Die Zeit ist gekommen von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 1: Wer ist Tim? ----------------------- Eddie Erpel sitzt gelassen am Küchentisch und trinkt, während er Zeitung liest, seinen Kaffee. Auf den Tisch steht noch zusätzlich eine Schüssel mit einem Löffel, eine Packung Milch und Cornflakes. Im Haus ist es sehr still, bis plötzlich jemand die Tür aufschmeißt und in die Küche stürmt. Doch weit kommt sie nicht, hält sie selbst inne und guckt irritiert zu ihrem Vater. „Ähm... guten Morgen Paps. Was machst du so früh schon hier?“, grüßt sie ihn zögerlich, ja es wirkt schon fast so, als würde sie ertappt worden sein. Wie eingefroren steht sie vor ihm, in einer schwarzen Hose, einem lila Shirt und darüber trägt sie eine Collagejacke, deren Ärmel Petrolblau sind und der Korpus weiß ist. An ihren Entenfüßen trägt sie lilafarbene Chucks. Ihre roten Haare sind lang und zu einem hohen Zopf gebunden, dennoch fällt eine Vielzahl an Haaren in ihr Gesicht. „Auch schön dich zu sehen, Kiki. Gestern Nacht war nichts los, deswegen habe ich gedacht wir frühstücken heute mal wieder zusammen.“, erklärt er seine Anwesenheit, die in diesen frühen Morgenstunden eher selten ist, denn meist ist er bis morgens damit beschäftigt Verbrecher zu jagen. Ja in manchen Nächten ist so viel zu tun, dass sich die beiden auf der Treppe begegnen. Während seine Tochter zur High School geht, geht er ins Bett. „Oh ja... ähm würde ich sehr gern, Paps, aber ich komme sonst zu spät zur Schule.“, entschuldigt sie sich mit einem kleinen schlechten Gewissen. Diese Aussage von ihr lässt ihn eine Augenbraue hochziehen. „Davon mal abgesehen das es mich wundert, dass du dir Sorgen machst zu spät zum Unterricht zu erscheinen, kannst du dich ruhig hinsetzen. Ich bringe dich mit dem Auto.“, bietet er ihr zum Schluss lächelnd und gelassen an. Der Teen seufzt und atmet tief ein. „Weißt du, dass ist wirklich sehr lieb von dir, aber ich laufe lieber.“, versucht sie ihm schonend beizubringen und da sie ganz genau weiß, dass er so schnell nicht beigeben wird, geht sie zu ihm hin und drückt ihm einen Kuss auf die Stirn. „Trotzdem danke. Bis später!“, verabschiedet sie sich fix und verschwindet. Auch Eddie lässt das jetzt seufzen. Die Zeit mit seiner Tochter ist Rar geworden. Er kann sich noch genau daran erinnern, als er sie damals, vor einigen Jahren adoptiert hatte. Regelmäßig ist sie mit auf Verbrecherjagd gewesen, obwohl er ihr es immer streng verboten hatte. Doch Kiki hat schon immer ihren eigenen Kopf gehabt und den hat sie auch immer noch, doch hängt der Teenie wohl augenscheinlich nicht mehr so an ihm. Ein lautes ‚Guten Morgen!‘ reißt den Erpel letztendlich aus seinen Gedanken und lässt ihn in die Richtung der Begrüßung schauen. „Guten Morgen, Quack.“, grüßt er seinen Freund und treuen Gefährten mit etwas enttäuschter Stimme. „Guten Morgen, Darkwing. Wieso so betrübt?“, hakt er sofort nach, als er den Held da so sitzen sieht. „Ach Quack, ich wollte mal wieder mit Kiki frühstücken und sie anschließend zur Schule fahren, aber ich glaube sie ist langsam in dem Alter, wo Eltern anfangen uncool zu werden.“, klärt er den Bruchpiloten theatralisch auf und guckt dabei in seine fast leere Kaffeetasse. Der große Erpel setzt sich zu ihn an den Tisch und macht sich die Cornflakes die eigentlich für Kiki vorgesehen waren. „Das mag sein, aber sie geht auch seit einiger Zeit immer mit Tim zur Schule.“, offenbart sein Gefährte ihm trocken und kauend dabei. Darkwing legt seine Stirn in Falten und guckt anschließend ernst von seinem Becher auf. „Wer. Ist. Tim?“, fragt er mit dunkler Stimme. „Ein neuer Freund von ihr.“, bekommt er als Antwort. Das lässt den Erpel von seinem Stuhl aufspringen und zum Fenster sprinten. Er schaut raus und sieht einen jungen Erpel in lockeren, sportlichen Klamotten. Sein Cap trägt er lässig nach hinten und ein Skateboard hält er in seiner linken Hand. Er schaut wie die zwei Teenies sich freundlich begrüßen. Anschließend nimmt die junge Ente ihre Hand, um gemeinsam den Weg fortzuführen. Geschockt dreht sich Eddie zu seinen Gefährten. „Freund?! Er... er hat ihre Hand genommen!“, beschreibt er seine Beobachtung weiterhin schockiert. Quack lässt das allerdings kalt. „Darkwing, Kiki ist kein kleines Kind mehr.“, ruft er ihn schulterzuckend in Erinnerung. Doch das beruhigt den Vater nicht wirklich. Ganz im Gegenteil, dass lässt ihn aufgebracht den Raum rauf- und runterlaufen lassen. „Aber sie ist mein Kind! Und auf dieses passe ich auf, egal wie alt sie ist! Ich kenne diesen Grünschnabel nicht mal! Woher kommt er? Wie alt ist er? Was hat er mit meiner Kiki vor?“, verpackt er seine Ungewissheit in gefühlten 100 Fragen. „Das er sich nicht bei mir vorgestellt hat, zeigt ja schon das der keine Erziehung genossen hat.“, meckert er weiter und bleibt dabei nicht einmal auf einen Fleck stehen. „Das liegt vielleicht daran das du nie da warst... oder geschlafen hast.“, vermutet Quack, doch hört der Held ihm gar nicht erst zu. „Diese Fragen müssen aufgeklärt werden.“, murmelt er weiter und Quack ahnt schon schlimmes. „Darkwing, du willst doch nicht wirklich...“, will er seine Vermutung aussprechen, wird aber durch Darkwings Heldenpose unterbrochen die er, in seinem lachsfarbenden Hemd und grün karierten Pullunder, macht. „Das ist ein Fall für Daa...“. Weiter kommt er gar nicht, wird er plötzlich von seiner Tochter zum schweigen gebracht. „Paps, kannst du bitte noch meine Baseballklamotten waschen? Ich hab morgen ein wichtiges Spiel. Danke! Hab dich lieb, Paps!“, ruft sie durch das Haus, bis hin zur Küche und verschwindet dann sofort wieder. „...für Eddie Erpel und den Haushalt.“, führt er seine Ansprache fort, während er in der Pose verweilt. Kurze Zeit später finden sich beide Erpel an der Waschmaschine wieder. „Ich verstehe das nicht. Wie konnte ich das nicht merken?“, fragt Darkwing eher in den Raum hinein, anstatt Quack persönlich. „Naja Darkwing, vielleicht liegt es daran das wir in letzter Zeit viel tun hatten und du vor kurzem auch noch auf der zwei wöchigen S.H.U.S.H-Konferenz warst.“, zählt er auf. „Daran könnte es tatsächlich liegen.“, stoppt er sein Tun, die Wäsche weiter in die Maschine zu schmeißen. „Aber das ist keine Entschuldigung. Ich bin ein Meisterdedektiv, das hätte mir doch auffallen müssen.“, ärgert er sich über sich selber und stopf eine weitere Ladung in die Trommel. „Du kennst sie doch. Sie war schon immer ganz schön gewieft. Verbringe doch einfach mehr Zeit mit ihr. Momentan scheint es eher ruhig zu sein in der Stadt. Ich halte gerne die Stellung im Versteck und gebe dir sofort Bescheid wenn was auffälliges passiert.“, schlägt er seinem Freund vor, damit er wieder mehr mit seiner Tochter machen kann. Eddie sagt nichts mehr, sondern lächelt nur dankend. Motiviert macht sich Eddie sofort am gleichen Tag ans Werk. Den ganzen Vormittag steht er in der Küche, um das Lieblingsessen seiner Tochter vorzubereiten. Gut gelaunt und pfeifend deckt er den Tisch. Von weitem hört er die Haustür. Es ist Kiki die gerade aus der Schule kommt. Als erstes nimmt sie einen hungerweckenden Geruch wahr. Diesem folgt sie langsam in die Küche, wo ihr Vater am Herd steht. Wie schon immer, trägt er seine Pinke Kochschürze dabei, was die junge Ente zum schmunzeln bringt. „Hi Paps! Machst du da gerade mein Lieblingsessen?“, fragt sie ihn und schmeißt ihren Schulrucksack in die Ecke. „Oh hi Kikilein.“, dreht er sich um und begrüßt sie freudig. „Ja das ist es. Setz dich ruhig.“. „Liebend gern, aber wir sind doch heute bei den Wirrfußens zur Hawaiiparty eingeladen. Hast du das schon vergessen?“, erinnert sie ihn an das Grillfest der Nachbarn. Er hält kurz inne und blickt dann genervt drein. „Ach ja... da war ja was...“, sagt er in monotoner Stimme. Wie er die Wirrfußens nicht ausstehen kann, bis auf Kikis besten Freund Alfred. „Lass uns das Essen doch einfach mit rüber nehmen.“, schlägt die rothaarige vor, hat er sich doch so viel Mühe gegeben mit dem Gericht. Davon mal abgesehen kann ihr Vater auch einfach gut kochen. Es wäre zu Schade die Lebensmittel verkommen zu lassen. „Mitnehmen?! Die grillen doch so schon gefühlt für die halbe Nachbarschaft. Was soll ich dann da mit dem Essen?!“, klingt er frustriert und nimmt dabei seine Küchenschürze ab. Ist der ganze Aufwand umsonst gewesen. Die temperamentvolle Ente überlegt kurz und kommt dann auf eine Idee. „Lass es doch abkühlen und dann frieren wir es einfach ein.“, „Oder wir essen es morgen Mittag.“, macht er einen Gegenvorschlag. „Morgen Mittag geht nicht. Da hab ich doch mein Baseballspiel.“, ruft sie ihn in Erinnerung, wie sie es schon bei der Party machen musste. „Stimmt...“, brabbelt er vor sich hin. „Mir wird schon was einfallen. Dann lass uns mal zu dieser ach so tollen Party.“, seufzt er zum Schluss und geht in sein Schlafzimmer, um sich, passend zum Motto, ein Shirt überzuwerfen. Seine Tochter macht es ihm gleich und zieht darunter noch einen Bikini, damit sie sich im Pool abkühlen kann. Anschließend gehen beide rüber zu ihren Nachbarn. Kapitel 2: Versuch Nr. 2 ------------------------ Am nächsten Tag will Eddie es nochmal mit einem Frühstück zusammen versuchen, lässt er sich nicht abbringen, jede Gelegenheit zu nutzen, Zeit mit ihr verbringen zu wollen. Doch sein Superheldendasein macht es ihm nicht gerade leicht. Hat er die ganze Nacht damit verbracht Liliput und seine Ameisenarmee durch St. Erpelsburg zu jagen. Das, Gott sein dank, mit Erfolg, aber Schlaf hat er jedoch keinen bekommen. Er ist nach Hause und hat sofort den Tisch gedeckt. Ja sogar sein Outfit hat er noch an. Als Kiki, in ihrer morgendliche Routine, in die Küche stürmt, sieht sie ihren Vater am Tisch sitzen. Seine Tasse Kaffee hält er in der Hand, sein Kopf liegt auf den Tisch und sein Gesicht wird dabei komplett von dem grauen Hut verdeckt. Langsam schleicht sie sich an ihn heran und nimmt ihm sachte die Kopfbedeckung ab. „Guten Morgen, Darkwing. Willst du nicht lieber ins Bett gehen?“. Dieser öffnet langsam seine Augen, welche vor Müdigkeit schon rot unterlaufen sind. „Bin ich das nicht?“, brummt er und ist sichtlich irritiert. „Nein Paps, du sitzt am Esstisch, in voller Montur.“, kichert sie und nimmt dabei die Tasse aus seiner Hand. „Und der Kaffee ist auch schon kalt.“. Sie dreht sich von ihm weg und schüttet das schwarze Gebräu in den Abfluss. Der Superheld, im Feierabendmodus, streckt sich genüsslich. „Aber ich wollte eigentlich mit dir frühstücken.“, gähnt er. „Nützt uns nur nichts, wenn du am Tisch dabei einschläfst.“, entgegnet sie ihm mit hochgezogener Augenbraue. „Du hast vermutlich recht.“, stimmt er ihr zu, mit leichten Widerwillen und Enttäuschung im Wortlaut. Er steht auf und trottet langsam Richtung Tür, mit dem Ziel seinen geraubten Schlaf nachzuholen. Seine pfiffige Tochter versteht so langsam was ihr Vater die ganze Zeit vorhat. Früher haben sie meist den ganzen Tag zusammen verbracht. Ja sogar konkurriert haben sie, als sie als die Flitzbogen Quack aufgetreten ist und Ruhm geerntet hat, im Gegensatz zu Darkwing. Was eine verrückte und abenteuerliche Zeit das doch gewesen ist. Nie hätte er gedacht, dass sich das mal legen wird. Auch wenn es sicherer ist für sie, vermisst er es irgendwie und das sogar nach diesem einen Vorfall vor ein paar Jahren. Aus diesem Grund möchte sie ihm gerne entgegen kommen, bevor er in sein Schlafgemach verschwindet. „Wie wär’s wenn du heute zum Spiel kommst? Bis dahin hast du doch mit Sicherheit ausgeschlafen.“, schlägt sie ihm vor. Der Held bleibt im Türrahmen stehen und dreht sich zu ihr. Auf seinen Schnabel kann sie ein müdes, aber ehrliches Lächeln sehen. „Sehr gerne.“. „Super Paps! Es findet direkt nach der sechsten Stunde auf dem Sportplatz statt. Hinter der Schule. Bis später. Hab dich lieb.“, erklärt sie ihm und ist dabei schon auf dem Sprung. Beziehungsweise schon außer Haus, denn das ‚Ich dich auch‘ von ihrem Vater bekommt sie nicht mehr mit und deshalb spricht der Erpel es eher leise zu sich selber. Die Stunden vergehen wie in nu. Die Erschöpfung der Nacht muss ziemlich groß gewesen sein, hat Eddie nämlich fast verschlafen. Nun, jünger wird er ja nicht, auch wenn er es nie wahr haben will. Schnell hüpft er in seine Zivilsachen und macht sich dann auf den Weg. Er kommt gerade noch rechtzeitig, hat das Spiel noch nicht angefangen, doch stehen die Teams bereits auf den Feld. Jede Mannschaft bei ihrem Coach, um noch das Wichtigste zu besprechen. Er setzt sich auf die kleine Tribüne, neben einigen Müttern. Nicht allzuoft sind ein paar Väter mit dabei, woran er sich allerdings, als Alleinerziehender, dran gewöhnt hat. Als Kiki ihn wahrnimmt, winkt er ihr zu. Von ihr bekommt er, als Gegenreaktion, ein freudiges Lächeln. Er hat es geschafft hier hin zukommen. Das motiviert sie noch mehr das Spiel zu gewinnen, als zuvor schon. Das Spiel ist im vollen Gange und Eddie mit voller Euphorie dabei. Zum Leidwesen des Teenies. Klar ist sie froh das er da ist, da es selten vorkommt, doch ist es ihr schon langsam peinlich. „Jaaaa Kiki! Lauf! Lauf!“, ruft er laut über das ganze Feld und sitzt dabei schon lange nicht mehr auf seinem Platz. „Jetzt halt mal die Luft an!“, schreit sie zurück, als sie die letzte Base durchlaufen ist. Verschmitzt lachend setzt er sich wieder auf seinen Bürzel. „Hehehe, das ist meine Tochter.“, klärt er den Eltern der anderen auf. „Das wissen wir, Herr Erpel!“, kommt genervt im Frauenchor zurück. „Entschuldigung... dürfte ich mal... entschuldigen Sie... vielen Dank...“, hört man plötzlich rechts von Eddie sagen, sodass es ihn dazu bringt, den Kopf in die entsprechende Richtung zu drehen. Es ist Quack der in diesem Moment eine Mutter darum bittet, sich neben seinen Kumpel setzen zu dürfen. Neben ihm Platz genommen, beginnt sofort eine Konversation. „Was gibt’s, Quack? Bist du auch hier um dir Kiki’s Spiel angucken zu wollen?“, fragt er während sein Blick weiter auf das Feld gerichtet ist. „Das würde ich ja lieben gern, Eddie, aber Tuskanini ist gerade dabei eine Bank auszurauben. Er soll sogar Geiseln haben.“, berichtet der Bruchpilot leise. Der Held atmet tief ein und wieder aus. „Die gönnen einem ja nicht mal am Tag Ruhe.“, „Leider eilt es wirklich.“, drängt sein Gefährte. Nur ungern will er den Familienvater hier wegreißen, aber es gibt leider keine andere Möglichkeit. „Wenn das so ist, Quack. Zwo, eins, Risiko.“, lässt er flüsternd verlauten. Dann stehen die Zwei auf und verlassen die Tribüne. Am Abend kommt Kiki wieder heim. Natürlich hat sie irgendwann mitbekommen, dass ihr Vater nicht mehr da gewesen ist. Erklären braucht er sich dafür nicht, weiß sie ja warum. Auch hat sie es in diesen Moment für gut befunden. Mit der festen Überzeugung das der Held noch auf Jagd ist oder zumindest in seinem Geheimversteck, hat die junge Ente ihren Freund Tim mitgebracht. Eddie hört wie sie das Haus betritt und brabbelt sofort drauf los. „Kiki, ich habe dein Essen zum Abend warm gemacht. Wir können also zusammen Abend essen und dann den sechsten Teil von ‚Marsianische Schleimschnecken befreien die Erde von der Zombieapokalypse! Den habe ich extra ausge...“, hält er plötzlich inne, als er sich zu ihr umdreht und sieht, dass sie nicht alleine ist. „Ähm Paps, was machst du hier? Musst du nicht arbeiten?“, fragt sie ihn perplex. „Nein, ich habe Urlaub.“, flunkert er in einer monotonen Stimmlage. Passt es ihm gerade gar nicht das dieser Grünschnabel dabei ist. „Seit wann hast du denn Urlaub?“, hinterfragt sie skeptisch und stemmt ihre Hände in die Hüfte. „Seit heute.“, klärt er sie auf und tut es ihr gleich. Den Blick richtet er nun auf den jungen Erpel. „Was hattet ihr eigentlich vorgehabt? Und wer ist der Typ da?“, konfrontiert der erziehungsberechtigte sein Kind. Bevor Kiki überhaupt was sagen kann, kommt ihr Freund ihr zuvor. „Guten Abend, Herr Erpel. Ich bin Tim Buntflügel. Freut mich Sie kennenzulernen.“, stellt sich der Teen prompt vor und streckt ihm die Hand entgegen. Mit soviel Höflichkeit hat Eddie garnicht gerechnet, sieht er eher aus wie ein Rüpel. Wie einer von diesen Skater, die sich für supercool halten und Erwachsene nicht ein Fünkchen respektieren. „Oh hallo Tim. Auch schön dich kennenzulernen.“, schüttelt er die Hand des Verehrers seiner Tochter. „Wir wollten was futtern und uns anschließend vor den Fernseher hauen.“, lässt sie ihrem Vater an den abendlichen Plan teilhaben. „Aber ‚Marsianische Schleimschnecken befreien die Erde von der Zombieapokalypse’ Teil 6 hört sich auch stark an oder was meinst du Tim?“ hakt sie bei ihrem Freund nach, würden die zwei den Abend nun nicht mehr alleine verbringen. „Auf jeden Fall!“, stimmt er freudig zu, während Eddie den beiden verwundert zuhört. Er wirkt so normal neben seiner temperamentvollen Tochter. „Aber sollten wir nicht erstmal deinen Dad fragen?“, streckt er seinen Kopf zu ihrem Ohr und sagt das etwas leiser zu ihr. „Ach Quatsch! Das geht schon klar!“, winkt sie selbstsicher ab. Doch dann blicken die zwei zu Eddie, der weiterhin vor ihnen steht. Die Arme dabei verschränkt und eine Augenbraue hochgezogen. Den Anblick lässt sie seufzen. „Ist das ok, Paps? Kann Tim mit essen und auch mit gucken?“, möchte sie dann doch noch die Erlaubnis von ihm einholen und funkelt ihn dabei mit ihren grünen Augen an. Der Ganovenschreck seufzt laut. Kann er ihr diese Bitte nicht abschlagen. „Ja ok, setzt euch.“, pustet er dabei die Luft aus. Zwar hat er schon wieder keinen Abend mit ihr alleine, doch beruhigt es ihn gerade, dass die zwei nicht alleine im Haus sind. Kapitel 3: Im Dunkeln ist gut munkeln ------------------------------------- Am nächsten Abend, zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Quack und Darkwing sind im Donnerquack unterwegs. Während der Gefährte konzentriert durch die Nacht fliegt, hält der Held mit einem Fernglas Ausschau nach kriminellen Machenschaften. Doch eines geht ihm nicht aus dem Kopf. „Ich verstehe das nicht. Dieser Junge ist so höflich. So unscheinbar. So normal. So ganz anders als Kiki. Zumindest wenn man über sein Outfit hinweg sieht.“ „Was hast du denn für Informationen erwartet, als du gestern Nacht noch über ihn recherchiert hast?“, fragt der Pilot erwartungsvoll, kann er Darkwing so langsam nicht mehr verstehen was das alles soll. „Rüpelhaftes Verhalten, Respektlosigkeit, frech. Wer weiß, vielleicht kriminelle Hintergründe.“, zählt er ernst auf. „Ernsthaft Darkwing, sei doch froh das er nicht so ist.“, versucht Quack ihn zu beruhigen, was natürlich nicht klappt. Er lässt von seinem Feldstecher und wendet sich dem Pilot zu. „Wer weiß, vielleicht hat er ein Doppelleben.“, merkt er im skeptischen Ton an. „Ich weiß ja nicht. Als 16 jähriger?!“, hinterfragt der Bruchpilot. „Ich versteh dich nicht, Darkwing. Ich finde er passt sehr gut zu ihr. Ich meine Alfred ist ja auch ein lieber Kerl. Vom Charakter ist er auch ganz anders als Kiki und trotzdem sind sie schon sehr lange Freunde.“, vergleicht er die zwei jungen Erpel. „Aber Alfred hält kein Händchen mit meiner Tochter!“, sagt er etwas aufgebracht und widmet sich dann weiter dem Geschehen draußen. „Wer weiß was der mit ihr machen will.“, brummt er weiter und so langsam geht dem Piloten ein Licht auf. „Du kannst Tim nicht leiden, weil er mehr als nur mit Kiki befreundet ist, richtig?