötig zu reizen. Im Bett würde er keine Kleidung benötigen um sich warm zu halten. Erschöpft kletterte er auf die weiche Matratze und zog die kuschelige Decke über sich. Akihito hätte schwören können das er noch nie ein so bequemes Bett hatte. Er war schon fast eingeschlafen als Ryotaro aus dem Büro kam und auf ihn zu trat. Kurz wurde der Maulkorb gelöst und der Ältere fummelte an irgendetwas herum. Akihito erkannte es nicht mehr genau, da er seine Augen kaum noch offen halten konnte. Nach einem kurzen Moment wurde ihm das Leder wieder umgelegt und Akihito erkannte das der Knebel entfernt worden war, was jedoch nichts daran änderte das er seinen Kiefer nicht bewegen konnte. Doch immerhin konnte er jetzt seinen Mund schließen ohne diesen dämlichen Gummipenis zwischen den Zähnen zu haben. Kurz bevor er endgültig wegdämmerte galten seine letzten Gedanken Asami. Er konnte nur hoffen das dieser die Nacht überlebt hatte und auch ohne ihn weiter machen würde. Insgeheim glaubte Akihito nicht daran das der Yakuza an irgendetwas zerbrechen würde. Asami war stark, schon immer gewesen. Daran musste er zumindest glauben, ansonsten war das was Ryotaro mit ihnen vorhatte das Ende. Kapitel 11: Untergang --------------------- Frustriert lag Akihito in dem großen Bett und langweilte sich. Noch immer war Ryotaro nicht bei ihm gewesen und hatte ihm erlaubt aufzustehen. Ein halbes Jahr war es jetzt her das er zusammen mit dem Älteren von der Brücke gestürzt war. Ryotaro hatte sich in den ersten Wochen in Osaka sehr auf Akihitos Erziehung konzentriert. Der Jüngere hatte schnell gelernt zu gehorchen, hatte der Ältere doch äußerst schmerzhafte Methoden um seine Missbilligung zu zeigen. Doch wenn er es schafft den Älteren zufrieden zu stellen waren seine Tage recht angenehm. Und äußerst langweilig. Niemand hier kümmerte sich wirklich um ihn. Natürlich wurde ihm Essen zubereitet und auch sein Wäsche wurde gewaschen. Doch reden oder sich anderweitig mit ihm beschäftigen tat niemand außer Ryotaro. Allmählich hatte Akihito das Gefühl die Wände hoch zu gehen. Es war jetzt schon nach elf Uhr und mittlerweile schmerzte ihm die Blase und wenn der Ältere nicht bald auftauchte würde hier ein nasses Missgeschick passieren. Das Frühstück mit dem mittlerweile kalten Tee, stand auch schon seit einer Ewigkeit auf dem Tisch. Zumindest musste er nicht mehr diesen lästigen Maulkorb tragen, zumindest nicht tagsüber. Manchmal konnte Akihito selber nicht glauben worüber er sich freute. Sein gesunder Menschenverstand schien sich vor einem halben Jahr in diesem Park endgültig verabschiedet zu haben. Nicht nur das er es geschafft hatte sich mit seinem Peiniger zu arrangieren, nein Akihito hatte tatsächlich angefangen zu akzeptieren das er wohl für den Rest seines Lebens hier bleiben würde. Manchmal freute er sich sogar auf Ryotaro, und das nicht nur weil er ziemlich dringend auf die Toilette musste. Auch dem Sex konnte Akihito immer mehr abgewinnen und ertappte sich manchmal dabei wie er ihn tatsächlich genoss. Er wusste nicht wie lange er es in dieser Situation noch aushielt, denn entweder würde seine Verstand sich irgendwann endgültig verabschieden oder er würde daran zerbrechen. Äußerlich vollkommen ungerührt betrat Asami das Shion. Seit es vor einem halben Jahr vollkommen ausgebrannt war, wie auch all seine anderen Clubs, hatte sich viel getan. Alles war jetzt frisch renoviert und die pompöse Neueröffnung war medienwirksam gefeiert worden. Asami hatte es geschafft in dieser einen Nacht wieder die vollkommene Kontrolle über Tokios Unterwelt wiederzuerlangen. Doch der Preis war hoch gewesen. Seit er über das Brückengeländer gestürzt war, hatte niemand mehr Akihito gesehen. Es war als hätte der kleine Fotograf niemals existiert. Selbst in seinem Penthouse gab es kaum noch Spuren von ihm. Die Eindringlinge damals hatten ganze Arbeit geleistet und den Großteil der Möbel beschädigt. Das meiste hatte Asami ersetzen lassen, doch hatte er es nicht über sich gebracht das Zimmer von Akihito zu räumen. Es wäre ihm wie ein Verrat an Akihito vorgekommen seine Sachen zu beseitigen, selbst wenn er ihn bis heute nicht hatte finden können. Mit einem Nicken begrüßte er Kirishima der ihm die Tür zu seinem Büro aufhielt. Wortlos griff er nach den Berichten in Kirishimas Hand und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Noch bevor er etwas sagen kann taucht Suoh in der Tür mit frischen Kaffe auf. Leicht genervt seufzt Asami auf. "Ist heute irgendetwas besonderes?" Betroffen sieht Suoh auf und tauscht hastig einen Blick mit Kirishima. Noch einmal blickte Asami genervt auf. "Ich weiß welches Datum heute ist, es ist genau ein halbes Jahr her das Akihito verschwunden ist. Ist das irgendein Grund sich heute anders zu verhalten als normal? Es hat eine Zeit vor ihm gegeben und es gibt auch eine nach ihm." Auffordernd sah Asami seine beiden engsten Mitarbeiter an, die daraufhin hastig das Büro verließen. Ohne den Kaffe zu beachten öffnet Asami den ersten Bericht und begann zu lesen. Doch die Buchstaben schienen sich vor seinen Augen bewegen und wollten keinen wirklichen Sinn ergeben. Wen wollte er was vormachen? Frustriert warf Asami den Bericht zurück auf den Schreibtisch. Natürlich war es ein besonderes Datum für ihn heute. Jeder einzelne Tag war ein besonderer, denn an jedem einzelnen hatte er Akihito nicht gefunden. Wut keimte in ihm auf, noch nicht einmal die letzte Ehre hatte er dem Fotografen erweisen können. Es gab keinen Grabstein, nichts was an Akihito erinnern konnte. Mit einem heiseren Aufschrei flog die Kaffetasse an die Wand und zersprang. Nichts war in Ordnung. Er funktionierte nur noch, doch ansonsten gab es nichts mehr wofür es sich zu kämpfen lohnte. Endlich öffnete sich die Schlafzimmertür. Ohne auf einen Befehl zu warten schoss Akihito aus dem Bett und rannte in das Badezimmer um sich endlich zu erleichtern. Beinahe entkam ihm ein Wimmern während sich seine Blase entleerte. Mit einem deutlich besseren Gefühl verließ Akihito das Badezimmer wieder und wollte gerade an Ryotaro vorbei ins Bett zurückkehren als er ein surrendes Geräusch hörte. Noch bevor er sich zum Älteren herumdrehen konnte spürte Akihito schon wie der Gürtel auf seiner nackten Haut aufkam. Mit einem erstickten Schrei landete er vor dem Bett auf dem Boden und rollte sich instinktiv zusammen. Doch der erwartete Schlag blieb aus. Nach einem weiteren Moment wagte Akihito es vorsichtig aufzusehen. Entgegen seiner Erwartung sah Ryotaro nicht weiter verärgert aus. Ohne weiter auf den Jüngeren zu achten zog er gerade wieder den Ledergürtel in die Schlaufen seiner Hose und schloss ihn. Langsam erhob Akihito sich wieder, blieb jedoch in einem respektvollen Abstand. "Das nächste Mal wirst du erst um Erlaubnis bitten, bevor du aufstehst." Ergeben nickte Akihito und starrte auf den hellen Teppich, er wusste das Widerrede vollkommen zwecklos war. "Zieh das hier an und komm dann in mein Schlafzimmer." Überrascht sah Akihito auf und konnte gerade noch das fangen was Ryotaro ihm zuwarf bevor dieser den Raum wieder verließ. Er brauchte einen Moment bis er begriff das es eine Lederhose war. Mit gerunzelter Stirn begutachtete er die Hose und sah sich dann nach einem Oberteil um, doch es gab keins. Seufzend ergab Akihito sich schließlich in sein Schicksal und zog die enge Hose an. Er brauchte einen Moment bis sie endlich richtig saß und er sie zuschnüren konnte. Noch einmal sieht Akihito sich nach einem Oberteil um, doch es gibt noch immer keins. Nur kurz blieb er vor dem Bodentiefen Spiegel stehen und inspizierte den roten Striemen der sich von seiner linken Schulter bis zur Hüfte zog. Ryotaro hatte mit ziemlich viel Kraft zugeschlagen. Mit zusammengebissenen Zähnen strich er vorsichtig über den Striemen und zischte bei der Berührung leise auf. Na klasse, konnte der Tag noch schlimmer werden? Nur mühsam konnte Akihito sich von seinem Spiegelbild losreißen um sich endlich auf den Weg zu dem Älteren machen. Auf keinen Fall wollte er diesen weiter reizen. Auch so konnten die Launen des Älteren ohne Vorwarnung umschlagen. Einen letzten sehnsüchtigen Blick auf das Tablett mit seinem Frühstück werfend machte Akihito sich auf den Weg in das andere Schlafzimmer. Immerhin durfte er sich jetzt schon alleine im Haus bewegen wenn er einen direkten Befehl bekam. Es war zwar nur eine Kleinigkeit doch Akihito hatte gelernt mit wenigem Zufrieden zu sein. Er wurde bereits erwartet. Ryotaro saß entspannt auf seinem großen Bett und las in einem Buch, welches er sofort beiseitelegte als Akihito hereinkam. Unterwürfig blieb Akihito am Fußende stehen und senkte den Blick. Ihm waren dabei nicht die Gegenstände entgangen die neben dem Älteren lagen. Erschrocken zuckte er zusammen als er mit einem Mal etwas an seinem Hals spürte. Er hatte nicht gehört wie Ryotaro sich ihm genähert hatte. Dieser ließ sich von Akihitos Reaktion nicht stören und schloss das breite Halsband und befestigte auch noch eine Leine daran. Dort wo er gesessen hatte lag noch der mittlerweile vertraute Maulkorb. Akihito wollte sich gerade vorbeugen um nach ihm zu greifen als Ryotaro sachte an der Leine zog um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Wortlos zeigte er auf die Sitzgruppe am Fenster und Akihito sah erst jetzt das dort ein Tablett mit einem Teller Omuraisu und Taiyaki stand. Vorsichtig blickte er zu dem größeren auf bevor er sich an den Tisch setzte und begann alles hungrig in sich hinein zu schaufeln. Ein Blick auf die Uhr verriet Akihito das es schon fast fünfzehn Uhr war und das hier war seine erste Mahlzeit des Tages. Es dauerte nicht lange und das Tablett war vollkommen leer gefuttert. Mit einem zufriedenen Seufzer lehnte Akihito sich zurück und rieb sich über den jetzt ordentlich gefüllten Bauch. Er sah nicht wie der Ältere ihm amüsiert beobachtete während er noch Anweisungen am Telefon weiter gab. Akihito sah erst auf als Ryotaro ihm den Maulkorb entgegenhielt. Mittlerweile hatte er sich an das unangenehme Tragegefühl gewöhnt und legte ihn sich routiniert an. Zwar verstand er nicht was der Yakuza so toll an dem Ding fand, doch er fühlte sich längst nicht mehr so unangenehm an wie am Anfang, besonders da der Knebel nur noch selten eingelegt war und er so immerhin seinen Mund schließen konnte. Ein fester Zug an der Leine brachte Akihitos Aufmerksamkeit zurück in die Gegenwart und er schloss flink die Schnallen am Hinterkopf. Wie immer kontrollierte Ryotaro sie und strich dann bestätigend über das blonde Haar. Er war zufrieden. Erleichtert atmete Akihito auf, erstarrte jedoch sofort als er Ryotaros Worte hörte. "Wir gehen heute aus, Akihito. Ich erwarte von dir das du dich genau an meine Befehle hälst, glaubst du das du das hinbekommst?" Beklommen nickte Akihito und starrte in die kalten goldenen Augen über sich. Noch nie hatte Ryotaro ihn irgendwohin mitgenommen und jetzt wollte er mit ihm ausgehen. Akihito wusste nicht ob das ein gutes Zeichen war. Einerseits sehnte er sich danach endlich das Haus zu verlassen in dem er seit einem halben Jahr eingesperrt war. Andererseits wusste er nicht was ihn erwartete wenn er mit Ryotaro weg ging. Etwas hatte sich in den letzten Monaten geändert. Noch immer war es nicht ungefährlich in der Gegenwart des Älteren. Innerhalb weniger Sekunden konnte dessen Laune komplett umschlagen. Anstatt Zärtlichkeit kam dann der Schmerz, doch selbst Zärtlich war bei Ryotaro nicht besonders sanft. So wie im Hamarikyu-Park hatten sie nie wieder miteinander geschlafen. Meist konnte Akihito sich am nächsten Morgen kaum bewegen und der Schmerz begleitete ihn auch den Rest des Tages. Die Spuren auf seinem Körper waren auch Tage später noch zu sehen. Ungeduldig wurde Akihito an der Leine zum bereitstehenden Wagen gezogen. Noch immer nervös kletterte er hinter Ryotaro hinein und ließ sich auf dem Boden zu seinen Füßen nieder. Zufrieden lächelte der Ältere und strich sachte über die blonden Haare. "Wir haben noch ein paar Termine bevor wir zum entspannten Teil des Abends übergehen können. Du wartest im Wagen und bewegst dich nicht, Akihito." Bestätigend nickte der Jüngere und versuchte eine bequeme Position zu finden in der er es einige Stunden aushalten würde. Immerhin wusste er nicht wie lange er würde warten müssen. Ein fieser Tritt in die Seite erinnerte Akihito an die Gegenwart Tanakas und er rutschte hastig näher an Ryotaro heran. Hasserfüllt sah Akihito in die dunklen Augen des Sekretärs. Nur mit Mühe hatte er sich ein Aufjaulen verkneifen können, doch er gönnte dieser fiesen Ratte den Triumph nicht. Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Am Ziel angekommen warf Ryotaro kommentarlos die Leine zu Boden und stieg aus. Tanaka ließ es sich nicht nehmen noch einmal nach Akihito zu treten als er seinem Boss folgte. Doch der hatte bereits damit gerechnet und wich geschickt aus. Die Autotür schloss sich und es wurde dunkel im Wagen. Am liebsten hätte Akihito sich jetzt aufgerichtet um sich umzusehen, die Anweisung Ryotaros war jedoch unmissverständlich gewesen. So blieb Akihito zusammengekauert auf dem Boden liegen und wartete auf die Rückkehr der Männer. Er wusste nicht wie lange er gewartet hatte. Zwischendurch war er sogar einmal eingeschlafen. Er schreckte jedoch sofort auf als die Tür wieder geöffnet wurde und der Yakuza einstieg. Ein leichtes Lächeln lag auf Ryotaros Lippen als er Akihito noch immer unterwürfig auf dem Boden kauern sah. Mit den Fingerspitzen fuhr er über die kühle Haut auf Akihitos Rücken. Diesmal unterband er den versteckten Tritt in Akihitos Rippen indem er seinen Fuß dazwischen stellte. Tanaka erbleichte als er sah das er anstatt den kleinen Fotografen seinen Chef getroffen hatte. "Noch einmal und du wirst seinen Platz auf dem Fußboden einnehmen, Akira." Die Stimme war samtig und dick wie Honig, trotzdem nickte der Sekretär panisch und lehnte sich hastig zurück als der Wagen anfuhr. Dankbar schmiegte Akihito sich an das warme Bein des Yakuzas und genoss die Streicheleinheiten die dieser ihm zukommen ließ. Manchmal fühlte Akihito sich wie ein Haustier, er wurde gefüttert, gestreichelt und hin und wieder kam ein Arzt vorbei der ihn durchcheckte. Sogar ein eigenes Halsband und eine Leine konnte er sein eigen nennen. Was für ein Glück er doch hatte kein echter Hund zu sein dachte er sarkastisch, während er weiterhin getätschelt wurde, als solcher wäre er bestimmt schon längst kastriert worden. Trotzdem konnte er nichts dagegen tun das er sich über diese Momente der Zärtlichkeit freute. Ihm war nur zu bewusst das ihm ein normales Verhalten immer mehr abhandenkam, doch er konnte nichts dagegen tun. Das hier war jetzt sein Leben und es war besser für ihn wenn er sich damit arrangierte. Sie fuhren eine gefühlte Ewigkeit. Akihito wurde erst bewusst wie lange er gewartet als er auf die Armbanduhr Tanakas sah. Es war beinahe dreiundzwanzig Uhr, er musste mindestens sechs Stunden in dem kalten Wagen gekauert haben. Endlich hielten sie an und Ryotaro griff nach der Leine. Das war für Akihito das Zeichen sich sofort zu erheben und ihm zu folgen. Jedoch hatten die letzten Stunden ihre Spuren hinterlassen und er sank mit einem leisen Schmerzenslaut wieder zu Boden. Zu seiner Überraschung spürte Akihito wie warme Hände ihn an den Schultern ergriffen und ihm heraus halfen. Dann jedoch wurde ihm klar das Tanaka ihm nicht seinetwegen half. Sie hatten direkt vor einem Club angehalten vor dessen Tür ein dicker roter Teppich lag. Eine lange Schlange stand auf dem Gehweg und nicht wenige hatten sich zu der Limousine gedreht und beobachteten wer da wohl gerade angekommen war. Nur mühsam gelang es Akihito auf seinen schmerzenden Beinen zu folgen ohne das er stolperte. Ohne auf die Schlange zu achten bewegte Ryotaro sich auf den Eingang zu und wurde sofort von den Türstehern hindurch gewunken. Ihn würdigten sie dabei keines Blickes. Drinnen war es laut und warm. Für einen Moment fühlte Akihito sich wie erschlagen von den Menschen um sich herum. Es war dunkel und überall wo er hinsah bewegten sich Menschen. Erst auf dem zweiten Blick erkannte Akihito das sich ausschließlich Männer um sie herum aufhielten. Die meisten waren ähnlich wie er in Leder gekleidet. Es gab aber auch normale Kleidung und sogar einige die aussahen als würden sie nur Unterwäsche tragen. Der vorherrschende Farbton war schwarz. Jetzt wusste Akihito warum er das heutige Outfit trug, er fiel so wie er war noch nicht einmal mit seinem Maulkorb auf. Zwar sah er niemanden sonst der einen trug, ansonsten war jedoch alles von Halsbändern über Leinen bis hin zu Fesselungen alles vertreten. Vor der großen Tanzfläche gab es eine Showbühne die Akihitos Blick magisch anzog. Auf ihr stand ein nackter Mann, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, der nur ein Halsband am Körper trug. Sein gesamter Körper war mit roten Striemen überzogen. Er war so positioniert worden das jeder einen guten Blick auf ihn hatte während immer wieder eine Peitsche auf ihn niederging. Nach jedem Schlag keuchte er so laut das sogar Akihito ihn noch hören konnte, dann bedankte er sich bei seinem Master und bat um einen weiteren Schlag. Unwillkürlich presste er sich fester an Ryotaros Rücken, während sie weiter durch die Menge zu einer Sitznische an der Seite gingen. Der Ältere folgte Akihitos Blick und blieb einen kurzen Moment stehen um ihm etwas spöttisch ins Ohr zu raunen. "Solltest du heute Abend durch irgendetwas mein Groll auf dich ziehen wirst du derjenige sein der dort oben steht." Wie angewurzelt blieb Akihito stehen und starrte auf den breiten Rücken vor sich. Allein bei dem Gedanken bildete sich eine Gänsehaut auf seinem Rücken. Ein Ruck an der Leine riss ihn jedoch schnell aus den Bildern die sich unwillkürlich vor seinem Auge abspielten und er folgte eilig. Der Tisch den sie ansteuerten war besetzt, doch ein Blick Ryotaros reichte aus das sich die drei Männer sofort eine andere Nische suchten. Entspannt ließ der Yakuza sich nieder und zog Akihito an der Leine zu sich heran. Hastig schrieb er etwas auf einen kleinen Zettel und nahm dann die Leine ab. Akihito brauchte einen Moment bis er begriff das er diesen zur Bar bringen sollte, dann jedoch beeilte er sich um die gewünschten Getränke zu holen. Die Tanzfläche lag genau zwischen der Nische und der Bar und so kämpfte Akihito sich mühsam durch die Tanzenden. Mehr als einmal spürte er Hände an seinen Hüften. Einer schien es besonders auf ihn abgesehen zu haben und zog ihn begehrlich an sich heran und rieb sich verlangend an seiner Kehrseite. Nur mühsam konnte Akihito ein Keuchen unterdrücken und drückte sich von dem anderen weg. Ein Finger hakte sich unter das Halsband und zog ihn zurück. Diesmal wurde er fester an den anderen Körper gepresst, deutlich konnte Akihito die Erregung des anderen an seinem Hintern spüren. Jetzt hatte er genug. Er mochte vielleicht ein Halsband tragen und einen dämlichen Maulkorb, doch das bedeutete nicht das er Freiwild war das jeder für sich beanspruchen konnte. Entschlossen drehte er sich herum und griff nach dem Gesicht des Mannes. Dieser grinste ihn lasziv an und wollte wieder nach ihm greifen, doch Akihito kam ihm zuvor und drehte sein Gesicht in die Richtung Ryotaros. Wie er erwartet hatte, hatte der Yakuza seinen Besitz keine Sekunde aus den Augen gelassen und starrte jetzt wütend zu dem Mann der Akihito noch immer im Arm hielt. Als hätte er sich verbrannt ließ dieser ihn sofort los und suchte das Weite. Akihito konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen während er sich weiter zur Bar durch kämpfte um dort endlich den Zettel abzugeben. Es dauerte nicht lange bis er sich mit einem kleinen Tablett auf dem die Gläser standen wieder auf den Rückweg machte. Seine Laune hatte sich soeben noch etwas verbessert als er bemerkt hatte das Ryotaro drei Getränke geordert hatte. Das dritte, eine Cola, sogar mit Strohhalm. Wie es aussah würde er auch was zu trinken bekommen. Meistens war der Ältere nicht so aufmerksam, so das Akihito warten musste bis ihm der Maulkorb wieder abgenommen wurde, bis er was zu trinken oder zu Essen bekam. Erleichtert stellte er die Getränke auf den Tisch, wobei er darauf achtete Ryotaro zuerst zu bedienen. Dann setzte er sich wieder auf den Boden neben den Älteren. In so einem Club war Akihito bisher noch nie gewesen. Es war nicht Asamis Stil seine Vorlieben in der Öffentlichkeit auszuleben und er allein hätte sich niemals in einen BDSM Club getraut. Wo er jetzt aber schon einmal hier war beobachtete er alles mit glänzenden Augen. Genau wie er saßen etliche Männer auf dem Boden und warteten auf die Aufmerksamkeit ihrer Begleiter. Die meisten von ihnen trugen Halsbänder und waren genau wie Akihito nicht allzu viel bekleidet. Langsam entspannte der Fotograf sich und lehnte sich sachte an das Bein hinter sich. So aufregend wie es auch war, wurde Akihito nach einer Weile langweilig. Niemand kümmerte sich um ihn, wenn man den ein oder anderen lüsternen Blick nicht mitzählte. Ryotaro saß entspannt da, trank sein Whiskey und unterhielt sich mit Tanaka. Die Aufregung war schnell verflogen und nachdem Akihito mehrmals zur Bar geschickt worden war, wurde er müde. Er war gerade am weg dösen als eine Hand in sein Haar griff und ihn hochzog. Erschrocken riss Akihito die Augen auf und wollte sich instinktiv wehren, als er den Mann mit den hüftlangen Haaren erkannte. "Akihito?" Panisch drückte Akihito seine Hände gegen die breite Brust und versuchte zurückzuweichen, doch Feilong hielt ihn mit einem eisernen Griff fest. "Verdammt, Akihito. Wir haben dich alle für Tod gehalten und jetzt sehe ich dich hier sitzen." Ein harter Ruck am Halsband zerrte ihn aus Feilongs Armen zurück zu Ryotaro. Vollkommen überfordert presste Akihito sein Gesicht an die breite Brust. "Feilong, ich wusste nicht das du solche Etablissements besuchst." "Das tue ich normalerweise auch nicht, doch ich bin eingeladen worden." Feilongs Stimme war kühl und er schien jetzt wieder vollkommen beherrscht während er seinen Blick über Akihito wandern lies. "Wie ich sehe hast du den Sturz von der Brücke überlebt. Darf ich erfahren wie Akihito in deinen Besitz gekommen ist?" Der Fotograf wurde rot und presste sich noch fester an den warmen Körper unter sich. Ein harter Griff zwang seinen Kopf hoch und drehte sein Gesicht zu Feilong. "Aber, aber. Das muss dir doch nicht peinlich sein, kleiner Akihito." Langsam wurde er von Ryotaros Schoß geschoben und über den Tisch zwischen den beiden Männern gedrängt. Akihito wagte nicht einen Moment sein Gesicht abzuwenden. Zum ersten Mal an diesem Abend war er froh über den Maulkorb der den Großteil seines Gesichts verbarg. Als er jedoch spürte wie die Schnüren an seiner Hose gelöst wurden, wurde er blass. "Weißt du, eigentlich sollte ich dir danken, Feilong. Ich habe dich unterschätzt. Natürlich wusste ich das Ryuichi dich um Hilfe bitten würde, wenn sein ach so kostbarer Akihito verschwindet. Das du jedoch andere mit hinzuziehen würdest, damit habe ich nicht gerechnet. Du hast es tatsächlich geschafft den Kleinen in Sicherheit zu bringen." Zärtlich strich er über Akihitos Hintern während er die Hose runter schob. "Doch dann hast du nicht auf den süßen Tao aufgepasst. Er scheint ein ganz netter Junge zu sein, auch wenn ich dazu natürlich nicht allzu viel sagen kann, immerhin war er nicht besonders lange bei mir. Hast du dich nie gefragt warum Akihito auf der Brücke war und warum ich Tao mitgebracht hatte?" Dunkel lachte der Ältere und schob ohne den Chinesen aus den Augen zu lassen einen Daumen in Akihito und begann ihn zu bewegen. Dem Fotografen entkam ein Winseln während er sich verzweifelt an die Tischplatte klammerte. "Akihito hat sich für den kleinen Tao eingetauscht. Er hat sein Leben aufgegeben um ihn zu retten. Findest du das nicht auch Edel?" Mit diesen Worten erhob Ryotaro sich, zog seinen Daumen heraus und drang in den Jüngeren vor sich mit einer Bewegung ein. Erschrocken warf Akihito den Kopf in den Nacken und japste nach Luft. Jetzt brauchte er den Tisch wirklich um sich fest zu halten, denn der Ältere gab einen gnadenlosen Takt vor. Immer wieder winselte der Fotograf auf, während er keine Sekunde Feilong aus den Augen sah. Dieser verengte wütend die Augen. "Asami wird es nicht akzeptieren, er wird um Akihito kämpfen wenn er davon erfährt," zischte er wütend. "Genau das ist der Punkt, mein lieber Feilong. Wird er davon erfahren?" Irritiert runzelte die Chinese kurz die Stirn. Genau diesen Moment nutzte Ryotaro um besonders hart in den Jüngeren zu stoßen. Erschrocken richtete Akihito sich auf, nur um dann wieder fest auf den Tisch gepresst zu werden. "Du kannst es ihm natürlich sagen, doch ich glaube ehrlich gesagt nicht das er das noch verkraften würde." Mühsam stemmte Akihito sich gegen die harten Stöße und richtete sich auf um fragend hinter sich zu blicken. Gerade verfluchte er den Maulkorb der ihn so hilflos machte. Ryotaro lachte und presste Akihito mühelos wieder runter. "Du weißt es noch gar nicht mein süßer Akihito. Mein Bruder zerbricht an deinen Verlust. Sehr langsam zwar, aber die Spuren sind nicht zu übersehen. Zumindest nicht für sein engstes Umfeld. Sag es ihm Fei, erkläre ihm wie die Leidenschaft in den Augen Ryuichis erloschen ist als er von Akihitos Tod erfahren hat." Kalt sah Feilong dem anderen in die Augen. "Wag es nie wieder mich derart vertraulich anzusprechen, Kobari-san! Das alles hier ist dein Werk! Du hast dafür gesorgt das ich hier auf Akihito treffe. So etwas kann kein Zufall sein. Immerhin versteckst du ihn seit einem halben Jahr schon sehr erfolgreich. Warum bin ich hier?" Grinsend beugte Ryotaro sich über Akihitos Rücken und leckte sanft über die rote Strieme. "Ich will dich vor eine Wahl stellen. Bedenke dabei genau das du Ryuichi eh nicht mehr retten kannst. Entweder du entscheidest dich hier und jetzt dafür alles für dich zu behalten und Akihitos Existenz zu verschweigen oder du versetzt meinen Bruder den letzten Anstoß den er braucht um in den Abgrund zu stürzen, denn so wie ich das sehe kann es noch Jahre dauern bis er sich endgültig selber zu Grunde richtet. Wie ist deine Entscheidung?" Mühsam richtete Akihito sich ein weiteres Mal auf, diesmal deutlich schwerfälliger, da Ryotaro einen Großteil seines Gewichts auf seinen Rücken verlagert hatte. Bittend starrte er in die dunklen Augen und schüttelte sachte den Kopf. Zu seiner Überraschung spürte Akihito wie die Riemen des Maulkorbes gelöst wurden und er das erste Mal seit Stunden durch den Mund tief Luft holen konnte. Bittend wisperte er: "Bitte verrate es ihm nicht, Feilong. Lass ihm die Zeit die er braucht um sich zu erholen und mich zu vergessen. Bitte." Verzweifelt schloss Feilong die Augen während er wütend seine Fäuste ballte. "Und warum soll ich ihm nicht sagen das du noch lebst, Akihito? Willst du lieber hier, bei diesem Mann bleiben? Sag mir die Wahrheit." "Und was geschiet wenn du es ihm sagst? Asami hat den ersten Zusammenstoß mit seinem Bruder kaum überlebt. Sieh wo wir jetzt alle stehen. Es hat uns alle viel zu viel gekostet. Lass es uns hier und jetzt beenden. Sag ihm nichts, lass ihn trauern und mich vergessen." Traurig legte Akihito den Kopf auf die Tischplatte und starrte blind ins Leere. "Wie rührend, kleiner Akihito. So emotional an Feilong zu plädieren hätte ich dir gar nicht