Die Eisprinzessin von Art3misia ================================================================================ Prolog: Der Alptraum -------------------- Eilig lief sie den dunklen, leeren Gang ihrer Schule entlang. Von überall hörte sie Schreie - panische Todesschreie. Die Todesser waren in Beauxbatons eingefallen. Viele ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen waren ihnen schon zum Opfer gefallen. Einigen war sogar noch schlimmeres widerfahren… Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, als mit einem lauten “PLOP” auch schon einer der Todesser vor ihr stand und sie genüsslich betrachtete. Wie ein Jäger seine Beute. Panisch sah sie sich nach einem Ausweg um. Langsam kam der Mann auf sie zu und leckte sich dabei lüstern die Lippen. “Na wen haben wir denn da?”, konnte sie seine raue Stimme hören. Sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen. Das Grinsen wurde ihm allerdings vom Gesicht gewischt, als sich das Mädchen vor seinen Augen plötzlich in ein kleines Tier, einen Polarfuchs, verwandelte. So schnell ihre vier Beine sie tragen konnten, flitzte das kleine Geschöpf davon. Hinter der nächsten Ecke bekam sie etwas zu sehen, was ihr nie mehr aus dem Kopf gehen sollte… _____________________________________________________________________________________________________ Schreiend erwachte Christin. Das blonde Haar klebte an ihrer schweißnassen Stirn. Sofort war ihre Mutter aus dem Nebenzimmer zu ihr geeilt. “Schatz ist alles okay? Hattest du wieder den Alptraum?”, wollte sie besorgt wissen. Christin sah sich zuerst leicht verwirrt um und musste erstmal sortieren, wo sie war. Schlagartig kam aber alles wieder zurück. Ihre Schule Beauxbatons war von Voldemort und seinen Todessern angegriffen worden und sie hatten fast alle Lehrer und Schüler getötet. Christin selbst hatte sich nur retten können, da sie sich als Animagus in einem Schrank versteckt hatte. Dort hatte man sie dann einen Tag nach dem Angriff gefunden. Seit diesem Tag waren sechs Wochen vergangen und noch immer hatte sie Alpträume. “Nein...es geht schon wieder. Wirklich.”, antwortete sie ihrer Mutter leise und schenkte ihr ein Lächeln. Ihre Mutter warf ihr einen skeptischen Blick zu, hatte es aber nach all den Wochen aufgegeben mit ihr über die Sache reden zu wollen. “Gut… Versuch noch etwas zu schlafen. Morgen geht es nach Hogwarts.” Damit ließ ihre Mutter sie dann wieder allein. Der Gedanke an Hogwarts ließ Christin lächeln. Sie hatte schon so viel von der Schule gehört und nun durfte sie selbst ihr letztes Jahr dort verbringen. Mit dem Gedanken sank sie in einen unruhigen aber traumlosen Schlaf. Kapitel 1: Auf nach Hogwarts ---------------------------- Der nächste Morgen kam nach Christin’s Geschmack viel zu schnell. Mit einem fröhlichen “Guten Morgen, es gibt Frühstück!”, wurde sie von ihrer Mutter geweckt. Ehe Chris auch nur irgendwie reagieren konnte, hatte sie sich ihre Mutter schon wieder verzogen und werkelte scheinbar weiter in der Küche. Notgedrungen quälte sich Christin aus dem Bett, unterzog sich einer Katzenwäsche und versucht so auszusehen, als hätte sie nicht die halbe Nacht wach gelegen. Heute war also endlich der große Tag, heute ging es nach Hogwarts. Traurig dachte sie an ihre ehemaligen Mitschüler. Die wenigen Überlebenden hatten sich fast alle dazu entschlossen nach Durmstrang zu gehen, da sie glaubten in der Nähe des Feindes am sichersten zu sein. Mit diesem Gedanken kam sie in der Küche an, wo sie ihre Mutter Zeitung lesen vorfand. “Morgen..” Damit schnappte sie sich eine Tasse Kaffee und ein halbes Brötchen. Lustlos kaute sie darauf herum. Sie war viel zu aufgeregt um Hunger zu haben. Von ihrer Mutter war auch nicht viel zu hören, außer dem Knistern der Zeitung. Nach guten zehn Minuten Schweigen durchbrach Christin die Stille. “Wann fahren wir los?”, wollte sie von ihrer Mutter wissen. Langsam ließ diese die Zeitung sinken und schaute ihre Tochter an. Sie konnte nun sehen, dass ihre Mutter geweint hatte. Mit einem Lächeln fragte diese nun aber: ” Willst du mich alte Muggelfrau etwa loswerden?” Nach einem kurzen Blick zur Uhr fügte sie dann hinzu: “Aber du hast recht, wir sollten langsam losfahren…” “Ach Mom…”, schnell war Christin bei ihr und nahm sie kurz in den Arm. “Du musst doch nicht weinen. Hogwarts ist sicher. Mir wird schon nichts passieren.”, versicherte sie ihr. “Das weiß ich doch… Aber ich bin deine Mutter und ein bisschen Sorge wird doch wohl erlaubt sein, oder?” Mit einer gespielt beleidigten Schnute schaute ihre Mutter sie an und beide mussten lachen. _______________________________________________________________ Nach einer einstündigen