“, äußert er seine Vermutung. „Ist doch verständlich! Meine einzige Tochter... und jetzt wollen sie auch noch schnäbeln.“, sagt der besorgte Vater zu seinem Gefährten, welcher nichts mehr versteht. Denn gerade fliegen sie über den Park St. Erpelsburg. Dabei hat Darkwing das frische Paar auf einen der Bänke entdeckt. Durch das Fernglas kann er Tim’s Vorhaben erspähen und reagiert sofort. „Lande den Donnerquack irgendwo. Ich muss das schlimmste verhindern!“, befiehlt er ihm, bevor, auf magische Weise, aus dem Flugzeug verschwindet. Alles geht so schnell, das Quack nichts mehr sagen, beziehungsweise ihn davon hindern kann. Also tut er das was ihm aufgetragen wurde. Zur gleichen Zeit am Boden des Parks. Tim und Kiki sitzen zusammen auf einer der zahlreichen Bänke und genießen die Zweisamkeit. Die zwei Teens haben sich von zu Hause rausgeschlichen, um sich treffen zu können. Das Paar kommt sich sehr nah und das erste schnäbeln liegt schon förmlich in der Luft, als dieses plötzlich unterbrochen wird. Blauer Rauch liegt vor ihnen in der Luft. „Ich bin der Schatten der die Nacht durchflattert. Ich bin die Rechtschreibfehler in deinem Liebesbrief. Ich bin...“, „Peinlich.“, kommt von der rothaarigen genervt. „Darkwing Duck!“, sagen die zwei Erpel dafür gleichzeitig. Während der Held sich dabei ernst anhört, ist Tim voll begeistert von diesem Auftritt. „Ich glaub’s ja nicht. Zum ersten Mal steht mir Darkwing Duck vor mir.“, ist Tim immer noch baff. Normalerweise würde der Ganovenschreck auf die Begeisterung sofort eingehen, aber der Freund seiner Tochter ist ihm ein großer Dorn im Auge. „Ja ja ja, aah, wie er leibt und lebt. Ist es nicht viel zu spät für euch? Es ist ja schon fast Nachts. Du solltest schleunigst nach Hause, bevor sich deine Mutter noch Sorgen macht.“, widmet Darkwing sich erst dem Jungen. Die Blicke seiner Tochter spürt er auf jeder Feder seines Körpers. Demnach spricht er sie jetzt auch direkt an. „Und du Kiki kommst jetzt mit uns mit.“, fordert er sie auf und hat auch kein Problem damit, sie mit ihrem Namen anzusprechen. Ganz im Gegenteil, er kann kaum was dafür, kommt sein Vatersein einfach durch. Der junge Erpel traut seinen Ohren kaum und reißt seine Augen auf. „Wahnsinn! Darkwing Duck kennt dich?!“. „Flüchtig...“, brummt Kiki genervt und vor allem sauer. „Flüchtig?!“, wiederholt der Held aufgebraust ihre Aussage. Er räuspert sich daraufhin kurz und kommt wieder runter. Muss er dieses Schauspiel jetzt durchziehen. „Herr Erpel und ich sind sehr gute Freunde und er möchte das ich Kiki jetzt nach Hause bringe, da er sich bereits Sorgen macht.“, erklärt er sein Auftauchen. „Ach wirklich? Vielleicht ist mein Paps ja gar nicht zu Hause. Vielleicht ist er jetzt gerade auf der Arbeit.“, merkt sie sauer an und stellt seine Aussage in Frage. „Soweit ich weiß hat er Urlaub und jetzt ab in den Jet.“, fordert er sie auf. Doch die junge Ente steht nicht mal auf. „Hat Darkwing eigentlich nichts besseres zu tun als Teenager nach Hause zu bringen?“, gibt sie nicht auf, findet sie das alles total ungerecht. „Nein, gerade nicht und jetzt ab zum Jet.“, gibt auch er nicht klein bei und fordert sie erneut auf. Komplett genervt und mit einem sehr lauten Seufzer, steht sie dann auch auf und fügt sich ihrem Schicksal. Auf den Weg kickt sie noch, voller Wut, einen Stein weg, während sie ihre Hände in die Hosentaschen steckt. Die rothaarige verabschiedet sich nicht mal von Tim. „Komm gut nach Hause, Kleiner.“, wünscht der Held den Jungen noch und geht. „Oh, Ok... danke...“, klingt Tim betrübt, hat er gedacht er würde mitfliegen können. Der junge Erpel nimmt sein Skateboard und macht sich schlussendlich alleine auf den Weg nach Hause. Auch die anderen sitzen alle im Flugzeug und machen sich auf zum Geheimversteck. Seine Tochter sitzt hinten, hat nun ihre Arme verschränkt und guckt wütend aus dem Fenster. „Ich kann’s nicht fassen das du ihn alleine nach Hause fahren lässt.“, „Das ist wirklich nicht fair von dir, Darkwing.“, stimmt der Pilot der Rothaarigen zu. „Ach Quatsch, der schafft das schon. Und jetzt zu dir, junges Fräulein. Hast du mir nicht gesagt, du wärst bei Alfred? Du weißt doch, ich kann Lügen nicht ausstehen.“, dreht er sich zu den Rücksitzen um und fängt das Predigen an. „Ich hab dich nicht angelogen. Ich war bei Alfred. Ich hab dir nur nicht gesagt, dass ich noch in den Park gehe. Das ist ein großer Unterschied.“, stellt sie seinen Vorwurf richtig. Eddie presst seine Zähne zusammen, sodass diese schon knirschen. Wenn seine Tochter eins kann, dann sich rausreden. „Euch hätte sonst was hier passieren können. Um diese Uhrzeit, im Park.“, argumentiert er weiter. Als Reaktion erhält er nicht nur von Kiki, sondern auch von Quack, einen Blick mit hochgezogener Augenbraue. „Echt jetzt, Paps?! Das ist dein Argument? Ich hab gegen Quackerjack, Torro Bulba und unteranderem gegen Fiesoduck gekämpft und du machst dir Sorgen wenn ich mit Tim alleine im Park sitze?“, muss sie lachen. Natürlich ist seine Aussage echt unlogisch gewesen, dass weiß er selber. Doch will er ihr den eigentlichen Grund für seinen Einsatz nicht preisgeben. Die Diskussion wird dann kurzzeitig unterbrochen, da sie im Versteck angekommen sind. Ohne noch irgendwas dort zu machen, geht es im direkten Weg, über die Drehsessel, nach Hause. In den eigenen vier Wänden angekommen, stapft Kiki Richtung Treppe. Für ihren Vater ist das Gespräch aber noch nicht vorbei. „Zukünftig will ich über jedes Treffen Bescheid wissen, verstanden?!“, läuft er ihr hinterher. Die Rothaarige ist bereits auf den Stufen. Bei seiner Aussage jedoch bleibt sie plötzlich stehen und dreht sich um. „Sag mal spinnst du?!“, ist die einzige Reaktion die ihr darauf einfällt. Eddie hebt mahnend den Zeigefinger. „Nicht in diesen Ton, Fräulein!“. „Was stimmt denn plötzlich nicht mit dir?“, fragt sie sich in diesen Moment wirklich, ist er sonst eher lockerer drauf. „Was stimmt nicht mit dir?“, stellt er als Gegenfrage und möchte so von sich ablenken. „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich bin ein Teenager, was soll sonst sein?“, ist sie realistisch und zuckt mit den Schultern. Dann wird sie langsam skeptisch und legt ihre Stirn in Falten. „Sag mal, spionierst du mir eigentlich hinterher? Vertraust du uns etwa nicht?“, verschränk sie ihre Arme und nimmt ihren eigenen Vater ins Kreuzverhör. Traut sie ihm das nämlich zu. „Ich hab euch nicht ausspioniert. Wir sind da zufällig lang geflogen. Davon mal abgesehen wusste ich bis vor kurzem nicht mal, das es ein euch gibt.“, klärt er die zufällige Begegnung auf. Quack, der an der Haustür steht und bis jetzt schweigend zugehört hat, mischt sich dann auch mal ein. „Naja, wenn du mal ehrlich bist, dann hast du dir schon einige Infos über Tim eingeholt.“. „Du hast was? Ist das dein Ernst?!“, kommt erzürnt von dem Teenie die Treppe runtergeschrien. Darkwing zieht daraufhin seinen Kopf ein und dreht sich dann grimmig zu seinen Piloten um. „Danke für deine glorreiche Unterstützung, Quack.“, knurrt er ihn an. „Ist doch Ehrensache, Darkwing.“, reagiert er freudig und klopft ihm kumpelhaft auf Darkwings linke Schulter. Bemerkt er die Ironie in Eddies Stimmlage nicht. Der Erpel im Superheldenoutfit widmet sich wieder der erbosten Ente. „Hör zu Kiki, ich wollte nur wissen wer das ist und da hab ich...“, „...dir Informationen besorgt?“, unterbricht sie ihn und führt seinen Satz auf ihre Weise fort. „Du erzählst mir ja nichts mehr!“, wirft er ihr vor. „Wie wäre es denn mal mit fragen?“, schlägt sie ihm vor. „Das wollte ich doch. Ich wollte mehr Zeit mit dir verbringen, doch da war immer dieser Tim.“, klärt er sein tun auf. „Weil ich ihn gern habe, deswegen verbringe ich Zeit mit ihm, ok?! So, jetzt ist es raus.“, schnauft sie. „Das habe ich wohl gesehen.“, brummt er und Kiki spürt immer mehr sein Missmut. „Du kannst ihn nicht leiden, dass ist dein Problem.“. „Nein, dass ist es...“, will Eddie anfangen zu lügen, doch Quack unterbricht ihn mit einem lauten Räuspern und mahnenden Blick. Hat der Held doch vorab gesagt, dass er Lügen nicht leiden kann. „Sag mal auf welcher Seite stehst du eigentlich?“, nuschelt der Unterbrochene zu seinem Gefährten. Eine Antwort bekommt er jedoch nicht, da die Stimme seiner Tochter bereits in seinen Ohren klingelt. „Paaaaaps?!“. Wartend und gespannt auf seine Erklärung, tippt sie regelmäßig mit ihrem Fuß auf die Treppenstufe. Er widmet sich ihr wieder und durch seine ganze Gestik, Mimik und der allgemeinen Körperhaltung, kann man erkennen das er resigniert. „Ok Kiki... ich mache mir einfach nur Sorgen um dich. Ich will nicht das jemand meinem kleinen Mädchen was antut.“, rückt er endlich mit der Sprache raus und klingt dabei sehr besorgt. „Aber ich bin kein kleines Mädchen mehr!“, schreit sie aufgebracht, konnte sie das als kleine Ente schon nicht leiden und jetzt erst recht nicht. „Hör auf mir hinterher zu spionieren und für mich den Helden zu spielen, kapiert?!“, brüllt sie weiter. Für sie ist das Gespräch an diesen Punkt auch vorbei, stampft sie nun die Treppe weiter hoch und verschwindet in ihrem Zimmer, was man nicht überhören kann, so knallt sie die Tür zu. Eddie steht wortlos da. Wie paralysiert guckt er hoch zur ersten Etage des Hauses. „Ich soll nicht mehr ihr Held sein...“, brabbelt er enttäuscht vor sich hin. Quack spürt sofort das Darkwing die Aussage von Kiki hart getroffen hat. Sie ist sein ein und alles und diese kleine Ente ist immer stolz auf ihren Vater gewesen. Als Superhelden hat sie ihn kennen und lieben gelernt. Er hat ihr ein Familienleben ermöglicht und sie hat es immer cool gefunden einen Helden als Vater zu haben, auch wenn sie es geheimhalten muss. Aber auch Kiki hat Eddie so viel gegeben mit dem Tag der Adoption. Ein relativ normales Leben und auch ist sie der Grund gewesen, das er seine Identität wieder angenommen hat. Er ist sesshaft geworden, aber immer mit der Option seinen Heldentaten nachgehen zu können. Und jetzt steht er hier und ist nicht mehr ihr Held. Schweigend und in gebückter Haltung wendet er sich der Treppe ab und trottet Richtung Wohnzimmer. „Oh Darkwing, sie meinte das bestimmt nicht so.“, beruhigt Quack ihn, klingt dabei aber nicht gerade überzeugend. Unbeachtet von dem was sein Gefährte gesagt hat, lässt sich die gekränkte Seele auf das Sofa fallen. Seinen Schnabel vergräbt er in einem der Kissen. „Ich glaube ich möchte jetzt alleine sein, Quack.“, nuschelt er ins Kissen. Der Pilot steht noch an der Wohnzimmertür und seufzt leise. „Ok, Darkwing. Wenn irgendwas ist, ich bin in meinem Zimmer.“. Kurz verharrt er noch am Türrahmen und wartet auf eine Antwort seines Freundes, doch vergebens. Dann geht er langsam weg. Den Satz muss Darkwing Duck erst einmal verdauen. Kapitel 4: Fiese Situation -------------------------- Am nächsten Tag: „Bist du dir sicher das du nicht mit nach Entenhausen willst?“, fragt Tim Kiki, während das Paar Richtung Innenstadt läuft. „Sehr sicher. Klar hab ich Tick, Trick, Track und Nicky schon lange nicht mehr gesehen, aber ich hab wirklich keine Lust auf diesen Ausflug und erst recht nicht auf den Besuch im Museum.“, bestätig die Rothaarige ihm. „Wird dein Vater nicht ausrasten, wenn er es herausfindet? Gerade nach gestern...“, hakt er nach. „Quatsch. Kann er ja gar nicht. Er hat die Entschuldigung selber unterschrieben und Alfred gibt sie gleich ab.“, offenbart sie ihn selbstsicher. „Lass mich raten, er dachte es ging um was anderes, richtig?“, steigt er so langsam durch ihren Plan. „Machst du Witze?! Natürlich dachte er, es ginge um was anderes. Offiziell hat er für den Ausflug unterschrieben. Inoffiziell für die Entschuldigung.“, klärt sie ihren Freund auf. „Hat er sich das denn nicht durchgelesen?“, ist der junge Erpel verwundert, wie sie das immer wieder schafft. Bei seiner Mutter würde das nicht so einfach funktionieren. „Ich hab die passende Tageszeit abgewartet. Morgens vor der Schule, nachdem er eine harte Arbeitsnacht hinter sich hatte.“, grinst sie kess. „Also manchmal tut mir dein Vater echt leid.“, lacht Tim leicht. „Muss er dir nicht. Du kennst ihn ja kaum.“, winkt Kiki ab. Sie weiß schließlich am besten, wie ihr Vater so drauf sein kann. „Irgendwie Schade. Ich fand den Abend letztens mit ihm sehr gut.“, sagt er ihr ehrlich und seine Freundin bleibt plötzlich stehen. Sie schaut etwas bedrückt, muss sie an gestern Nacht denken. An den Streit mit ihrem Dad. Tim meint es ernst mit ihr, das merkt sie, und ihr Vater kann ihn nicht wirklich leiden. So zwischen den Stühlen zu stehen, zieht sie etwas herunter. Sie liebt ihren Adoptivvater, aber sie mag auch ihren Freund mehr als alles andere. Als Kind hätte sie denjenigen ausgelacht, wenn dieser ihr gesagt hätte, dass sie mal in so einer Situation kommen wird. Tim merkt sofort das etwas nicht stimmt. „Ist alles gut mit dir, Kiki?“, „Weißt du, nach gestern Nacht haben wir beide ordentlich verkackt bei Paps.“, verrät sie ihm und der junge Erpel schaut daraufhin bedrückt gen Boden. „Verstehe...“. Es herrscht kurze Stille bis er einen Vorschlag macht. „Hey solange die dritte Stunde noch nicht angefangen hat, lade ich dich auf einen Frappé bei Starducks ein und dann kotzt du dich mal ordentlich aus, ok?“, lächelt er sie warm ab und die junge Ente erwidert es. „Gebongt!“, willigt sie ein. Gesagt, getan. Beide betreten das hipste Café in St. Erpelsburg und bestellen ihr Wunschgetränk. Bewaffnet mit dem Kaffeebohnengetränk, laufen sie eine etwas ruhigere Straße hinab. Dabei erzählt Kiki den Streit, den sie noch mit Eddie gehabt hat. Natürlich in einer etwas abgeänderten Version. Auch Tim erzählt wie seine Mutter noch reagiert hat, hat der Skater nämlich auch einen Haufen Ärger bekommen. Denn beim reinschleichen in das Haus wurde er erwischt. Plötzlich halten sie, schräg gegenüber von einem Laden, an. „Könntest du eventuell kurz meinen Kaffee halten? Ich wollte eben in den Laden und fragen ob mein neues Deck schon da ist.“, bittet er die Rothaarige und hält ihr dabei schon seinen Plastikbecher hin. „Klar, ich warte solange hier.“, tut sie ihm den Gefallen, darf man dort mit Getränken den Laden nicht betreten. „Danke. Bin sofort zurück.“, lächelt er, löst sich von ihrer Hand und geht dann Richtung Laden. Sie tut es ihm gleich und beobachtet ihn, wie er im Geschäft verschwindet. „Aaawww die erste große Liebe. Ist ja widerlich!“, ertönt auf einmal eine dunkle, rauchige Stimme hinter ihr. Erschrocken davon, dreht sie sich hastig um, kommt ihr diese markante Stimme verdächtig bekannt vor. In diesen Moment wird sie aber schon, mit einem heftig starken Ruck, in eine dunkle Gasse gezogen. Dabei verliert sie sogar die zwei Becher. Ohne irgendwie reagieren zu können, wird sie von dem Erpel unsanft gegen eine Hauswand gedrückt. „Fiesoduck!“, entfährt ihr geschockt, als sie ungewollt direkt vor ihm steht. „Schau an, vergessen hast du mich noch nicht“, grinst er teuflisch. „Wie kann ich denn den Nummer-2-Bösewicht von St. Erpelsburg auch nur vergessen?“, stellt sie ihn frech diese Fangfrage. Zugegeben ist das eine sehr mutige Aussage von ihr gewesen, verwandelt sich sein schadenfreudiges Gesicht, in ein sehr grimmiges. Prompt hält Fiesoduck ihr den Schnabel zu, bevor er sich noch mehr von ihr bieten lassen muss. „Schnabel halten, nerviges Gör‘!“, befiehlt er ihr. Nur hat er nicht die Rechnung mit dem rebellischen Teen gemacht, denn Kiki windet sich aus dem Griff, welcher ihr den Schnabel verbietet, und beißt ihm ordentlich in seine Hand. Er schreit laut auf und lässt von seinem Opfer. Die Rothaarige nutzt die Chance sofort und rennt los, Richtung Straße. Ihr Ziel ist es Tim zu erreichen. Relativ schnell wird sie von diesem Vorhaben abgehalten, indem sie zu Boden geworfen wird. Just dreht sie sich auf den Rücken, um ihre Flucht fortsetzen zu können. Von dem Plan lässt sie aber ab, da sie direkt in einen Pistolenlauf blickt. Vorsichtshalber stellt er seinen rechten Fuß auf ihren Brustkorb. Auch wenn sie eine taffe Persönlichkeit ist, kann Darkwings Erzfeind nun ihre Angst deutlich in ihren grünen Augen sehen. Das erfüllt den Bösewicht noch mehr mit Boshaftigkeit. „Du bist ganz schön mutig und ich kann Mut nicht ausstehen! Ein Mucks und ich lasse meinen Liebling hier sprechen, kapiert?!“, droht er ihr an, abzudrücken. Kiki muss sich gerade eingestehen das sie wirklich ahnungslos ist und es das beste ist, ihm zu gehorchen. Langsam beugt er sich zu ihr herunter. „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe. Das als Geisel zu haben, was der, ach so tolle Familienvater, Eddie Erpel über alles liebt.“, lacht er diabolisch. „Damit wirst du eh nicht durchkommen. Darkwing Du...“, traut sie sich dann selbstsicher zu sagen, bevor sie mit einem heftigen Schlag mit der Handwaffe an der Schläfe, zum Schweigen gebracht wird. „Jaja, ich weiß. Bevor der tolle Darkwing Doof mich zur Strecke bringt. Bla, bla, bla.“, vollendet er ihren Satz, während er ihren bewusstlosen Körper aufhebt und sie sich über seine Schulter packt. „Aber das ist ja genau mein Plan: Darkwing Duck zu mir locken.“, ertönt erneut seine dreckige Lache. Absichtlich lässt er einen Zettel fallen und geht dann mit ihr zu einem weißen Bulli, welcher als ein Firmenbulli getarnt ist. Er öffnet die Türen der hinteren Ladefläche und schmeißt den leblosen Körper hinein. Anschließend schließt er diese wieder und setzt sich lachend hinter Steuer. Mit quietschenden Reifen fährt er aus der Gasse heraus, auf die Straße. Genau in diesem Moment will Tim die Straße überqueren und kann in der letzten Sekunde noch ausweichen. „Aus dem Weg, Nullhirn!“, brüllt der Fahrer unhöflich aus dem offenen Fenster heraus. Der jüngere Erpel denkt, er guckt nicht richtig, sah der Fahrer aus wie sein Idol Darkwing Duck. Noch lange schaut er dem Wagen hinterher, mit gerunzelter Stirn. Dann schüttelt er seinen Kopf. „Nein, dass kann nicht sein. So unhöflich ist Darkwing nicht.“, spricht er leise zu sich selber, muss er wirklich falsch geguckt haben. „Hast du diesen Verrückten gesehen?!“, mault er rum und redet dabei zu seiner Freundin. Nimmt er erst gar nicht wahr, dass sie nicht mehr da ist, da er weiterhin dem Bulli seine Aufmerksamkeit schenkt. Als er dann realisiert das sie garnicht vor Ort ist, blickt er fragend in der Gegend herum. „Kiki? Kiki?“, ruft er sie, doch keine Reaktion. Plötzlich fallen ihm die zwei Becher auf den Pflastersteinen auf. Nun blickt er etwas panisch hin und her. „Kiki, komm raus. Das ist jetzt nicht mehr lustig.“, ruft er sie weiter. In Folge dessen findet er den kleinen Zettel, den der Schurke liegen gelassen hat. Tim spürt sofort das hier etwas nicht stimmt und hebt langsam den Zettel auf. Er dreht ihn um und sieht einen Satz. „Bring mir Eddie Erpel, Tim.