zugetraut. Also wie ist deine Entscheidung Feilong?" Erleichtert nahm Akihito wahr wie der Ältere aufgehört hatte sich zu bewegen, auch wenn er ihn noch immer in sich spüren konnte. Zögernd trat Feilong näher an den kleinen Fotografen heran und legte sachte seinen Finger unter Akihitos Kinn. "Ist das dein ehrlicher Wunsch Akihito?", fragte er leise. Tränen liefen Akihito über die Wangen, wusste er doch das er einer Befreiung niemals näher war als in diesem Moment. Sein ganzer Körper zitterte, mit jeder Faser seines Seins wollte er mit Feilong zusammen diesen Club verlassen und zu Asami zurückkehren. Doch er konnte nicht. Er würde hier bleiben, bei Ryotaro. Dieses Mal würde es kein Happy End geben, denn dieses Mal würde er derjenige sein der sich opferte um den anderen zu retten. Zu oft schon hatte Asami sich seinetwegen in gefährliche Situationen gebracht, jetzt war es an ihm dies zurück zu geben. Leise flüsterte er: "Lass mich einfach gehen, Feilong." Das zufriedene Grinsen Ryotaros konnte Akihito nicht sehen, doch er spürte die Hände sachte über den Striemen auf seinem Rücken reiben. Leise zischte der Jüngere auf und verkrampfte sich. "Natürlich werde ich dich nicht einfach so gehen lassen können, Feilong. Du verstehst doch sicher das ich einen Beweis deiner Aufrichtigkeit benötige." "Vorsicht, Kobari-san. Treib es nicht zu weit, nicht einmal du kannst es mit Baishe aufnehmen ohne das es Spuren bei dir hinterlässt." "Ich drohe dir nicht, Feilong. Du musst aber verstehen das ich mich absichern muss. Zeig mir das du Akihitos Wunsch akzeptierst." Frustriert schnaubte Feilong und musterte den Mann vor sich. Ihm entging das Zittern Akihitos nicht und er sah das der Jüngere kurz davor war seine Beherrschung zu verlieren. Beruhigend strich er sanft über Akihitos Stirn, bevor er nickte und sein Einverständnis gab. "Nachdem Ryuichi den kleinen Akihito aus Hongkong geholt hat, seid ihr in einem Onsen aufeinander getroffen. Soweit ich weiß habt ihr beiden euch den Kleinen hier geteilt. Was hälst du davon wenn wir das jetzt auch machen. Quasi als Friedensangebot und natürlich als Rückversicherung das du Ryuichi nicht mitteilst das sein Liebling noch lebt." Ein hinterhältiges Grinsen lag auf Ryotaros Lippen, während er den Chinesen genau beobachtete. Nichts auf Feilongs Gesicht verriet den Sturm der Gefühle der in ihm tobte. Nur die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Wieder sah er zu Akihito herab, der hilflos unter dem Gewicht des Yakuzas auf dem Tisch lag. Sein Zittern hatte sich verstärkt und die Tränen strömten aus seinen Augen. Niemals hatte er Akihito verletzlicher gesehen als in diesem Moment. Pure Verzweiflung lag in den blauen Augen als sie sich auf ihn richteten. Noch nie hatte es ihn so viel Selbstbeherrschung gekostet seine Hände zu entspannen. Beinahe in Zeitlupe öffnete er den Gürtel seiner Hose und griff nach dem Knopf seiner Hose. Da er Akihito dabei keinen Moment aus den Augen ließ, sah er das gehässige Grinsen Ryotaros nicht. Dieser genoss das Drama vor seinen Augen in vollen Zügen. Gehorsam hob der Fotograf den Kopf als Feilong dichter auf ihn zutrat. Nur mit Mühe gelang es ihm sich etwas aufzurichten. Als der Chinese zögerte bohrte Akihito seine Nase in den Hosenschlitz und zog unbeholfen mit seinem Mund an der Unterwäsche. Für einen kurzen Moment erlaubte Akihito sich tief einzuatmen. Der vertraute Geruch strömte auf ihn ein und beruhigte ihn sofort. Als wenn er es gespürt hätte, wählte Ryotaro genau diesen Moment um seine Finger fest in den Striemen zu pressen. Gequält schrie Akihito auf und verkrampfte sich. Der Ältere stöhnte auf als der Jüngere sich um seine Erregung herum verengte. Hart stieß er in ihn und brachte Akihito erneut zum aufschreien. Zitternd fiel der Fotograf auf den Tisch zurück. Mit ungeschickten Fingern schob er die Hose Feilongs herunter und zog den vollkommen schlaffen Schwanz aus der Unterwäsche. Wimmernd richtete er sich erneut auf und nahm ihn in den Mund. Liebevoll strich er mit der Zunge über die weiche Haut, genoss den vertrauten Geschmack und begann dann zärtlich zu saugen. In diesem Moment gab Feilong sich geschlagen. Stöhnend legte er den Kopf in den Nacken und genoss Akihitos Aufmerksamkeit mit geschlossenen Augen. "Ich wusste doch das dir meine kleine Hure gefällt." Jäh zerstörten die gehässigen Worte Ryotaros jeden Moment des Wohlbefindens. Sofort verkrampfte Feilong sich und entzog sich Akihitos Berührung. Innerlich verfluchte er sich für seinen Moment der Schwäche. Hastig schloss er seine Hose und trat einen Schritt zurück. Ohne noch einmal zum Fotografen zu blicken drehte er sich herum und floh regelrecht aus dem Club. Er konnte nicht glauben was er gerade bereit gewesen war zu tun. Auch wenn es Akihitos ausdrücklicher Wunsch gewesen war, hätte er dem nie nachgeben dürfen. Jetzt hatte der verrückte Yakuza sein Wort und was noch viel schlimmer war, er hatte es Akihito versprochen. Die Wut war ihm so deutlich anzusehen das niemand es wagte ihm auch nur im Weg zu stehen. Selbst auf der Tanzfläche wurde ihm sofort bereitwillig Platz gemacht. Kaum war Feilong draußen angekommen schrie er frustriert laut auf. Ein Türsteher der es wagte in seine Nähe zu kommen bereute es im nächsten Moment als er ihn mit einem harten Schlag ins Gesicht außer Gefecht setzte. Danach hatte er seine Ruhe und niemand wagte es mehr ihn anzusprechen während er auf seinen Wagen wartete. Auch Akihito verkrampfte sich. Von einem Moment auf den anderen war der tröstliche Körper vor ihm verschwunden. Alles in ihm erstarrte bei den gehässigen Worten. Die Reaktion Feilongs jedoch war für ihn viel schlimmer. Eine eisige Kälte begann sich in seinem Inneren auszubreiten als er dem Chinesen hinterher blickte, der ohne zurück zu schauen den Club verließ. Eine Hure, mehr war er nicht mehr. Sein Körper war vollkommen taub als er den Kopf auf den Tisch sinken ließ. Noch nicht einmal mehr Tränen liefen über sein Gesicht während Ryotaro ihn nahm. Er fühlte nichts mehr, weder wie er gebissen und gekratzt wurde, noch wie der Ältere immer härter in ihn stieß. Er nahm auch nicht wahr wie Ryotaro ihn grob hoch hob und in eines der Spielzimmer im hinteren Teil des Clubs brachte. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit hieß er die angenehme Dunkelheit willkommen und sackte bewusstlos zusammen. Er ließ alles hinter sich zurück. Zu groß war der Schmerz, die Enttäuschung. Die Erniedrigung war zu viel. Seine Seele zerbrach und das Feuer, welches Asami so liebte erlosch und wurde zu Eis. Akihito wusste das es seinen Untergang bedeutete der Verzweiflung nachzugeben. Trotzdem konnte er es nicht verhindern als alles in ihm erstarrte und er vollkommen taub wurde. Kapitel 12: Kälte ----------------- Das Papier raschelte als die Blumen vorsichtig ausgepackt wurden. Kirishima reichte Asami eine kleine Vase. Dankend nahm dieser sie an und stellte die Blumen in das Wasser. Seufzend sah er sich um, bevor er die Vase an den Pfeiler stellte und sich wieder aufrichtete. Mittlerweile konnte Asami nicht mehr sagen wie oft er schon genau an diesem Fleck auf der Kachidoki Bücke gestanden hatte. Wie jedes Mal trat er auch heute an die Brüstung und starrte auf das fließende Wasser unter sich. Er hatte Akihito nicht gefunden. Nichts deutete auf das Drama hin das hier stattgefunden hatte. Der Fotograf hatte keinerlei Spuren bei seinem Sturz hinterlassen. Er war einfach verschwunden ohne wieder aufzutauchen, als hätte es ihn nie gegeben. Nur hier fand Asami einen Moment der Ruhe, nur hier erlaubte er sich zu trauern und sich zu erinnern. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als er sich an das Feuer in den blauen Augen erinnerte. Wie Akihito gegen ihn gekämpft hatte, nur um doch immer wieder zu ihm zurück zu kehren. Immer war er zurück gekommen, egal wohin es ihn verschlagen hatte. Diesmal jedoch nicht. Ernüchtert erlosch das Lächeln. Noch einmal sah er nach den Blumen bevor er in seine Tasche griff und ein kitschiges Kuscheltier hervor holte. Akihito hatte diese Dinger geliebt, besonders wenn sie glitzerten. Sanft setzte Asami das Kuscheltier neben die Vase und wandte sich dann ab. Hastig öffnete Kirishima die Tür des Wagens und Asami stieg ein. Ein Jahr war es jetzt her das Akihito fort war. Mittlerweile erlaubte selbst Asami es sich nicht mehr zu hoffen. Das Jahr war lang und hart gewesen, besonders als er festgestellt hatte das zwar Akihito fort war, Ryotaro aber wieder in Osaka aufgetaucht war. Asami hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt um seinen Fotografen zu finden, doch es war vergebens gewesen. Niemand hatte Akihito seit diesem Morgen vor einem Jahr gesehen, weder in Tokio noch in Osaka. Er hatte alles aufgeboten was er hatte und doch war es nicht genug gewesen. Selbst mit Eury hatte Asami gesprochen, doch auch dieser hatte es nicht geschafft Akihito ausfindig zu machen. Am Anfang hatte Feilong sich noch an der Suche beteiligt, doch seit einem halben Jahr rührte der Chinese sich nicht mehr. Zwar konnte Asami sich diese plötzliche Ruhe nicht erklären, doch er akzeptierte Feilongs Entscheidung. Er würde seine Gründe haben nicht weiter zu suchen. Er selber hatte ja auch lernen müssen ohne Akihito zu leben. Und das tat er jetzt, jeden einzelnen Tag. Gedankenverloren zündete Asami sich eine Zigarette an und starrte abwesend aus dem Fenster. Er hatte überlebt, aber das war auch schon alles was er geschafft hatte. Tokio gehörte wieder ihm, seine Macht war gefestigt und auf einem neuen Höhepunkt, unterwanderte er zurzeit doch sogar Osaka. Er würde sich an seinem Bruder rächen und sein Leben zur Hölle machen, so wie dieser es mit ihm gemacht hatte. Was danach kam würde Asami dann sehen. Er zog es vor nicht weiter zu planen, verlor sein Leben dann doch den einzigen Sinn den es noch hatte. Nur zu gut kannte Kirishima diesen Gesichtsausdruck. Immer wenn Asami sich unbeobachtet fühlte wurde sein Blick leer. Es dauerte nie lange und endete meist mit einer anstrengenden Nacht in der Asami sich an seinen Feinden abreagierte. Da er Tokio mittlerweile völlig unterworfen hatte und seine Gegner die Flucht ergriffen hatten wurde es immer schwieriger jemanden zu finden an dem Asami alles raus lassen konnte. Das letzte Mal hatten sie fast drei Stunden Fahrt hinter sich gehabt bis Kirishima endlich hatte jemanden auftreiben können. Einerseits war das außerordentlich frustrierend, andererseits aber auch unheimlich praktisch um sein Machtgebiet weiter auszubauen. Mittlerweile reichte es schon wenn Asami nur aus dem Wagen stieg um Angst und Schrecken zu verbreiten. Alle hatten von dem Oyabun gehört der sich selber die Hände schmutzig machte und in seiner Rage nicht zu bremsen war. Irgendetwas schien heute jedoch anders zu sein. Die Melancholie wich nicht aus den Augen während Asami die Zigarette aufrauchte und sich sofort eine neue anzündete. Erst als der Wagen vor dem Shion anhielt schien Asami wieder etwas wahrzunehmen und stieg aus. Er zögerte nur kurz, bevor er sich zu Kirishima herumdrehte. "Ich erwarte den Wagen in drei Stunden wieder hier, ein Fahrer wird nicht benötigt." Bestätigend neigte Kirishima den Kopf um die Anweisungen dann weiter zu geben. Es gab nur ein Ziel welches Asami allein ansteuerte. Beunruhigt fragte er trotzdem nach : "Kakashi?" Wut blitzte kurz in den goldenen Augen auf, doch Asami beherrschte sich. "Und wenn es so wäre?" Innerlich stöhnte Kirishima auf. Sie waren sowas von am Arsch. Nur selten erlaubte der Yakuza es sich Kakashi aufzusuchen, doch wenn er es tat lag etwas gewaltig im Argen. Gleichzeitig konnte er jedoch auch den Nutzen des Shibari-Meisters nicht leugnen. Ohne ihn hätte Asami es wahrscheinlich nicht geschafft das letzte halbe Jahr so gut zu überstehen. Doch das es jemanden gab der es schaffte den Yakuza zu dominieren bescherte ihm noch immer schlaflose Nächte. Dieser Mann war gefährlich, und Asami ließ ihn viel zu nah an sich heran. Was auch immer hinter verschlossenen Türen geschah Tee trinken war es gewiss nicht. Mehr als einmal hatte Kirishima gesehen wie Asami vor Schmerz zusammenzuckte wenn er bei Kakashi gewesen war, beim letzten Mal hatte er sogar am Morgen danach gehumpelt. Er kannte diesen Gang sonst nur von Akihito wenn dieser die Nacht mit dem Yakuza verbracht hatte. Allerdings hatte er nie zuvor gesehen das Asami sich derartig bewegte. Niemals hatte der Yakuza sich dominieren lassen oder die Kontrolle abgegeben. Was hatte dieser Mann nur an sich das er genau das bei ihm tat? Ein ungeduldiges Räuspern riss Kirishima aus den Gedanken und er folgte seinem Chef hastig in das Shion. Manchmal war es einfach besser nicht zu viel darüber nachzudenken. Allerdings war Kirishima jetzt schon klar das mehr als nur eine Flasche Whiskey nötig sein würde um sein ungewolltes Kopfkino zum Schweigen zu bringen. Das rhythmische klatschen von Haut auf Haut hallte durch den Raum, nur unterbrochen durch raues Stöhnen und schmerzhaftem Keuchen. Der zarte Körper Akihitos lag ohne jede Körperspannung auf dem Bett, die Beine weit gespreizt. Frustriert knurrte der Ältere auf und stieß noch härter in den wehrlosen Leib unter sich, doch von Akihito kam keine Reaktion. Mit leerem Blick starrte der Fotograf nach oben, als würde er den Mann auf sich nicht wahr nehmen. Noch einmal stieß Ryotaro tief in ihn und kam. Noch immer kam keine Reaktion von Akihito. Unzufrieden stand der Yakuza auf und ließ den Jüngeren auf dem Bett liegen um unter die Dusche zu gehen. Selbst als er frisch geduscht und angezogen aus dem Bad kam lag der Fotograf noch genauso auf dem Bett wie er ihn zurück gelassen hatte. Die Beine weit gespreizt, der Blick leer. Ryotaro hasste diesen Anblick. Mit einem frustrierten Knurren näherte er sich dem Bett und schlug fest in Akihitos Gesicht. Der Fotograf blinzelte nicht einmal als die Hand auf sein Gesicht zuflog. Ein schmerzerfülltes Keuchen war die einzige Reaktion. Gerade als Ryotaro wieder ausholen wollte klopfte es an der Tür und Tanaka trat ein. Genervt drehte der Yakuza sich um und ließ Akihito auf dem Bett liegen. Wie jeden Morgen hatte sein Sekretär die wichtigsten Berichte bereits durchgesehen und für ihn sortiert. Kalt fragte er: "Gab es etwas wichtiges?" "Wie man es nimmt, Kobari-sama. Es ist nur das selbe wie immer. Der Drache in Hong-Kong blockiert unsere Wege zum Markt in China und Russland hat uns jetzt auch endgültig abgeblockt so dass wir keinen Zugriff mehr auf den europäischen Markt haben. Ach und bevor ich es vergesse, Asami hat begonnen uns hier in Osaka zu unterwandern. Ansonsten hat sich natürlich nichts verändert und alles ist beim Alten geblieben." Zum Schluss war die süffisante Stimme hart und zynisch geworden. Verärgert verzog Ryotaro die Augen zu Schlitzen. "Willst du mir irgendetwas sagen, Tanaka?" "Ich habe mich euch angeschlossen weil ich dachte das ihr das Zeug dazu habt ein wirklich außerordentlich mächtiger Oyabun zu werden. Wie man sieht hatte ich damit recht. Doch euer Verhalten in den letzten Monaten ist nicht akzeptabel. Kobari-sama, ihr lasst nach. Wir haben beinahe alle Handlungsmöglichkeiten verloren und das nur weil sie ihren Bruder zu Grunde richten wollten und sich jetzt selbst in diesem Netz verfangen habt." "Mein Verhalten ist also nicht mehr akzeptabel?" Ryotaros Stimme war leise geworden, sein Kopf senkte sich. Für einen Moment stand der Oyabun wie besiegt im Raum, die Schultern sanken und das Haar verdeckte die ausdrucksstarken Augen. Unwillkürlich begann Tanaka sich zurückzuziehen als Ryotaro begann zu lachen. "Soll ich dir was sagen, Akira? Ich hatte niemals vor ein mächtiger Oyabun zu werden. Die Unterwelt interessiert mich nicht und die Geschäfte schon gar nicht. Mein einziges Ziel war und ist meinen kleinen Bruder zu vernichten. Nie war ich näher daran es wirklich zu schaffen als jetzt gerade. Sieh auf mein Bett, dort liegt der Schlüssel zu seinem Verstand. Damit werde ich ihn brechen." "Asami hat sich bereits erholt und beginnt seine Macht weiter auszubauen. Er ist es der uns vernichten wird wenn ihr jetzt nicht handelt, Kobari-san." Ryotaros Kopf fuhr hoch und wütend fuhr er seinen Sekretär an. "Euer Verhalten ist gerade mehr als unakzeptabel. Vergesst nicht wem ihr die Treue geschworen habt." Brennender Hass lag in den goldenen Augen als er in die dunklen Augen Tanakas geblickt hatte. Niemals zuvor hatte der Sekretär so deutlich den Wahnsinn in dem gutaussehenden Gesicht seines Chefs gesehen. Ryotaros Gesichtszüge hatten sich vollkommen verzerrt und er fletschte aufgebracht die Zähne. Mühelos packte er den zierlicheren Sekretär am Hals und hob ihn hoch. "Ich dulde keinen Ungehorsam mir gegenüber," spukte er dem Mann vor sich ins Gesicht. "Ich schulde euch gar nichts-" Abrupt brach die Stimme ab und wurde zu einem Röcheln als Ryotaro die Luftröhre zudrückte. "So, du schuldest mir also gar nichts. Das brauchst du auch gar nicht, denn ich werde mir einfach nehmen was ich haben will. Ich denke jetzt gerade will ich dein Leben." Verzweifelt versuchte Tanaka den Griff um seinen Hals zu lösen, spürte jedoch nur wie das Leben langsam aus ihm wich. Sein Sichtfeld wurde bereits kleiner und seine Bewegungen erlahmten als Ryotaro ihn mit einem frustrierten Knurren in die nächste Ecke warf. Wie ein Bündel Lumpen kam Tanaka auf und hustete gequält bis seine Lungen es schafften wieder Luft durch den malträtierten Hals zu pressen. "Sie müssen einfach ihn wieder los werden, dann können wir dort weiter machen wo wir waren bevor das alles hier passiert ist." Mit einem kalten Lächeln trat Ryotaro auf das Bett zu und strich sanft über das blonde Haar Akihitos. "Du willst ihn also los werden? Niemals, ich gebe ihn nicht mehr auf." "Er bringt sie um den Verstand. Schickt ihn fort wenn sie ihn schon nicht töten können. Sehen sie denn nicht wie gefährlich Akihito ist? Er scheint fast jeden Yakuza um den Verstand zu bringen dem er begegnet. Selbst ihren Bruder hätte er beinahe gebrochen, etwas was vor ein paar Jahren niemand für möglich gehalten hatte. Werdet ihn los, ich bitte sie, Kobari-sama." Fest griff Ryotaro in die Haare unter seine Handfläche und zog Akihitos Kopf in die Höhe. Ein leises Winseln kam über die Lippen des Fotografen als er der Bewegung folgte und sich aufrichtete. Noch immer schienen seine Augen in die Ferne gerichtet zu sein. Die Situation im Raum direkt vor sich sah er nicht. "Ich soll ihn los werden? Niemand sagt mir was ich tun soll, auch du nicht, Akira. Du hast jetzt die Wahl, entweder du folgst mi-" Ein Schuss hallte in dem Raum wieder und Ryotaro ächzte schmerzerfüllt auf. Ohne die Hand die ihn hielt fiel Akihito auf das Bett zurück und blieb teilnahmslos liegen. "Ich habe euch gewarnt, Kobari-san. Wenn ihr euch nicht von ihm trennen könnt werde ich dafür sorgen. Ich habe einfach zu viel Zeit investiert und bin zu weit gekommen um jetzt alles wegen ihrer Dummheit zu verlieren." Mit diesen Worten trat Tanaka neben den zusammengesackten Ryotaro und richtete seine Waffe auf Akihito, der ihn leicht verwirrt ansah. Wie in Zeitlupe wurde die Waffe erneut erhoben und auf den liegenden Akihito gerichtet. Wieder ertönte ein Schuss. Schmerzerfüllt schrie der Fotograf auf und griff nach seinem Bein wo Tanaka ihn getroffen hatte. Wie eine Raubkatze sprang Ryotaro auf und warf sich mit seinem vollen Gewicht auf den zierlicheren Sekretär. Mit einem Ächzen ging dieser zu Boden und versuchte die Waffe erneut auf den Oyabun zu richten, doch er hatte keine Chance. Ein heftiger Schlag ins Gesicht raubte ihm beinahe das Bewusstsein. Grobe Hände wanden ihm die Automatik aus den Fingern. Das letzte was er sah war das hasserfüllte Lodern in den goldenen Augen über sich. Ohne zu Zögern legte der Ältere die Waffe an und drückte ab. Das Blut was ihm dabei ins Gesicht spritzte ignorierte er dabei völlig. Zischend zog er die Luft ein als er versuchte aufzustehen. Irritiert registrierte Ryotaro das sich die Welt zu drehen begann sobald er sich bewegte. Vorsichtig tastete er nach der Schusswunde. Überrascht starrte Ryotaro auf das Blut an seinen Fingern. Erst jetzt bemerkte er wie stark er blutete. Anscheinend war ein Organ getroffen worden. Mühsam schleppte Ryotaro sich zurück zum Bett und zog sich an der Matratze nach oben. "Akihito." Mehr als ein Flüstern brachte er nicht mehr zustande. Mit seiner letzten Kraft schaffte er es nach oben und lag endlich neben dem zarten Fotografen. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen als er sich schmerzerfüllt auf die Seite legte. Ein Wimmern kam über seine Lippen als er es endlich schaffte seinen Kopf in Akihitos Schoß abzulegen. Zu seiner Überraschung schaffte der Fotograf es sich aufzusetzen und sachte über sein Gesicht zu streichen. Das war mehr Reaktion auf ihn als in all den Wochen zuvor. Noch immer wirkte Akihito abwesend als würde er nicht so ganz begreifen wo er sich überhaupt aufhielt, doch sein Blick wirkte für den Moment ein wenig aufmerksamer. Ryotaro schluckte schwer und konnte nur mit Mühe ein Zittern unterdrücken. Ihm war kalt und er konnte seine Gliedmaßen kaum noch spüren. Mit letzter Kraft schaffte er es eine Hand zu heben und Akihito über die Wange zu streichen. Seine Finger hinterließen einen blutigen Streifen auf der blassen Haut und ihm fiel erst in diesem Moment auf wie schmal der Fotograf in den letzten Wochen geworden war. Beinahe hätte er aufgelacht, doch es kam nur noch ein kraftloses Gurgeln heraus. Mühsam spukte er das Blut aus, doch es wurde nicht besser. Immer mehr füllte sich seine Lunge mit Blut und machte das Atmen immer schwerer. Mit tauben Fingern schaffte Ryotaro es nach seinem Handy zu greifen, welches direkt neben dem Bett auf einem kleinen Tischchen lag. Der Bildschirm verschwamm vor seinen Augen, doch er musste nicht sehen können. Fest presste er seinen Finger auf die Tastatur und die eingespeicherte Nummer auf der Schnellwahltaste wurde angerufen. Mit einem letzten schmerzerfüllten Stöhnen sank Ryotaro zurück auf Akihitos Schoss. Zu gern hätte er die letzten Berührungen des Fotografen noch genossen. Seine Haut fühlte sich jedoch vollkommen taub an und er spürte keine der sanften Berührungen. Immer enger wurde sein Sichtfeld während Ryotaro das Gefühl hatte eine lange Rutsche immer tiefer hinab zu rutschen. Schon konnte er das Gesicht des Fotografen nicht mehr deutlich sehen, alles verschwamm während sein Atem nur noch rasselnd aus seiner Kehle kam. Immerhin hatte er alles in seiner Macht stehende getan um den kleinen Fotografen in Sicherheit zu bringen. Ein seltener Moment der Klarheit ließ ihn lächeln während er immer mehr ins Dunkel abdriftete. Alles war gut. Akihito würde leben, dafür hatte er gerade gesorgt. Für ihn hatte es schon immer fest gestanden das er eines Tages auf diese Weise sterben würde und so hatte sein Tod einen Sinn gehabt, sogar mehr als sein Leben. Das Lächeln blieb auf seinen Zügen, auch als der letzte gurgelnde Atemzug seine Brust verlies. Davon scheinbar unberührt strich ihm Akihito die ganze Zeit über das ebenmäßige Gesicht und das dunkle Haar. Selbst als der Körper Ryotaros langsam kalt wurde hörte er nicht auf. Nicht einen Moment bewegte er sich von dem Älteren weg oder unterbrach seine Tätigkeit. Dem Telefon das in Ryotaros Hand lag schenkte er nicht einen Blick. Schmerzerfüllt stöhnte Asami auf und wandt sich in den Fesseln die Kakashi ihm heute angelegt hatte. Wie immer hatte der Shibari-Meister ein komplexes Muster aus Knoten über seinen Körper verteilt und ihn vollkommen Bewegungsunfähig gemacht. Asami genoss es diesem Mann die Kontrolle über sich zu geben, den Schmerz zu empfangen und nichts dagegen tun zu können. Wieder landete ein Schlag auf seinem Körper und Asami stöhnte laut. Endlich war Kakashi seinem Wunsch nachgekommen und verwendete heute zum ersten Mal die Peitsche. So harmlos wie sie auch aussah, so gefährlich war dieses Instrument in der Hand eines Anfängers. Doch Kakashi war kein Anfänger. So zögernd wie sie begonnen hatten, so gnadenlos war er jetzt dabei den wehrlosen Rücken vor sich zu bearbeiten. Erst als Asami den Kopf in den Nacken warf und einen lauten, nicht enden wollenden Schrei ausstieß hörte er auf. Langsam trat er näher auf den gefesselten Yakuza zu und strich zärtlich über die teilweise blutigen Striemen. Asami zitterte und wurde nur noch von den Seilen in denen er hing aufrecht gehalten. Jede Berührung auf seiner malträtierten Haut war eine Qual und doch schoss das Blut sofort in seine Körpermitte und ließ ihn ein weiteres Mal aufwimmern. Mit einem breiten Grinsen ging der Shibari-Meister um ihn herum ohne seine Finger auch nur eine Sekunde von Asamis Körper zu lösen. "Das hast du sehr gut gemacht, Ryuichi." Beim Klang der tiefen Stimme stellten Asami sich die Nackenhärchen auf. Es kam nur selten vor das Kakashi während der Sitzungen mit ihm sprach. Doch wenn er es tat war er tatsächlich beeindruckt und Asami wusste das er jetzt seine Belohnung bekommen würde. Raue Hände griffen nach seinen Hüften und veränderten geringfügig seine Position. Stöhnend presste er sich dem Mann hinter sich entgegen und genoss das totale vergessen während dieser ihn nahm. Niemals zuvor hatte er das einem anderen gestattet. Doch nur Kakashi war in der Lage ihm diese raren Momente der süßen Qual zu schenken. Asami ließ sich vollkommen fallen während der andere sich fordernd in ihm bewegte. Immer härter bewegte Kakashi sich während er um Asamis Hüfte herumgriff und begann seine Erregung im Takt seiner Stöße zu pumpen. Wieder schrie er laut auf als er sich auf den Boden ergoss, dann sank er erschöpft in den Fesseln zusammen. Asamis Handy klingelte, wurde jedoch von beiden ignoriert. Schwer atmend beobachtete der Yakuza wie der Shibari-Meister begann ihn langsam aus den Seilen zu befreien. Vorsichtig löste er Knoten für Knoten und massierte dann sanft die Haut bis Asami wieder Gefühl in den tauben Gliedmaßen hatte. So kamen sie nur langsam voran, doch Asami genoss die zärtliche Behandlung die so komplett anders war als ihre Session vorhin. Langsam sank er erschöpft zu Boden und schnappte nach Luft. Endlich war auch der letzte Knoten gelöst und der Yakuza konnte sich wieder bewegen. Wie ein kleines Kind wurde er hoch gehoben und auf das breite Bett abgelegt. Warme Arme legten sich um ihn und Kakashi legte sein Kinn in die weiche Mulde von Hals und Schulter. Asami liebte diese kurzen Momente der Ruhe und des Friedens. Nichts an dem Mann hinter ihm erinnerte ihn an Akihito, das hier war etwas vollkommen anderes. Es war rauer, härter und schmerzvoller und deshalb genau das was er gerade gebraucht hatte. Der andere sprach selten mit ihm und wenn dann meist nur um ihm Anweisungen zu geben. Danach lagen sie meist noch etwas zusammen und genossen die Wärme des anderen. Vor allem Asami brauchte diese Momente der Erholung bevor er sich wieder anzog und ging. Wieder klingelte das Handy. Seufzend streckte Kakashi sich und angelte nach dem Telefon um es dann an Asami weiter zu geben. Ein kurzer Blick auf das Display zeigte Asami nur eine ihm unbekannte Nummer anrief. Ungehalten drückte er auf den Hörer und nahm den Anruf an. Noch bevor er etwas sagen konnte sprach eine fremde Stimme zu ihm und stellte seine gesamte Welt auf den Kopf. "Asami Ryuichi? Sie müssen sofort nach Osaka kommen. Akihito braucht sie so schnell es geht." Kapitel 13: Überraschung ------------------------ Das Bild, welches ihm sich bot verschlug Asami die Sprache. Er war direkt nach dem Anruf bei Kakashi aufgebrochen und stand jetzt knappe zwei Stunden später vor Akihito. Seinem Akihito von dem er geglaubt hatte das dieser Tod war, um den er getrauert hatte. Bei genauerem hinsehen fragte Asami sich jedoch wie viel von seinem kleinen Fotografen noch übrig war. Akihito saß vollkommen nackt auf dem Bett um seine Schultern hatte jemand eine Decke gelegt, doch mit jeder Armbewegung rutschte sie ein Stück weiter runter. Davon schien der Jüngere nichts mit zu bekommen. Vollkommen abwesend streichelte er noch immer den Kopf Ryotaros der in seinem Schoß lag. Der Leblose Körper lag leicht zusammengekrümmt neben Akihito. Blut hatte sich in dem gesamten Bett verteilt und auch der Fotograf war davon bedeckt. Direkt vor dem Bett lag eine zweite Leiche. Ohne sie eines Blickes zu würdigen ging Asami direkt vor Akihito auf die Knie und versuchte seinen Blick aufzufangen, doch der Jüngere reagierte nicht. Ein leichtes Räuspern machte den Yakuza auf den Mann aufmerksam der ihn angerufen und auch hier her gebracht hatte aufmerksam. Langsam um den apathischen Fotografen nicht weiter zu verschrecken erhob er sich wieder und dreht sich herum. Der Mann stand in einem respektvollen Abstand vor ihm und verneigte sich leicht. "Mein Name ist Doktor Yamamoto. Ich bin... besser gesagt ich war der persönliche Arzt ihres Bruders. In den letzten Monaten bat mich Kobari-sama aber auch häufiger Akihito zu behandeln. Dazu muss ich leider sagen das ich kein Psychologe bin und ihn nur physisch behandeln konnte." Bei der respektvollen Anrede seines Bruders knurrte Asami leise auf, doch der Arzt ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Verständlich, immerhin hatte er mit Ryotaro zusammen gearbeitet, welcher um ein vielfaches unbeherrschter gewesen war als sein kleiner Bruder. "Wissen sie was hier vorgefallen ist?" Der Arzt zuckte mit den Achseln. "Es dürfte einfach sein das heraus zu finden, Kobari-sama hat diesen Raum hier genauestens überwacht und die Kameras müssten alles aufgezeichnet haben. Sie haben Glück das es nicht in seinem eigenen Schlafzimmer passiert ist, dort gibt es nämlich keinerlei Überwachung. Doch seit Akihitos Zustand sich immer weiter verschlechtert hat, wollte er das dieser immer unter Beobachtung stand. Zur Zeit gehe ich einfach mal davon aus das es zu einem Streit gekommen ist und es zu einem Schusswechsel gekommen ist. Akihito hat eine Wunde am Bein die ich bereits behandelt habe so gut es ging. Ihr Bruder hat eine Schusswunde auf Höhe der Leber, ich vermute das er verblutet ist. Bei dem hier-," Doktor Yamamoto trat gegen den Toten auf dem Boden, "habe ich noch nicht nachgesehen." Stirnrunzelnd verfolgte Asami die Reaktion seines Gegenübers. Doch es gab jetzt wichtigeres. "Könnten sie meinem Sekretär bitte zeigen wo er die Aufzeichnungen findet? Ich werde so lange bei Akihito bleiben, damit wir ihn reisefertig machen können." Bestätigend nickte der Arzt und führte Kirishima aus dem Raum. Endlich waren sie allein. Vorsichtig näherte Asami sich dem Fotografen. Sanft griff er nach der Decke die wieder runter gerutscht war und zog sie über die schmalen Schultern. Akihito war schmal geworden. Dunkle Ränder um seine sonst so ausdrucksstarken Augen zeigten wie erschöpft der Jüngere war. Die sonst so makellose Haut hatte einen ungesunden hellen Farbton und war übersät mit blauen Flecken, Bissspuren, Kratzern und Prellungen. Besonders das zarte Genick war blau unterlaufen, aber auch im Gesicht waren Spuren von Schlägen zu sehen. Noch immer hatte Akihito die Anwesenheit Asamis nicht registriert und strich sanft durch das dunkle Haar unter seinen Fingern. Er sah erst auf als Asami nach seiner Hand griff und die Bewegung unterbrach. Ein leises Wimmern kam über seine Lippen, während er versuchte seine Hand aus dem festen Griff zu lösen. Bestimmt hielt Asami ihn fest und führte die kühle Hand an seine eigene warme Wange. Ganz leicht weiteten sich die Pupillen des Jüngeren als er in die warmen, goldenen Augen seines Gegenübers sah. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, dann begann er die Hand zu bewegen. Beinahe ängstlich fuhr er mit den Fingerspitzen über Asamis Wangenknochen, erkundete die Augenpartie und strich zum Schluss über die Stirn. Nicht eine Sekunde unterbrach er dabei den Blickkontakt. Langsam fuhren die Finger durch das dicke Haar, welches etliche Nuancen heller war als das Ryotaros. Im breiten Genick Asamis verharrte er schließlich. "Akihito." Beim Klange seines Namens erzitterte der Jüngere. "Akihito, wir gehen jetzt nach Hause." Noch immer wirkte Akihito leicht abwesend, doch schien er jetzt mitzubekommen was im Raum um ihn herum geschah. Erschrocken keuchte er auf, als er erst jetzt den leblosen Körper neben sich bemerkte. Doch als Asami Ryotaros Kopf hoch heben wollte, verkrallten sich Akihitos Finger in dem dunklen Haar und machten jede Bewegung unmöglich. "Das habe ich auch schon versucht." Der Arzt war wieder in der Tür aufgetaucht und hatte die Szene beobachtet. "Akihito lässt es nicht zu." Bestimmt griff Asami nach dem Kinn des Fotografen und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. "Lass ihn los!", befahl er. Seine Stimme war dabei nicht lauter geworden, doch der Befehlston darin war nicht zu überhören. Nur langsam schaffte Akihito es seine Finger aus den dunklen Haaren zu lösen, doch endlich lagen seine Hände auf seinem Schoß ohne Ryotaro zu berühren. Wieder griff Asami nach seinem Bruder und diesmal ließ Akihito es zu das er ihn auf das Bett zurückschob. Vorsichtig wickelte Asami den zarten Körper fester in die Decke ein und hob ihn hoch. Wieder staunte er wie schmal der Fotograf geworden war und sah fragend zu dem Arzt. Dieser war zu ihnen getreten und kontrollierte gerade noch einmal seinen Verband um Akihitos Oberschenkel. Anscheinend damit zufrieden blickte er zu Asami auf. Ohne das dieser etwas sagte, verstand er die unausgesprochene Frage und blickte ebenfalls in Akihitos schmales Gesicht. "Am Anfang war er nicht so, erst seit ein paar Monaten hat Akihito begonnen immer weniger zu essen. Zum Schluss hat Kobari-sama jede Mahlzeit überwacht und darauf geachtet das er genug zu sich nimmt, zumindest dann wenn er hier war. Das war jedoch nicht immer der Fall." "Sie wissen sehr viel, Yamamoto-san. Wie nah standen sie meinem Bruder?" Traurig lächelte der Arzt und sah auf den leblosen Körper auf dem Bett. "Man konnte ihrem Bruder nicht nahe stehen, Asami-sama. Doch ich kannte ihn schon sehr lange. Eigentlich von Anfang an, seit er hier in Osaka war. Damals war er noch sehr jung und ich habe seine ersten Schusswunden behandelt. Mit der Zeit wurde er dann immer mächtiger und auch immer unberechenbarer. Trotzdem kam er auch weiterhin zu mir, wenn er behandelt werden musste. Ryotaro hat nicht vielen Menschen vertraut. Genau genommen eigentlich nur zweien. Den einen sehen sie dort auf dem Boden liegen. Das war sein Sekretär und Vertrauter, Tanaka Akira. Er hat nie mit mir über etwas vertrauliches gesprochen, doch das er mir die Behandlung Akihitos anvertraute zeigte mir wie sehr er mir vertraute." Ungläubig schnaubte Asami. "Er hat Akihito hier gefangen gehalten um ihn als Druckmittel zu benutzen und sie glauben das er ihm etwas bedeutet hat?" Ungerührt blickte Yamamoto auf. "Ja, das glaube ich. Akihito war immerhin schon ein ganzes Jahr hier. Haben sie in der ganzen Zeit auch nur eine Kleinigkeit von ihm gehört? Wussten sie überhaupt das Akihito noch lebt? Ryotaro hat ihn nicht mehr als Druckmittel gesehen. Irgendetwas muss geschehen sein bevor er mit Akihito hier her kam." Nachdenklich starrte Asami auf die zarte Gestalt in seinen Armen. Bei jedem anderen wäre es unmöglich zu sagen was passiert war, doch hier handelte es sich um Akihito. Nur er schaffte es wirklich jedem Mafioso auf der Welt den Kopf zu verdrehen. Anscheinend war es ihm auch bei dem unberechenbaren Ryotaro gelungen. Mit einem sanften Lächeln sah Asami in die blauen Augen des Jüngeren. "Akihito ist ihm geschehen." Liebevoll küsste er den hellen Haarschopf. "Mein Sekretär wird sich mit ihnen in Verbindung setzen und alles weitere besprechen. Besonders einen Bericht über Akihitos Gesundheitszustand werden wir brauchen um ihn weiter behandeln zu lassen." "Wie sie wünschen Asami-sama. Sobald sie weg sind werde ich hier alles weitere in die Wege leiten und Ryotaros Tod den Behörden melden." Noch einmal drehte der Yakuza sich herum. "Warum haben sie mich angerufen anstatt alles offiziell zu melden?" "Es war Ryotaro der mich angerufen hat. Es war sein Wunsch das ich erst Akihito in Sicherheit bringe. Hätte ich den Vorfall gemeldet wäre schon längst ein Aufräumkommando hier gewesen und hätte alle unliebsame Spüren beseitigt." Mehr musste nicht gesagt werden, Asami wusste selber das Akihito eine der unliebsamen Spuren gewesen wäre. Bestätigend und auch dankend nickte er dem Arzt zu und brachte Akihito zu dem wartenden Wagen vor der Tür wo Suoh schon auf ihn wartete. Es wurde Zeit das Akihito wieder nach Hause zurückkehrte. Zwei Tage war es jetzt her das Ryotaro beigesetzt worden war. Gegen seinen ersten Impuls hatte Asami sich entschieden die Beerdigung auszurichten und auch offiziell auf ihr als Familienangehöriger aufzutreten. Er hatte persönlich an der Totenwache teilgenommen und die sechs symbolischen Münzen beigelegt. Ebenso hatte er die traditionellen Gebete gesprochen, welche normalerweise der erste Sohn sprach. Es gab jedoch keine weiteren Angehörigen und so übernahm Asami es. Auch an der kotsuage hatte er teilgenommen. Der Tag der Beisetzung schließlich war der anstrengendste Teil gewesen. Musste er den ganzen Tag doch die Beileidsbekundungen von Menschen entgegen nehmen die darauf spekuliert hatten das er von Ryotaro vernichtet wurde. Für einen so mächtigen Oyabun wie Ryotaro es gewesen war, war es eine angemessene Beerdigung mit dem ihm zustehenden Ehren gewesen. Soweit Asami es beurteilen konnte waren sie alle gekommen, alles was in ihrer Welt Rang und Namen hatte war erschienen um den Toten ihren Respekt zu zollen. Trotzdem hatte Asami gesehen wie sie ihre Köpfe zusammengesteckt hatten. Hatte gesehen wie sie ihn beobachteten. davon vollkommen unbeeindruckt hatte er sich unter ihnen bewegt und ihren Respekt ihm gegenüber eingefordert. Selbst die Russen hatten ihm diesen nicht verweigert. Der einzige der gefehlt hatte war Feilong. Zu Asamis Überraschung hatte dieser sich bisher nicht einmal bei ihm gemeldet, obwohl Kirishima ihn schon vor zehn Tagen über alles informiert hatte. Besonders das Akihito noch lebte hätte ihn eigentlich zu einer Reaktion veranlassen müssen. Doch aus Hongkong war nichts gekommen. Der Drache verhielt sich untypischerweise vollkommen still. Seufzend schob Asami seine Gedanken beiseite und betrat sein Penthouse. Es war vollkommen still, doch das überraschte ihn nicht. Wie jeden Abend wenn er nach Hause kam saß der Jüngere auf dem Boden im Wohnzimmer und starrte auf die Skyline Tokios. Nichts hatte sich an Akihitos Zustand verändert seit sie aus Osaka gekommen waren. Noch immer schien der Fotograf in seiner eigenen Welt zu leben und bekam kaum etwas mit was um ihn herum geschah. Nur auf direkte, eindringliche Befehle reagierte er, alles andere wurde ignoriert oder erreichte ihn nicht. Immerhin hatte er wieder etwas zugenommen seit Suoh seine Mahlzeiten genauestens überwachte. Liebevoll strich Asami über das blonde Haar, dann setzte er sich hinter seinen Kleinen und nahm ihn in den Arm. Wenn Akihito davon etwas mitbekam, so zeigte er es nicht. Ein Glas wurde ihm hingehalten und Asami nahm es dankend an. Sein fragender Blick wurde durch ein leichtes Kopfschütteln Suohs beantwortet. Auch heute hatte sich nichts verändert. Leicht frustriert trank Asami einen Schluck vom Whiskey und drückte dann den zarten Körper fester an sich. Er hasste es sich so hilflos zu fühlen. Schließlich gab er es für diesen Abend auf und stand auf um sich in der Küche etwas zu Essen zu machen. Nachdenklich starrte Asami dabei auf sein Handy. Aus einem Impuls heraus nahm er es und rief die Nummer an die als einzige nicht im Telefonbuch eingespeichert war. "Doktor Yamamoto? Wie schnell können sie in Tokio sein? Ich glaube ich brauche ihre Hilfe für Akihito." Das ruhige Murmeln am anderen Ende der Leitung ließ Asami grinsen. Mit einem Mal verstand er seinen Bruder, weshalb dieser genau diesen Arzt bevorzugt hatte. Es war kein Mosern über die Uhrzeit oder eine Beschwerde über den unmöglichen Wunsch mal eben die Metropole zu verlassen zu hören. Stattdessen fragte der Arzt vollkommen ruhig nach seinen Reisemöglichkeiten als hätte er diesen Anruf bereits erwartet. Vielleicht war das sogar der Fall. Etwas beruhigt ließ Asami sich danach wieder hinter Akihito auf dem Boden nieder und starrte ebenfalls nach draußen. Gerade mal zweieinhalb Stunden später wurde der Arzt von Kirishima in das Penthouse gebracht. Wie schon bei ihrer ersten Begegnung verneigte Yamamoto sich respektvoll vor ihm bevor er auf einen Wink auf der großen Couch Platz nahm. Asami bewegte sich während der gesamten Begrüßung nicht, war der kleine Fotograf doch endlich eingeschlafen und schmiegte sich vertrauensvoll an den warmen Körper hinter sich. Fragend zog der Arzt eine Augenbraue hoch, doch Asami schüttelte den Kopf und deutete auf den schlafenden Akihito. Wie er es erwartet hatte schlief der Jüngere auch diesmal nicht lange. Ein zittern durchlief den schmalen Körper und Tränen liefen Akihito über das Gesicht. Mit einem herzzerreißenden Schluchzen wachte der Fotograf endgültig auf. Ohne auf Asami zu achten schlang er seine Arme um sich und wiegte sich verzweifelt während er weiter schmerzerfüllt schluchzte. Hilflos nahm Asami ihn wieder in den Arm, doch Akihito befreite sich und rollte sich auf dem Boden zusammen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wurde das Weinen leiser und der Tränenfluss weniger. Mühsam setzte Akihito sich ein Stück von Asami entfernt auf und starrte wieder aus dem Fenster. Frustriert erhob der Yakuza sich und ließ den Jüngeren allein auf dem Boden zurück. Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Arzt ihm in das Büro zu folgen. Unterwegs griff er nach seinem Glas und der Flasche Whiskey, die würde er jetzt definitiv brauchen. Leise schloss Yamamoto hinter ihnen die Tür. "Sie kommen nicht weiter mit Akihito, habe ich recht?" Mit einem rauen Lachen sah Asami auf. "Ist das so offensichtlich?" "Sie müssen ihm Zeit geben, Asami-sama. Was auch immer bei Akihito diesen Zustand ausgelöst hat, wenn sie ihm beistehen wird er ihn überwinden." Interessiert sah Asami auf. "Was diesen Zustand ausgelöst hat? War Akihito denn nicht die ganze Zeit so wie er jetzt ist?" "Nein. Das erste halbe Jahr wirkte er auf mich zwar nicht gerade euphorisch, doch er schien sich mit seinem Schicksal abgefunden zu haben. Sogar ihr Bruder wirkte in dieser Zeit auf mich ausgeglichener als jemals zuvor. Natürlich war er noch immer unberechenbar, doch schien ihm etwas an Akihito zu liegen. Von einem Tag auf den anderen änderte sich das jedoch. Ich wurde etwa zwei Tage nachdem er so in sich gekehrt war gerufen um seine physischen Verletzungen zu behandeln. Etwas musste Ryotaros Zorn ausgelöst haben, denn Akihito sah nicht gut aus. Ihr Bruder muss regelrecht ausgerastet sein, anders kann ich mir die Verletzungen nicht erklären die Akihito aufwies." Nachdenklich starrte Asami ins Leere, trat dann jedoch hinter seinen Schreibtisch um den Laptop hochzufahren. "Ich habe von hier Zugriff auf alle Überwachungsbänder. Wenn wir Glück haben ist auf ihnen irgendetwas zu sehen was uns vielleicht Aufschluss darüber gibt was damals vorgefallen ist. Glauben sie das es Akihito helfen könnte?" "Auf jeden Fall würde es uns helfen eine genauere Diagnose zu stellen. Mit dieser könnte Akihito endlich zielgerichtet behandelt und vielleicht auch geheilt werden." Deutlich hörte Asami das vielleicht, doch immerhin war es endlich ein Strohhalm nach dem er greifen konnte. Hastig arbeitete er sich durch die Videos bis er das Datum fand das der Arzt ihm zeigte. Der Arzt kam um den Schreibtisch herum und beide sahen sich die Aufnahmen an die an diesem Tag gemacht wurden. Viel gab es nicht zu sehen. Auf den ersten Bildern die ausschließlich vom Flur waren konnte man Akihito sehen der nur mit einer Lederhose bekleidet von seinem Zimmer in Ryotaros Schlafzimmer ging. Ein dicker roter Striemen zog sich über den gesamten Rücken und leuchtete rot in die Kamera. Eine ganze Weile tat sich nichts, dann jedoch konnten sie sehen wie Ryotaro den Fotografen mit einem Maulkorb und an einer Leine nach draußen führte. Hastig schloss Asami das Programm wieder und rief stattdessen den Terminplaner seines Bruders auf. Wie immer hatte Kirishima ganze Arbeit geleistet und alles was noch nützlich sein konnte gespeichert. Nach kurzen Suchen wurde der Yakuza fündig. Am betreffenden Tag gab es nur zwei Eintragungen. Einer war anscheinend ein Geschäftstermin der andere bestand aus einem einzigen Begriff. Kimyona. Was auch immer mit diesem Begriff gemeint war, er würde es herausfinden. Erstaunlicherweise hatte Doktor Yamamoto sofort gewusst das es bei Kimyona um einen BDSM Club handelte. Sofort hatte Asami seinen Jet startklar machen lassen und jetzt saß der Arzt zum zweiten Mal in dieser Nacht in einem Flieger. Vollkommen erschöpft rieb der Mediziner sich über die Augen. Wenn Asami müde war, so zeigte er das mit keiner Miene. Seit sie gestartet waren rauchte er eine Zigarette nach der anderen und starrte die ganze Zeit auf die Uhr als könne er den Flieger allein durch seinen Willen beschleunigen. Die Stunde die sich brauchten um Osaka zu erreichen kam Yamamoto unendlich vor. Zum Ende hin war die Luft durch den Qualm zum Schneiden dick gewesen und er atmete erleichtert auf als sie endlich auf da Rollfeld traten. Direkt vor dem Flieger wurden sie von einer Limousine erwartet und Yamamoto folgte dem Yakuza eilig als dieser einstieg. Wieder zündete Asami sich eine Zigarette an. Erstaunt über den schier unerschöpflichen Vorrat an Zigaretten musterte der Arzt sein Gegenüber, doch dieser achtete nicht auf ihn. Unruhig trommelte Asami mit den Fingern auf dem Leder seines Sitzes. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Obwohl am Himmel bereits die Morgendämmerung zu sehen war, schien im Club noch einiges los zu sein. Zumindest war noch immer eine Schlange auf dem roten Teppich und wartete darauf eingelassen zu werden. Ohne auf die Wartenden zu achten ging Asami an ihnen vorbei. Nur einen kurzen Moment wagte der Türsteher es ihnen den Weg zu versperren, trat dann jedoch nach einer hastigen Inspektion zur Seite und ließ sie durch. Laute Musik und durchdringender Bass empfing sie. Von einem Moment auf den anderen wirkte Asami in seinem maßgeschneiderten Anzug vollkommen deplatziert. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen zog er die Blicke etlicher interessierter Männer auf sich. Zielgerichtet bahnte der hochgewachsene Yakuza sich einen Weg über die Tanzfläche zur Bar. Ein kurzer Wortwechsel reichte und ein junger Kerl der lediglich eine kurze Lederhose und ein Lederbrustgeschirr trug, führte sie in den hinteren Teil des Clubs. Durch eine Tür erreichten sie schließlich das Büro des Managers. Im ersten Moment wusste Asami nicht ob er lachen oder heulen sollte. Der Typ hinter dem Schreibtisch konnte niemals der Manager sein, auch wenn das in goldenen Lettern auf seiner Brust stand. Der Mann, wenn man ihn denn so nennen konnte, war bestimmt genauso groß wie Asami. Das war aber auch die einzige Übereinstimmung. Denn im Gegensatz zu dem Yakuza im Anzug trug er eine durchsichtige Bluse und einen so kurzen Rock das der Po fast herausschaute. Lächerlich bunte Kniestrümpfe komplettierten den Aufzug. Das lange Haar hing ihm bis zur Taille und verdeckte den für einen Mann seiner Größe schmalen Rücken. Schließlich tat Asami nichts von beiden und starrte den Mann vor sich an. Bereits nach einigen Sekunden zeigte sich die Wirkung seines Blicks und der Manager begann sich unbehaglich auf seinem Stuhl zu bewegen. Er erkannte sofort das er seinem Gegenüber nicht gewachsen war und lächelte ängstlich seinem Gegenüber zu. "Wie kann ich ihnen helfen meine Herren?", war alles was er hervorbrachte. Asami gestattete sich ein zufriedenes Grinsen während er sich entspannt auf seinem Stuhl zurück lehnte. Das lief besser als er es sich erhofft hatte. Auf eine Handbewegung hin legte Yamamoto einen Zettel mit Datum und Ryotaros Namen sowie ein Bild von diesem auf den Tisch. "Ich will alle Überwachungsvideos haben von diesem Abend und alles was sie von diesem Mann hier sonst noch haben." Unsicher griff ihr Gegenüber nach dem Zettel und sah sich das Bild an. "Kobari-sama. Das dürfte kein Problem sein. Er kam nicht sehr häufig hier her. Das letzte Mal dürfte einige Monate her sein. Einen Moment ich schaue sofort nach den entsprechenden Unterlagen. Wenn sie möchten kann mein Tenshi ihnen was zu trinken bringen während sie warten." Entschieden schüttelte Asami den Kopf. "Ich denke nicht das sie lange brauchen werden." Unsicher nickte der Mann und verließ hastig sein Büro. Es dauerte tatsächlich nicht lange bis er wieder auftauchte. Asami musste seine gesamte Selbstbeherrschung aufbieten um nicht auf die unmögliche Aufmachung vor sich zu starren. Musste dieser Rock auch so kurz sein? Der Manager bemerkte den Blick und wiegte aufreizend seine Hüften während er die Papiere auf dem Schreibtisch verteilte. Unwillig knurrte Asami auf und schob den schmaleren kurzerhand beiseite um besser sehen zu können. "Dort können sie sehen wie Kobari-sama kurz nach dreiundzwanzig Uhr den Club betreten hat." Dabei zeigte der Manager auf das erste Foto auf dem Ryotaro, Tanaka und Akihito zu sehen waren. "Sie haben einen Tisch hinten bei den Séparées genommen und ihr junger Begleiter mit dem Maulkorb hat dann die Getränke geholt. Nach etwas mehr als einer Stunde haben sie Gesellschaft bekommen, wenn auch nur kurz." Hektisch durchwühlte der Mann die Zettel vor sich bis er das Bild gefunden hatte das er suchte. Zwar war es nur eine Aufnahme von hinten, doch diesen Rücken hätte Asami überall erkannt. Das dicke, hüftlange Haar umschmeichelte einen breiten Rücken und betonte nur die Größe des Mannes. Wütend knirschte er Asami mit den Zähnen als er die Frage über seine Lippen quälte. "Gibt es weitere Aufnahmen aus den Séparées. "Ich fürchte leider nicht. Wir sind für unsere Verschwiegenheit bekannt und gewähren jedem der dort sitzt ein Höchstmaß an Diskretion. Der einzige Grund weshalb ich ihnen diese Bilder zur Verfügung stelle ist der arme junge Mann den Kobari-sama an diesem Abend bei sich hatte. Etwas muss dort vorgefallen sein, denn kurz darauf hat er mit ihm die hinteren Zimmer aufgesucht. Normalerweise dulden wir ein solches Verhalten nicht, doch in diesem Fall taten wir es dennoch." Unwirsch unterbrach Asami den Manger. "Was meinen sie damit?" Tief atmete der Mann vor ihm durch und strich sich durch sein langes Haar. "Als Kobari-sama ging war der junge Mann mit dem Maulkorb nicht mehr bei Bewusstsein. Er war ziemlich übel zugerichtet worden. Etwas was eigentlich nicht in diesem Club praktiziert wird. Hier wird nur in gegenseitigem Einverständnis gehandelt. Bei der Schwere der Verletzungen kann man wohl davon ausgehen das, das hier nicht der Fall gewesen war." Unwillkürlich hatte Asami das Verlangen irgendwo gegen zu schlagen. Nur die Erinnerung aus der Schweiz an seine gebrochene Hand hielt ihn davon. Es hatte erbärmlich weh getan und ziemlich lange gedauert bis er sie wieder voll benutzen konnte. Mit loderndem Blick sah er zu Doktor Yamamoto auf. "Warum haben sie mir nicht gesagt wie schwer Akihito verletzt worden war?" Kühl sah der Arzt zurück. "Hätte es irgendetwas geändert? Sie wissen es jetzt, Asami-sama. Nichts an seinem körperlichen Zustand erklärt den Zustand seiner Psyche." Noch immer kochte Asami vor Wut, doch langsam gelang es ihm seine Aggression in andere Bahnen zu lenken. Nur am Rande bekam er mit wie der Manager des Kimyona fluchtartig sein Büro verließ und sich in Sicherheit brachte. Er brauchte drei Anläufe bis er sein Handy endlich entsperrt hatte und endlich die Nummer die er fand suchte. Noch bevor sein Gesprächspartner etwas sagen konnte fiel er ihm barsch ins Wort. "Es ist mir vollkommen egal wie du das hinbekommst Yoh, doch du wirst deinen Arsch sofort nach Hongkong bewegen und den langhaarigen aus Chinesen in einen Flieger verfrachten. Bring ihn nach Tokio oder ich werde nach Hongkong reisen und dann wird die Stadt brennen, darauf hast du mein Wort." Ohne auf die verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung zu achten legte er auf und erhob sich. Noch immer zitterte er vor Zorn während er sich einen Weg nach draußen bahnte. Feilong hatte schon vor einem halben Jahr gewusst das Akihito noch lebte und er hatte ihm nichts gesagt. Schlimmer noch, an diesem Abend war irgendetwas vorgefallen was Akihito in diesen bis heute andauernden Zustand versetzt hatte. Besser Feilong hatte eine verdammt gute Erklärung für sein Verhalten oder die nächste Beerdigung würde in Hongkong stattfinden. Kapitel 14: Vertrauen --------------------- Verärgert starrte Feilong auf dem ihm gegenüber sitzenden Yoh. Noch immer hatte dieser ihm nicht gesagt wo sie hinflogen oder warum. "Du brauchst mich nicht so anstarren, ich handel nur auf Anweisung." "Und auf wessen?" Genervt trank Feilong einen Schluck von seinem Tee und verzog das Gesicht. Angeekelt stellte er die Tasse so weit weg wie möglich auf den Tisch vor sich. "Da kommst du bestimmt auch von alleine drauf, Fei. Ich kann dir nur sagen das mein Auftraggeber nicht gerade gut auf dich zu sprechen ist. Und lass dir eins gesagt sein, ich schätze es gar nicht mitten in der Nacht angerufen zu werden um mir dann Drohungen anzuhören, besonders wenn ich genau weiß das diese Drohungen dann auch in die Tat umgesetzt werden und nicht nur heiße Luft sind." Zischend atmete Feilong aus und wurde blass. "Asami." Yoh seufzte leise. "Ja. Was hast du angestellt, Fei. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt." Resigniert seufzend lehnte Feilong sich zurück. "Ich habe einen Fehler gemacht, Yoh. Einen sehr großen Fehler." Wütend lehnte Yoh sich jetzt vor und sah dem anderen in die Augen. "Wage es nicht mich damit abzuspeisen. Für einen Fehler hätte Asami mir niemals damit gedroht die Straßen von Honkong in Brand zu setzen oder dir etwas anzutun. Ich will jetzt wissen was du getan hast." Müde schloss Feilong die Augen, er konnte den anklagenden Blick Yohs nicht mehr ertragen, wollte nicht die Enttäuschung in den Augen des anderen sehen. "Ich war vor einem halben Jahr geschäftlich in Osaka. Am Abend wurde ich von einem Geschäftspartner in einen Club eingeladen. Dort habe ich Kobari getroffen." Die Stimme war immer leiser geworden und verstummte schließlich ganz. Ungeduldig trat Yoh dem anderen gegen den Fuß und wartete auf den Rest der Erklärung. "Das kann ja wohl nicht alles sein, immerhin wusste Asami auch das Kobari den Sturz von der Brücke überlebt hatte." "Nein das war nicht alles. Ich habe Akihito dort gesehen, Kobari hatte ihn bei sich." Zischend atmete Yoh ein und lehnte sich geschockt zurück. "Du wusstest das Asami trauert und du hast es ihm trotzdem nicht gesagt? Ist dir klar was er mit dir machen wird? Er hat getrauert Feilong..." Jetzt war es Yoh der den Satz nicht beendete. Noch immer hielt Feilong die Augen geschlossen, die Enttäuschung in der Stimme seines Gegenübers war schon beinahe zu viel. Stockend erzählte er weiter. "Das ist noch nicht alles." Müde schloss Yoh die Augen für einen Moment. "Gibt es irgendetwas was es noch schlimmer machen könnte? Dir dürfte doch jetzt schon klar sein das Asami dich-" Hastig fiel Feilong ihm ins Wort. "Ich habe Akihito versprochen nichts zu sagen...und dann forderte Kobari einen Beweis das ich mein Wort halte." Misstrauisch beäugte Yoh seinen ehemaligen Boss. Ihm war nicht entgangen wie schwer es dem fiel die letzten Sätze hervorzubringen. "Und wie sah dieser Beweis aus?" Hilflos schüttelte Feilong den Kopf und strich das lange Haar zurück. "Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen. Niemals hätte ich Akihito mein Wort geben dürfen." "Feilong! Was hast du getan?" "Kobari wusste vom Onsen und forderte mich auf es zu wiederholen um ..." Mit einem Aufschrei sprang Yoh auf und schlug ihm ins Gesicht. "Das ist nicht dein Ernst! Asami trauert um Akihito und du siehst zu wie er daran beinahe zerbricht. Nicht nur das du einen Mann hintergehst von dem du behauptest das er wie ein Freund für dich ist, den du angeblich respektierst. Nein du nutzt auch gleich die Gunst der Stunde und lässt dir von dem Kleinen gleich einen blasen. Wenn wir hier nicht gerade in fast zehntausend Meter Höhe wären würde ich dich achtkantig rauswerfen!" Geschockt griff Feilong nach seinem Kiefer. Deutlich konnte er fühlen wo Yoh ihn getroffen hatte. Unter seinen Fingern spürte er bereits eine leichte Schwellung die wahrscheinlich bald in den schönsten Blautönen erstrahlen würde. Fassungslos sah er zu Yoh auf der noch immer vor ihm stand, doch der andere wendete sich bereits ab und würdigte ihn keines Blickes mehr. Den Rest des Fluges verbrachten sie in eisigem Schweigen. Nicht einmal reagierte Yoh mehr auf seinen ehemaligen Boss und hatte sich demonstrativ so weit weg wie möglich hingesetzt. Liebevoll strich Asami über das blonde Haar. Wie jeden Morgen hatte er Akihito vor den bodentiefen Fenstern vorgefunden. Seine Brust zog sich zusammen als auch heute Morgen keine Reaktion vom Jüngeren kam. Seufzend ging er in die Küche und machte sich daran das Frühstück zuzubereiten. Doktor Yamamoto hatte für heute einen Therapeuten engagiert der nachher nach dem Fotografen sehen würde. Laut dem Arzt war dieser darauf spezialisiert mit Patienten zu arbeiten die nicht sprachen. Sie konnten nur darauf hoffen das es diesem gelang die Aufmerksamkeit Akihitos zu gewinnen. Mit dem Tamago Kake Gohan und dem gegrillten Lachs setzte Asami sich wieder zu Akihito und begann diesen geduldig zu füttern. Ohne zu Zögern nahm der Fotograf das Essen an und kaute langsam und sorgfältig. Wieder strich Asami zärtlich durch das weiche Haar des Jüngeren. Vorsichtig beugte er sich vor und küsste sanft die Stirn Akihitos. Erst als Suoh eintraf erhob Asami sich wieder und verließ das Penthouse. Beim Wagen erwartete Kirishima ihn bereits und öffnete die Tür damit sein Boss einsteigen konnte. Nachdenklich starrte Asami auf sein Handy. Es konnte nicht mehr lange dauern bis Yoh mit Feilong in Tokio eintraf. Die Frage war jetzt nur ob dieser Feilong tatsächlich ausliefern würde. Er wusste nicht genau was zwischen den beiden vorgefallen war, doch das Verhalten der beiden sprach Bände. Zumindest einmal mussten sie miteinander geschlafen haben. Würde Yoh sich für ihn oder für Feilong entscheiden? Irritiert sah Feilong auf als Yoh vor einer großen Lagerhalle anhielt. Der Kies knirschte unter seinen Schuhen als er ausstieg und sich umsah. "Du hast doch wohl nicht ernsthaft geglaubt das Asami dich in seinem Büro empfängt, oder?" Der Spott Yohs tat weh. Verletzt drehte Feilong sich zu seinem ehemaligen Leibwächter um und sah ihn an. Ohne Mühe gelang es Yoh dem Blick standzuhalten und es war Feilong der zuerst weg sah. Unschlüssig zog er die Schultern hoch und betrat unsicher die dunkle Halle. Überall um sie herum waren große Kisten aufgestapelt. Über den breiten Gängen war ein Schienennetz zu sehen über die wahrscheinlich die Kisten transportiert werden konnten. Wortlos übernahm Yoh die Führung durch das Labyrinth aus Gängen und Feilong folgte ihm hastig. In der Mitte der Halle war es vollkommen dunkel, selbst das Licht vom Eingang reichte nicht hier her. Gerade wollte Feilong eine Frage stellen als vor ihnen eine Zigarettenspitze aufglomm. Licht wurde eingeschaltet und für einen Moment sah Feilong nichts. Asami hatte sich schon abgewendet als der Jüngere es endlich schaffte ihm zu folgen. Nur am Rande bekam er mit das Yoh zurückblieb und ihn nicht weiter begleitete. Resigniert senkte er den Kopf, hatte er doch das Gefühl als würde er zu seiner eigenen Hinrichtung gehen. Nicht einmal sah Asami zurück. Erst vor einem Büro blieb er stehen und winkte den anderen hinein. Äußerlich vollkommen ruhig ließ er seine aufgerauchte Zigarette fallen und zündete sich sofort eine Neue an, als er hinter Feilong eintrat. Das Büro war klein und roch muffig. Trotzdem bewegte der Yakuza sich mit der ihm eigenen Eleganz auf den billigen Bürostuhl zu und setzte sich. Feilong schluckte und setzte an etwas zu sagen, doch sofort hob Asami seine Hand und unterbrach ihn. Mit einer Stimme die kalt wie Eis war fragte er. "Hast du wirklich geglaubt das ich es niemals erfahren würde? Dachtest du ich könnte Akihito einfach aufgeben wenn er noch lebt?" Wieder schluckte Feilong, doch noch immer hatte Asami die Hand erhoben. "Hast du auch nur einen Moment an Akihito gedacht?" Mit einer Stimme die ihm vollkommen fremd war krächzte er schließlich. "Ich habe es Akihito versprochen." "Was hast du ihm versprochen? Ihn bei Ryotaro zugrunde gehen zu lassen? Sieh was du ihm angetan hast, Feilong." Mit diesen Worten drehte Asami den Laptop herum der vor ihm stand. Feilong riss die Augen auf als er die Direktübertragung aus dem Penthouse sah. Noch immer saß Akihito vollkommen reglos vor den Fenstern und starrte auf die Skyline Tokios. Neben ihm saß ein Mann, anscheinend ein Arzt und verteilte Blätter und Farben um den Fotografen. Leise redete er dabei auf den Jüngeren ein, der jedoch nicht reagierte. "Bring mich zu ihm." Es war nur ein wispern welches Feilongs Lippen verließ. "Warum sollte ich dich auch nur noch ein weiteres Mal in seine Nähe lassen? Denkst du nicht auch das du schon genug angerichtet hast?" "Du verstehst das nicht, Ryuichi. Ich muss mich bei ihm entschuldigen, ich muss es wieder gut machen..." Gereizt runzelte Asami die Stirn. "Du bist der letzte der hier etwas zu fordern hat. Du hast genug Schaden bei Akihito angerichtet, du wirst ihn nie wieder sehen, das kannst du mir glauben." Verzweifelt sah Feilong wieder auf den Bildschirm und den reglosen Akihito. Vor seinem inneren Auge tauchte wieder der verletzliche Ausdruck in den Augen des Fotografen auf kurz bevor er regelrecht geflohen war. Schon damals hatte die Psyche des Jüngeren so fragil gewirkt, kurz davor zu zerbrechen. Geschlagen senkte Feilong den Kopf und trat einen Schritt von Asami weg. "Es tut mir leid." Hart lachte der Yakuza auf. "Denkst du das macht irgendetwas wieder gut?" Noch bevor der Ältere reagieren konnte fuhr Feilong herum und rammte ihn mit voller Wucht seinen Ellbogen gegen die Stirn. Hastig fing er den Körper des Yakuzas auf und lies ihn sanft zu Boden gleiten. Schnell löste er die Krawatte und band mit ihr Asamis Hände hinter seinem Rücken zusammen. Mit den Schnürsenkeln die Feilong aus den Schuhen zog, fesselte er die Beine. Zum Schluss stopfte er eine Socke in den Mund des Bewusstlosen, achtete jedoch darauf das sie nicht zu tief rutschte damit Asami nicht ersticken konnte. Es klimperte leise als Feilong die Schlüssel aus der Jackettasche zog und dann hastig das Büro verlies. So leise wie möglich schlich er durch die dunklen Gänge dorthin zurück wo er Yoh zurückgelassen hatte. Feilong war nicht überrascht seinen ehemaligen Leibwächter zusammen mit Kirishima rauchen zu sehen. Offensichtlich hatten sie nichts davon mitbekommen was im Büro vorgefallen war. Hastig zog er sich zurück und suchte den Weg nach draußen. Er konnte nur hoffen das bei einem der Wagen vor der Tür der Schlüssel steckte, zwar konnte er fahren, doch kurzschließen würde auch ihm schwer fallen. So leise wie möglich öffnete Feilong die Tür zum Penthouse. Anscheinend hatte Asami sich noch nicht gemeldet und sein Kommen angekündigt, denn Suoh saß vollkommen entspannt in einem Sessel von dem er einen guten Blick zur Eingangstür hatte und gleichzeitig Akihito beobachten konnte. Im Bruchteil einer Sekunde sprang der Leibwächter auf und stürzte sich auf Feilong. Dieser wurde hart gegen die Tür hinter sich gepresst und schnappte erschrocken nach Luft als sich der Türgriff in seinen Rücken bohrte. Hart riss Feilong sein Knie nach oben und im nächsten Moment rollte Suoh sich stöhnend auf dem Boden zusammen. Ein harter Schlag gegen seine Schläfe setzte ihn endgültig außer Gefecht. Mit weit aufgerissenen Augen hatte der Arzt alles beobachtet und wagte es auch jetzt nicht sich zu rühren, als Feilong den Bewusstlosen durch den kurzen Flur bis zu Akihitos Zimmer zog und ihn dort einsperrte. Ein letztes Mal atmete Feilong tief durch bevor er sich Akihito näherte. Dieser schien von dem Tumult um sich herum nichts mitbekommen zu haben und starrte noch immer nach draußen. Zart strich Feilong durch das blonde Haar. Langsam drehte Akihito den Kopf und starrte auf den vor ihm Stehenden. Für etliche Sekunden geschah nichts. Dann füllten sich die blauen Augen mit Tränen. Ein lautes Schluchzen kam über Akihitos Lippen während er aufsprang und dem Größeren in die Arme fiel. Nur am Rande bemerkte Feilong wie der Arzt sich wegschlich und aus dem Penthouse floh. Liebevoll strich er über den zitternden Körper in seinen Armen. Wie ein ertrinkender klammerte Akihito sich an ihn während die Tränen über sein Gesicht rannten. Ungeschickt gelang es ihm die Knöpfe an Feilongs Oberteil zu lösen und er schob den schweren Stoff beiseite. Mit einem letzten Schluchzer presste Akihito sein Gesicht an die warme Haut und atmete den vertrauten Geruch tief ein. Erneut überlief ein Zittern seinen Körper, doch diesmal weinte er nicht. Suchend fuhren seine Hände über die makellose Haut, strichen über feste Muskelpartien und brachten diese zum Zucken. Feilong bewegte sich währenddessen nicht. Noch immer hielt er den Jüngeren in seinen Armen und lies ihn fortfahren während dieser seinen Körper erkundete. Wie ein Ertrinkender presste Akihito sich an ihn, fühlte und schmeckte ihn. "Du bist einfach gegangen," flüsterte er gegen die breite Brust. Traurig senkte Feilong den Kopf bis seine Wange auf Akihitos Haar lag. "Das wollte ich nicht, ich wollte dich nicht verletzen Akihito." "Du bist gegangen und hast mich allein gelassen." Wimmernd drückte Akihito sein Gesicht fester gegen Feilong. "Danach war alles kalt, nichts war mehr wichtig." "Akihito." Vorsichtig hob Feilong das Kinn des Jüngeren an und zwang ihn so ihm ins Gesicht zu sehen. "Du bist wichtig! Für mich, für Asami. Es gibt nichts was wichtiger ist als du." "Für dich gibt es jemanden wichtigeren. Deshalb habe ich dafür gesorgt das Tao wieder nach Hause kommt." Unwillig knurrte Feilong auf. "Gib dich niemals wieder für einen anderen auf, hörst du? Nie wieder!" Erschrocken zuckte der Jüngere zurück und entzog sich dem festen Griff. Sofort wurde Feilongs Stimme wieder weich und er drückte den zarten Körper entschuldigend an sich. "Es tut mir Leid Akihito, es tut mir alles so leid. Niemals hätte ich dir mein Wort geben dürfen und ich hätte dich auch nicht dort lassen dürfen. Verzeih mir bitte." Langsam sank Feilong zu Boden und zog Akihito mit sich. "Nachdem du gegangen bist war alles kalt und unwichtig. Ich war es nicht mehr Wert das man sich um mich gekümmert hat, ich war nur noch Ryotaros Hure." Betroffen strich der Ältere über den schmalen Rücken und spürte das Beben unter seinen Fingern. "So bin ich auch schon früher genannt worden, doch da war ich Asamis Hure. Selbst wenn sie sagen ich wäre sein Junge meinen sie doch eigentlich Hure. Damals hat es mich nicht gestört, da habe ich mich auch noch wie ein vollständiger Mensch gefühlt. Doch dort in dem Club war ich nichts mehr. Es war einfach nichts mehr von mir übrig als die Hure und von der hast du dich abgewandt. Ich war es nicht mehr Wert von dir beachtet zu werden oder dir auch nur nahe zu kommen." Die letzten Worte waren kaum noch zu verstehen gewesen, hatte Akihito doch seinen Kopf regelrecht in Feilongs Brust vergraben. "Akihito, sie mich an!" Traurig hob der Fotograf seinen Kopf und sah in die dunklen Augen über sich. "Du bist niemandes Hure und wenn es einer nicht Wert ist dann bin ich es. Ich habe es nicht verdient das du in meiner Nähe bist, nicht anders herum. Ich bin derjenige der dich um Vergebung bitten muss." Die nächsten Worte waren rau und die Gefühle die in ihnen mitschwangen verblüfften Akihito. Der sonst so beherrschte Chinese presste ihn fest an sich. "Verzeih mir, Akihito das ich kein besserer Mann war, das ich einfach zu schwach war um dir in diesem Moment beizustehen. Verzeih mir das ich dich nicht gerettet habe als du es am allermeisten gebraucht hast. Bitte verzeih mir auch das ich nicht die Größe hatte andere um Hilfe zu bitten um meinen Fehler wieder gut zu machen." Fasziniert hob Akihito eine Hand und fing eine Träne auf die dem Triaden-Boss über die Wange lief. Leicht schüttelte er den Kopf und Feilong verspannte sich sofort. "Da gibt es nichts zu verzeihen, Feilong. Du bist jetzt hier. Ich glaube jetzt kann ich versuchen weiter zu gehen. Du hast die Kälte vertrieben." Weiche Lippen pressten sich auf die seinen und trösteten ihn. Sie tauschten einen Kuss wie er zärtlicher nicht sein konnte. Bittersüß und schmerzvoll tanzten die Zungen umeinander herum und spendeten Trost. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit zog Akihito sich zurück und lehnte sich an die breite Brust. Nachdenklich starrte Feilong nach draußen, während er sanft Akihitos Rücken streichelte. Schon bald wurde der Atem des Jüngeren ruhiger und endlich schlief Akihito ein. Diesmal wurde sein Schlaf nicht durch erschöpfendes Weinen unterbrochen. Ohne es zu bemerken zerbröselte Asami die Zigarette zwischen seinen Fingern. Die Wut schien allmählich sein ständiger Begleiter zu werden. Er hatte sich von Feilong überrumpeln lassen, wie ein gottverdammter Anfänger. Nicht nur das dieser ihn ausgeknockt hatte, er hatte ihn dann auch noch mit seiner eigenen Krawatte unschädlich gemacht. Die Socke in seinem Mund war da nur noch die Spitze des Eisberges gewesen. Geistesabwesend starrte er auf die Überreste der Zigarette die er gerade hatte anzünden wollen und nahm dann eine neue aus der Packung. "Wie lange noch Yoh?" Unbehaglich räusperte der Angesprochene sich. "Aufgrund des Verkehrs denke ich das wir noch mindestens zwanzig Minuten unterwegs sind." Mühsam atmete Asami tief durch. Sein einziger Trost war das auch Feilong sich durch den Verkehr hatte quälen müssen. Ein letzter Blick auf den Laptop hatte nur gezeigt das Akihito noch immer von dem Therapeuten behandelt wurde. Jetzt verfluchte Asami es das der Laptop auf W-Lan angewiesen war, und ihm so nichts brachte wenn er wie jetzt unterwegs war. Der Chinese konnte sich auf was gefasst machen wenn er ihn in die Finger bekam. Die Minuten kamen ihm endlos vor, während Yoh sich verbissen durch den Verkehr kämpfte. Endlich hielten sie vor dem Haus in dem sich Asamis Penthouse befand. Noch bevor einer der anderen ausgestiegen war, riss Asami bereits die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Ohne auf seine Begleiter zu achten hetzte er zum Aufzug und drückte kaum das er drin war ungeduldig den Knopf seiner Etage. Im letzten Augenblick schafften es auch Kirishima und Yoh noch in den Aufzug bevor die Türen sich schlossen. Unsicher hielten sie dabei lieber einen Sicherheitsabstand zu dem wütenden Yakuza, der ungeduldig mit den Fingerspitzen gegen die Tür klopfte bis sich diese endlich wieder öffnete. Asami hielt sich nicht lange mit der Tür zu seiner Wohnung auf. Da er keinen Schlüssel mehr hatte zog er sofort seine Waffe und zerschoss das Schloss. Ungebremst warf er sich mit der Schulter gegen die Tür, die sofort nachgab und mit einem lauten Knall gegen die Wand flog. Sofort hob Asami die Waffe erneut und zielte auf den breiten Rücken Feilongs, der noch immer mit Akihito auf dem Schoß auf dem Boden saß. Trotz des unüberhörbaren Lärms hatte er sich keinen Zentimeter bewegt und sah auch nicht hinter sich als er hörte wie Asami sich ihm näherte. Noch immer strich er sanft über den zarten Rücken Akihitos. "Wenn du mich wirklich erschießen willst, dann warte bis ich deine Wohnung verlasse." Wütend knurrte Asami, er war am Ende seiner Beherrschung angelangt und die Waffe zitterte in seiner Hand als er Akihito erblickte der sich vertrauensvoll an den Chinesen schmiegte. Die Wut tobte als flüssige Lava durch seine Adern und machte es ihm für einen Moment unmöglich sich zu bewegen. Sein Finger zuckte am Abzug, doch dann warf er die Automatik mit einem frustrierten Aufschrei in die nächste Ecke. Mit einem Satz war er bei dem überraschten Feilong und verpasste ihm einen heftigen Schlag auf den bereits bläulichen Kiefer. Im letzten Moment gelang es Yoh dazwischen zu springen und den erschrockenen Akihito zur Seite zu ziehen. Asami hatte sich mit seinem vollen Gewicht auf den Jüngeren geworfen und nagelte Feilong regelrecht auf dem Boden fest. Der Chinese wehrte sich nicht, nahm einen Schlag nach dem anderen hin. Asami keuchte bei jedem Schlag. Er sah nichts mehr außer den Jüngeren unter sich. Er fühlte nichts mehr außer das wohltuende Gefühl endlich seine Wut und Hilflosigkeit endlich heraus lassen zu können. Im letzten Moment sah er einen blonden Haarschopf vor seinen Fäusten auftauchen. Er konnte die Wucht nicht mehr aufhalten. Die blauen Augen wurden groß als die Fäuste auf sie zuflogen. Im letzten Moment bäumte Feilong sich auf und bekam dafür die Schläge in die Seite. Schluchzend warf der Fotograf sich auf den Chinesen und schirmte ihn so mit seinem Körper ab. "Akihito!" Mit zitternden Händen versuchte Feilong den Fotografen von sich zu schieben, doch er klammerte sich nur noch fester an den anderen. Wut blitzte in seinen blauen Augen auf als er sich zu Asami umwandte. "Hör endlich auf!", schrie er den Älteren an. Für einen kurzen Moment war Asami von dieser Reaktion überrascht und senkte seine Fäuste. Einen Atemzug später kochte jedoch die Wut wieder hoch. "Akihito, hör endlich auf dich immer vor andere zu werfen! Ich hätte dich verletzen können!", fauchte er den Jüngeren an. Erst in diesem Moment registrierte sein Gehirn endlich die Reaktionen Akihitos, der sich erhoben hatte und mindestens genauso wütend wie er selbst auf ihn zuging. Nichts war mehr übrig von der regungslosen, vollkommen abwesenden Gestalt die, die letzten Tage nur am Fenster gesessen hatte. Zornbebend näherte Akihito sich ihm und für einen Moment gab es für Asami keinen schöneren Anblick. Sein Akihito war wieder hier, er hatte tatsächlich das Martyrium das Ryotaro ihm aufgezwungen hatte überlebt. Die Freude währte nur kurz. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte holte Akihito aus und schlug Asami ins Gesicht. Der Yakuza war so verblüfft das er sich nicht rührte. Das laute Klatschen verhallte und hinterließ eine Ohrenbetäubende Stille. Dumpfer Lärm unterbrach die Stille die sich über den Raum gesenkt hatte. Kirishima nutzte den Vorwand und verließ hastig den Raum um nachzusehen. Yoh sah nur kurz in Akihitos wutverzerrtes Gesicht und folgte dann Kirishima. "Wag es nie wieder einen Freund von mir anzugreifen!" Akihitos Augen schienen zu lodern als er in die ebenmäßigen Züge Asamis blickte. "Akihito, nicht-" Nur kurz wandte Akihito den Kopf und blickte auf Feilong herab. Sein Blick wurde weich während er antwortete: "Was, nicht? Du bist und bleibst ein Freund. Auch Freunde dürfen Fehler machen. Niemand hat das Recht sie deshalb zu richten, erst recht nicht wenn sie sich schon längst dafür entschuldigt haben." Mit diesen Worten drehte Akihito sich wieder zu Asami um. Der Fotograf mochte normalerweise ein gutes Stück kleiner sein als der Yakuza. Doch in seiner Wut, die aus jeder seiner Poren zu strömen schien, wirkte er um ein vielfaches Gefährlicher als der Mann vor ihm. Mit dem Finger stieß er hart in die muskulöse Brust Asamis. "Wenn du mich auch nur noch einmal triffst wenn ich versuche einen meiner Freunde zu be-" Mitten im Satz kippte Akihito auf die Seite und seine Augen verdrehten sich bis nur noch das weiße zu sehen war. Ein undeutliches Röcheln war zu hören, dann lag er auch schon in Asamis Armen. Feilong wusste nicht wo der Arzt auf einmal herkam, doch der Yakuza wirkte nicht überrascht als er plötzlich auftauchte. Vorwurfsvoll blickte dieser auf den bewusstlosen Akihito. "Das hätten sie jetzt ja auch anders regeln können, Asami-sama. Bitte bringen sie Akihito ins Schlafzimmer damit ich ihn genauer untersuchen kann. Wir können jetzt nur hoffen das er sich nicht weitere Schäden von ihrem Affenzirkus hier zugezogen hat." Betroffen senkte Feilong den Blick und starrte auf den Boden. Ohne sich noch einmal umzusehen trug der Yakuza den Bewusstlosen aus dem Raum. Genau diesen Moment nutzten Yoh und Kirishima um Feilong auf die Beine zu stellen und ihn so schnell wie möglich aus dem Penthouse zu schaffen. Beiden war klar das der Chinese am besten so weit weg wie möglich gebracht wurde. Noch bevor Kirishima den Aufzug wieder betreten hatte, drückte Yoh auf das Gaspedal und jagte mit einem sehr schweigsamen Feilong zum Flughafen. Niemand wusste was Asami jetzt unternehmen würde. Wenn sie Glück hatten würde er lange genug abgelenkt sein, damit sie das Land verlassen konnten. Doch vertrauen wollte er darauf nicht. Kapitel 15: Andere Wege ----------------------- Zärtlich strich Asami über das blonde Haar unter seiner Hand. Lächelnd hob Akihito seinen Kopf und streckte sich dem Älteren entgegen bis dieser sich endlich zu ihm herabbeugte und ihre Lippen sich sanft berührten. Schmetterlinge tanzten in Akihitos Bauch während er die zärtlichen Berührungen genoss. Bevor er sich jedoch näher an Asami ran schieben konnte unterbrach dieser den Kuss und trat einen Schritt zurück. Enttäuscht senkte Akihito wieder den Kopf. Noch einmal strich Asami über seinen Kopf. "Ich komme heute etwas später, doch Suoh wird dir Gesellschaft leisten und heute Nachmittag wird der Therapeut wieder kommen." Gehorsam nickte Akihito, schaffte es jedoch nicht vollständig seine Enttäuschung zu verbergen. Wo gerade noch Schmetterlinge getanzt hatten war jetzt nur noch Ernüchterung. Der Yakuza schien davon nichts mitzubekommen. Wie jeden Morgen schlüpfte er erst in sein Jackett und zog dann den Mantel darüber. An der Tür traf er auf Suoh der sich respektvoll vor Asami verbeugte bevor er das Penthouse betrat. Frustriert blähte Akihito seine Wangen auf. So ging es jetzt schon seit drei Wochen. Am Anfang hatte er es noch verstanden, war er psychisch und auch physisch nicht in der Lage gewesen Asamis Nähe zu suchen. Er war dem Älteren sogar dankbar gewesen das dieser ihm die Zeit gab die er brauchte. Doch jetzt gab es nichts mehr was dagegen sprach, doch über einen Kuss waren sie seither nicht mehr hinaus gekommen. Wann immer Akihito sich dem Yakuza näherte wich dieser zurück und hielt ihn auf Abstand. Selbst wenn sie im selben Bett schliefen berührten sie sich kaum. Der Schmerz war so deutlich in den Augen des Jüngeren zu sehen das Suoh sich unbehaglich räusperte als er das Wohnzimmer betrat. "Wo geht Asami hin wenn er später nach Hause kommt?" Akihito stellte diese Frage mittlerweile regelmäßig und wie immer sah Suoh ihn nicht an wenn er antwortete. "Geschäfte." Die Antwort war genauso kurz wie nichtssagend. Dennoch war es Akihito gelungen in den letzten Tagen zumindest etwas heraus zu finden. Anscheinend fuhr Asami zu diesen Terminen selbst, denn vor vier Tagen war Kirishima im Penthouse aufgetaucht als alle dachten Akihito würde schon schlafen. Viel hatte Akihito nicht von dem leisen Gespräch gehört, doch mehrmals war der Name Kakashi gefallen. Da er jedoch nicht zugeben wollte das er gelauscht hatte konnte er natürlich auch nicht einfach fragen. Genervt strich Akihito sich die Haare aus den Augen und beobachtete weiter Suoh, der angestrengt aus dem Fenster sah. Wie immer klingelte es pünktlich und der Ältere sprang regelrecht erleichtert aus dem Sessel auf und ließ den Therapeuten herein. Auch diesmal schleppte er jede Menge an Material mit sich herum. Hastig ging Akihito ihm entgegen und nahm ihm die schwere Tasche mit den ganzen Farben ab. Gemeinsam verteilten sie die Zettel über den gesamten Boden, dann begann Akihito zu malen während der Therapeut versuchte ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Der Jüngere konnte nicht leugnen das es ihm schon sehr viel besser ging und das der Mann sich wirklich Mühe gab. Doch meistens wusste Akihito einfach nicht was er sagen sollte. Wie sollte er schon sein verrücktes Leben irgendjemanden erklären? Trotzdem gab der Mann nicht auf und kam fast jeden Tag vorbei. Allein schon diese Beständigkeit half dem Fotografen. Jeden Tag schienen die Bilder und Motive die er zu Papier brachte detailreicher zu werden. Hatte er am Anfang nur bunte Muster gemalt wurden jetzt auch Personen deutlicher, wenngleich er nicht besonders geschickt beim Zeichnen war. Mittlerweile hörte Akihito dem Therapeuten gar nicht mehr zu wenn dieser auf ihn einredete. Nur die Farben vor ihm waren noch wichtig. Langsam wechselte er von einem kalten blau zu gelb, orange und Gold. Er bekam noch nicht einmal mit wie der Arzt sich von ihm verabschiedete und die Farben auf dem Boden stehen ließ. Erst als Suoh ihn anstupste und das Mittagessen neben ihn stellte, bemerkte Akihito wie viel Zeit vergangen war. Müde rieb er sich über die Augen und sah sich um. Der gesamte Boden war jetzt mit seinen Zeichnungen bedeckt. Besonders das letzte Bild, welches komplett in Gold und braun gehalten war, stach ins Auge. Erschöpft lehnte Akihito sich zurück und starrte auf die gezeichnete Augenpartie. Noch ein wenig mehr Wärme in die Augen und es könnten die von Asami sein. In diesem Moment fasste Akihito einen Entschluss während er dem Blick auf dem Bild begegnete. Heute Abend würde er herausfinden wo Asami hinging. Es fiel ihm nicht schwer Suoh zu täuschen. Es war zur Routine geworden das Akihito Abends die Beruhigungstabletten nahm damit er besser schlafen konnte. Wie mittlerweile jeden Abend brachte Suoh ihm die Tabletten mit einem Wasserglas in das Schlafzimmer. Akihito hatte sich bereits fertig gemacht und lag frisch geduscht in Asamis großem Bett. Sofort nahm der Jüngere die kleinen Tabletten entgegen und steckte sie sich in den Mund bevor er einen großen Schluck aus dem Wasserglas nahm. Das Glas stellte er anschließend auf den Nachttisch und rollte sich fest in seine Decke ein. Er wusste das die Tabletten ihn während der nächsten Minuten schläfrig machen würden und rollte sich deshalb fest in seine Decke