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Zerstörer der Welten

Wenn die Zeit dich zerfrisst
von

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Schwarz wie die Nacht

Verwirrt entglitten mir meine Gesichtszüge. Seine Worte streuten Salz in die Wunden.
 

"Beuge dich meiner Macht!" Furchteinflössend fing die Klinge von ganz allein in die Luft zu schweben. Nicht weit entfernt von seiner Hand, doch es flog unheimlich vor ihm. Dabei empfing es geisterhafte Schatten, die sich wie die Farbe des Blutes in einem tiefen rot färbten, welches fiebrig glühte. Kaum später fing die Klinge an zu pulsieren, wie der Herzschlag eines Lebewesens. Währenddessen wurde sein dämonisches Schwert noch größer, ehe sein Schwert tatsächlich anfing zu brennen, in einem tiefen Schwarz mit roten Tentakeln, die es umschlangen wie hunderte von kleinen Schlangen. Es wirkte auf mich, wie das Jüngste Gericht. Ungläubig blinzelte ich, konnte noch nicht ganz glauben, was mir bevor stand.
 

Und ich hatte einen Dolch. Einen einfachen mickrigen gestohlenen Dolch, der bei der ersten Parade vermutlich zerbrach. Tolle Aussicht!
 

Nachdem die Verwandlung seines machtvollen Schwertes beendet war, die mir viel mehr Angst einjagte, als der Mann, der es führte, packte er seine Waffe am Griff. Stromartige Stöße entkamen aus seinem Griff in Schwarz. Angeberisch schwang er es paar Mal hin und her. Dort wo er den Wind zerschnitt, bildete sich eine rote Linie, die deutlich sichtbar in der Luft stehen blieb. Womit hatte ich es bitte zu tun? Was war das für eine Ungeheure Kraft? Was bedeutete diese Linie?
 

"Was ist das?!", zischte ich aus meinem zusammen gebissen Kiefer hervor. Stellte mich standfest hin, sodass ich an einer guten Beinbalance gewann. Eifrig musterte ich seine Haltung, seinen Blick, sowie die rote Linie, die zwischen uns und über unseren Köpfen schwebte. Niemals würde ich ihr zu nah kommen. Vermutlich war es ein böses Gift oder irgendwas ähnlich Schlimmes. Würde ich sie berühren, wäre der Kampf entschieden.
 

"Berühr sie doch, dann wirst du ES schon sehen.", trällerte er wie ein Singvogel vor sich her. Leckte sich über seinen Lippen, schaute mich wahnsinnig mit weit aufgerissenen Iriden an, die wie Werwolfs Augen gerade wirkten. Besonders betonte mein Gegner das "Es". Seine Stiefel klapperten schaurig bei jedem Schritt. Sein muskulöser Körper wirkte auf mich wie ein Schutzschild, ein Panzer, der kaum zerstörbar war. Auch hier trickste er vermutlich mit höherer Macht.

Während er sich in seiner Überlegenheit sicher wog, täuschte ich einen Angriff vor, in dem ich meinen rechten Arm hob und den Dolch auf ihn richtete. Natürlich wusste ich, dass er ihn abblocken würde, denn kurz danach wollte ich meine geballte Hand auf seinen Sodaplexus sausen lassen mit voller Wucht, doch er schien dessen Finte bemerkt zu haben und spannte einfach seine Bauchmuskeln an. Der Rückschlag war nicht sehr groß, allerdings machte ich zwei große Schritte zurück um Abstand zu gewinnen.
 

„Du willst einen Faustkampf? WIRKLICH!?“, quietschte er schrill lachend hervor, schwang erneut sein Schwert hin und her, als ob es einfach nur ein Schmuckstück wäre.
 

Kaum schossen mir dämliche Gedanken in den Kopf, hatte ich nicht einmal wenige Sekunden Zeit, um tief durchatmen zu können, denn schon setzte mir der Kerl zum Gegenangriff nach. Er packte mit leichtes mein schmales Handgelenk, welches er durch meiner Unachtsamkeit, meiner schlechten Reaktionszeit und meines Stolpern über meine eigenen Beine, erwischen konnte und drehte mich rapide schnell mit um meiner eigene Achse, hob sein Knie und drückte mich mit Leichtigkeit zu Boden. Alles drehte sich und schmerze. Notwendiger Sauerstoff wurde aus meinen Lungen gepresst, als ich auf dem harten Boden aufkam. Mir blieb in dieser beschämenden Lage nur noch eine Option. In einem unerwarteten Schwung, als er mir näherkam, umgriff ich meinen Dolch und schnitt ihn eine Wunde in seinem Bein, die ihm wütend auf Knurren ließ.
 