“ Der Erpel reißt seine blauen Augen auf, als er seinen Namen liest. Bewusst ist er angesprochen, von wem auch immer. Nur eins ist sicher, jemand muss die zwei länger ausspioniert haben und die Rothaarige entführt haben. Sein Herz schlägt stark und ein mulmiges Gefühl macht sich in seiner Magengegend breit. Was soll er nun tun? Nochmals schaut er auf den Zettel. Es gibt nur eins was er machen kann, damit ihr nichts passiert. Der Anweisung auf dem Stück Papier folge leisten. Er nimmt sein Skateboard und macht sich schnell auf den Weg zum 537 Avian Way. In der Zwischenzeit bei der besagten Adresse: Langsam trottet der Erpel vom Sofa in sein Schlafzimmer. Er hat noch bis fast in die frühen Morgenstunden auf dem Sofa gelegen und Fernsehen geschaut, bis er irgendwann eingeschlafen ist. Nach dem Knall zwischen ihm und Kiki, konnte er längere Zeit nicht einschlafen. Auch in seiner Montur ist er noch, weswegen er sich umziehen geht, beziehungsweise sich in sein kuscheligen Bordeauxroten Bademantel schmeißt. Er schaut in den Spiegel. Seine Augenringe sind momentan das markanteste in seinem Gesicht. Er atmet tief ein und wieder aus und geht dann zum Zimmer seiner Tochter. Er klopft an und wartet auf Antwort. Da keine kommt, öffnet er langsam die Tür. Er lässt sein Blick durch das unordentliche Zimmer schweifen. Als er sie nicht entdeckt, schließt er den Raum wieder und schlürft die Treppe runter. Sie ist also, trotz des Streites, brav zum Ausflug gegangen. Er betritt die Küche und sieht wie Quack am Herd steht und Pancakes macht. Jedenfalls versucht er es, so wie die ersten Exemplare aussehen. „Guten Morgen, Darkwing. Kaffee und Pancakes? Ich habe extra welche gemacht.“, bietet er sofort seine Dienste an. „Beim Kaffee sag ich nicht nein, aber Hunger habe ich nicht wirklich, Quack.“, sagt er und klingt dabei noch genauso bedrückt, wie am Tag davor. „Oh je, Darkwing. Du schaust echt nicht gut aus.“, lässt der Pilot ehrlich verlauten, als er den Kaffee vor ihm auf den Tisch stellt und dabei in sein Gesicht schaut. „Ich hab extrem schlecht geschlafen... wenn überhaupt. Gefühlt eigentlich gar nicht.“, offenbart er und nippt an den, noch heißen Kaffee. „Mir geht das einfach nicht mehr aus dem Kopf.“. „Das wird schon wieder. Wenn sie heute vom Ausflug wiederkommt, dann hat sie sich bestimmt schon wieder beruhigt. Ihr konntet noch nie lange sauer aufeinander sein, dass weißt du doch auch.“, baut er den Helden auf und setzt sich, mit einer Riesen Portion, mit an den Tisch. „Ja schon, aber das fühlt sich irgendwie anders an.“, sagt er traurig. Dann wird er von seinen Kumpel auf die Schulter geklopft. „Ach was! Steck den Kopf nicht in den Sand. Die Zeit ist gekommen sie etwas mehr loslassen. Sie ist kein Küken mehr, Eddie. Sie ist eine junge Ente und beendet bald die Schule. Sie an der Leine zu halten wäre komplett verkehrt und das weißt du auch. Sie ist doch schon immer so gewesen.“, redet Quack ihm weiter gut zu und lächelt ihn aufmunternd an. Eddie schaut auf seinen Kaffee und betrachtet sich selber in der Spiegelung der schwarzen Flüssigkeit. „Du hast ja Recht, Quack... aber es... es...“, „... fällt dir schwer?“, beendet sein Gefährte seinen Satz. Langsam blickt er von dem Keramikbecher auf und guckt ihn an. Bestätigen kann er seine Aussage nicht mehr, da es plötzlich stürmisch an der Tür klingelt. Der Bruchpilot kann aber an seinem Ausdruck erkennen, dass es so ist, wie er vermutet hat. Dann erhebt er sich, ohne was zu sagen und geht zur Tür. „Jajaja, ich komme ja schon.“, ertönt, im stumpfen freundlichen Ton, von der anderen Seite der Tür. „Guten Morgen Tim, was machst du denn hier?“, begrüßt er den jungen Erpel. „Quack, ist Herr Erpel zu Hause? Es ist wirklich, wirklich dringend!“, fragt er panisch und ist sichtlich aus der Puste. Das merkt der Pilot nun auch. „Eddie ist in der Küche. Komm ruhig rein.“, bittet er den Teen herein und lässt ihn dann voraus gehen. Er eilt in die Küche und bleibt in Mitten dieser stehen. Eddie, der sich gerade einen Schluck Kaffee gönnt, schaut ihn mit hochgezogener Augenbraue, und etwas müden Blick, über den Tassenrand an. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Dieser Grünschnabel am frühen Morgen. Ausgerechnet nach dieser unruhigen Nacht. „Herr Erpel! Kiki wurde entführt!“, platzt aus ihm heraus, doch lässt das den Helden irgendwie kalt. Langsam setzt er seine Tasse ab und stellt diese auf den Esstisch. „Was erzählst du da? Kiki ist heute auf einem Ausflug nach Entenhausen, weswegen sie nicht in der Schule ist. Also keine Panik, Kleiner, nur weil sie heute mal nicht in der Schule ist, wurde sie doch nicht gleich entführt.“, erklärt er ihm die Abwesenheit seiner Tochter in der Schule. „Da soll Kiki nochmal sagen, ich würde übertreiben“, nuschelt er noch hinterher in seine Tasse. Was er allerdings nicht weiß, ist die Tatsache, dass seine Erklärung total unnötig ist. Das weiß Tim wohl am besten und muss nun mit der Wahrheit rausrücken. „Sie ist nicht in Entenhausen, Herr Erpel. In Wirklichkeit haben sie eine Entschuldigung für den heutigen Tag unterschrieben und nicht die Bestätigung das sie mit fahren kann.“, fängt er an alles zu erklären. „Die schafft es auch immer wieder.“, knurrt der Held. Kiki’s Freund geht näher zum Esstisch Versand. „Hören Sie, es tut mir schrecklich Leid. Ich war kurz in einem Laden und Kiki wartete draußen mit Getränken auf mich. Als ich wieder raus kam, war sie weg und die Becher lagen auf den Boden und... und dieser Zettel hier.“, offenbart der Teen und schiebt ihm das Stück Papier über den Tisch. Mit skeptischen Blick nimmt er den Zettel und ließt. „Ich schwöre Ihnen, hätte ich das geahnt, dann hätte ich...“, brabbelt der Skater drauf los und wird von Darkwing unterbrochen, der die Handschrift zu 100% deuten kann. „Fiesoduck.“, blickt er ernst und hört sich nun auch so an. „Fieso wer?“, runzelt Tim die Stirn. „Fiesoduck ist Darkwings Doppelgänger und größter Erzfeind.“, klärt Quack den Jungen auf. „Als ich aus den Laden kam, wurde ich fast angefahren und der sah aus wie DW.“, schildert er seine Beobachtung dem Piloten. „Dann ist es eindeutig.“, murmelt Eddie. „Aber wenn er doch DW‘s Erzfeind ist, wieso verlangt er dann Sie?“, hinterfragt der Teen, sieht er keinen logischen Zusammenhang. Eine Antwort bekommt er auch nicht darauf, sind die Erwachsenen unter sich und scheinen ihn vollkommen zu ignorieren. „Hast du irgendeinen Anhaltspunkt wo er mit ihr hin sein könnte?“, fragt Quack seinen Kumpel. „Auf den Zettel steht nichts...hmmm...“, grübelt Eddie und guckt sich den Zettel nochmal genauer an. „Hallo?“, wirft Tim dazwischen, doch wird er weiterhin nicht beachtet. „Hast du in ihrer neuen Jacke schon den Chip eingenäht?“, will der Bruchpilot wissen, fällt es ihm gerade wieder ein. „Ja natürlich! Der Chip!“, sagt er Held erleichtert, hätte er das fast vergessen. „Hey!“, haut der junge Erpel nun laut auf den Tisch, an dem hoch diskutiert wird. Erschrocken gucken sie ihn an. Hat er da gerade auf den Tisch gehauen? „Was in Gottes Namen geht hier vor sich?! Dafür das Ihre Tochter gerade entführt wurde, wirken sie ziemlich gefasst.“, bemerkt der Teen und hinterfragt skeptisch, aber auch etwas wütend. Fühlt er sich nicht ernst genommen. Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Plötzlich steht Kiki‘s Vater auf, geht zu den Freund seiner Tochter und schiebt ihn buchstäblich Richtung Haustür. „Danke Kleiner das du mir Bescheid gegeben hast. Ich muss mich jetzt mit meinen Kumpel Darkwing zusammensetzen und...“, versucht er ihn loszuwerden, doch der Grünschnabel wehrt sich. „Lassen Sie mich los!“, sagt er bestimmend und reißt sich los. „Sie sagen mir auf der Stelle was hier los ist und warum Sie ihrer Tochter Chips in die Jacke einnä...“, stoppt er selber, denn umso länger er Eddie anguckt, reden hört und die Situation Revue passieren lässt, geht ihm mehr und mehr ein Lichtlein auf. „Oh... mein... Gott... Sie... Sie sind Darkwing Duck!“, spricht er schockiert seine Vermutung aus und zeigt dabei auf ihn. Der Schrecken der Nacht guckt erschrocken und lacht daraufhin aber sehr gekünstelt. „Was? Iiiiiich? Wie kommst du denn darauf? Ich bin ein ganz normaler Familienvater und Arbeiter.“, versucht er sich rauszureden, doch Tim gibt nicht auf. Ganz im Gegenteil, er wird langsam warm. Er verschränkt seine gefiederten Arme vor der Brust. „Ach wirklich? Dann verraten Sie mir doch, als was Sie nachts so arbeiten.“, nimmt er den Erwachsenen ins Kreuzverhör. So langsam wird’s eng für Eddie. „Ähm... ich arbeite als Nachtwächter im Einkaufszentrum.“, lügt er und genau da geht er Kiki’s Freund in die Falle. „Komisch, Kiki erzählte mir Sie seien ein Lagerarbeiter in den Quackwerken.“, gibt er die Version seiner Freundin preis. „Ehehehehehe, ja das hab ich bis vor kurzem auch noch. Hab den Job gewechselt. Das muss sie wohl vergessen haben.“, versucht er wieder echt zu lachen, aber Tim nimmt ihm nichts mehr ab. „Herr Erpel, mal im Ernst, ich mache mir tierische Sorgen um Kiki. Sagen wir mit bitte die Wahrheit und was hier los ist. Ich schwöre Ihnen, ihr Geheimnis ist bei mir sicher.“, versucht er es noch einmal bei dem Helden im flehenden Ton. Darkwing guckt in sein Gesicht. So groß sein Ego auch manchmal sein mag, er spürt sie Besorgnis, die der Skater ausstrahlt. Schließlich wurde ihm seine Freundin vor knapp einer Stunde von der Straße weggeschnappt. So langsam merkt auch Eddie Erpel das die zwei sich verdammt wichtig sind. Das gesteht er sich allmählich ein, denn er ist auch nun mal alles andere als herzlos. Nicht so wie sein Doppelgänger. Er seufzt laut. „Ok, außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Komm mit. Die Zeit drängt. Zwo, eins, Risiko!“. Kapitel 5: Gasolin Bay Teil 1 ----------------------------- Im Geheimversteck:   Die drei betreten einen der Brückenpfeiler und während Eddie sich umziehen geht, geht Quack zum Donnerquack und checkt just die Maschine. Nur Tim bleibt stehen und kann es kaum glauben wo er gerade ist. Mit faszinierten Blick bestaunt er diesen riesen Raum. „Beeindruckend, nicht wahr?“, kommt vom Piloten, nachdem er Tim, mit einem Grinsen auf seinem Schnabel, beobachtet hat. „Das ist der Wahnsinn.“, reagiert der junge Erpel fast abwesend. Dann kommt auch Eddie wieder hinter der Klappwand hervor, die in einer Ecke im Raum steht. Natürlich ist er nun in voller Darkwing Duck Montur. Das Kiki's Vater in Wirklichkeit Tim's Idol ist, darauf kommt der Teen nicht drauf klar. Gerade jetzt nicht nachdem er mit Zivilkleidung verschwunden ist und nun in seinem Heldenoutfit vor ihm steht. „Ich kann's immer noch nicht glauben. Mein Schwiegervater ist DW.“, brabbelt Tim vor sich hin. „Schwieger...was?!“, traut Eddie seinen Ohren nicht. „Bleib mal ganz ruhig. Da hab ich ja wohl noch ein Wörtchen mitzureden.“, schaut er ihn ernst an und führt fort. „Jetzt lasst uns zum wesentlichen kommen. Wenn Fiesoduck eins nicht hat, dann ist es Geduld.“, erinnert er seine Komplizen daran, warum sie überhaupt hier sind. Die drei klettern, an einer langen Eisenleiter, ein höher liegendes Plateau hinauf. Darauf befindet sich das komplexe Computersystem des Helden. Zielsicher tippt er darauf herum und auf dem überdimensionalen Bildschirm erscheint eine Weltkugel mit einem kleinen, roten blinkenden Punkt. Mit weiteren Tastenkombinationen wird die Karte weiter herangezoomt, bis sie so nah sind, dass man eine Stadt erkennen kann. Eine Stadt die direkt an einer Bucht liegt. „Wo ist das denn?“, schaut Eddie genauer auf die Karte, als er die Frage in den Raum wirft. „Gasolin Bay.“, kommt von Tim und Quack gleichzeitig. „Gasolin Bay?“, wiederholt Darkwing fragend. „Gasolin Bay war einst ein Bergbaustädtchen. Nahe den Bergen, die die Stadt umkreisen und dort der Bergbau betrieben wurde, brach vor Jahren ein unterirdisches Feuer aus, welches sich nach und nach dem Städtchen näherte. Löschversuche waren erfolglos, so mussten die Bewohner die Stadt verlassen. Das Feuer hat mittlerweile die meisten Häuser niedergebrannt.“, erklärt der Skater seinem Idol. „Noch dazu ist der Hafen für das verschiffen von Benzin bekannt gewesen.“, fügt der Bruchpilot noch hinzu. „Richtig. Was den Ort auch noch so gefährlich macht, denn die Fässer Benzin wurden dort nie sichergestellt und lagern dort immer noch.“, schöpft Tim weiter aus seinem Wissen, während er weiter auf den Bildschirm starrt. „Hast du da nie was von gehört, Darkwing?“, wundert sich Quack. Weiß der Held doch sonst auch immer so viel. „Natürlich hab ich das. Wer kennt denn nicht Gasolin Bay?! Ich wollte nur mal sein Wissen testen.“, druckst der Held herum und zeigt mit seinem linken Daumen auf den Jungen, guckt dabei aber seinen Gefährten an. Der Teen merkt sofort die Unsicherheit seines Idol's und kann als Reaktion nur seine Augenbraue hochziehen. Das sieht der Schrecken der Nacht natürlich noch, da er sich just in diesem Moment zu ihm hin dreht. „Lügen liegt Ihnen nicht so, hm?“, analysiert Tim. Als Reaktion räuspert sich der Ertappte. „Das spielt ja jetzt nun keine Rolle.“, winkt er ab und blickt ihn dann ernst an. „Also du meinst das dort jederzeit eine riesen Explosion stattfinden kann?“, hakt er nach. „Exakt. Die Stadt ist eine tickende Zeitbombe.“, bestätigt Tim mit einem genauso ernsten Gesichtsausdruck. „Worauf warten wir dann noch?! Quack, starte den Donnerquack!“, befielt er und der Bruchpilot macht sich sofort auf die Socken. „Bin schon dabei!“. „Und was dich angeht...“, widmet sich Kiki's Vater wieder an den jungen Erpel. Der guckt ihn gespannt an und wartet darauf, was nun folgt. Als erstes kommt ein leiser Seufzer, der gen Boden gerichtet ist. Dann hebt Darkwing wieder seinen Kopf und blickt zu ihm. „Ich kann das nicht von dir verlangen und eigentlich gebe ich es auch nur ungern zu, aber ich kann jede Hilfe gebrauchen. Wärst du dazu bereit?“, fragt er ihn dann ernst und auf Tim's Gesicht macht sich eine sehr entschlossene Mimik breit. „Sicher, DW! Holen wir uns unsere Kiki wieder.“, bestätigt er. „Meine Kiki. Sie ist immer noch meine Kiki und kannst du mal aufhören mich andauernd 'DW' zu nennen?! Was ist das? Teeniesprache?“, motzt er plötzlich genervt und legt dabei seine Stirn in Falten. „Ähm ja... Darkwing Duck ist so lang, deswegen DW.“, versucht Tim zu erklären und läuft dabei seinen Idol hinterher, welcher sich schon auf den Weg zum Donnerquack macht. „Ihr Teenies habt aber auch für nichts mehr Zeit.“, zetert er noch herum und setzt sich in den Jet. Tim tut es ihm gleich und nimmt hinten Platz. Quack schließt das große Cockpit und dann macht sich die Gruppe auf den Weg nach Gasolin Bay.   Schemenhaftes Klimpern nimmt die junge Ente in ihren Gehörgang wahr. So unregelmäßig, sodass es nur der Wind sein kann, der mit dem klingenden Material spielt. Auch eine gewisse Wärme umspielt ihre zarten Federn ungleichmäßig. Das einzige was sie standhaft verspürt, ist der Schmerz an ihren Handgelenken und das Wummern in ihrem Kopf. Langsam öffnet sie ihre Augen. Durch einen Spalt überschaut sie die Gegend. Das was sie sieht, scheint eine alte, verlassene Halle zu sein. Mehrere Rolltore zieren diese und eines davon steht halboffen. Das Rauschen des Wassers kriecht in ihre Ohren, genau wie das plärren einiger Möwen. Was ihr noch stark auffällt, sind die vielen Fässer, die in diesen Ort zuhauf stehen. Rostig und alt wirken diese Bottiche auf sie. Erst nachdem sie ihre Umgebung wahrgenommen hat, schaut sie auf den Impuls des Schmerzes und realisiert dann erst, dass sie mit langen Ketten an einem der alten Geländer hängt. Ihre Füße hängen etwas in der Luft. Sie reißt ihre Augen gänzlich komplett auf und versucht was zu tun. Egal was, Hauptsache es dient ihrer Befreiung, doch vergebens. „Du brauchst es gar nicht erst versuchen.“, ertönt die gleiche rauchige Stimme, die sie zuletzt gehört hatte. Ihr Blick richtet sich in diese Richtung und dort sieht sie ihn: Fiesoduck, der auf einen der unzähligen rostigen Fässern sitzt und sich mit einem beachtlich großen Messer die Krallen stutzt. Um ihn herum lodern mehrere Feuer in Fässern, die für Licht sorgen. „Gut geschlafen?“, fragt er gehässig und guckt sie, mit seinen typisch diabolischen Grinsen an. „Nicht wirklich! Die Bettzeit ist ja noch schlimmer als die bei meinem Vater!“, meckert sie kess, obwohl sie in so einer ernsten Situation steckt. Sie wird auch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als Fiesoduck aufsteht und ihr das Messer, in seiner Hand, um die Ohren wirft. Die scharfe Seite der Klinge streift nur knapp ihre linke Wange und prallt dann an der Betonwand, hinter ihr, ab. Klirrend und durch die ganze Halle schallend, fällt es letztendlich zu Boden. Geschockt und nun auch wieder ängstlich schaut sie ihn an. Etwas Blut rinnt an ihrer Wange herunter. „Oh, das tut mir jetzt aber leid. Du musst mir verzeihen, ich bin nicht so treffsicher was den Umgang mit Messern angeht. Was dein Glück ist, denn ihr Erpel‘s wisst einfach nicht, wann es besser ist den Schnabel zu halten!“, tut er anfangs unschuldig, brüllt zum Schluss aber. „Wir lassen ihn uns auch nur ungern verbieten.“, fasst Kiki wieder etwas Mut und kontert. Genervt fährt er sich mit seiner kompletten rechten Hand, von der Stirn bis zum Kinn, über sein Gesicht. „Ja das ist ja das was euch so unglaublich nervig macht.“, verdreht der Schurke noch seine Augen und geht dann weiter auf sein Opfer zu. „Dennoch seid ihr auch so unglaublich naiv. Es dauert nicht mehr lange, dann ist die Familie Erpel Geschichte, plus Anhang. Ich bin mir ziemlich sicher das die Drei schon auf den Weg hier hin sind.“, „Ach wirklich?! Und was macht dich da so sicher?“, stellt die junge Ente seine Aussage in Frage. „Ganz einfach, weil alle Drei Idioten eine Schwäche haben und zwar dich.“, trifft er den Nagel auf den Kopf, denn plötzlich muss die Rothaarige schwer schlucken. „Auch weiß ich das Darkwing einen Ortungschip in deine Klamotten näht, dass dein Freund ‚Tim‘ heißt und und und. Ich habe euch lange beobachtet. Es muss ja ziemlich peinlich gewesen sein, als er euren ersten Kuss gecrasht hatte.“, deckt Darkwings Doppelgänger weiter auf. Sie versucht ihr ernstes Pokerface aufrechtzuerhalten, aber in Wirklichkeit läuft ihr ein kalter Schauer den Rücken herunter, als sie realisiert, wie lange er die Familie schon beobachtet haben muss, damit er das alles weiß. „Du bist echt krank.“, entfährt ihr nur, mit einem angewiderten Ton und bringt ihren Feind zum lachen. „Ich weiß und das liebe ich so an mir.“. Dann kehrt kurze Stille ein und sie beobachtet, wie Fiesoduck vor ihr auf und ab geht. „Weißt du eigentlich das das hier der beste Ort ist, euch alle gleichzeitig auszulöschen? Unter uns lodert ein Feuer seit Jahren und wir sind umgeben von Benzinfässern.“, verrät er ihren Standort. „Gasolin Bay.“, sagt sie leise, kennt sie, genauso wie ihr Freund, um welche Stadt es sich hier handelt. „Du bist eine ziemlich kluge Nervensäge.“, lobt er sarkastisch. „Also eigentlich muss ich euch nur hier einsperren und warten.“, gibt er nun auch sein Plan preis und zückt das nächste Messer. „Lass mich raten, warten ist nicht so dein Ding.“, rät Kiki. „Ich bin begeistert, du kennst mich ja noch ziemlich gut.“, reagiert er in seinem typisch gehässigen Ton. „Du bist ihm halt ziemlich ähnlich.“, merkt die Rothaarige an und meint dabei niemand anderen, als ihren Vater. Fieso‘s Blick wird sofort grimmig und sein Messer hält er nun fester in seiner Hand. Hasst er es, wenn er mit seinem Erzfeind verglichen wird. Doch dann schluckt er seinen Ärger runter, will er sich nicht von ihr aufstacheln lassen und spricht ein anderes Thema an. „Du hättest damals mein Angebot annehmen sollen. Dann wärst du jetzt nicht in dieser Situation. So ist das halt, wenn man die Heldin spielen will.