Fahrt durch London und der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz am Bahnhof Kings Cross mussten sich Christin und ihre Mutter verabschieden. Da sie keinen Parkplatz gefunden hatten, drückten sich die beiden im Auto ein letztes Mal fest. “Ich schreib dir, sobald ich da bin.”, versprach sie ihrer Mutter. Schnell holte sie die Koffer aus dem Auto und machte sich allein auf den letzten Teil des Weges. Suchend wanderte sie durch den Bahnhof. Sie wusste, dass sie zum Gleis 9 ¾ musste, nur wie sie da hinkommen sollte, war ihr ein Rätsel. Einen anderen Reisenden konnte sie schlecht fragen, es konnte immerhin ein Muggel sein. Gerade als sie doch einen Schaffner fragen wollte, lief ein dunkelhaariger Junge in einem schwarzen Umhang an ihr vorbei. Das musste einfach ein Zauberer sein! “‘Tschuldigung?”, begann sie leise. Erstaunlicherweise schien der Andere sie aber gehört zu haben und dreht sich zu ihr um. “Ja bitte?”, fragte er sie und lächelte freundlich. “Ja...also...ich habe die Schule gewechselt und soll jetzt nach Hogwarts, also zum Gleis 9 ¾ und…”, zum Ende hin wurde sie immer schneller und leiser. Manchmal hasste sie ihre Schüchternheit. Dem Anderen schien das aber nichts auszumachen. “Ach, du willst auch nach Hogwarts. Komm mit. Es ist ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht.”, erklärte er ihr strahlend. “Ich bin übrigens Blaise. Blaise Zabini.”, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand, die sie dankbar ergriff. “Danke.”, brachte Christin raus und staunte über so viel Fröhlichkeit. “Ich bin Christin Gray. Meine Freunde..”, an diesem Punkt musste sie schlucken, “ nennen mich Chris.” Das brachte ihr einen fragenden Blick von Blaise ein, sagen tat er jedoch nichts, worüber Christin sehr dankbar war. Gleich am ersten Tag als merkwürdig abgestempelt zu werden, musste sie nicht haben. “Wenn du möchtest, kannst du gern zu mir und meinen Freunden ins ABteil, Chris. Weißt du schon in welches Haus du kommst?” Dankbar, dass er direkt das Thema wechselte, entspannte sich die Blonde langsam. Darüber hatte sie sich noch gar keine Gedanken gemacht. “Ich weiß nicht. In Beauxbatons gab es keine Häuser. Wir waren einfach ein großer Jahrgang… Als Abschlussklasse hätten wir einen eigenen Flügel bekommen.”, erkläre sie ihm. “Abschlussklasse? Dann kommst du jetzt also in meinen Jahrgang.”, stellte Blaise lächelnd fest und machte sich dann mit Chris im Schlepptau auf den Weg zum Gleis. “Du musst einfach nur auf die Absperrung zu laufen und schon bist du da.”, erklärte der Schwarzhaarige und machte es auch gleich vor. Unsicher schaute Chris ihm nach. Die Wand sah schon ziemlich massiv aus… Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, folgte sie ihrem neuen Freund und fand sich einen Augenblick später auf einem Gleis voller Hexen und Zauberer. Dampfend stand dort die rote Lok mit der Aufschrift “Hogwarts Express”. Suchend blickte sie sich dann nach Blaise um und sah ihn bei einem blonden Jungen und einem brünetten Mädchen stehen. Unentschlossen machte sie ein paar Schritte auf die Drei zu, blieb dann aber doch wieder stehen, da sie dachte, dass Blaise sie schon wieder vergessen hätte. Mit gesenktem Kopf schritt sie auf den Zug zu und ließ dabei den Koffer neben sich her schweben. Das sie dafür keinen Zauberstab brauchte war für sie normal. Viele an ihrer alten Schule hatten diese Kunst beherrscht. Die verwunderten Blicke der anderen bekam sie nicht mit. Als sie dann ein freies Abteil gefunden hatte, ließ sie sich darin nieder und schaute aus dem Fenster. Plötzlich klopfte es an ihrer Abteiltür und sie fuhr erschrocken zusammen. Die Tür wurde einen Spalt aufgeschoben und Blaise’s besorgtes Gesicht erschien. “Alles in Ordnung? Wieso bist du denn einfach vorgegangen?”, damit schob er die Tür ganz auf. “Ich hab mit Draco und Pansy geredet und ihnen vor dir erzählt. Sie würden dich gern kennen lernen.” Kaum hatte Blaise den Satz beendet, drängte sich das brünette Mädchen auch schon an ihm vorbei. “Hi, ich bin Pansy.”, stellte sie sich dann auch gleich vor und musterte Christin. Unsicher was sie von dem Blick halten sollte, erwiderte sie nur ein “Hi, ich bin Christin…” Ehe es noch unangenehmer werden konnte, trat noch eine Person ins Abteil. “Malfoy. Draco Malfoy.”, stellte sich der Blonde kühl vor und reichte ihr die Hand. Zögerlich ergriff Chris diese. Im Gegensatz zu Blaise, hatte Draco ziemlich kalte Hände stellte sie fest. “Freut mich.”, brachte die Blonde lächelnd hervor. Sie war noch nie gut mit neuen Leuten klar gekommen und schon gar nicht so vielen auf einmal. “Dürfen wir uns setzen?”, fragte Blaise, obwohl Pansy sich schon neben Chris