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Amigo del alma

Boston Boys 5
von

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¿Qué es pasión?

Schnellen Schrittes stampfte ich die Treppen nach oben. Dieser Mistkerl konnte was erleben! Jedes Mal dasselbe mit ihm. Was war so schwer daran, sich an die Abmachung zu halten?

Lautstark klopfte ich gegen die Tür. Er brauchte sich gar nicht tot stellen, ich wusste, dass er da war. Ich hatte ihn gehört. Daher gab es auch keine Ausrede, mir den Hund nicht nach unten zu bringen!

Nach dem dritten Klopfen öffnete sich endlich die Tür. Der Punk stand darin und legte den Kopf schief. Er hatte einen Bademantel übergezogen und klang gespielt überrascht, als er mich begrüßte: »Oh, hallo Eloy. Mit dir hab ich ja noch gar nicht gerechnet.«

»Erzähl keinen Stuss! Ich bin schon seit einer halben Stunde zu Hause.«

»Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dir Chico nach unten gebracht. Aber ich wusste ja nicht, ob du mal ausnahmsweise pünktlich bist, und wollte nicht, dass er so lange allein bleiben muss.«

Dieser Wichser konnte mich mal! Ich wusste doch selbst, dass ich regelmäßig Überstunden machte. Aber in meinem Job ging das nun mal nicht anders. »Dann hätte ich eine Nachricht geschrieben.«

Er zog eine Augenbraue hoch. »So wie gestern?«

»Ich hab es vergessen!«

Hochmütig grinste er mich an.

»Ach, verdammt! Ich will jetzt endlich meinen Hund haben.«

»Dann komm ihn dir holen.« Er trat einen Schritt zurück, damit ich in seine Wohnung konnte.

Ihm einen bösen Blick zuwerfend trat ich ein. Er hätte ihn auch einfach rufen können.

Grummelnd machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, während er die Tür hinter mir schloss.

Chico lag auf der Couch und sah mich von dort verschlafen an. So wie es aussah, hatten er und sein Sitter es sich bereits bequem gemacht.

Während sich der Hund langsam erhob, forderte ich vom Punk: »Gib mir doch endlich deinen verdammten Schlüssel, damit ich dich nicht jedes Mal wecken muss.«

Überheblich schnaubte er. »Klar, damit du meine Bude auf den Kopf stellst, wenn ich nicht da bin. Hältst du mich für komplett bescheuert?«

»Dann bring mir wenigstens meinen Hund zuverlässig runter!« Ich drehte mich zu ihm herum und taumelte dann überrascht ein paar Schritte zurück. Ich hatte nicht bemerkt, dass er sich mir genährt hatte und schon recht nah war.

Er kam noch ein paar Schritte auf mich zu, löste den Gürtel des Bademantels und enthüllte damit, dass er nichts darunter trug. »Wenn du so weiter machst, ist es nicht mehr lange dein Hund.«

Eigentlich wollte ich ihn wütend anstarren, doch dann hätte ich ihn und seinen mittlerweile fast komplett entblößten Körper ansehen müssen. Stattdessen sah ich an ihm vorbei.

»Was ist?«, fragte er mit Hohn in der Stimme. Mittlerweile stand er unmittelbar vor mir. »Na los, setz dich hin.«

Ich tat es, jedoch um ihm auszuweichen. Woanders konnte ich nicht hin. Warum tat er das ständig? Und warum fiel ich jedes Mal wieder darauf herein? »Ich hasse dich!«

Er grinste. »Ich weiß.« Er holte ein Kondom aus der Tasche des Mantels und streifte diesen ab, bevor er es mir entgegenhielt. »Also, was ist nun?«

Ich ballte die Fäuste. Einerseits wollte ich ihm für seine Unverschämtheit ganz dringend eine reinhauen, anderseits wusste ich, dass es sich gut anfühlen würde, wenn ich zustimmte.