“, fängt er an in der Vergangenheit zu kramen. Dabei wird sein Schatten durch einen Blitz größer. Dadurch wirkt er sogar noch bedrohlicher, als er so oder so schon ist. Der Wind lässt langsam nach und das Klimpern wird von einem Grollen abgelöst. „Ist mir sowieso ein Rätsel wie du auf die dämliche Idee gekommen bist, mich sowas zu fragen.“, kann sie sich noch ziemlich gut daran erinnern, obwohl es schon Jahre her ist. „Ganz einfach, weil du Talent dazu hast, Flitzbogen Quack. Obwohl ich sagen muss das dieser Name echt dämlich ist.“, merkt er an. „Ich war neun Jahre alt. Außerdem hast du genug Schurken, die du versklaven kannst.“, ist sie ernst. Darkwings Rivale geht näher auf sie zu. „Diese Spatzenhirne? Die sind doch zu nichts zu gebrauchen, aber du, du bist clever. Du würdest bei mir eine ganz andere, höhere Stellung bekommen. Die rechte Hand von Fiesoduck. Du könntest tun und lassen was du willst. Ich verbiete dir nichts. Nicht so wie dein Vater, der dich nur unter seine Fittiche haben will. Also, wie schaut’s aus, Kiki?“, macht er ihr noch einmal das Angebot und streift dabei sein Messer langsam an ihrem Hals entlang. Dabei kommt er ihrem Gesicht sehr nahe. „Egal was zwischen mir und meinem Vater passiert ist, ich werde ihn definitiv nicht hintergehen und erst recht nicht mit dir.“, zischt sie ihn an und hat dabei einen sehr entschlossenen und bösen Blick für ihren Feind übrig. „Wie kann man nur so so stur sein? Aber wenn das so ist...“, fängt er seinen Satz an und löst sich dabei von ihr. Er dreht ihr den Rücken zu, entfernt sich und spricht weiter. „... dann wirst du wohl weiter leiden müssen.“. Er dreht sich blitzschnell um und wirft das nächste Messer nach ihr. Diesmal trifft er auch besser als bei seinem ersten Versuch. Die junge Ente kann sich glücklich schätzen, dass es sich diesmal um ein kleineres Messer handelt, denn es steckt in ihrem linken Oberarm. Sie schreit auf vor Schmerz und guckt auf die Klinge. Das Blut tränkt ihre Collagejacke und läuft seitlich an ihrem Körper und Klamotten herunter. „Sie an, ich werde ja immer besser. Vielleicht ist an mir doch ein Messerwerfer verloren gegangen.“, spricht er vor sich hin und grinst schief. Anschließend setzt er sich wieder auf die Tonne, wo er zuvor gesessen hat. Dort fängt er an laut und teuflisch zu lachen, hat er sichtlich Spaß an ihrem Anblick. Kiki atmet immer wieder tief ein und aus, damit sie den Schmerz aushält. Sie hebt ihren Kopf und guckt gen Decke. Ihre harte und starke Fassade fängt langsam an zu bröckeln und ihre Augen füllen sich leicht mit Tränen. Dann schließt sie ihre Lider. Das Gewitter kommt immer näher und die Blitze werden dementsprechend immer heller und kräftiger. ‚Bitte Paps, beeil dich.“ fleht sie gedanklich. Kapitel 6: Gasolin Bay Teil 2 ----------------------------- Am anderen Ende der Stadt. So langsam kommen sie dem Ziel näher. Die vordere Reihe schaut konzentriert aus dem Fenster, während Kiki’s Freund etwas erblickt. So ganz eben unter dem Sitz des Co-Piloten. „Wem gehören denn Pfeil und Bogen?“, wundert er sich und zottelt prompt die Waffe hervor. „Du hast die noch hier drin?“, widmet sich Eddie erst den Piloten. Nachdem dieser das nur Schulter zuckend abtut, gibt er dem Freund seiner Tochter Antwort. „Was soll’s, du weißt ja eh schon alles. Die gehören Kiki. Sie ist damals öfters, mit mir zusammen, als Flitzbogen Quack gegen Verbrecher aufgetreten“. „Sie haben ihre Tochter mit auf Missionen genommen?!“, sagt er etwas lauter und empört. „Natürlich nicht! Ich habe es ihr immer verboten, aber sie hielt sich nie dran und schmuggelte sich immer wieder ein. Ich meine, ich muss dir nicht erzählen wie sie ist oder?“, stellt der Alleinerziehende richtig. „Nein nicht wirklich“, schmunzelt Tim, weiß er ganz genau was sein Idol damit meint. „Glaub mir, ich würde Kiki nie freiwillig in Gefahr bringen, doch sie manchmal im Zaum zu halten, ist nicht immer einfach“, erklärt er weiter und verfällt dabei in einen ruhigen, etwas besorgten Ton. Der junge Erpel im schwarz blau karierten Hemd lässt sich in den Sessel zurück fallen. „Krass, in was für eine Familie bin ich hier eigentlich reingeraten?“, fragt er sich eher selber, anstatt den Anwesenden. Auch bekommt er keine Antwort darauf, da sich Quack plötzlich zu Wort meldet. „Darkwing, hier irgendwo zu landen ist schier unmöglich. Die Stadt ist so dicht bebaut oder Teilstücke der Straßen brennen und hier fängt das Gebirge schon an“, muss der Bruchpilot resignieren, nachdem er schon ein paar Runden über den Ort geflogen ist. „Mist... dann finde einen Platz an dem du recht tief fliegen kannst. Dort steigen wir aus. Du bleibst so lange auf Abruf, verstanden?“, plant Eddie um, dürfen sie nicht noch mehr Zeit verlieren. „Geht klar, Darkwing“, salutiert er ab und sucht einen passenden Ort. „Schaffst du das Quack, trotz des aufkommenden Unwetters?“, fragt Tim etwas besorgt, denn draußen ist es grau in grau. Es hat sich so zugezogen, dass man meinen könnte, es wäre schon früher Abend. „Ja sicher! Das ist ein Klacks für mich, Quack den Bruchpiloten“, beruhigt er den Jungen selbstsicher. „Naja, den Namen hast du mit Sicherheit nicht umsonst bekommen“, verzieht er seine Miene. „Seine Flugkünste sind einzigartig eigenartig. Ich musste mich auch erst daran gewöhnen, aber bisher hat er immer alles geschafft“, bestätigt der Held und setzt vollstes Vertrauen in seinen Piloten. „Alles klar Leute, Zeit zum aussteigen“, sagt er an und öffnet die Runde Glaskuppel des Jets. Darkwing stellt sich auf und wirft eine Strickleiter herunter. Er stellt sein linkes Bein auf den Rand des Flugzeuges und stützt seinen Unterarm darauf ab. Sein Cape weht im Wind, welcher wieder fat aufnimmt. „Bist du bereit, Kleiner?“, möchte er nochmal auf Nummer sicher gehen. Kann er es nicht gebrauchen, dass ein Rückzug gemacht wird, sobald es ernst wird. Entschlossen nickt er die Frage ab, stellt sich auch auf und hängt sich noch Pfeil und Bogen um. „Willst du das mitnehmen?“, guckt Darkwing fragend. „Wir können jede Waffe gebrauchen oder nicht?“, merkt Tim an. „Ja schon, aber wenn man damit nicht umgehen kann, nützen uns viele Waffen auch nichts“, bringt er das Argument. „Wer sagt denn das ich damit nicht umgehen kann?“, will er wissen und grinst dabei den Helden kess an. Dieser seufzt und verdreht die Augen dabei. „Teenies... Alles klar, dann wollen wir mal!“, gibt er den Startschuss und dann geht’s auch los. Die Zwei klettern die äußerst wackelige Strickleiter herunter. Quack muss sich ziemlich konzentrierten, den Jet ruhig zu halten, doch es gelingt ihm und der Bodentrupp kommt sicher auf die Erde. Da stehen sie nun, auf einem kleinen Parkplatz. Der Asphalt ist an vielen Stellen aufgerissen und wenn nicht gerade kleine Flammen die Erdoberfläche zieren, dann sind es mindestens kleine Rauchwolken. In ihrer Umgebung sind so gut wie alle Häuser abgebrannt. „Seltsamer Ort“, äußert sich Eddie lapidar, während er sich umschaut. „Aber passt zu ihm“, merkt er dann noch an. „Sie müssen unbedingt aufpassen wo Sie hintreten“, rät der Skater und beguckt sich auch die Gegend. Er hat schon so viel über diesen Ort hier gehört und gelesen, aber nie konnte er sich vorstellen, dass es sowas wie ein unterirdisches Feuer überhaupt existieren kann. Er ist fasziniert, aber ehrfürchtig zugleich von so einer Naturgewalt. „Au!“, schreit es neben ihn plötzlich auf. Tim schaut herüber und sieht wie Eddie sich seinen Bürzel mit der Hand löscht. „Ich hab doch gesagt Sie sollen aufpassen“, schüttelt er den Kopf. „Das kam unvorhergesehen“, erklärt Darkwing ihm unbeirrt. Dann wühlt er in seiner Jacketttasche rum und holt dort ein kleines Radar heraus. Er aktiviert es und ein roter Punkt fängt daraufhin an zu blinken. Sein Sidekick für diese Mission schaut mit drauf. „Ok, wir müssen in diese Richtung dort“, liest er vom Ortungsgerät ab und zeigt dabei in die gewisse Richtung. Ohne dann auch noch weiter was zu sagen, machen sich die Zwei auf den Weg. Anfangs führen sie diesen schweigend fort, doch Tim hat da immer noch diese eine Frage, auf die er bisher keine Antwort bekommen hat. „Herr Erpel, ich hab da immer noch eine Frage. Beziehungsweise habe ich die Ihnen schon gestellt, aber keine Antwort drauf bekommen“, bricht er die Stille und schaut dabei immer achtsam auf den teils gefährlichen Weg. „Du bist ganz schön hartnäckig, weißt du das?“, kommt von Eddie, der dabei die nächste Richtung anzeigt. Ohne auch nur auf die Erlaubnis zu warten, die Frage stellen zu dürfen, legt der Skater los. „Wieso nähen Sie Ortungschips in Kiki‘s Kleidung?“, und verweist dann auf das Gerät in den Händen seines nebenher laufenden. „Ach die Frage... also gut. Ich mach es kurz und knapp. Vor ein paar Jahren hat Fiesoduck herausgefunden, wer ich wirklich bin und griff uns zu Hause an. Er weiß seitdem wer Kiki ist, beziehungsweise zu wem sie gehört. Seitdem mache ich das. Aus reiner Sicherheit. Sie ist meine Tochter und ich will sie beschützen, so gut ich kann, denn ich weiß wie unberechenbar Fiesoduck sein kann. Er kennt seither meine größte Schwäche und das nutzt er immer wieder aus“, klingt er zum Schluss etwas melancholisch. Der junge Erpel versteht diese Maßnahme nun besser als vorher. Er selber ist ja auch sehr besorgt, aber nachdem was er gerade gehört hat, möchte er nicht wissen wie es Eddie gerade zumute ist. „Darf ich fragen wer dieser Fiesoduck ist? Allein nur um besser verstehen zu können, mit wem wir uns da anlegen? Quack sagte was von einem Doppelgänger“, hakt der Junge weiter nach. „Fiesoduck kommt aus dem Kontraversum. Dort ist einfach alles andersherum. Quack und unsere Nachbarn sind Schurken. Außer Herb Jr. und Kiki, die sind halt das Gegenteil. Als ich vor Jahren dort hinein geraten bin, hab ich die Kiki aus diesen Universum getroffen. Sie war und ist, hoffentlich noch, eine ganz liebe Ente im Kleidchen. Mit unserer Kiki nicht zu vergleichen“, erklärt er. „Ok, verstehe. Kiki lieb und ruhig im Kleidchen kann ich mir jetzt auch nicht wirklich vorstellen“, lacht Tim leicht auf. In einem passenden Maß, wie es dieses ernste Thema zulässt. Er fasst sich dann aber auch wieder schnell. „Also ist Fiesoduck Ihr böser Zwilling, wenn ich das so sagen darf.“, analysiert er fix. „Kann man so sagen. Dennoch haben wir in vielen Dingen die gleichen Eigenschaften. Eine davon ist es niemals aufzugeben und das ist eine die ihn leider seit Jahren so gefährlich macht“, bestätigt Darkwing widerwillig und ernst. Nach diesem offenen und ehrlichen Gespräch realisiert Tim erst, mit was für einen Gegner sie gerade zu tun haben. Auch steigt die Sorge um seine Freundin mehr an. Auch wenn sein Idol so eitel und garstig zu ihm ist, ist er ein Erpel mit gutem und reinen Herzen, dem seine Familie lieb und teuer ist. Er kämpft für die Gerechtigkeit seit vielen Jahren. Gibt niemals auf dabei. Er mag sich nicht vorstellen, wie gemeingefährlich sein böser Zwilling aus dem Kontraversum ist. Nach und nach nähern sie sich der Bucht und die ersten Tropfen fallen vom Himmel. Vor einer großen Halle bleiben sie stehen. „Sie sind hier drin“, offenbart Eddie und checkt noch einmal schnell den Standort. „Sind Sie sich sicher das beide da drin sind? Nicht das er sich irgendwo hier versteckt und von hinten angreift“, geht Tim lieber auf Nummer sicher und schaut sich etwas nervös um. Diese Nervosität kann er trotz seiner Entschlossenheit nicht unterdrücken. „Keine Sorge. Er liebt das Rampenlicht und große Auftritte“, stellt der Held klar, dass es sich nicht um eine Falle handelt. „Sie sind sich ja wirklich ziemlich ähnlich“, entfährt dem Jungen und erntet dafür einen etwas mürrischen Blick von Kiki’s Vater. „Sorry... Was machen wir nun?“, hinterfragt er weiteres Vorgehen. Der Hutträger verweist auf das Dach und einer Leiter die dort hinaufführt. „Lass uns erstmal einen Überblick verschaffen“. „Alles klar“, nickt der Skater ab und schon sind sie auf den Weg. Das hinaufklettern ist nicht angenehm. Peitscht der Wind ihnen den Regen ins Gesicht, welcher sich immer stärker über die Stadt ergießt. Das rostige und alte Leiterkonstrukt fühlt sich noch dazu sehr instabil an und das Knartschen gepaart mit dem Donner macht das alles nicht vertrauensvoller. Dennoch bringt sie das nicht ab, diese zu bezwingen. Als es das Team erfolgreich auf das Dach geschafft hat, machen sie sofort einige große Dachfenster ausfindig. In gebückter Haltung eilen sie auf diese hinzu. Die zwei gucken durch eines in den großen Innenraum. Die Person erkennen sie nur unscharf, da ihnen die klare Sicht von dem Regenwasser, auf der Scheibe, erschwert wird. Doch erkennen sie wo Kiki sich befindet und wo Fiesoduck. „Ich würde sagen Sie lenken Fiesoduck ab, während ich Kiki befreie. Dann müssen wir ihn irgendwie niederschlagen, damit wir flüchten können“, plant der Teen schnell. „Hey, ich mach den Angriffsplan, verstanden Kleiner?!“, grummelt Darkwing im ernsten Ton herum. „Ok, dann hauen Sie mal Ihren Plan raus“, lässt er seinem Idol die Chance für einen alternativen Plan. „Während ich ihn ablenke, schleichst du dich zu Kiki und entfesselst sie. Dann machen wir ihn kampfunfähig und fliehen“, erklärt er sein Vorhaben. Für dieses bekommt er nur einen grimmigen Blick vom Skater zugeworfen. „Echt jetzt? Wollen Sie mich verarschen?“, „Dafür ist jetzt keine Zeit. Zwo, eins, Risiko“, winkt Eddie ab und macht sich auf den Weg. Der junge Erpel seufzt lauter, dann macht er es ihm gleich, nur schlägt er eine andere Richtung ein. Sein Herz rast. Die Aufregung steigt immer weiter an, um so ernster es wird. So langsam stellt er sich die Frage, in was er hier nur hineingeraten ist. Am Anfang des Tages hat das Paar noch zusammen Kaffee getrunken und jetzt, gegen frühen Abend, befindet er sich auf der Rettungsmission seiner eigenen Freundin. Zusammen mit Darkwing Duck. Durch einen Hintereingang verschafft er sich Zutritt zur Lagerhalle. Doch um in den großen Hauptraum zu kommen, muss er noch einige Fluren durchqueren. In der Zwischenzeit unterbricht eine hallende Stimme die Halle. „Ich bin der Schrecken der die Nacht durchflattert. Ich bin der Geist dieser Stadt der deine Pläne durchkreuzt. Ich bin Darkwing Duck!“, kündigt er sich in üblicher Manier an. „Endlich“, sagt Fiesoduck daraufhin nur, mit einem schiefen, schon fast triumphierenden, Grinsen. „Paps!“, ruft dann Kiki freudig zu ihrem Vater. Dann widmet sie sich ihren Entführer. „Jetzt wird dir ordentlich der Arsch versohlt!“. „Oooooooh ich habe ja solche Angst“, winkt Darkwings Doppelgänger, Augen verdrehend, ab und erhebt sich langsam. Anstatt den Feind weiterhin im Blick zu haben, sorgt er sich um das Wohlbefinden seiner Tochter. „Kiki, ist alles ok bei dir?“, schaut er zu ihr und erblickt sofort, das sie verletzt ist. Nach dieser Entdeckung zückt er seine Gaspistole und richtet sie auf seinen bösen Zwilling. „Was hast du ihr angetan?“, will er wissen und ist so ernst, wie schon lange nicht mehr. „Ach nichts wildes. Nur ein paar Wurfübungen mit Messern“, klärt er auf und begutachtet dabei eitel seine frisch gestutzten Krallen. „Lass sie frei. Wir wissen doch alle das du mich haben willst und nicht sie“, fordert er den Erpel im gelben Anzug auf. „Richtig Doofwing. Ich will dich...und zwar leiden sehen“, korrigiert er, zückt wieder schnell ein Messer und wirft es in Richtung der Rothaarigen. Zu ihren Glück trifft er aber nicht. Kiki und Eddie atmen erleichtert auf. „Paps, ich will ja nicht stressen, aber könntest du dich etwas beeilen?!“, hetzt sie ungeduldig. Wer weiß wo der nächste Wurf hingehen wird. „Dein Vater zögert nur Zeit hinaus. Er will mich nur ablenken, damit sein dusseliger Pilot dich befreien kann. Stimmt’s oder stimmt’s, Eddie?“, redet er erst mit Kiki und dann mit seinen Rivalen. Dadurch das er keine Antwort darauf gibt, fühlt sich Fiesoduck in seiner Annahme bestätigt. „Wusste ich doch. Du bist so leicht zu durchschauen“. Ohne sich auch nur zu bewegen, steht er seinem Feind gegenüber und überlegt, was er als Nächstes tun soll. Die ganze Aufmerksamkeit gilt seiner Tochter, wie soll Tim sich da nur anschleichen und sie ungesehen befreien? Er muss handeln und zwar sofort. Plötzlich schießt er eine Ladung Rauch aus seiner Pistole, in Fiesoduck’s Richtung. Daraufhin verschwindet er. Sein böser Zwilling ist vom Rauch umgeben und sieht kaum seine Hände vor seinen eigenen Augen. Ruckartig schaut er in jede Richtung, doch zu spät. Er wird von einem ordentlichen Kinnhaken erwischt, welcher ihn etwas aus der Balance bringt. Er strauchelt zurück, fasst sich aber schnell wieder. Langsam wischt er sich, mit dem Handrücken, an seinen Schnabel entlang. Anschließend schaut er auf seine vermeintlich weiße Hand und erblickt, dass seine Federn mit Blut getränkt sind. Wütend guckt er den Helden an. „Du verfluchter...“, fängt er an zu fluchen, doch erinnert er sich selber an seinen eigentlichen Plan. Eddie will ihn ja nur ablenken. „Dein Plan wird nicht aufgehen“, „Dann Versuch mich doch davon abzuhalten“, fordert er ihn heraus und greift weiter an. So beginnt ein Kampf. Erpel gegen Erpel. In Sachen Kampfkunst sind beide auf den gleichen hohen Level, was das Duell nicht einfacher macht. Darkwings Rivale gelingt es ihm einen heftigen Schlag in die Magengrube. Der Held sinkt auf die Knie, hält sich den Bauch und hustet. Der dicke Qualm hat sich langsam gelegt, sodass alle wieder sehen können. „Gib endlich auf, du Supernull. Dieses Mal wirst du niemanden retten können“, sagt der Bösewicht. „Das liegt mir nicht, dass müsstest du doch am besten wissen“, grinst Eddie gequält und spuckt etwas Blut auf den Beton unter sich. Der wiederholte Vergleich zwischen Fieso und den Helden und das Grinsen noch dazu, gefällt dem Entführer so gar nicht. Das verbirgt er auch nicht wirklich. „Genug jetzt!“, brüllt der Erpel im gelben Anzug. Blitzschnell zieht er seine Pistole aus seinem Jackett und richtet sie sofort auf Kiki. „Ich sag’s dir nur einmal: nur ein Versuch mich anzugreifen und deine Tochter ist Geschichte, kapiert?!