niedergelassen hatte. “Ja klar.”, blieb ihr dann auch eigentlich nichts anderes zu antworten über. Der Schwarzhaarige ließ sich dann ihr gegenüber am Fenster nieder und Draco nahm den letzten freien Platz, gegenüber von Pansy. “Und wo kommst du her? Also...du warst ja bisher nicht auf Hogwarts…”, wollte Pansy neugierig wissen. Auch wenn ihr klar war, dass diese Fragen früher oder später kommen musste, zuckte sie leicht zusammen. “Ich war bis letztes Jahr auf Beauxbatons.”, erklärte sie schlicht. Das reichte Pansy aber nicht. “Und wieso bist du jetzt hier?”, fragte sie auch schon weiter. Christin spürte, wie ihre Augen schon wieder feucht wurden. Außer Blaise schien es aber niemand zu bemerken. “Ich möchte nicht so gern darüber reden…”, brachte sie leise hervor. Sie wollte ihre neuen Bekannten nicht gleich vor den Kopf stoßen, aber über das Thema sprach sie einfach nicht gern. Den strafenden Blick, den Blaise Pansy zuwarf, bekam sie nicht mit. “Was hast du da vorhin mit dem Koffer gemacht?”, wollte nun aber Draco wissen. Dankbar über den Themenwechsel, blickte Chris den Blonden an. “Was meinst du? Die stablose Magie?” Erstaunt darüber, dass es für sie so natürlich war, schauten die Drei sie an. “Was schaut ihr denn so? Das ist doch Stoff der fünften Klasse. Oder nicht?”, verwirrt schaute Chris von einem zum Anderen, erntete aber von allen nur Kopfschütteln. “Hmpf…”, kam es noch von Draco, der sie mit verschränkten Armen musterte. “Und was soll das mit deinen Haaren?”, fragte er dann weiter und schaute sie unentwegt an. Langsam wurde ihr warm unter dem Blick und sie spürte, wie sie leicht rot wurde. “Du meinst das?”, fragte sie und zupfte die blaue Strähne aus ihren weißblonden Haaren. Ein Nicken von Draco folgte. “Die habe ich mir rein gezaubert um als Animagus erkennbar zu bleiben. Vorschrift…”, erklärte Chris leicht hin. In Beauxbatons wusste jeder was sie war und machte keine große Sache daraus. Die drei Anwesenden rissen aber erstaunt die Augen auf. “Was?” “Wie?!” “Hä?” Letzteres kam von Blaise, der nun ein kleines weißes Etwas, mit einer blauen Fellsträhne auf dem Schoß hatte. Der Fuchs tapste weiter von Blaise zu Draco und ließ sich zusammengerollt auf dessen Schoß nieder. In ihrer Animagus-Form war Chris schon immer mutiger gewesen, als in der Menschlichen Form. Vielleicht weil einfach niemand einem kleinen Tier böse sein konnte. So erging es auch Draco. Zuerst war er etwas überfordert mit der Situation, doch dann begann er das weiche Fell des Tieres zu streicheln. “Wie süß…”, hauchte Pansy hingerissen. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Abteils erneut und ein grünäugiger Junge mit strubbeligen schwarzen Haaren streckte den Kopf hinein. “Oh!”, kam es zuerst nur erstaunt. Er ließ den Blick durch das Abteil gleiten und blieb zuerst an dem Tier auf Dracos Schoß hängen. Schnell wanderte der Blick dann weiter zu Blaise und ein Lächeln erhellte seine Züge. “Was willst du Potter?”, schnarrte Draco dann aber, ehe der Neuankömmling etwas sagen konnte. “Tut mir Leid. Hab mich im Abteil geirrt. Niedliches Tierchen.” Und damit war er dann auch schon wieder verschwunden. Jedoch nicht, ohne Blaise noch einen letzte Blick zu zuwerfen, den dieser auch lächelnd erwiderte. “Was war denn das bitte? Hat Potter dir zugelächelt? Hast DU ihn angelächelt? Ich dachte wir waren uns einig, dass das letztes Jahr nur so eine Schwärmerei war?!”, empörte sich Draco. In der Aufregung hatte niemand recht bemerkt, dass Chris sich zurückverwandelt hatte. “War das eben Harry Potter?”, wollte sie sofort wissen. “Du scheinst ihn ja nicht besonders leider zu können…” “Ja, das war Potter wie er nervt und lebt. Ich kann diese Schwuchtel nicht leiden. Sorry Blaise.”, grummelt Draco mit verschränkten Armen. Bei den letzten Worten warf er seinem besten Freund einen entschuldigenden Blick zu. Dieser zog es vor, nicht zu antworten sondern winkte einfach nur ab. Das war eben Draco. “Hey, wir sind gleich da!”, rief dann Pansy aus, die sich ignoriert fühlte. Tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten, ehe der Zug langsamer wurde und in den Bahnhof von Hogsmeade rollte. Gemeinsam verließen die Vier das Abteil und den Zug. Als sie sich den Kutschen näherten, stieß Chris einen erschrockenen Schrei aus. “Was sind das für Wesen?”, wollte sie erschrocken wissen. “Das sind Erstklässler.”, schnaubte Draco und marschierte an ihnen vorbei zur nächsten freien Kutsche. Pansy schaute sie kurz verwirrt an. “Ich seh da nichts…”, erklärte sie schulterzuckend und folgte Draco in die Kutsche. Blaise erinnerte sich jedoch an eine Stunde Pflege magische Geschöpfe in denen Hagrid ihnen von den pferdeähnlichen