„Du fiese Ratte! Von wegen Faustkampf!“
 

„Als ob du ein Mann von Ehre bist, das ich hier nicht Lache!“, brüllte ich. 

 

Mit seinem Schwert prügelte er regelrecht auf mich ein, mein Dolch zersplittete in jeder Sekunde drastisch, so dachte ich, bis ich beim ersten Versuch zu parieren tatsächlich mit ansah, wie er zerstört wurde und der Griff weit weg vom Geschehen flog. Meine Waffe war vernichtet.
 

In einer unsauberen Rolle entging ich so eben seinem plötzlichen Angriff, zugleich wurde erneut eine rote Linie in der Luft gerissen. Je mehr Sekunden in das Land vollzogen, so intensiver begannen sie zu funkeln. Weiter konnte ich nicht denken, da bereits ein nächster Angriff mich enthaupten sollte. Mechanisch ließ ich mich fallen, rollte mich durch seine Beine hindurch, stellte mich rasant auf und kickte mit voller Kraft gegen seinem Unterschenkel um ihn zu Boden zu befördern. Wie das Schicksal es wollte, sah ich den sandigen Boden näher kommen. Er hatte seine Beinmuskel einfach angespannt, sodass mein Bein tierisch schmerzte und ich den Halt verlor. Direkt sauste seine Klinge auf meinem Brustkorb zu, der in Windeseile gespalten wäre, hätte ich mich nicht instinktiv zur Seite hin weggerollt. Zwar bewegte ich mich so flink und schnell wie ein Wiesel, aber der Angreifer machte das alles durch seine enorme Körperkraft und Größe mir zu Nichte. Doch was dann geschah, habe ich nicht kommen sehen. Binnen wenigen Sekunden erfasste mich sein Fuß. Laut vor Schmerzen stöhnte ich, als ich gegen eine harte Mauer aus Stein befördert wurde. Es ging alles so schnell, er drehte sich immens schnell um, nachdem ich in einem Ruck aufstand und versuchte an Abstand zu gewinnen. Ein reinster Misserfolg. Meine Knochen taten mir so weh, dass ich die Kontrolle über meinen Beinen verlor. Wie eine alte Frau rappelte ich mich auf, spuckte Blut und keuchte in dem frischen Wind hinein. Leider war mein Blut noch immer Rot. Meine Power war nicht eingetreten, wie man eigentlich annahm. Nichts fühlte ich mehr in meiner Brust, der zweite Puls war wie verschwunden. Mit einem Lächeln ging der Mann auf mich zu, vollzierte provokant wenige künstlerische Schwingungen mit seinem Schwert. Es sah nicht gut für mich aus, überall waren mittlerweile vermehrt rote Linien, wobei ich bei genauerer Betrachtung feststellte, dass sich einige Linien bereits aufgelöst hatten. Vielleicht hatte ich auch nur das Schlachtfeld falsch überblickt, doch mein Innerstes sagte mir, ich sollte Recht behalten.
 

"Ich sagte doch, ohne die Hilfe der Piraten bist du einfach ein Häufchen Elend."
 

Wissend, dass er recht hatte, musste ich mich ziemlich zusammenreißen, jetzt nicht die weiße Fahne zu schwingen. Schon oft in meinem Leben fühlte ich mich unnötig, schwach, überflüssig und stets rettet mir irgendjemand meinen Arsch. Selten besiegte ich meine Gegner alleine. Und genau diese Emotionen hinderten mich daran, aufzugeben. Sie trieben mich an, zur wahren Stärke und zu einem ritterlichen Mut. Genervt wusch ich mit meinem Arm das Blut aus meinem Mund hinweg. Ebenfalls zornig verengte ich meine Augenbrauen.
 