“, droht er. So langsam reicht es ihm. Viel zu oft hat er ihn ablenken können. Schwer atmend schaut der Schrecken der Nacht böse zu seinem Feind hinauf. Ohne auch nur seine Gegend zu überblicken, stützt er seine rechte Hand auf den Boden ab und richtet sich langsam auf. Sein Gegner guckt ernst und knurrt, während er seine Waffe scharf macht in dem er den Hahn, mit seinem Daumen, nach hinten zieht. „Ich meine es ernst“, wiederholt er. Kiki versteht nicht ganz was ihr Vater da tut, schaut sie geradewegs in den Lauf. Sie schluckt schwer, aber vertraut ihm, auch wenn es ihr schwer fällt. Darkwing will das er sich auf ihn konzentriert, weswegen er sich weiter erhebt. Der Grat zwischen Leben retten und verlieren ist aktuell sehr schmal. Er hofft das Tim bald seine Tochter befreit und das am besten noch bevor Fiesoduck seine Geduld verliert. Minuten fühlen sich wie Stunden an. Zur gleichen Zeit hat sich Tim erfolgreich in die Halle geschlichen und erkennt sofort die verzwickte Situation. Bekommt er gerade mit, wie sein Idol in die Knie geht. Auch alles andere was noch folgt, beobachtet er live mit. Sein Herz schlägt immer schneller und seine Hände sind schwitzig. Was macht er nun? Selbst wenn er sie jetzt befreien könnte, Darkwings Doppelgänger könnte ihn jederzeit entdecken und abdrücken. Er schließt kurz die Augen und geht jede Möglichkeit durch. Mit allen Aktionen und Reaktionen. Für ihn gibt es nur eine logische Tat. Er muss entwaffnet werden, was sein Idol nicht übernehmen kann, da das Leben seiner Freundin davon abhängt. Es muss unerwartet und aus dem Hinterhalt geschehen. Er nimmt den Bogen und zieht einen Pfeil aus den Köcher. Er atmet tief ein und wieder aus und spannt den Bogen. Beim zielen kneift er ein Auge zu, um gebauer zielen zu können. So hat er es damals gelernt. In der Zwischenzeit steht Eddie wieder in voller Lebensgröße vor seinen Rivalen. Dieser grinst daraufhin hinterhältig und will gerade abdrücken. Sein Finger zuckt schon leicht, als ihm ein starker Schmerz durch seine Waffenhand zieht und er seine Pistole dadurch, aufschreiend, fallen lässt. Diese landet auf den Boden und ein Schuss geht durch den Aufprall los. Alle erschrecken sich und gucken sich gegenseitig an. Erst als sie erkennen, dass der Schuss ins leere gegangen ist, atmen sie auf. „Na endlich.“ seufzt der Familienvater erleichtert. Ja er ist sogar froh den jungen Erpel zu sehen. „Tim!“, traut Kiki ihren Augen kaum. Er ist mit hier, um sie zu retten. „Herr Gott nochmal! Du bist ja genau so nervig und dämlich wie Dusselwing und deine Freundin!“, flucht der gemeinsame Feind und hält dabei seine verwundete Hand. „Entschlossen und mutig trifft es wohl eher!“, kontert er gekonnt. Das er sich das überhaupt traut, nachdem ihm wieder klar wird, mit wem er sich da anlegt. „Sehr schön. Diese Eigenschaften kann ich besonders gut nicht leiden!“, sagt er grimmig und geht dann auf ihn los. Erschrocken guckt der Skater ihn an. Das ist in seinen Plan, den er vorher durchgespielt hat, nicht vorgekommen. Er will gerade fliehen, als Fiesoduck von Eddie zu Boden geworfen wird. „Jetzt mach schon! Beeil dich!“, fordert er ihn auf, während er den Bösewicht im Zaum hält. Der Teen reagiert sofort und rennt zu seiner Freundin. Indessen geht der Kampf zwischen den beiden gleich aussehenden weiter. Somit verschafft der Gute seinem jungen Gefährten die nötige Zeit die er braucht. „Hey Muffin, alles gut bei dir?“, fragt Tim sie und hat dabei schon längst den Fremdkörper in ihren Arm gesehen, weswegen diese Frage schon eher ironisch rüberkommt. „Naja, den Umständen entsprechend, etwas schmerzhaft“, versucht sie zu scherzen und lächelt dabei verschmitzt. „Keine Sorge, das haben wir gleich“, sagt er konzentriert und beguckt sich die Wunde so gut er kann. „Was hast du vor... Aaaaaaarrrrgh!!!“, schreit sie plötzlich auf. Sie merkt wie der Druck im Arm weniger wird, das Blut allerdings etwas mehr. „Tut mir leid“, entschuldigt er sich sofort und schmeißt die Klinge weg. „Bist du bekloppt?! Hättest du mich nicht erst befreien können?!“, flucht sie wehleidig und schmerzerfüllt. „Nein, sonst hättest du dich dagegen gewehrt“, antwortet er ernst und beguckt derweil schon das Schloss, welches ihre Handgelenke an die Kette bindet. „Davon hättest du ausgehen können, ja“, brummt sie und beobachtet ihn bei seinem Tun. Er wirkt hochkonzentriert. „Ich weiß“, sagt er nur lapidar. „Haarspange?“, kommt dann von ihm nur. Für andere vielleicht aus dem Kontext gerissen, doch Kiki weiß sofort was er meint. „Wie immer im Haar“. Ohne weitere Worte zu wechseln, fischt er eine Spange aus ihrem Haarwerk und versucht mit diesem Metallkonstrukt das Schloss zu entriegeln. Mit Erfolg! Das Vorhängeschloss fällt zu Boden und Tim fängt Kiki mit seinem linken Arm etwas auf, damit sie nicht auf den Boden kracht. Langsam lässt er sie durch seinen Arm gleiten, bis auch sie festen Boden unter den Füßen hat. Die Rothaarige guckt ihn dabei an und ohne weiter darüber nachzudenken schnäbelt sie ihn. Sie ist einfach nur froh das er hier ist. Sie aus der misslingen Lage befreit und es, für sie, längst überfällig gewesen ist. Ihr Freund reißt dabei erst die Augen auf. Ist er darauf nicht vorbereitet gewesen, aber am Ende genießt er das erste Schnäbeln mit seiner Freundin. Langsam lässt sie von ihm und er guckt geradewegs in ihre grünen Augen. „Ich wünschte wir könnten das länger genießen, aber wir müssen hier weg.“, ist er objektiv und zieht sie in den Flur, der Richtung Hintereingang führt. Dort lässt sie sich an der kalten Industriewand langsam heruntergleiten. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er, geht selbst in die Hocke und schaut sie besorgt an. „Ein bisschen schwummerig. Das geht gleich wieder“, lässt sie ihn ihren Zustand wissen. Ihr Freund versteht sofort warum es ihr gerade so geht. Mit Hilfe seines Schnabels und seiner rechten Hand, reißt er sich seinen linken Ärmel von seinem Hemd ab und fängt an ihre Wunde provisorisch zu verbinden. „Ich glaube du hast mir einiges zu erklären, Flitzbogen Quack“ sagt er ernst, lächelt sie dabei aber an. „Ja ich weiß, ich war nicht ganz ehrlich zu dir... das tut mir leid“, bekennt sie sich schuldig. „Da können wir im Donnerquack drüber quatschen. Lass uns hier verschwinden“, verschiebt er das weitere Gespräch und funkt dabei Quack an und beordert ihm zum Dach der Halle. Er hilft ihr aus der Hocke hoch und hält kurz inne, um sicher gehen zu können, ob sie den Weg schaffen wird. „Geht’s?“, hinterfragt er. Kiki guckt ihn besorgt an. „Wir können nicht gehen. Wir müssen Paps helfen“. Tim legt daraufhin seine Hände auf ihre Schultern. „Kiki, dein Vater und ich haben ein Plan und dieser ist es, dich hier rauszuholen, während er ihn ablenkt“, offenbart er, kann er es nicht fassen das sie nicht gehen will. Dennoch muss er es sich gleichzeitig eingestehen, dass er es sich schon hätte denken können. Flehend guckt sie ihn an, was ihn resignieren lässt. Er lässt den Kopf sinken und seufzt laut. Dann blickt er wieder zu ihr und kann selbst kaum glauben, dass er folgendes zu ihr sagt. „Plan bleibt Plan. Außerdem bist du verletzt. Hör zu, Quack wartet über diesem Dach. Du machst dich schon mal auf den Weg dorthin. Ich gehe zurück und helfe deinem Vater, ok?“, schlägt er vor, doch so ganz gefällt ihr die Vorstellung nicht. „Aber...“, „Kein aber!“, sagt er laut und bestimmend. Die Rothaarige erschrickt leicht, kennt sie das von ihrem Freund nicht. Klar ist er auch mal aufbrausend, aber so? Der Skater atmet tief ein und wieder aus. „Sorry. Ich weiß das du da gern jetzt mitmischen willst, aber ich will nicht das dir noch mehr passiert. Also geh bitte rauf aufs Dach“, fleht er schon fast. Kiki muss sich endlich eingestehen, dass er recht hat und fügt sich ihrem Schicksal. „Ok... versprich mir das du vorsichtig bist“, hält sie ihn noch kurz auf, bevor sich ihre Wege trennen. „Versprochen“, nickt er lächelnd ab. „Ich glaub’ ich hab‘ mich grad noch mehr in dich verknallt als vorher schon“, verrät sich leicht lachend und drückt ihm anschließend noch einen Kuss auf seinen Schnabel. „Pfeil und Bogen stehen dir übrigens unheimlich gut“, zwinkert sie ihm noch an und dreht ihm dann den Rücken zu, um zum rettenden Jet zu gelangen. Leicht errötet und etwas geniert bleibt er für ein paar Sekunden stehen. Dann fängt er sich wieder und widmet sich dem Geschehen. „Dann wollen wir mal“, fasst der junge Erpel Mut und ist bereit sich einzumischen. Darkwing musste die Zeit ordentlich was einstecken, weswegen er leicht taumelnd vor dem Feind steht. Der letzte Treffer würde voll sitzen, wenn Tim Fiesoduck nicht von hinten attackieren würde. Er springt auf den Rücken des Bösewichts und zieht ihn somit von dem Helden weg. Fieso verliert sein Gleichgewicht und fällt zusammen mit dem Teen auf den harten Boden. Unverdient fällt der Erpel im gelben Anzug weich auf Tim, während dieser das volle Gewicht abbekommt. Tim schreit leicht auf vor Schmerz, lässt aber nicht los. „Lass mich los, du pubertierendes Würmchen!“, flucht Fiesoduck stocksauer und wehrt sich dabei. „Niemals!“, gibt er nicht auf. Trotz den Schmerzen die durch sein Oberkörper ziehen, nimmt er den Entführer in den Schwitzkasten. Mit aller Kraft die er hat, auch dank des Adrenalins, hält er ihn fest so gut er kann. Natürlich windet sich der böse Erpel in seinen Griff, doch der Kampf mit seinen Rivalen hat ihn schon geschwächt. „DW, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie irgendwas machen würden!“, ruft er ihn angestrengt zu. Der angesprochene fängt sich gerade etwas und schüttelt seinen Kopf, um wieder klar sehen zu können. Er muss schnell reagieren, kann Tim ihn wohl nicht mehr lange halten. „Es heißt immer noch Darkwing Duck!“, meckert er. Dabei zückt er erneut seine Gaspistole und zielt auf den Tragbalken über ihnen. Der Enterhaken, samt Seil, schnellt dort hinauf, legt sich über den Balken und kommt auf der anderen Seite wieder herunter. Eddie schnappt sich das Ende, wickelt es um Fiesoducks Beine und schnürt das Seil fest zu. Anschließend zieht er seinen Doppelgänger hinauf, sodass dieser kopfüber in der Luft hängt. Darkwing und auch Tim sind außer Atem, doch haben sie ihn endlich gebändigt. Der Held geht zu den Teen und streckt ihm seine Hand entgegen. Der nimmt diese entgegen und lässt sich aufhelfen. Dabei verzieht er etwas seine Mine. „Alles gut bei dir?“, hakt er das Wohlbefinden seines Komplizen nach. „Naja, könnte besser sein“, grinst er leicht. „Hut ab, Kleiner. Du bist echt taff“, kommt Darkwing dann auch mal ein Lob über den Schnabel. Der Teen muss bei dem Kompliment lächeln. Ist es für ihn was ganz besonderes sowas von seinem Idol hören zu dürfen. „Wo ist Kiki?“, will der besorgte Vater auch noch wissen, während er das Seil, welches er von seiner Pistole abgetrennt hat, an ein Treppengeländer festzurrt. „Sie müsste schon im Jet sein“, klärt der Junge auf. „Dann lass uns auch von hier verschwinden“, fordert der Held auf. Das lässt Tim sich nicht zweimal sagen. „Hey ihr Nullhirne!“, schreit es plötzlich aus dem Hintergrund und beide halten nochmal inne. Sie schauen auf die Ente am Haken. „Ich schwöre euch, ich werde wiederkommen und euer Leben zur Hölle machen! Das war nicht das Ende! Es ist nie das Ende!“, droht er den Helden an und lacht am Ende diabolisch. Tim erstarrt kurz und schaut in die bösen, funkelnden Augen Fiesoducks. Darkwing kennt die Drohungen seines Doppelgängers schon und merkt sofort wie er Tim damit Sorgen macht. Der Erpel legt seine linke Hand auf Tim’s rechte Schulter. „Lass uns gehen und hör da nicht hin“, empfiehlt er und erreicht damit, das der Teen sich den Blick von dem Feind entziehen kann. Ohne weitere Worte macht sich das Team schnellst möglichst auf den Weg auf’s Dach. Dort scheint der Donnerquack darüber zu schweben. Die Strickleiter hängt bereits herunter und Kiki schaut ihnen entgegen. „Paps! Tim! Kommt schnell!“, ruft sie herunter und winkt sie dabei hoch. Diese Einladung brauchen sie nicht zweimal. Eddie lässt den Jungen den Vortritt. Dennoch braucht der junge Erpel ein wenig um die Leiter zur erwischen, bei dem Wind der herrscht. Dann klettert er hinterher. Als Tim in das Flugzeug steigt, schaut Eddie nochmal nach unten, da er ein komisches Gefühl verspürt. Sein Instinkt täuscht ihn leider nicht, sieht er wie sein böser Zwilling gerade das Dach erreicht. Das auch nicht alleine, ist er bewaffnet mit einem Raketenwerfer. Geschockt beobachtet er, wie er das Ungetüm auf seine Schulter hieven will. Das eine Auge schon zugekniffen, mit der Absicht scharf zu zielen. Schnell fast er einen Entschluss. Die Insassen im Jet haben die Bedrohung noch nicht ganz wahrgenommen, streckt der junge Erpel ihm geradewegs die Hand aus, mit der Absicht ihn hineinzuziehen. Der Familienvater guckt in die Augen diesem, nimmt aber seine Geste nicht an. „Tim, pass auf meine Kikilein auf“, bittet er nur noch. Dieser guckt fragend, sieht dann aber, dass sich der Held fallen lässt. Quack hat schon eine gewisse Höhe erreicht, sodass Darkwing sein Cape als Fallschirm benutzen muss. „Was?! Nein!“, schreit Tim. „Was tut er da?“, fragt Quack aufgebracht, der sich bis jetzt auf das Fliegen konzentriert hat. Auch Kiki schaut schockiert herunter und sieht die Gefahr. Sofort springt sie auf und will hinterher, doch Tim hält sie auf. „Kiki nicht! Quack, wir müssen wir hier weg!“, ruft Tim von hinten. „Fiesoduck zielt auf uns!“, erklärt er noch die Gefahr. Der Pilot handelt sofort und entfernt sich. Zur gleichen Zeit landet Darkwing auf dem Dach und rollt sich gekonnt ab. Just springt er auf und rennt auf den Feind zu. Er reißt ihn mit voller Wucht um und beide knallen auf das große Dachfenster. Das instabile Glas bricht sofort und die zwei fallen in die Halle, wo sie zuvor noch gekämpft haben. Der Regen folgt ihnen dabei und macht den Boden relativ schnell nass. Der Aufprall ist hart gewesen, dementsprechend bleiben sie erst einmal liegen. So langsam versucht Fiesoduck wieder aufzustehen. Stöhnend unter den Schmerz. „Du lebensmüder Vollidiot. Wie ich dich hasse!“, versucht er zu schreien. Dann blickt er zu seiner Waffe und krebst dorthin. Auch Eddie berappt sich und merkt schnell, dass mit seinem rechten Flügel was nicht stimmt. Er schmerzt und bewegen kann er ihn auch nicht. „Verdammte Scheiße...“, flucht er leise. Er sieht wie Fiesoduck sie dem Raketenwerfer nähert und beißt die Zähne zusammen. Mit nur einem Arm stützt er sich ab und steht auf. Er bewegt sich schleichend in die gleiche Richtung und wie es nicht anders zu erwarten ist, greifen beide gleichzeitig zur Waffe. „Lass das los!“, fordert der Bösewicht erschöpft, aber grimmig auf. „Niemals!“, kommt Eddie dieser Forderung nicht nach. Sie reißen die Waffe hin und her, was für Eddie eine Zerreißprobe ist, da er nur einen Arm benutzen kann. „Bist du eigentlich Hirnverbrannt?! Wenn du nicht loslässt, geht das Ding los und bringst uns beide um!“, wird der im gelben Anzug wütender. „Lieber uns beide, anstatt das du meine Familie in den Tod reißt!“, denkt Darkwing nicht mal ans aufgeben. „Du bist ernsthaft krank!“, brüllt der Böse. „DU bist der Kranke und ich lasse es nicht zu das du meine Familie weiterhin terrorisierst!“, wird auch der Held lauter. Fiesoducks grimmiger Blick wird abgelöst von einem panischen, als er sieht, wie sein guter Doppelgänger den Finger am Abzug hat. „Du wirst doch nicht..“, „Leb wohl, Fiesoduck“, grinst Eddie felsenfest entschlossen und drückt ab. „Neeeeeeeeiiin!!!“. Ein lauter Knall dröhnt durch die Geisterstadt und eine heftige Druckwelle erfasst den Donnerquack. Die Insassen in diesen werden durchgeschüttelt und der Bruchpilot hat schwer zu kämpfen einen harten Aufprall zu verhindern. Es gelingt ihn aber und landet den Jet unsanft in ein bereits abgebranntes Haus. „Woah, was eine Landung. Ist alles ok bei euch?“, macht sich Quack sofort schlau und schaut nach hinten. Als er sieht das alle wohlauf sind, hängt er die nächste Frage hinterher. „Was zum Ententümpel war das denn?“. Die Teenager antworten aber nicht, schauen nur fassungslos Richtung Halle, welche nur noch einer brennenden Ruine gleicht. „Nein...nein...“, flüstert die Rothaarige und sprintet dann sofort aus dem Flugzeug. „NEIN! PAPS!!“, kreischt sie. Ihr Freund will sie gerade noch packen, erwischt sie aber nicht mehr. Die junge Ente will nur noch zu ihrem Vater. Tim, der die Gefahr weiterer Explosionen im Hinterkopf hat, aufgrund der gelagerten alten Benzinfässer, schnellt ihr hinterher. „Kiki bleib stehen! Es könnten noch mehr...“, will er sie vorwarnen, kann sein Satz aber nicht mehr zu Ende führen, da fliegt das nächste in die Luft. Beide werden von einer kleineren Druckwelle niedergestreckt. Ihr Gehörgang fiept und alle Geräusche nehmen sie nur noch dumpf wahr. Langsam richtet sich Kiki wieder auf. Schon erschöpft von allem. Doch sie will nur eins: zu ihren Vater. Bevor sie sich wieder in die Gefahr begeben kann, hält ihr Freund sie fest, in dem er ihren Bauch umschließt. „Lass mich los! Ich muss zu Paps!“, brüllt sie ihn, mittlerweile unter Tränen, an. „Kiki, es ist vorbei!“, will er ihr klar machen. Er selber ist unter Schock, aber er will nicht noch seine Freundin verlieren, schließlich soll er auf sie aufpassen. „Nein! Er steht wieder auf! Er steht immer wieder auf!“, sagt sie hysterisch, merkt dann doch so langsam das Tim recht hat. Sie sinkt auf ihre Knie und schaut auf den Ort des Geschehens. Ihr Blick verliert sich kurz ins Leere. Dann bricht sie unter ihrer Trauer zusammen. „STEH WIEDER AUF!!!“ Kapitel 7: Bitte komm zurück! ----------------------------- „Fräulein Erpel, wir wissen dass das hier keine leichte Situation für Sie ist, aber umso länger ihr Vater im Koma liegt, umso unwahrscheinlicher wird es, dass er wieder aufwacht. Mit den eventuellen Folgen mal ganz zu schweigen“, klärt der Chefarzt Kiki in seinem Büro auf. Sie wollte das Gespräch nicht am Krankenbett ihres Vaters führen. „Was wollen Sie jetzt von mir hören, Doc? Das ich die Maschinen abstellen lasse?“, reagiert sie missmutig und etwas aufgebracht. „Naja, ich möchte Sie lediglich darüber aufklären was für Folgen das alles für Ihren Vater mit sich tragen kann, wenn er noch länger im Koma liegen wird. Bis jetzt können wir nicht mal annähernd eine Reaktion von ihm wahrnehmen oder messen“, erklärt er weiterhin ruhig und sachlich. „Ich weiß nicht genau was Ihnen alles passiert ist. Ich meine sie mit einer tiefen Stichwunde im Arm, der Sohn von Frau Dr. Buntflügel mit mehreren gebrochenen Rippen und bei Ihrem Vater will ich erst gar nicht anfangen. Wollen Sie mir nicht endlich erzählen, was an jenen Tag geschehen ist? Vielleicht geht es Ihnen dann besser“. Kiki blickt kurz auf ihren Schoß und anschließend zum Arzt. „Hören Sie Dr. Quack-Salber, ich brauche niemanden zum reden. Dafür habe ich Tim und Quack. Das einzige was ich will, ist das mein Vater endlich aufwacht. Und das wird er auch! Hören Sie auf mich mit Ihrer negativen ärztlichen Ansicht vollzubrabbeln, kapiert?!“, macht die Rothaarige ihm endlich mal eine klare Ansage. Sie hat schon aufgehört zu zählen wie oft sie schon dieses Gespräch mit ihm gehabt hat. Auch versucht er ihr immer wieder zu entlocken, was vorgefallen ist, doch Kiki würde Darkwing Duck nie verraten, das ist sicher. Das ist schon immer so gewesen und das wird sich nicht ändern, auch wenn sie nicht mal weiß, ob Eddie jemals wieder wach werden würde. Hiermit hat sich das Gespräch für sie auch erledigt. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, steht sie auf und geht. Es ist gerade mal Vormittags, als sie das Zimmer betritt. Seit dem Unfall hat sie ihn keinen Tag mehr verlassen. Tag und Nacht ist sie an seiner Seite und das schon seit vier Wochen. Kiki setzt sich zu ihm ans Bett und seufzt. „Ach Paps, Ich war gerade wieder bei meinem Lieblingsarzt, Herr Dr. ‚Jetzt-erzähl-mal-was-passiert-ist’. Du weißt schon wen ich meine“, fängt sie genervt an zu berichten. „Irgendwie hab ich das blöde Gefühl, dass die wollen, dass ich die Maschinen ausschalten lasse. Erzählen mir immer wieder von den Folgen. Bla bla bla. Pah, da können die aber lange warten. Gut, du hast ordentlich was abbekommen, dass sieht man ja auch, aber du wärst ja nicht Darkwing Duck, wenn du nicht immer wieder aufstehen würdest oder?