Wesen erzählt hatte, die die Kutschen ziehen. “Das sind Thestrale. SIe können nur von Leuten gesehen werden, die den Tod gesehen haben…”, erklärte er ihr flüsternd, legte einen ARm um sie und führte sie weiter zur Kutsche. Kaum hatten die Beiden Platz genommen, setzte sich die Kutsche ruckelnd in Bewegung. Den Arm behielt Blaise die Fahrt über um Chris’ Schulter gelegt, was von Draco mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert wurde. Im Schloss angekommen, wollte Chris eigentlich den anderen weiter folgen, wurde aber von Professor McGonagall, die sich ihr als stellvertretende Schulleiterin vorstellte beiseite genommen. Sie erklärte ihr, dass sie zusammen mit den Erstklässlern die Einteilungszeremonie absolvieren würde in der der Sprechende Hut ihr ein Haus zuweisen würde. Kapitel 2: Dumbledores Rede --------------------------- “Folgen Sie bitte mir und den Erstklässlern in die Große Halle. Professor Dumbledore wird den Schülern alles weitere erklären.”, sagte die streng aussehende Professorin recht freundlich. Christin nickte nur stumm, was sie dazu veranlasste zu fragen: “Ist alles in Ordnung? Es ist sicher viel auf einmal heute…” Schmal lächelnd nickte die Blonde. “Ja, mir geht es gut, ich bin nur etwas nervös.”, erklärte sie um nicht unhöflich zu wirken. “Gut. Dann folgen Sie mir bitte. Den Kleinen wird es nicht anders gehen als Ihnen.” Schon marschierte sie los, jedoch nicht auf direktem Wege zur Großen Halle, sondern erst auf eine unscheinbare Tür neben der goldenen Flügeltür zu. “Warten Sie bitte kurz.”, sagte sie zu Christin und verschwand durch die Tür. Während sie wartete, schaute sich Christin in der Eingangshalle um. Vor ihr ging eine breite Marmortreppe noch oben und auf dem Boden davor war das Wappen der Schule eingelassen. Sie sah die silberne Schlange auf grünem Grund für Slytherin, den schwarzen Dachs auf gelben Grund für Hufflepuff, den silbernen Adler auf blauem Grund für Ravenclaw und den goldenen Löwen auf rotem Grund für Gryffindor. Gerade als sie sich fragte, in welches Haus sie kommen würde, kam die Professorin, gefolgt von ca. 20 ziemlich ängstlich wirkenden Kindern, wieder heraus und endlich ging es in die Große Halle. Zielstrebig wurde die Gruppe durch die goldene Tür und zwischen den Tischreihen bis zum Lehrertisch geführt. Nicht weniger staunend als die Erstklässler, schaute Christin sich um. Das war schon eine ganz Welt als Beauxbatons. Vor dem Lehrertisch stand auf einem Hocker ein ziemlich alt aussehender Hut. Nun holte Professor McGonagall eine Schriftrolle aus ihrem Ärmel und entrollte sie. Nach alphabetischer Reihenfolge rief sie die Kinder auf und jeder setzte sich den Hut auf und wurde seinem neuen Haus zugeteilt. Suchend schaute Christin sich in der Halle nach ihren neuen Freunden um, konnte sie aber auf den ersten Blick nicht entdecken. Als dann alle Erstklässler verteilt waren, kam sie an die Reihe. “Christin Gray.”, rief die Professorin sie auf und brav nahm die Blonde auf dem Hocker platz. Das aufbrandende Gemurmel wurde vom Hut verschluckt,als er ihr über Augen und Ohren rutschte. “Hmm…”, ertönte dafür aber eine piepsige Stimme, die sie erstmal erschrocken zusammenfahren ließ. “Du hast ganz schön was im Köpfchen. Eigentlich sollte ich dich nach Ravenclaw schicken. Aber was ist das. Da ist auch ein starker Drang sich zu beweisen. Und was sehe ich da. List und Heimtücke. Oho… Du würdest auch gut nach Slytherin passen.” Bei dem letzten Satz richtete sie sich auf. “”Bitte Slytherin. Ich möchte zu meinen Freunden.”, murmelte sie dem Hut leise zu. Verzweifelt hoffte sie, dass der Hut ihren Wunsch erfüllen würde. “Gut, dann schicken wir dich wohl nach SLYTHERIN!”, das letzte Wort rief er laut in die Halle und als Professor McGonagall ihr den Hut abnahm, jubelte der Tisch ganz links und Blaise sprang direkt auf, damit Christin ihn auch ja nicht übersah. Als sie bei ihm ankam, wurde sie auch direkt in eine feste Umarmung gezogen. Den eifersüchtigen Blick, der vom Gryffindor- Tisch kam, bemerkten beide nicht. “Schön, dass du bei uns bist. Ich wusste gleich, dass du super zu uns passt.”, strahlte der Schwarzhaarige sie an. Ehe die Angesprochenen aber etwas erwidern konnte, erhob sich der Schulleiter und gebot den Schülern zu schweigen. “Ich heiße euch alle zu diesem neuen Schuljahr willkommen. Leider muss ich euch gleich zu Beginn etwas Trauriges mitteilen. Unsere Partnerschule Beauxbatons in Frankreich ist im Sommer von Voldemort”, als er den Namen sagte, ging ein erschrockenes Raunen durch die Schülerschaft, “und seinen Todessern überfallen und völlig zerstört worden. Alle Lehrer und viele Schüler sind dem Angriff zum