„Was wird das Kleine? Glaubst du wirklich, du hättest eine Chance? Lächerlich!“
 

„Sag mir deinen Namen!“, forderte ich streng.
 

„Du willst meinen Namen wissen? Damit du ihn mit deinem elenden Tod nehmen kannst? Kleines ich heiße Aaron. Doch du brauchst ihn dir nicht merken.“, belächelte er mich, genauso als wäre ich nichts weiteres als eine lästige Fliege.
 

„Passt. A wie Arschloch.“, keuchte ich herablassend, genau wie er. Funkelte ihn mit angewidertem Blick an, den er lässig standhielt. Ihm interessierte nichts, außer die Menschen zu töten.
 

„Kagome, stirb einfach.“
 

Seine Klinge hob Aaron diesmal nicht weit hoch, langsam ging er auf mich zu, bis es nur wenige Meter noch zwischen uns waren. Seine klappernden Stiefel ließen vereinzelte Sandkörner vibrieren, somit springen. Sein Kinn war herab fällig angehoben. Kaum war ich nur wenige Meter noch von ihm entfernt, sprintete er wie ein wild gewordener Kannibale auf mich zu. In seiner Verachtung funkelten seine Augen teuflisch auf, ehe sein Schwert mich an fixierte und fürchterlich vor Wut angetrieben, brannte.
 

Mein Magen rebellierte, gelähmt fühlten sich meine Beine an und machten kurz vor dem Todesstoß immer noch keine Anstalten sich zu bewegen. Alles in mir gefror. Meine Atmung vergaß ich. 
 

In wenigen Sekunden passierten mehrere schlimme sowie unnatürliche Ereignisse, die Niemand von uns beiden erklären konnte. Es gibt im Leben Geschehnisse, wo jede noch so exzellente Wissenschaft daran scheiterte sie zu ergründen.

 
 

Niemand mehr sollte mich so derartig demütigen.

Niemand sollte mehr über mich Lachen.

Niemand dürfte meine Kraft mehr belächeln.

Jeder sollte meinen Namen kennen!

Jeder sollte meine Kraft fürchten.

Jeder sollte....
 


 

Mein Herz pulsierte, oder viel eher, meine Herzen schlugen laut und deutlich für ihn zuhören. Dann sah, hörte, fühlte ich Bilder, Farben, Gerüche wie nie zuvor. DANN sah ich aus meinen Augenwinkel heraus silbernes glanzvolles Haar, welches mir gehörte. Meine Fingernägel waren zu Krallen heran gewachsen. Doch darüber hinaus, lebte ich noch. Und zu guter letzt, hielt ich seinem Angriff stand. Im wahrsten Sinne des Wortes, zerschnitt er mir meine halbe Hand, doch hielt ich seine Klinge fest, so fest, das sein Schwert noch im selbigen Moment zerbrach. All dies passierte ohne sonderliche Kraft, die ich Aufwand. Lächerlich. Nur ein wenig drückte ich und die Klinge zersprang in vielen winzigen Teilchen, die im Boden unter gingen. Mit einem ordentlichen Kinnhaken zeigte ich ihn seinen Platz in dieser Welt. In einem Hohen Flug beförderte ich ihn zu Boden.

 

Blut spuckend schimpfte er mir dutzende Beleidigungen entgegen, die mich völlig kalt ließen. So kalt wie meine weiße Haut. Seine Stirn zeigte dicke Schweißperlen sowie eine Wutader auf.

 