“, scherzt sie rum, beziehungsweise versucht sie es, denn plötzlich verstummt sie. Sie schaut Eddie an, so als ob sie auf eine Antwort von ihm wartet. In Wirklichkeit tut sie das auch immer und wie in den letzten 30 Tagen bekommt sie keine. Das er einfach nur daliegt und nicht mit ihr redet, daran zerbricht die taffe Ente jedesmal. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und der Teen greift nach seiner Hand. Immer wieder denkt sie an die letzten Tage zurück, welche alles andere als harmonisch zwischen den beiden gewesen sind. „Du stehst doch auf oder Paps? So wie du es immer getan hast“. Wieder guckt sie ihn erwartungsvoll an. Keine Reaktion. „Gott Paps, das tut mir alles so schrecklich leid“, schluchzt sie nun und hält seine leblose Hand fester. „Du wolltest nur Zeit mit mir verbringen, so wie früher, und ich hab mich voll abgekapselt von dir. Dann der Streit... alles was ich gesagt habe tut mir unendlich leid... Ich hätte dir auch selber von Tim erzählen können... ich... bitte komm einfach zurück. Ich brauche doch meinen Helden“, weint sie bitterlich. Gleichzeitig umschließt sie mit beiden Händen, seine und lässt ihren Kopf darauf sinken. Dabei weint sie sich langsam in den Schlaf. Erschöpft von der ganzen seelischen Anstrengung. ~Kiki: „Ich kann nicht schlafen. Kannst du mir ein Schlaflied vorsingen? Großvater hat das auch immer gemacht.“ Darkwing: „Ok, dann sing‘ mir es einmal vor, damit ich es dir vorsingen kann.“ Kiki: „Ok. ‚Schau, mein Schatz, mach die Äuglein zu. In deinem Herz glänzt ein Regenbogen. Gelb und Blau, dann Rot, zweimal Lila, Blau, Lila und Grün und dann Gelb‘.“ Darkwing: „Der Text ist nicht gerade lyrisch. Lass mich mal. ‚Schlaf jetzt ein, leg dich zur Ruh, vergessen sind Kummer und Sorgen in nu. Ich bin da, vertreib die Gefahr. Jetzt träum süß und schlaf gut. Bis morgen. Ich bin da, vertreib die Gefahr. Jetzt träum süß und schlaf gut. Bis morgen.‘“~ ~Kiki: „Wie soll ich je in deine Fußstapfen treten, wenn du mich jedes Mal bestrafst, wenn ich einen halbstarken Möchtegern vermöble?“ Darkwing: „Du? In meine Fußstapfen? Nun mach mal halblang! Zum Fluch der halben Welt wirst du früh genug, wenn du in die Pubertät kommst.“~ ~Darkwing: „Ah, endlich mal jemand mit korrektem Geschmack... äh... Kiki? Wieso... läufst du rum wie ich?“ Kiki: „Na, warum wohl, Paps? Weil du mein Held bist.“~ ~Darkwing: „Kiki... Kind... nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Den Triumph dürfen wir Bulba nicht gönnen! Du warst es doch... du hast mich überhaupt dazu gebracht, als Darkwing zurückzukehren. Du warst immer meine große Inspiration! Dein Mut. Dein Kampfgeist. Dich an meiner Seite zu haben hat mich unaufhaltsam gemacht. Du warst immer mein Superheld.“ Kiki *hustet*: „Gleichfalls... Paps.“~ Er spürt die Wärme die seine rechte Hand umschließt. Er spürt die Berührung die diese umgibt. Er merkt ein gleichmäßigen Atem auf seinen Federn. Er will die Augen öffnen, doch so wirklich wollen ihm seine Lider noch nicht gehorchen. Auch will er was sagen, aber es kommt nichts raus. Aufgeben ist keine Option für den Alleinerziehenden. Er versucht irgendwas zu rühren. Irgendwas zu sagen, bis es ihm gelingt. „K...K...Ki...Kiki...“, kommt nur schwach über seinen Schnabel. Er weiß nicht mal ob sie anwesend ist, geschweige denn wo er überhaupt ist. Es ist die erste Ente an die er bewusst denkt und die er so gern wiedersehen möchte. Keine Antwort kommt. Eddie gibt nicht auf und versucht es weiter. Mit höchster Konzentration bekommt er es hin, das sich ein Finger regt, was seine Tochter dann auch spürt, da sie mit ihren Kopf auf seiner Hand liegt. Sie öffnet träge die Augen und hebt ihr Haupt. Hat sich da was gerührt oder hat sie sich das nur eingebildet? Auf einmal erblickt sie das unglaubliche. Sein Schnabel bewegt sich. „K...Kiki...?“, wiederholt er, was die Rothaarige sofort berührt. Wie auf Knopfdruck fließen ihr Tränen übers Gesicht, nur das es sich diesmal um Freudentränen handelt. Sie hebt leicht seine Hand hoch, legt ihre darunter und seine wieder darauf, damit er sie besser ertasten kann. „Ja Paps, ich bin hier“, bestätigt sie ihm ihre Anwesenheit, gerührt und erleichtert. Ihre Augen verlassen sein Gesicht dabei nicht. „A...Auf...Auf...Aufgestan...den“, stottert er leise und drückt dabei leicht ihre zarte, weiche Hand. „Ja das bist du, Paps“, schluchzt sie etwas lauter. „Ich wusste du kannst das“, hängt sie noch hinten dran und schmiegt seine Hand an ihre Wange. Dem Held entfährt ein leichtes Lächeln, bevor er sich wieder nicht mehr regt. Das einzige was bleibt, ist der leichte Druck, den Kiki noch immer an ihrer Hand merkt. In diesem Moment klopft es an der Tür und die junge Ente bittet den Besuch rein. Es sind Alfred und Tim. „Hey Kiki wir haben di...“, fängt Alfred in seinem Eifer an und will ihr die Aufgaben der Schule geben. Als er allerdings sieht, dass sie weint, stoppt er sofort. Leider mussten ihre Freunde sie in letzter Zeit öfters so sehen. Ruhig und einfühlsam geht der Skater zu ihr. „Hey Muffin, das wird schon wieder. Glaub mir“, hat er die Absicht seine Freundin zu beruhigen, guckt dann aber in ein strahlendes Gesicht. „Er ist wach gewesen. Er hat meinen Namen gesagt! Meine Hand hält er auch noch schwach“, übermittelt sie freudig die guten Neuigkeiten. „Oh mein Gott, dass sind ja mega gute Nachrichten“, freut sich Tim gleich mit. „Ich hole sofort Dr. Quack-Salber“, sagt der junge Erpel nicht zweimal und macht sich sofort auf den Weg zum Chefarzt. Alfred hingegen bleibt im Zimmer und legt einen Haufen Arbeitsblätter auf den Tisch, welcher sich im Zimmer befindet. Dann geht er auf das Krankenbett zu und entnimmt die Akte, die am Fußende hängt. Blitzschnell analysiert er alles und vergleicht es mit den aktuellen Werten auf den Monitoren. „Wow, die Werte deines Vaters sind schon besser geworden. Das ist großartig, Kiki“, freut sich auch der langjährige Freund und Nachbar der Rothaarigen. „Das ist es wirklich. Bald kann er wieder nach Hause“, blickt sie positiv in die Zukunft. Seine Reaktion hat ihr neue Hoffnung gegeben, die sie schon fast verloren gehabt hat. „Ich glaube aber, dass das noch dauern könnte. Je nachdem wie groß die Folgeschäden sind“, bleibt Alfred noch realistisch, darf man die Verletzungen Darkwings nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Vielleicht wird er es nicht mal zu unseren Abschluss hier raus schaffen“, bedauert ihr bester Kumpel, während er die Krankenakte schließt. „Ich glaube ich habe lieber einen Abschluss ohne Paps, anstelle eines Lebens ohne Paps“, sagt sie ruhig und blickt lächelnd zu ihrem Vater. „Da hast du vollkommen Recht“, bestätigt er mit seiner nasalen Stimmlage. „Wir sollten Quack Bescheid geben“, fällt ihr ein, aber der Brillenträger winkt einfach ab. „Der ist schon längst hier“, „Und unten in der Kantine“, errät Kiki sofort und verdreht dabei die Augen. Daraufhin fangen beide an zu lachen. Ist das so typisch für Quack, der gefühlt immer am essen ist. Dann kommt Tim auch wieder, mit dem Chefarzt im Schlepptau. Auch seine Mutter ist mit dabei. Sie selbst arbeitet als Ärztin in diesem Krankenhaus. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie in diesem Fall auf den laufenden bleibt. „Das sind ja sehr gute Nachrichten die uns da gerade erreicht haben“, fängt er an und tut dann genau das Gleiche, was Alfred ein paar Minuten zuvor getan hat. Einen Vergleich der Werte. „Er hat gesprochen sagst du?“, hinterfragt Tim’s Mutter. „Ja genau. Er sagte meinen Namen und das Wort ‚aufgestanden’“, bestätigt die junge Ente. „Wie hörte er sich an?“, fragt sie weiter. „Schwer zu sagen bei zwei Wörtern. Ich würde sagen so wie immer. Seine Stimme war etwas schwach, natürlich“, gibt Kiki brav Auskunft. „Hmm, das hört sich schon mal gut an. Das Sprachzentrum funktioniert anscheinend noch sehr gut“, zieht sie daraus und macht dabei den Pupillentest, mit einer kleinen Taschenlampe. Anschließend steckt sie diese wieder in ihre Brusttasche. „Dr. Quack-Salber könnte ich einen Moment mit den Kindern haben?“, wendet sie sich an ihren Kollegen, der von der Krankenakte aufschaut. „Ja sicher doch. Ich komme zum Dienstschluss nochmal vorbei, Fräulein Erpel“, gibt er noch Bescheid und hängt sie Kladde wieder an das Bett. Ohne weitere Worte verlässt er das Zimmer. Alle schauen ihm hinterher und als die Tür ins Schloss fällt, widmet sie sich den Teenies. „Kinder, wollt ihr mit nicht endlich verraten was da passiert ist?“, kommt nun die nächste damit um die Ecke. Für Kiki ist das auch vollkommen nachvollziehbar, ist ihr Sohn damit verwickelt gewesen. Während Tim ein genervtes ‚och Moooom‘ hinaus seufzt, versucht die Rothaarige die Geschichte weiterhin geheim zu halten. Auch wenn es ihr schwer fällt. „Veronica, ich kann dich sehr gut verstehen, glaub mir, aber ich kann es dir nicht erzählen. Lass Paps die Chance, es selber zu erklären, ok?“, schlägt sie vor. Ihr muss berichtet werden, alles andere wäre unfair ihr gegenüber. Veronica atmet resignierend ein und aus. „Ok, Kiki. Ich lass euch das nochmal durchgehen und hoffe das dein Vater endlich mal reinen Wein einschenkt“. „Kann ich denn noch irgendwas für ihn tun?“, möchte Kiki noch wissen und hofft auf ihren ärztlichen Rat. „Oh ja, ganz viel. Rede weiterhin mit ihm. Also natürlich könnt ihr das alle machen. Lass ihn wissen das du da bist. Du tust ihm mit Sicherheit gut. Nutz das gut“, gibt die Ärztin ihr einfache Tipps und hofft dabei natürlich, dass Eddie wieder schnell gesprächig wird. „Danke, Veronica“, sagt die junge Ente noch ruhig und lächelt dabei. „Und was macht ihr jetzt noch?“, möchte die Mutter vom Skater noch wissen, bevor sie zum nächsten Patienten wechselt. „Hausaufgaben und Übungen mit Kiki, Frau Buntflügel“, klärt Alfred sie in aller Höflichkeit auf. „Ach Alfred, ich hab dir doch schon mal gesagt, dass du mich ruhig ‚Veronica’ nennen kannst“, lächelt sie ihn an. „T...tut mir leid“, entschuldigt sich der Brillenträger etwas beschämt. „Na dann Kinder, wenn was ist, lasst mich anpiepen“, zwinkert sie ihnen zu und geht dann. Die drei Teenager machen sich dann ans Werk, auch wenn es ihr schwer fällt ihren Vater loszulassen. Lange alleine ist er aber nicht, kommt Quack endlich aus der Kantine. Nachdem er sich die aktuellen Neuigkeiten eingeholt hat, setzt er sich, sehr gut gelaunt, ans Bett und berichtet seinem Kumpel, wie die letzten Tage so gelaufen sind. Der Erpel hat an diesem Tag nichts mehr gesagt, beziehungsweise sich gerührt. Er muss wieder eingeschlafen sein und wie alle ihn so kennen, schläft er nicht gerade wenig. Der nächste Tag ist schon lange angebrochen und Tim ist alleine im Zimmer bei Eddie. Er sitzt lässig auf dem Stuhl. Seine Beine sind über Kreuz und lagern auf dem Fußende des Bettes. Auf seinem Schoß hat er einige Arbeitsblätter liegen und in der rechten Hand hält er einen roten Fineliner, den er zwischen Zeige- und Mittelfinger auf- und abwippen lässt. In diesen Moment wird Eddie wieder wach. Bevor der Held überhaupt was sagt, versucht er nochmal seine Lider zu öffnen und diesmal gelingt es ihm auch. Das Tageslicht macht es ihm aber schwerer, da es zu doll blendet. Er kann nur eine verschwommene Silhouette erkennen. „Kiki?“, fragt er nach ihr mit schwacher und leiser Stimme, während sich seine Pupillen langsam an das Licht gewöhnen. „Oh hey, Herr Erpel! Hier ist Tim“, gibt der Teen sofort Antwort und setzt sich blitzschnell aufrecht auf den Stuhl. Gemächlich schärft sich sein Sehvermögen, der Schlafzimmerblick bleibt dennoch. „Wo...wo ist Kiki? Geht’s ihr...ihr gut?“, erkundigt sich der Familienvater sofort. „Nach gestern geht’s ihr blendend, nachdem sie vier Wochen um Sie gebangt hat. Gerade ist sie mit meiner Mutter unterwegs, um ein Ballkleid oder einen Anzug zu besorgen. Bei ihr weiß man ja nie so genau“, lacht Tim zum Schluss leicht. Das bringt Eddie zum Schmunzeln, weiß er ganz genau was der junge Erpel meint. „Sie hat mich gebeten hier zu bleiben. Nebenbei korrigiere ich ihre Matheaufgaben, wobei ich da eh nichts finden werde“, scherzt der Skater und lacht wieder. „Sie...hat bald...ihren...Abschluss?“, hakt der Held nach, wird ihm jetzt erst so richtig klar, wie lange er im Koma gelegen haben muss. „Genau und sie tut alles dafür“, bestätigt der Teen und schaut dabei rüber zum Besuchertisch, auf dem man einen Haufen Bücher erkennen kann. Der Alleinerziehende folgt Tim‘s Kopfbewegung und sieht diese auch gerade so über seinen Bettrand. „Kiki lernt...freiwillig...für...für die Schule?“, kann er es kaum glauben was er da hört. „Wissen Sie, Herr Erpel, niemand konnte sagen ob sie jemals wieder aufwachen werden. Egal wie es ausgegangen wäre, Kiki wollte Sie stolz machen. Schließlich weiß sie wie wichtig Ihnen die Schule ist. Dennoch wollte sie Sie nicht alleine lassen, weswegen wir sie alle unterstützen. Alles wurde mit der Schule abgeklärt und genehmigt. Bei Ihnen zu bleiben ist ihr unheimlich wichtig gewesen und wir wissen ja alle wie hartnäckig Kiki sein kann“, grinst der Skater wieder, nachdem er alles erklärt hat. „Es ist alles andere als leicht für sie gewesen. Sie können stolz auf sie sein“, führt er fort und setzt dann ein warmes Lächeln auf. „D...das bin ich...unheimlich“, lächelt auch der Vater warmherzig. „Und dann öffnen Sie zum ersten Mal wieder die Augen und sehen mich, anstatt Ihrer Tochter“, fällt ihm just auf. Kann er sich denken, dass er sich über seine Tochter viel mehr gefreut hätte. „Um ehrlich...zu sein...freut es mich...dich...dich zu sehen, Kleiner“, kommt ihn über den Schnabel, was den jungen Erpel sichtlich erstaunt. „Und...Bitte nenn‘ mich doch...Eddie“, bietet er ihm dann auch endlich das ‚du‘ an. „Sehr gern‘ Eddie“, freut er sich sehr darüber, scheint das Eis endlich gebrochen zu sein, zwischen den beiden. „Ich danke...dir...für deine bedingungslose...Unter...Unterstützung. Du hast...dein Herz am...recht...rechten Fleck und...Mumm hast du auch. Ich gl...glaube meine Kiki...ist bei dir in sehr guten...Händen“, springt der eigentliche Egomane über seinen Schatten, bedankt sich bei seinem Schwiegersohn und gibt somit seine Tochter frei. „Es war mir eine große Ehre, Darkwing Duck“, nickt Tim, geehrt, ab. „Eins...interessiert mich...noch...“, fällt ihm da noch eine Frage ein und der Teen ist ganz Ohr. „Wo...woher kannst du...so...so gut schießen?“. „Naja, eigentlich kommen wir aus einem naheliegenden Dorf. Ich bin mit meinem Vater früher immer jagen gewesen. Daher der gute Umgang mit Pfeil und Bogen. Er hat mir alles, was ich wissen musste, beigebracht. Als er bei einem Unfall starb, sind wir hier hin gezogen. Ich weiß leider was es heißt seinen Vater zu verlieren, umso froher bin ich, dass ihr das erspart bleibt... Bis jetzt. Risikofrei ist dein Job ja nun nicht wirklich“, erklärt der Skater. „Das...das mit deinem Vater...tut...tut mir leid“, bekundet er sein Beileid, wusste er bis gerade eben nicht, das seine Mutter auch alleinerziehend ist. „Ist schon ok. Man lernt irgendwann damit klar zu kommen, aber realisieren wird man es glaube nie.“, lächelt er verschmitzt. „Der Spruch ‚Stille...Wasser...sind tief‘ passt bei...dir sehr gut“, merkt Eddie an. Doch so langsam merkt er, wie ihm erneut Müdigkeit überkommt. Das alles hier ist noch sehr anstrengend. Das fällt auch dem Teenager auf und reagiert dementsprechend. „Ruhen Sie...Ähm ich meine ruh’ dich besser weiter aus. Ich glaube Kiki wird sich freuen, wenn du heute noch ein Pläuschen mit ihr halten kannst“, sagt er verständnisvoll. Mit seiner restlichen Kraft, macht Eddie langsam seinen Daumen hoch. Anschließend fällt er relativ schnell wieder in den Schlaf. Tim macht sich dann wieder diszipliniert daran, ihre Aufgaben zu kontrollieren. Am frühen Abend sind auch Veronica und Kiki wieder vor Ort. Tim sitzt immer noch am Bett und isst gerade etwas. Als er die zwei realisiert, reagiert er sofort. „Hey Muffin, was gefunden?“, murmelt er mit vollem Schnabel und kaut dann weiter. „Japp“, antwortet sie nur lapidar. „Und wo ist es?“, schaut er sie suchend an, kann er keine Tüte erblicken. „Zu Hause. Muss doch erst noch gewaschen werden“, erklärt sie ihm. Auf diese Aussage muss ihr Freund die Augenbraue hochziehen. „Seit wann weißt du denn wie die Waschmaschine funktioniert?“, „Seit heute“, zickt sie spaßig zurück. „Ich habe sie ihr eingestellt. Quack hängt es später dann auf“, mischt sich Veronica mit ins Gespräch ein und setzt sich für einen Moment an den Besuchertisch. „Schade, ich hätte es gern gesehen. Kleid oder Anzug?“, wächst seine Neugier immer weiter. Seine Freundin gingst gehässig während sie auf den Skater zugeht. „Das sage ich dir nicht“, schnäbelt sie ihn im Anschluss. „Ach komm schon!“, bettelt er weiter, was sie zum Lachen bringt. „Du wirst es doch sehen“, zwinkert sie ihm zu und klaut ihm eine Krokette vom Teller. „War Paps heut schon mal wach?“, erkundigt sie sich über ihren Vater. „Oh ja! Er hat heute mit mir geredet und hatte die Augen dabei geöffnet“, berichtet er und guckt dabei in Kiki‘s funkelnden grünen Augen. „Er hat dich dabei angeguckt?“, kann sie es kaum fassen und selbst die Doktorin, die gleich ihre Nachtschicht antreten muss, staunt nicht schlecht. „Wenn ich es dir doch sage“, lächelt er sie an, würde er sie bei sowas nie verarschen. „Wir hatten einen kleinen Smalltalk. Lang‘ ging er allerdings nicht. Es muss wohl sehr anstrengend für ihn sein“, erzählt Tim weiter. „Das ist es mit Sicherheit. Wahnsinn wie schnell sich sein Zustand bessert und er bewusst alles wahrnimmt“, kommt von der Doktorin. „Spätestens wenn Paps philosophiert und meckert, ist er wieder ganz der Alte“, kann Kiki endlich wieder lachen. „Ich hoffe ihr redet heute nochmal miteinander“, sagt Tim und nimmt den letzten Bissen zu sich. „Und ich hoffe das er mal Licht ins dunkle bringt“, meint Veronica ernst und erhebt sich dann vom Stuhl. „Ok Kinder, ich muss jetzt zur Schicht. Bleibst du hier, Schatz?“, möchte seine Mutter noch wissen, bevor sie das Zimmer verlässt. „Ich fahre gleich, wenn’s ok ist, Kiki. Sei mir nicht böse, aber zu zweit in diesem kleinen Krankenbett ist echt unbequem. Gerade mit deinem unruhigen Schlaf“, kneift er seine Augen zusammen, bei dem Gedanken an das ungemütliche Bett. Davon mal abgesehen will er nicht wissen wie Eddie reagieren würde, wenn er das sehen würde, auch wenn er ihn jetzt viel mehr vertraut. „Ja, geh du nur“, scherzt die Rothaarige und knallt sich dabei auf das besagte Bett. Das shoppen ist zwar eine schöne Abwechslung gewesen, aber hat es sie ganz schön fertig gemacht. Der Skater geht zu ihr, beugt sich über ihr Gesicht und stützt sich mit seinen Händen rechts und links neben diesem, ab. „Ich drücke dir die Daumen das er nochmal wach wird, Muffin. Ich liebe dich“, sagt er leise und schnäbelt sie zart. Dann erhebt er sich und geht zu seinem Rucksack. Dort packt er ihre Hausaufgaben ein, damit er sie am nächsten Tag abgeben kann. „Wenn was ist, dann ruf mich einfach, Kiki“, gibt ihre Schwiegermutter in späh noch Bescheid und verschwindet dann zusammen mit ihrem Sohn. Die Rothaarige atmet etwas lauter aus und dreht ihren Kopf zu ihren Vater. Keine Reaktion. Sie entschließt sich aufzustehen und schon mal in ihre Schlafsachen zu schlüpfen. Anschließend legt sie sich wieder ins Bett und macht den Fernsehen an. Dieser läuft eher nebenbei, guckt sie mehr auf ihren Lernstoff, anstatt auf die Matschscheibe. Steht die Abschlussprüfung bereits vor der Tür. Zugegeben ist es ihr schwer gefallen überhaupt was aufzufassen, aber heute geht ihr alles leichter von der Hand. Einige Zeit vergeht. Die Sonne ist schon fast vom Horizont verschwunden und taucht den Himmel in ein zartes rosarot. Die Leselampe hat die junge Ente bereits auch anschalten müssen. Ohne das sie es mitbekommt, ist ihr Vater aufgewacht und hat seinen Kopf zu ihr gedreht. Er beobachtet sie erst und ist froh, dass er sie wieder sehen kann. Er lächelt zufrieden, während sie in dem Buch versunken ist. „Das...das ich erst...fast den Löffel...ab...abgeben muss, damit...du mal freiwillig...in...in...deine Bücher guckst“, scherzt er. Kiki reagiert sofort und guckt ihn mit großen Augen an. Sie zögert gar nicht lange und springt von ihrem Bett herunter. Das sie dabei das Buch auf den Boden schmeißt, ist der temperamentvollen Ente mehr als egal. „Paps!