Nach einigem Zaudern riss ich ihm das Kondom aus der Hand und machte mich daran, meine Hose zu öffnen. Scheiße, er hatte schon wieder gewonnen! So wie jeden Streit, den wir seit seinem bescheuerten Angebot gehabt hatten. Jedes Mal dieselben Tricks und ich fiel auch noch darauf herein!
 

»Sag mal: Beleidigst du mich oder feuerst du mich an?« Der Punk grinste breit.

»Ach, fick dich!« Wütend schubste ich ihn von meinem Schoß.

Lachend taumelte er zurück und ließ sich dann auf den Sessel sinken. »Tust du doch bereits.«

Leise vor mich hin fluchend streifte ich das Kondom ab, zog die Hose hoch und ging in die Küche, um es wegzuschmeißen.

Feixend rief er mir hinterher: »Das war definitiv ’ne Beleidigung.«

»Geh davon aus, dass ich auch sonst nichts Anderes zu dir sage«, knurrte ich feindselig, als ich zurückkam. Ich war ganz froh, dass er kein Spanisch verstand. Das hätte schon das ein oder andere Mal zu einer peinlichen Situation geführt.

Er drehte sich zu mir um und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Dabei fasste er sich zwischen die Beine und begann sich dort zu reiben. Seine Miene forderte mich dazu auf, ihm zuzusehen. Er wusste ganz genau, dass ich kaum wegsehen konnte.

Seitdem ich ihm nach dem dritten Mal gesagt hatte, dass ich es hörte, wenn er sich nach dem Sex in seiner Wohnung einen runterholte, machte er eine Show daraus. Dabei hätte er sich doch einfach nur wie jeder normale Mensch anfassen lassen müssen. Stattdessen brach er beim kleinsten Versuch, ihn in der Nähe seiner Genitalien zu berühren, ab.

Es bildete sich ein hämisches Grinsen auf seinem Gesicht. »Das gefällt dir, oder? Warum nimmst du nicht einfach mein Angebot an? Dann muss ich dich nicht mehr jedes Mal provozieren, damit du endlich Leidenschaft zeigst.«

Das war so frustrierend! Immer wenn ich in seiner Nähe war, hatte ich das Gefühl, jede meiner Gefühlsregungen stünde mit Leuchtschrift auf meiner Stirn geschrieben. Doch ich würde nicht nachgeben! »Gerade du musst von Leidenschaft reden. Selbst eine Gummipuppe zeigt mehr Freude beim Sex.«

Das Blau seiner Augen explodierte regelrecht und wäre er dazu in der Lage gewesen, hätte mich sein Blick auf der Stelle getötet. So undurchschaubar er sonst auch war, gerade zeigte sich sehr deutlich, was er fühlte: Ich hatte ihn verletzt. Stärker, als ich es mit einem Faustschlag je könnte.

Er deutete in Richtung des Flurs. Jegliche sexuelle Erregung in seiner Stimme war erloschen. »Raus! Verschwinde!«

»Ich meine ...«, wollte ich mich erklären, doch erneut schrie er mir die Aufforderung entgegen. Er sprang auf, fischte den Bademantel vom Boden und kam drohend auf mich zu.

Beschwichtigend hob ich die Hände. »Ist gut, ich gehe. Es tut mir leid. Chico, komm.«

Der Hund sah von seiner Decke auf und zögerte. Trotz meines Protestes hatte der Punk ihm an derselben Stelle wie in meiner Wohnung eine eigene Ecke mit Liegeplatz und Spielzeug eingerichtet. Träge stand Chico auf und trottete mir hinterher, jedoch nicht, ohne noch einen Blick auf seinen zweiten Lieblingsmenschen zu werfen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was ist Leidenschaft? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chaos-kao
2020-09-18T07:25:12+00:00 18.09.2020 09:25
Armer Mat. Das war echt fies! Würde mich nicht wundern, wenn er seine Schotten jetzt wieder komplett dicht macht
Antwort von:  Vampyrsoul
23.09.2020 13:40
Das war sowas von unter der Gürtellinie von Eloy! Und ja, natürlich. Ich meine, Mat muss sich sowas halt auch echt nicht geben.


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