ein. Wie jeden Abend schaltete Suoh eine kleine Lampe neben dem Bett ein und löschte das Deckenlicht bevor er den Raum wieder verließ. Im Flur lauschte er noch einen Moment auf den gleichmäßigen Atem Akihitos, dann ging er in das Wohnzimmer und schaltete sich den Fernseher ein. Hastig spuckte Akihito die Tabletten aus die er unter seiner Zunge versteckt hatte. Seine Klamotten für diese Unternehmung hatte er in einen großen Leinenbeutel gestopft und schlich sich jetzt mit diesem in der Hand durch den Flur. Er hatte Glück. Anscheinend rechnete Suoh nicht mehr damit das Akihito aufwachen würde und war vollkommen vertieft in den Film auf dem Bildschirm. An der Tür schnappte er sich seine Schuhe und schlüpfte lautlos in das Treppenhaus. Die kurze Fahrt mit dem Aufzug nutzte Akihito um schnell seine Kleidung zu wechseln. Unten angekommen stopfte er hastig seine Schlafkleidung in den Beutel und legte ihn unauffällig hinter eine Grünpflanze im Eingangsbereich. Draußen angekommen blieb Akihito einen Moment wie erstarrt stehen. Er hatte das Penthouse nicht mehr verlassen seit er wieder hier war. Nicht einmal hatte er das Bedürfnis gehabt nach draußen zu gehen oder seine Freunde zu sehen. Sogar seine Familie hatte er nur angerufen und kurz mit ihnen gesprochen. Jetzt auf einmal wieder draußen zu sein verschlug ihm den Atem. Nur mühsam schaffte er es sich wieder zu sammeln. Ein Blick auf die Uhr zeigte Akihito das er sich beeilen musste. Hastig winkte er ein Taxi heran und er stieg ein. Die Adresse des Shion nennend, setzte sich das Gefährt in Bewegung und Akihito atmete erleichtert aus. Noch immer fühlte er sich nicht vollkommen sicher, doch es war nicht so schlimm wie erwartet. Er konnte es schaffen. Am Shion angekommen bat Akihito den Fahrer zu warten und stieg aus. Er brauchte nicht lange um zu finden was er suchte. Asamis Wagen stand noch immer auf seinem privatem Parkplatz, also hatte er das Shion noch nicht verlassen. Als könnte er Gedankenlesen trat genau in diesem Moment Asami durch die Tür und steuerte seinen Wagen an. Kurz war Akihito sprachlos. Noch nie hatte er den Yakuza selbst fahren sehen, und ihn jetzt so vollkommen selbstverständlich hinter dem Steuer zu erblicken war mehr als ungewohnt. Jetzt musste er sich beeilen. So schnell er konnte rannte er zu seinem Taxi zurück und ließ es in einem Sicherheitsabstand Asami folgen. Vor Aufregung bekam Akihito einen ganz trockenen Mund je länger die Fahrt dauerte. Lange musste er nicht warten bis Asami sein Ziel für diesen Abend erreichte. Akihito kannte das Vergnügungsviertel von Shinjuku. Kabukicho war für sein Rotlichtvergnügen sowie auch für Karaoke-Bars und gute Restaurants bekannt. Ohne zu Zögern verschwand der Wagen Asamis in einer Tiefgarage. Hastig bezahlte Akihito sein Taxi und folgte dann so schnell er konnte zu Fuß. Hektisch sah der Fotograf sich um. Überall um ihn herum leuchteten die Lichter der Reklame und erschlugen ihn fast. Noch bevor er einen Schritt in Richtung Asamis gemacht hatte, wurde er schon von mehreren Männern angesprochen die ihm die Vorteile der jeweiligen Bars anpriesen. Schon fast rüde musste Akihito sich von ihnen lösen bis er endlich die Tiefgarage erreichte in der, der Yakuza verschwunden war. Sofort wurde es ruhiger um ihn herum je tiefer er rein ging. Schnell hatte Akihito den Wagen gefunden, doch von Asami war nichts mehr zu sehen. Gerade als er dachte das der Ältere ihm entwischt war, wurde am anderen Ende der Tiefgarage eine Tür geöffnet und laute Musik war zu hören. Neugierig näherte Akihito sich den Geräuschen und sah gerade noch wie zwei ganz in Leder gekleidete Männer zu einem der geparkten Wagen gehen. Hektisch versteckte der Fotograf sich hinter einem Pfeiler als der Motor gestartet wurde und der Wagen davonfuhr. Neugierig geworden bewegte Akihito sich auf die Tür zu und öffnete sie. Wieder schlug ihm laute Musik entgegen. Noch bevor er sich weiter umsehen konnte griff eine große Hand nach ihm und hielt ihn fest. Anscheinend stand er gerade im Eingangsbereich eines privaten Clubs. Der Mann vor ihm musterte ihn nicht gerade freundlich als er knurrend fragte: "Referenzen?" Für einen Moment wurde Akihito panisch, doch dann griff er hektisch nach seinem Portmonee und zog die Mitgliedskarte des Shion heraus. Asami hatte sie ihm gegeben damit er immer hereinkommen konnte wann er wollte. Bisher hatte Akihito davon selten Gebrauch gemacht, doch jetzt war er dankbar für die Karte. Sofort wurde er los gelassen und der Mann nickte ihm mürrisch zu. Nervös strich Akihito noch einmal sein Hemd glatt bevor er die Tür vor sich aufschob und endgültig den Club betrat. Auf dem ersten Blick glaubte Akihito wieder im Kimyona zu sein. Auch dieser Raum wurde von einer großen Tanzfläche dominiert und hatte dunkle Séparées an den Seiten. Unsicher bahnte Akihito sich einen Weg durch die tanzende Menge und hielt nach Asami Ausschau. Im letzten Moment erblickte er den Yakuza der zielgerichtet das andere Ende des Clubs ansteuerte. Ohne zu Zögern öffnete er eine unscheinbare Tür und trat hindurch. Akihito brauchte eine ganze Weile bis er es über die Tanzfläche geschafft. Zu seinem Leidwesen lies die Tür sich nicht von ihm öffnen und ihm blieb nichts anderes übrig als abzuwarten. Fluchend bahnte Akihito sich seinen Weg über die Tanzfläche zu der großen Bar. Ihm entgingen dabei nicht die begehrlichen Blicke die ihm zugeworfen wurden, doch er versuchte sie weites gehend zu ignorieren. An der Theke angekommen war Akihito schweißgebadet. Schon beinahe hektisch bestellte er sich einen Coctail von dem er hoffte das der Alkoholgehalt hoch genug war um ihn zu beruhigen. Dabei hatte er Glück und ergatterte einen Sitzplatz der es ihm erlaubte die Tür durch die Asami verschwunden war im Auge zu behalten. Genau wie im Kimyona gab es auch in diesem Club genug zu sehen um sich von der Wartezeit abzulenken. Mit der Zeit begriff Akihito warum er nicht durch die Tür gekommen war. Anscheinend konnte man die dahinter liegenden Zimmer für eine bestimmte Zeit mieten und bekam den Schlüssel dafür an der Bar ausgehändigt. Anscheinend hatte Asami solch einen Schlüssel bei sich gehabt. So das sich für Akihito die Frage stellte mit wem der Yakuza da in einem der Zimmer war. Je länger er darauf wartete das Asami wieder auftauchte desto schmerzhafter wurde das Gefühl des Verrats. Natürlich hatte er nicht erwartet das Asami ewig auf ihn warten würde, erst recht nicht wenn dieser ihn für Tod hielt. Doch jetzt hier zu sitzen und es zu sehen wie der Ältere einen anderen aufsuchte war beinahe mehr als Akihito ertragen konnte. Jetzt ergab es natürlich einen Sinn das der Yakuza sich nicht mehr von ihm berühren lassen wollte, das er es kaum schaffte einen unschuldigen Kuss mit ihm zu tauschen. Zitternd stürzte Akihito den Coctail herunter und bestellte sich sofort einen neuen. Mühsam nur schaffte er es die Tränen zurückzuhalten während die Zeit verging. Mehrmals wurde er angesprochen doch Akihito ignorierte die Männer um sich herum. Er klammerte sich an sein Glas als wäre es ein Rettungsring. Nach dem fünften Getränk wurden die Geräusche langsam verschwommener und er begann sich zu entspannen. Er brauchte einen Moment bis er den Mann hinter sich bemerkte. Lässig lehnte er sich an Akihito vorbei gegen die Bar und nahm ein Bier entgegen. Erst wollte der Fotograf ihn ignorieren und seine Gedanken weiter in Alkohol ertränken. Doch dann hörte er wie der Mann neben ihm mit Kakashi angesprochen wurde. Unwillkürlich riss Akihito die Augen auf und musterte sein Gegenüber. Groß war das erste Wort was ihm einfiel um den anderen zu beschreiben. Mit Sicherheit war Kakashi noch ein gutes Stück größer als der nicht gerade kleine Asami. Seine Oberarme waren breiter als Akihitos Oberschenkel und genauso muskulös wie der Rest des Körpers ohne jedoch zu übertrieben zu wirken. Es passte einfach alles zusammen, genauso wie das schwarze Haar was schulterlang war und leicht zerzaust in alle Richtungen abzustehen schien. Die dunklen Augen blieben an dem ihn anstarrenden Akihito hängen und der Größere grinste spöttisch zurück. "Ey, Kleiner, wenn du was von Kakashi willst dann musst du wie alle anderen auch dir einen Termin holen, er macht keine spontanen Sessions!" Erschrocken zuckte Akihito zusammen und sah zu dem Barmann rüber der ihn jetzt scharf musterte. "Ganz ruhig, Taki. Das ist der Kleine von Asami. Ich denke ich habe noch ein wenig Zeit um mich mit ihm zu beschäftigen." Die Reaktion auf Asamis Namen war nur zu deutlich. Die Augen des Mannes, der mit Taki angesprochen worden war, weiteten sich und er trat unwillkürlich einen Schritt von Akihito zurück, obwohl doch schon der Tresen zwischen ihnen war. Ohne auf den Anderen zu achten drehte Kakashi sich wieder zu dem Fotografen herum. "Komm mit, ich denke wir müssen uns mal unterhalten." Unsicher erhob Akihito sich um dem Größeren zu folgen der sich mühelos seinen Weg über die Tanzfläche bahnte. Nervös betrat der Fotograf den Flur dahinter. Der dicke rote Teppich dämpfte ihre Schritte bis Kakashi vor einer weiteren Tür stehenblieb und sie öffnete. Auf einen Wink des Größeren trat Akihito ein und erstarrte. Auch hier lag der rote Teppich, insgesamt war der gesamte Raum in rot und schwarz gehalten. Ein großes Bett stand genau gegenüber der Tür und dominierte das Zimmer. Direkt davor hingen verschiedene Ketten und Fesseln von der Decke, bereit dazu benutzt zu werden. Direkt neben der Tür stand ein wuchtiger Schrank in dem wahrscheinlich das Spielzeug griffbereit aufbewahrt wurde. Ein Andreaskreuz an der Wand und eine Liege an der gegenüberliegenden Seite vervollständigten die Einrichtung. Zitternd schnappte Akihito nach Luft. Ein grausamer Schmerz zog sich durch sein Innerstes hoch zu seiner Wirbelsäule. Akihito zitterte jetzt so stark das seine Zähne hörbar aufeinander schlugen während er weiter um Sauerstoff rang. Stählerne Bänder hatten sich um seine Brust gelegt und machten ihm das Atmen unmöglich. Für einen Moment schaffte er es seine Hände zu Fäusten zu ballen bevor sie wieder kraftlos herabsanken. Sein Körper war schweißgebadet während schwarze Punkte vor seinen Augen tanzten. Ein lauter Schrei kam aus seiner Kehle als er plötzlich Hände auf seinem Körper spürte, große Hände. Dann lag er auf einmal auf der Seite und kühle Seide schmiegte sich an seine Wange. Akihito begriff das er im Bett lag. Hinter ihm lag Kakashi und hörte keine Sekunde auf ihn zu streicheln und beruhigende Worte ins Ohr zu murmeln. Nur langsam gelang es Akihito die Panikattacke zu überwinden. Erst als er es schaffte sich herumzudrehen und dem anderen ins Gesicht zu sehen wurde er ruhiger. Schwarze Augen blickten auf ihn herab und langes schwarzes Haar kitzelte ihn an seiner Wange als Akihito seinen Kopf gegen die breite Brust presste und zitternd ausatmete. Noch immer strichen die Hände des Älteren über den bebenden Rücken. Endlich gelang es Akihito sich soweit zu sammeln um ein einziges Wort zu krächzen. "Entschuldigung." Aufmerksam wurde er weiter gemustert, doch Kakashi machte keine Anstalten sich von dem Kleineren zu lösen. "Was machst du in einem BDSM Club wenn du schon allein von einem Zimmer eine Panikattacke bekommst?", fragte er leise. Mühsam setzte Akihito sich auf und zog seine Beine so heran das er seinen Kopf darauf ablegen konnte, während er seine Arme um sie schlang. Es dauerte lange bis er antwortete, doch Kakashi wartete geduldig. "Ich wusste nicht das er zu so einem Club geht. Eigentlich wollte ich nur sehen wo er ist wenn er mir sagt das er später kommt." Es war nicht nötig einen Namen zu nennen, sie wussten beide um wenn es bei diesem Gespräch ging. Kakashis Gesichtsausdruck blieb vollkommen ausdruckslos während er seine nächste Frage stellte. Jedoch ließ er den Jüngeren dabei keine Sekunde aus den Augen. "Warum hast du gerade so heftig auf diesen Raum reagiert?" Unbehaglich lachte Akihito auf und versuchte so unbefangen wie möglich zu klingen. "Ich war wohl etwas überfordert." Sofort verengten sich die schwarzen Augen zu Schlitzen und wurden hart. Akihito bemerkte den Stimmungsumschwung sofort und schreckte ängstlich zurück als Kakashi nach ihm Griff. Trotzdem bekam der Größere ihn ohne Mühe im Genick zu fassen und zog ihn wieder zu sich herunter. Deutlich konnte Kakashi spüren wie sich der zarte Leib verkrampfte und Akihitos Atem wieder nur noch stoßweise kam. Bestimmt zog er den Kopf zu sich heran so das seine Lippen die empfindliche Ohrmuschel berührte. "Lüg mich niemals an, Akihito. Ich bemerke sofort wenn mir jemand nicht die Wahrheit sagt. Und jetzt fangen wir noch einmal von vorne an. Ich stelle eine Frage und du wirst darauf antworten, hast du das verstanden?" Hilflos nickte Akihito in dem festen Griff, während er versuchte seinen panischen Herzschlag zu beruhigen. Anscheinend war Kakashi mit seiner Antwort zufrieden, denn er ließ den Jüngeren los und sah zu wie dieser hastig vor ihm zurück wich und sich so weit weg wie möglich ohne aus dem Bett zu fallen aufsetzte. "Ich warte. Warum hast du gerade so heftig reagiert? Sag mir die Wahrheit, ich habe schon am Tresen gesehen wie unwohl du dich hier fühlst und wie unruhig du wurdest wenn dich jemand angesprochen hast." Nervös biss Akihito sich auf die Lippe, während seine Finger sich unruhig in der Decke unter ihm vergruben. Mühsam zwang er sich die Worte über die Lippen die er noch nicht einmal seinem Therapeuten gesagt hatte. "Ich... war schon mal in einem solchen Club. Der hieß... glaube ich... Kimyona." Bestätigend nickte Kakashi, er kannte den Club und auch seinen Manager. "Es war das erste Mal das ich in einem solchen Club war. Asami... ist nicht der Typ der gerne teilt. Mit ihm war ich meistens Zuhause oder wir sind in ein Hotel gefahren, es war immer sehr privat und... intim." Akihito starrte ins leere während er über die nächsten Worte nachdachte. "Der Abend war anders. Etwas an ihm war anders Ich hatte das Anwesen seit einem halben Jahr nicht mehr verlassen und wurde vollkommen abgeschirmt. Besonders in den ersten Wochen wurde ich sehr genau unterwiesen, Fehler wurden nicht geduldet." Irritiert zog Kakashi seine Stirn kraus, doch noch unterbrach er den Jüngeren nicht, der anscheinend endlich einen Faden gefunden hatte dem er folgen konnte. "Er stand drauf mich zu unterdrücken, genoss es wenn ich gehorchte. Besonders liebte er es mich hilflos zu sehen. Sein Lieblingsspielzeug war ein ziemlich stabiler, lederner Maulkorb mit einem Knebel und einem Gurtzeug. An jenem Abend habe ich nur den Maulkorb getragen. Er hat mich ausgeführt wie einen Hund. Erst hat er mich im Auto warten lassen und danach wurde ich an der Leine in den Club geführt. Es hat mich noch nicht einmal mehr gestört, ich war zufrieden das er mich mitgenommen hat..." Die Stirnfalten waren immer tiefer geworden je länger Akihito geredet hatte, jetzt konnte Kakashi sich eine Frage nicht mehr verkneifen. "Asami?" Erschreckt blickte Akihito auf und sah in die auf ihn gerichteten schwarzen Augen. "Nein, Ryotaro. Ich war ein ganzes Jahr nicht in Tokio. Er hat es nicht erlaubt. Asami hat geglaubt ich wäre Tod." Nachdenklich nickte der Ältere. Zwar wusste er nicht alles, doch auch er hatte die Unruhen auf Tokios Straßen vor etwa einem Jahr mitbekommen. Besonders die Brände in Asamis Club waren durch alle Medien gegangen. Kurz danach hatten Asamis Besuche bei ihm begonnen. Erst nur einmal im Monat, mittlerweile etwa zwei Mal die Woche und auch das nur weil er keine weiteren Termine akzeptiert. Auch Asamis Körper brauchte Zeit um sich von den anstrengenden und schmerzhaften Sessions zu erholen. Akihitos Stimme brachte ihn wieder zurück. "Der Abend war erst ganz in Ordnung. So viele Menschen hatte ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Doch dann... kam... jemand... und Ryotaro war danach verärgert. Er suchte mit mir die hinteren Zimmer auf. Es sah nicht genauso wie dieses hier aus, doch die Ausstattung war fast die selbe. Bis gerade eben...," mühsam schluckte Akihito und strich nervös über das glatte Bettlaken, "habe ich nicht wieder daran gedacht. Es ist einfach zu viel passiert in dem letzten halben Jahr. Asami hat mich wieder nach Hause geholt und sorgt wirklich gut für mich. Beinahe jeden Tag kommt ein Therapeut der mir helfen soll alles zu verarbeiten. Er sorgt auch dafür das ich niemals alleine bin. Entweder ist er persönlich anwesend oder Suoh und Kirishima wechseln sich ab. Doch etwas stimmt nicht. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber etwas ist anders. Vielleicht ist mittlerweile auch einfach zu viel passiert und ich muss akzeptieren das ich ihn verliere. So hat er nicht einmal reagiert als ich aus Russland zurück gekommen bin und auch nach Hongkong hat er sich nicht so verhalten." Die letzten Worte waren immer leiser geworden und zum Ende hin starrte Akihito auf die Decke unter sich. Erschrocken zuckte er zusammen als eine warme Hand tröstend über seine Wange strich. "Du verlierst ihn nicht Akihito. Ich fürchte viel eher das er sich selber verloren hat in dem letzten Jahr. Was auch immer da genau zwischen euch vorgefallen ist, er kann nicht wirklich damit umgehen und jetzt hat er Angst. Dein Yakuza ist nicht gerade von der gesprächigen Sorte, deshalb hat er den Weg zu mir gefunden." Ein Funken Hoffnung war in Akihitos Augen aufgetaucht. Ein dicker Kloß hatte sich in seiner Kehle gebildet als er sich traute zu fragen. "Dann kommt er nicht deinetwegen hier her?" Entspannt lachte der Größere auf und strich Akihito über die Haare. "Natürlich kommt er meinetwegen, doch anders als du denkst. Er kommt zu mir weil nur ich ihm meinen Willen aufzwingen kann, weil er es genießt sich mir zu unterwerfen und, wenn auch nur für kurze Zeit, nicht selber entscheiden zu müssen. Bist du mit Shibari vertraut Akihito?" Verlegen schüttelte der Jüngere mit dem Kopf, hörte jedoch genau zu. "Shibari ist eine Kunst. Es geht nicht nur darum den anderen zu fesseln und hilflos zu machen. Jeder Knoten will genau überlegt sein und muss gut sitzen damit er nicht weh tut oder im Extremfall Schäden hinterlässt. Am Ende ist es ein Kunstwerk. Es kann sehr sinnlich sein den anderen zu fesseln und solch eine Session kann sich über mehrere Stunden erstrecken. Wie es dann weiter geht hängt vom jeweiligen Partner ab. Dein Asami gehört nicht gerade zu der kuscheligen Sorte und bevorzugt eine etwas härtere Gangart. Er wird erst anschmiegsam wenn es vorbei ist und auch dann nur so lange wie er für seine Erholung braucht." Nachdenklich sah Akihito den anderen an. Er konnte sich nur zu gut vorstellen was Kakashi da gerade taktvoll umschrieben hatte. Trotzdem hatte er seine Probleme damit sich Asami gefesselt und hilflos vorzustellen, besonders das er dies Freiwillig tat fiel ihm schwer zu glauben. Doch er hatte keinen Grund Kakashi zu misstrauen. Das letzte Jahr hatte bei ihnen allen Spuren hinterlassen, vielleicht war es an der Zeit andere Wege zu gehen. Für ihn stand es auf jeden Fall fest das er alles versuchen würde um Asami wieder zu sich zurück zu holen. Unsicher sah er in die schwarzen Augen seines Gegenübers, der den Blick mühelos erwiderte. Die Frage kostete ihn mehr Kraft als er es für möglich gehalten hätte und er wusste auch nicht wie weit er den Weg würde gehen können, seine letzte Panikattacke steckte ihm dafür noch zu tief in den Knochen. Für Asami jedoch würde er alles geben und einfach alles versuchen, selbst wenn das hieße über seine eigenen Grenzen hinauszugehen. "Würdest du mir zeigen was Asami hier her zieht?" Kapitel 16: Hilflos ------------------- Erschöpft schnappte Akihito nach Luft und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Nur noch ein wenig, dann hatte er es für heute geschafft. Warme Hände strichen über seinen Rücken und glitten von Knoten zu Knoten. Zupften ein wenig am Seil das ihn umschloss und unbeweglich machte. Gequält keuchte er auf als sich ein großer Körper von hinten an ihn presste und große Arme um ihn geschlungen wurden. Zu viel, es wurde zu viel. Als hätte Kakashi seine Gedanken gelesen begann er langsam einen Knoten nach dem anderen zu lösen und massierte die von kaltem Schweiß bedeckte Haut bis sie wieder warm wurde. Erschöpft sank Akihito zu Boden als er nicht mehr aufrecht gehalten wurde und ließ den Kopf hängen. "Ich werde es niemals schaffen mich vollkommen zu entspannen," murmelte er enttäuscht. Beruhigend strich Kakashi ihm über den Kopf bevor er den Kleineren hoch hob und auf das bequeme Bett legte. Entspannt legte er sich hinter den zarten Körper und zog ihn zu sich heran. Es gelang Akihito immer besser diese vertrauliche Nähe zuzulassen und sie manchmal sogar zu genießen. "Du erwartest zu viel von dir, Akihito. Außerdem hast du schon große Fortschritte gemacht, immerhin konnte ich dich heute zum ersten Mal überhaupt komplett Bewegungsunfähig machen ohne das du abbrechen musstest. Lass dir noch ein wenig Zeit. Denke auch immer daran das es darauf ankommt wer dich fesselt. Du musst nicht jedem vertrauen. In der Welt in der du lebst ist es wichtig das du genau unterscheidest wer Freund und wer Feind ist." "Habe ich denn noch Zeit? Mit jedem Tag der vergeht habe ich das Gefühl das Asami mir ein wenig mehr entgleitet. Er will mich nicht in seiner Nähe haben wenn er sich umzieht oder er im Badezimmer ist. Wann immer ich versuche an ihn ran zu kommen streichelt er mir kurz über den Kopf und schiebt mich dann wieder weg." Verzweifelt hatte Akihito sich auf den Rücken gedreht und blickte dem Nawashi in die dunklen Augen. Dieser musste leise lachen. "Natürlich will er dich nicht dabei haben wenn er sich entkleidet. Er kommt zwei Mal die Woche zu mir, was denkst du wie seine Haut aussieht? Und damit meine ich nicht nur den Rücken. Ich verwende zwar die Peitsche nicht mehr, doch die Haut ist auch so schon gereizt genug. Bei jedem anderen hätte ich die Intensität der Sessions schon längst gedrosselt doch ich befürchte das er es sich sonst noch wo anders holt. Ich will sicher gehen das er zu mir kommt." Entschlossen drehte Akihito sich wieder um und stand auf. "Lass uns weiter machen. Ich will nächste Woche so weit sein." Träge streckte der Größere sich und sah auf den zarten Körper der sich bereits vor dem Bett wieder in Position gebracht hatte. "Lass es gut sein für heute, Akihito." "Einmal noch, dann werde ich gehen. Ansonsten werde ich allein weiter machen, doch du weißt das es effektiver ist wenn du mir hilfst." Seufzend erhob Kakashi sich jetzt doch und nahm von Akihito das Seil entgegen. Geschickt schlang er das Seil um Akihitos Arme und band sie hinter seinem Rücken fest um es dann um seine Brust zu führen. "Was willst du?" Akihito dachte nur kurz nach, während der andere das Seil weiter um ihn band. "Tsuri." "Bist du dir wirklich sicher das du schon so weit bist?" Der Blick des Jüngeren wurde hart. "Ich bin so weit und ich werde nicht versagen. Nächste Woche werde ich Asami konfrontieren, bis dahin muss ich es geschafft haben." Schulterzuckend führte der Nawashi das Seil weiter um den schlanken Oberkörper um genug Auflagefläche zu bekommen. Dann griff er nach oben und zog ein Seil von der Decke nach unten und band es an Akihitos rechten Fuß fest, das selbe geschah mit dem linken. Weitere Seile folgten und Akihito spürte wie er sein Gleichgewicht verlor. Anstatt jedoch zu fallen wurde er von den Seilen gehalten und von Kakashi in Position gebracht. Erst jetzt begann die eigentliche Prüfung für den Fotografen, der sich so ausgeliefert wie nie zuvor fühlte. Wieder begann er zu zittern und musste gegen seine Panik ankämpfen. Es fiel ihm schwer vollkommen ruhig zu bleiben. Als Kakashi nach ihm griff zuckte er zusammen und wäre, wenn er gekonnt hätte, zurückgewichen. Schwer atmend ertrug er die Berührungen auf seiner nackten Haut. Der Nawashi ging methodisch vor und arbeitete sich von den Schultern langsam abwärts. Wann immer der Jüngere zu zittern begann verharrte er kurz an der Stelle bevor er weiter machte. Es dauerte nicht lange bis Akihito wieder schweißgebadet war. Eine Gänsehaut überzog den gesamten Körper während Kakashi sanft über den angespannten Bauch strich. Langsam senkten seine Fingerspitzen sich tiefer. Jetzt begann Akihito sich zu verkrampfen und kämpfte verbissen gegen die Fesseln an die ihn an Ort und Stelle hielten. Ein Wimmern war zu hören als die Hand des Älteren sich locker auf seinen Schritt legte. Vollkommen still verharrte Kakashi an Ort und Stelle und sah Akihito zu wie dieser mit sich selbst kämpfte. Hilflos zuckte der zarte Körper in den Seilen während der Fotograf verbissen gegen seine Panikattacke kämpfte. Langsam wurde er wieder ruhiger, der Atem beruhigte sich, der Körper hörte auf zu zappeln. Liebevoll strich Kakashi dem Jüngeren die Schweißnassen Haare aus der Stirn, bevor er begann die Fesseln wieder zu lösen. Wie beim ersten Mal ging er dabei vollkommen ruhig und methodisch vor und massierte die Haut des Jüngeren bis sie wieder warm wurde. "Ich hoffe für dich das Asami es zu schätzen weiß wie sehr du dich seinetwegen quälst Kleiner." Vollkommen erschöpft verließ Akihito den Club eine Stunde später. Es hatte eine ganze Zeit gedauert bis die Fesseln gelöst waren und er sich wieder vollkommen bewegen konnte. Kakashi hatte ihm erst erlaubt aufzustehen nachdem er sich davon überzeugt hatte das Akihitos Kreislauf sich wieder vollkommen beruhigt hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte dem Fotografen das er sich jetzt beeilen musste. Es war beinahe sechs Uhr. Bis er wieder im Penthouse war, war es bestimmt schon halb sieben. Es würde nicht mehr viel Zeit bleiben wenn er noch schnell duschen wollte bevor Asami nach Hause kam. Akihito wusste von Kakashi das der Yakuza eine Session für heute gebucht hatte. Meist kam er dann kurz in das Penthouse um mit dem Jüngeren etwas zu Essen bevor er sich dann wieder auf den Weg machte. Keuchend kam Akihito an der Tür an und schloss sie hastig auf. Der Weg hatte diesmal doch länger gedauert als gedacht. Mit einem erleichterten Seufzen schloss er die Tür hinter sich und sank an der Wand herab bis er auf dem Boden saß. Zum Glück hatte er Asami davon überzeugt das er hier keinen Aufpasser mehr brauchte. So lief er nicht Gefahr Suoh oder etwa Kirishima in die Arme zu laufen. Trotzdem war es jedes Mal ein Risiko wenn er Kakashi aufsuchte. Immerhin konnte der Yakuza jederzeit ohne Vorankündigung nach Hause kommen, es war ja schließlich nicht so dass er geregelten Arbeitszeiten nachging. Es war nur einem riesen Zufall und einem ganzen Haufen Glück zu verdanken das er nicht schon beim ersten Mal, als er Asami hinter her spioniert hatte aufgeflogen war. Akihito war mehr als zwei Stunden bei Kakashi gewesen bis er wieder auf die Uhr gesehen hatte. Schon fast panisch hatte er sich dann auf den Rückweg gemacht. An der Tür hatten seine Finger dermaßen gezittert das er kaum den Schlüssel in das Schloss bekommen hatte. Ein grimmig aussehender Suoh hatte im Flur auf ihn gewartet. Doch zu seiner Überraschung hatte dieser nichts dazu gesagt das Akihito sich davongeschlichen hatte. Er hatte ihn lediglich im Genick gepackt und ins Schlafzimmer geschleift, wo er ihm erneut seine Tabletten vor die Nase hielt und diesmal auch aufpasste das er sie schluckte. Erschöpft war Akihito danach in das weiche Bett gekrabbelt und beinahe sofort eingeschlafen. Erst am nächsten Morgen hatte der