Opfer gefallen. Wie ihr vielleicht bemerkt hat, haben wir eine neue Schülerin. Christin Grey ist eine der wenigen, die den Angriff überlebt haben. Ich bitte euch, sie nicht mit Fragen zu löchern. Und nun zu den Üblichen Sachen…” Aber hier hörte ihm eh niemand mehr zu. Fast alle Blicke waren nun auf den Tisch der Slytherin gerichtet, an dem sich die neue Schülerin in den Armen ihres neuen Freundes versteckte. “Keine Sorge, dir wird niemand zu Nahe kommen, den du nicht in deiner Nähe haben willst.”, redete er ihr leise zu und verteile giftige Blicke in die Runde. Als dann das Essen erschien, wandten die meisten Schüler ihre Aufmerksamkeit eben diesem zu. “Lass uns was essen, ja?”, damit schon er sie vorsichtig von sich und schaute sie besorgt an. “Du bist ja ganz blass.” Damit tat er ihr dann eine ordentliche Portion von fast allem auf den Teller und nickte ihr auffordernd zu. Seufzend nickte sie und begann lustlos zu Essen. Blaise war fast so schlimm wie ihre Mutter. Der Gedanke ließ sie dann aber doch leicht lächeln. Nach dem Essen ging Christin mit Blaise aus der Halle. Kurz hinter ihnen folgten Draco und Pansy und der Rest der Slytherin. Ersteren waren so in ein Gespräch vertieft, dass Christin nicht darauf achtete, was vor ihr war und so lief sie aus versehen in ein anderes Mädchen lief. Gerade als sich die Blonde entschuldigen wollte, ertönte Dracos Stimme von Hinten. “Pass doch auf, wo du hin rennst Schlammblut!” Christin zuckte leicht zusammen, was aber niemandem außer Blaise auffiel. Er sagte nichts, nahm sich aber vor, sie später einmal darauf anzusprechen. “Ach halts Maul Malfoy!”, sagte der rothaarige Junge neben der Brünetten. “Ach Wiesel. Musst du deine wertlose kleine Freundin verteidigen?”, ging Draco ihn dann auch gleich an. Etwas irritiert schaute Christin sich die Szene an. Gerade als sich der Rothaarige auf Draco stürzen wollte, tauchte Harry auf und flüsterte ihm etwas zu. Daraufhin drehte er sich um, schnappte sich seine Freundin und stieg die Treppe hinauf. “Ciao Blaise~”, raunte Harry ihm dann zu und machte sich auf, den Beiden zu folgen. “C...Ciao?”, erwiderte Blaise und wurde leicht rot. Nun war es an Christin sich einen Kommentar zu verkneifen. “Kommt!”, herrschte Draco dann und stampfte voran in Richtung der Kerker. Den fragenden Blick von Christin ignorierte Blaise gekonnt und so folgten sie alle Draco schweigend. Die Blonde versuchte sich den Weg bis zu der Stelle zu merken, an der Blonde stehen blieb und “Schlangenzunge.” zur Wand sagte. Dort tat sich dann eine Tür auf, durch die die vier Slytherin gingen. Auf der anderen Seite erwartet sie ein gemütlicher, in grün und dunklen brauntönen gehaltener Raum. Im Kamin prasselte ein Feuer und auf einem der Sessel davor saß ein blasser Mann mit langen schwarzen Haaren und schlecht gelauntem Gesichtsausdruck. “Professor Snape?!”, rief Pansy erstaunt. _________________________________________________________________________ Kapitel 3: Gespräche -------------------- “Ja, Miss Parkinson, das ist mein Name.”, antwortet Professor Snape ruhig. Draco konnte sich nur mühsam ein Grinsen verkneifen. Es wusste, dass ihr Hauslehrer Pansy nicht besonders leiden konnte. Dann wandte sich der schwarzhaarige Mann an Christin. “Ich bin Professor Snape und der Hauslehrer von Slytherin. Ich heiße Sie in meinem Haus willkommen und hoffe, dass sie uns keine Schande machen werden.”, sagte er streng. Mit einem, für seine Verhältnisse, freundlichem Lächeln, reichte er Christin ihren Stundenplan. “Sollten Sie irgendwelche Sorgen haben, wenden SIe sich gern an mich.” Sein Gesichtsausdruck ließ sich aber so deuten, dass sie besser keine Sorgen haben sollte. Dann wandte er sich zur Eingangstür um den Gemeinschaftsraum zu verlassen. An der Tür wandte er sich noch einmal um. “Miss Parkinson. Sie sind für Miss Gray verantwortlich, daher werden sie sich auch das Zimmer teilen.” Bevor die angesprochene etwas erwidern konnte, war ihr Hauslehrer auch schon verschwunden. Die etwas überfordert wirkende Pansy wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als Draco ihr zuvor kam. “Willst du ihr nicht mal euer Zimmer zeigen?”, schlug er vor und nickte den Flur entlang. Er hatte etwas mit Blaise zu besprechen und dabei würden ihn die Mädchen nur stören. “Oh. Ja klar. Komm mit.”, hatte sich die Brünette dann gefasst und macht sich mit der neuen Mitschülerin auf den Weg zu dem Mädchen-Schlafräumen. Als die Mädchen dann außer hörweite waren, wandte sich Draco an seinen besten Freund und schaute ihn auffordernd an. “Also…?”, fragte er ihn dann, als der Blick seine Wirkung nicht erzielte. Mit der Antwort ließ Blaise sich aber Zeit. Zuerst