Flowers von FlameHashira (Otabek x Yuri) ================================================================================ Kapitel 4: Freesien - Vertrauen ------------------------------- Sobald Yuri an die Seite von Obatek trat, wurde er von einem bunten Blumenmeer überrascht. Beeindruckt betrachtete er die weite Lichtung, die Sonne strahlte ordentlich herab und die ganzen Blumen wirkten dadurch noch lebendiger. „Wow“, machte er imponiert. „Ist echt schön hier, oder?“, Otabek machte die ersten vorsichtigen Schritte auf die weite Wiese hinaus, fast so als würde er keine Blume zertreten wollen, was aber unmöglich war, wenn man etwas mehr in die Mitte gehen wollte. Yuri folgte seinem Freund den Weg mehr in die Wiese, betrachtete gefühlt jede Blume und jedes Tierchen darauf – Bienen, Marienkäfer und sonstige Insekten deren Namen er nicht kannte. Es war immer wieder beeindruckend ein unberührtes Stück Natur sehen zu können. Sobald er bei Otabek ankam, setzte er sich an dessen Seite mitten in die Wiese, zerdrückte ungewollt ein paar Blumen, um Platz zu finden, war aber auch weiterhin umgeben von weiteren hunderten. Alle scheinen dieselbe zu sein, nur mit verschiedenen Farben und Größen. Von gelb, über rot bishin zu veilchenblau und weiteren Farben, schien es einfach alles zu geben. „Das sind Freesien.“ „Woher weißt du immer was das für Blumen sind?“ „Ich habe mich mal dafür interessiert.“ „Was? Wolltest du mal Florist werden?“ „Man muss nicht Florist werden wollen, um sich über Blumen informieren zu wollen“, Otabek verdrehte die Augen, aber nicht beleidigt, sondern vielmehr belustigt, während er einige der Blumen samt Stängel pflückte und irgendwelche komplizierten Handbewegungen machte, um alles mit einander zu verknoten. Yuri beobachtete das Tun mit schief gelegten Kopf.   „Bist du wirklich nur hier, um mich zu besuchen, Otabek?“, fragte er irgendwann nach. „Ich habe nichts dagegen, ich mag es wenn du bei mir bist“, ja das mochte er wirklich. „Aber ich dachte, du würdest die erste Zeit bei dir zu Hause verbringen.“ „War ich doch, oder bedeutet für dich die erste Zeit, bis zum nächsten Wettbewerb?“ „Ich habe keinen direkten Zeitstrang, was für mich, was bedeutet“, meinte Yuri. „Ich dachte nur... ich weiß nicht, du würdest wieder mehr trainieren, um noch besser zu werden als so schon!“ Er fand Otabek großartig, aber Yuri wusste auch das seine Gefühle angefangen von Vertrauen und über vieles mehr hinweg, zu stark waren, um eine Meinung dazu abgeben zu können, die nicht beeinflusst war. „Ich habe Tagein-Tagaus trainiert und entschieden, dass es mir gut tun würde, etwas frei zu nehmen“, antwortete der Ältere schließlich. „Ich habe zu Hause nicht viele Freunde und was den Sport angeht oder der Entspannung die ich damit verbinde... nun, ich habe dich damit verbunden. Du weißt wie das alles ist, angefangen mit dem Training und dem Bedürfnis manchmal einfach nichts zu tun. Andere sehen das eben... anders. Sie verstehen nicht, dass die Zeit bis zum nächsten Turnier, Wettbewerb oder etwas anderem, nicht so lange hin ist, wie man glaubt.“ „Ja das Zeitverständnis ist kompliziert“, Yuri runzelte die Stirn, die Zeit verging manchmal wie im Flug, vor allem wenn man sich verbessern wollte.   „Ich möchte versuchen, nächstes Mal auf's Treppchen zu kommen... sollte ich wieder soweit kommen“, redete Otabek weiter. „Dann könnten wir nebeneinander stehen, Yuri. Ich bin überzeugt davon, dass du deinen Titel halten kannst.“ „Du wirst es dieses Mal auf's Treppchen schaffen! Du hättest es auch letztes Mal verdient. Mehr als dieser JJ“, er starrte böse vor sich hin, während er an den arroganten Typen dachte, der seinen ersten lauf so sehr verhauen hatte, dass es schon einer Frechheit glich, ihn dennoch auf den dritten Platz stehen zu lassen. Aber auch hier beeinflusste seine persönliche Meinung zu sehr die Einschätzungen von JJ's Können. Oder dem vom anderen Yuuri. Er hätte einfach gerne seinen Freund neben sich gewusst.   „Nächstes Mal“, unterbrach Otabek seine bösen Gedanken. „Ich gebe mir zumindest so viel Mühe, wie möglich. Damit ich es verdient habe, an deiner Seite stehen zu können, Yuri.“ Und dann fühlte er wie irgendwas auf seinem Kopf abgesetzt wurde. Stirnrunzelnd sah er Otabek an und schielte nach oben, streckte die Hand aus und tastete auf seinem Kopf herum. Er fühlte Blumenköpfe und die Stängel davon. „Woher kannst du so ein Zeug?“, selbstgemachte Blumenkränze waren doch etwas besonderes. Yuri ließ es auf seinem Kopf verharren, wenn er Talent darin hätte, würde er so etwas auch für Otabek basteln, aber bei ihm würde wohl eher alles kaputt gehen, weil er ungeduldig war, wenn es nicht ums Eislaufen ging... „Ich habe das als Kind gerne gemacht“, erklärte Otabek, als wäre das etwas völlig normales. Yuri hatte als kleines Kind mit seinem Großvater eislaufen gelernt und etwas kochen, nicht so etwas wie Blumenkränze machen. Aber Jeder wuchs eben anders auf.   „Ich dachte ehrlich gesagt, dass wir uns nach der Meisterschaft erst wieder sehen, wenn es ein Turnier gibt, bei dem wir beide antreten“, entkam es Yuri, ohne das er weiter darüber nachdachte. „Ich bin es gewohnt, die anderen Eisläufer über das Jahr hinweg nur zu solchen Ereignissen zu sehen. Ich dachte nicht, dass... unsere Freundschaft das verändern würde. Ich dachte, dass unsere Freundschaft vielleicht vergehen könnte.“ Er kannte sich mit Freundschaften nicht aus und immerhin waren sie keine direkten Nachbarn. „Darüber solltest du dir keine Sorgen machen, Yuri“, Otabek's Stimme wurde ernster. „Du bist mein Freund. Ich lasse dich nicht links liegen, nur weil wir uns nicht täglich sehen. Wir schreiben so oft es geht und wenn ich Zeit habe komme ich gerne hierher und du kannst auch immer zu mir kommen, wenn du das mal willst. Auf jeden Fall... werden wir uns häufiger sehen, als nur auf dem Eis, versprochen!“ „Warum ist dir das so wichtig? Das mit... uns?“, und wieso fühlte es sich so an, als würden sie darüber reden, eine Fernbeziehung zu führen und nicht über ihre Freundschaft? „Ich habe dir doch damals schon gesagt, dass sich schon damals dein Freund sein wollte. Ich bin froh, es jetzt geschafft zu haben“, erwiderte Otabek. „Und du bist mir wichtig, deshalb werde ich alles tun, damit sich unsere Freundschaft nicht im Sande verlaufen lässt!“   Und Yuri lief sicherlich rot an, als er die warme Hand auf seiner eigenen fühlte, immer noch dabei Otabek anzustarren, der diesen tiefen Blick gleichfalls erwiderte.   Verdammt.   Dieses Blumenmeer, schien diese gesamte Situation in völligen Kitsch zu verändern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)