Fotograf dann erfahren das ein Deal aufgeflogen war. Ein junger Staatsanwalt hatte es sich anscheinend auf die Fahnen geschrieben den Yakuza in Tokio das Leben schwer zu machen. Anscheinend hatte Asami diesen noch in der Nacht aufgesucht um ihm ins Gewissen zu reden. Was auch immer bei diesem Gespräch herausgekommen war, den Mann hatte man seither nicht mehr gesehen. Sein Bild war durch alle Medien gegangen, ebenso ein herzerweichender Aufruf seiner Eltern, die ihn baten doch wieder nach Hause zu kommen. Irritiert starrte Asami auf die Badezimmertür. Er hätte schwören können das Akihito heute Morgen schon geduscht hatte. Trotzdem hörte er überdeutlich das Rauschen des Wassers das ihm sagte das der Jüngere schon wieder unter der Dusche stand. Das schien in letzter Zeit häufiger vorzukommen. Dabei wusste er genau das der Fotograf so gut wie nie das Penthouse verlies. Auch auf der Arbeit war er nicht mehr erschienen seit er von Ryotaro zurückgekehrt war. Warum also duschte sein Kleiner so häufig? Nachdenklich wandte er sich von der geschlossenen Tür ab und ging ins Schlafzimmer um sich hastig umzuziehen, bevor Akihito hereinkam. Ein leises Ächzen kam ihm über die Lippen als das Hemd über die gereizte Haut strich. In seinen vernünftigeren Momenten musste selbst er zugeben das ihm zwei Sessions pro Woche arg zusetzten. Doch er konnte nicht anders, er brauchte das Gefühl der Sicherheit das Kakashi ihm gab. Mehr als alles andere. Auch wenn es Akihito besser zu gehen schien war doch nichts beim Alten. Es gab noch immer Tage wo der Jüngere geistesabwesend am Fenster saß und auf Tokio herabschaute. Und auch ihm fiel es schwer in seinen normalen Tagesablauf zurück zu kehren. Wie gern würde er einfach dort weiter machen bevor sein Bruder aufgetaucht war. Doch er konnte es nicht. Er schaffte es einfach nicht zu seiner eigenen Kraft zurückzufinden. Immer wieder tauchten die Bilder von einem gebrochenen Akihito vor ihm auf, immer wieder musste er zu der Brücke zurückkehren auf der er um seinen Kleinen getrauert hatte. Er hatte Akihito diesmal wirklich verloren gehabt. Auch wenn dieser wie durch ein Wunder zu ihm zurückgekehrt war, so konnte er nicht übersehen das er nicht stark genug gewesen war um Akihito zu beschützen. Zwei Mal hatte Ryotaro den Fotografen mit sich genommen. Zwei Mal hatte er seinen jüngeren Bruder gedemütigt. Doch am allerschlimmsten war, er hatte aufgegeben. Anstatt nach Akihito zu suchen und notfalls gesamt Japan umzugraben hatte er einfach auf dieser verfluchten Brücke gestanden und hatte getrauert. Erbärmlich. Mittlerweile kannte er auch die restlichen Teile des Dramas. Wusste das Akihito, sein herzensguter, liebenswerter Akihito sich geopfert hatte. Erst für Tao, dann für ihn. Er hatte sein Schicksal akzeptiert obwohl er wusste das es keinen Ausweg mehr geben würde. Hatte ihm den Raum gegeben um weiter zu leben, hatte sogar Feilong gezwungen seinen Willen zu akzeptieren. Der kleine Fotograf hatte mehr Mut und Kraft bewiesen als er jemals haben würde. Er hatte ihn nicht verdient. Und doch konnte er ihn nicht gehen lassen. Konnte es nicht ertragen das sein Penthouse eines Tages leer sein würde wenn er nach Hause kam. Seufzend schlüpfte er hastig in den Hoodie und griff nach der legeren Jeans. Das Rauschen hatte aufgehört, gleich würde Akihito in das Schlafzimmer kommen um sich anzuziehen. Nur zu gut kannte Asami die Gewohnheiten des Fotografen und legte ihm seine Sachen auf das große Bett. Gerade als Akihito den Raum betrat, schloss Asami den Waffenhalfter an seiner Hüfte und schob die Automatik zurecht, bevor er den Pullover darüber zurecht rückte bis er nicht mehr auffiel. Erstaunt blickte der Jüngere zu ihm auf. "Willst du wieder los?" Sofort wurde der Yakuza steif, zu deutlich war der anklagende Ton in dem Satz zu hören gewesen. "Und wenn es so wäre?", fragte er so kalt und unbeteiligt wie möglich. Der Schmerz in Akihitos Augen war fast zu viel für ihn. Hastig griff Asami nach seiner schweren Lederjacke und verließ das Schlafzimmer. "Ich dachte wir könnten mal wieder einen Abend zusammen verbringen. Ich habe extra Gyoza mit Gemüse und Takoyaki vorbereitet. Suoh hat mir sogar geholfen Mochi mit Atzuki-Bohnen zu machen. Wäre es nicht schön mal wieder einen ruhigen Abend zu zweit zu genießen?" Bettelnd stand der kleine Fotograf vor ihm und konnte es nicht verhindern das ihm Tränen in die Augen stiegen. Asami hasste sich für seine Schwäche, doch er griff nach seinen Schlüsseln und floh regelrecht vor dem Jüngeren nach draußen. Vorbei an der Küche wo Akihito liebevoll alles vorbereitet hatte. Sogar ein Whiskey-Glas und ein Aschenbecher mit einer frischen Packung Zigaretten standen schon bereit. Alles arrangiert damit er sich wohl fühlte. Doch er hatte nichts davon verdient, am allerwenigsten den verzweifelten Akihito der jetzt hörbar zu weinen begonnen hatte als er die Tür hinter sich zu zog. Jede seiner Bewegungen schmerzte, war jedoch nichts im Vergleich zu dem was er in seinem Herzen spürte als er hörte wie der Fotograf schluchzte. Akihito wusste nicht wie lange er das noch aushielt. Wieder war Asami fort, wieder hatte er ihn allein gelassen. Nicht einmal zusammen gegessen hatten sie. Wie viel Distanz zwischen ihnen konnte er noch verkraften? Er wusste es nicht. Am liebsten wäre er jetzt sofort aufgebrochen um seinen Plan in die Tat umzusetzen, doch noch war er nicht so weit. Zwar hatte er in den letzten Wochen dank Kakashi enorme Fortschritte gemacht, doch noch war er einfach nicht stark genug um eine Konfrontation mit dem Yakuza zu wagen. Resigniert starrte er auf das liebevoll angerichtete Essen und beschloss es zurück in den Kühlschrank zu stellen. Ihm war der Appetit gründlich vergangen. Doch als er die Mochis in der Hand hielt zögerte er. Schließlich ging er mit den Reiskuchen und der Flasche Whiskey ins Wohnzimmer und ließ sich auf dem weichen Teppich vor den bodentiefen Fenstern nieder. Schon immer hatte ihn die Aussicht fasziniert und beruhigt. Auch jetzt war es so. Während er einen Mochi nach dem anderen verschlang wurden seine Tränen weniger. Vielleicht lag es aber auch nur an dem guten Whiskey denn er eigentlich gar nicht mochte. Doch die Wirkung tat gut. Das brennen in seinem Hals machte einer angenehmen Wärme Platz. Die Lichter der Stadt die erst so kalt auf ihn gewirkt hatten wurden immer unschärfer und verwischten schließlich zu einem einheitlichen Farbenbrei. Langsam glitt Akihito das Glas aus der Hand. Unbeteiligt sah er zu wie es zu Boden fiel und direkt neben dem ihm zersprang. Zum ersten Mal fiel ihm dabei ein Fleck auf den sonst makellosen Teppich auf. Fasziniert strich er mit ungeschickten Fingern darüber, er war dunkel und hart. War das ein Brandfleck? Mit Sicherheit hatte Asami diesen noch nicht bemerkt, hätte er diesen doch sonst sofort beseitigt. Immerhin war auch der Rest des Penthouses immer makellos. Erschrocken zuckte er zusammen als ein scharfer Schmerz durch seinen Finger zog. Fasziniert starrte Akihito auf die spitze Scherbe die sich in seinen Zeigefinger gebohrt hatte. Blut floss den Finger hinab über seine Handfläche und den Arm. Hastig erhob er sich taumelnd und schaffte es tatsächlich ohne zu stürzen ins Badezimmer. Leise vor sich hin jammernd öffnete Akihito das kleine Medizinschränkchen und fummelte ein Pflaster hervor. Bei der Größe der Scherbe würde er zumindest keine Pinzette brauchen um sie herauszuziehen. Nachdem er den Finger verarztet hatte stand Akihito leicht ratlos im Raum und sah sich um. Nachdem er alles weggeräumt hatte, hatte er irgendwie den Faden verloren. Wollte er noch auf Asami hier warten? Er wusste selber nicht mehr warum er das noch tun sollte. Alles in ihm schrie nach dem Älteren, wollte ihn bei sich haben, wollte ihn umarmen sich seiner Gegenwart versichern, wollte ihn in sich spüren. Wollte fühlen wie sich der harte Körper auf ihm und in ihm bewegte. Doch Asami war nicht da, und selbst wenn er hier wäre würde er Akihito die Nähe versagen nach der er sich so sehnte. Wo sollte er schon hingehen? Frustriert schnaubte der Fotograf während er durch den Flur stapfte. Sein Blick blieb an seiner leeren Kameratasche hängen und abrupt hielt er an. Seine Kamera! Hastig schlüpft er in sein Schuhe und griff nach seiner Jacke. Noch einmal sah er sich kurz im Penthouse um, als er sich eine weitere Flasche Whiskey schnappte. Noch immer lag alles so wie er es hinterlassen hatte an der Fensterfront. Aus einem Impuls heraus griff Akihito nach dem Blätterstapel seiner heutigen Zeichnungen und wühlte solange darin herum bis er das Bild mit den goldenen Augen gefunden hatte. Für einen Moment wurde ihm warm. Dieses Bild war ihm wirklich gut gelungen, deutlich konnte man in den Augen die Willenskraft und Dominanz erkennen die Asami ausmachten. Das Feuer das früher nur für ihn gebrannt hatte, das er nicht zu schätzen gewusst hatte bis es beinahe am verlöschen war. Wie sehr wünschte er es sich doch zurück. Sorgfältig legte er es auf Asamis Bettseite, damit dieser es auf jeden Fall sah, danebenlegte er seinen Schlüssel und verließ dann das Penthouse. Das Geräusch der zufallenden Tür hörte sich dabei merkwürdig endgültig für ihn an, als Akihito sich auf dem Weg zu Kou machte. Erschöpft öffnete Asami die Tür und trat leise in den dunklen Flur. Es war spät geworden. Diese Session hatte deutlich länger als sonst gedauert. Mehr als einmal hatte Kakashi gezögert hatte dem Yakuza aber schließlich das gegeben was dieser verlangte. Müde rieb Asami sich über die Augen. Er war nicht überrascht Akihito nicht anzutreffen. Dieser legte sich häufig schon früher hin, machten die Beruhigungstabletten doch immer recht schläfrig. Mehr als einmal hatte er den Fotografen auf der Couch bei laufenden Fernseher schlafend vorgefunden. Doch heute Abend war alles ruhig und Asami atmete erleichtert auf. Er wusste nicht ob er heute in der Lage gewesen wäre den anderen ins Schlafzimmer zu tragen. Sein Muskeln protestierten bei jeder Bewegung und wann immer er sich zu schnell drehte zuckte ein scharfer Schmerz durch den Körper. Aufgrund seiner Unnachgiebigkeit hatte Kakashi ihm diesmal die Belohnung versagt hatte ihn recht schnell abgefertigt und nach Hause geschickt. Insgesamt war es ein mehr als frustrierender Abend gewesen. So leise es ging schaltete Asami das Licht im Wohnzimmer ein und starrte einen Moment auf die Sachen die auf dem Fußboden standen. Ein zerbrochenes Whiskeyglas lag neben einer leeren Flasche und einem Teller mit Mochis. Asami erinnerte sich das Akihito diese heute extra selbst gemacht hatte. Auch wenn er selber es eigentlich nicht so süß mochte griff er nach einem der süßen Bällchen und biss vorsichtig eine Ecke ab. Sie waren dem Jüngeren tatsächlich sehr gut gelungen und waren auch nicht so furchtbar süß wie erwartet. Ohne weiter auf die Sachen zu achten bewegte Asami sich jetzt auf das Schlafzimmer zu. Alles in ihm wollte jetzt zu seinem kleinen Fotografen. Wenn Akihito schlief konnte Asami vielleicht für einen Moment die Illusion aufrecht erhalten, das alles in Ordnung war. Doch im Schlafzimmer war es vollkommen Still. Die Vorhänge waren nicht zugezogen worden und das Bett war vollkommen unberührt. Nur eine Zeichnung lag auf seiner Seite. Mit zitternden Fingern griff Asami nach ihr. Er hatte sie noch nie gesehen, doch sie stammte eindeutig von Akihito. Asami kannte diesen Blick, früher hatte er ihn jedes Mal gesehen wenn er in einen Spiegel geschaut hatte. Die Botschaft dahinter war zu klar als das er sie ignorieren konnte. Dies war Akihitos Abschiedsgeschenk, er hatte ihn verlassen. Der Schlüssel der auf seinem Kopfkissen lag bemerkte er erst als er sich kraftlos auf das Bett fallen ließ. Noch immer hielt er das Blatt Papier zwischen seinen Fingern unfähig den Blick abzuwenden. Akihito hatte es also bemerkt, hatte bemerkt das er nicht mehr der Alte war. Früher hätte er getobt und dann Kirishima los geschickt um den Jüngeren wieder einzufangen, nur um ihn dann persönlich zu bestrafen. Doch er war nicht mehr der Alte. Zitternd rollte er sich auf dem breiten Bett zusammen und zog Akihitos Decke über sich. Asami wusste das er Akihito gerade ein zweites Mal endgültig verloren hatte. Kapitel 17: Kontrollverlust --------------------------- Frustriert und wütend schlug Akihito die Glastür hinter sich zu. Das Gespräch mit seinem Chef war überhaupt nicht so verlaufen wie er es sich vorgestellt hatte. Dieses Mal würde er sich nicht mehr darauf einlassen und wieder ganz von vorne beginnen. Wie hatte sein Chef es genannt? Er würde ihn als Assistenten zur Probe wieder einstellen. Zur Probe! Als hätten sie noch nie zusammen gearbeitet. Fast als hätte er noch nie eines der Bilder von Akihito gesehen. Es war doch verdammt noch mal nicht seine Schuld das jeder dahergelaufene Mafiosi ihn entführte und sonst was mit ihm anstellte. Ihn fragte auch niemand was er wollte. Alles wurde einfach so über seinen Kopf hinweg entschieden und das nicht immer zu seinem Besten. Natürlich hätte er sich einfach auf Asami berufen können, doch das wollte er nicht. Er würde es alleine schaffen sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. Seit Tagen schon war er bei den verschiedensten Ämtern gewesen um an neue Papiere zu bekommen. Doch überall stellten sich ihm neue Probleme entgegen. Entweder fehlten ihm wichtige Unterlagen oder es gab lange Wartezeiten. Und so lange er über keine gültigen Papiere verfügte bekam er kein Konto bei der Bank, ohne Konto keine neue Wohnung. Wobei ein Konto ihm im Moment auch nicht weiter helfen würde, hatte er doch keinen Job um das besagte Konto mit Geld aufzufüllen. Sein einziges Glück derzeit war das Kou ihn bei sich wohnen ließ bis er wieder auf eigenen Füßen stand. Und das würde er. Schon heute Abend würde er damit anfangen und Asami konfrontieren. Das würde der erste Schritt sein und weitere würden folgen. Endlich. Nach der letzten Session die alles andere als zufriedenstellend verlaufen war, hatte Kakashi sich bereit erklärt ihn heute Abend wieder zu empfangen. Wie ein gewöhnlicher Kunde hatte er auf einen Termin warten müssen und das obwohl er bestimmt jeden zweiten Tag angerufen hatte. Asami wusste wie er erbärmlich das aussehen musste, doch er konnte nicht mehr. Seit Akihito ausgezogen war hatte er sich nicht mehr gemeldet. Jeden Abend war das Penthouse jetzt leer wenn er nach Hause kam. Einmal hatte er es sogar schon in Betracht gezogen im Hotel zu übernachten, war dann aber doch wieder nach Hause zurück gekehrt. An den ersten Abenden hatte er das reichhaltige Mahl verzehrt welches Akihito mit solcher Sorgfalt für ihn vorbereitet hatte. Doch jetzt war nichts mehr von seinem kleinen Fotografen übrig, wenn man mal von den Zeichnungen absah. Viele waren nur bunte Farbenwirbel in denen blau und andere kalte Farben verwendet worden waren. Doch zwei Zeichnungen hoben sich sehr stark von den restlichen Bildern ab. Auf beiden hatte Akihito Augenpartien gezeichnet. Und auch wenn beide Augenpaare goldfarben waren, wusste Asami sofort das es einmal seine Augen waren und einmal die Ryotaros. In beiden Zeichnungen hatte er die gleichen Farben verwendet und es doch geschafft unterschiedliche Ausdrücke in den Augen zu bannen. Waren es in seinen Wärme, Leidenschaft und Stärke, so hatte er in Ryotaros Kälte, Einsamkeit und Wahn gewesen. Asami hatte beide Bilder mit Kirishima los geschickt um sie Rahmen zu lassen und jetzt hingen sie übereinander in seinem Büro. Nachdenklich starrte Asami auf die Zeichnungen während er nach seinem Telefon griff um den Wagen zu ordern. Bisher hatte er nicht nach Akihito suchen lassen. Hatte alles getan um eine weitere Konfrontation zu vermeiden. Doch vielleicht würde ihm ja die heutige Session das geben was er brauchte, vielleicht hatte er dann die Kraft dem Jüngeren entgegenzutreten. Oder er würde ihn ziehen lassen. Immerhin wusste er jetzt ja das Akihito lebte. Und ohne ihn an seiner Seite wäre der Fotograf auch nicht mehr so ein beliebtes Ziel für Übergriffe. Asami wusste das er sich selbst belog. Niemals würde er ohne Akihito leben können. Schon die eine Woche hatte ihn mehr Kraft gekostet als er eigentlich aufbringen konnte. Nur die Aussicht auf eine weitere Session hatte ihn aufrecht gehalten. So würde es auf Dauer nicht weiter gehen können. Irgendwann würden seine Feinde von seiner Schwäche erfahren und das wäre sein Ende. Die Unterwelt verzieh niemanden wenn er schwach wurde. Zufrieden stöhnte Asami auf als er die Seile auf seiner Haut spürte. Diesmal hatte Kakashi seine Arme an einer Stange die hinter seinem Rücken hing festgebunden und er konnte spüren wie sich seine Muskulatur anspannte als der Nawashi vorsichtig die Höhe der Stange anpasste. Die Seile die um seinen gesamten Körper geschlungen waren spannten sich und engten ihn zusätzlich ein. Zärtlich strich eine große Hand über seine nackte Haut und bescherte ihm ein wohligen Schauer. Sorgfältig kontrollierte Kakashi jeden Knoten und überprüfte den Sitz des Seils auf Asamis Haut. Endlich schien er zufrieden zu sein und verschwand hinter Asami. Kurz glaubte dieser die Tür zu hören und auch ein etwas kühler Luftzug wehte über seine Haut. Er konnte sich jedoch nicht herumdrehen und wartete ungeduldig was jetzt geschah. Hatte Kakashi etwa den Raum verlassen? Doch dann hörte er Schritte auf dem dicken Teppich und entspannte sich wieder. Nur um dann um so heftiger zusammen zu zucken als Akihito vor ihm auftauchte. Das Paddel was dieser in der Hand hielt nahm er dabei im ersten Moment noch nicht einmal wahr. Entspannt bewegte der Jüngere sich auf ihn zu. Hinter ihm tauchte jetzt auch Kakashi auf der Richtung Bett ging und es sich dort gemütlich machte. Vorwurfvoll blickte der Yakuza zu dem Nawashi. "Das war so nicht vereinbart." Träge grinste Kakashi ihn an und schob ungerührt die Kissen in seinem Rücken zurecht. "Die einzige Vereinbarung die wir haben ist mein Raum, meine Regeln. In diesen vier Wänden bist du mein Sub und ich bin dein Dom." Wütend knurrte Asami auf und bewegte sich unruhig in den Fesseln, die ihn jedoch mühelos zurückhielten. "Ich bin niemandes Sub. Du wirst mich jetzt sofo-" Schmerzerfüllt zischte Asami auf als das Paddel, welches er bislang ignoriert hatte, mit einem lauten klatschen auf seinem Hintern landete. "Ach, Nein? Dann klär mich doch bitte mal auf. Wie wird nochmal derjenige genannt der sich fesseln , schlagen und nehmen lässt?" Stur schwieg der Yakuza und zehrte weiter an seinen Fesseln, als es wieder klatschte. Diesmal hatte Akihito den Rücken getroffen und Asami bog ihn unwillkürlich durch. "Ich will es hören, Ryuichi. Wie nennt man den nehmenden Part? Und was bist du?" Zum Ende hin war Kakashis Stimme tiefer und befehlender geworden. Unbehaglich versuchte Asami sich weg zu drehen und damit den Blickkontakt mit dem größeren zu unterbrechen, doch der Fotograf ließ es nicht zu. Langsam bewegte Akihito sich um ihn herum und immer wieder hörte man wie das Paddel auf Haut klatschte. Endlich gab Asami nach und antwortete: "Du bist der Dom, ich bin dein Sub." Zufrieden lehnte Kakashi sich zurück und beobachtete Akihito der seine Runden fortsetzte und die Haut gleichmäßig mit leichten Schlägen aufwärmte. Nur hier und da schlug er ein wenig fester zu und brachte Asami damit jedes Mal dazu zusammenzuzucken. "Sehr schön. Jetzt wo wir das geklärt haben, können wir jetzt richtig los legen. Ich habe für heute beschlossen die Session ein wenig anders zu gestalten als normalerweise. Du, Ryuichi wirst ab sofort nichts mehr sagen, außer du beantwortest eine Frage. Akihito wird die Aufgaben des Doms wahrnehmen und du wirst ihm gehorchen." Wütend verengten sich die goldenen Augen, doch gerade als er den Mund öffnen wollte klatschte das Paddel mit deutlich mehr Wucht als vorher auf seinen Hintern und brachte ihn dazu aufzuschreien. Ungerührt blickte Kakashi zu Asami. "Ich will keinen Ton von dir hören. Deine Aufgabe heute ist es zu gehorchen, ist das klar?" Wieder holte Akihito aus und brachte den Yakuza dazu aufzuschreien. Hastig nickte Asami. Etwas anderes blieb ihm in diesem Moment auch gar nicht übrig. Er selbst hatte sich in diese hilflose Lage gebracht, jetzt musste er da durch. Doch irgendwann würde Kakashi ihn wieder losbinden müssen. Endlich, nach etlichen weiteren Runden um den Gefesselten herum, schien Akihito mit der Rötung auf Asamis Haut zufrieden zu sein. Er verschwand hinter Asamis Rücken und er konnte hören wie der Schrank geöffnet wurde, in dem Kakashi sein Werkzeug aufbewahrte. Unwillkürlich verspannte der Yakuza sich. Erst langsam wurde ihm klar was Kakashi gerade von ihm verlangte. Er würde sich diesmal nicht dem Nawashi unterwerfen, sondern Akihito. Seinem kleinen Fotografen. Ein bösartiges Lächeln stahl sich auf seine Züge, noch einmal zog er vollkommen nutzlos an den Fesseln die ihn hielten. Niemals würde er sich Akihito unterwerfen. Wie könnte er? Der Fotograf war niemals der dominierende gewesen. Und jetzt war selbst vom alten Akihito nicht mehr viel vorhanden. Was also sollte ihn von diesem gebrochenen Wesen dominieren. Unwillkürlich stockte ihm der Atem als Akihito wieder in seinem Blickfeld auftauchte. Der Jüngere hatte sich umgezogen und kam Oberkörperfrei auf ihn zu, anstatt der verwaschenen Jeans trug er jetzt eine enge, schwarze Lederhose. Ein entschlossener Zug lag auf seinem Gesicht als er sich Asami näherte, in der Hand eine Peitsche mit Holzgriff und mehreren gemein Aussehenden geflochtenen Riemen. Die gesamte Ausstrahlung Akihitos hatte sich in dem kurzen Moment geändert. Hatte er gerade noch beim Gedanken sich dem Jüngeren zu unterwerfen gelacht, so kam seine Haltung jetzt ins Schwanken. Spielerisch zog Akihito die Riemen durch seine Hand und schlug mehrmals in die Luft neben Asami als wolle er ein Gefühl für das Instrument bekommen. Ein grollen braute sich in seiner Brust zusammen und in dem Moment in dem er den Mund öffnete trat Akihito hinter ihn und schlug einmal kraftvoll zu. Kein Zögern, keine Schwäche war zu fühlen als sich das Leder in seine Haut grub. Asami warf den Kopf in den Nacken und schrie. Zufrieden mit der Wirkung nahm der Fotograf seine Runden um ihn herum wieder auf. Spielerisch bewegte er dabei die Peitsche und ließ sie schon fast zärtlich über Asamis bereits gerötete Haut gleiten. Der Atem des Yakuza kam nur noch stoßweise, obwohl Akihito vergleichsweise sanft zuschlug. Langsam begriff er das diese Session ihm einiges mehr abverlangen würde als alle davor. Direkt vor ihm blieb der Jüngere stehen und griff nach seinen Haaren. Schon nach diesen kurzen Momenten waren sie Schweißnass und er musste fest zupacken damit sie ihm nicht durch die Hände glitten. "Du wirst nie wieder, ohne meine Erlaubnis hier her kommen!" Überrascht gab Asami ein Ächzen von sich, seine Beine zitterten und ohne die Fesseln die ihn aufrecht hielten wäre er jetzt zu Boden gegangen. Die blauen Augen Akihitos blitzten eisig auf und er zog noch fester an den Haaren. "Sag es!" Wimmernd versuchte Asami sich zu lösen, doch ein leichter Schlag mit der Peitsche auf seinen Bauch brachte ihn dazu vollkommen still zu halten. Wieder forderte Akihito. "Sag es!" "Niemals!" Traurig lächelte Akihito und trat wieder hinter ihn. Stur hielt Asami den Kopf erhoben, entschlossen nicht zu schreien während er auf den Schlag wartete. Stattdessen konnte er hören wie Akihito über den dicken Teppich lief und in einer Kiste herum wühlte. Anscheinend hatte er das was er suchte schnell gefunden den er kam fast sofort zu Asami zurück. In der zweiten Hand hielt er ein schmales, aufgerolltes Seil. Innerlich wollte Asami auflachen als er sah wie Akihito sich vor ihm niederließ und begann das Seil um seinen Peniswurzel und seine Hoden zu schlingen. Allerdings verging ihm der Drang recht schnell als er spürte wie der Druck sich aufbaute. Ein Stöhnen kam über seine Lippen als Akihito begann die abgebundenen und voneinander getrennten Hoden sanft zu massieren. Gerade als Asami begann das Gefühl zu genießen, erhob der Fotograf sich wieder und nahm seine Position hinter dem Älteren wieder ein. Noch einmal verlangte er: "Sag es!" Wieder schüttelte Asami stur den Kopf. Zwar hatte er die Zähne zusammen gebissen, doch Akihito zögerte keine Sekunde und schlug mit Kraft zu. Nach vier Schlägen gönnte er dem Yakuza eine kurze Pause. Der große Körper erzitterte als er spürte wie Akihitos Zunge über die gereizte Haut glitt und das Salz von seinem Schweiß runter leckte. Langsam begann sein Blut nach unten zu fließen und sich dort zu sammeln. Mittlerweile spürte er seinen abgebundenen Schwanz mehr als deutlich. Der Schmerz begann sich mit seiner Erregung zu vermischen und das Denken fiel ihm immer schwerer. Sein Blick glitt durch den Raum und blieb an Kakashi hängen, der sich das Schauspiel sehr genau ansah. Wieder erklang Akihitos Stimme, kraftvoll, fordernd. "Sag es!" Ein Stöhnen kam über Asamis Lippen. Sofort trat Akihito wieder einen Schritt zurück. Unwillkürlich spannte der Yakuza sich an, doch der Schlag auf den er wartete kam nicht. Der Jüngere nahm seine Runden wieder auf und bewegte sich um ihn herum, während er die Riemen zärtlich über die rote Haut zog. "Nur wegen dir bin ich jetzt drei Mal entführt worden. Einmal nach Hongkong, einmal nach Sankt Petersburg und einmal, nein zwei Mal nach Osaka. Immer habe ich darauf gebaut das du rechtzeitig kommst und mich rettest. In China hat das ja auch geklappt, in Russland hast du mich zurückgelassen weil du geglaubt hattest das du mich an Eury verloren hast. In Osaka konntest du mich nicht retten weil der Gegner einfach zu stark war. Ich habe mein Leben gegeben um dich zu retten. Einfach alles habe ich für dich aufgegeben. Und du kannst mir noch nicht einmal das Versprechen geben nicht zu einem anderen Mann zu gehen?" Bei diesen Worten war Akihito wieder hinter Asamis Rücken angekommen und schlug hart mit der Peitsche zu. Gequält schrie der Ältere auf und versuchte sich nach vorne zu werfen, doch seine kleine Flucht war nach einem Schritt bereits beendet. "Du musst nicht mit mir zusammenleben. Du musst dich auch nicht um mich kümmern. Ich habe dich freigegeben Asami! Alles was ich tat war nur für dich!" Akihito begann zu zittern während er immer härter zuschlug. "Alles... habe... ich... für... dich... getan!", schrie er und schlug im Takt seiner Worte mit der Peitsche zu. Alarmiert sprang Kakashi auf und rannte zu dem Jüngeren. "Akihito!" "Und... du... hast... noch... nicht... einmal... die... Größe... mit... mir... zu... reden!" Laut klatschte das Leder auf die nackte Haut und brachte den Yakuza zum schreien. Die Sehnen an seinem Hals standen hervor als er den Kopf in den Nacken legte und gellend aufschrie. Ein langgezogener, unendlich gequälter Laut kam aus seiner Kehle bei dem sich unwillkürlich die Nackenhaare bei Kakashi aufstellten. Akihito war hinter dem Yakuza zusammengebrochen und schluchzte unkontrolliert während sich seine Finger in das Leder der Riemen gruben. Hastig sah der Nawashi nach ihm, bevor er sich zu Asami herumdrehte und schnell das Seil löste welches ihn noch aufrecht hielt. Mit einem Ächzen fiel Asami zu Boden. Sein Rücken brannte wie Feuer und er konnte fühlen wie etwas feuchtes über die nackte Haut lief. Zitternd und noch immer von den restlichen Seilen behindert drehte er sich zu Akihito um. Betroffen nahm er wahr wie verzweifelt der Jüngere auf der Seite