machte er es sich auf einer der grünen Couchen bequem. “Also?”, wiederholte er dann die Frage des Blonden. “Was läuft da zwischen Potter und dir?”, rückte Draco dann mit seiner eigentlichen Frage heraus und nahm auf dem Sessel ihm gegenüber platz. “Nichts.”, antwortete Blaise sofort und wahrheitsgemäß. Im Inneren hatte er sich aber ein “noch” dazu gedacht, was ihn leicht grinsen ließ. Dies wiederum machte Draco nur noch misstrauischer. “Und wieso grinst du dann so? Wage es nicht mich anzulügen...”, drohte Draco ihm in gewohnter Weise. “Ich grinse doch gar nicht…”, kam die unschuldige Antwort seines Gegenüber. “Doch tust du. Ich seh das doch.” Langsam wurde der Blonde wütend. “Und selbst wenn ich grinsen würde, ist das noch immer meine Sache.”, fuhr dann auch Blaise auf. Er ließ sich zwar einiges von Draco gefallen, aber irgendwann war auch mal Schluss. “Es ist nicht nur deine Sache. Immerhin geht es um Potter. Und außerdem dachte ich, ich wäre dein bester Freund. Solltest du nicht mit mir über sowas reden?”, versuchte Draco dann seinem Freund ein schlechtes Gewissen einzureden. “Ach Dray~”, seufzte Blaise und erhob sich vom Sofa, jedoch nur um sich dann auf Dracos Schoß nieder zu lassen. Dieser schaute ihn aus großen Augen an. Das hatte er nicht kommen sehen. “Du weißt doch, dass ich dich ganz doll lieb hab.”, raunte er ihm zu und musste sich auf Grund des Gesichtsausdrucks des Blonden mächtig zusammenreißen um nicht los zu lachen. “Runter von mir ZABINI!”, fauchte Draco dann und erhob sich mit einem Mal schwungvoll. Blaise, vollkommen überrascht, rutschte von Dracos Schoß und landete unsanft auf dem Boden. Schmollend blieb er dort sitzen und rieb sich den Steiß. “Das hast du jetzt davon.”, grummelte Draco und wollte sich auf den Weg in sein Zimmer machen. Da er im Gehen noch zu Blaise geschaut hatte, übersah er Pansy und Chris, die gerade aus ihrem Zimmer wieder auf den Weg in den Gemeinschaftsraum waren. Da der Blonde recht zügig unterwegs war, riss sein Schwung Chris zu Boden. Im Fallen versuchte sie sich an der nächstbesten Person festzuhalten und so landete Draco ebenfalls auf dem Boden. “Au…”, kam es leise von unter ihm und erst da fiel ihm auf, dass er auf dem Mädchen gelandet war. Anstatt aufzustehen, starre der Blonde seine Gegenüber eine Weile einfach nur an. So aus der Nähe hatten ihre Augen eine wirklich faszinierende Farbe. Unsicher, was sie von der Situation halten sollte, erwiderte Chris seinen Blick. “D...Draco? Magst du vielleicht aufstehen?”, fragte sie ihn dann aber vorsichtig. Der Boden war recht kalt und er war auch nicht gerade leicht. Ihre Stimme riss ihn aus seiner Trance und schnell rappelte er sich hoch. “Tut mir Leid. War keine Absicht.”, entschuldigte er sich dann und hielt ihr die Hand hin. Leicht lächelnd ergriff das Mädchen die dargebotene Hand und ließ sich aufhelfen. “Schon okay..” Und wieder hatte sie das Gefühl, dass Draco sie anstarrte. Ihre Hand ließ er auch nicht sofort los. Als Blaise sich dann aber räusperte, riss er sich von der Blonden von dem Anblick los und entließ auch die Hand aus seinem Griff. “Ich...muss weg.” Und mit diesen Worten verschwand Draco, dich gefolgt von einem breit grinsenden Blaise. Die beiden Mädchen schaute ihnen verwirrt nach. “Soll ich dir vielleicht schon ein bisschen was vom Schloss zeigen?”, bot Pansy dann an um die Stille zu überbrücken. Chris nickte nur stumm. In Gedanken war sie noch immer bei dem Zusammenstoß. _________________________________________________________________________ Im Zimmer der Jungs versuchte Blaise Draco zur Rede zu stellen. “Was war denn das gerade?”, wollte er von dem Blonden wissen, der sich auf sein Bett geschmissen hatte. “Ich...weiß es nicht.”, erwiderte er, für seine Verhältnisse unsicher. “An was hast du denn gedacht, als du sie so angestarrt hast?”, ließ der Fragende aber nicht locker. Die Antwort blieb die gleiche. “Ich weiß es nicht…” “Und was weißt du denn?”, wollte Blaise schließlich seufzend wissen. “Keine Ahnung!”, langsam klang Draco recht genervt. Einerseits von Blaise, der keine Ruhe geben wollte, andererseits von sich selbst, da er nicht wusste, was mit ihm los war. Die Augen verdrehend, ließ sich der Schwarzhaarige neben seinem besten Freund auf dem Bett nieder. “Also fassen wir mal die Fakten zusammen. Du rennst das arme Mädchen über den Haufen und statt ihr aufzuhelfen, starrst du sie eine geschlagene Minute einfach nur an. Generell schaust du sie sehr häufig an. Und ich hätte schwören können, dass du rot geworden bist!” Das letzte stieß er ungläubig aus. “Und was schlussfolgert Inspektor Zabini jetzt daraus?”, wollte der schmollende Blonde wissen und versuchte