“, platzt ihr etwas lauter vor Freude heraus. Ohne weiter darüber nachzudenken, wirft sie sich, so gut es geht, um seinen Hals. Der Held hustet etwas auf und seine Tochter lässt sofort von ihm. „H...hey, nicht so stürmisch, Schatz“, „Tut mir leid, Paps. Ich bin nur so unheimlich glücklich. Ist auch alles gut bei dir?“, erkundigt sie sich. „B...bis auf die Schmerzen, is... ist alles super“, grinst Eddie sie an, doch seine junge Ente schaut ihn weiterhin besorgt an. „Soll ich jemanden holen, wegen deinen Schmerzen?“. Der Erpel lacht leicht. „Sonst...habe ich mir immer von dir anhören müssen, das...das ich mich nicht so anstellen sollte“. Da hat er definitiv recht mit, doch dieser Satz ist ihr nicht mal ansatzweise in den Sinn gekommen. Sie sieht ihn dort liegen mit all den Verbänden an Kopf und Armen. Von denen die man nicht auf Anhieb sieht mal ganz zu schweigen. Ungewollt schießen ihr Tränen in die Augen. Eddie schaut besorgt. „Was ist, Kleines?“, fragt er sie ernst. Kennt er sie so gar nicht. Sonst ist sie immer taff und aufgedreht. Einfach stark, doch Kiki wirkt auf ihn, als wäre sie gebrochen worden. „Ich hätte dich fast verloren...ich...ich will mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn du nicht mehr aufgewacht wärst. Wie ein Leben ohne dich gewesen wäre, Paps“, schluchzt sie. „Aber...ich bin aufgewacht. Es wird alles wieder...g...gut“, beruhigt er sie. Dabei nimmt er all seine Kraft zusammen und hebt langsam seinen linken Arm. Als er von selber ihre Wange berührt, weint sie etwas stärker. Diese lauwarmen Salztropfen versinken in den Feder Eddie seiner Hand. Sorgenvoll schaut er sie an. Der Held kann die Last, die der jungen Ente von der Schulter fällt, gänzlich sehen. Denn das sind gerade Tränen der Befreiung. Befreiung von dem Ungewissen, vor dieser sie wochenlang gestanden hat. Seine Wärme und seine Worte holen die Rothaarige wieder etwas zurück. „Oh man ey, diese scheiß Teenagerhormone“, lacht sie etwas auf und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Auch Darkwing lacht leicht. Hört sich das schon eher nach seiner Tochter an. „Ich bin froh...das euch Kindern nichts...passiert ist. Das...das hätte ich mir nie verziehen“, sagt er und guckt sie liebevoll an. „Versprich mir das du das nie wieder machst. Ich möchte nicht das so eine Explosion der Anfang und das Ende zwischen uns beiden ist“, äußert sie ihre Angst und versucht dabei zu lächeln. „Na...naja...das ist nun mal das Berufs...risiko“, kann er ihr das nicht versprechen, sieht er die Sache realistisch. „Ich weiß, aber ich dachte ich versuch‘s mal“, lacht sie etwas. „Au...außer ich häng‘ das Cape an...an den Nagel und...fange wieder bei den...Quackwerken an“, schlägt er ihr vor, woraufhin Kiki sofort mit den Kopf schüttelt. „Bitte nicht noch einmal, Paps“. Die zwei lachen gemeinsam los, denken sie gleichzeitig an die Zeit zurück, als Eddie einen normalen Job gehabt hatte und sein Heldendasein auf Eis gelegt hatte, aufgrund von Fiesoduck und dem dadurch erhöhten Risiko für Kiki. Wie furchtbar das doch gewesen ist, ist Eddie nur noch ein deprimierter Erpel gewesen. Gott sei dank hat die Rothaarige den Schrecken der Nacht damals wieder zurückgeholt und auch ihren treuen Gefährten Quack. Vater und Tochter sind schon immer für einander da gewesen und das sind sie heute auch noch. „Apropos...wenn ich daran so zurück...denke...was...was ist mit Fiesoduck passiert?“, hakt er nach, möchte er schon gerne wissen ob die Aktion was gebracht hat. „Ich weiß es leider nicht. Wir haben mehrmals bei S.H.U.S.H. nachgefragt...“, „Bei S.H.U.S.H.?“, unterbricht er seine Tochter verwundert, kann er sich keinen Reim daraus machen, was die Organisation damit zu tun hat. „Wir haben sie kontaktiert nach der Explosion. Ich...ich wusste einfach nicht was ich tun sollte, schließlich musste deine Identität geschützt werden. Als ich Direktor Ganter kurz und so gut es ging alles erklärt hatte was dir passiert ist, zögerte er nicht lange und schickte sofort Einsatzkräfte los. Dich zu bergen war ihre erste Priorität. Erst danach suchten sie nach Fiesoduck, doch keine Spur von ihm“, erklärt sie ihn und der Held ist mehr als verblüfft darüber, dass sie in dieser schwierigen und heiklen Situation noch an seine Identität gedacht hat und diese somit weiterhin bewahrt hat. „Ich bin echt...stolz auf...auf dich, Kiki. Dennoch glaube ich das...sich dieser...ganze Auf...Aufwand nicht gelohnt hat. Ich b...bin fest davon überzeugt, dass...er noch...l...lebt“, lässt er ernst verlauten. „Hmmm...die Befürchtung hab ich leider auch“, stimmt die junge Ente ihm zu. Auch wenn Darkwing‘s Aktion ein Radikalschlag gewesen ist, ist sein Doppelgänger nicht einfach klein zu kriegen. „Egal! Soll er es doch nochmal versuchen. Bei unserem Team wird er es in Zukunft schwer haben“, zwinkert sie ihm zuversichtlich zu. Unglaublich woher sie diese positive Energie immer her nimmt, die nicht nur sie selber, sondern auch andere motiviert. „Es...es tut mir übrigens...Leid, dass ich mir Info...Informationen über Tim eingeholt habe. Ich meinte...das nun wirklich nicht...böse... Ich...ich...“, er stoppt kurz und guckt sie an. Nachdem er kurz seinen Satz geordnet hat, führt er fort. „Du bist halt...alles was ich habe...und dafür wollte ich doch nur das Beste“, entschuldigt sich Eddie für sein Fehlverhalten und ist dabei offen und ehrlich. Kiki setzt ein warmes Lächeln auf. „Mir tut der ganze Streit auch unheimlich leid. Ich hätte es dir einfach erzählen sollen. Vielleicht wärst du dann anders drauf gewesen“, zeigt sie auch Reue. Kurze Stille kehrt ein, bis Darkwing diese dann bricht. „Nein, ich glaube nicht“, „Ich auch nicht“. Plötzlich lachen beide wie auf Knopfdruck. „Aber ich hätte dir alles erklären können und ich hätte es machen sollen“, sieht der Teen ihren Fehler ein. „Das br...brauchst du nun nicht mehr. T...Tim ist ein toller Erpel. Du hast...eine sehr...gute Wahl getroffen, Kleines“, gibt er endlich zu und legt seine linke Hand auf seine Brust, um diese etwas Ruhen zu lassen. „Danke, Paps“, ist sie sichtlich froh, dass dieses fatale Streitthema endlich Geschichte ist. Dann guckt sie ihn mit etwas größeren Augen an. „Da fällt mir ein: Tim‘s Mutter Veronica will noch mit dir reden“. Der Held guckt fragend, was Kiki zum aufklären bringt. „Sie will wissen was passiert ist. Warum ich eine Stichwunde hatte und ihr Sohn gebrochene Rippen“. „Hat S.H.U.S.H. keine...simple Geschichte geliefert?“, ist er verwundert, denkt er das alles geklärt wäre. Das Kopfschütteln seiner Tochter macht ihn etwas wütend. „Tse, die haben auch schon mal bessere Arbeit geleistet“, zischt er. „Hör zu Paps, Veronica kannst du vertrauen. Sag ihr einfach die Wahrheit“, bittet sie ihren Vater. Auch will sie sie nicht mehr anlügen müssen. „Ich...ich kann ihr doch nicht einfach...sagen wer ich bin...ich..“, „Bitte Paps“, fleht sie weiter und setzt dabei einen wehleidigen Blick auf. „Und bei dem nächsten...Freund...soll ich dann auch wieder die...die Karten auf den Tisch legen. Wer weiß ob...du ewig mit Tim zusammen sein wirst“, ist er skeptisch und sucht nach passenden Kontra Argumenten. Kiki zieht eine Augenbraue hoch und guckt ungläubig. „Meinst du das Theater mach ich mit dir nochmal mit?“, stellt sie ihm eine Fangfrage. Darkwing seufzt laut. „Sie verdient die Wahrheit. Er ist schließlich ihr Sohn“, gräbt sie weiter in dem Thema herum. „Mach‘ mir nur ein schlechtes Gewissen...ich...denke drüber nach, ok?“, schlägt er vor und die Rothaarige begrüßt die Entscheidung. „Danke Paps“, lächelt sie und gibt ihm einen Kuss auf seine Stirn. „Ich werde mich mal auf‘s Ohr hauen. Der Tag war irgendwie anstrengend“, gähnt sie und stellt sich auf. „Hast du denn...was...gefunden? Tim erzählte mir...wo du warst“, möchte er wissen und guckt ihr noch hinterher, während sie schon auf den Weg Richtung Bad ist. „Oh ja. Es ist zu Hause. Du wirst es ja sehen, wenn es soweit ist. Ähm, möchtest du noch Glotze gucken oder soll ich ihn ausmachen?“, lenkt sie schnell ab, bevor sie sich noch verplappert. Will sie doch ihn und Tim damit überraschen. „Mach ruhig aus... Ich werde...eh gleich wieder einschlafen“, gibt er ihr als Antwort. „Kann ich dir sonst noch was gutes tun, bevor ich ins Bett gehe?“, bietet sie wohl für heute das letzte Mal ihre Dienste an. „Könntest du...vielleicht doch eine Schw...Schwester holen wegen der Schmerzen?“, fragt er und grinst verschmitzt. „Ach was, Paps. Stell dich doch nicht so an“, scherzt sie. Das entsetzte Gesicht bringt den Teen zum Lachen. „Scherz, Paps. Ich hole eben jemanden“, tut sie ihm den Gefallen und geht dann. Der Abend geht dem Ende zu. Während Kiki sofort in den Schlaf versinkt, wartet Eddie noch auf die Wirkung der Schmerzmittel. Dabei schaut er raus in die Nacht. Der sichelförmige Mond hängt hoch am Nachthimmel, umzingelt von tausenden von Sternen. Der Held seufzt leise. Was wäre er gern dort draußen und würde seiner Arbeit nachgehen. Die Sehnsucht ist groß und das obwohl er bei seinem letzten Fall fast gestorben wäre. Er dreht seinen Kopf in Richtung seiner Tochter. Er muss so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen. Schneller als sein Erzfeind. Er ist dort draußen irgendwo, lebendig. Das spürt er einfach. Bei all den Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen, werden seine Lider immer schwerer. Die Mittel scheinen langsam zu wirken und begleiten ihn sanft in den Schlaf. Der nächste Morgen fängt sehr ruhig an. Kiki hat ihm extra die Fernbedienung auf den Bauch gelegt, damit er diesen nach Wunsch anschalten kann. Selber ist sie nicht da. Musste sie mal an ihrer Schule vorbeischauen. Der Superheld macht dann auch sofort den Fernseher an, nachdem er langsam erwacht ist. Wie nicht anders zu erwarten, ist sein erstes Ziel der örtliche Nachrichtensender. Glücklicherweise schien die Nacht ruhig verlaufen zu sein. Ein Klopfen an der Tür reißt ihn aus dem Programm. Zum antworten kommt er erst gar nicht, da wird die Tür schon geöffnet und jemand tritt hinein. Gespannt guckt er in die Richtung und erblickt eine schlanke, gut aussehende Ente, auf schwarzen hochhackigen Schuhen. Das Kleid welches sie trägt ist auch schwarz, eng anliegend und endet etwas über ihren Knien. Darüber fällt der Arztkittel recht flatterhaft. Ihre schwarzen Haare hat sie zu einem einfachen Dutt zusammen gebunden und vorn hängen vereinzelt Strähnen, leicht gewellt, herunter. Auf ihren Schnabel trägt sie eine schmale, schwarze Brille, welche sie etwas streng aussehen lässt. Eddie weiß gerade nicht was mit ihm los ist, doch muss er schwer schlucken. „Aaaah Herr Erpel. Sie sind ja wach! Wunderbar. Wie geht es Ihnen?“, fängt sie direkt das Gespräch an, nimmt sich die Akte und schaut dort hinein. „Ähm...gut soweit...“, antwortet er kurz und knapp. „Sie hören sich sehr gut an. Sprache funktioniert fast problemlos, wie es mir scheint. Was machen die Schmerzen?“, hakt sie weiter nach. „Es...es geht. Zur Nacht hin unangenehm“, gibt der Held weiterhin brav Antwort. „Spüren Sie ihre Beine?“, fragt sie und pikst gleichzeitig mit einer Art Nadel in sein linkes Bein. Darkwing zuckt leicht zusammen. „Au! Sind sie wahnsinnig?!“, flucht er. „Nein. Ich bin Frau Dr. Buntflügel“, offenbart sie ihm im ernsten Ton und gefühlsloser Mimik. Kiki‘s Vater reißt seine Augen auf, hätte er nie gedacht, dass diese Ente Tim‘s Mutter ist. „S...sie sind Tim‘s Mutter?!“, „Exakt, Herr Erpel“, bestätigt sie ihm. „Freut mich Sie kennenzulernen“, lacht er verschmitzt. „Und b...bitte nennen Sie mich... Eddie...“, bietet er ihr sofort das ‚Du‘ an, erwartet allerdings nicht das gleiche von ihr. Sie wirkt ziemlich sauer. Doch dann legt sie die Akte nieder und reicht ihm die Hand. Langsam greift er diese und schüttelt sie. „Veronica“, stellt sie sich lapidar vor. Anschließend fackelt die Schwarzhaarige auch nicht mehr lange und macht Nägel mit Köpfen. „So Eddie, jetzt sagst du mir bitte was euch allen passiert ist“. Man sieht ihr an, dass sie auf die Erklärung sehr gespannt ist, verschränkt sie ihre Arme vor der Brust. „Ähm also...es ist so...“, stottert er los. „Ja?“, ist sie weiterhin gespannt und guck ihn, mit ihren grünen Augen, scharf an. „Ich...ich kann es dir nicht sagen“, kann er nicht über seinen Schatten springen. „Eddie, die Kinder hatten Verletzungen und scheinen einiges durchgemacht zu haben. Ich hab das Recht dazu zu erfahren, was mit meinem Sohn passiert ist“, stellt sie klar und lässt nicht locker. Diese Ente scheint eine sehr starke Persönlichkeit zu haben, denn das strahlt sie geradewegs heraus. Der Held schweigt, denkt er an Kiki‘s Bitte. Das lässt ihn dann letztendlich resignieren. „Ok Veronica. Du hast Recht. Es ist so...ich...ich bin Darkwing Duck“, verrät er ihr sein größtes Geheimnis. Stille kehrt ein. Dann kann sich die Ärztin nicht mehr halten und prustet los. „Du bist Darkwing Duck?“, wiederholt sie lachend und guckt in das genervte Gesicht des Helden. „Ja...lach‘ du...du nur, aber es stimmt. Kannst ja Tim...und Kiki fragen, wenn...wenn du mir nicht glaubst“, brummt er. Die Ärztin holt einmal tief Luft, um sich wieder einzukriegen. „Eddie, ich bitte dich. Verarsch mich nicht. Ich meine... du...“, druckst sie herum. „Ja? Sprech‘ dich ruhig aus“, hebt er eine Augenbraue. „Sei mir nicht böse, aber du siehst nicht wirklich nach einen Helden aus“, redet sie weiter, wird dann aber ruhig und denkt an ihre Schwiegertochter. Sie sagte das Eddie es ihr selber erklären soll. Auch erklärt sich gerade die Geheimniskrämerei ihres Sohnes. „Aber...es stimmt“, flüstert sie schon fast. „Natürlich stimmt es. Ich würde dir ja gern eine Vorführung geben, aber ich bin an dieses Bett gefesselt“, klingt er zum Schluss etwas deprimiert. „Tut mir leid das ich dir nicht geglaubt habe“, klingt sie nun ruhig und bereut ihr Gelächter. „Ist schon gut. Irgendwie bin ich‘s ja gewohnt“, murmelt er. „Willst du dich vielleicht setzen? Die Geschichte dauert etwas länger“, bietet er ihr den Stuhl an seinem Bett an. „Ja sicher, gern“, nimmt sie sein Angebot an. Langsam setzt sie sich und Eddie fängt an zu erzählen. Nach einiger Zeit ist die komplette Wahrheit an die Luft gekommen. Veronica ist ihm die ganze Zeit gespannt gefolgt und kann kaum glauben, was ihnen geschehen ist. Darkwing sieht ihr die Fassungslosigkeit an. „Veronica, es tut mir wahnsinnig leid. Ich wollte deinen Sohn da nicht mit reinziehen, aber...“, versucht er sie zu beruhigen, wird von ihr aber unterbrochen. „Aber du konntest Tim nicht davon abhalten. Er ist wie sein Vater, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch. Er ist sehr mutig und hat diesen Beschützerinstinkt. Dann noch Seite an Seite mit seinem größten Idol. Eddie, ich muss dir danken. Du hast auch für meinem Sohn dein Leben auf‘s Spiel gesetzt, um ihn zu retten. Danke“, lächelt sie warm und legt ihre rechte Hand auf seine Linke. Der Familienvater guckt auf diese und dann zu Tim‘s Mutter. „Ich... Keine Ursache. Ich wollte...die Kinder in Sicher...heit haben“. Kurze Zeit verharren sie so, bis die Ärztin sich räuspert und sich rührt. Sie steht auf und das Timing hätte nicht besser sein können, öffnet sich plötzlich die Tür. Er ist Dr. Quack-Salber der zur Visite kommt. „Herr Erpel, die gute Nachricht ist das sie Gespür in Ihren Beinen haben...“, fängt sie wie aus dem nichts an. Eddie runzelt die Stirn, weiß er gerade nicht was abgeht. Die Schwarzhaarige zwinkert ihm kess zu und fordert ihn somit auf, das Spiel mitzuspielen. „Und die schlechte Nachricht?“, stimmt er mit ein. „Sie müssen Ihre Muskeln langsam wieder aufbauen. Sprich neu laufen lernen. Und das ist die Wahrheit“, flüstert sie zum Schluss runter. „Bitte was...?“, hinterfragt er perplex, wusste er von dieser Diagnose bis jetzt noch nichts. „Frau Dr. Buntflügel, ist Ihre Schicht nicht schon längst vorbei?“, guckt der Chefarzt sie skeptisch an, hat sie eigentlich schon lange Feierabend. Davon mal abgesehen ist Eddie nicht mal ihr Patient. „Da haben Sie Recht, aber ich wollte mir selber noch einmal ein Bild von dem Zustand Herrn Erpels machen. Schließlich ist er der Vater meiner Schwiegertochter“, erklärt sie ihren Aufenthalt. „Aha, verstehe“, lässt er nur verlauten. Veronica überlegt kurz und zieht ihren gerade gefassten Gedanken durch. „Dr. Quack-Salber ich möchte den Patienten bitte übernehmen, wenn Sie erlauben“, platzt ihr heraus, weiß sie das Kiki sich absolut nicht mit ihm versteht. „Aber Dr. Buntflügel sie sind auf einer ganz anderen Station tätig“, versteht er nichts mehr. „Ich weiß, aber es ist auch der Wunsch von Fräulein Erpel. Davon mal ab müssten sie sich dann nicht mehr mit ihr rumstreiten“, argumentiert sie weiter zielsicher. Der Arzt seufzt laut, diskutiert er fast täglich mit der aufmüpfigen jungen Ente. „Wenn das für Sie, Herr Erpel, in Ordnung ist?“, fragt er denjenigen, um den es geht. „Ich begrüße die Weiterbehandlung mit Frau Dr. Buntflügel“, nickt er ab. „Ok, wenn das so ist. Ihr Patient, Dr. Buntflügel“, übergibt er seiner Kollegin die ärztliche Akte, die er noch in der Hand hält. „Vielen Dank“, nimmt sie die Kladde entgegen. „Ja dann bin ich hier nun überflüssig“, „Sie sagen es“, stimmt sie ihm, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, zu. Ohne weitere Worte zu wechseln, verlässt der Arzt das Zimmer. „Ich denke du möchtest wieder schnell auf die Beine kommen oder?“, wendet sie sich an den Helden, kann sie sich denken das er so schnell wie möglich wieder durch die Nacht streifen will. „Auf jeden Fall“, guckt er entschlossen. „Tja Herr Erpel, sind Sie bereit für Ihre zukünftige Behandlung?