lag, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Mit einem schmerzerfüllten Winseln nahm er Akihito in den Arm und presste den zarten Körper fest an sich. Zum ersten Mal seit der Fotograf wieder bei ihm war nahm er ihn wirklich wahr. Fast hatte er das Gefühl Akihito hätte ihm seine Schuldgefühle, sein Versagen, seine Trauer aus ihm herausgeprügelt. Vielleicht war es ja auch so. Denn erst jetzt wurde ihm klar das er noch immer um Akihito getrauert hatte, obwohl dieser doch zu ihm zurückgekehrt war. Immer hatte er nur daran gedacht wie das Feuer in dem Fotografen erloschen war, anstatt zu versuchen es neu zu entfachen. Schlimmer, er war geflohen anstatt wirklich zu helfen. Immer neue Wellen der Agonie durchliefen seinen Körper und brachten ihn an die Grenze des aushaltbaren. Doch erst musste er sich um Akihito kümmern, musste ihm die Sicherheit geben die er brauchte und verdiente. Viel zu lange hatte er nur sich gesehen. Seine Schuld, sein Versagen. Was war das schon gegen das große Geschenk welches Akihito ihm gemacht hatte? Der Jüngere hatte sein Leben für ihn gegeben, hatte gegen einen Feind bestanden dem selbst er nicht gewachsen gewesen war. Zärtlich küsste er die feuchten Wangen und schmiegte sich so fest es ging an den anderen. Ganz sanft legte er seine Arme um den schmalen Leib und hob ihn an. Nur am Rande bekam er mit wie Kakashi hastig die verbliebenen Seile aufschnitt, damit er sich besser bewegen konnte. Dunkelrote Abdrücke blieben auf der Haut zurück, doch er achtete nicht darauf. Nur die Last in seinen Armen war wichtig, nichts anderes zählte. Sanft legte er Akihito auf das Bett und krabbelte leise stöhnend hinter ihn. Erst jetzt wo er lag spürte er wieder die Verletzungen die der Jüngere ihm beigebracht hatte. Seine Glieder zitterten jetzt beinahe genauso unkontrolliert wie der noch immer herzzerreißend schluchzende Fotograf, und so sehr wie er auch versuchte es zu unterdrücken, er schaffte es nicht. Zärtlich küsste er die empfindliche Ohrmuschel und presste seine Nase in das helle Haar. Seine Stimme war nur noch ein raues Flüstern als er seine Lippen ganz dicht an Akihitos Ohr brachte. "Ich werde nie wieder ohne deine Erlaubnis hier kommen oder an einen anderen vergleichbaren Ort. Ich werde nie wieder ohne deine Erlaubnis einen anderen Mann aufsuchen der mich dominiert oder sonst wie kontrolliert. Ich werde nie wieder von deiner Seite weichen wenn du mich brauchst." Bei den ersten Worten hatte Akihito aufgehört zu schluchzen und lauschte aufmerksam bis Asami wieder verstummte. Mit großen Augen drehte er sich zu dem Älteren herum, legte seine Finger auf die zitternde Brust vor sich. Deutlich konnte der Fotograf spüren wie hart Asami mit sich kämpfte als er die nächsten Worte flüsterte. "Bitte bleib und verzeih mir." Sachte schüttelte Akihito den Kopf und für einen Moment wurde alles schwarz vor Asamis Augen. Nur die Finger auf seiner Brust, welche sich fest in seine malträtierte Haut bohrten hielten ihn bei Bewusstsein. Auch Akihitos Stimme war nur noch leise und so rau, das er sie fast nicht erkannte. Er flüsterte nur ein Wort, doch für Asami gab es kein schöneres auf der Welt. "Dein." Zum ersten Mal seit Akihito verschwunden war, erlaubte Asami es sich wirklich seinen Gefühlen nachzugeben und weinte, während er seinen Kopf fest an den Jüngeren presste. Er wollte mit jeder Faser seines Körpers den anderen spüren, ihn schmecken und erkunden. Doch bevor er das wirklich in die Tat umsetzen konnte, spürte er wie seine Kräfte ihn verließen und sein Kopf langsam auf das Bett sank. Wohltuende Schwärze umhüllte ihn und gab ihm gnädiges Vergessen. Asami spürte nicht mehr wie er liebevoll von Akihito gestreichelt wurde bis sein Atem ruhig und gleichmäßig wurde. Erst dann erhob der Jüngere sich und drehte sich zu dem Nawashi um, der die ganze Zeit geduldig abgewartet hatte. "Hast du bekommen was du wolltest, Akihito?" Müde fuhr der Fotograf sich durch die Haare und sah in die dunklen Augen Kakashis. "Ich weiß nicht. Eigentlich glaube ich das ich sehr viel mehr bekommen habe als ich jemals erwartet habe. Doch der Preis dafür war hoch." Zärtlich strich Akihito durch das feuchte Haar Asamis. Erst jetzt bemerkte er die tiefroten Striemen auf dem Rücken des Älteren, sah das Blut das aus einigen von floss. Unwillkürlich zuckte Akihito zusammen als der Nawashi ihm eine Schüssel mit warmen Wasser reichte und einen Lappen in die Hand drückte. Vorsichtig stellte Kleinere die Schüssel in dem Bett ab und tunkte den Lappen hinein. So vorsichtig wie möglich begann er den Yakuza zu reinigen. Schon bald färbte das Wasser sich rosa, doch er hörte erst auf als er wirklich jeden Zentimeter von Asamis Körper gereinigt hatte. Die ganze Zeit stand Kakashi neben ihm und ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Akihito wusste nicht woher dieser die Tube hatte, zögerte jedoch nicht als der Ältere sie ihm reichte. Großzügig verteilte er die Creme auf den ausgeprägten Striemen auf Asamis gesamten Körper. Am schlimmsten sah der Rücken aus und es kostete Akihito ungeheure Überwindung diesen näher in Augenschein zu nehmen. Endlich war er fertig und Kakashi legte ein angewärmtes, weiches Handtuch über Asamis Rücken. Noch einmal sah er zu Akihito bevor er den Raum verließ. "Du bist wirklich ein großartiger Partner, Akihito, aber ein total beschissener Dom." Damit war er verschwunden und ließ die beiden Männer allein. Kopfschüttelnd blickte Akihito dem Nawashi hinterher, bevor er die Wasserschüssel auf den Boden stellte und sich vorsichtig an den schlafenden Asami kuschelte. Er hoffte nur das er nie wieder Asami so dominieren musste, denn er hatte sich tatsächlich nicht sehr wohl dabei gefühlt. Allein sein Kontrollverlust durch seine Wut zeigten ihm das er nicht stark genug war um diese Rolle einzunehmen. Langsam fielen auch ihm die Augen zu, während endlich der vertraute Geruch des Yakuza ihn umgab. Kapitel 18: Normalität? ----------------------- Der nächste Morgen kam viel zu schnell und war mehr als nur etwas schmerzhaft. Asami fühlte sich als sei er unter eine Dampfwalze geraten. Jeder Millimeter seines Körpers schmerzte. Jede Bewegung löste ein neues Feuerwerk an Agonie aus und brachte ihn dazu vollkommen still zu liegen. Er brauchte einen Moment bis er begriff das er nicht Zuhause geschlafen hatte. Das hier war auf jeden Fall nicht sein Schlafzimmer. Alles war in rot und schwarz gehalten und das Bett war zwar groß, aber nicht seines. Erst jetzt bemerkte er die zarte Gestalt die sich vertrauensvoll an ihn schmiegte und noch immer schlief. Für einen Moment vergaß Asami alles um sich herum. Er spürte nur noch die weiche, warme Haut des anderen. Er roch den vertrauten Geruch Akihitos in den hellen Haaren. Sanft strich er mit den Fingern über den Hals, die zarte Brust und den festen Bauch. Genoss jeden Millimeter den Körper des anderen und erkundete ihn vollkommen neu. Müde drehte Akihito seinen Kopf auf die Seite. Nur langsam fand er sich in der Wirklichkeit zurecht. Die Hände die über seinen Körper glitten machten es ihm dabei nicht einfacher. Bevor er noch ganz da war, hatte er das Gefühl sein Körper würde in Flammen stehen. Jede empfindliche Stelle wurde ausgiebig erkundet und liebkost. Ein lautes Stöhnen kam über seine Lippen und jetzt vollkommen wach riss Akihito die Augen auf. Über sich gebeugt sah er Asami der sich quälend langsam mit seiner Zunge über den flachen Bauch bewegte, nur um an seinem Bauchnabel zu stoppen. Wimmernd presste der Jüngere sich dem anderen entgegen. Doch Asami grinste nur und drückte die schmalen Hüften ohne Probleme zurück auf die Matratze. Ohne das Tempo zu erhöhen fuhr die Zunge tiefer um dann im Bauchnabel zu verschwinden und diesen sorgfältig auszulecken. Mit einem zufriedenen grummeln ließ Asami sich auf dem Kleineren nieder und saugte beinahe andächtig an der zarten Haut. Wieder stöhnte Akihito auf, deutlich konnte der Ältere spüren wie sich die Muskulatur unter seinen Händen anspannte, dennoch ließ er sich in seinem Tun nicht stören. Weich küsste er sich langsam tiefer, leckte zart über die Innenseite der Schenkel. Gleichzeitig fuhren seine Hände an den Seiten Akihitos nach oben und umfassten dann die empfindlichen Brustwarzen. Erschrocken quiekte Akihito auf, als Asami sachte hinein kniff nur um dann sanft zu reiben und zu ziehen. Sofort entspannte der Jüngere sich wieder. Derart gereizt war Akihito Momente später nur noch ein wimmerndes und übererregtes Nervenbündel. Immer wieder versuchte er nach dem Älteren zu greifen, doch dieser entzog sich ihm immer wieder geschickt um dann an einer anderen Stelle sein Werk fortzusetzen. Endlich gab Akihito auf und krallte seine Finger in das Laken unter sich. Darauf hatte Asami gewartet. Langsam kam er wieder nach oben, küsste sich über die Schenkel, den Bauch und die schmale Brust, leckte zart am Hals. Sachte biss er in die empfindliche Ohrmuschel, während er mit einem Finger über Akihitos Eingang strich und dann in ihn eindrang. Dieser keuchte laut auf und bewegte sein Becken sofort gegen seine Hand. Lächelnd legte Asami wieder eine Hand auf die schmale Hüfte und hielt ihn mühelos unten. Währenddessen schob er einen zweiten Finger in den Jüngeren und begann ihn vorzubereiten. Stöhnend warf Akihito seinen Kopf von einer Seite auf die andere. Genoss die zärtliche Aufmerksamkeit und die Dominanz des Älteren, der jede seiner Bewegungen kontrollierte. Wieder bäumte er sich auf um Asamis Hand entgegenzukommen und wieder wurde er nach unten gedrückt. Hilflos schrie Akihito leise auf und bog den Rücken durch. Endlich hatte Asami ein Einsehen und legte sich mit seinem gesamten Gewicht auf den Jüngeren, presste ihn so in die Matratze zurück, und rieb fordernd seine Erregung an dem anderen. Wimmernd spreizte Akihito seine Beine noch weiter und versuchte auch sein Becken etwas anzuheben um Asami das Eindringen zu erleichtern. Mit einem zufriedenen Grinsen bewegte der Ältere sich noch kurz aufreizend auf Akihito, dann brachte er sich in Position und drang langsam in den zarten Körper ein. Wieder schrie Akihito auf und presste sich fester an den großen Körper über sich. Das alles fühlte sich für ihn mehr als richtig an. Alles war so wie es sein sollte, er konnte Asami in sich fühlen, ihn schmecken und sein leises Aufstöhnen hören als er sich vollkommen in ihn versenkte. Beide genossen den Moment der vollkommenen Vereinigung und keuchten leise auf als der Ältere begann sich langsam in der betörenden Enge zu bewegen. Asami konnte nicht glauben wie fest Akihito ihn noch immer umhüllte. Selbst nach all dem was passiert war, war der Jüngere noch immer so eng das es ihm beinahe den Verstand raubte. Nur langsam konnte er sich bewegen, musste er doch sonst befürchten dem zarten Leib Schmerzen zuzufügen. Mühsam keuchend stütze Asami sich auf seine Unterarme und nahm einen gleichmäßigen Rhythmus auf. Nicht einen Moment ließ er dabei Akihitos Gesicht aus den Augen, welches sich jetzt vor Lust gerötet war. Immer wieder stöhnte der Jüngere auf und schob sich der harten Erregung Asamis entgegen um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Die Augen hatte er weit aufgerissen, die Pupille hatte sich stark geweitet das seine Augen fast schwarz wirkten. Immer heftiger drang Asami in ihn ein, bis ein lauter Aufschrei Akihitos dessen Höhepunkt ankündigte. Hilflos zuckte er unter dem großen Körper und ergoss sich schließlich zwischen sie. Wieder grinste Asami und gönnte dem Kleineren eine kurze Pause bevor er ihn auf den Bauch drehte und wieder in ihn eindrang. Überfordert keuchte Akihito auf als er die große Männlichkeit wieder in sich spürte. Der Ältere stütze sich auf dem schmalen Rücken ab und presste sich so tief wie es ging in die Enge. Ein lauter Aufschrei Akihitos bestätigte ihn und er nahm wieder an Tempo zu. Der Jüngere krallte sich fest in ein Kopfkissen vor sich. Immer weiter traktierte der Yakuza seine Prostata und es dauerte nicht lange bis er spürte wie sich die Spannung in seinem Inneren wieder aufbaute. Asami genoss jeden Moment. Deutlich konnte er sehen wie sich die Muskulatur Akihitos sich anspannte, die feinen Schweißtropfen über den schlanken Rücken liefen und wie das blonde Haar langsam dunkler wurde vor Feuchtigkeit. Genüsslich fuhr er mit der Zunge den schmalen Hals entlang und schmeckte seinen Kleinen. Heftige Kontraktionen um seine Erregung zeigten ihm das Akihito gerade ein zweites Mal gekommen war. Laut japsend legte der Jüngere den Kopf auf der Matratze ab und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Zärtlich küsste Asami den schmalen Nacken und fuhr dann mit der Zunge langsam über die Wirbelsäule. Ein zufriedenes Schnauben war zu hören und als Asami den Kopf hob sah er das Akihito die Augen geschlossen hatte und die Aufmerksamkeit genoss. Den Fotograf genau beobachtend, begann Asami sich wieder langsam zu bewegen. Erschöpft schüttelte Akihito den Kopf und versuchte ihn im Kissen zu vergraben. Unwillkürlich musste Asami bei dem Manöver auflachen, als wenn das etwas nützen würde. Noch war er mit seinem kleinen Fotografen nicht fertig. Endlich gab Akihito seinen Widerstand auf und schmiegte sich gegen die Hüfte die fest gegen ihn stieß. Mit einem Arm umfasste Asami den Bauch des Jüngeren und drehte sich dann schwungvoll mit ihm herum. Akihito brauchte einen Moment bis er begriff das er jetzt oben war. Ohne die Bewegung in sich zu unterbrechen setzte er sich auf und stützte sich auf Asamis Oberschenkeln ab. Seine eigenen Beine winkelte er an und bewegte sich jetzt in einem harten schnellen Rhythmus, von dem er wusste das Asami ihn bevorzugte. Er brauchte nicht lange zu warten als das erste Stöhnen des Yakuzas durch den Raum schallte. Warme Hände strichen über seinen Rücken und pressten ihn jedes Mal noch ein wenig fester in Asamis Schoß. Dann griff der Ältere um Akihitos Hüfte herum und umfasste dessen Erregung um sie im Takt der Stöße zu reiben. Ein tiefes grollen kam aus Asamis Brust als er spürte wie sein eigener Höhepunkt sich näherte. Auch Akihito warf jetzt den Kopf in den Nacken und bewegte sich ganz von alleine immer schneller. Sein Atem kam jetzt nur noch abgehackt und der Schweiß lief über den zarten Körper als sein dritter Höhepunkt ihn überrollte und den Älteren mitriss. Laut schrie Akihito auf, während Asami dunkel aufstöhnte. Vollkommen erschöpft sank der Jüngere auf ihm zusammen und schmiegte sich an den großen Körper unter sich. Nur mühsam kam er wieder zu Atem, spürte jedoch zufrieden das auch der Ältere nach Luft schnappte. Schwerfällig gelang es ihm sich von dem Yakuza zu lösen. Mit einem leisen Japsen ließ er sich neben den Größeren auf die Matratze plumpsen und robbte dann rückwärts wieder näher an ihn heran. Starke Arme umschlangen ihn und gaben ihm ein Gefühl von Sicherheit das er schon lange vermisst hatte. Mit einem glücklichen grinsen auf den Lippen schloss Akihito die Augen und war bald darauf wieder eingeschlafen. Beim zweiten erwachen spürte Akihito wie ein warmer Lappen über seine Haut fuhr. Überrascht öffnete er die Augen und sah an sich herab. Ohne große Überraschung bemerkte er das er noch immer vollkommen nackt war. Als er jedoch sah wer ihn da gerade wusch setzte er sich überrascht aufrecht hin. Mit einem breiten Grinsen fuhr Kakashi fort den Jüngeren von den Spuren zu befreien die Asami auf ihm hinterlassen hatte. "Wo ist Asami?" Ohne sich stören zu lassen wusch der Nawashi den Lappen in der Schüssel aus um dann wieder Akihitos Haut zu säubern. "Wenn du genau hinhörst, weißt du wo dein Yakuza hin ist." Stirnrunzelnd drehte Akihito den Kopf, erst jetzt bekam er das Rauschen von Wasser mit und verstand das der Ältere Duschen gegangen war. "Warum hat er mich nicht einfach geweckt, ich hätte auch duschen gehen können", murrte er leise. "Gönn ihm die Pause, Akihito. Ich denke er wird sie brauchen, besonders wenn man bedenkt wie du ihn gestern Abend zugerichtet hast." Sofort wechselte der Gesichtsausdruck Akihitos von verärgert zu besorgt. "Wie sieht er aus? Habe ich ihm geschadet?" Beruhigend strich Kakashi über den schmalen Rücken und griff nach einem weichen Handtuch, mit dem er den Fotografen abtrocknete. "Mach dir keine Sorgen. Asami ist hart im nehmen. Du hast ihm gestern ziemliche Schmerzen zugefügt, doch keine bleibenden Schäden. Ich dachte ich hätte dich gelehrt niemals die Beherrschung zu verlieren. Während einer Session hast du die Verantwortung." Traurig ließ Akihito den Kopf hängen. "Ich weiß, doch als Asami sich weigerte mir nur etwas zuzugestehen, konnte ich nicht mehr. Der gesamte Frust der letzten Wochen kam über mich. Er sollte endlich auch mal fühlen was ich gefühlt habe. Nur einmal sollte er an meiner Stelle sein und mich verstehen. Mehr wollte ich doch gar nicht. Doch dann... als es soweit war, als er endlich verstand, habe ich auch etwas über mich gelernt." Zitternd hatte Akihito sich in das Handtuch gehüllt und starrte in die dunklen Augen vor sich. Sanft holte Kakashi ihn wieder in die Gegenwart zurück indem er nach dem Kinn griff und den Kopf sachte herab drückte. "Und das wäre?", fragte er. "Ich bin nicht stark genug um ihn zu dominieren und werde es auch niemals sein. Selbst in seinen hilflosesten Momenten ist er stärker als ich." Erschrocken zuckte Akihito zusammen als warme Arme ihn umschlangen. Als er jedoch Asami erkannte schmiegte er sich ohne zu Zögern in die Umarmung und vergrub seinen Kopf an der breiten Brust des Älteren. Liebevoll küsste Asami das helle Haar und presste den schmalen Leib noch enger an sich. So leise es ging verließ Kakashi den Raum und nahm auch gleich die Schüssel mit dem Wasser mit. Beinahe lautlos schloss der Nawashi die Tür hinter sich. Asami mochte vielleicht der Stärkere sein, auch wenn Kakashi sich dabei nicht ganz so sicher war wie Akihito, trotzdem hatte der Jüngere eine Macht über den Yakuza die der immer weniger leugnen noch sich ihr entziehen konnte. Grinsend brachte der Nawashi seine Fracht fort und dachte dabei über das Paar in seinem Zimmer nach. Mit den beiden würde es auf jeden Fall nicht Langweilig werden, soviel stand schon mal fest. Noch immer leicht grummelnd saß Asami im Wagen und starrte auf den Fotografen der ihm gegenüber saß. So ganz konnte er gerade nicht glauben das sie tatsächlich auf dem Weg nach Hongkong waren. Doch Akihito hatte ihn dermaßen gedrängt das er schließlich nachgegeben hatte. Kaum das sie von Kakashi heimgekehrt waren hatte Akihito ihn gebeten sich frei zu nehmen. Die Geschäfte hatte er für die nächsten Tage ohne Probleme an Kirishima übergeben können. Anfangs war er davon ausgegangen das Akihito ihnen nur ein paar Tage Auszeit hatte gönnen wollen. Als er jedoch gesehen hatte wie dieser alles für eine Reise nach Hongkong vorbereitete, hätte er am liebsten alles wieder abgeblasen. Nur sein Stolz hatte ihn davon abgehalten. Deshalb saß er jetzt hier und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Asami verstand nicht was der Jüngere sich von der Reise erhoffte. Er konnte nur hoffen das der Jüngere nicht erwartete das er sich bei Feilong entschuldigte. Es gab vieles was er für Akihito tun würde, doch sich bei dem anderen zu Entschuldigen gehörte definitiv nicht dazu. Das würde nämlich bedeuten das er es bereute Feilong geschlagen zu haben. Das tat er jedoch nicht. Noch immer war es in seinen Augen das einzig richtige. Der Chinese hatte eiskalt mit Akihitos Leben gespielt, hatte ihn vollkommen hilflos und allein zurückgelassen. Und nicht nur das. Anstatt sich Hilfe zu holen war er einfach geflohen. Sein Stolz war wichtiger gewesen als das Leben Akihitos. Niemals würde er das Feilong verzeihen. Vollkommen in seinen düsteren Gedanken versunken nahm Asami kaum wahr wie sie den Privatjet erreichten und umstiegen. Da Kirishima in Tokio bleiben würde begleitete nur Suoh sie. Etwas nervös stieg Akihito hinter den beiden Männern in den Jet und nahm neben Asami Platz. Ihm war nicht entgangen wie düster der Blick des Älteren geworden war als er ihm das Reiseziel mitgeteilt hatte. Natürlich hatte er gewusst wie schwer er es gegen Asamis Meinung haben würde, doch das dieser sich so vehement wehren würde hatte ihn dann doch etwas überrascht und auch wenn er wusste das es der einzig richtige Weg war, konnte er nur hoffen das Feilong das Aufeinandertreffen überleben würde. Ansonsten würde ihn wahrscheinlich Tao umbringen. Immerhin hatte dieser ihm geholfen die beiden Männer an einen Ort zu bringen, was sich als gar nicht so einfach herausgestellt hatte. Beide waren nämlich der gleichen Meinung das es unbedingt ein neutraler Ort sein musste. Nicht auszudenken was geschehen würde wenn Asami im Baishe-Hauptquartier ausflippen und Feilong attackieren würde. Andersherum war natürlich auch nicht besser. Der Triaden-Führer herrschte beinahe uneingeschränkt über Hongkong. Dort einen Ort zu finden an dem auch Asami sicher sein würde war gar nicht so einfach gewesen. Doch endlich hatte Tao ein Hotel ausfindig gemacht das einem ehemaligen Mafiamitglied gehörte. Dieser hatte sich schon vor Jahren zur Ruhe gesetzt und betrieb jetzt als eine Art Hobby dieses Hotel. Gern gewährte er dabei immer wieder Mafiosos die gerade auf der Flucht waren Unterschlupf. Die einzige Regel die es dabei zu beachten gab, war das niemand der Gast des Hotels war angegriffen werden durfte. Egal wie hochranging seine Gäste waren, niemand setzte sich über diese eine Regel hinweg. Es gab keine Beweise, doch genügend Gerüchte verrieten das der Hotelier ziemlich rabiat von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen pflegte wenn sich jemand entschied sich nicht an die Regel zu halten. Akihito und Tao konnten jetzt nur noch hoffen das sich Asami und Feilong daran halten würden. Ansonsten würden sie wahrscheinlich vom Regen in die Traufe kommen. Langsam doch etwas nervös kaute Akihito an seinen Fingernägeln und konnte kaum erwarten das sie endlich starteten. Heute Morgen hatte er die Idee für sehr gut gehalten, mittlerweile konnte er nur noch hoffen das sie kein Schuss nach hinten sein würde. Von den Gedanken der beiden ahnte Suoh nichts. Und wenn, wäre es ihm völlig egal gewesen. Für ihn war die Welt schon wieder in Ordnung gewesen als er Akihito und Asami von Kakashi abgeholt hatte. Sein Chef hatte wieder ganz wie der Alte gewirkt als er einen Wagen geordert hatte, der sie abholte. Auch Akihito wirkte nicht mehr wie das benommene Bündel, welches er in den letzten Wochen gewesen war. Veränderungen konnten also seiner Meinung nach nur gut sein. Auch dass sie jetzt nach Hongkong reisten störte ihn nicht im geringsten. Asami würde das schon regeln, wie er es immer tat. Ohne auf die Spannungen zu achten erhob Suoh sich und trat an die Minibar. Mit einem gefüllten Whiskey-Glas und zwei Flaschen Cola setzte er sich anschließend wieder zu den beiden Männern die anscheinend tief in ihren Gedanken versunken waren. Wie immer konnte man Asami nichts von dem Ansehen was in ihm vorging, nur sein Blick wirkte etwas weniger fokussiert als normal. Akihito hingegen schien das reinste Nervenbündel zu sein. Einen Moment lang überlegte Suoh ernsthaft ob er diesem wirklich die Cola geben sollte. Vielleicht gab es an der Minibar ja auch noch Apfelsaft, doch dann verwarf er den Gedanken und reichte Akihito die kleine Flasche. Was auch immer in dem Jüngeren vorging, eine Flasche Koffein mit Zucker würde daran auch nichts mehr ändern. Ohne hinzusehen lies Akihito sich die Flasche in die Hand drücken und nahm einen kleinen Schluck bevor er sie vor sich auf den Tisch stellte. Asami ignorierte ihn komplett und bekam noch nicht einmal mit das ihm ein Glas angeboten wurde. Selbst als Suoh ihm das Glas direkt vor die Nase hielt bemerkte er es nicht. Stirnrunzelnd stellte er es schließlich vor den Yakuza ab und setzte sich. Allmählich begann jetzt sogar er sich Gedanken zu machen. Als nach über einer Stunde Schweigen sich noch immer keiner bewegte begann Suoh sich ernsthaft unwohl zu fühlen. Noch nicht einmal eine Zigarette wurde angezündet. Er konnte sich an keine einzige Situation erinnern, in der Asami jemals länger ohne eine Zigarette ausgekommen war. Selbst auf Ryotaros Beerdigung hatte er es immer irgendwie geschafft eine kurze Pause einzulegen um zu rauchen. Und jetzt war da nichts. Kein Qualm, kein Geräusch von einem Feuerzeug, noch nicht einmal das rascheln von Stoff wenn sich jemand bewegte. Zu gern hätte Suoh gefragt was sie eigentlich in Hongkong wollten. So allmählich glaubte er nicht mehr daran das es ein entspannter Aufenthalt werden würde. Natürlich wusste er von den Spannungen zwischen Asami und Feilong, doch bisher hatte sich ja auch alles immer wieder irgendwie eingerenkt. Suoh hatte bisher angenommen sie würden nach China reisen um alles wieder in Ordnung zu bringen, doch wenn er seinem Chef ansah kam ihm eher der Gedanke das sie zu Feilongs Beerdigung flogen. Auf der anderen Seite war Akihitos Nervosität auch nicht gerade beruhigend. Nur zu gut hatte er den letzten Wutanfall vom Fotografen im Gedächtnis. Wer wusste schon was der Jüngere sonst noch so auf Lager hatte. In den letzten Monaten war dieser vollkommen unberechenbar geworden. Einerseits hatte er ein solches Temperament entwickelt das er es schaffte Asami und Feilong einzuschüchtern, andererseits wirkte er in den unpassendsten Momenten vollkommen abwesend nur um dann die wage mutigsten Aktionen zu starten. Sein Besuch bei Kakashi war dafür das beste Beispiel. Suoh konnte sich nicht ernsthaft erklären wie Akihito es geschafft hatte in eine Session beim Nawashi reinzuplatzen. Doch ihm war nur zu deutlich aufgefallen das Asami sich äußerst vorsichtig bewegte und jeden unnötigen Kontakt mit seinem Rücken vermied. Auch jetzt hatte er vollkommen untypisch ein weiches Kissen in seinem Rücken und saß etwas steif da. Es konnte also nur interessant werden. Suoh konnte sich während des gesamten Fluges nicht entscheiden ob sie schneller ankommen sollten damit es endlich vorbei war, oder ob es vielleicht doch besser war das ganze was da kommen würde noch etwas nach hinten zu schieben. Doch wie immer fragte ihn ja keiner. Er war schließlich auch nur der treue Schatten der jeden Befehl Asamis ausführte. Wie es aussah würde es auf jeden Fall ein furchtbar langweiliger Flug bleiben. Verstohlen blinzelte Suoh zu seinem Chef rüber bevor er sein Handy hervorholte und so unauffällig wie möglich begann sich die Zeit mit einem Spiel zu vertreiben. Spätestens jetzt wusste Suoh das etwas gar nicht in Ordnung war, denn selbst das nahm Asami nicht wahr. Seufzend lehnte er sich zurück, trank einen weiteren Schluck aus seiner Cola und spielte weiter. Irgendwie musste er schließlich diesen Flug überstehen. Kapitel 19: Versöhnung auf Art der Yakuza ----------------------------------------- Von außen sah das Hotel auf jeden Fall schon mal besser aus als Akihito gedacht hatte. immerhin hatte Tao ihm nur äußerst zögerlich davon berichtet und insgeheim hatte er angenommen das es ziemlich einfach und unscheinbar sein würde. Das genaue Gegenteil war der Fall. Der Eingang war groß genug das die gemietete Limousine bis direkt vor die Tür fahren konnte wo bereits ein junger Mann in Uniform auf sie wartete und das Gepäck entgegennahm. Mit großen Augen sah Akihito sich um während er Asami und Suoh zum Empfang folgte. Der Yakuza hatte anscheinend immer noch schlechte Laune, die