dabei seine Stimme desinteressiert klingen zu lassen. “Naja, ich würde behaupten, dass unser Dray sich in die neue Schülerin verguckt hat.”, teilte dieser ihm dann auch stolz seine Schlussfolgerung mit. “Nenn. Mich. Nicht. Dray.”, knurrte Draco und schaute Blaise finster an. Dieser ahnte schon, was passieren würde und ergriff die Flucht. Gerade rechtzeitig, denn kurz hinter ihm landete ein Fluch an der zugeschlagenen Tür. “Verguckt. Pah! Nur weil sie wirklich schöne Augen hat…”, murmelte Draco leise vor sich hin. _________________________________________________________________________ In der Eingangshalle wollten die Mädchen gerade ihre Tour starten, als Pansy beim Blick durch die Fenster feststellte, dass es schon ziemlich dunkel war. “Das Gelände müssen wir wohl verschieben. Aber ich zeig dir schon mal die Bibliothek.”, ließ sich die Brünette schnell einen Plan B einfallen. Schweigend machten sie sich auf den Weg, bis Chris die Stille brach. “Dieser Professor Snape ist mir irgendwie unheimlich.”, gestand sie der Anderen. “Dich scheint er auch nicht sehr zu mögen,oder?”, traute sie sich dann Pansy ihre Vermutung mitzuteilen. Diese nickte nur leicht ehe sie sagte: “Naja eigentlich mag er niemanden besonders. Außer Draco…” “Das kann ich verstehen…”, dachte Chris laut. Sofort drehte Pansy sich zu ihr um. “Wie bitte?!” Erschrocken schaute die Blonde sie an. “Hab...ich das jetzt laut gesagt?”, wollte sie unsicher wissen und wurde leicht rot. Daraufhin lächelte Pansy leicht. “Schon okay. Ich mag ihn ja auch. Aber naja er mich eben nicht. Das hat er schon deutlich gemacht.”, kam es mit einem traurig werdenden Lächeln. Chris bekam sofort Mitleid mit dem anderen Mädchen. “Das tut mir Leid… Aber hier gibt es doch eine Menge Jungs. Am Tisch ist mir aufgefallen, dass der eine dich immer wieder so angesehen hat. Ich glaube er hieß Theodor?”, teilte die Blonde ihre Beobachtung mit. Das war das Gute wenn man neu war. Die Leute nahmen einen noch nicht ganz für voll und man konnte gut beobachten. Sofort hellte sich Pansys Gesicht auf. “Das sagst du jetzt aber nicht nur um mich aufzumuntern, oder?”, wollte sie trotzdem noch skeptisch wissen. Chris schüttelte energisch den Kopf. “Bei sowas würde ich nicht lügen.”, erwiderte sie ernst. Von Pansy kam ein Quietschen und sie umarme das andere Mädchen. “Weißt du...ich finde ihn auch ziemlich süß.”, gestand sie dann, löste sich von der Anderen und lächelte sie offen an. Das Lächeln wurde erwidert und den Beiden war klar, dass sie wohl doch ziemlich gut miteinander auskommen würden. Wie versprochen zeigte Pansy der Neuen dann die Bibliothek, die Klassenräume, die Küche und, mit einem vielsagenden Grinsen, den Raum der Wünsche. “Dieser Raum nimmt immer genau die Form an die du möchtest oder brauchst. Also falls du mal Privatsphäre brauchts…” Chris wurde rot, da sie sich denken konnte, auf was die andere hinaus wollte. “Da mach ich mir jetzt noch keine Gedanken drüber.”, erwiderte sie schnell um das Thema zu wechseln. “Lass uns zurück gehen. Es ist doch schon ziemlich spät und morgen geht es früh los.”, ließ Pansy das Thema auf sich beruhen und gemeinsam gingen sie zum Gemeinschaftsraum zurück, wo sie Blaise schlafend auf einer Couch vorfanden. Scheinbar hatte Draco ihn aus ihrem Zimmer ausgesperrt. _________________________________________________________________________ Der nächste Morgen kam nach Christins Geschmack viel zu früh. Müde sah sie sich im Zimmer um. Neben ihrem Bett stand ein Nachttisch, auf dem ein unbewegliches Foto von ihr und ihrer Mutter stand und gegenüber von ihrem Bett stand eine große Kommode, in der all ihre Sachen untergebracht waren. Dann fiel ihr Blick auf das Bett ihrer Zimmergenossin. Diese schien schon wach zu sein, denn das Bett war leer. Dann fiel ihm Blick erneut auf das Fußende ihres eigenen Betten und sie musste mühsam einen Schrei unterdrücken. Dort saß Blaise und grinste sie an. “Was machst du denn hier?”, wollte sie erschrocken wissen und wickelte aus Reflex die Decke enger um sich. “Draco lässt mich nicht mehr in unser Zimmer… Und ich wollte eh mit dir reden.”, erkläre er ich lächelnd. Müde seufzend ließ Christin sich zurück auf die Matratze fallen. “Wieso? Und das kann nicht bis zum Frühstück warten?”, fragte sie. “Naja ich hab mich eben über sein Morgenritual, des ewig-vor-dem-Spiegel-stehens lustig gemacht.”, kam dann die Erklärung. Träge tastete Chris nach einem Kissen und warf es blind in Richtung der Stimme. “Das meinte ich nicht und das weißt du.” An ihrer Stimme konnte man aber das Grinsen hören. “Ist ja gut.”, kam es lachend von Blaise und er kam dann auch zum Punkt. “Ich hab mir noch Gedanken