“. „Packen wir es an, Frau Dr. Buntflügel“. Kapitel 8: Die Zeit ist gekommen -------------------------------- Lange hat's gedauert, aber nun ist es soweit. Das letzte Kapitel ist nun online. Ich danke allen Lesern für die Zugriffe und Reviews. Ich hätte nicht gedacht das diese Story Leser finden würde, um so mehr freue ich mich darüber! Vielen vielen Dank :3 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Weitere zwei Wochen vergehen. Kiki, Tim und Alfred haben ihre Abschlussprüfungen hinter sich und Eddie ist weiterhin in täglicher Behandlung. Je nach Schicht meist bei Veronica oder bei ihrer Kollegin Betsy, eine Gans welche schon etwas älter ist als er und Veronica. Was alle sehr freut, ist das der Held zur Zeugnisübergabe mit dabei sein kann. Zu dem Zeitpunkt ist er zwar noch nicht entlassen, aber Tims Mutter hat sich selbstverständlich dazu bereit erklärt auf ihn zu achten, denn so ganz fit ist er doch noch nicht. Auch muss er noch im Rollstuhl sitzen. Das macht er natürlich nicht gern, in so einem Teil verweilen. Ja sicher hätte er sich vor Monaten noch darüber aufgeregt, aber er tut es nur für sie. Für seine Tochter Kiki. Er sieht sie dort auf der Bühne und ist mächtig stolz auf sie. Eddie ist froh darüber das miterleben zu dürfen. Seine Augen werden feucht. Leise versucht er seine Nase hochzuziehen, was seinem Partner allerdings nicht entgeht. „Alles gut bei dir, Eddie?", flüstert er. „Ja sicher...", schnieft er und versucht sich zu beherrschen. „Weinst du etwa?", bohrt Quack weiter nach. „Was? Ich? Nein. Das ist nur mein Heuschnupfen", leugnet er und versucht mit seiner Heuschnupfen Lüge der Situation zu entgehen. Dann wischt er sich die Augen trocken. Der Bruchpilot muss grinsen, weiß er ganz genau das Darkwing noch nie an Heuschnupfen gelitten hat. Auch kann er ganz gut nachvollziehen wie es ihm gerade ergeht. Ihm geht es nämlich nicht anders, hat er die junge Ente auch mit großgezogen. Hat auf sie aufgepasst wenn Eddie verhindert gewesen ist und auch so einige Abenteuer hat er mit ihr erlebt. Bei den Rückblicken muss auch der Pilot ein paar Tränen lassen. Veronica hört das Schluchzen von ihrer Linken und guckt dementsprechend in diese Richtung. Sagen tut sie aber nichts, sondern lässt die zwei in Ruhe. Ein Grinsen kann sie sich dennoch nicht verkneifen. Als alle Absolventen ihre Zeugnisse bekommen haben, werfen diese ihren Doktorhut, für ein besonderes Foto, in die Luft. Nachdem jeder seinen Hut wieder aufgefangen hat, wird die Quaste auf die linke Seite gelegt, als Zeichen der absolvierten Schuljahre. Alle Eltern klatschen und erheben sich nun von ihren Plätzen. Nach und nach bilden sich Trauben aus den einzelnen Familien. Auch Kiki und Tim finden sich bei ihren Eltern wieder. „Herzlichen Glückwunsch, ich Zwei", gratuliert die Alleinerziehende den Teenies und umarmt sie gleichzeitig. „Danke Veronica", kommt von Kiki glücklich und löst sich aus der Umarmung. Die Rothaarige will sich gerade herunter zu ihrem Vater bücken, winkt er ihr Vorhaben bestimmend ab. Die Absolventin guckt fragend, versteht sie nicht warum sie ihn nicht in den Arm nehmen darf. „Nein, nein, nein. Das ist dein Tag, da wird das ordentlich gemacht", sagt er und legt seine Hände rechts und links auf die Armlehnen des Rollstuhls. Die Ärztin weiß auf Anhieb was er vorhat. „Eddie, bist du dir sicher das du das schaffst?", schaut sie etwas besorgt und geht einen Schritt auf ihn zu. „Sicher bin ich mir sicher. Außerdem möchte ich ein Foto wo ich neben ihr stehe und sie nicht neben mir hocken muss", kommt sein Stolz und seine Ehre wieder mal zum Vorschein. Mit den Armen stemmt er sich langsam hoch. Gleichzeitig stellt er seine Füße auf den Boden. Vorsichtig verlagert er sein Gewicht auf seine Beine. So wie er es in dem Aufbautraining immer gemacht hat. Wie auf Knopfdruck eilen Veronica und Quack zu ihm, um ihm zu helfen, doch er schüttelt energisch den Kopf. „Ich... ich schaffe das schon", lässt er angestrengt verlauten. Seine ganze Konzentration widmet er diesem Akt. Was auch belohnt wird, steht er auf seinen, noch schwachen, Gliedmaßen. Seine Hände lässt er langsam von den Lehnen und steht somit aus eigener Kraft. „Oh mein Gott, Paps. Du stehst. Von ganz alleine!", ist Kiki positiv überrascht. Ihn auf seinen Beinen stehen zu sehen macht sie extrem glücklich, sodass sie ein paar Freudentränen vergießt. Er öffnet seine Arme und lädt sie zu einer Umarmung ein. „Darf ich?", ist sie sich etwas unsicher, will sie ihn nicht zum Umfallen bringen. „Komm jetzt her. Lange kann ich das noch nicht", fordert er sie erneut auf. Ohne weitere Fragen geht die Rothaarige vorsichtig auf ihn zu und er schließt sie in seine Arme. Es fühlt sich richtig toll an. So behaglich, warm und geborgen. So wie früher. „Ich bin richtig stolz auf dich, Große", flüstert er ihr ins Ohr, worauf der Teen lächeln muss. Er hat sie das erst Mal ‚Große' genannt und nicht mehr ‚Kleines'. „Danke Paps. Ich hab dich lieb", sagt sie leise zurück. „Ich dich auch". Eine kurze Zeit genießen sie diesen Moment noch, bevor der Held die Stille bricht. „Wir sollten noch schnell Fotos machen. Lange halte ich das wirklich nicht mehr aus", muss er zugeben und drängt ein wenig. „Aber natürlich. Kann ich dich loslassen oder kippst du dann um?", schmunzelt sie etwas. „Ich weiß nicht. Mach am besten langsam", ist er ungewöhnlich ehrlich. Gesagt, getan. Kiki lässt ihn gemächlich los und stützt ihn gleichzeitig dabei. Veronica schnappt sich schnell die Kamera und die Fotosession beginnt. Gruppenfoto und auch Fotos mit den Wirrfußens sind mit bei, wobei er darauf gern hätte verzichten können. Der Tag geht lange. Anschließend ist man noch essen gegangen um den Tag schön, und in einer gemütlichen Runde, ausklingen zu lassen. Erst Abends erreichen sie das Krankenhaus wieder. Die Ärztin hat den kompletten Tag zwar frei, doch lässt sie es sich nicht nehmen, Eddie ins Krankenhaus zu fahren. Quack ist so lange mit Tim und Kiki nach Hause gefahren, will sich die junge Ente eben in gemütliche Sachen schmeißen. Auch holen sie schon mal ihr Abschlussball Outfit, welcher schon morgen Abend ansteht. Die Ärztin und ihr Patient betreten beide das Krankenzimmer in dem sich die Erpels schon eingelebt haben. Darkwing fährt bis zu seinem Bett und macht sich daran in sein Bett zu kommen. Veronica geht auf ihn zu und hilft ihm. Das alles geschieht ohne Worte und auch meckert er nicht über ihre Hilfe, ist er es mittlerweile gewohnt Unterstützung von ihr zu bekommen. Schließlich trainieren sie auch zusammen. Als er komplett auf dem Bett liegt, lässt er sich in die Rückenlehne fallen. „Puh... was für ein Tag", atmet er laut aus, ist er ziemlich erschöpft von allem. „Du hast dich auch enorm verausgabt, Eddie", erinnert sie ihn, währen sie seinen Blutdruck misst. Er schaut auf ihr Tun und dann sie an. „Du arbeitest auch rund um die Uhr, kann das sein?", „Ich bin heute für dich verantwortlich und den Job mach ich auch ordentlich", rechtfertigt sie sich und konzentriert sich dabei weiterhin auf ihre Arbeit. „Job also...", wiederholt der Erpel monoton. Veronica nimmt ihm das Blutdruckmessgerät ab und lacht dabei leicht. „Du weißt ganz genau wie ich das meine. Übrigens war das eine grandiose Leistung von dir heute", lobt sie ihn und lächelt dabei. Eddie erwidert dieses. „Ich hab ja auch eine gute Ärztin", gibt er ihr gern das Lob zurück. Wortlos schauen sie sich an, bis die Ente sich räuspert, um dieser peinlichen Stille zu entgehen. „Dein Blutdruck ist etwas niedrig, aber völlig in Ordnung. Du solltest dich nun ausruhen", verrät sie ihm noch das Ergebnis des Blutdrucktests und wickelt den Luftschlauch um das Gerät. „Kann ich noch was für dich tun oder brauchst du noch was?", will sie noch wissen bevor sie nach Hause fährt. „Nein, ich glaube nicht. Kiki wird ja auch gleich hier sein", winkt er ihre Hilfe ab. „Ok... ja dann, schlaf gut Eddie" wünscht sie ihm eine gute Nacht und geht Richtung Zimmertür. Der Familienvater schaut ihr dabei hinterher. „Veronica", ruft er ihr plötzlich hinter her und die Ärztin bleibt abrupt stehen. Sie dreht sich zu ihm und guckt gespannt. „Danke das du mir und Kiki das ermöglichst hast heute", bedankt er sich für ihren Einsatz. Dafür das sie den ganzen Tag auf ihn geachtet hat. „Keine Ursache. Das habe ich gerne für euch gemacht", sagt Tims Mutter. Ist das für sie selbstverständlich, hat er schließlich ihrem Sohn das Leben gerettet. Anschließend verlässt sie dann endgültig den Raum. Darkwing lächelt noch und entspannt im Anschluss. Der nächste Tag ist angebrochen und verläuft relativ schnell und entspannt, doch gegen Abend hin wird es wuseliger. Der Abschlussball steht bevor. Eddie wurde aus seinem Zimmer verbannt, sind dort Kiki und Veronica im Bad und kämpfen mit dem Outfit und Haaren des Teens. „Ich find's übrigens toll das ihr Kinder hier seid", sagt Veronica lächelnd, während sie Kiki's Haare weiter absteckt. Auch wenn die junge Ente nicht wirklich ein typisches Mädchen ist, hat sie ziemlich langes Haar im Laufe der Jahre bekommen. „Ist doch klar. Du hast gleich Schicht und Paps extra dafür nach Hause zu fahren ist auch Schwachsinn. So'n Abschlussfoto auf einer Krankenhaustreppe hat doch was", witzelt die Rothaarige herum. „Ist was ungewöhnliches, dass stimmt. Passt ja zu euch", zwinkert Veronica in den Spiegel hinein. „Das stimmt wohl", lacht der Teen und reicht der Ärztin die nächste Haarnadel. Die Erpel verharren derweil in der Kantine. Tim ist bereits im kompletten Outfit hier schon hin gekommen, welches aus einem schwarzen Anzug, weißem Hemd und einer Türkisen Krawatte besteht. Einfach legere, aber es steht ihm ziemlich gut. Sein Cap hat er gegen eine leicht wild gegelte Frisur getauscht. Quack haut sich wieder mal den Bauch voll. Tim und Eddie hingegen sitzen dort ohne Essen. Allein eine Tasse Kaffee steht vor dem Helden. Nur der Skater hat weder Durst noch Hunger. Er ist ziemlich nervös, was sein Idol merkt, da sein Gegenüber andauernd mit seinem Bein auf- und abwippt. „Kannst du das mal lassen", bittet Eddie genervt. Der Schwiegersohn in Späh hält sofort inne und schaut zu ihm. „Sorry". „Er ist doch nur etwas nervös, Eddie", entschuldigt der Pilot den jungen Erpel. „Das kann er ja ruhig sein, aber bitte ohne andauernd mit dem Bein zu wackeln", brummt er. Macht ihn das selber nämlich noch nervöser, als er jetzt schon ist. „Manno Mann, das ganze erinnert mich noch an meinem Abschlussball. Ich war damals mit Fiona Flugente dort. Das war vielleicht ein Abend und das Buffet war köstlich", plaudert Quack aus dem Nähkästchen. Der Teen im Anzug runzelt die Stirn und guckt zu seinem Sitznachbarn. „Hast du nur gegessen auf deinem Ball?", will er wissen, hört es sich so an und es scheint für den Bruchpiloten nichts wichtigeres zu geben, außer vielleicht seine Freunden und das Fliegen. „Wenn ich so darüber nachdenke...", hält er inne und schaut gen Decke. Anschließend widmet er sich wieder Kiki's Freund. „Nö, eigentlich nicht". „Und was war mit Fiona den Abend?", fragt Darkwing seinen Gefährten. „Die? Die ist relativ schnell zu Fred Rammbock gegangen. Er war ein sehr beliebter Footballspieler an unserer High School", schwelgt er weiter in Erinnerung. „Und was ist mit dir, Eddie? Wie war dein Abschlussball?", möchte Tim wissen. Das lenkt ihn gerade sehr gut ab und ist auf diese Geschichte gespannt. „Nun ja, wenn man es genau nimmt, wurde an dem Abend Darkwing Duck geboren, Kleiner", sagt er auf seine spezielle hochnäsige Art, nimmt die Tasse in die Hand und lehnt sich zurück. „Ist das dein Ernst?!", hakt Tim überwältigt nach und ist Feuer und Flamme mehr darüber zu erfahren. „Japp, japp, japp, aaah, wenn ich es dir doch sage", bestätigt er und nippt an dem heißen Getränk. „Bitte erzähl'!", fordert der Skater auf, ist seine Neugier da und muss gestillt werden. Heldengeschichten erzählen, dass ist natürlich Darkwings Königsdisziplin. Also fängt er an. „Also es war so...". Eddies Fan hört gespannt zu. Selbst Quack, der die Geschichte bereits kennt, ist darin gefangen. Letztendlich hört Darkwing die Erzählung auf, als er zu dem Punkt kommt, wo er Kiki kennengelernt hat. Den Rest kennt Tim dann auch, da seine Freundin ihn im allem aufgeklärt hat. „Wow, ich hätte nie gedacht das Megavolt dein Klassenkamerad gewesen ist", ist Tim erstaunt und lehnt sich nun auch zurück. „Ja, so war das", schwelgt der Held etwas in Erinnerung. Dieser Zeitvertreib ist super gewesen, haben die drei Erpel die Zeit komplett vergessen. Erinnert werden sie deswegen von Veronica, die soeben an dessen Tisch herantritt. „Na ihr drei, habt ihr die Zeit gut rumgekriegt?", möchte sie wissen und guckt lächelnd in die Erpeltruppe. „Oh ja. Eddie hat von seinem Abschlussball erzählt", offenbart der Pilot freudig. „Ach wirklich? Die Story hätte ich ja auch gern gehört", gibt sie zu und scheint wirklich daran interessiert zu sein. „Naja, ich kann sie dir ja ein andern Mal erzählen", bietet er ihr an. „Sehr gerne", lächelt sie ihn an. Der Teen guckt etwas skeptisch zwischen den Beiden hin und her. Irgendetwas stimmt hier doch nicht. Der Skater schüttelt sich weitere Gedanken aus dem Kopf, will er jetzt eher wissen, ob sie endlich bereit sind. „Mom, seid ihr fertig?", stellt er dann auch seine Frage. „Oh ja sicher. Deswegen bin ich auch eigentlich hier. Ich wollte euch kommen holen", lacht sie leicht verschmitzt und schnappt sich just den Rollstuhl, in dem ihr Patient sitzt. „Veronica?", „Ja?", stoppt die Angesprochene. „Ich kann auch selber fahren", erinnert sie der Familienvater. „Oh sorry. Arbeitskrankheit", rechtfertigt sie sich und lässt sofort von dem Gefährt. Dann machen sich alle vier auf den Weg zur Lobby. Dort angekommen bleiben sie vor der Haupttreppe stehen. Der normale Krankenhausbetrieb nimmt zwar weiterhin seinen Lauf, doch einige Schwestern und Pfleger haben sich hier versammelt. Selbst Doktor Quack-Salber ist vor Ort. Alle mit denen sie in den letzten Wochen zu tun hatten beziehungsweise auch noch haben. Natürlich ist die Atmosphäre nicht so wie sie zu Hause wäre, doch das ist den Absolventen egal. Sind sie hier mit ihren Liebsten zusammen. Tim zuppelt andauernd an seinen Manschetten herum und wartet. Eddie schielt zu ihm rüber. „So schlimm nervös?", flüstert er ihm zu. „Und wie", lächelt er verschmitzt und lässt dabei die Treppe nicht aus den Augen. „Ich auch", gibt der Held leise zu und schaut nun auch auf die Stufen vor ihnen. Kurz darauf kommt dann auch Kiki an die Treppe. Während sie die ersten Stufen geht, schauen alle mit großen Augen auf sie. Die junge Ente in einem Kleid, dass sieht ihr Freund das erste Mal und ihr Vater hat es seit Jahren nicht mehr gesehen. Das Kleid ist türkis und die Farbe läuft nach unten hin weiß aus. Oben herum hat es nur einen Träger, welcher sich über ihre linke Schulter legt. Kurz über der Hüfte wickelt sich ein schmales Band aus kleinen, schimmernden Perlen. Ihre langen roten Haare sind gelockt und hochgesteckt. Ihre kürzeren Haare vorne, hängen ihr schwungvoll im Gesicht. Auch wenn ihr Make-Up sehr dezent gehalten ist, fällt es sofort auf, weil es einfach untypisch für sie ist. Mitten auf der Treppe bleibt sie stehen und fängt leicht an zu lachen. „Was ist los mit euch? Warum guckt ihr alle so?". Eine Antwort bekommt sie vorerst nicht. Dann stupst Eddie seinen Schwiegersohn an, als Aufforderung endlich zu ihr zu gehen. Der Skater schreckt kurz auf, setzt sich aber sofort in Bewegung. Er geht auf sie zu und bleibt, eine Stufe tiefer, vor ihr stehen. „Du... Du siehst wunderschön aus... wenn ich das so sagen darf", lobt er sie und lacht dabei leicht. Weiß er ja genau das sie diesen Kitsch nicht so mag. Auch sie lacht verlegen. „Darfst du. Und du siehst echt scharf aus", grinst die kess und verpasst ihm einen leichten Ellenbogencheck. Tim tritt mit seinem rechten Bein eine Stufe höher und geht mit seinem Gesicht nah an ihres, um ihr flüstern zu können. „Du auch. Wollte es nur nicht so laut vor deinem Dad sagen", offenbart er ihr. „Verständlich", kichert sie zurück. Ein lautes Räuspern holt das Paar wieder zurück zum Anlass. Natürlich ist es Darkwing gewesen. „Ich gehe mal zu meinem alten Herren", witzelt sie leise und geht dann an Tim vorbei, welcher ihr im Anschluss folgt. Eddie streckt ihr seine Arme entgegen. Seine Tochter greift daraufhin seine Hände. „Was für eine wundervolle Überraschung", liebäugelt er mit einem sichtlich stolzen Blick. „Das war der Plan. Freut mich das es mir gelungen ist", guckt sie zufrieden. „Das ist es auf jeden Fall. Du bist wunderschön, Kikilein", ist er immer noch baff. Für ihn fühlt es sich noch nicht so lange an, als er sie das erste Mal getroffen hatte und nun steht sie 7 Jahre später vor ihm und hat erfolgreich ihre Schule absolviert. Geht fortan ihren eigenen Weg. „Danke, Paps", sagt sie mit warmer Stimmlage und nimmt ihn in den Arm. „Ich bin so froh das du hier bei mir bist und nicht da oben", lässt sie noch verlauten. „Ich auch, mein Liebes", drückt er sie etwas fester. Auf einmal nehmen alle ein Schluchzen, und das darauffolgende Schniefen in ein Taschentuch, wahr. Vater und Tochter lassen voneinander und die gesamte Truppe guckt zu Quack rüber. „Es tut mir leid, das ist so Emotional gerade", schnieft er. Alle lachen leicht. Kiki geht zu dem Piloten und nimmt auch ihn in den Arm. „Danke für alles, all die Jahre", bedankt sie sich bei ihm und dem Piloten berührt diese kurze Danksagung sehr. Folglich gehts dann über zur üblichen Prozedur mit Fotos machen. „Sag mal, bist du dir sicher das du den ganzen Abend auf hohen Schuhen aushalten wirst?", stellt der Alleinerziehende Kiki die Frage, ist sie das doch gar nicht gewohnt. „Wer sagt denn das ich hohe Schuhe anhabe", zwinkert sie und zieht ihr Kleid etwas hoch. Hervor blitzen schneeweiße Chucks. „So ganz Girlie konnte ich dann doch nicht", „Das würde auch nicht zu dir passen", bestätigt Darkwing sie in ihrer Aussage. Kurz danach macht sich Aufbruchstimmung breit. „Wollen wir dann langsam?", möchte der Bruchpilot von dem Paar wissen, wird er die Zwei heute chauffieren. „Von mir aus kann's losgehen oder Muffin?", „Auf geht's", stimmt sie zu. „Na dann wünsche ich euch viel Spaß, Große", sagt Eddie und läutet somit die Verabschiedung ein. „Ähm Paps, da wäre noch was", fängt sie an und schaut in Darkwings fragendes Gesicht. „Ist das Ok wenn ich im Anschluss bei Tim übernachte?", fragt sie dann vorsichtig an. „Sicher. Du musst nach eurer Feier nicht hierhin zurück", reagiert der Familienvater überraschend gelassen. „Wirklich?", ist die Rothaarige sehr perplex. Auch Tim ist etwas irritiert darüber. „Wirklich. Wenn das für Veronica auch in Ordnung ist?", leitet er die Frage weiter an die Ärztin. Diese zuckt nur mit den Schultern. „Mit soll's egal sein. Ich habe gleich Schicht", „Du hast Schicht?", ist er verwundert, weiß er davon nichts. „Ja, ich muss gleich arbeiten", wiederholt sie. Kurz herrscht Stille und der Held guckt etwas skeptisch. „Bitte, Paps", fleht die Absolventin schon leicht, kennt sie ihren Vater ja nun gut. Sie kann sich denken das er jetzt nicht sehr begeistert davon ist. Der bittende Blick von ihr lässt ihn dennoch nicht kalt und somit gibt er nach. „Ja ok", seufzt er. „Krasse Kiste!", freut sie sich in alter Manier. Sie geht zu ihm und nimmt ihn erneut in den Arm.  „Danke. Ich hab dich lieb". Mit einem Kuss auf seine Wange verabschiedet sie sich bei ihm. Dann geht das Paar schon mal raus, zum Auto. Quack hingegen bleibt noch kurz an Eddies Seite. Held und Gefährte schauen den Teenies hinterher. „Bist du dir da auch ganz sicher?", hinterfragt der Pilot Darkwings Entscheidung nochmal. „Ja Quack. Du hattest Recht. Die Zeit ist gekommen sie loszulassen". ~ENDE~ Autorin: PuneM699 Fandom: Darkwing Duck Inspirierender Song: Alter Bridge-Watch over you (https://youtu.be/9lIdymq0DZc) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)