nur zu deutlich wurde als der arme Portier keine Reservierung auf seinen Namen finden konnte. Hastig trat Akihito neben Asami und reichte seinen Ausweis über den Tresen. "Die Suite wurde auf den Namen Takaba gebucht, wenn sie bitte so freundlich wären das Gepäck schon mal hochzubringen? Meine Begleiter und ich werden zuerst an der Bar etwas zu uns nehmen." Erleichtert nickte der ältere Mann und überreichte mit einer höflichen Verbeugung die Zimmerschlüssel. Noch immer verstimmt nahm Asami seine Karte entgegen und steuerte sofort die Bar an. Direkt in der breiten Tür blieb er jedoch sofort stehen. Eine große Theke aus dunklem Holz dominierte den gesamten Raum, während an den Seiten gemütliche Sitzecken etwas Privatsphäre versprachen. Auf einem der dunklen Sofas saß deutlich sichtbar Feilong mit einer Tasse Tee in der Hand. Ihm gegenüber saß Tao und redete auf den Älteren ein. Nichts war mehr zu sehen von den Schlägen welche er eingesteckt hatte. Unwillkürlich juckte es Asami in den Fäusten dies wieder zu ändern, als ein älterer, schlanker Mann ihm in den Weg trat. Fordernd streckte er seine Hand aus. Verächtlich schnaubte Asami auf und wollte den Unbekannten aus dem Weg schieben. Dieser war davon jedoch vollkommen unbeeindruckt und widersetzte sich der Bewegung. "Verzeihen sie mir Asami-san, mein Name ist Iwakuro Kaneda, ich bin der Besitzer dieses Hotels. Es tut mir sehr leid, doch ich muss sie auffordern ihre Waffe abzulegen, da jeder der hier eincheckt sich mit diesen Regeln einverstanden erklärt und deshalb ebenfalls unbewaffnet ist." Asamis Augen glühten regelrecht vor Zorn, doch der Mann vor ihm blieb davon vollkommen unbeeindruckt stehen. Mit zusammengebissenen Zähnen zischte er : "Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft das ich ihnen hier in der Öffentlichkeit-" Genervt war Akihito an den Yakuza herangetreten und hatte die Automatik aus dem Halfter gezogen. Unter den verblüfften Blicken seiner Begleiter überreichte der Fotograf die Waffe an Iwakuro und verneigte sich entschuldigend. "Bitte verzeihen sie meinen Begleitern, Iwakuro-san. Sie sind nicht mit allen Regeln vertraut da wir in ihr schönes Hotel eingeladen wurden und sie bisher keine Ahnung hatten wo wir einkehren würden." "Es ist mir eine Freude sie kennenzulernen, Takaba-san. Es gibt nichts zu verzeihen, doch achten sie bitte auf ihre Begleiter damit sie sich mit den Gegebenheiten hier vertraut machen können." Wieder verneigte Akihito sich respektvoll, während auch Suoh widerstrebend nach seiner Waffe griff und sie an den Hotelbesitzer weiterreichte. "Selbstverständlich, Iwakuro-san." Endlich trat der Mann zur Seite und Asami setzte seinen Weg zu Feilong fort. Innerlich kochend bedachte er den neben ihn gehenden Akihito mit einem gereizten Blick, welchen dieser jedoch gekonnt ignorierte. Mit leuchtenden Augen wandte der Fotograf sich Tao zu und nahm ihn freundschaftlich in den Arm und drückte ihn fest an sich. Für Tao, der damals geglaubt hatte das Akihito sich für ihn auf der Brücke geopfert hatte war dies ein besonderer Moment. Ergriffen schmiegte er seine Wange an Akihitos, genauso wie dieser es getan hatte bevor er mit Ryotaro über das Geländer gestürzt war. Tränen liefen dem Jüngeren über die Wangen als er die Wärme des Fotografen spüren konnte. Zwar hatte er schon mit Akihito telefoniert und wusste daher das dieser am Leben war, doch ihn hier und jetzt zu sehen war beinahe zu viel für den sanftmütigen Jungen. Zärtlich küsste Akihito die Stirn des Jüngeren und zog ihn noch einmal fester an sich bevor er ihn los lies. Keiner der Mafiosos hatte etwas gesagt oder sich auch nur bewegt während sie Zeugen dieser ergreifenden Szene wurden. Langsam wandte Akihito sich Feilong zu. Auf den ersten Blick wirkte der Chinese wie immer vollkommen beherrscht und unnahbar. Ähnlich wie Asami hatte auch er eine beinahe übermenschliche Ausstrahlung. Doch Akihito kannte ihn besser und sah wie nervös der Ältere war. Noch immer hielt er die Teetasse in der Hand und zitterte beinahe unmerklich. Unsicher bewegte sich sein Blick durch den Raum und blieb endlich an Akihito hängen. Lächelnd näherte sich der Fotograf dem Anführer der Baishe und nahm ihm die Tasse aus der Hand. Vorsichtig stellte er den Tee auf den Tisch und griff nach dem Älteren. Aus den Augenwinkeln bemerkte Akihito sofort wie sich außer Asami und Suoh noch einige andere Männer verspannten. Natürlich war auch Feilong nicht allein erschienen. Trotzdem griff niemand ein als Akihito den Älteren in eine feste Umarmung zog und sein Gesicht fest in das dunkle, weiche Haar vergrub. "Ich freue mich dich endlich wieder zu sehen," flüsterte er dem anderen leise ins Ohr, das deutliche Räuspern Asamis in seinem Rücken ignorierte er dabei völlig. Noch einmal drückte er den anderen fest an sich und spürte glücklich wie diese die Geste endlich erwiderte. Unzufrieden glitt Asamis Blick über seinen Akihito, bevor er sich auf den Sessel gegenüber Feilongs setzte. Zu gern hätte er seinem Drang nachgegeben und den Chinesen auf irgendeine Weise verletzt, doch ein Blick Akihitos hatte ausgereicht um es zu unterlassen. Es war der selbe Blick gewesen den der Jüngere ihm in der Session bei Kakashi zugeworfen hatte. Der Schmerz auf seiner Haut war noch zu präsent um diesen einfach zu ignorieren. Selbst wenn Akihito gerade keine Peitsche zur Hand hatte und er nicht gefesselt war, war er nicht wirklich scharf darauf erneut den Zorn des Jüngeren zu wecken. So gab er sich damit zufrieden leise in die Teetasse, die Tao ihm reichte, zu brummeln, während er mit seiner anderen Hand in der Jackettasche herumwühlte um sein Feuerzeug zu finden. Akihito bemerkte die Gesten des Yakuzas erleichtert und ließ sich deutlich entspannter als zuvor in seinem Sessel neben Feilong nieder. Suoh hatte sich zu den anderen Männern im Hintergrund gesellt und beobachtete die vier Männer am Tisch sehr aufmerksam. Bewaffnet oder nicht, er würde Asami und Akihito mit seinem Leben verteidigen. Zum Glück sah es derzeit nicht danach aus, als das dies nötig sein würde. Noch immer brodelte es leicht in Asami als er endlich die Suite betrat. Der großzügige Raum war geschmackvoll in dezenten Farben eingerichtet, doch er achtete nicht weiter darauf. Er steuerte sofort das große Bett an und ließ sich darauf fallen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, hatte das Treffen mit Feilong mehr geschlaucht als er gedacht hatte. Am Gespräch selber hatte er sich nur wenig beteiligt, dennoch war es eine Achterbahn der Gefühle gewesen der er hilflos ausgeliefert gewesen war. Hatte er anfangs Feilong noch verletzen wollen, egal auf welche Art, verstand er mit der Zeit das er seine eigene Schuld auf den anderen übertragen hatte. Sein eigenes Versagen hatte er dem Chinesen angelastet. Das was er sich nicht hatte vergeben können hatte er auf Feilong übertragen und sich selber damit entlastet. Akihito schien gespürt zu haben was in dem Yakuza vorging und hatte ihn nicht einmal genötigt an dem Gespräch teilzunehmen. Auch als Feilong seinen Blick immer wieder auf ihn gerichtet hatte, konnte Asami es nicht. Er wusste nicht was er sagen sollte. Ausgerechnet er war nicht in der Lage sich mitzuteilen. Sonst wusste er auch immer was er wann genau sagen oder tun sollte. Seine Selbstbeherrschung in Gesprächen war legendär und jetzt versagte er bei so einer einfachen Sache. Es konnte doch nicht so schwer sein einen Fehler einzugestehen und zu verzeihen, immerhin tat Akihito das andauernd, angefangen bei ihm, über Feilong, bis hin zu Eury. Verdammt der Jüngere hatte es sogar geschafft ihn nicht nur zu akzeptieren sondern sogar ihn zu lieben. Nur er konnte so etwas nicht. Sein Wesen war zu starr, zu stolz um so etwas zu tun. Am liebsten hätte er frustriert in das Kissen unter sich gebissen. Doch in genau diesem Moment näherte sich Akihito von Hinten und zog vorsichtig am Jackett. Widerwillig ließ Asami sich ausziehen bis er Oberkörperfrei auf dem Bett lag. Weiche Finger strichen über seine Haut und verteilten die Creme, die Kakashi ihnen mitgebeben hatte, auf den noch immer deutlichen Striemen. Mehr als einmal musste Asami die Zähne zusammenbeißen, doch Akihito ließ sich nicht einschüchtern und arbeitete sich methodisch über den gesamten Rücken. Zum Schluss legte er ein weiches Handtuch darüber und schmiegte sich eng an den warmen Körper neben sich. Leise grummelnd zog Asami ihn in einer festen Umarmung noch etwas näher heran, glücklich über das zufriedene Aufseufzen des Jüngeren. "Heute Abend treffen wir Feilong allein in seiner Suite. Er wird dort mit uns zu Abend essen. Ich dachte das es das Beste ist wenn wir uns ohne ein Publikum aussprechen." Müde hob Asami den Kopf und sah den anderen an. "Ich dachte wir hätten uns schon ausgesprochen, oder wie nennst du das was wir gerade getan haben?" Leise lachte Akihito auf und knuffte den Älteren vorsichtig in die Seite. "Zwischen Tao, Feilong und mir ist alles geregelt. Du musst ihm vergeben und mit ihm reden. Und wenn ich mich nicht sehr irre hast du dich kaum am Gespräch gerade eben beteiligt." "Er lebt noch, ist das nicht Vergebung genug?" "Ryuichi! Du wirst ihm vergeben, weil ich es auch getan habe." Bei dem selbstbewussten Ton zuckte Asami unwillkürlich zusammen. Es kam nur selten vor das Akihito seinen Vornamen benutzte, doch wenn er es tat war ihm das was er zu sagen hatte besonders wichtig. Nachdenklich starrte der Yakuza in die blauen Augen die streng auf ihn gerichtet waren. "Hast du ihm wirklich vergeben können, Akihito?" Lächelnd strich der Jüngere ihm über die Wange und küsste ihn sanft. "Das habe ich." Noch immer leicht erschöpft stand Asami schließlich vor der Tür von Feilongs Suite. Nach dem Gespräch mit Akihito hatte er ziemlich lange gebraucht um endlich einschlafen zu können. Fast war es ihm vorgekommen als wäre er gerade erst eingeschlafen als Akihito ihn schon wieder geweckt hatte. Zu einem Ergebnis war er bei all seinen Grübeleien auch nicht gekommen, was ihn nur noch mehr frustrierte. Aufmunternd schob Akihito seine Hand in die größere und klopfte leicht an. Es schien als hätte Feilong nur darauf gewartet denn beinahe sofort wurde die Tür geöffnet um sie hereinzulassen. Vor dem großen Tisch standen schon etliche Servierwagen bereit. Anscheinend hatte Feilong eine große Auswahl unterschiedlicher Speisen zum Abendessen bestellt. Doch keiner von den drei Männern achtete auf die abgedeckten Schüsseln und Teller. Zu deutlich war die Spannung die in der Luft lag spürbar. Nervös setzte Feilong sich auf die breite Couch vor den bodentiefen Fenstern. Noch etwas angespannt folgte Asami ihm und wählte den Sessel daneben. Akihito hatte keinerlei Bedenken und setzte sich direkt neben den Chinesen. Einen Moment lang verengten sich Asamis Augen bei dieser Sitzplatzwahl, doch er sagte nichts dazu. Stattdessen holte er eine neue Zigarette aus der Tasche und zündete sie an. "Wir sind jetzt hier, genau wie du es gewollt hast, Akihito. Wie soll es deiner Meinung nach weiter gehen? Du glaubst doch nicht, bloß weil wir miteinander Essen das alles wieder in Ordnung ist, oder das ich Feilong verzeihe." Unwillkürlich verspannte der Mann neben Akihito sich, doch dieser blieb vollkommen ruhig. "Natürlich erwarte ich nicht das wir nur Essen. Was denkst du denn was geschehen müsste damit du wieder auf Feilong zugehen kannst?" Nachdenklich lehnte Asami sich wieder zurück. Sein Blick wanderte dabei über Feilong der noch immer unsicher, jeden Körperkontakt vermeidend neben Akihito saß. Erst jetzt fiel Asami auf, das Feilong auch schon unten so reagiert hatte. Zwar hatte Akihito ihn dort zur Begrüßung umarmt, doch wirklich erwidert hatte dieser es nicht. Überhaupt verhielt sich Feilong nicht so wie sonst. Er wirkte vollkommen angespannt und unsicher. Mit einem Mal hatte Asami einen jüngeren Feilong vor Augen, damals als dieser sich von seiner Familie abgewandt hatte. Da war er ihm auch so unsicher und verloren vorgekommen. Noch einmal dachte er über seine eigenen Gedanken nach bevor er eingeschlafen war. War es ihm möglich Feilong zu verzeihen? Oder hieß es eigentlich das er sich selber verzeihen musste. Er hatte dem merkwürdigen Verhalten des Jüngeren keine Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl er ihn doch so gut kannte. Hätte es ihm nicht auffallen müssen das Feilong sich so stark von ihm entfernt hatte? Wäre es nicht seine Aufgabe gewesen zu bemerken das Feilong nicht trauerte, sondern jeden Kontakt abbrach und sich zurückzog? Überrascht sah er auf seine Zigarette, so in Gedanken hatte er gar nicht bemerkt wie sie runter gebrannt war ohne das er auch nur einmal daran gezogen hatte. Aufmerksam hatte Akihito den Älteren genau beobachtet, deutlich konnte er den Kampf in Asamis Inneren sehen. Auch wenn der Yakuza sich Äußerlich vollkommen ungerührt gab, sah er doch das Aufblitzen in den ausdrucksstarken Augen des Älteren, bemerkte die ungerauchte Zigarette. Neugierig zu welchem Ergebnis Asami gekommen war, beugte Akihito sich vor und musterte den Yakuza. Ein nur zu vertrautes Funkeln trat in die goldenen Augen und brachte den Fotografen zum Grinsen. So entspannt wie lange nicht mehr lehnte Asami sich zurück, nahm eine neue Zigarette aus der Packung und zündete sie an. "Du sagst das du Feilong verziehen hast und ihm voll vertraust. Beweise es mir, dann tue ich es auch." Irritiert runzelte Feilong die Stirn, er war es nicht gewohnt so außen vor bei einem Gespräch zu bleiben. Das es bei diesem um ihn ging machte es auch nicht besser. Irgendetwas geschah gerade zwischen Akihito und Asami. Immer mehr bekam Feilong das Gefühl etwas verpasst zu haben, besonders als Akihito zu grinsen begann. Noch einmal sah der Fotograf Asami in die Augen, dann wandte er sich zu Feilong um und schmiegte sich an ihn. Ohne auf die schwache Gegenwehr zu achten beugte er sich vor und küsste sanft die weichen Lippen und strich sachte mit der Zunge über sie bis der Ältere den Mund öffnete und ihn einließ. Ein leises Stöhnen entkam Akihito und er krabbelte endgültig auf den Schoß des Chinesen. Seine Finger verkrallten sich leicht in das weiße Hemd, welches Feilong heute trug. Sein Körper erzitterte als der andere ihm über den Rücken strich und ihn noch fester an den warmen Leib unter sich presste. Für einen Moment gab es nur noch sie beide. Beinahe verzweifelt verloren sie sich in ihrem Kuss. Ihre Hände fuhren über den Körper des anderen, schoben den störenden Stoff beiseite und erkundeten die weiche Haut darunter. Immer verlangender bewegte Akihito sich auf dem Schoß Feilongs, immer wimmernder wurden die Töne die er von sich gab. Er ergab sich vollkommen dem Mann unter sich. Ließ sich zurück auf die Couch schieben, während der Ältere den Kuss löste und sich langsam den Hals hinab leckte, zärtlich am Schlüsselbein knabberte. Mit zitternden Fingern öffnete er hastig die Knöpfe vom Hemd und schob es von den Schultern bis über die Arme herab. Ein zufriedenes Grollen kam aus seiner Kehle, als Akihito sich willig aus dem störenden Stoff befreien ließ und jetzt mit freiem Oberkörper vor ihm lag. Hungrig fuhr er mit den Lippen weiter über die zarte Haut und saugte dann gierig an den empfindlichen Brustwarzen und brachte Akihito damit zum aufschreien. Immer wieder fuhr er mit der Zunge über die dunklere Haut bevor er weiter saugte. Erst als der Jüngere nur noch wimmern konnte wanderte er tiefer und fuhr mit der Zunge hinab zum Bauchnabel. Zärtlich strich er mit den Fingern dabei über Akihitos Hosenbund und schob ihn wenige Zentimeter nach unten. Die freigelegte Haut wurde sofort mit Küssen überhäuft und danach sorgfältig mit der Zunge erkundet. Der Jüngere schaffte es kaum noch ein Wort hervor zu bringen, immer wieder stöhnte er verlangend auf und vergrub seine Hände dann im dichten schwarzen Haar des Älteren. Unwillkürlich musste Feilong grinsen und schob die Hose endgültig nach unten und legte Akihitos Erregung frei. Der Fotograf quietschte regelrecht auf als der Chinese sich herab beugte und ihn ohne zu zögern in seinen Mund aufnahm. Zärtlich fuhr er mit der Zunge über die gesamte Länge von Akihitos Härte, strich sanft über die weiche Haut und saugte dann an der empfindlichen Eichel. Fordernd knetete er zugleich die Hoden und presste sie immer wieder leicht ein. Akihito erzitterte unter dieser Behandlung und wölbte sich dem Körper über sich entgegen. Immer lauter wurde sein Wimmern, immer fahriger seine Bewegungen. Ein Finger strich leicht über seinen Hintereingang und brachte ihn zum zusammenzucken, bevor er sich fest gegen ihn presste und er endlich in ihn eindrang. Mit lustverschleiertem Blick sah er zu dem Älteren und drückte gegen seine Schultern. Sofort ließ Feilong von ihm ab und setzte sich etwas auf. Doch Akihito hörte nicht auf ihn zurück zu schieben und machte weiter bis er sich auf Feilongs Schoß niederließ. Schnell hatte er den anderen aus der Kleidung befreit und warf sie hastig zu Boden wo auch seine schon lag. Mit einem fast abwesenden Lächeln blickte er auf den Älteren herab und strich mit seinen Fingern sachte über die weichen Lippen des anderen, bis dieser endlich verstand und ihn in den Mund eindringen ließ. Genießerisch saugte Feilong an den Fingern und leckte immer wieder über die weiche Haut, bis Akihito sie ihm wieder entzog. Nicht einen Moment unterbrach er den Blickkontakt, während seine Finger langsam tiefer wanderten und er begann sich vorzubereiten. Während er mit einer Hand immer wieder in sich eindrang griff er mit der anderen nach Feilongs harter Erregung und stellte sie auf das er sich langsam auf ihr niederlassen konnte. Kurz bevor Feilong in ihn eindrang blickte er zu Asami hinüber. Der Yakuza saß noch immer in dem Sessel, doch war er mittlerweile alles andere als entspannt. Mit seinen Blicken verschlang er regelrecht jede Bewegung die von den beiden auf der Couch kam. Sein gesamter Körper war angespannt und es sah beinahe so aus als würde er jeden Moment aufspringen. Trotzdem schaffte er es zu lächeln als Akihito sich langsam auf Feilong niederließ und diesen in sich aufnahm. Unwillkürlich drückte der Jüngere den Rücken durch und warf den Kopf in den Nacken. Seine Finger gruben sich in die weiche Haut auf Feilongs Brust und brachten so die Muskulatur zum zucken. Warme Hände griffen nach Akihitos Hüften und fuhren über die weiche Haut. Zärtlich strich Feilong über die angespannte Muskulatur des Jüngeren bis dieser sich wieder entspannte. Vorsichtig griff er nach dem Jüngeren und begann sachte sein Becken gegen den anderen zu bewegen. Ein lautes Stöhnen entkam ihm als Akihito sich jetzt ebenfalls bewegte. Endlich wagte auch er es zu Asami rüber zu blicken. Zu seiner Überraschung saß dieser nicht mehr im Sessel, sondern hatte sich direkt neben ihm vor die Couch gehockt. Anscheinend hatte er nur darauf gewartet das Feilong ihm Aufmerksamkeit schenkte, denn er versenkte seine Hände nachdrücklich in den schwarzen Haaren und zog ihn bestimmt zu sich heran. Fordernd pressten sich seine Lippen auf die Feilongs und seine Zunge begann sofort den Mundraum des anderen zu erkunden bevor er die Zunge des anderen herausforderte und sich beinahe in diesem sinnlichen Kuss verlor. Ein lautes Stöhnen entkam ihm, während Akihito sich weiter auf Feilongs Mitte bewegte. Langsam glitt eine Hand tiefer, strich über Akihitos angewinkeltes Bein, fuhr zärtlich über die Verbindung zwischen den beiden Männern. Sanft fuhr er noch tiefer, bis er endlich Feilongs Skrotum zwischen den Fingerspitzen ertasten konnte. Ohne den Kuss zu unterbrechen, schloss Asami die Augen und begann Feilong zu massieren. Das laute Stöhnen in seinem Mundraum bestärkte ihn nur weiter und endlich konnte er spüren wie der Jüngere sich anspannte. Ein lautes Stöhnen Akihitos sagte ihm das Feilong sich gerade in ihm ergossen hatte. Noch einmal küsste er zärtlich die weichen Lippen, dann stand er auf und trat hinter Akihito. Anstatt den Fotografen von Feilong runter zu heben, legte er ihm eine Hand zwischen die Schulterblätter und drückte ihn so auf den Chinesen. Akihito riss überrascht die Augen auf als er Asami direkt hinter sich spürte. Noch immer war er von Feilong vollkommen ausgefüllt und immer wieder spürte er die nicht gerade kleine Männlichkeit in sich zucken. Asami ließ sich davon jedoch nicht stören. Mit einer Hand hielt er Akihito unten, während er sich mit der anderen in Position brachte und langsam in den zarten leib Akihitos eindrang. Dieser wimmerte unwillkürlich auf. So groß. Noch nie war er zeitgleich von zwei Männern genommen worden. Nie zuvor war er dermaßen stark gedehnt worden. Davon unbeeindruckt schob Asami sich immer tiefer in ihn. Erst als er sich vollkommen versenkt hatte hielt er einen Moment inne und gab Akihito und Feilong einen Moment bis sie sich daran gewöhnt hatten. Erst dann begann er sich in einem langsamen Takt zu bewegen. Deutlich konnte er spüren wie Feilong wieder härter wurde. Der Chinese ließ sich von Asamis Leidenschaft mitreißen und griff jetzt ebenfalls nach Akihito und zog ihn noch fester an sich heran. Asami stützte sich mittlerweile mit beiden Händen zwischen Akihitos Schulterblättern ab und stieß immer fester in die betörende Enge unter sich. Mit keuchendem Atem nahm auch Feilong einen immer härter werdenden Takt auf und brachte den Fotografen über sich zum Ächzen. Hilflos hielt Akihito sich an dem Mann unter sich fest, während er von beiden unerbittlich genommen wurde. Schweißtropfen bildeten sich auf seinem Rücken und liefen über die helle Haut, während sein Körper zwischen den beiden Männern fest eingeklemmt war und ihm nichts anderes übrig blieb als sich zu ergeben. Seine Stöhnen wurde immer lauter, bis er es nicht mehr aushielt und immer heftiger aufschrie. Endlich kam seine Erlösung und er bäumte sich gegen Asamis Griff auf. Die Kontraktionen in seinem Inneren wurden so heftig das er die beiden Mafioso mitriss und sie sich beinahe zeitgleich in ihn ergossen. Noch einmal stöhnte Akihito auf, was zu einem Ächzen wurde, als Asami sich mit seinem vollen Gewicht auf ihn sinken ließ. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf die breite Brust Feilongs sinken, während Asami ihm zärtlich einen Kuss auf die Haare gab. Für einen Moment schien die Welt still zu stehen während sie alle drei versuchten wieder Luft zu holen. Widerwillig erhob Asami sich schließlich und zog sich aus dem kleinen Fotografen zurück, der sich nicht nur befriedigt, sondern auch ziemlich geplättet fühlte. Vorsichtig griff er nach Akihito und hob ihn sanft von Feilong runter. Zärtlich legte er den Jüngeren auf das große Bett und kehrte dann zu der Couch zurück auf der noch immer Feilong vollkommen erschöpft lag. Einen Moment lang zögerte er doch dann griff er nach dem Triaden-Chef und hob auch ihn hoch um ihn neben Akihito in das Bett zu legen. Ein zärtliches Lächeln lag auf seinen Zügen als Asami sich neben Akihito auf die Matratze legte und den zarten Körper an sich zog. Es dauerte nur einen Moment bis er spürte das auch Feilong sich an den Jüngsten kuschelte und ihm zart über die hellen Haare strich. Akihito war so erschöpft das er von all dem nichts mehr mitbekam. Seine Augen waren schon längst geschlossen und er atmete gleichmäßig, während die beiden Männer an seiner Seite sich an seinen warmen Leib schmiegten und den kurzen Moment des absoluten Friedens genossen. Versöhnung auf Art der Yakuza hatte sich für ihn mehr als anstrengend erwiesen. Kapitel 20: Weiter ------------------ Mit einem zufriedenen Grinsen verstaute Akihito die Kamera in seiner Tasche und griff nach seinen Stecken die er zum fotografieren neben sich in den Schnee gesteckt hatte und machte sich auf den Weg zurück zu Asami. Direkt hinter ihm folgte Kirishima, der auch die Tasche entgegengenommen hatte. Die kleine Anhöhe direkt neben der Piste war wirklich ideal gewesen um ein paar Fotos zu schießen. Jetzt konnte er nur hoffen das die Sonne nicht zu stark geblendet hatte und der Staatsanwalt gut zu erkennen war. Beinahe hatte Akihito ein schlechtes Gewissen die Not des anderen so schamlos auszunutzen. Doch nur beinahe. Immerhin hätte Asami auch andere Möglichkeiten gehabt den Mann ruhig zu stellen. Ein paar kompromittierende Fotos in Davos wo er sich anscheinend vergnügte, während halb Tokio auf der Suche nach ihm war, waren da doch ein geringer Preis. Wenn er klug war würde er danach auf Asamis Angebot eingehen und somit zumindest einen kleinen Teil seiner Karriere retten können, wenn nicht, nun das lag ganz bei ihm. Mit einem breiten Grinsen fuhr Akihito den Hang hinab, wo Asami schon auf ihn wartete. Unwillkürlich juckte es dem Jüngeren wieder in den Fingern als er den Yakuza auf den Skiern in der Sonne stehen sah. Der Ältere war mit einer schon beinahe unverschämten Eleganz den Hang herabgefahren und stand jetzt zusammen mit dem Staatsanwalt am Ende der Piste. Mit einem Lächeln blickte er dem Jüngere entgegen als dieser direkt vor ihm zum stehen kam und seinen Helm abnahm. Akihito strahlte regelrecht als er sich die Skier abschnallte und nach seiner Tasche griff, die Kirishima ihm schon entgegenhielt. "Die Bilder sind einfach super geworden, ich kann nur hoffen das die Sonne mir keinen Strich durch die Rechnung macht. Doch ich denke wir haben jetzt alles zusammen was wir brauchen." Zufrieden strich Asami dem Fotografen durch das helle Haar. "Und wenn doch etwas mit den Bildern sein sollte, können wir das ganze morgen einfach wiederholen bis alles passt." Mit großen Augen sah Akihito zu dem Yakuza hoch. Überglücklich das dieser ihm half wieder in sein normales Leben zurückzukommen. Mit seinen Beziehungen war es auf einmal kein Problem mehr gewesen an gültige Papiere zu kommen und auch die Bank hatte ihm sofort ein Konto zur Verfügung gestellt, wobei eine nicht unerhebliche Geldspritze Asamis da nicht wenig geholfen hatte. Eine neue Wohnung hatte Akihito zwar noch nicht gefunden, doch auch das würde er in Angriff nehmen sobald sie zurück in Tokio waren. Mit seinem Job sollte es nach diesen exklusiv Bildern auch kein Problem mehr geben, wenn sein Chef ihn jetzt immer noch nur als Aushilfe einstellen wollte, würde er sich einfach an eine andere Zeitung wenden. Vollkommen Zufrieden folgte er Asami als dieser seine Skier aufnahm und die Piste verließ. Der Staatsanwalt wurde von Kirishima und Suoh zurück in die Suite gebracht, während der Yakuza zusammen mit Akihito die Zeit nutzte um den Wellnessbereich aufzusuchen. Während der Jüngere vollkommen entspannt auf der Liege lag und die geschickten Hände genoss die sich über seinen Rücken bewegten, beobachtete er heimlich Asami aus den Augenwinkeln. Noch immer waren einige der Striemen zu sehen die er auf der Haut des Älteren zurückgelassen hatte. Die meisten waren mittlerweile verblasst und zum Glück waren keine Narben zurückgeblieben, doch für Außenstehende sah der sonst so makellose Körper Asamis noch immer ziemlich mitgenommen aus. Ein wenig Stolz keimte in ihm auf bei dem Gedanken das dieser Mann nur ihm gehörte, nur er durfte seine Spuren auf ihm hinterlassen. Von niemanden sonst würde Asami sich so schlagen lassen ohne sich zu wehren. Warme Steine wurden auf seiner Wirbelsäule verteilt und Akihito schloss mit einem entspannten Seufzen die Augen. Dieser Urlaub war auf jeden Fall um Welten besser als der letzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)