wegen gestern gemacht. Weißt du, Thestrale können nur von Menschen gesehen werden, die jemanden haben sterben sehen.”, sagte er leise und vorsichtig. “Das war bei dem Angriff, oder? Möchtest du...naja drüber reden?”, bot er sich an, konnte sich die Antwort aber schon denken. Es kam dazu auch nur ein stummes Kopfschütteln. “Das kann ich verstehen. Aber wenn du irgendwann mal reden möchtest, ich bin für dich da, ja?, erklärte er ihr sanft lächelnd. In der kurzen Zeit in der er die Blonde kannte, hatte er sich schon sehr ins Herz geschlossen. “Und ich hab mich gefragt.. Naja Draco hatte Granger als Schlammblut bezeichnet. Da hast du so komisch reagiert…?”, formulierte er dann seine nächste Frage. Nun setzte sich Chris wieder etwas auf und schaute Blaise an. SIe hatte gehofft, dass es niemand mitbekommen hatte aber scheinbar entging ihrem Gegenüber einfach nichts. “Ich bin auch eines. Also meine Mutter ist keine Hexe.”, erklärte sie dann schlicht und schaute Blaise unsicher an. “Oh…”, kam erst nur leise. Er hatte sich so etwas schon gedacht, aber es von ihr zu hören, war nochmal etwas anderes. “Magst du mich jetzt nicht mehr?”, wollte die Blonde aufgrund seiner Reaktion unsicher wissen. Empört schaute Blaise sie an. “So ein Quatsch! Mir ist es vollkommen egal wer deine Eltern sind. Ich weiß ja nicht mal wer mein eigener Vater ist. Ich mag dich und nicht deinen Blutstatus. Aber…”, hier machte er eine kurze Pause. “Es gibt einige Schüler, zum Beispiel Draco, die so erzogen worden sind, dass sie großen Wert auf die Reinheit des Blutes legen. Vielleicht sollten wir ihm und den anderen etwas Zeit geben, dich richtig kennen zu lernen, ehe wir die Bombe platzen lassen.” Stumm nickend stimmte Christin ihm zu. Soetwas hatte sie schon fast befürchtet. “Aber…”, riss Blaise sie aus dem trüben Gedanken, “ich glaube bei Draco hast du gute Chancen. Ich glaube er hat sich etwas in dich verguckt.”, Zufrieden grinsend schaute er sie an. “Aber...er kennt mich doch gar nicht.”, warf Christin unsicher ein. Innerlich freute sie sich aber über die Neuigkeit. “Danke Blaise. Für alles.”, sagte sie leise und robbte die ihrem Freund und umarmte ihn. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Draco strecke den Kopf herein. “Blaise? Der Unterricht fängt gleich an und… Oh! Ich wollte nicht stören.” Und so schnell er aufgetaucht war, verschwand der Blondschopf auch wieder. Seufztend löste Blaise sich aus der Umarmung. “Ich will gar nicht wissen, was er jetzt schon wieder denkt… Ich geh das mal lieber klären… Und du ziehst dich besser an, wir müssen wirklich los zum Unterricht.” Damit verschwand Blaise aus dem Raum. Etwas verdattert saß Chris noch einen kurzen Moment auf dem Bett, ehe sich sich an den Vorschlag von Blaise hielt, sich die Schuluniform anzog und schnell in die Große Halle eilte um doch noch etwas zum Frühstück zu essen. Da die Zeit aber recht knapp war, schmierte sie sich nur schnell ein Brot und aß es auf dem Weg zur ersten Unterrichtsstunde. Diese war Zaubertränke zusammen mit den Gryffindors. Christin stellte sich vor, wie Blaise gerade versuchte Draco zu überzeugen, dass er wirklich schwul war und nichts von ihr wollte und stattdessen auf seinen, scheinbaren Erzfeind, Harry Potter stand. Ein bisschen tat er ihr schon leid. Ganz in diesen Gedanken vertieft, schaffte sie es zum zweiten Mal in zwei Tagen in eine andere Person hineinzurennen. Dieses Mal traf sie aber Harry. Dieser sah aus dem Augenwinkeln nur einen blonden Haarschopf und fuhr sie an: “Malfoy! Pass doch auf wo… Oh. Tut mir Leid, ich dachte du wärst Malfoy.” Etwas überrumpelt schaute Christin ihn an. “Schon okay. Tut mir Leid.”, entschuldigte sie sich dann bei ihm. Immerhin war sie ja in ihn gerannt. Schnell ging sie weiter zu Pansy und den anderen Mädchen. “Morgen.”, begrüßte sie die Runde mit vollem Mund. “Guten Morgen Chris. Hast du gut geschlafen?”, wollte Pansy gut gelaunt wissen. Noch kauend nickte die Blonde. “Aber wieso hast du mich nicht geweckt?”, wollte sie dann wissen, als sie den Mund leer hatte. “Blaise sagte, er wollte mit dir Reden und dich deswegen wecken. Tut mir Leid.”, entschuldigte sich Pansy und sah auch wirklich etwas genickt aus. Chris winkte jedoch ab. “Ich hab es ja noch rechtzeitig geschafft und ab morgen stell ich mir einen Wecker. Aber nochmal sollte er besser nicht morgens auf meinem Bett sitzen… Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen.”, erklärte die Blonde schief grinsend und steckte sich den Rest des Toast in den Mund. In dem Moment öffnete sich dann auch die Tür zum Klassenraum und die erste Unterrichtsstunde sollte beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)