Nun war er es, der sich fürchtete. Mit seinem kümmerlichen Stummel von einem Schwert, hielt er dies zitternd in seiner Hand, konnte noch nicht verstehen, was gerade geschah. Ich hingegen sah nur auf mein schwarzes Blut, welches mir vieles erklärte. Aarons Angst, sowie seine Enttäuschung über diese Blamage, wurde schnell von seinen Zorn übertrumpft. Ich hingegen, lächelte nur. Warf mein Haar nach hinten, grinste breit und ließ meine spitzen Zähne das Tageslicht erblicken. Wie schnell sein Gesicht aschfahl wurde- jaja. Halbwegs glaubte ich zu erahnen, welche Kraft, welches Wesen in mir schlummerte. Obwohl ich mich davor normalerweise fürchtete, zumindest hasste ich diese Horrorfilme, war ich ruhiger als jemals zuvor in meinem Leben. Selbst war ich in meiner Haut gerade entspannter als in meinem kuscheligen Bett. Nichts davon ergab Sinn oder konnte ich erklären, doch fühlte ich mich gerade so, als ob ich schon immer ein dämonisches Wesen war. Ganz normal, ganz natürlich. Ohne mich zu bemühen, schritt ich langsam auf ihn hinzu, meine Ohren genossen sein Winseln, seine Beleidigungen, so wie sein schnell pochendes Herz. Ja sein Herz, all dies konnte ich laut und deutlich hören. Genauso gut wie seine Atmung, die nur noch stoßweise sich vollzog, da bei seinem Aufprall zwei Rippen brachen. Hörte sich schrecklich an, eigentlich. Mich juckt es überhaupt nicht. All meine Emotionen waren wie weg. Selbst Inuyasha interessierte mich gerade nicht. All dies sollte mich beängstigen, doch tat es halt nicht. Nichts fühlte ich, außer Genugtuung. Mein Schmerz war süß wie Zucker. 
 

Kaum war ich in meiner Gedankenwelt, fuchtelte Aaron wie wild mit seinem Krüppel von Schwert herum. Doch man sollte das Aussehen nie unterschätzen. Rote Linien sausten auf mich herab, wie ein ganzer aggressiver Bienenschwarm. Selbst meine Geschwindigkeit war übermenschlich. Gleichzeitig konnte ich auf ihn zurennen und ausweichen, meine Krallen waren ausgefahren. Ich entwich jede noch so scharfe Klinge, die auf mich zu rauschte, bis auf eine. Eine fiese schmerzliche Klinge, die ich nicht sah, da sie unsichtbar auf dem Schlachtfeld platziert wurde. Tief schnitt sie mir in die Schulter und das fühlte ich sich deutlich schlimmer an, als den tiefen Schnitt in meiner Hand, wodurch ich fast zwei Finger verlor.
 

„Bastard!“, schrie ich zornig in einer dunkleren Stimme auf, die mir noch völlig befremdlich vorkam.
 

Plötzlich rauschten aus dem Sand rote schlangenartige Schatten, die meine Beine umgriffen. In binnen Sekunde analysierten meine geschärften Augen, dass sie nicht direkt aus dem Sand entstanden, sondern sie entsprangen all aus den kleinen Splittern der zerstörten teuflischen Klinge. Welch eine sonderbare Kraft. Meine Augen wanderten dann schnell zurück zu Aaron, der dabei war, mit der kleinen scharfen Klinge mich zu erledigen. Das würde ihm wohl so passend. Mit alleiniger körperlicher Kraft, löste ich Stück für Stück mich aus den Fesseln, schaffte jedoch die letzte Fessel nicht schnell genug zu lösen, ehe ich seine Klinge auf mich niedersausen sah. Metallischen summen zweier Klingen jedoch ertönte.
 

„Fass sie nicht an.“, raunte es von einem Mann, der seine Klinge nicht nur parierte, sondern mit einem kleinen Griff, in den Himmel beförderte und Aaron entwaffnete binnen einer halben Sekunde. Es war Zoro, wer auch sonst?
 

„Sorry, habe mich verlaufen.“
 

„Du bist echt spät dran.“, flötete ich mehr erleichtert als genervt und er blickte mich mit durchdringlichen Blick skeptisch an, nachdem Zoros Klinge Aarons Halsschlagader zerschnitt.
 

„Hast du eine neue Frisur?“, fragte er mich. Ernsthaft? Herzlich begann ich zu lachen. Das ist nicht sein ernst, oder? Fragt er gerade ein dämonisches Wesen, ob es eine neue Frisur hat? Zoro wurde mir immer sympatischer.

 

 

 

 

Doch das letzte schreckliche Wunder sollte uns erst noch bevorstehen....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Boahencock-
2020-07-13T06:01:45+00:00 13.07.2020 08:01
Zooro und seine Orientierung!!
Er verläuft auch ständig.

Er fragt ob sie eine Neue Frisur hat.

Wie jetzt welches schreckliche Wunder soll ihnen bevor stehen??
🤔🤔🤔🤔🤔

Da bin ich gespant wie es weiter geht.😼😉😼


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